DE19621821A1 - Paste aus Siliconöl und Siliciumdioxid-Füllstoff, brauchbar für Spritzgußanwendungen, Verfahren zu deren Herstellung und Verwendung - Google Patents
Paste aus Siliconöl und Siliciumdioxid-Füllstoff, brauchbar für Spritzgußanwendungen, Verfahren zu deren Herstellung und VerwendungInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Paste,
umfassend ein Vinylpolydiorganosiloxanöl und einen verstär
kenden Siliciumdioxid-Füllstoff sowie ein Verfahren zur
Herstellung einer solchen Paste. Mehr im besonderen bezieht
sich die vorliegende Erfindung auf ein Spritzgieß(LIM)-Ver
fahren unter Einsatz einer Siliconpaste, hergestellt durch
Hinzugeben eines verstärkenden Siliciumdioxid-Füllstoffes
zu einem gerührten vinyl-substituierten Polydiorganosil
oxanöl bei einer Temperatur von etwa -10°C oder weniger.
Eine typische Silicon-LIM-Zusammensetzung wird durch
Jeram et al., US-PS 3,884,866, gezeigt, die auf eine hohe
Festigkeit aufweisende, additions-gehärtete Polyorganosil
oxan-Zusammensetzungen gerichtet ist. Es wird eine Mehrkom
ponenten-Kombination aus einer vinylhaltigen Polydiorgano
siloxan-Flüssigkeit, einer wasserstoffhaltigen Polydiorga
nosiloxan-Flüssigkeit, einer wirksamen Menge eines Platin-
Katalysators und einem verstärkenden Füllstoff, wie einem
pyrogenen Siliciumdioxid-Füllstoff, gezeigt. Im allgemeinen
werden zwei Komponentenmischungen unter Einsatz einer kon
ventionellen LIM-Ausrüstung mit vernünftigen Geschwindig
keiten in eine vorerhitzte Form gepumpt und vermischt und
zur Herstellung eines Kautschukteiles schnell gehärtet. Die
Komponente A kann eine Mischung aus einer vinylhaltigen Po
lydiorganosiloxan-Flüssigkeit, einem Siliciumdioxid-Füll
stoff und einer wirksamen Menge eines Platin-Katalysators
sein; die Komponente B besteht häufig aus einer wasser
stoffhaltigen Polydiorganosiloxan-Flüssigkeit in Kombina
tion mit anderen Bestandteilen der Komponente A, außer
Platin.
LIM-Produkte bieten häufig eine spezielle Herausforde
rung für Verwender von Siliconölen, die zum leichten Pumpen
vorzugsweise eine Viskosität von 20.000 bis 100.000 mPa·s
(centipoise) haben. Werden diese mit großen Mengen eines
verstärkenden Füllstoffes, wie von pyrogenem Siliciumdi
oxid, versehen, um optimale physikalische Eigenschaften im
geformten Endprodukt zu erhalten, dann kann der Siliciumdi
oxid-Füllstoff eine unerwünschte Erhöhung der Viskosität
der Mischung verursachen, was die Pumpgeschwindigkeit be
einträchtigen kann. Der Ausdruck "Aufbringrate", was die
g/min an hitzehärtbarer Siliconmischung bedeutet, die durch
eine Düse von etwa 6,35 mm (1/4 Zoll) bei etwa 0,62 N/mm²
(90 psi) abgegeben werden, ist häufig der in der Silicon-
Industrie benutzte Standard.
