DE19622111A1 - Verfahren zur Herstellung eines Leiterstabs und Leiterstab - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines Leiterstabs und LeiterstabInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einerseits ein Verfahren zur Her
stellung eines Leiterstabs mit einem Kern aus einem Kup
ferwerkstoff und einem Mantel aus Titan und andererseits
einen solchen Leiterstab.
Solche Leiterstäbe werden insbesondere für die Herstellung
der Stromleiter von Elektroden für industrielle Anwendungen
benötigt. Kupfer hat eine hohe elektrische Leitfähigkeit.
Schon geringe Verunreinigungen können jedoch die elektrische
Leitfähigkeit des Kupfers stark herabsetzen.
Die Fertigung der Leiterstäbe erfolgt durch Pressen eines
Verbundbolzens aus Kupfer mit einer Titanhülse. Die Preß
temperatur liegt dabei unterhalb von 875°C, da ansonsten ein
Eutektikum zwischen Titan und Kupfer eintritt. Dies kann zu
einer Verschlechterung des Verbunds zwischen Kupfer und Titan
und zu einer frühzeitigen Alterung der späteren Elektrode bei
Überhitzung oder Lufteintritt führen.
Die Stromzuführung an die Leiterstäbe wird in der Regel durch
eine Schraub- oder Lötverbindung hergestellt. Hier liegt ein
Problem darin, daß reines Kupfer weich ist und sich deshalb
nur schlecht zerspanen läßt. Der Werkstoff neigt zum soge
nannten Schmieren. Die Herstellung eines stabilen und bestän
digen Kontaktanschlusses ist daher aufwendig und konnte in
der Vergangenheit nicht immer zufriedenstellend gelöst wer
den.
Der Erfindung liegt ausgehend vom Stand der Technik die Auf
gabe zugrunde, ein ökonomisches Verfahren zur Herstellung ei
nes titanummantelten Leiterstabs mit einem hochfesten Kern
aus einem Kupferwerkstoff zu schaffen, wobei eutektische Re
aktionen zwischen Kupferwerkstoff und Titan vermieden werden.
Darüber hinaus zielt die Erfindung auf einen Leiterstab mit
einem hochfesten Kern ab, an dem ein stabiler Kontaktanschluß
hergestellt werden kann.
Der verfahrensmäßige Teil dieser Aufgabe wird durch ein Ver
fahren nach Anspruch 1 gelöst.
Kernpunkt der Erfindung bildet die Maßnahme, zwischen dem
Kern aus Kupferwerkstoff und dem Mantel aus Titan eine Diffu
sionssperre vorzusehen, welche eutektische Reaktionen zwi
schen den beiden Metallen vermeidet.
Grundsätzlich kann weiterhin reines Kupfer als Kern ein
gesetzt werden. Im Rahmen der Erfindung sollen jedoch insbe
sondere hochfeste Kupferlegierungen zum Einsatz kommen.
Zunächst wird ein Ausgangsbolzen hergestellt. Dazu wird ein
Bolzenkern aus Kupferwerkstoff mit einer Diffusionssperre
versehen. Auch wenn unterschiedliche Ausbildungen der Diffu
sionssperre denkbar sind, wird diese zweckmäßigerweise von
einer paßgenau an den Bolzenkern angepaßten metallischen
rohrartigen Hülse gebildet. Wichtig ist, daß das Material der
Diffusionssperre unterhalb der Preßtemperatur von ca. 1000°C
kein Eutetikum mit Kupfer und/oder Titan bildet. Es bietet
sich daher an, für die Diffusionssperre die Werkstoffe Eisen
oder Nickel einzusetzen. Über die Diffusionssperre wird an
schließend der Mantel aus Titan gezogen.
Der so gebildete Ausgangsbolzen wird auf Preßtemperatur von
ca. 1000°C erwärmt und anschließend strangförmig verpreßt
und auf bedarfsgerechte Längenabschnitte geteilt.
Zweckmäßig schließt sich an das strangförmige Verpressen eine
weitere Querschnittsformung des Strangs an. Dies geschieht
üblicherweise durch Ziehen oder Walzen, wie dies in Anspruch
2 charakterisiert ist.
