DE19629499C2 - Verfahren zur elektrostatischen Erzeugung eines Mehrschichtaufbaus - Google Patents

Verfahren zur elektrostatischen Erzeugung eines Mehrschichtaufbaus

Info

Publication number
DE19629499C2
DE19629499C2 DE1996129499 DE19629499A DE19629499C2 DE 19629499 C2 DE19629499 C2 DE 19629499C2 DE 1996129499 DE1996129499 DE 1996129499 DE 19629499 A DE19629499 A DE 19629499A DE 19629499 C2 DE19629499 C2 DE 19629499C2
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
layer
coating
drying
surface resistance
net
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired - Fee Related
Application number
DE1996129499
Other languages
English (en)
Other versions
DE19629499A1 (de
Inventor
Bernd Laue
Ulrich Hoffmann
Ulrich Strohbeck
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Fraunhofer Gesellschaft zur Forderung der Angewandten Forschung eV
Original Assignee
Fraunhofer Gesellschaft zur Forderung der Angewandten Forschung eV
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Fraunhofer Gesellschaft zur Forderung der Angewandten Forschung eV filed Critical Fraunhofer Gesellschaft zur Forderung der Angewandten Forschung eV
Priority to DE1996129499 priority Critical patent/DE19629499C2/de
Publication of DE19629499A1 publication Critical patent/DE19629499A1/de
Application granted granted Critical
Publication of DE19629499C2 publication Critical patent/DE19629499C2/de
Anticipated expiration legal-status Critical
Expired - Fee Related legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B05SPRAYING OR ATOMISING IN GENERAL; APPLYING FLUENT MATERIALS TO SURFACES, IN GENERAL
    • B05DPROCESSES FOR APPLYING FLUENT MATERIALS TO SURFACES, IN GENERAL
    • B05D7/00Processes, other than flocking, specially adapted for applying liquids or other fluent materials to particular surfaces or for applying particular liquids or other fluent materials
    • B05D7/50Multilayers
    • B05D7/52Two layers
    • B05D7/54No clear coat specified
    • B05D7/542No clear coat specified the two layers being cured or baked together
    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B05SPRAYING OR ATOMISING IN GENERAL; APPLYING FLUENT MATERIALS TO SURFACES, IN GENERAL
    • B05DPROCESSES FOR APPLYING FLUENT MATERIALS TO SURFACES, IN GENERAL
    • B05D1/00Processes for applying liquids or other fluent materials
    • B05D1/02Processes for applying liquids or other fluent materials performed by spraying
    • B05D1/04Processes for applying liquids or other fluent materials performed by spraying involving the use of an electrostatic field
    • B05D1/045Processes for applying liquids or other fluent materials performed by spraying involving the use of an electrostatic field on non-conductive substrates

Landscapes

  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Wood Science & Technology (AREA)
  • Application Of Or Painting With Fluid Materials (AREA)
  • Paints Or Removers (AREA)