Vorhandene Verfahren zum Herstellen von pyrogenem Si
liciumdioxid schließen das Verbrennen einer brennbaren Mi
schung aus einem Siliciumhalogenid und einem sauerstoffhal
tigen Gas zur Herstellung primärer Siliciumdioxid-Teilchen
ein, die Aggregate mit einem mittleren, konvexen Umfang von
etwa 0,5 bis etwa 1,5 µm bilden. Eine Lösung des Problems
des Aufbaus der Viskosität in LIM-Formulierungen besteht
darin, die mittlere Aggregatgröße des pyrogenen Siliciumdi
oxids zu verringern, bevor es mit dem Siliconöl vermengt
wird. Ein Verfahren zum Verringern der Aggregatgröße von
pyrogenem Siliciumdioxid wird durch Kratel et al. in der
US-PS 3,953,487 gezeigt. SiO₂-Aggregate werden, z. B., me
chanischen Kräften ausgesetzt, wie einem "Kugelmahlen" in
Gegenwart eines Organosilazans. Ein anderes Verfahren zum
Schaffen von Aggregaten aus pyrogenem Siliciumdioxid mit
einer verringerten, mittleren Größe wird durch Rohr et al.
in der US-PS 5,340,560 gezeigt, das das Verbrennen eines
siliciumorganischen Materials, wie eines Silans oder eines
Organosilans, in Gegenwart einer sauerstoffhaltigen Mi
schung einschließt. Alternative Verfahren zum Überwinden
des Problems des Aufbaus der Viskosität in Mischungen aus
pyrogenem Siliciumdioxid und Polydiorganosiloxanöl bestehen
darin, das gesamte pyrogene Siliciumdioxid zu einer der
Komponenten, wie der Komponente A, hinzuzugeben, die inten
siver vor der Zugabe der Komponente B, die eine geringere
Viskosität aufweisen würde, verarbeitet werden kann, und
somit das Verarbeiten der Bestandteile in gewissen Fällen
vereinfachen.
Es wäre daher erwünscht, zusätzliche Techniken zu
schaffen, mit denen es möglich ist, geformte Siliconteile
herzustellen, die die Anforderungen von LIM-Herstellern
nach hoher Zugfestigkeit und hoher Reißfestigkeit erfüllen.
Es wäre auch erwünscht, hitzehärtbare Mischungen von Sili
conöl und pyrogenem Siliciumdioxid, das Aggregate primärer
Siliciumdioxid-Teilchen mit einem mittleren, konvexen Um
fang von etwa 0,5 bis etwa 1,5 µm umfaßt, ohne vorheriges
Mahlen des pyrogenen Siliciumdioxids mit Spritzguß zu ver
arbeiten.
Die vorliegende Erfindung beruht auf der Feststellung,
daß merkliche Verbesserungen bei den Verarbeitungs-Charak
teristika hinsichtlich einer verbesserten Fließrate bei den
Silicon-LIM-Mischungen erzielt werden können, die sich aus
der Behandlung von Mischungen, umfassend Polydiorganosil
oxanöl und pyrogenes Siliciumdioxid mit Aggregaten primärer
Siliciumdioxid-Teilchen mit einem mittleren, konvexen Um
fang von etwa 0,5 bis etwa 1,5 µm ergeben, wenn das Polydi
organosiloxanöl vor dem Inberührungbringen mit dem pyroge
nen Siliciumdioxid auf eine Temperatur von mindestens -10°C
abgekühlt wird. Es wird nicht vollständig verstanden, warum
die resultierende "Paste", die nach der Zugabe und Einar
beitung des pyrogenen Siliciumdioxids in das gekühlte Poly
diorganosiloxan erhalten wird, eine merklich höhere "Auf
bringrate", aufweist, wie sie im folgenden definiert wird,
verglichen mit der gleichen Mischung aus Polydiorganosil
oxanöl und pyrogenem Siliciumdioxid, die gemäß dem Stande
der Technik hergestellt ist. Eine mögliche Erklärung ist
es, daß das vorherige Kühlen des Polydiorganosiloxanöls
Wechselwirkungen zwischen dem Siliconpolymer und dem Füll
stoff vermindert. Zusätzlich können die Füllstoff-Aggregate
während der anfänglichen Verarbeitungsstufen leichter zer
brochen werden, wenn der Füllstoff zu der gekühlten Polydi
organosiloxan-Flüssigkeit hinzugegeben wird, die eine hö
here Viskosität hat als unter normalen Bedingungen, um eine
hochviskose Mischung herzustellen. Weiter begünstigt die
Anwesenheit von Verarbeitungs-Hilfsmitteln, wie Organosil
oxan oder methoxy- oder silanol-haltigen Flüssigkeiten die
Wechselwirkung zwischen dem Verarbeitungs-Hilfsmittel und
frisch geschaffenen Oberflächen, die durch das Zerbrechen
des Siliciumdioxid-Aggregats erzeugt werden, vor der Wech
selwirkung zwischen der Polydiorganosiloxan-Flüssigkeit und
dem Füllstoff.
