DE19621961C2 - Perimetrieanordnung und Verfahren zum Untersuchen der Sehfähigkeit - Google Patents

Perimetrieanordnung und Verfahren zum Untersuchen der Sehfähigkeit

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Description

Die Erfindung betrifft eine Perimetrieanordnung mit einem Peri­ meter zum Untersuchen der Sehfähigkeit an vorbestimmten Orten der Netzhaut eines Auges und mit einem optischen Aufnahmegerät, insbesondere einer Kamera, zum Erzeugen einer Darstellung der Netzhaut, auf der die Orte sichtbar sind, wobei das Perimeter entsprechend einem vorgegebenen Raster Stimuli an ausgewählten Orten der Netzhaut erzeugt, wobei ferner Bezugspunkte in dem Raster definierbar sind, und weiterhin der Kamera Mittel zum Digitalisieren der Darstellung zugeordnet sind.
Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zum Untersuchen der Sehfähigkeit an vorbestimmten Orten der Netzhaut eines Auges, bei dem die Netzhaut mittels eines optischen Aufnahmegerätes, insbesondere einer Kamera beobachtet wird und mittels eines Pe­ rimeters entsprechend einem vorgegebenen Raster Stimuli an aus­ gewählten Orten der Netzhaut erzeugt werden.
Eine Anordnung sowie ein Verfahren der vorstehend genannten Art sind bekannt, beispielsweise aus der US 5 037 194 A.
Zum Untersuchen der Sehfähigkeit an vorbestimmten Orten der Netzhaut eines Auges wird typischerweise ein als Perimetrie be­ zeichnetes Untersuchungsverfahren eingesetzt. Bei der Peri­ metrie werden auf einem Bildschirm oder einer Projektionsflä­ che, insbesondere einer hohlkugelförmig gekrümmten Projektions­ fläche, sogenannte Stimuli erzeugt. Darunter versteht man Lichtpunkte unterschiedlicher Helligkeit, Form und Farbe, die entweder statisch oder bewegt erzeugt werden. Der zu untersu­ chende Patient blickt mit möglichst fixiertem Kopf auf z. B. die Projektionsfläche. Die Aussage des Patienten darüber, ob und welche Stimuli er erkannt hat, erlaubt einen Rückschluß dar­ über, an welchen Orten die Netzhaut eine normale Sehfähigkeit hat und an welchen Orten die Netzhaut gestört ist, z. B. im Be­ reich sogenannter Skotome, d. h. Bereichen, in denen die Sehfä­ higkeit herabgesetzt ist oder sogar völlig fehlt.
Bei herkömmlichen Perimetern werden die optischen Stimuli nach einem vorgegebenen Raster erzeugt, das z. B. mit kartesischen Koordinaten oder Polarkoordinaten ausgebildet sein kann. Die Stimuli werden dabei entweder statisch oder bewegt erzeugt. Es ist ferner bekannt, die Stimuli entlang des vorgegebenen Ra­ sters automatisiert zu erzeugen.
Will man im Rahmen einer derartigen Untersuchung selbst nur be­ grenzte Bereiche der Netzhaut hochauflösend untersuchen, so er­ geben sich bei herkömmlichen Perimetrieverfahren schon deswegen Probleme, weil sich eine sehr lange Untersuchungszeit ergibt, da sämtliche Punkte des Rasters abgetastet werden. Bei langer Untersuchungsdauer läßt aber erfahrungsgemäß die Aufmerksamkeit (Vigilanz) der Patienten nach, so daß die Messungen immer unge­ nauer werden.
Es ist daher sinnvoll - gestützt auf morphologisch erkennbare lokale Defekte - perimetrische Bereiche lokal durch ein beson­ ders verdichtetes Raster in denjenigen Netzhautbereichen fest­ zulegen, die dann besonders genau untersucht werden sollen.
