DE19620047C2 - Verfahren und Vorrichtung zum Trocknen von Braunkohle - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Trocknen von BraunkohleInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum
Trocknen von Braunkohle.
Es ist bekannt, als Kesselkohle zu verwendende Braunkohle in
Schlagrad- und Hammermühlen, die Teil des Kraftwerkskessels
sind, gleichzeitig zu zerkleinern und zu trocknen (Mahltrock
nung), wobei die für die Trocknung erforderliche Trockungs
energie durch einen abgezweigten Rauchgasstrom mit einer Tem
peratur von beispielsweise 600-1000°C in die Mühle einge
bracht wird (DE 44 04 297 A1).
Es ist auch bekannt, zerkleinerte Rohbraunkohle in einem Wir
belschichttrockner zu trocknen und dazu eine Teilmenge des aus
der getrockneten Braunkohle ausgetriebenen Dampfes als Wirbel
medium in den Wirbelschichttrockner zurückzuführen (EP 0 273 406 B1).
Entsprechend dem Stand der heute üblichen Aufberei
tungstechnik weist die in den Wirbelschichttrockner einge
gebene Braunkohle eine Korngröße auf, die im allgemeinen zwi
schen 0 und 7 mm liegt.
Weiter ist bekannt, daß durch eine energetisch günstige Vor
trocknung der Braunkohle der Wirkungsgrad des Kraftwerkes,
insbesondere gegenüber einem konventionellen Kraftwerk mit
Mahltrocknung, gesteigert werden kann. Es könnte eine weitere
Verbesserung der Wirtschaftlichkeit dadurch erreicht werden,
daß die von der vorgeschalteten Trocknungsanlage produzierte
Trockenkohle eine Korngröße aufweist, die es erlaubt, sie ohne
aufwendige Nachmahlung in den Kraftwerkskessel einzublasen.
Dies würde einmal eine Verringerung der Investitionskosten
ermöglichen, da aufwendige Mahlanlagen überflüssig würden. Au
ßerdem könnte auch der für den Mahlvorgang erforderliche er
hebliche Bedarf an elektrischer Energie eingespart werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Verfahren und Vor
richtung zum Trocknen von Braunkohle so auszugestalten, daß
sie wirtschaftlicher sind als die üblichen Trocknungsverfahren
und die dazu benutzten Vorrichtungen. Dabei wird auch ange
strebt, daß bei Kombination der Trocknung mit einem Kraft
werkskessel zumindest der größte Teil der aus dem Trockner
nach Beendigung der Trocknung herausgeführten Kohle direkt in
den Kraftwerkskessel eingeblasen werden kann, wobei dies er
reichbar sein soll, ohne daß dafür an anderer Stelle ins Ge
wicht fallende Investitions- und/oder Betriebskosten in Kauf
zu nehmen wären.
Die Erfindung basiert auf der Anwendung der Trocknung in der
Wirbelschicht, wobei die zu trocknende Kohle bevorzugt mit ei
nem mittleren Korndurchmesser d50 von maximal 1,5 mm in den
Trockner eingeführt wird und eine erste Teilmenge des aus dem
Trockner austretenden Dampfes in einem getrennten Kreislauf
als Fluidisierungsmedium in den Wirbelschichttrockner zurück
geführt wird und dabei durch einen ersten Abscheider, in wel
chem zumindest ein Teil des mit dem Dampf aus dem Wirbel
schichttrockner ausgetragenen Feststoffes abgeschieden wird,
und danach durch ein Gebläse geführt wird, bevor die erste
Teilmenge durch den unterhalb der Wirbelschicht im Wirbel
schichttrockner befindlichen Begasungsboden als Fluidisie
rungsmedium in den Trockner eingeblasen wird, und der im Ab
scheider aus dem Dampf abgeschiedene Feststoff wieder in den
Wirbelschichttrockner eingetragen wird. Die zweite Teilmenge
des aus dem Wirbelschichttrockner austretenden Dampfes wird
von der ersten Teilmenge getrennt abgeleitet und durch einen
zweiten Abscheider geführt, wobei der darin abgeschiedene
Feststoff ebenfalls in den Wirbelschichttrockner zurückgeführt
wird. Im allgemeinen wird es erforderlich sein, die zweite
Teilmenge zusätzlich einer Feinentstaubung zu unterziehen.
