DE19622024C2 - Antriebsvorrichtung für ein Kipp- oder Klappfenster - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Antriebsvorrichtung gemäß dem Oberbegriff der Patentansprüche 1 und 2.

Eine derartige Antriebsvorrichtung ist aus dem DE 94 12 277 U1 bekannt. Hier ist für die Verriegelungsvorrichtung mindestens ein eigener Riegelmotor vorgesehen. Der Antriebsmotor braucht dadurch für den Flügel zu betätigen. Beide Motoren sind durch eine elektrische Folgesteuerung miteinander derart verbunden, daß beim Schließen des Flügels des Fensters der Riegelmotor erst dann betätigt wird, wenn der Antriebsmotor abgeschaltet ist. Umgekehrt wird zum Öffnen des Flügels des Fensters der Antriebsmotor erst dann in Betrieb gesetzt, wenn der Riegelmotor die Verriegelung geöffnet und abgeschaltet hat. Entsprechend dem dargestellten Ausführungsbeispiel sind die beiden Motoren voneinander getrennt auf verschiedenen Seiten des Fensters angeordnet.

Dabei versteht man unter einem Kippfenster ein solches, welches die Kippscharniere unten aufweist, so daß das Fenster mit seiner Oberkante gekippt wird. Unter einem Klappfenster versteht man ein solches Fenster, bei dem die Klappscharniere oben angeordnet sind derart, daß die Unterkante des Fensters aufklappt.

Es ist Aufgabe der Erfindung, eine derartige Antriebsvorrichtung zu schaffen, mit der auf besonders einfache Weise der Kipp- bzw. Klappvorgang im Zusammenhang mit einer Ver- bzw. Entriegelung durchgeführt werden kann, und zwar unabhängig vom Profilsystem.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß jeweils durch die Merkmale der Patentansprüche 1 und 2 gelöst.

Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.

Die Antriebsmotoren befinden sich als Einheit unmittelbar nebeneinander am Fensterrahmen, was die Montage vereinfacht und die Länge der Leitungen und Kabelstränge für die elektrische Energieversorgung reduziert.

Vorzugsweise ist der Motor mit den beiden Funktionen einteilig mit einem gemeinsamen Gehäuse.

Der Kipp- oder Klappmotor kann ein sog. Kettenmotor sein. Der Verriegelungsmotor kann ein linearer Antrieb sein, mittels dessen der Verriegelungshub vorgenommen wird.

Entsprechend einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung ist am Fensterflügel eine Verriegelungsstange und an dem Verriegelungsmotor abtriebsseitig ein Mitnehmer angeordnet. Verriegelungsstange und Mitnehmer sind beim Schließen des Fensterflügels miteinander koppelbar, so daß die hierzu notwendige Verbindung des Verriegelungsmotors mit dem Fensterflügel den Kipp- bzw. Klappvorgang nicht behindert.

Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:

Fig. 1 eine schematische Schnittansicht durch Fensterrahmen, Fensterflügel und Kippmotor eines Kippfensters;

Fig. 2 eine Teilansicht in Richtung des Pfeiles Y in Fig. 1;

Fig. 3 eine der Fig. 1 ähnliche Ansicht, jedoch mit der Darstellung des Verriegelungsantriebs;

Fig. 4a, Fig. 4b und Fig. 4c drei Ansichten eines Verriegelungsmitnehmers, wobei Fig. 4a eine Ansicht des Verriegelungsmitnehmers in Richtung des Pfeiles B, Fig. 4b eine Ansicht des Verriegelungsmitnehmers in Richtung des Pfeiles C und Fig. 4c eine Ansicht des Verriegelungsmitnehmers in Richtung des Pfeiles A darstellt;

Fig. 5 eine der Fig. 1 ähnliche Ansicht, jedoch für ein Klappfenster;

Fig. 6 eine der Fig. 2 ähnliche Ansicht, jedoch für ein Klappfenster;

Fig. 7 eine der Fig. 3 ähnliche Ansicht, jedoch für ein Klappfenster; und

Fig. 8a und Fig. 8b eine Darstellung des Verriegelungsmitnehmers für das Klappfenster in zwei verschiedenen Ansichten.