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur elektrosta­ tischen Erzeugung eines Mehrschichtaufbaus auf zumin­ dest bereichsweise an der Oberfläche nichtleitenden Gegenständen.
Elektrostatisches Beschichten von an der Oberfläche ganz oder in Teilbereichen elektrisch nichtleitfähi­ gen Werkstücken mit riesel- oder fließfähigem Materi­ al mittels rein elektrostatischer Sprühverfahren, elektrostatikunterstützter mechanischer Zerstäubungs­ verfahren oder mittels elektrostatischer Pulversprüh­ verfahren. Diese Beschichtungsverfahren sind allge­ mein bekannt, und werden vorwiegend zum Beschichten metallischer Werkstücke mit Naßlack- oder Pulverlack­ materialien eingesetzt.
Das elektrostatische Beschichten von metallischen Werkstücken ist bereits seit langem bekannt und weit verbreitet. Dabei werden die Werkstücke an ein defi­ niertes Potential gelegt; im allgemeinen an Erdpoten­ tial. Dadurch bilden die leitfähigen Werkstücke zum hochspannungsführenden Sprühorgan bzw. zu den aufge­ ladenen Beschichtungsmaterialpartikeln einen elektri­ schen Gegenpol, das heißt, die elektrischen Feldkräf­ te (zum Transport der Partikel bis zum Werkstück und die Coulomb'schen Anziehungskräfte (zur Partikelab­ scheidung auf dem Werkstück)) wirken in Richtung auf das zu beschichtende Werkstück.
Werkstückoberflächen aus elektrisch nichtleitenden Materialien, z. B. Kunststoffe, Holzwerkstoffe und mit Isolierstoffen beschichtete Metallteile können nicht an ein definiertes Potential gelegt werden und sind deshalb ohne zusätzliche Maßnahmen nicht elektrosta­ tisch beschichtbar [Hoffmann, U; Strohbeck U.: "Elek­ trostatische Kunststoffteilelackierung"; Taschenbuch für Lackierbetriebe; 53. Jahrgang, Vincentz Verlag, Hannover, 1995]. Solche Maßnahmen basieren überwie­ gend auf dem Prinzip, zumindest den zu beschichtenden Werkstückflächen eine dauerhafte oder temporäre höhe­ re elektrische Leitfähigkeit als die des ursprüngli­ chen Substratmaterials zu verleihen.
Dazu werden die Oberflächen der Werkstücke mit spe­ ziellen Medien, wie z. B. mit Ruß oder mit Graphit gefüllten Leitlacken oder mit leitfähigkeitserhöhen­ den Antistatiklösungen (z. B. Ammonium- und Alkalime­ tallverbindungen, polare Flüssigkeiten) beschichtet [Hoffmann, U; Strohbeck U.: "Elektrostatische Kunst­ stoffteilelackierung"; Taschenbuch für Lackierbetrie­ be, 53. Jahrgang, Vincentz Verlag, Hannover, 1995, Zeitschrift I-Lack, 7/91; 59. Jahrgang]; [GB 1,198,462] bzw. behandelt. Hierbei ist es auch möglich, das elektrostatische Beschichten auf den nicht getrockneten Leitlösungsfilm auszuführen [DE 44 171.72 A1 u. WO 95/31293 (Wörwag)]. Weiterhin kann die leitfähige Beschichtung auch auf der Teilerück­ seite aufgetragen werden [US 3,741,793]. Die mit die­ sen Medien häufig verbundenen nachteiligen Verände­ rungen der Eigenschaften der Werkstückoberflächen schränken den Einsatz dieser leitfähigkeitserhöhenden Maßnahmen ein, z. B. bei Werkstücken, deren Oberflä­ chen in Teilbereichen völlig unverändert bleiben müs­ sen.
Aus der DE-OS 15 71 168 ist bekannt, daß eine Unter­ schicht gemeinsam mit einer Deckschicht ausgehärtet werden kann.
Eine andere Art von Maßnahmen, um Nichtleiter elek­ trostatisch beschichtbar zu machen, besteht darin, lediglich die nicht zu beschichtenden Rückseiten bzw. Innenflächen der Werkstücke an ein definiertes Poten­ tial (meist Erdpotential) zu legen. Dies kann z. B. mittels entsprechend geformter und elektrisch leiten­ der Werkstückaufnahmevorrichtungen bzw. -masken er­ folgen. Der Erfolg solcher Maßnahmen hängt sehr stark von der Werkstücksgeometrie und der Art des Nichtlei­ ters sowie von der Art des Beschichtungsmaterials und des elektrostatischen Beschichtungsverfahrens ab. Aufgrund der kritischen Fertigungssicherheit werden solche Maßnahmen nur in Ausnahmefällen eingesetzt.
