DE19622348C1 - Vorrichtung zum Reinigen von Wasser - Google Patents
Vorrichtung zum Reinigen von WasserInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Reinigen von Was
ser nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Eine derartige Vorrichtung ist aus der DE 12 05 918 C1 be
kannt, bei der ein Behälter mit einer im wesentlichen konischen Behäl
tersohle vorgesehen ist, in dem eine zentrale, eine Umwälzeinrichtung
aufweisende, unten und oben offene, eine Mischzone begrenzende Mischkam
mer mit einem doppeltkonischen Eintrittsbereich und eine an dessen Un
terseite mündende Rohwassereinspeisung angeordnet ist. Ferner ist in dem
Behälter eine einen äußeren Ringraum von einer Klärzone trennende Ring
tauchwand angeordnet, die über radiale Rohre mit der zentralen Mischkam
mer verbunden ist. Dem äußeren Ringraum zugeführtes, Schlammteilchen
enthaltendes Wasser wird über eine zwischen dem unteren Ende der Ring
tauchwand und dem Behälter gebildeten Ringdüse der Klärzone zugeführt,
die nach oben durch ein auf einem Siebboden aufliegendes Kiesbettfilter
begrenzt wird. Die Schlammteilchen sinken nach unten und gelangen bei
Erreichen eines bestimmten Füllstandes in eine den doppeltkonischen Ein
trittsbereich der Mischkammer umgebende Schlammtasche, aus der der
Schlamm abgeführt wird. Dies führt aber dazu, daß sich Schlammablagerun
gen besonders bei relativ geringer Umwälzgeschwindigkeit und schwereren
Feststoffteilchen am Boden des Behälters ausbilden. Zur Rückspülung des
Filters ist im Bereich der Klärzone eine ventilierte, ringförmige Luft
glocke vorgesehen, deren schlagartige Entlüftung dazu führt, daß das
Reinwasser durch das Filterbett nach unten gesaugt wird. Zwar wird das
Filterbett hierdurch gespült, aber nicht aufgelockert, so daß die durch
das Spülen erreichten Anfangsfilterwiderstände nicht reproduzierbar
sind. Abgesehen davon ist der Betrieb der Vorrichtung während des Spü
lens kurzzeitig unterbrochen.
Aus DE-Z "Umwelt" 21 (1991), Nr. 7/8, S. 423-424 ist es be
kannt, mittels Schaumstoffgranulat, das von Bakterien bewachsen wird,
Wasser biologisch zu behandeln.
Aus P. Winkel, "Wasser und Abwasser", 2. Auflage, E. G. Leuze
Verlag, Saalgau/Württ., 1992, S. 337 ist es bekannt, Wasser im Gegen
strom zu regenerieren, wobei ein Harzbett verwendet wird, von dem ein
Teil im Schwebezustand gehalten wird, während ein anderer darüber be
findlicher Teil ein Festbett bildet.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung nach dem Ober
begriff des Anspruchs 1 zu schaffen, die es ermöglicht, ohne Betriebsun
terbrechung das Filterbett aufzulockern und Schlammablagerungen zu ver
meiden.
Diese Aufgabe wird entsprechend dem kennzeichnenden Teil des
Anspruchs 1 gelöst.
Dadurch, daß als Filter ein unterhalb des Filterbodens ange
ordnetes Schwimmkornfilter vorgesehen ist, eine Luftglocke den doppelt
konischen Eintrittsbereich einer zentralen Mischkammer unmittelbar um
gibt und außerhalb der Mischkammer bis zu einem äußeren Ringraum eine
Unterteilung in mehrere vertikale Segmente vorgenommen ist, wobei jedes
Segment einer Luftglocke mit einem Entlüftungsventil versehen, während
der Schlammsammelraum unterhalb der konischen Behältersohle angeordnet
ist, wird erreicht, daß das Schwimmkornfilter eines Teils der Segmente
durch schlagartiges Entlüften der entsprechenden Segmente der Luftglocke
beim Spülen expandiert und damit aufgelockert wird, ohne daß der Betrieb
der anderen Segmente unterbrochen wird, während der Schlamm zur tiefsten
Stelle des Behälters absinkt, dort sedimentierend eindickt und abgeführt
werden kann, ohne daß sich ansonsten Schlammablagerungen bilden.
Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind der nachfolgenden
Beschreibung und den Unteransprüchen zu entnehmen.