Die den Wirbelschichttrockner verlassende getrocknete Braun
kohle kann einen mittleren Durchmesser d50 von 0,4-0,8 mm,
bevorzugt von 0,1-0,4 mm, gegebenenfalls von 0,1-0,2 mm,
aufweisen. Bei Korngrößen von D50 von 0,1-0,4 mm, insbeson
dere 0,1-0,2 mm, ist es möglich, die getrocknete Kohle mit
einem Restwassergehalt von beispielsweise 10-20% ohne wei
tere Behandlung in einen Kraftwerkskessel einzublasen. Falls
die getrocknete Kohle so viel Überkorn, also Partikel mit ei
nem zu großen Durchmesser, für das unmittelbare Einblasen auf
weist, besteht auch die Möglichkeit, der Trocknung im Wirbel
schichttrockner einen Klassiervorgang nachzuschalten, um das
Überkorn nachzumahlen oder abzutrennen. Dies ist jedoch nor
malerweise nicht erforderlich.
Das Verfahren gemäß der Erfindung berücksichtigt die Tatsache,
daß aufgrund der größeren Feinheit der in den Wirbel
schichttrockner eingetragenen Kohle, die zudem während des
Trocknungsprozesses aufgrund der eintretenden Schrumpfung der
einzelnen Körper und mechanischer Beanspruchungen derselben
eine weitere Zerkleinerung erfährt, ein wesentlicher Teil der
Kohle mit dem Fluidisierungsmedium und dem Dampf, der zusätz
lich durch den Trocknungsvorgang entsteht, oben aus dem Wir
belschichttrockner ausgetragen wird, so daß die Verweilzeit
dieses Teils der Kohle im Trockner nicht immer ausreicht, um
den angestrebten durchschnittlichen Endwassergehalt aller Par
tikel der Kohle zu erreichen. Mithin besteht die Notwendig
keit, diese mit dem Dampf aus dem Trockner ausgetragene Kohle
in den Trockner zurückzuführen. Die Menge dieser zurückzufüh
renden Kohle kann bei sehr fein aufbereiteter Kohle mehr als
40-50% der frisch in den Wirbelschichttrockner eingetragenen
Kohle betragen.
Die vorbeschriebene Verfahrensführung, d. h., das Vorhanden
sein einer getrennten Rückführung für eine erste Teilmenge des
aus dem Trockner kommenden Dampfes zur Verwendung als Fluidi
sierungsmedium, hat den Vorteil, daß die Entstaubungsleistung
bzw. der Abscheidegrad des in dieser Rückführung vorhandenen
Abscheiders, z. B. eines Zyklons, nicht durch den Lastzustand
des Trockners, d. h., durch die Verdampfungsleistung hinsicht
lich der Verdampfung des Kohlewasssers, beeinflußt wird.
Ferner vermeidet die separate Entstaubung der für die Fluidi
sierung rückgeführten ersten Teilmenge des Dampfes in vielen
Fällen die Notwendigkeit, die gesamte Dampfmenge durch eine
Feinentstaubung, beispielsweise durch einen E-Filter, zu füh
ren, da das in den Rückführkreislauf eingeschaltete Gebläse
eine Feinentstaubung im allgemeinen nicht erforderlich macht.
Durch die Verringerung der Dampfmenge, die durch eine Feinent
staubung geführt werden muß, erfahren die Investitions- und
Betriebskosten eine weitere Verringerung. Bei normalen Be
triebsverhältnissen wird die Dampfmenge, die zur Fluidisierung
in den Wirbelschichttrockner zurückgeführt wird, je nach Korn
größe der zu trocknenden Kohle etwa 20-50% der Gesamt-Dampf
menge ausmachen.