In Fig. 1 ist der Fensterrahmen mit dem Bezugszeichen 10 und der Fensterflügel mit dem Bezugszeichen 12 versehen. Am Fensterrahmen 10, von dem der obere Horizontalrahmen dargestellt ist, ist ein Kippmotor 14 angeschraubt, der als sog. Kettenmotor ausgebildet ist. Der Ausgang der Kette ist mit dem Bezugszeichen 16 versehen. Sie ist dort über einen Kettenanschluß 17 an einer Konsole 18 befestigt, welche ihrerseits am Fensterflügel 12 befestigt ist. Mit einer Justierschraube 20 kann der Endanschlag der Kippbewegung justiert werden. Wenn der Kippmotor 14 angetrieben wird, so fährt dieser in Fig. 1 die Kette mit ihrem Anschluß 16 nach rechts und schwenkt dabei (Kippen) das Fenster mit seinem Fensterrahmen um eine unten liegende Schwenkachse.

Die Fig. 3 zeigt eine Stelle, die in der Tiefe des Zeichnungsblattes gegenüber der Fig. 1 versetzt ist. Dort befindet sich unmittelbar neben dem Kippmotor 14 ein nicht dargestellter, mit dem Kippmotor eine Einheit bildender Verriegelungsmotor 15 (s. Fig. 2). Abtriebsseitig, d. h. auf der linken Seite in Fig. 3 ist der Verriegelungsmotor 15 mit einem Mitnehmer 24 verbunden. Dieser Mitnehmer 24 ist in drei Ansichten in Fig. 4a, 4b und 4c dargestellt. Mit einer Ausnehmung 26 erfaßt dieser Mitnehmer einen Bolzen 28 einer Schieberstange 30.

Wenn in der in Fig. 3 dargestellten Schließstellung der Verriegelungsmotor 15 angetrieben wird, so erfolgt entweder ein Verriegelungs- oder ein Entriegelungshub dahingehend, daß entsprechend diesem Hub der Mitnehmer bewegt wird, der den Bolzen und die Schieberstange mitnimmt, um am Fensterflügel dessen Ver- oder Entriegelung vorzunehmen. Wenn in der in Fig. 3 dargestellten Stellung der Kippmotor 14 dahingehend bewegt wird, mit der Kette die Konsole 18 nach rechts zu bewegen, so öffnet sich der obere Teil des Fensterflügels in der Zeichnung der Fig. 3 nach rechts, wobei der Bolzen 28 die Ausnehmung 26 des Mitnehmers 24 in dieser Richtung verlassen kann.

Der Bewegungsablauf ist folgendermaßen: Wenn man von der Verriegelungsstellung ausgeht, so wird zunächst der Verriegelungsmotor 15 dahingehend in Gang gesetzt, über den Mitnehmer 24, den Bolzen 28 und die Schieberstange 30 eine Entriegelung des Fensters vorzunehmen. Ist dieser Entriegelungshub beendet, so wird der Kippmotor 14 in Gang gesetzt und schiebt durch seine Kette über die Konsole 18 den oberen Teil des Fensters, wobei der Bolzen 28 den Mitnehmer 24 verläßt. Somit ist das Fenster geöffnet. Soll das Fenster geschlossen werden, so erfolgt der Vorgang in umgekehrter Reihenfolge, wobei die Bewegungsabläufe steuerungsmäßig genau aufeinander abgestimmt sind.

Fig. 5 bis 8 zeigen nun eine ähnliche Anordnung, jedoch nicht wie bei Fig. 1 bis 4 für ein Kippfenster, sondern für ein Klappfenster, welches sich vom Kippfenster dadurch unterscheidet, daß nicht das obere Ende des Fensters herausgekippt, sondern das untere Ende des Fensters herausgeklappt wird.

Vergleichbare Teile sind mit gleichen Bezugszeichen versehen, so daß sich diesbezüglich auf die Beschreibung der Fig. 1 bis Fig. 4 Bezug genommen werden kann.

Fig. 6 ist eine Ansicht der Vorrichtung gemäß Fig. 5 in Richtung des Pfeiles X.