So ist es z. B. aus der US 4 834 528 A bekannt, eine Videokamera auf die Netzhaut eines Patienten zu richten, so daß eine Abbil­ dung der Netzhaut zu jedem Zeitpunkt erzeugt und gegebenenfalls abgespeichert werden kann. Ein Vorsatz der Videokamera ist als Perimeter ausgebildet, derart, daß entlang mehrerer radialer Polarkoordinaten-Achsen Leuchtelemente angebracht sind, die nacheinander einzeln betätigt werden können. Auf diese Weise ist es möglich, daß die untersuchende Person einerseits mittels der Videokamera die Netzhaut beobachtet, andererseits aber gleichzeitig optische Stimuli setzen kann, wobei eine Beschrän­ kung auf diejenigen Bereiche der Netzhaut möglich ist, die be­ reits erkennbare lokale Defekte aufweisen.
Eine ähnliche Anordnung ist aus der DE-Z "Fortschritte der Oph­ thalmologie", 87, Seiten 461 bis 466 (1990) bekannt. Bei dieser bekannten Anordnung soll eine genaue Übereinstimmung zwischen dem Gesichtsfelddefekt und dem Nervenfaserbündeldefekt erreicht werden, indem eine Fundusfotografie und ein Gesichts­ feldausdruck übereinander gelegt werden.
Zu diesem Zweck wird ein Scanning-Laser-Ophthalmoloskop ein­ gesetzt, das über zwei getrennte Laser verfügt. Einer der bei­ den Laser ist ein roter HeNe-Laser mit 632,8 nm Wellenlänge. Dieser Laser dient zum Durchführen der perimetrischen Untersu­ chung. Der andere Laser ist ein Infrarotdiodenlaser mit 780 nm Wellenlänge, also einer Wellenlänge, die im nicht-sichtbaren Bereich liegt. Dieser zweite Laser dient zum Erzeugen des Fun­ dusbildes, wozu eine spezielle Funduskamera eingesetzt wird.
Eine weitere Vorrichtung ähnlicher Art ist in der DE-Z "Klini­ sches Monatsblatt für Augenheilkunde", 203, Seiten 212 bis 218 (1993) beschrieben.
Obwohl es auf diese Weise möglich ist, eine bessere Zuordnung der Lage der Stimuli in dem Raster zu den interessierenden Be­ reichen der Netzhaut zu erreichen und obwohl es auf diese Weise folglich möglich ist, die Untersuchungszeit zu reduzieren, da man sich auf wirklich interessierende Bereiche beschränken kann, bestehen doch mehrere Probleme fort.
Bei diesen bekannten Anordnungen und Verfahren kann nämlich nur ein vergleichsweise kleines Gesichtsfeldsareal untersucht wer­ den. Ferner ist der Ausgleich von Augenbewegungen proble­ matisch, und es ist ferner nur in begrenztem Umfange möglich, die Untersuchungsparameter zu stabilisieren, beispielsweise die Homogenität des Hintergrundes sowie die Gleichförmigkeit der Leuchtdichte. Schließlich ergibt sich bei den bekannten Verfah­ ren das Problem, daß Vergleichsuntersuchungen, die in größeren zeitlichen Abständen an den selben Patienten vorgenommen wer­ den, nicht streng reproduzierbar sind. Darüber hinaus besteht eine zusätzliche Belastung des Patienten, wenn er statt mit ei­ nem herkömmlichen Perimeter mit einer Anordnung untersucht wird, bei der die Netzhaut während der gesamten Untersuchung sowohl durch ein Scanning-Laser-Ophthalmoloskop wie auch durch ein Perimeter, d. h. durch zwei Lichtquellen belastet wird.
Aus der eingangs genannten US 5 037 194 A ist eine Mehrzahl von ophthalmologischen Vorrichtungen sowie Verfahren zum Überlagern von Bildern eines Auges bekannt.
Bei einem ersten geschilderten Ausführungsbeispiel (Fig. 1 und 2) wird in einem Sichtgerät ein Perimetrie-Raster mit einem Fundusbild überlagert, wobei das Fundusbild mittels eines Filmdiapositivs von unten durch eine Glasplatte projiziert wird, auf der sich das Perimetrie-Raster in Form eines Papier­ bogens befindet. Das Diapositiv kann dabei horizontal und ver­ tikal bewegt werden. Es ist auch ein Zoom-Objektiv in den opti­ schen Pfad eingeschaltet, so daß das Fundusbild mit dem Perime­ trie-Raster zur Deckung gebracht werden kann.