Die Anwendung der Erfindung ermöglicht es zudem, mit relativ
hohen Strömungsgeschwindigkeiten im Trockner zu arbeiten, so
daß letzterer z. B. eine verhältnismäßig kleine Querschnitts-
und damit Grundfläche aufweisen kann. Dies trägt ebenfalls
dazu bei, die Investitionskosten niedrig zu halten. Zwar wirkt
sich eine vergleichsweise kleine Querschnittsfläche im Sinne
einer Erhöhung der Strömungsgeschwindigkeit im Trockner aus,
zumal es bei einer verhältnismäßig kleinen Querschnittsfläche
erforderlich ist, den Trockner entsprechend hoch zu bauen, um
die erforderliche Trocknungsleistung über die im Trockner ein
gebauten Wärmetauscher aufzubringen. Aufgrund der Tatsache jedoch,
daß ein großer Teil der zu trocknenden Kohle aufgrund
ihrer kleinen Korngröße ohnehin über Kopf, also mit dem Dampf
oben aus dem Trockner ausgetragen und zur Vervollständigung
der Trocknung wieder zurückgeführt wird, ist eine duch die
Wahl einer kleinen Grundfläche für den Trockner verursachte
Vergrößerung des oben aus dem Trockner ausgetragenen und zu
rückzuführenden Kohleanteils für die Wirtschaftlichkeit des
Verfahrens ohne große Bedeutung.
Gemäß einem weiteren Vorschlag der Erfindung kann die zu
trocknende Braunkohle in den Wirbelschichttrockner über eine
rotierende Verteilerfläche, die nach Art einer Schurre ausge
bildet sein kann, eingetragen werden. Diese Verteilerfläche
ist oberhalb der Wirbelschicht vorteilhafterweise derart
angeordnet, daß die von der Verteilerfläche herunterfallende
Braunkohle im Trockner einen Weg von weniger als 3 m zurück
legt, bevor sie in die Wirbelschicht gelangt. Durch die Ver
wendung der rotierenden Verteilerfläche soll die zu trocknende
Kohle möglichst gleichmäßig auf der Oberfläche der Wirbel
schicht verteilt werden. Dabei wird die Kohle zweckmäßig über
die Längskante der Fläche bzw. Schurre abgeworfen. Die gleich
mäßige Verteilung der Kohle auf der Wirbelschicht ist deshalb
vorteilhaft, weil dadurch lokale Konzentrationen von fri
scher, kalter Kohle, vermieden werden, die örtlich zu so star
ker Kondensation des Wasserdampfes führen können, daß dadurch
die gleichmäßige Fluidisierung der Wirbelschicht beeinträch
tigt würde. Durch den möglichst geringen Abstand der Vertei
lerfläche von der Oberfläche der Wirbelschicht soll erreicht
werden, daß möglichst wenig frische Kohle durch den oberhalb
der Wirbelschicht nach oben strömenden Dampf mitgerissen und
aus dem Trockner ausgetragen wird, bevor eine ausreichende
Trocknung erfolgt ist.
Ferner kann es zweckmäßig sein, dicht oberhalb der Wärmetau
scher des Trockners einen Rost, ein Sieb oder dgl., vorzuse
hen, der bzw. das sich über den Querschnitt des Trockners erstreckt
und verhindert, daß Fremdkörper mit der in den Trock
ner eingetragenen Kohle in den Bereich der Wärmetauscher ge
langen.
In der Zeichnung ist als Ausführungsbeispiel das Schema eines
Wibelschichttrockners mit zugehörigen Einrichtungen darge
stellt.
Der Wirbelschichttrockner 10 weist ein Gehäuse 12 mit einem
bevorzugt kreisförmigen Querschnitt auf. Das Gehäuse 12 ist an
seiner oberen Stirnseite 14 mit einem Zuführungsrohr 16 für
die zu trocknende Braunkohle versehen. Das Zuführungsrohr 16
ist Teil einer Zuführungseinrichtung, die z. B. eine nicht
dargestellte Zellenradschleuse aufweisen kann. Die zu trock
nende Braunkohle hat einen mittleren Korndurchmesser d50 von
bevorzugt maximal 1,5 mm.