Fig. 5 und Fig. 7 unterscheiden sich von Fig. 1 bzw. Fig. 3 dadurch, daß in Fig. 5 und Fig. 7 der untere Teil des Fensterrahmens und des Fensterflügels dargestellt ist, da ja der untere Teil des Fensters geklappt wird.

Die beiden Ausführungsformen unterscheiden sich weiterhin noch dadurch, daß sich beim Kippfenster gemäß Fig. 1 bis Fig. 4 der Mitnehmer 24 des Verriegelungsmotors einerseits und die Kette 16 des Kippmotors 14 im Verhältnis zur Motoranordnung auf entgegengesetzten Seiten angebracht sind, und zwar mit Bezug zum Fensterflügel, d. h. der Mitnehmer 24 ist auf der dem Fensterflügel 10 zugewandten und der Kettenanschluß 16 auf der dem Fensterflügel abgewandten Seite des Motors 14 angeordnet. Bei dem in Fig. 5 bis 8 dargestellten Klappfenster befinden sich Mitnehmer 24 und Kettenanschluß 16 auf derselben Seite, d. h. auf der dem Fensterflügel zugewandten Seite des Motors.

Die Funktion des Klappfensters gemäß Fig. 5 bis 8 ist im wesentlichen die gleiche wie beim Kippfenster gemäß Fig. 1 bis 4, so daß sich eine erneute Beschreibung an dieser Stelle erübrigt.

Claims (5)

1. Antriebsvorrichtung für ein Kippfenster mit zwei Antriebsmotoren (14, 15), die für die Befestigung am Fensterrahmen (10) bestimmt sind und von denen der eine Antriebsmotor (14) als Kippmotor zum Kippen des Fensters abtriebsseitig mit diesem verbunden ist und der andere Antriebsmotor (15) als Verriegelungsmotor zum Ver- bzw. Entriegeln des Fensterflügels (12) am Fensterrahmen (10) mit einer Verriegelungseinrichtung (24, 28, 30) abtriebsseitig, funktionsmäßig in Verbindung steht, wobei die Antriebsmotoren (14, 15) steuerungstechnisch gekoppelt sind, dadurch gekennzeichnet,
daß die Antriebsmotoren (14, 15) derart unmittelbar nebeneinander am Fensterrahmen (10) befestigt sind,
daß sie eine Einheit bilden, und
daß die Motoranschlüsse am Fensterflügel (12) an entgegengesetzten Seiten der Motoranordnung (14, 15) liegen.

2. Antriebsvorrichtung für ein Klappfenster mit zwei Antriebsmotoren (14, 15), die für die Befestigung am Fensterrahmen (10) bestimmt sind und von denen der eine Antriebsmotor (14) als Klappmotor zum Klappen des Fensters abtriebsseitig mit diesem verbunden ist und der andere Antriebsmotor (15) als Verriegelungsmotor zum Ver- bzw. Entriegeln des Fensterflügels (12) am Fensterrahmen (10) mit einer Verriegelungseinrichtung (24, 28, 30) abtriebsseitig, funktionsmäßig in Verbindung steht, wobei die Antriebsmotoren (14, 15) steuerungstechnisch gekoppelt sind, dadurch gekennzeichnet,
daß die Antriebsmotoren (14, 15) derart unmittelbar nebeneinander am Fensterrahmen (10) befestigt sind,
daß sie eine Einheit bilden, und
daß die Motoranschlüsse am Fensterflügel (12) auf derselben Seite der Motoranordnung liegen.

3. Antriebsvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die eine Einheit bildenden Antriebsmotoren (14, 15) ein gemeinsames Gehäuse haben.

4. Antriebsvorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Kipp- oder Klappmotor (14) ein sog. Kettenmotor ist.

5. Antriebsvorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß am Fensterflügel (12) eine Verriegelungsstange (30) und an dem Verriegelungsmotor (15) abtriebsseitig ein Mitnehmer (24) angeordnet ist, wobei Verriegelungsstange (30) und Mitnehmer (24) lösbar miteinander koppelbar sind.