Die Erfindung wird nachstehend anhand von in den beigefügten
Abbildungen dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert.
Fig. 1 zeigt im Schnitt eine Vorrichtung zum Reinigen von Was
ser.
Fig. 2 zeigt ausschnittweise zwei modifizierte Ausführungsfor
men der Vorrichtung von Fig. 1 im Schnitt.
Fig. 3 zeigt die Vorrichtung von Fig. 2 in Draufsicht.
Die in Fig. 1 dargestellte Vorrichtung umfaßt einen zylindri
schen Behälter 1 mit einer konischen Behältersohle 2, an deren tiefster
Stelle ein sich hiervon nach unten erstreckender Schlammsammelraum 3 an
geordnet ist. Der Schlammsammelraum 3, in dem sich Schlamm sammelt und
eindickt, ist mit einer Schlammabführung 4 versehen.
Im Behälter 1 ist eine zentrale Mischkammer 5 vorgesehen, die
unten und oben offen ist und aus einem zylindrischen Abschnitt 5a und ei
nem doppeltkonischen Eintrittsabschnitt 5b besteht. Die zentrale Misch
kammer 5 ist über Stützen 5c auf der Behältersohle 2 abgestützt und mit
Abstand zu dieser angeordnet. Im Bereich des Eintrittsabschnitts 5b mün
det eine Rohwassereinspeisung 6. Die Mischkammer 5 begrenzt eine Misch
zone 7 und beherbergt eine Umwälzeinrichtung 8 zum Verwirbeln des Roh
wassers gegebenenfalls mit zugesetzten Chemikalien.
Die Umwälzeinrichtung 8 ist im dargestellten Ausführungsbei
spiel als Propellerpumpe ausgebildet, deren Propeller 9 im Bereich des
engsten Abschnitts des doppeltkonischen Eintrittsabschnitts 5b angeord
net und über eine Welle 10 mit einem auf einer Brücke 11 über dem Behäl
ter 1 befindlichen Antriebsmotor 12 verbunden ist.
In dem Behälter 1 ist ferner eine Ringtauchwand 13 mit Abstand
zur zylindrischen Behälterwand angeordnet, um einen nach oben geschlos
senen, äußeren Ringraum 14 von einer Klärzone 15 zwischen zentraler
Mischkammer 5 und der Ringtauchwand 13 zu trennen. Der Ringraum 14 kann
über Entlüftungsöffnungen in Mannlochdeckeln 14a entlüftet werden. Die
Ringtauchwand 13 bildet an ihrem unteren Ende eine ringförmige Düse 16,
um zu klärendes Wasser aus dem Ringraum 14 in die Klärzone 15 einzudü
sen.
Die zentrale Mischkammer 5 ist mit dem Ringraum 14 über radia
le Rohre 17 verbunden, die im wesentlichen tangential in den Ringraum 14
einmünden (vgl. Fig. 3), um eine entsprechende verwirbelnde Strömung mit
relativ langer Aufenthaltsdauer des zu behandelndes Wassers im Ringraum
14 zu erzeugen.
Im Bereich der Klärzone 15 befindet sich zwischen der zentra
len Mischkammer 5 und der Ringtauchwand 13 ein horizontaler Filterboden
18, der ein Schwimmkornfilter 19 nach oben hin abstützt. Letzteres kann
beispielsweise aus einem Schaumstoffgranulat mit zerklüfteter, aber ge
schlossener Oberfläche sein und eine Körnung im Bereich von etwa 2 bis 4
mm haben.
Gegebenenfalls kann der Filterboden zusätzlich auf seiner
Oberseite ein Filterbett 20 beispielsweise aus Aktivkohle oder Jurakalk
tragen.
Eine Reinwasserabführung 21 mündet oberhalb des Filterbodens
18 bzw. des Filterbetts 20. Aus Sicherheitsgründen ist ferner ein höher
mündender Überlauf 22 vorgesehen.
Den doppeltkonischen Eintrittsabschnitt 5b der Mischkammer 5
umgibt unmittelbar eine ventilierte, ringförmige Luftglocke 23, die die
Verengung des doppeltkonischen Eintrittsabschnitts 5b nutzt und zweck
mäßigerweise nach außen hin durch einen oberen konischen Abschnitt 23a
und einen unteren zylindrischen Abschnitt 23b begrenzt ist. Das Volumen
der Luftglocke 23 entspricht vorzugsweise etwa 16 bis 80% des Volumens
des Schwimmkornfilters 19. Die Unterkante der Luftglocke 23 befindet
sich zweckmäßigerweise etwa auf der Höhe der Unterkante der Ringtauch
wand 13.