Unten im Trockner ist oberhalb der unteren Stirnseite 18 ein
Begasungsboden 20 angeordnet, der aus mehreren zueinander pa
rallelen horizontalen Rohren 22 besteht, die bei dem in der
Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel oberseitig mit
nach oben gerichteten Düsen 24 versehen sind. Es kann ggf.
aber auch zweckmäßig sein, die Düsen nach unten weisend an den
Rohren 22 anzubringen, da dies den Vorteil hätte, daß im
Fluidisierungsmedium mitgeführter Staub, der ggf. dazu neigt,
in den Rohren 22 zu sedimentieren, aus den nach unten gerich
teten Düsen leichter ausgetragen wird.
Oberhalb des Begasungsbodens 20 sind Wärmetauscher 26 vorhan
den, die im wesentlichen aus übereinander angeordneten hori
zontalen Rohren oder vertikalen Platten 28 bestehen und eine
Gesamthöhe von beispielsweise 2-3 m aufweisen, um so die
Grundfläche des Trockners bei gleicher Wärmetauscherfläche,
gleicher Wasserverdampfungsleistung und gleichem Heizdampf
druck kleiner zu halten als dies bei einem niedrigeren Wärme
tauscher möglich wäre. Bei der Ausführungsvariante des mit
Rohren versehener Wärmetauscher werden die übereinander ange
ordneten Wärmetauscherohre 28 von im wesentlichen vertikal
verlaufenden Halterungen 30, 32 getragen, die jeweils unmit
telbar an der inneren Begrenzungswandung des Gehäuses 12 ange
ordnet und als Hohlkörper ausgebildet sind. Die Halterung 30
ist dabei mit einer Dampfzuführung 34 verbunden, um als Dampf
verteiler für die einzelnen angeschlossenen Rohre 28 zu die
nen. Die Halterung 32 am anderen Ende der Rohre dient als Kon
densatsammler. Sie ist demzufolge mit einer Ableitung 36 ver
bunden, über die das Kondensat aus dem Kondensatsammler 32 ab
geleitet werden kann. In der Zeichnung sind die Rohre 28
sichtbar, die etwa entlang dem Durchmesser des Gehäuses 12
verlaufen. Die vor und hinter der Bildeebene angeordneten
Rohre sind entsprechend kürzer bemessen.
Zur Erzielung einer großen Wärmetauscherfläche pro m3 Bauvo
lumen wird eine möglichst hohe Packungsdichte der Wärmetau
scherrohre 28 oder Wärmetauscherplatten angestrebt. Aufgrund
der geringen Partikelgröße von z. B. maximal 7 mm der über das
Zuführrohr 16 dem Trockner aufgegebenen Kohle besteht ohne
weiteres die Möglichkeit, zwischen den Rohren oder Platten
des Wärmetauschers lediglich kleine Abstände von z. B. 15-20 mm
vorzusehen, wenn eine Gewähr dafür gegeben ist, daß keine
Gegenstände größeren Durchmessers beispielsweise in Form von
Agglomeraten oder sonstigen Fremdkörpern mit der Kohle in den
Bereich des Wärmetauschers 26 gelangen, die sich zwischen den
Rohren oder Platten festsetzen könnten. Um dies zu verhindern,
ist in einem geringen Abstand oberhalb der oberen Begrenzung
des Wärmetauschers 26 ein Rost 38 in im wesentlichen horizon
taler Ebene angeordnet, der sich über den gesamten oder nahezu
gesamten Querschnitt des Gehäuses 12 erstreckt und die Funk
tion hat, irgendwelche Körper, insbesondere Fremdkörper, deren
Abmessungen merklich größer sind als die der Kohlepartikel,
daran zu hindern, in den Bereich des Wärmetauschers zu gelan
gen. Der Rost 38 kann aus Stäben gebildet sein, deren freier
Stababstand kleiner ist als der kleinste freie Abstand der
Wärmetauscherrohre oder -platten voneinander. Bei routinemäßi
gen Stillständen des Trockners können die auf dem Rost 38 an
gesammelten Fremdkörper entfernt werden.