Durch die vorliegende Erfindung wird eine Siliconpaste
geschaffen, die eine Aufbringrate von mehr als 60 bis etwa
400 g/min durch eine Düse von etwa 6,35 mm (1/4 inch) bei
etwa 0,62 N/mm² (60 psi) aufweist, und die, bezogen auf das
Gewicht, umfaßt:
- (A) 100 Teile eines vinylhaltigen Polydiorganosiloxan öls mit einer Viskosität von etwa 20.000 bis etwa 100.000 mPa·s (centipoise) bei 25°C und
- (B) etwa 20 bis etwa 50 Teile eines verstärkenden Si liciumdioxid-Füllstoffes, wobei diese Siliconpaste herge stellt wird durch Hinzugeben des verstärkenden Siliciumdi oxid-Füllstoffes zu dem vinylhaltigen Polydiorganosiloxan öl, während das vinylhaltige Polydiorganosiloxanöl bei ei ner Temperatur im Bereich zwischen etwa -10°C bis etwa -60°C gerührt wird, und das Rühren der Mischung fortgesetzt wird, bis das vinylhaltige Polydiorganosiloxanöl und der verstärkende Siliciumdioxid-Füllstoff eine im wesentlichen gleichmäßige Paste bilden.
In einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung
wird ein Verfahren zum Herstellen eines Formteiles aus Si
liconkautschuk durch ein LIM-Verfahren geschaffen, umfas
send das Spritzgießen einer hitzehärtbaren Mischung, die,
bezogen auf das Gewicht, umfaßt:
- (a) 100 Teile eines vinylhaltigen Polydiorganosiloxan öls,
- (b) etwa 20 bis etwa 50 Teile eines verstärkenden Si liciumdioxid-Füllstoffes,
- (c) etwa 0,5 bis etwa 2,5 Teile eines Siloxanhydrids und
- (d) eine genügende Menge eines Katalysators der Pla tingruppenmetalle, um die Anlagerung des Siloxanhydrids (c) an das vinylhaltige Polydiorganosiloxanöl (a) zu bewirken, wobei das vinylhaltige Polydiorganosiloxanöl (a) und der verstärkende Siliciumdioxid-Füllstoff (b) in Form einer Siliconpaste zur Herstellung der hitzehärtbaren Mischung eingesetzt werden, wobei diese Siliconpaste hergestellt ist durch Hinzugeben des verstärkenden Siliciumdioxid-Füllstof fes zu dem vinylhaltigen Polydiorganosiloxanöl, während das vinylhaltige Polydiorganosiloxanöl bei einer Temperatur im Bereich zwischen -10°C und -60°C gerührt wird und das Rühren der Mischung fortgesetzt wird, bis das vinylhaltige Polydiorganosiloxanöl und der verstärkende Siliciumdioxid- Füllstoff eine im wesentlichen gleichmäßige Paste bilden.