Durch vertikale, durchgehende Trennwände 24 sind die Klärzone
15, das Filter 19 und die Luftglocke 23 in mehrere Segmente A, B, C, D
unterteilt. Im dargestellten Fall sind vier Segmente vorgesehen, es kön
nen aber auch weniger oder mehr sein. Die Trennwände 24 reichen von der
Oberkante des Behälters 1 bis zur Unterkante der Ringtauchwand 13.
Jedes Segment der Luftglocke 23 ist über eine Leitung 25 mit
einem Be- und Entlüftungsventil 26 verbunden, dessen Belüftungsseite mit
einer nicht dargestellten Druckluftleitung verbunden ist.
Während des Klärbetriebs werden die Segmente der Luftglocke 23
allmählich mit Luft gefüllt (vgl. rechte Seite von Fig. 1). Zum Spülen
des Schwimmkornfilters 19 wird die Entlüftungsseite des Be- und Entlüf
tungsventils 26 eines Teils der Segmente der Luftglocke 23 schlagartig
geöffnet. Hierdurch füllt sich dieser Teil der Segmente der Luftglocke
23 mit Wasser aus der Klärzone 15, wodurch Reinwasser aus dem Bereich
oberhalb des Schwimmkornfilters 19 durch dieses hindurch gesaugt wird
und zu einer entsprechenden Expansion des Schwimmkornfilters 19 führt
(vgl. linke Seite von Fig. 1), wodurch eine entsprechende Abführung der
abfiltrierten Stoffe ermöglicht wird. Der normale Klärbetrieb der ande
ren Segmente wird hierdurch nicht unterbrochen. Nach dem Spülen wird das
entsprechende Segment der Luftglocke 23 allmählich wieder mit Luft ge
füllt.
Während des Spülvorgangs werden zur Kurzschlußvermeidung die
Rohre 17 verschlossen. Dies geschieht über Membranventile 27, die ent
sprechend angesteuert werden. Außerdem wird zweckmäßigerweise die Pro
pellerpumpe auf eine entsprechend niedrige Drehzahl eingestellt.
Zur Auslösung des Spülvorgangs kann die Wasserspiegeldifferenz
zwischen der zentralen Mischkammer 5 und dem jeweiligen Segment A, B, C.
D verwendet werden, die bei überschreiten eines vorbestimmten Wertes ei
nen automatische Spülvorgang im entsprechenden Segment auslösen kann.
Die Dauer des Spülvorgangs läßt sich beispielweise im Bereich
zwischen 60 und 120 sec über das Be- und Entlüftungsventil 26 einstel
len.
Zusätzlich kann die zentrale Mischkammer 5 mit Biofilmträgern
28, etwa in Form von Einbauten aus Kunststoff, versehen sein, die vor
zugsweise den zylindrischen Abschnitt 5a ausfüllen, wie auf der linken
Seite von Fig. 2 angedeutet ist. Hierbei werden ferner in den Rohren 17
an eine entsprechende Quelle angeschlossene Belüftungskerzen 29 angeord
net, über die dem durch die Rohre 17 strömenden Wasser ein Gas wie Luft,
Sauerstoff oder mit Sauerstoff angereicherte Luft zugesetzt wird.
Sich sammelndes Gas am Ende der Rohre 17 wird über einen oder
mehrere Verdichter 30 einer Ringleitung 31 zugeführt, die sich im unte
ren Bereich des äußeren Ringraums 14 befindet. Diese Ringleitung 31 ist
wiederum in Abständen mit Belüftungskerzen 32 versehen, so daß der Strö
mungsrichtung des Wassers im äußeren Ringraum 14 entgegen Luft bzw. Sau
erstoff eingeführt wird und in dem Ringraum 14 aufsteigt. Durch diese
Feinbelüftung kann beispielsweise ein Teildenitrifikation des Wassers in
diesem Bereich erfolgen, während die weitere Denitrifikation im Bereich
des Schwimmkornfilters 19 vorgenommen wird.