Bei einem weiteren geschilderten Ausführungsbeispiel (Fig. 4) ist eine bildgebende Einheit vorgesehen, mit der ein Fundusbild erzeugt und zu einem Bildspeicher geleitet wird. Die bildgeben­ de Einheit kann dabei auch eine externe Kamera sein, die nicht Teil des Perimeters ist. Das Fundusbild wird dann auf einem Sichtgerät angezeigt, so daß die untersuchende Person das Fun­ dusbild betrachten und mittels eines Lichtgriffels diejenigen Bereiche oder Punkte bestimmen kann, an denen Lichtreize ge­ setzt werden sollen. Dies kann beispielsweise mittels eines statischen Perimeters geschehen.
Bei einem dritten Ausführungsbeispiel (Fig. 6 bis 9) ist vorge­ sehen, zunächst eine Korrektur von Bildverzerrungen mittels di­ gitaler Bildverarbeitung vorzunehmen, um Abbildungsfehler zu korrigieren. Ferner ist vorgesehen, ein Fundusbild sowie ein perimetrisch aufgenommenes Gesichtsfeld lage- und größenrichtig zu überlagern. Hierzu wird eines der beiden Bilder durch Spie­ gelung und Vergrößerung/Verkleinerung so bearbeitet, daß beide Bilder letztendlich bezüglich jeweils zweier Bezugspunkte zur Deckung gebracht werden. Das auf diese Weise erzeugte überla­ gerte Bild erlaubt damit eine Zuordnung der Meßergebnisse einer vorausgegangenen Gesichtsfeldmessung zu den zugehörigen Posi­ tionen innerhalb des Fundusbildes.
Schließlich beschreibt die DE 36 07 721 A1 noch eine Vorrich­ tung zur Laserbehandlung des Auges, bei der während der Laser­ behandlung des Auges für den behandelnden Arzt ein Fundusbild eingespiegelt wird, um die Laserbehandlung an vorbestimmten Stellen ausführen zu können. Das eingespiegelte Bild wird dabei den Bewegungen des Auges nachgeführt.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Anordnung sowie ein Verfahren der eingangs genannten Art dahingehend wei­ terzubilden, daß die vorstehend genannten Nachteile vermieden werden. Insbesondere soll es mit der Erfindung möglich werden, zuverlässige Untersuchungen zu gewährleisten, die möglichst frei von Störeinflüssen sind, es sollen ferner Vergleichsunter­ suchungen in größeren zeitlichen Abständen bei hoher Reprodu­ zierbarkeit möglich sein und schließlich soll der Patient nur geringfügig mehr belastet werden, als dies bei herkömmlichen perimetrischen Untersuchungen der Fall ist.
Bei einer Anordnung der eingangs genannten Art wird diese Auf­ gabe erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß eine Anlage zum Nor­ mieren der Darstellung auf das Raster, oder umgekehrt, vorgese­ hen ist, derart, daß die Bezugspunkte im Raster mit zugeordne­ ten Orten in der Darstellung zur Deckung gebracht werden, und daß die Anlage ferner die ausgewählten Orte anhand der normier­ ten Darstellung mit den Stimuli beaufschlagt.
Bei einem Verfahren der eingangs genannten Art wird die Aufgabe erfindungsgemäß durch die folgenden Schritte gelöst:
  • a) Herstellen einer digitalisierten Darstellung der Netzhaut,
  • b) perimetrisches Definieren eines Bezugspunktes der Netzhaut in dem Raster sowie Definieren eines Bezugspunktes des Ra­ sters,
  • c) Übereinanderlegen der Darstellung und des mit den Bezugs­ punkten versehenen Rasters,
  • d) Normieren der Darstellung auf das Raster, oder umgekehrt, derart, daß die Bezugspunkte im Raster mit zugeordneten Orten in der Darstellung zur Deckung kommen, und
  • e) Erzeugen der Stimuli an den ausgewählten Orten entspre­ chenden Orten des Perimeters.