Durch die Eingliederung der Diffusionssperre können eutekti
sche Reaktionen zwischen dem Kupferwerkstoff und dem Titan
zuverlässig vermieden werden. Auf diese Weise können Leiter
stäbe hoher Qualität hergestellt werden, wobei Kupferwerk
stoffe als Kern verwandt werden können, die wegen der eutek
tischen Reaktion bisher nicht eingesetzt werden konnten.
Zur Verbesserung des Preßvorgangs kann der Ausgangsbolzen ge
mäß den Merkmalen des Anspruchs 3 zusätzlich mit einer äuße
ren Schmierhülle versehen werden.
Als praktisch vorteilhaft hat sich erwiesen, die Schmierhülle
aus Eisen zu bilden. Dazu wird der Ausgangsbolzen in ein paß
genau bereitgestelltes Eisenrohr eingebettet. Grundsätzlich
kann die Schmierhülle aber auch von einem Kupferblech oder
aus Nickel bzw. einer Nickellegierung gebildet werden. Denk
bar ist auch der Einsatz von sogenannten Schmiergläsern.
Durch die Schmierhülle kann vermieden werden, daß das zum
Fressen neigende Titan beim Preßvorgang durch Riefen- oder
Freßmarkenbildung beschädigt wird.
Gemäß den Merkmalen des Anspruchs 4 wird der Bolzenkern aus
einer hochfesten Kupferlegierung gebildet.
Denkbar ist der Einsatz von Kupfer-Chrom-Legierungen oder
Kupfer-Chrom-Zirkonium-Legierungen. Diese sind hochfest und
aushärtbar. Desweiteren weisen sie eine gute elektrische
Leitfähigkeit auf. Der Vorteil der Verwendung einer hochfe
sten Kupferlegierung liegt in der gegenüber reinem Kupfer hö
heren Härte und besseren Bearbeitbarkeit. Dementsprechend
können die Leiterstäbe hergestellt werden mit gut leitenden
und hochbeständigen Kontaktanschlüssen für die Stromzulei
tung.
Nach den im Anspruch 5 charakterisierten Verfahrensschritten
können der Strang oder die einzelnen Leiterstäbe einer zu
sätzlichen Wärmebehandlung unterworfen werden.
Zweckmäßig wird das durch den Preßvorgang hergestellte Ver
bundmaterial nach dem Pressen einem Lösungsglühen unterzogen.
Hierdurch werden ausgeschiedene Bestandteile gelöst, um die
Bildung versprödender intermetallischer Phasen zu vermeiden.
Falls erforderlich, können auch weitere Wärmebehandlungs
schritte vorgenommen werden, um beispielsweise die Festigkeit
zu steigern oder innere Spannungen abzubauen.
Anspruch 6 sieht vor, den Strang nach dem Ziehen einer Werk
stoffprüfung zu unterziehen. So können Fehler im Inneren des
Strangs festgestellt werden. Auch wenn unterschiedliche Prüf
verfahren denkbar sind, bietet sich die Ultraschallprüfung
an. Diese läßt sich sehr gut in das erfindungsgemäße Verfah
ren einbinden.
Zur Herstellung eines Kontaktanschlusses für eine Strom
zuführung kann die den Kern eines Leiterstabs umgebende Um
hüllung bereichsweise entfernt werden. Hierzu werden die äu
ßeren Schichten bis zum Kern abgedreht. Nach dem Abdrehen
kann der freigelegte Kern mit einem Außengewinde versehen
werden (Anspruch 7).
Der erfindungsgemäße Leiterstab ist gegenständlich in den
Merkmalen des Anspruchs 8 charakterisiert.