In seinem unteren Bereich ist das Gehäuse 12 mit einem
Auslauftrichter 40 versehen, welcher durch die stirnseitige
Begrenzung 18 hindurchgeführt ist und zum Austrag der getrock
neten Kohle aus dem Trockner 10 dient. Die den Begasungsboden
20 bildenden Rohre 22 weisen ebenfalls Abstände voneinander
auf, die den Durchgang der sehr feinkörnigen, getrockneten
Kohle ermöglichen. Die getrocknete Kohle kann einen mittleren
Korndurchmesser d50 von 0,4-0,8 mm, bevorzugt von 0,1-0,4 mm,
ggf. auch 0,1-0,2 mm, aufweisen. Bei Korngrößen von D50
0,1-0,4 mm bzw. 0,1-0,2 mm kann die Trockenkohle ohne wei
tere Zwischenbehandlung in den Kessel eines Kraftwerkes einge
blasen werden kann.
In einem geringen Abstand vom unteren Ende des Zuführungsroh
res 16 ist unterhalb des letzteren eine rotierende Verteiler
fläche 42 vorgesehen, die zweckmäßig nach Art einer Schurre
ausgebildet ist. Die Zeichnung läßt erkennen, daß die Vertei
lerfläche, bezogen auf die Längsachse des Gehäuses 12, exzen
trisch angeordnet ist derart, daß sie vom Bereich unterhalb
des Zuführungsrohres 16 schräg nach unten in Richtung auf die
Wandung des Gehäuses 12 verläuft. Die aus dem Zuführungsrohr
16 austretende Kohle fällt somit auf den oberen Endbereich der
Verteilerfläche 42, auf welcher sie dann auch aufgrund der
Schräglage der letzteren nach unten rutscht und so unter der
Einwirkung der Rotationsbewegung über die Längskante der
Schurre gleichmäßig über der Oberfläche der Wirbelschicht ver
teilt wird.
Die die obere stirnseitige Begrenzung bildende Wandung 14 ist
bei dem in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel mit
zwei Austrittsöffnungen für den Dampf versehen. An jeder die
ser Austrittsöffnungen ist eine Leitung 44 bzw. 46 angeschlossen,
von denen die Leitung 44 Teil einer Rückführleitung
ist, in welcher ein Abscheider 48 und in Strömungsrichtung 49
dahinter ein Gebläse 50 eingeschaltet sind. Die Kreislauf
leitung 44 mündet in Strömungsrichtung 49 hinter dem Gebläse
50 im Begasungsboden 20. Dabei kann die Anordnung so getroffen
sein, daß die Kreislaufleitung 44 in Strömungsrichtung 49 hin
ter dem Gebläse 50 geteilt wird, so daß rückgeführter Dampf
von beiden Enden in die Rohre 22 des Vergasungsbodens 20 ein
geführt wird. Die beiden an die Rohre 22 des Begasungsbodens
20 angeschlossenen Zweige der Rückführleitung sind mit 44a,
44b bezeichnet. Hier kann in ähnlicher Weise wie beim Wärme
tauscher 26 beiden Enden der Rohre 22 des Begasungsbodens je
weils ein Verteilerrohr zugeordnet sein, in welches die je
weilige Zweigleitung 44a, 44b mündet.
Ferner ist der als Zyklon ausgebildete Abscheider 48 mit einer
Rückführleitung 52 für den im Zyklon abgeschiedenen Feststoff
versehen. Diese Rückführleitung 52 mündet im Bereich zwischen
der unteren Begrenzung des Wärmetauschers 26 und dem Be
gasungsbodens 20 in dem Gehäuse 12 des Trockners.