Nach der Lehre der Erfindung ist es lediglich erforderlich, den Patienten einmal z. B. mit einer Kamera oder einem Laser-Ophthal­ moloskop zu untersuchen, indem der Augenhintergrund (Fundus) einmal aufgenommen wird. Aus dieser Darstellung des Fundus lassen sich dann alle erforderlichen zusätzlichen Informationen ableiten, während im übrigen das Untersuchungsverfahren wie bei einem herkömmlichen Perimeter oder einem anderen geeigneten Gerät, z. B. einem Kampimeter, weiter ablaufen kann. Dadurch, daß die Darstellung des Fundus auf das Raster normiert wird, lassen sich die interessierenden Bereiche der Netzhaut klar angeben und bereits mittels der Anlage durch Erzeugen eines geeigneten Rasters von Stimuli festlegen, ohne daß der Patient dafür benötigt wird oder dabei belästigt werden muß. Der Patient braucht nämlich dann lediglich einer normalen Perimetrie- Untersuchung unterzogen zu werden, wobei der Patient die Unterschiede zu einer herkömmlichen Untersuchung nicht bemerken wird.
Im Rahmen der Normierung der Darstellung auf das Raster kann, in weiten Bereichen variiert werden, so daß beispielsweise zunächst Grob-Messungen und dann Fein-Messungen von nahezu beliebiger Auflösung hergestellt werden können. Die Belastung des Patientenauges bleibt dabei in jedem Falle minimal.
Bei bevorzugten Ausgestaltungen der Erfindung umfaßt die Anlage Mittel zum Verschieben und/oder Verdrehen und/oder zum Verändern des Maßstabes der Darstellung und/oder des Rasters.
Diese Maßnahme hat den Vorteil, daß eine ganze Vielzahl von Abbildungsveränderungen vorgenommen werden kann, um die gewünsch­ te Deckung der Darstellung mit dem Raster zu erleichtern.
Bevorzugt umfaßt die Anlage Mittel zum Spiegeln der Darstellung und/oder des Rasters an einer Achse.
Diese Maßnahme hat den Vorteil, daß den grundlegenden Abbildungs­ gesetzen im Rahmen ophthalmologischer Untersuchungen Rechnung getragen werden kann.
Besonders bevorzugt ist ferner, wenn die Anlage Mittel zur Abbildungstransformation der normierten Darstellung umfaßt.
Diese Maßnahme hat den weiteren Vorteil, daß eine Vielzahl unterschiedlicher Perimeter oder Kampimeter eingesetzt werden kann, wobei die Darstellungs- bzw. Projektionsflächen von nahezu beliebiger Gestalt sein können, da über die Abbildungstrans­ formation eine entsprechende Korrektur von sphärischen und sonstigen Verzerrungen möglich ist.
Weitere Vorteile ergeben sich aus der Beschreibung und der beigefügten Zeichnung.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und werden in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 ein äußerst schematisiertes Blockschaltbild einer Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Anordnung;
Fig. 2 ein erstes Detail der Anordnung gemäß Fig. 1 während eines ersten Verfahrensschrittes;
Fig. 3 ein weiteres Detail der Anordnung gemäß Fig. 1, bei einem zweiten Schritt des erfindungsgemäßen Ver­ fahrens;
Fig. 4 weitere Details der Anordnung gemäß Fig. 1, bei einer dritten Folge von Schritten des erfindungsgemäßen Verfahrens;
Fig. 5 eine schematisierte Ansicht eines Rasters (in Polar­ koordinaten), wie es üblicherweise für perimetrische Untersuchungen eingesetzt wird;
Fig. 6 ein Beispiel einer Fundus-Aufnahme, wie sie mit einer üblichen Fundus-Kamera hergestellt werden kann;
Fig. 7 die Darstellung gemäß Fig. 6, jedoch entsprechend einem ersten Schritt des erfindungsgemäßen Verfahrens;
Fig. 8 die Darstellung gemäß Fig. 7, jedoch für einen nachfolgenden Schritt des erfindungsgemäßen Ver­ fahrens;
Fig. 9 die Darstellung gemäß Fig. 8, jedoch für einen nachfolgenden Schritt des erfindungsgemäßen Ver­ fahrens;
Fig. 10 die Darstellung gemäß Fig. 9, jedoch für einen nachfolgenden Schritt des erfindungsgemäßen Ver­ fahrens;
Fig. 11 die Darstellung gemäß Fig. 10, jedoch für einen weiteren Schritt des erfindungsgemäßen Verfahrens;
Fig. 12 die Darstellung gemäß Fig. 11, jedoch für einen weiteren Schritt des erfindungsgemäßen Verfahrens.