Außerdem kann, wie auf der rechten Seite von Fig. 2 darge
stellt ist, die in diesem Fall abgedeckte, zentrale Mischkammer 5 vor
zugsweise am unteren Ende ihres zylindrischen Abschnitts 5a mit einem
zum Durchgang von zu behandelndem Wasser dienenden, rohrartigen Injekto
ren 33 tragenden Boden 34 versehen sein. Luft bzw. Sauerstoff wird in
die Mischkammer 5 eingedrückt und löst sich im Wasser zur Belebung von
Bioflocken. Überschüssiges Gas und Kohlendioxid sammeln sich über dem
Wasserspiegel und werden über eine Leitung 35 dem Verdichter 30 zuge
führt, der hiermit die Ringleitung 31 zur sekundären Feinbelüftung im
Ringraum 14 speist, wo die Nitrifikation erfolgt, die sich im Schwimm
kornfilter 19 fortsetzt und anoxisch in die Denitrifikation übergeht.
Letzteres kann auch mit den Biofilmträgern 28 kombiniert sein.
Claims (8)
1. Vorrichtung zum Reinigen von Wasser mit einem zylindri
schen, eine konische Behältersohle (2) aufweisenden Behälter (1), in dem
eine zentrale, eine Umwälzeinrichtung (8) aufweisende, unten und oben
offene, eine Mischzone (7) begrenzende Mischkammer (5) mit einem dop
peltkonischen Eintrittsabschnitt (5b) mit einer an dessen Unterseite
mündenden Rohwassereinspeisung (6) sowie eine mit dem Behälter (1) einen
äußeren Ringraum (14) von einer Klärzone (15) trennende Ringtauchwand
(13) angeordnet ist, die unterseitig mit dem Behälter (1) eine ringför
mige Düse (16) bildet, wobei die zentrale Mischkammer (5) über radiale
Rohre (17) mit dem äußeren Ringraum (14) verbunden ist, die Klärzone
(15) mit einem einen Filterboden (18) aufweisenden Filter (19), über dem
eine Reinwasserabführung (21) vorgesehen ist, versehen ist, im Bereich
der Klärzone (15) eine ventilierte, ringförmige Luftglocke (23) zur
Rückspülung des Filters (19) und ein mit einer Schlammabführung (4) ver
sehener Schlammsammelraum (3) vorgesehen sind, dadurch
gekennzeichnet, daß das Filter (19) ein unterhalb des Fil
terbodens (18) angeordnetes Schwimmkornfilter ist, die Luftglocke (23)
den doppeltkonischen Eintrittsabschnitt (5b) umgibt und die Klärzone
(15), das Filter (19) und die Luftglocke (23) gemeinsam in mehrere ver
tikale Segmente (A, B, C, D) unterteilt sind, wobei jedes Segment der
Luftglocke (23) mit einem Entlüftungsventil (26) versehen ist, während
der Schlammsammelraum (3) unterhalb der konischen Behältersohle (2) an
geordnet ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Segmente der Luftglocke (23) ein Volumen aufweisen, das 60 bis 80%
des Volumens der Segmente des Filters (19) entspricht.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß in der Mischkammer (5) Biofilmträger (28) angeordnet sind, während
in den Rohren (17) eine Einrichtung zur Begasung vorgesehen ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Einrichtung zur Begasung Belüftungskerzen (29) umfaßt.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch ge
kennzeichnet, daß in der Mischkammer (5) ein Boden (34) mit Injektoren
(33) zur Begasung vorgesehen ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch ge
kennzeichnet, daß im unteren Bereich des Ringraums (14) eine Einrichtung
zur Feinbegasung des zu behandelnden Wassers vorgesehen ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
die Einrichtung zur Feinbegasung aus einer mit Belüftungskerzen (32)
versehenen Ringleitung (31) besteht.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die Einrichtung zur Feinbegasung über wenigstens einen Verdichter
(30) versorgt wird, der aus einer vorherigen Begasung gesammeltes Gas
aufnimmt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996122348 DE19622348C1 (de) | 1996-06-04 | 1996-06-04 | Vorrichtung zum Reinigen von Wasser |
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DE1996122348 DE19622348C1 (de) | 1996-06-04 | 1996-06-04 | Vorrichtung zum Reinigen von Wasser |
Publications (1)
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DE19622348C1 true DE19622348C1 (de) | 1998-03-12 |
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Country Status (1)
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DE (1) | DE19622348C1 (de) |
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1996
- 1996-06-04 DE DE1996122348 patent/DE19622348C1/de not_active Expired - Fee Related
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