Aus der DE-OS 15 71 168 ist ein Verfahren zum Über­ ziehen von leitenden Gegenständen bekannt, bei dem eine erste Schicht aufgebracht wird und während in deren noch ungetrocknetem Zustand eine zweite Schicht aufgetragen wird und dann beide Schichten in einem Schritt getrocknet werden. Dadurch soll ein verein­ fachter Verfahrensablauf realisiert werden. Dieses Verfahren ist jedoch nicht für nichtleitende Gegen­ stände anwendbar, es sei denn, es wird wie vorstehend beschreiben, eine zusätzliche Leitschicht aufge­ bracht.
Ausgehend hiervon ist es die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein neues Verfahren vorzuschlagen, das gegenüber dem Stand der Technik wesentlich verein­ facht ist, insbesondere bei dem auf den Einsatz von speziellen Leitlackbeschichtungen und Veränderungen der Bauteiloberfläche verzichtet werden kann.
Die Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen angegeben.
Erfindungsgemäß wird somit vorgeschlagen, daß direkt auf den Gegenstand oder auch auf die oberste Schicht n eines bereits beschichteten Gegenstandes eine Schicht n + 1 appliziert wird, die so ausgewählt ist, daß ein Oberflächenwiderstand < 1011 Ω (DIN 53 482) einstellbar ist. Die Leitfähigkeit wird dabei durch Auftrag einer Schicht n + 2 und Aushärtung wieder auf­ gehoben. Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß mit und/oder nach dem Schichtauftrag der Schicht n + 2 eine Härtung, bevorzugt eine Wärmebehandlung erfolgt, so daß dann auch die Oberflächenleitfähig­ keit der Schicht n + 1 verschwindet. Beim erfindungs­ gemäßen Verfahren wird somit die Schichtzusammenset­ zung der Schicht n + 1 so ausgewählt, daß ein temporä­ rer Oberflächenwiderstand einstellbar ist. Dadurch wird zum einen erreicht, daß es im Gegensatz zum Stand der Technik nicht mehr zu unerwünschten Veränderungen der Werkstückoberfläche kommt (z. B. Rückstände von der Antistatiklösung oder zu­ sätzliche permanente Schichten auf der Oberfläche) und zum anderen, daß die Vorbeschichtung nicht in Form einer speziellen Lackbeschichtung erfolgen muß, bzw. daß zusätzlich keine Beschichtungsvorgänge er­ forderlich sind (z. B. Auftrag von Leitlacken oder Leitlösungen).
Wie bereits vorstehend erwähnt, wird erfindungsgemäß das Schichtmaterial n + 1 so ausgewählt, daß ein defi­ nierter Oberflächenwiderstand < 1011 Ω einstellbar ist. Bevorzugt wird dazu ein Beschichtungsmaterial eingesetzt, daß mindestens ein unter Prozeßbedingun­ gen verdampfbares Lösungsmittel enthält. Dadurch wird der Oberflächenwiderstand erniedrigt. Beispiele für solche Lösungsmittel sind Alkohole, Ester oder Was­ ser.
Eine andere Möglichkeit besteht darin, daß dem Be­ schichtungsmaterial den Oberflächenwiderstand absen­ kende Additive zugesetzt werden, die unter Prozeßbe­ dingungen verdampfbar sind. Solche Additive sind z. B. quartäre Ammoniumverbindungen, leitfähige organische Verbindungen und Aminverbindungen. Selbstverständlich kann das Beschichtungsmaterial n + 1 auch aus den vor­ stehend erwähnten Lösungsmitteln und Additiven beste­ hen. Wesentlich beim Beschichtungsmaterial ist, daß durch nachfolgende Prozeßschritte, hier bevorzugt ein Trocknen wie Ablüften und/oder Verdampfen ein defi­ nierter Oberflächenwiderstand eingestellt werden kann.
Da die aus dem Stand der Technik bereits bisher für die Beschichtungsverfahren bekannten fließfähigen Beschichtungsstoffen wie Naßlacke, organische Löse­ mittel und/oder Wasser als Lösungsmittel aufweisen, kann das erfindungsgemäße Verfahren auch mit den bis­ her aus dem Stand der Technik bekannten Naßlacken durchgeführt werden. Bei der bevorzugten Verwendung von fließfähigen Beschichtungsstoffen kann die Ein­ stellung der Oberflächenleitfähigkeit bzw. des Ober­ flächenwiderstandes auch über eine Einstellung des Restlösemittelgehaltes erfolgen. Die Schicht n + 1 wird dazu entsprechend teilgetrocknet und/oder wärme­ behandelt.