In Fig. 1 bezeichnet 10 insgesamt eine Perimetrieanordnung entsprechend der vorliegenden Erfindung. Die Anordnung 10 umfaßt ein Kugelperimeter 11, ein Steuergerät 12 sowie eine Kamera 13. Die Kamera 13 ist als Funduskamera herkömmlicher Bauart ausgebildet. Es können aber auch andere optische Aufnahmegeräte eingesetzt werden, z. B. ein Laser-Ophthalmoloskop. Sie ist an einen Eingang des Steuergeräts 12 angeschlossen. Das Steuergerät 12 erzeugt seinerseits, wie noch erläutert werden wird, Stimuli, die dem Kugelperimeter 11 zugeführt werden.
In Fig. 2 ist dargestellt, daß die Kamera 13 während eines ersten Verfahrensschritts eine Fundusaufnahme, d. h. eine Darstellung des Augenhintergrunds eines Patienten, anfertigt. Zu diesem Zweck wird die Kamera 13 auf ein Auge 14 eines Patienten ausgerichtet und ein Fundusbild aufgenommen, wie mit einem Pfeil 15 angedeutet ist. Das so erzeugte Fundusbild wird auf einem Bildträger 16 der Kamera 13 gespeichert.
Gemäß der Darstellung in Fig. 3 wird nun in einem folgenden Verfahrensschritt das Bild des Bildträgers 16 der Kamera 13 digitalisiert. Hierzu wird das Bild z. B. über einen Film 20 auf eine Foto-CD 21 übertragen oder mittels eines Scanners 22 digitalisiert und dann elektrisch in einer magnetischen Platte, einer sogenannten Disc 23, abgespeichert. Die Disc 23 kann auch unmittelbar vom Bildträger 16 angesteuert werden.
Die auf diese Weise digitalisierte Darstellung wird nun einer Datenverarbeitungsanlage 25 zugeleitet, die mit einem Kontroll- Monitor 26 zusammenarbeitet. In Fig. 3 ist dargestellt, daß auf dem Monitor 26 ein Bild 27 angezeigt wird, das den Augen­ hintergrund hinter einem bestimmten Raster wiedergibt. Bestimmte Orte von Interesse sind mit 28 bezeichnet.
In der Darstellung gemäß Fig. 4 sind weitere Schritte des erfindungsgemäßen Verfahrens veranschaulicht.
Die Anlage 25 steuert das Kugelperimeter 11 (oder alternativ ein Kampimeter 11a) an. Entsprechend den zuvor festgelegten Orten 28 werden nun im Kugelperimeter 11 Stimuli 51, 52 erzeugt. Diese Stimuli 51, 52 werden vom Auge 14 des Patienten wahr­ genommen. Der Patient kann dann angeben, ob er einen bestimmten Stimulus 51 oder 52 erkannt hat oder nicht, wie dies aus der Technik der Perimetrie bekannt ist.
Im nachfolgenden soll nun die Verarbeitung der von der Kamera 13 erfaßten und dann digitalisierten Darstellung des Augen­ hintergrundes beschrieben werden, um daraus die Orte 28 in einem bestimmten Raster abzuleiten, das dann zur weiteren Untersuchung des Patienten im Kugelperimeter 11 dargestellt wird.
Hierzu zeigt Fig. 5 mit einer Darstellung 30 zunächst ein Perimetrie-Raster 31 herkömmlicher Art, wie es in üblichen Perimetern verwendet wird. Das Raster 31 ist hier in Polarkoor­ dinaten ausgeführt, wobei der Koordinaten-Nullpunkt mit 33 bezeichnet ist.
Mit 32 ist in Fig. 5 der Blinde Fleck bezeichnet, dessen Lage an demselben Patienten mittels einer üblichen perimetrischen Untersuchung erfaßt wurde, insbesondere mit einem großen, kontrastreichen Stimulus.
Um in der beabsichtigten Weise den real existierenden Augen­ hintergrund auf das Raster 31 gemäß Fig. 5 zu normieren, wird nunmehr anhand der in den Fig. 6 bis 11 erläuterten Schritte vorgegangen.