Das vinylhaltige Polydiorganosiloxanöl, das zum Her
stellen der Siliconpaste eingesetzt wird, kann eine Visko
sität im Bereich von 5.000 bis 1.000.000 mPa·s (centipoise)
und vorzugsweise von 20.000 bis 100.000 mPa·s, jeweils bei
25°C, haben. Das vinylhaltige Polydiorganosiloxanöl kann
auch ein eine geringere Viskosität aufweisendes, vinylhal
tiges Polydiorganosiloxanöl mit einer Viskosität im Bereich
von 50 bis 5.000 mPa·s aufweisen, das von 5 bis 40 Ge
wichtsteilen auf 100 Teile des eine höhere Viskosität auf
weisenden, vinylhaltigen Polydiorganosiloxanöls vorhanden
sein kann. Das vinylhaltige Polydiorganosiloxanöl kann mit
Vinylresten substituiert sein, die durch Kohlenstoff-Sili
cium-Bindungen an endständige Siloxy-Einheiten oder an Sil
oxy-Einheiten in der Polysiloxan-Hauptkette gebunden sind.
Der Vinylgehalt kann zwischen 0,01 und 60 Mol-% variieren,
während der Rest der organischen Gruppen ausgewählt sein
kann aus einwertigen organischen C1-13-Resten, z. B., C1-8-
Alkylresten und C6-13-Arylresten. Vorzugsweise sind die
Reste, die nicht Vinyl sind, Methyl, eine Mischung von Me
thyl und Phenyl, eine Mischung von Methyl und Trifluor
propyl oder Mischungen solcher Reste.
Das Siloxanhydrid kann ausgewählt sein aus einer Was
serstoff-Endgruppen aufweisenden Polydiorganosiloxan-Flüs
sigkeit mit einer Viskosität von 1 bis 500 mPa·s (centi
poise) bei 25°C, worin die organischen Gruppen ausgewählt
sein können aus den vorstehend definierten, einwertigen,
organischen C1-13-Resten, die für das vinylhaltige Polydi
organosiloxanöl genannt wurden, unter der Bedingung, daß
sie frei von olefinischer Ungesättigtheit sind, z. B., aus
C1-8-Alkylresten und C6-13-Arylresten. Das Siloxanhydrid
kann auch Siloxanhydridharze mit SiO₂-Einheiten einschlie
ßen. Das Siloxanhydrid kann von 0,04 bis 1,7 Gew.-% Wasser
stoff aufweisen, der in der Endposition, an der Kette vor
handen sein kann, oder eine Mischung davon.
Einige der Platin-Katalysatoren, die bei der Ausfüh
rung der Erfindung benutzt werden können, sind, z. B.,
Chlorplatinsäure, fein zerteiltes Platinmetall, Platin auf
einem Träger, wie Kohlenstoff, Platin-Katalysatoren, die
durch Ashby in der US-PS 3,159,662, durch Lamoreaux in der
US-PS 3,220,972 und durch Karstedt in der US-PS 3,775,452
gezeigt sind, die durch Bezugnahme alle hier aufgenommen
werden. Eine wirksame Menge eines Platin-Katalysators liegt
von 5 ppm bis 200 ppm, bezogen auf das Gewicht der hitze
härtbaren LIM-Formulierung.
Beispielhaft für die verschiedenen, verstärkenden Si
liciumdioxid-Füllstoffe, die bei der Ausführung der Erfin
dung eingesetzt werden können, sind vorzugsweise Füllstoff
aus pyrogenem Siliciumdioxid, das gemäß der Lehre von Lukas
in der US-PS 2,938,009 mit einem cyclischen Polydiorgano
siloxan, wie Octamethylcyclotetrasiloxan, behandelt sein
kann. Weitere verstärkende Füllstoffe sind gefälltes Sili
ciumdioxid; mit Silazan behandelte, verstärkende Silicium
dioxid-Füllstoffe, wie sie durch Smith in der US-PS
3,635,743 gezeigt sind, sind auch von Interesse. Falls er
wünscht, können auch andere Füllstoffe, wie Titandioxid,
Lithopone, Zinkoxid, Zirkoniumsilicat, Siliciumdioxidaero
gel, Eisenoxid und Diatomeenerde eingesetzt werden.