Als bevorzugtes Beschichtungsmaterial für die Schicht n + 2 hat sich rieselfähiges Beschichtungsmittel her­ ausgestellt. Besonders bevorzugt ist deshalb die Va­ riante beim erfindungsgemäßen Verfahren, bei der als Schicht n + 1 ein fließfähiges Material z. B. ein Naß­ lack und bei der Schicht n + 2 ein rieselfähiges Mate­ rial z. B. ein Pulverlack eingesetzt wird. Als Pulver­ lacke können hierbei auch alle aus dem Stand der Technik bisher bekannten Pulverlacke eingesetzt wer­ den. Ein Überblick über bisherige Pulverlacke ist aus dem "Taschenbuch für Lackierbetriebe", 1996, Kapitel II 5, M. Obst, Dr. G. Stohmann: Pulverlacksysteme, zu entnehmen. Bei der Verfahrensvariante, bei der das Beschichtungsmaterial n + 2 ein rieselfähiges Material ist, hat es sich als besonders günstig herausge­ stellt, wenn vor der eigentlichen Aushärtung der Trocknungsprozeß fortgesetzt wird. Um eine spätere Blasen- oder Rißbildung zu verhindern, wird diese Ab­ lüftung und/oder Trocknung vor der Aushärtung unter schonenden Bedingungen durchgeführt. Bevorzugt ist es hierbei, wenn die Trocknung durch Mikrowellentrock­ nung und/oder Vakuumverdampfung erfolgt.
Beim erfindungsgemäßen Verfahren kann auch so vorge­ gangen werden, daß die zu beschichtenden Gegenstände vorgewärmt werden. Damit würde der nachfolgende Trocknungsprozeß bzw. die Teiltrocknung und Endtrock­ nungsschritte entfallen. Ergänzend ist es auch mög­ lich, für die Schicht n + 2 einen lufttrocknenden Lack einzusetzen. Maßgebend ist jeweils nur, daß der er­ findungsgemäße Oberflächenwiderstand von Ro < 1011 eingestellt wird.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist dabei besonders für den Mehrschichtaufbau geeignet. Es kann dabei so vorgegangen werden, daß auf einen beschichteten Ge­ genstand der bereits mehr als eine Schicht enthält eine abschließende Beschichtung mittels des erfin­ dungsgemäßen Verfahrens durchgeführt wird. Anderer­ seits kann selbstverständlich auch das erfindungsge­ mäße Verfahren mehrmals nacheinander aufgebracht wer­ den, wobei auch wiederum verschiedene Zwischenbe­ schichtungen möglich sind.
Beim erfindungsgemäßen Verfahren ist besonders her­ vorzuheben, daß durch die Auswahl des Beschichtungs­ materials in der Weise, daß ein definierter Oberflä­ chenwiderstand eingestellt werden kann, wesentliche Prozeßschritte des bisherigen Verfahrens nach dem Stand der Technik eingespart werden können (vgl. Tab. 1).
Die Erfindung wird nachfolgend anhand zweier Figuren und mehrerer Ausführungsbeispiele näher erläutert.
Fig. 1 zeigt hierbei schematisch den Verfahrensablauf beim Stand der Technik.
Fig. 2 zeigt im Vergleich dazu schematisch den Ver­ fahrensablauf des erfindungsgemäßen Verfahrens.
Die Fig. 1 und 2 sind dabei so aufgebaut, daß die einzelnen Prozeßschritte mit einer identischen Numme­ rierung versehen sind.
Beim erfindungsgemäßen Verfahren (Fig. 2) wird somit an elektrisch nichtleitenden Werkstückoberflächen vor dem elektrostatischen Beschichtungsprozeß (7) die bei einem Mehrschichtaufbau notwendige Vorbeschichtung (1) mit fließfähigen Beschichtungsstoffen und den Ablüftungsprozeß (2) mit werkstoffspezifischen und prozeßtechnischen Maßnahmen so geführt, daß auf die Trocknung (3) (Fig. 1) verzichtet werden kann, so daß die mit der nachfolgenden Beschichtung (7) (Mehr­ schichtaufbau) zu beschichtende Werkstückoberfläche eine ausreichende Oberflächenleitfähigkeit aufweist, damit diese Flächen einen elektrischen Gegenpol zum hochspannungsführenden Sprühorgan und zu den aufge­ ladenen Beschichtungsmaterialpartikeln bilden können. Der zusätzliche Auftrag einer leitfähigen Schicht (4), deren Abdunstung (5) und Trocknung (6) kann er­ satzlos entfallen. Die flüchtigen Bestandteile der Vorbeschichtung (1) werden bei einem Mehrschichtauf­ bau mit rieselfähigem Material (7) durch eine geeig­ net Ablüft- bzw. Trocknungstechnik (8) und deren Pro­ zeßführung entfernt. Diese Maßnahme ist im allgemei­ nen für Beschichtungen (7) mit rieselfähigem Material erforderlich. Die Aushärtung (9) der Beschichtung (7) kann unverändert erfolgen.
Die kontrollierte Einstellung des Oberflächenwider­ stands auf der nicht zu härtenden Vorbeschichtung (1) kann, wie vorstehend ausführlich erläutert, werk­ stoffspezifisch durch Zugaben in das Beschichtungs­ material der Vorbeschichtung (1) von Additiven oder durch Änderung der Lösungsmittelzusammensetzung er­ folgen. Die prozeßtechnische Einstellung des Oberflä­ chenwiderstands der Vorbeschichtung (1) ist über das Auftragsverfahren und die Führung der Auftragsparame­ ter möglich. Ziel ist es, den gewünschten Oberflä­ chenwiderstand durch einen Restgehalt an leitfähigen Inhaltsstoffen, bei im allgemeinen möglichst geringem Restlösemittelgehalt zu erreichen.
