DE19627454A1 - Verfahren zum Fügen von Bauteilen durch Preßpassung - Google Patents
Verfahren zum Fügen von Bauteilen durch PreßpassungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Fügen von Bauteilen durch
Preßpassung, bei dem ein Bauteil in das andere mit Hilfe eines
Pressenstößels unter Einwirkung einer Fügekraft durch einen Fügehub
eingeschoben wird.
Das Problem der Kantenpressung beim Fügen von Bauteilen durch
Preßpassung ist allseits bekannt und wird als schädigend für die
Qualität der Preßpassung angesehen.
Um diesen schädigenden Einfluß weitgehend zu verhindern schreibt
die DIN 7190-Preßverbände vor, den Übergang von der Fase zur
Fügefläche abzurunden.
Aufgabe der Erfindung ist es, die von den Kanten der Fügeflächen
ausgehende Erscheinungen (Fressen, Riefenbildung, Deformation), die
sich als Qualitätsminderungen der Preßpassung niederschlagen,
weitgehend auszuschließen.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch ein Verfahren mit den
Merkmalen nach Anspruch 1 oder 2 gelöst. Diese Verfahren werden mit
den Merkmalen der Unteransprüche 3 bis 7 vorteilhaft
weiterentwickelt.
Das Verfahren beruht darauf, daß die Kanten der Fügeflächen der
Fügepartner während der Anschnäbelphase zunächst an einem Punkt
berührt werden, sofern die Fügepartner eine Neigung zueinander
einnehmen oder die Fügefasen modifiziert sind. Die Punktberührung
geht allmählich in eine Linienberührung über, mit der eine
allmähliche Verformung der Fügeflächen im Kantenbereich verbunden
ist. Bevor es zu einer schädigenden Auswirkung wie Fressen,
Riefenbildung, Deformation u.ä. aufgrund der Neigung im weiteren
Fügeverlauf kommt, wird die Neigung z. B. durch Ausgleichselemente
aufgehoben.
Der Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, daß
ohne bzw. mit geringem zusätzlichen technischen Aufwand,
qualitätsmindernde Einflüsse auf den Preßverband, hervorgerufen
durch Spannungsspitzen im Kantenbereich der Fügeflächen, weitgehend
ausgeschlossen werden können.
Die Erfindung wird nachstehend an mehreren Ausführungsbeispielen
näher erläutert. In den Zeichnungen zeigen
Fig. 1 die zu fügenden Bauteile mit angeschrägten Fügeflächen;
Fig. 2 die Orientierung der Bauteile zueinander vor Beginn der
Anschnäbelphase;
Fig. 3a und b eine Darstellung zur Veranschaulichung der
Anschnäbelphase mit geringfügiger Neigung der
Fügepartner;
Fig. 4a und 4b eine Darstellung zur Veranschaulichung der
Anschnäbelphase mit Schwenkbewegung der Fügepartner;
Fig. 5a bis 5c eine Darstellung mit Veranschaulichung der
Anschnäbelphase mit achsparallelem Versatz und
Schwenkbewegung der Fügepartner;
Fig. 6a und 6b die zu fügenden Bauteile mit veränderter Fügefase
durch achsparallelen Versatz der Mittenachse des
Fasenkegels gegenüber der Fügefläche eines Bauteils;
Fig. 7a bis 7b die zu fügenden Bauteile mit veränderter Fügephase
durch Neigung der Mittenachse des Fasenkegels
gegenüber der Fügefläche eines Bauteils.
In der Fig. 1 sind die zu fügenden Bauteile mit den Anfasungen an
den Fügeflächen dargestellt.
Entsprechend der Fig. 2 werden die Bauteile unter geringfügiger
Neigung w1 der Fügeflächen zueinander während der Anschnäbelphase
(mit oder bei sehr geringem Neigungswinkel ohne Ausgleichsbewegung
im anschließenden Fügeverlauf) gefügt. Der Lagebezug der
Fügeflächen erfolgt dabei über deren Mittenachse.
Die Neigung w1 der Fügeflächen kann auf unterschiedliche Weise
erzielt werden.
Nach Fig. 3a und 3b wird ein definierter Neigungswinkel w1 vor
Beginn der Anschnäbelphase eingestellt.
Fig. 4a und 4b zeigen wie durch eine Schwenkbewegung mindestens
eines Bauteils während der Anschnäbelphase unter Wirkung der
Fügekraft ein Neigungswinkel w1 eingestellt werden kann.
Eine weitere Möglichkeit wird in Fig. 5a und 5b gezeigt. Es wird
ein achsparalleler Versatz a1 der Fügeflächen eingestellt und eine
Schwenkbewegung mindestens eines Bauteils um den Neigungswinkel w1
während des Abgleitens auf der Fügefase eines der Bauteile
ausgeführt.
Die maximal zulässige Größe des jeweiligen Neigungswinkels w1 ist
von der Bauteil- und Preßpassungsgestaltung abhängig, jedoch nicht
größer als der kleinste Fasenwinkel f1 bzw. f2 der beteiligten
Bauteile.
In Fig. 6a, 6b und 7a, 7b wird eine Variante zur Durchführung des
Verfahrens durch Gestaltänderung an den Fügefasen gezeigt.