In der anderen Ableitung 46 für den Wasserdampf ist ein zwei
ter Abscheider 54 eingeschaltet, der ebenfalls als Zyklon aus
gebildet sein kann. An letzteren ist eine zweite Rückführlei
tung 56 angeschlossen, über die der im zweiten Abscheider 54
abgeschiedene Feststoff ebenfalls in den Trockner 10 zurückge
führt wird, wobei die Rückführleitung 56 ebenfalls im Bereich
zwischen unterer Begrenzung des Wärmetauschers 26 und dem Be
gasungsboden 22 im Trockner mündet.
Der den zweiten Abscheider 54 verlassende Dampf, der noch
einen gewissen Staubanteil enthält, kann durch eine zweite Ab
scheidereinrichtung, z. B. einen Elektro-Filter zur Entfernung
des Feinstaubes, geführt werden. Ob dies notwendig ist, hängt
u. a. auch davon ab, welcher endgültigen Verwendung dieser
Dampf zugeführt wird.
Bei bestimmungsgemäßem Betrieb des Wirbelschichttrockners 10
bildet sich im Bereich der Wärmetauscher 26 eine stationäre
Wirbelschicht aus der zu trocknenden Braunkohle aus. Der
fluidisierte Zustand der Wirbelschicht wird durch den über den
Begasungsboden 20 in den Trockner 10 eingeführten Dampf und
den Dampfanteil aufrechterhalten, der innerhalb der Wirbel
schicht durch Verdampfen des in den Kohlepartikel vorhandenen
Wasseranteils entsteht.
Oberhalb der Wirbelschicht, d. h., bei dem in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsbeispiel im wesentlichen oberhalb des
Rostes 38, befindet sich ein Freiraum, der für die grobe Fest
stoffseparation und als Sammelraum für den Dampf dient, der
durch diesen Freiraum nach oben in Richtung auf die beiden Ab
leitungen 44 und 46 strömt. Dieser Dampf enthält noch erhebli
che Mengen an Braunkohlepartikeln, von denen zumindest ein
großer Teil - bezogen auf die Sollfeuchte von z. B. 10-20%
- noch einen zu hohen Wassergehalt aufweist. Diese Braunkohle
partikel werden im ersten Abscheider 48 und im zweiten Ab
scheider 54 aus dem Dampf weitgehend abgetrennt und in der be
schriebenen Weise in den Trockner zurückgeführt. Da die erste
Teilmenge des über die Rückführleitung 44 rückgeführten
Dampfes im wesentlichen abhängt von der Leistung des Gebläses
50, bildet sich für den Rückführkreislauf über die Leitung 44,
die Zweigleitungen 44a, 44b und den Begasungsboden 20 ein sta
biler Betriebszustand aus, der unabhängig vom Betriebszustand,
also dem Lastzustand des Trockners ist. Dieser stabile Rück
führkreislauf für das Wirbelmedium begünstigt auch den stabi
len Betrieb des Trockners insgesamt, der für die Einhaltung
der Produktspezifikation, insbesondere der Einhaltung der End
feuchte der getrockneten Kohle, wichtig ist. Insbesondere wird
durch den stabilen Rückführkreislauf eine konstante Staubab
scheidung gewährleistet, da die Abscheideleistung von Zyklonen
stark von der Höhe des Massenstromes abhängig ist. Schwankun
gen in der Dampfmenge, die durch unterschiedliche Lastzustände
im Trockner entstehen, wirken sich somit im wesentlichen nur
auf die zweite Dampfteilmenge aus, die durch den zweiten Ab
scheider 54 geführt wird.
Abweichend von der Darstellung in der Zeichnung kann die An
ordnung auch so getroffen sein, daß lediglich eine Leitung zur
Ableitung des Dampfes am Trockner angeschlossen ist, die sich
dann in wenigstens zwei Zweigleitungen verzweigt, von denen
wenigstens eine Teil des Rückführkreislaufes für das Wirbelme
dium ist.
Die Zuführung der frischen, zu trocknenden Kohle über das Zu
führungsrohr 16 und die Verteilerfläche 42 erfolgt in der be
reits beschriebenen Weise.