Bei Beschichtungen (7) mit rieselfähigem Material sind im allgemeinen vor deren Aushärtung (9) (in der Regel oberhalb 140°C) die flüchtige Bestandteile der Vorbeschichtung (1) mit Trocknungsverfahren (8) aus­ zutreiben. Dieses Trocknungsverfahren (8) hat dabei keine negativen Auswirkungen auf die Filmbildung und auf das Werkstück, d. h. die Trocknungstemperatur muß unterhalb der Temperatur des rieselfähigen Materials liegen, bei der eine Strukturänderung auftritt (z. B. Verfließen der einzelnen Pulverpartikel). Dies ist z. B. mit der Mikrowellentrocknung oder der Vakuumver­ dampfung möglich. Ein Vergleich der beiden Verfahren geht aus Tabelle 1 hervor.
Ausführungsbeispiel 1 Werkstoff:
Material: Polyamidblend
Teilegeometrie: 1800 mm × 400 mm × 300 mm
Oberflächenwiderstand: 1012
Ω bis 1014
Ω (DIN 53482)
Erdung: punktuell
Vorbeschichtung (1):
Beschichtungsmaterial: 1 K-Hydro-Basislack
Lackschichtdicke (getrocknet): 17 µm
Beschichtungsverfahren: Druckluftzerstäubung
Ablüftung (2):
Luftströmung: 0,5 m/s
Klima: 23°C/60% relat. Luftfeuchte
Zeit: 5 min.
Restlösemittelgehalt: 10%
Trocknung (3): entfällt
Auftrag leitfähige Schicht (4): entfällt
Ablüftung (5): entfällt
Trocknung (6): entfällt
Beschichtung mit riesel­ fähigem Material (7):
Beschichtungsmaterial: Pulver-Klarlack (Acrylat)
Lackschichtdicke (eingebrannt): 55 µm
Beschichtungsverfahren: Elektrostatisches Sprühen mit Coronaaufladung
Spannung: 80 kV
Stromstärke: 90 µA
Ablüftung (8)
Trocknungsverfahren: Trocknung mit elektromagne­ tischen Wellen
Elektrische Leitung: 240 W
Einwirkdauer: 2 × 6 min. bei 240 W
Beruhigungsphase: bei einem Klima von 23°C/60% relative Luftfeuchte und ei­ ner Luftströmung von 0,1 m/s zwischen den beiden Einwirk­ zeiten
Trocknung (9):
Trocknungsverfahren: Konvektionstrocknung
Objekttemperatur: 140°C
Haltezeit: 30 min.
Beschichtungsergebnis
Die beschichteten Proben (Verfahrensablauf gem. Fig. 2) weisen eine völlig gleichmäßige Beschichtung auf. Optische Effektunterschiede beim Gesamtaufbau im Ver­ gleich zum Stand der Technik sind nicht feststellbar. Der Auftragswirkungsgrad bei der Beschichtung mit dem Pulverlackmaterial (7) liegt mit 55% im Rahmen der üblicherweise auf derartigen Teilen mit leitfähigen Oberflächen erzielten Werte.
Ausführungsbeispiel 2 Werkstoff:
Material: Aluminiumguß
Teilegeometrie: 1200 mm × 560 mm × 180 mm
Vorbeschichtung: Grundierung und mehrere Spachtelaufträge 109
Ω bis 1013
Ω (DIN 53482)
Erdung: punktuell
Vorbeschichtung (1):
Beschichtungsmaterial: 1 K-Grundlack
Lackschichtdicke (getrocknet): 22 µm
Beschichtungsverfahren: Druckluftzerstäubung
Ablüftung (2):
Luftströmung: 0,5 m/s
Klima: 23°C/60% relat. Luftfeuchte
Zeit: 3 min.
Restlösemittelgehalt: 8,5%
Trocknung: entfällt
Auftrag leitfähige Schicht (4): entfällt
Ablüftung (5): entfällt
Trocknung (6): entfällt
Beschichtung riesel­ fähiges Material (7):
Beschichtungsmaterial: Pulverlack (EP/PE)
Lackschichtdicke (eingebrannt): 120 µm
Beschichtungsverfahren: Elektrostatisches Sprühen mit Coronaaufladung
Spannung: 70 kV
Stromfluß: 20 µA
Ablüftung (8)
Trocknungsverfahren: Trocknung mit elektromagne­ tischen Wellen
Elektrische Leistung: 360 W
Einwirkdauer: 2 × 5 min. bei 360 W
Beruhigungsphase: bei einem Klima von 23°C/60% relative Luftfeuchte und ei­ ner Luftströmung von 0,1 m/s zwischen den beiden Einwirk­ zeiten
Trocknung (9):
Trocknungsverfahren: Konvektionstrocknung
Objekttemperatur: 190°C
Haltezeit: 12 min.
Beschichtungsergebnis
Die beschichteten Proben (Verfahrensablauf nach Fig. 2) weisen eine völlig gleichmäßige Beschichtung auf. Optische Effektunterschiede beim Gesamtaufbau im Ver­ gleich zum Stand der Technik sind nicht feststellbar. Der Auftragwirkungsgrad bei der Beschichtung mit dem Pulverlackmaterial (7) liegt mit 62% im Rahmen der üblicherweise auf derartigen Teilen mit leitfähigen Oberflächen erzielten Werte.