Bei der Ausführung der bevorzugten Form der Erfindung
kann die Siliconpaste hergestellt werden durch Hinzugeben
des vinylhaltigen Polydiorganosiloxanöls zu einem Mischer,
wie einem Teigmischer, und Abkühlen des Öls auf eine gerin
ge Temperatur, wie oben in "Darlegung der Erfindung" ge
zeigt. Das Abkühlen kann durch konventionelles, mechani
sches Gefrieren oder durch Einsatz eines Gefriermittels,
wie die Zugabe von flüssigem oder festem CO₂, zu dem Ansatz
erfolgen. Bearbeitungs-Hilfsmittel können zu dem vinylhal
tigen Polydiorganosiloxanöl ebenfalls hinzugegeben werden,
und zwar in einer Menge von etwa 2 bis etwa 15 Gewichtstei
len des Verarbeitungs-Hilfsmittels auf 100 Teile des Poly
diorganosiloxanöls. Einige der Verfahrens-Hilfsmittel
schließen Organosiloxane, wie Hexamethyldisilazan; Vinyl
triethoxysilan und ein geringes Molekulargewicht aufweisen
de, silanolhaltige Polydimethylsiloxan-Flüssigkeiten ein.
Mit abnehmender Temperatur des Siliconmaterials kann man
sich bei etwa -60°C einer kristallinen Temperatur nähern.
Der verstärkende Siliciumdioxid-Füllstoff kann dann porti
onsweise unter Rühren der Mischung hinzugegeben werden. Das
Rühren der Mischung kann für etwa 0,4 bis 2 Stunden fortge
setzt werden, nachdem der gesamte Füllstoff hinzugegeben
worden ist. Die resultierende Siliconpaste kann gewonnen
werden, wenn die Temperatur der Mischung bei Umgebungsbe
dingungen konstant geworden ist.
Eine typische LIM-Formulierung kann hergestellt werden
durch Vermengen der Siliconpaste mit dem Siloxanhydrid und
dem Platin-Katalysator. Ein bevorzugtes Verfahren besteht
darin, den Platin-Katalysator innerhalb der definierten
ppm-Grenzen von Platin in einen Teil der Siliconpaste ein
zuarbeiten, um eine "LIM-Komponente A" zu bilden und das
Siloxanhydrid mit einem Teil der Siliconpaste zu vermi
schen, um eine "LIM-Komponente B" zu bilden. Es können dann
standardgemäße LIM-Verfahren benutzt werden, um Silicon-
Formteile mit einer hohen Zugfestigkeit und einer hohen
Reißfestigkeit herzustellen.
Das folgende Beispiel wird die Praxis der Erfindung
weiter veranschaulichen. Alle Teile beziehen sich auf das
Gewicht, sofern nichts anderes angegeben.
Es wurde zu einem Teigmischer eine Mischung von 64,5
Teilen eines Vinyl-Endgruppen aufweisenden Polydiorgano
siloxanöls mit einer Viskosität von 40.000 mPa·s (centi
poise) bei 25°C, 1 Teil Vinyltriethoxysilan, 6 Teile Hexa
methyldisilazan, 4 Teile eines Vinyl-Endgruppen aufweisen
den Polydimethylsiloxanöls mit einer Viskosität von 500
mPa·s und 3,5 Mol-% Methylvinylsiloxy-Einheiten und 96,5
Mol-% Dimethylsiloxy-Einheiten sowie 4 Teile einer Polydi
methylsiloxan-Flüssigkeit mit einer Viskosität von 1.000
mPa·s bei 25°C und endständigen Trimethylsiloxy-Einheiten
sowie Dimethylvinylsiloxy-Einheiten hinzugegeben. Dann
wurde Trockeneis dazugegeben, um die Temperatur auf etwa
-40°C zu verringern. Zu der gekühlten Siliconmischung gab
man dann unter Rühren in 6 Anteilen 25 Teile von pyrogenem
Siliciumdioxid mit einer Oberfläche von 325 m²/g, das mit
Octamethylcyclotetrasiloxan behandelt worden war. Man gab
zusätzliches Trockeneis zu dem Ansatz hinzu, bis die glat
te, eine hohe Viskosität aufweisende Mischung "aufzubre
chen" begann und nicht länger eine glatte Konsistenz auf
wies. Die Temperatur lag bei etwa -60°C und die Mischung
hatte eine sehr hohe Viskosität. Nach etwa 15 Minuten ließ
man sich die Mischung durch Reibungserhitzen aufwärmen.