Wichtig ist, daß der Kern von einer hochfesten Kupferle
gierung gebildet ist. Dies ermöglicht die Herstellung guter
und fester Kontaktanschlüsse. Ein Vorteil ist darin zu sehen,
daß eine Verbesserung des Stromübergangs erreicht wird. Vor
teilhaft ist weiterhin, daß auch der Austausch von im Einsatz
befindlichen montierten Elektroden besser möglich ist. Erfin
dungswesentlich ist weiterhin die Diffusionssperre zwischen
dem Kern und dem Mantel, da diese nachteilige Gefügeverände
rungen im Grenzbereich verhindert. Der erfindungsgemäße Lei
terstab ist daher von hoher Qualität und alterungsbeständig.
Die Erfindung ist nachfolgend anhand des in den Zeichnungen
dargestellten Verfahrensablaufs und einem Ausführungsbeispiel
beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 das Ablaufschema eines erfindungsgemäßen Ver
fahrens;
Fig. 2 einen erfindungsgemäßen Leiterstab im vertikalen
Längsschnitt und
Fig. 3 einen vertikalen Querschnitt durch die Darstellung
der Fig. 2 entlang der Linie III-III.
Die Fig. 1 zeigt technisch generalisiert den Herstel
lungsprozeß eines titanummantelten Leiterstabs 1.
Hierzu wird zunächst ein Ausgangsbolzen 2 hergestellt mit ei
nem Bolzenkern 3 aus einer hochfesten aushärtbaren Kup
ferlegierung und einem Mantel 4 aus Titan. Um den Aus
gangsbolzen 2 bei der Lösungstemperatur der aushärtbaren
Kupferlegierung verpressen zu können, wird als Diffu
sionssperre 5 zwischen dem Bolzenkern 3 und dem Mantel 4 ein
Eisenrohr 6 eingedreht. Eisen bildet unterhalb der Preßtempe
ratur von ca. 1000°C kein Eutektikum mit Kupfer und Titan.
Auf den Bolzenkern 3 wird deshalb zunächst das Eisenrohr 6
geschoben. Danach folgt ein den Mantel 4 bildendes Titanrohr
7. Als äußere Schmierhülle 8 wird ein weiteres Eisenrohr 9
vorgesehen.
Das Titanrohr 7 und die Eisenrohre 6, 9 werden in einem vor
geschalteten Arbeitsgang durch rohrförmiges Umformen und an
schließendes Längsnahtverschweißen des Blechs 10 aus Titan
bzw. der Bleche 11, 12 aus Eisen hergestellt.
Der Ausgangsbolzen 2 wird im nächsten Verfahrensschritt in
einem Ofen 13 auf die Preßtemperatur von ca. 1000°C erwärmt
und anschließend in einer Presse 14 zu einem Strang 15 ver
preßt.
Im darauf folgenden Arbeitsgang wird der Strang 15 in einer′
Matrize 16 auf den Endquerschnitt 15′ gezogen. Hieran
schließt sich eine Werkstoffprüfung mittels Ultraschallgerät
17 an. Auf diese Weise können Fehler im Inneren des Strangs
15 ermittelt werden.
In einer Sägevorrichtung 18 wird der Strang 15 zu den Leiter
stäben 1 mit Fixlängen geteilt. Dabei werden zuvor festge
stellte fehlerhafte Abschnitte des Strangs 15 berücksichtigt
und ausgesondert. Anschließend erfolgt eine weitere Kontrolle
mit Endabnahme und Versand.
Die Fig. 2 und 3 zeigen eine weitere Ausführungsform eines
Leiterstabs 19. Die Darstellungen sind nicht maßstäblich zu
verstehen.
Der Leiterstab 19 weist einen Kern 20 aus einer Kupferle
gierung und eine Umhüllung 21 auf. Die Umhüllung 21 wird von
einer hülsenartigen Diffusionssperre 22 aus einem Nickelrohr
und einem Mantel 23 aus Titan gebildet. Bei der für den Kern
20 verwendeten Kupferlegierung handelt es sich um eine hoch
feste aushärtbare Kupfer-Chrom-Legierung.
An einem Ende 24 weist der Leiterstab 19 einen Schrauban
schluß 25 auf. Zu dessen Herstellung ist die Umhüllung 21 be
reichsweise bis zum Kern 20 abgedreht und auf den frei
gelegten Bereich 26 ein Außengewinde 27 gerollt worden. Der
Schraubanschluß 25 gewährleistet eine einwandfreie hochfeste
Montage der Stromzuführung und einen sehr guten Stromüber
gang.