Claims (13)

1. Verfahren zum elektrostatischen erzeugen eines Mehrschichtaufbaus auf zumindest bereichsweise an der Oberfläche nichtleitenden Gegenständen mit riesel- oder fließfähigen Beschichtungsmate­ rialien, dadurch gekennzeichnet, daß direkt auf dem Gegenstand oder auf die ober­ ste Schicht n eines bereits beschichteten Gegen­ standes eine erste Teilbeschichtung n + 1 appli­ ziert wird, wobei die Schichtzusammensetzung so ausgewählt wird, daß temporär ein Oberflächenwi­ derstand Ro von < 1011 Ω eingestellt und daß nach Auftrag einer zweiten Teilbeschichtung n + 2 und Aushärtung während und/oder nach dem Schichtauf­ trag n + 2 die Leitfähigkeit der Schicht n + 1 auf­ gehoben wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­ net, daß zur Aushärtung eine Wärmebehandlung durchgeführt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge­ kennzeichnet, daß der Oberflächenwiderstand Ro von < 1011 Ω durch eine Teiltrocknung, z. B. Ab­ lüftung und/oder eine Wärmebehandlung einge­ stellt wird.
4. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß dem Beschich­ tungsmaterial n + 1 unter Prozeßbedingungen ver­ dampfbare Additive zur Erniedrigung des Oberflä­ chenwiderstands zugegeben werden.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeich­ net, daß die Additive ausgewählt sind aus quar­ tären Ammoniumverbindungen, leitfähigen organi­ schen Verbindungen und Aminverbindungen oder deren Mischungen.
6. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß ein Beschich­ tungsmaterial eingesetzt wird, das mindestens ein unter Prozeßbedingungen verdampfbares, den Oberflächenwiderstand absenkendes Lösungsmittel enthält.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeich­ net, daß das Lösungsmittel ausgewählt ist aus Alkoholen, Glykolen, Estern und Wasser oder de­ ren Mischungen.
8. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß als Beschich­ tungsmaterial für die Schicht n + 1 ein fließfähi­ ger Beschichtungsstoff eingesetzt wird.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeich­ net, daß die Einstellung des Oberflächenwider­ standes dadurch erfolgt, daß die Schicht n + 1 so teilgetrocknet, z. B. abgelüftet und/oder wärme­ behandelt wird, daß sie noch einen ausreichenden Restlösemittelgehalt aufweist, um einen Oberflä­ chenwiderstand Ro von < 1011 Ω einzustellen.
10. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß als Beschich­ tungsmaterial für die Schicht n + 2 ein rieselfä­ higer Beschichtungsstoff eingesetzt wird.
11. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß als Beschich­ tungsmaterial für die Schicht n + 2 ein fließfähi­ ger Beschichtungsstoff eingesetzt wird.
12. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 3 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß mit und/oder nach dem Schichtauftrag der Schicht n + 2 und vor der Härtung der Trocknungsprozeß und/oder die Wärmebehandlung fortgesetzt wird.
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeich­ net, daß die Trocknung durch Mikrowellentrock­ nung und/oder Vakuumverdampfung erfolgt.
DE1996129499 1996-07-22 1996-07-22 Verfahren zur elektrostatischen Erzeugung eines Mehrschichtaufbaus Expired - Fee Related DE19629499C2 (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE1996129499 DE19629499C2 (de) 1996-07-22 1996-07-22 Verfahren zur elektrostatischen Erzeugung eines Mehrschichtaufbaus