Fig. 6 zeigt eine Darstellung 35, die eine fotografische Aufnahme des Augenhintergrundes ist, wie sie gemäß Fig. 1 mittels der Kamera 13 erzeugt wurde. Man erkennt in der Darstellung 35 an der mit 36 bezeichneten Stelle den Blinden Fleck und an der mit 38 bezeichneten Stelle die sogenannte Foveola, d. h. den Punkt des schärfsten Sehens. Mit 37 ist angedeutet, daß bestimmte Strukturen, beispielsweise Gefäße, im Rahmen derartiger Aufnahmen auch hervorgehoben werden können.
Fig. 7 zeigt eine Darstellung 40, die der Darstellung 35 gemäß Fig. 6 entspricht, wobei jedoch ein kartesisches Koordinatenkreuz mit einer Vertikalachse 41 und einer Horizontalachse 42 ein­ gespiegelt ist. Der Koordinaten-Schnittpunkt ist mit 43 bezeich­ net.
Man erkennt aus Fig. 7, daß die Darstellung 40, verglichen mit der Darstellung 35 gemäß Fig. 6, um die Vertikalachse 41 gespiegelt wurde. Dies bedeutet, daß der Blinde Fleck 36' sich nun in der linken Hälfte der Darstellung 40 befindet und die Foveola 38' in der rechten Hälfte.
In Fig. 7 ist der Blinde Fleck 36' ferner mit einer elliptischen Marke 39 gekennzeichnet.
In der Darstellung 45 gemäß Fig. 8 wird nun der individuelle, kinetische Perimetriebefund gemäß Fig. 5 eingeblendet. Der dabei ermittelte Blinde Fleck 32 ist als schwarze Ellipse in Fig. 8 angedeutet.
Die Darstellung 50 gemäß Fig. 9 veranschaulicht den nächsten Schritt, wonach der Koordinaten-Schnittpunkt 43 zur Deckung mit der Foveola 38' gebracht werden soll, wie mit einem Pfeil 51 angedeutet.
In Fig. 9 ist zur Veranschaulichung die vertikale Bildkante mit 52 und die horizontale Bildkante mit 53 bezeichnet.
Mit einem Pfeil 51 ist angedeutet, daß der Koordinaten-Schnitt­ punkt 43 zur Deckung mit der Foveola 38' gebracht werden soll.
Dies geschieht entlang einer linearen Koordinaten-Transformation, wobei im dargestellten Ausführungsbeispiel das Fundusbild relativ zum feststehenden Koordinatenkreuz verschoben wird, bis die Foveola 38' sich an der Stelle des Koordinaten-Schnittpunkts befindet. In der Praxis geschieht dies z. B. dadurch, daß ein Doppelfadenkreuz auf die markierte Foveola mittels Mauspfeil bewegt wird. Dies hat dann eine entsprechende gegenläufige Bewegung des Fundusbildes zur Folge.
Dieser Zustand ist in einer Darstellung 55 gemäß Fig. 10 dargestellt. Wie man deutlich erkennt, sind die Bildkanten 52', 53' jeweils in horizontaler bzw. vertikaler Richtung verschoben worden, und die Foveola 38" liegt über dem Koordinaten-Schnitt­ punkt 43. Freilich hat sich dabei auch die Lage des Blinden Flecks 36" im Fundusbild mit verschoben, weil, wie erwähnt, das Fundusbild nur linear verschoben worden ist.
Um die Sehnervenscheibe 36" des Fundusbildes zur Deckung mit ihrem perimetrisch erfaßten Pendant, dem Blinden Fleck 32, zu bringen, ohne dabei jedoch die übereinstimmende Lage von Foveola 38" und Koordinaten-Schnittpunkt 43 zu verändern, ist eine weitere Transformation der Abbildung erforderlich. Diese Transformation besteht einerseits in einer Maßstabsveränderung, d. h. einem Zoom-Effekt, wie mit einem Pfeil 56 angedeutet. Im konkret dargestellten Fall muß das Fundusbild verkleinert werden. Darüber hinaus ist eine gewisse Drehung des Fundusbildes erforderlich, wie mit einem Pfeil 57 in Fig. 10 angedeutet. In der Praxis wird hierzu z. B. mittels einer Maus die darge­ stellte schwarze Scheibe des zuvor perimetrisch ermittelten Blinden Flecks auf bzw. über die Sehnervenscheibe geschoben bzw. dorthin verlagert.