Nach Fig. 6a bzw. 6b wird mindestens eines der Bauteile derart
gestaltet, daß die Mittenachse der durch einen Kegelstupf
beschriebenen zugehörigen Anschnäbelfase einen achsparallelen
Versatz a1 gegenüber der parallelverlaufenden Mittenachse seiner
Fügefläche aufweist.
Der maximal zulässige Versatz der Mittenachsen ist bei einer
Bauteilpaarung mit einer Fügefase an nur einem Bauteil geringer als
dessen Fasenbreite b und bei einer Bauteilpaarung mit jeweils einer
Fügefase an beiden der Bauteile geringer als die Hälfte des
Bohrungsdurchmessers Db.
Nach Fig. 7a bzw. 7b wird mindestens eines der Bauteile derart
gestaltet, daß die Mittenachse der durch einen Kegelstumpf
beschriebenen zugehörigen Anschnäbelphase einen Neigungswinkel w3
gegenüber der Mittenachse seiner Fügeflächen aufweist.
Der maximal zulässige Neigungswinkel w3 der Mittenachsen ist derart
zu gestalten, daß bei einer Bauteilpaarung mit einer Fügefase an
nur einem Bauteil der Neigungswinkel w3 geringer als der zugehörige
Fasenwinkel f1 bzw. f2 und die Summe aus Neigungswinkel w3 und dem
zugehörigen Fasenwinkel f1 bzw. f2 geringer als 45° ist.
Bei einer Bauteilpaarung mit jeweils einer Fügefase an beiden
Bauteilen ist der Neigungswinkel w3 geringer als der kleinere der
beiden Fasenwinkel f1 bzw. f2.
Claims (7)
1. Verfahren zum Fügen von Bauteilen durch Preßpassung mit Hilfe
eines Pressenstößels unter Einwirkung einer Fügekraft durch
einen Fügehub, dadurch gekennzeichnet, daß die Fügeflächen der
Fügepartner während der Anschnäbelphase mit geringfügiger
Neigung (w1) zueinander gefügt werden und anschließend die
Neigung (w1) unmittelbar nach der Anschnäbelphase im ersten
Abschnitt der Einpreßphase aufgehoben wird, wobei die Neigung
unterhalb des für die Werkstoffpaarung als schädigend geltenden
Grenzwertes toleriert wird.
2. Verfahren zum Fügen von Bauteilen durch Preßpassung mit Hilfe
eines Pressenstößels unter Einwirkung einer Fügekraft durch
einen Fügehub, dadurch gekennzeichnet, daß das Fügen der
Fügepartner mit modifizierten Fügefasen durchgeführt wird,
wobei die Fügefase von wenigstens einem Fügepartner von der
rotationssymmetrischen Gestalt, bezogen auf die Mittenachse der
angrenzenden Fügefläche (n) abweicht.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Neigung durch einen definierten Neigungswinkel (w1) zwischen
den Fügeflächen der Fügepartner vor Beginn der Anschnäbelphase
eingestellt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Neigung durch eine Schwenkbewegung mindestens eines Bauteiles
während der Anschnäbelphase unter Wirkung der Fügekraft
hervorgerufen wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Neigung durch Einstellung eines achsparallelen Versatzes (a1)
unter Zulassung einer Schwenkbewegung um den Neigungswinkel
(w1) eines Bauteiles während des Abgleitens auf der Fügefase
hervorgerufen wird.
6. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Fügefasen so modifiziert werden, daß die durch die Kante der
Fügefläche umschlossene Fläche mindestens eines Fügepartners
keine ebene Fläche bildet und/oder nicht lotrecht und/oder in
ihrem Zentrum von der Mittenachse der angrenzenden
Fügefläche(n) durchstoßen wird.
7. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Fügefasen so modifiziert werden, daß die jeweils durch die
Kante der Fügefläche umschlossene Fläche der beiden Fügepartner
von ihrer Lage zur Mittenachse der angrenzenden Fügefläche
und/oder ihrer Krümmung im Raum nicht identisch sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996127454 DE19627454C2 (de) | 1996-07-08 | 1996-07-08 | Verfahren zum Fügen von Bauteilen durch Preßpassung |
Applications Claiming Priority (1)
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Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
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DE19627454C2 DE19627454C2 (de) | 1999-10-28 |
Family
ID=7799233
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19627454C2 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
CN106891140A (zh) * | 2017-03-22 | 2017-06-27 | 武汉昱升光器件有限公司 | 一种套筒与插芯全自动压接装置 |
DE102021129437A1 (de) | 2020-11-17 | 2022-05-19 | Miba Sinter Austria Gmbh | Verfahren zum Verbinden eines ersten Bauteils mit einem zweiten Bauteil zu einer Baugruppe |
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1996
- 1996-07-08 DE DE1996127454 patent/DE19627454C2/de not_active Expired - Fee Related
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US11701744B2 (en) | 2020-11-17 | 2023-07-18 | Miba Sinter Austria Gmbh | Method for connecting a first component to a second component to form an assembly |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE19627454C2 (de) | 1999-10-28 |
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