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE1996129499 DE19629499C2 (de) 1996-07-22 1996-07-22 Verfahren zur elektrostatischen Erzeugung eines Mehrschichtaufbaus

Publications (2)

Publication Number Publication Date
DE19629499A1 DE19629499A1 (de) 1998-01-29
DE19629499C2 true DE19629499C2 (de) 1999-04-22

Family

ID=7800477

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE1996129499 Expired - Fee Related DE19629499C2 (de) 1996-07-22 1996-07-22 Verfahren zur elektrostatischen Erzeugung eines Mehrschichtaufbaus

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE19629499C2 (de)

Families Citing this family (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE19717520C1 (de) * 1997-04-25 1999-03-04 Basf Coatings Ag Verfahren zur Herstellung einer mehrschichtigen Lackierung
DE19831781A1 (de) * 1998-07-15 2000-01-27 Industrieservis Ges Fuer Innov Verfahren zur Pulverlackierung

Citations (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
GB1198462A (en) * 1966-09-27 1970-07-15 Hommel Company O Method of Electrostatic Application of Vitreous Frit Coatings to Glass and Other Ceramic Materials
DE1571168A1 (de) * 1963-03-28 1970-11-26 Mach Electrostatiques Sa Verfahren zum UEberziehen von Gegenstaenden
DE4417172A1 (de) * 1994-05-17 1995-11-23 Worwag Lack Farbenfabrik Gmbh Verfahren zur elektrostatischen Pulverbeschichtung nichtleitender Gegenstände

Patent Citations (4)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1571168A1 (de) * 1963-03-28 1970-11-26 Mach Electrostatiques Sa Verfahren zum UEberziehen von Gegenstaenden
GB1198462A (en) * 1966-09-27 1970-07-15 Hommel Company O Method of Electrostatic Application of Vitreous Frit Coatings to Glass and Other Ceramic Materials
DE4417172A1 (de) * 1994-05-17 1995-11-23 Worwag Lack Farbenfabrik Gmbh Verfahren zur elektrostatischen Pulverbeschichtung nichtleitender Gegenstände
WO1995031293A1 (de) * 1994-05-17 1995-11-23 Karl Wörwag Lack- Und Farbenfabrik Gmbh & Co. Kg Verfahren zur elektrostatischen pulverbeschichtung nichtleitender gegenstände

Non-Patent Citations (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Title
DE-Z.: S-Lack 7.91, 59.Jg. S.222-225 *
Taschenbuch für Lackierbetriebe, 53. Jahrg., Vincente Verlag, Hannover, 1995 *