Das Ergebnis dieser gleichzeitigen Verkleinerung und Verdrehung ist als Darstellung 60 in Fig. 11 gezeigt. Aus Gründen der Anschaulichkeit sind die nunmehr gedrehten Bildkanten 52" und 53" erneut eingezeichnet.
Die Darstellung 60 gemäß Fig. 11 stellt den vorläufigen Endpunkt des Verfahrens dar, weil nunmehr das Fundusbild lagerichtig und maßstabsrichtig über dem vorgegebenen Perimetrie-Raster 31 liegt, wobei die beiden Referenzpunkte, nämlich Foveola 38 /Koordinaten-Schnittpunkt 43 sowie die Blinden Flecke 32/36 zur Deckung gebracht wurden.
Man kann nun in der Darstellung 60 gemäß Fig. 11 bestimmte Meßpunkte 61 definieren, an denen bei einer darauffolgenden perimetrischen Untersuchung die Stimuli gesetzt werden.
In der Darstellung gemäß Fig. 11 sind die Meßpunkte 61 noch einigermaßen gleichförmig in horizontaler und vertikaler Richtung entlang der Hauptachsen verteilt. Es ist selbstverständlich aber auch möglich, die Meßpunkte 61 an bestimmten Bereichen des Fundus zu konzentrieren, insbesondere solchen Bereichen, bei denen zuvor lokale Defekte morphologisch erkannt wurden.
Nachdem somit eine Bildbearbeitung gemäß Fig. 7 bis 11 mit den in Fig. 3 dargestellten Elementen der Anordnung durchgeführt wurde, kann sich nunmehr eine im übrigen herkömmliche perime­ trische Untersuchung anschließen, wie in Fig. 4 dargestellt und weiter oben beschrieben.
Zur Kompensation von Verzerrungen, die durch die Abbildung der gekrümmten Netzhautoberfläche auf einen ebenen Film und/oder die Verwendung nicht-ebener Projektionsflächen im Perimeter hervorgerufen werden, kann eine erneute Abbildungstransformation durchgeführt werden. Dies ist in Fig. 12 veranschaulicht.
Man kann der Darstellung 65 in Fig. 12 entnehmen, daß das Perimetrie-Raster 31' gegenüber dem bislang zugrundegelegten Raster 31 (vergleiche Fig. 5 und 11) dahingehend verändert wurde, daß der Maßstab in Radialrichtung verändert, nämlich gestaucht wurde.
Durch derartige Abbildungstransformationen lassen sich gemäß Fig. 11 entwickelte Darstellungen 60 auch auf nahezu beliebige Oberflächen von Perimetern übertragen.
Es versteht sich, daß bei der vorstehenden Beschreibung jeweils nur Beispiele dargestellt wurden. Wenn z. B. für die Überlagerung der Blinde Fleck 32 der perimetrischen Messung und der Blinde Fleck 36 des Fundusbildes herangezogen wurden, so versteht sich für den Fachmann, daß statt des Blinden Flecks auch ein anderes markantes Skotom herangezogen werden kann.
Es versteht sich ferner, daß das dargestellte Raster 31 nur beispielhaft zu verstehen ist, weil selbstverständlich auch andere bereits existierende oder neue Perimetrie-Raster verwendet bzw. erstellt werden können.
Es ist damit möglich, nicht nur besonders interessierende Bereiche der Netzhaut zu untersuchen, es kann auch durch sorgfältige Plazierung der Meßpunkte 61 erreicht werden, daß solche Orte oder Bereiche der Netzhaut nicht mit Stimuli beaufschlagt werden, bei denen dies unerwünscht ist, z. B. im Bereich von Gefäßen und daraus resultierenden, störenden Angioskotomen.