Nach 1 Stunde wurde der Ansatz unter kräftigem Spülen mit
Stickstoff auf 140°C erhitzt. Man erhielt eine Siliconpa
ste, die im folgenden als "gekühlte Siliconpaste" bezeich
net wird.
Nach dem obigen Verfahren wurden 43 Teile (2/3) des
Vinyl-Endgruppen aufweisenden Polydimethylsiloxanöls mit
einer Viskosität von 40.000 mPa·s bei 25°C zusammen mit den
anderen Silicon-Materialien zu dem Teigmischer hinzugege
ben. Das behandelte, pyrogene Siliciumdioxid wurde über
eine Dauer von 30 Minuten hinzugegeben. Nach der Zugabe des
Füllstoffes wurde die Temperatur der Mischung für 1,5 Stun
den auf etwa 80°C erhöht. Das restliche 1/3 des Vinyl-End
gruppen aufweisenden Polydimethylsiloxanöls mit einer Vis
kosität von 40.000 mPa·s bei 25°C wurde hinzugegeben und
die erhaltene Mischung unter starkem Spülen mit Stickstoff
1 Stunde lang auf 140°C erhitzt. Man erhielt eine Silicon
paste, die im folgenden als "ungekühlte Siliconpaste" be
zeichnet ist.
Die Aufbringraten der entsprechenden Siliconpasten
wurden durch Extrudieren der Pasten durch eine Öffnung von
etwa 6,35 mm (1/4 Zoll) bei etwa 0,62 N/mm² (90 psi) gemes
sen. Die Aufbringrate der ungekühlten Siliconpaste betrug
60 g/min, während die gekühlte Paste eine Aufbringrate von
120 g/min aufwies.
LIM-Zusammensetzungen wurden hergestellt durch Hinzu
geben zu jeder der obigen, entsprechenden, gekühlten und
ungekühlten Siliconpasten von 1,71 Teilen eines Siloxanhy
drids mit einer Viskosität von 60 mPa·s bei 50°C und 0,99
Gew.-% an Silicium gebundenen Wasserstoff sowie genügend
Platin-Katalysator, wie er von Karstedt in der US-PS
3,775,452 gezeigt ist, um 15 ppm Pt zu haben.
Die LIM-Zusammensetzungen wurden in Formen 12 Minuten
bei 400°C gehärtet. Man erhielt die folgenden Ergebnisse,
wobei "gekühlt" die gekühlte Siliconpaste und "ungekühlt"
die ungekühlte Siliconpaste bedeutet.
Die obigen Ergebnisse zeigen eine merkliche Verbesse
rung der Aufbringrate für die Siliconpaste nach der Er
findung, verglichen mit dem Stand der Technik. Als ein
Ergebnis können die LIM-Zusammensetzungen der vorliegenden
Erfindung, beruhend auf dem Einsatz der Siliconpasten der
vorliegenden Erfindung, in Formen mit einer sehr viel höhe
ren Rate bzw. Geschwindigkeit eingefüllt werden, als die
LIM-Zusammensetzungen nach dem Stande der Technik.