Also Published As

Publication number Publication date
DE19629499A1 (de) 1998-01-29

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE69530602T2 (de) Vorrichtung und verfahren zur beschichtung von substraten mit durch induktion geladenen harzpulverpartikeln
EP1243063B1 (de) Verfahren zur herstellung einer hochwertigen isolierung von elektrischen leitern oder leiterbündeln rotierender elektrischer maschinen mittels sprühsintern
DE2519963A1 (de) Ueberzugs-materialpulver
DE69815042T2 (de) Verfahren zur elektrostatischen pulverbeschichtung von nicht leitfähigen substraten
DE1571168B2 (de) Verfahren zum Überziehen von Gegenständen
EP0297520B1 (de) Verfahren und Vorrichtung zum Lackieren von Werkstücken mit elektrisch isolierender Oberfläche durch elektrostatischen Auftrag bzw. Spritzauftrag
AT516292B1 (de) Verfahren zum Beschichten eines Substrats mit einem Lack sowie Vorrichtung zum Planarisieren einer Lackschicht
DE19963376A1 (de) Verfahren zur Herstellung einer hochwertigen Isolierung elektrischer Leiter oder Leiterbündel rotierender elektrischer Maschinen mittels Wirbelsintern
WO2006108817A1 (de) Beschichtungsverfahren für einen wickelkopf einer elektrischen maschine
DE19629499C2 (de) Verfahren zur elektrostatischen Erzeugung eines Mehrschichtaufbaus
EP0023238B1 (de) Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von lackisolierten Wickeldrähten, insbesondere Starkdrähten
DE102012208226A1 (de) Endenglimmschutzband und Verfahren zum Herstellen des Endenglimmschutzbandes
WO1995031293A1 (de) Verfahren zur elektrostatischen pulverbeschichtung nichtleitender gegenstände
DD137196B1 (de) Verfahren zur elektrostatischen beschichtung von werkstuecken aus isolierstoff
DE102020002549A1 (de) Verfahren zum Aufbringen einer elektrisch isolierenden Beschichtung auf zumindest einer Oberfläche eines Bauteils sowie Maschinenelement mit zumindest einer solchen elektrisch isolierenden Beschichtung
DE102015015354B4 (de) Verfahren zur Herstellung einer designhaften Oberfläche eines elektrisch leitfähigen Körpers
WO2020025316A1 (de) Verfahren zur herstellung von bremsbelägen, verfahren zur verkürzung der trocknungszeit einer auf einen belagträger für einen bremsbelag aufgebrachten kleberschicht
DE2449014C3 (de) Verfahren zum Vorbereiten von Kunststoff-Formteilen für die elektrostatische Lackierung
DE69823757T2 (de) Verfahren zum Lackieren von verschiedenen Gegenständen unter Verwendung von Pulverlacken, durch das Verfahren hergestellte lackierte Produkte und zugehörige Vorrichtung
DE102011082971A1 (de) Herstellen einer mit einer Leiterplatten-Schutzbeschichtung versehenen Leiterplatte
DE10032558B4 (de) Verfahren zum elektrostatischen Beschichten von Fahrzeuganbauteilen, danach hergestelltes Fahrzeuganbauteil und dessen Verwendung
DE2200747C3 (de) Pulvergemisch und Anwendung desselben für elektrostatische Beschichtungsverfahren
DE102022121273A1 (de) Pulvermischung für Teflon freie Antihaftbeschichtung
DE2727095C3 (de) Verfahren zum Umhüllen eines Gegenstandes mit einem pulvrigen Material
DE10228182C1 (de) Verfahren bzw. Vorrichtung zum Beschichten einer Außenfläche einer Zündspule

Legal Events

Date Code Title Description
OP8 Request for examination as to paragraph 44 patent law
8181 Inventor (new situation)

Free format text: LAUE, BERND, 84030 ERGOLDING, DE HOFFMANN, ULRICH, 75242 NEUHAUSEN, DE STROHBECK, ULRICH, 70569 STUTTGART, DE

D2 Grant after examination
8364 No opposition during term of opposition
8339 Ceased/non-payment of the annual fee