Bezugszeichenliste
1 Leiterstab
2 Ausgangsbolzen
3 Bolzenkern
4 Mantel
5 Diffusionssperre
6 Eisenrohr
7 Titanrohr
8 Schmierhülle
9 Eisenrohr
10 Blech
11 Blech
12 Blech
13 Ofen
14 Presse
15 Strang
16 Matrize
17 Ultraschallgerät
18 Sägevorrichtung
19 Leiterstab
20 Kern
21 Umhüllung
22 Diffusionssperre
23 Mantel
24 Ende
25 Schraubanschluß
26 freigelegter Bereich
27 Außengewinde
2 Ausgangsbolzen
3 Bolzenkern
4 Mantel
5 Diffusionssperre
6 Eisenrohr
7 Titanrohr
8 Schmierhülle
9 Eisenrohr
10 Blech
11 Blech
12 Blech
13 Ofen
14 Presse
15 Strang
16 Matrize
17 Ultraschallgerät
18 Sägevorrichtung
19 Leiterstab
20 Kern
21 Umhüllung
22 Diffusionssperre
23 Mantel
24 Ende
25 Schraubanschluß
26 freigelegter Bereich
27 Außengewinde
Claims (8)
1. Verfahren zur Herstellung eines Leiterstabs mit einem
Kern aus einem Kupferwerkstoff und einem Mantel aus Ti
tan, mit folgenden Maßnahmen:
- - Herstellen eines Ausgangsbolzens (2), wobei ein Bolzenkern (3) aus Kupferwerkstoff mit einem Mantel (4) aus Titan umhüllt und zwischen dem Bolzenkern (3) und dem Mantel (4) eine eine eutektische Reak tion vermeidende Diffusionssperre (5) vorgesehen wird;
- - Erwärmen des Ausgangsbolzens (2) auf Preßtempera tur;
- - strangförmiges Pressen des Ausgangsbolzens (2);
- - Teilen des Strangs (15) in bedarfsgerechte Leiter stäbe (1).
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Strang (15) vor dem Teilen einer weiteren Quer
schnittsformung durch Ziehen oder Walzen unterzogen
wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß der Ausgangsbolzen (2) mit einer äußeren
Schmierhülle (8) versehen wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Bolzenkern (3) aus einer hochfe
sten Kupferlegierung gebildet wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Strang (15) oder der Leiterstab
(1) einer Wärmebehandlung unterworfen wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Strang (15) nach dem Ziehen einer
Werkstoffprüfung unterzogen wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch ge
kennzeichnet, daß die den Kern (20) umgebende Umhüllung
(21) bereichsweise entfernt und der freigelegte Kern
(26) mit einem Außengewinde (27) versehen wird.
8. Leiterstab mit einem Kern aus einem Kupferwerkstoff und
einem Mantel aus Titan, dadurch gekennzeichnet, daß der
Kern (3, 20) von einer hochfesten Kupferlegierung gebil
det und zwischen den Kern (3, 20) und den Mantel (4, 23)
eine eutektische Reaktionen zwischen der Kupferlegierung
und dem Titan verhindernde hülsenartige Diffusionssperre
(5, 22) eingegliedert ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996122111 DE19622111A1 (de) | 1996-06-01 | 1996-06-01 | Verfahren zur Herstellung eines Leiterstabs und Leiterstab |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996122111 DE19622111A1 (de) | 1996-06-01 | 1996-06-01 | Verfahren zur Herstellung eines Leiterstabs und Leiterstab |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19622111A1 true DE19622111A1 (de) | 1997-12-04 |
Family
ID=7795931
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1996122111 Withdrawn DE19622111A1 (de) | 1996-06-01 | 1996-06-01 | Verfahren zur Herstellung eines Leiterstabs und Leiterstab |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19622111A1 (de) |
-
1996
- 1996-06-01 DE DE1996122111 patent/DE19622111A1/de not_active Withdrawn
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