Claims (12)

1. Perimetrieanordnung mit einem Perimeter (11, 11a) zum Un­ tersuchen der Sehfähigkeit an vorbestimmten Orten (28, 32, 36, 37, 38) der Netzhaut eines Auges (14) und mit einem optischen Aufnahmegerät, insbesondere einer Kamera (13), zum Erzeugen einer Darstellung (35) der Netzhaut, auf der die Orte (28, 32, 36, 37, 38) sichtbar sind, wobei das Pe­ rimeter (11, 11a) entsprechend einem vorgegebenen Raster (31) Stimuli (S1, S2) an ausgewählten Orten der Netzhaut erzeugt, wobei ferner Bezugspunkte (32, 33) in dem Raster definierbar sind, und weiterhin der Kamera (13) Mittel (20 bis 23) zum Digitalisieren der Darstellung (35) zugeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, daß eine Anlage (25) zum Normieren der Darstellung (35) auf das Raster (31), oder umgekehrt, vorgesehen ist, derart, daß die Bezugspunkte (32, 33) im Raster (31) mit zugeordneten Orten (36, 38) in der Darstellung (35) zur Deckung gebracht werden, und daß die Anlage (25) ferner die ausgewählten Orte anhand der normierten Darstellung (60) mit den Stimuli (S1, S2) be­ aufschlagt.
2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Anlage (25) Mittel zum Verschieben und/oder Verdrehen und/oder zum Verändern des Maßstabes der Darstellung (35) und/oder des Rasters (31) umfaßt.
3. Anordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Anlage (25) Mittel zum Spiegeln der Darstellung (35) und/oder des Rasters (31) an einer Achse (41, 42) umfaßt.
4. Anordnung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Anlage (25) Mittel zur Abbildungstransformation der normierten Darstellung (60) umfaßt.
5. Verfahren zum Untersuchen der Sehfähigkeit an vorbestimmten Orten (28, 32, 36, 37, 38) der Netzhaut eines Auges (14), bei dem die Netzhaut mittels eines optischen Aufnahme­ gerätes, insbesondere einer Kamera (13) beobachtet wird und mittels eines Perimeters (11, 11a) entsprechend einem vorgegebenen Raster (31) Stimuli (S1, S2) an ausgewählten Orten der Netzhaut erzeugt werden, gekennzeichnet durch die Schritte:
  • a) Herstellen einer digitalisierten Darstellung (35) der Netzhaut,
  • b) perimetrisches Definieren eines Bezugspunktes (32) der Netzhaut in dem Raster (31) sowie Definieren eines Bezugspunktes (33) des Rasters (32),
  • c) Übereinanderlegen der Darstellung (35) und des mit den Bezugspunkten (32, 33) versehenen Rasters (31),
  • d) Normieren der Darstellung (35) auf das Raster (31), oder umgekehrt, derart, daß die Bezugspunkte (32, 33) im Raster (31) mit zugeordneten Orten (36, 38) in der Darstellung (35) zur Deckung kommen, und
  • e) Erzeugen der Stimuli (S1, S2) an den ausgewählten Orten entsprechenden Orten des Perimeters (11, 11a).
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß Schritt a) die Herstellung eines Films (20), einer Foto-CD (21) oder einer Disc (23) umfaßt.
7. Verfahren nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß Schritt b) die Definition des Koordinaten-Nullpunktes (33) im Raster (31) sowie die Definition eines perimetrisch bestimmten Blinden Flecks (32) der Netzhaut umfaßt.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß Schritt d) ein lineares Verschieben der Darstellung (35) und/oder des Rasters (31) umfaßt.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß Schritt d) ein Drehen der Darstellung (35) und/oder des Rasters (31) umfaßt.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß Schritt d) ein Ändern des Maßstabes der Darstellung (35) und/oder des Rasters (31) umfaßt.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß Schritt d) das Zur-Deckung- Bringen des Koordinaten-Nullpunktes (33) im Raster (31) mit einer Foveola (38) in der Darstellung (55) sowie eines perimetrisch bestimmten Blinden Flecks (32) in der Netzhaut mit einem Blinden Fleck (36) in der Darstellung umfaßt.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß vor Schritt e) die normierte Darstellung (60) in Abhängigkeit von der Bauweise des Perimeters (11) einer Abbildungstransformation unterzogen wird.
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