Claims (10)
1. Siliconpaste mit einer Aufbringrate von mehr als 60
bis etwa 400 g/min durch eine Düse von etwa 6,35 mm (1/4
Zoll) bei etwa 0,62 N/mm² (90 psi), umfassend, bezogen auf
das Gewicht:
- (A) 100 Teile eines vinylhaltigen Polydiorganosiloxan öls mit einer Viskosität von etwa 20.000 bis etwa 100.000 mPa·s (centipoise) bei 25°C und
- (B) etwa 20 bis etwa 50 Teile eines verstärkenden Si liciumdioxid-Füllstoffes, wobei diese Siliconpaste herge stellt wird durch Hinzugeben des verstärkenden Siliciumdi oxid-Füllstoffes zu dem vinylhaltigen Polydiorganosiloxan öl, während das vinylhaltige Polydiorganosiloxanöl bei ei ner Temperatur im Bereich zwischen etwa -10°C bis etwa -60°C gerührt wird, und das Rühren der Mischung fortgesetzt wird, bis das vinylhaltige Polydiorganosiloxanöl und der verstärkende Siliciumdioxid-Füllstoff eine im wesentlichen gleichmäßige Paste bilden.
2. Siliconpaste nach Anspruch 1, worin das vinylhaltige
Polydiorganosiloxanöl ein Vinyl-Endgruppen aufweisendes
Polydimethylsiloxan ist.
3. Siliconpaste nach Anspruch 1, worin der verstärkende
Siliciumdioxid-Füllstoff ein Füllstoff aus pyrogenem Sili
ciumdioxid ist.
4. Verfahren zum Herstellen eines Formteiles aus Sili
conkautschuk durch ein LIM-Verfahren, umfassend das Spritz
gießen einer hitzehärtbaren Mischung, die, bezogen auf das
Gewicht, umfaßt:
- (a) 100 Teile eines vinylhaltigen Polydiorganosiloxan öls,
- (b) etwa 20 bis etwa 50 Teile eines verstärkenden Si liciumdioxid-Füllstoffes,
- (c) etwa 0,5 bis etwa 2,5 Teile eines Siloxanhydrids und
- (d) eine genügende Menge eines Katalysators der Pla tingruppenmetalle, um die Anlagerung des Siloxanhydrids (c) an das vinylhaltige Polydiorganosiloxanöl (a) zu bewirken, wobei das vinylhaltige Polydiorganosiloxanöl (a) und der verstärkende Siliciumdioxid-Füllstoff (b) in Form einer Siliconpaste zur Herstellung der hitzehärtbaren Mischung eingesetzt werden, wobei diese Siliconpaste hergestellt ist durch Hinzugeben des verstärkenden Siliciumdioxid-Füllstof fes zu dem vinylhaltigen Polydiorganosiloxanöl, während das vinylhaltige Polydiorganosiloxanöl bei einer Temperatur im Bereich zwischen -10°C und -60°C gerührt wird und das Rühren der Mischung fortgesetzt wird, bis das vinylhaltige Polydiorganosiloxanöl und der verstärkende Siliciumdioxid- Füllstoff eine im wesentlichen gleichmäßige Paste bilden.
5. Verfahren nach Anspruch 4, worin das vinylhaltige
Polydiorganosiloxanöl ein Vinyl-Endgruppen aufweisendes
Polydimethylsiloxan ist.
6. Verfahren nach Anspruch 4, worin die Temperatur des
vinylhaltigen Polydiorganosiloxanöls durch mechanisches
Gefrieren aufrechterhalten wird.
7. verfahren nach Anspruch 4, worin die Temperatur des
vinylhaltigen Polydiorganosiloxanöls durch Einsatz von
flüssigem Kohlendioxid aufrechterhalten wird.
8. Verfahren nach Anspruch 4, worin die Temperatur des
vinylhaltigen Polydiorganosiloxanöls durch Trockeneis
aufrechterhalten wird.
9. Verfahren nach Anspruch 4, worin der verstärkende
Siliciumdioxid-Füllstoff pyrogenes Siliciumdioxid ist.
10. Verfahren nach Anspruch 4, worin das Siloxanhydrid
0,04 bis 1,7 Gew.-% Wasserstoff aufweist.
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