Die getrocknete Kohle wird über den Auslauftrichter 40 aus dem
Trockner 10 herausgeführt, wobei hier ebenfalls eine Zellen
radschleuse oder ein ähnliches Organ vorgesehen sein kann.
Die in der Zeichnung dargestellte Ausführung eines Wirbel
schichttrockners kann z. B. eine Wasserverdampfungsleistung in
einer Größenordnung von 30 t/h bei einem Dampfdruck des in die
Wärmetauscher 26 eingeführten Heizdampfes von etwa 3,6-4 bar
haben. Allgemein ist es zweckmäßig, die Beheizung der Wärme
tauscher, über die die für Trocknung der Kohle erforderliche
Energie in den Trockner eingekoppelt wird, mit Dampf von 2-
25 bar zu beheizen, der zur wirtschaftlichen Nutzung der im
Dampf enthaltenen Wärmeenergie im Wärmetauscher kondensiert.
Der vom Gebläse 50 in den Begasungsboden 20 geförderte Was
serdampf sollte möglichst gleichmäßig über die Querschnitts
fläche des Trockners und damit über die Rohre 22 des Be
gasungsbodens 20 verteilt werden. Da der als Fluidi
sierungsmedium zurückgeführte Dampf im Abscheider 48 nur eine
grobe Entstaubung erfährt, enthält er noch Feinstaub, der sich
in den Rohren 22 des Begasungsbodens absetzt, falls die Geschwindigkeit
des Dampfes eine bestimmte untere Grenze unter
schreitet. Um dies zu verhindern, können die Rohre 22 so aus
gestaltet sein, daß sie in Strömungsrichtung etwa eine
kontinuierliche Verringerung ihres Querschnitts erfahren, so
daß eine bezüglich Staubablagerung kritische Geschwindigkeit
des Dampfes nicht unterschritten wird. Die für die Vermeidung
von Staubablagerungen in den Rohren 22 erforderliche Mindest
geschwindigkeit des Dampfes wird etwa 10 m/s betragen.
Die bereits erwähnte Anordnung der Düsen 24 derart, daß sie
nach unten weisen, kann ebenfalls zur Vermeidung von Ablage
rungen benutzt werden.
Die im Trockner 10 stattfindende weitere Zerkleinerung der
Kohle ist im wesentlichen auf den durch das Austreiben des
Wassers stattfindenden Schrumpfungsprozeß des einzelnen Kohle
partikel und darauf zurückzuführen, daß die Partikel im Wir
belbett durch Aufprall auf die Wärmetauscherflächen und andere
feste Wandungen im Trockner starke mechanische Beanspruchungen
erfahren. Dadurch ist der mittlere Korndurchmesser d50 der
unten aus dem Trockner ausgetragenen Trockenkohle um ca. 20
-60% kleiner als der der in den Trockner eingetragenen Roh
kohle.
Claims (21)
1. Verfahren zum Trocknen von Braunkohle, insbesondere zur
Verwendung in einem Kraftwerkskessel, dadurch
gekennzeichnet, daß die auf einen mittleren
Korndurchmesser d50 von maximal 1,5 mm zerkleinerte Braun
kohle in der Wirbelschicht getrocknet wird und eine erste
Teilmenge des aus dem Trockner austretenden Dampfes in
einem getrennten Kreislauf als Fluidisierungsmedium in den
Wirbelschichttrockner zurückgeführt wird und der zurück
zuführende Dampf durch einen ersten Abscheider, in welchem
zumindest ein Teil des mit dem Dampf aus dem Wirbel
schichttrockner ausgetragenen Feststoffes abgeschieden
wird, und danach durch ein Gebläse geführt wird, bevor er
innerhalb des Wirbelschichttrockners als Fluidisierungs
medium verwendet wird, und der im Abscheider aus dem Dampf
abgeschiedene Feststoff wieder in den Wirbelschicht
trockner eingetragen wird, und wenigstens eine zweite
Teilmenge des aus dem Wirbelschichttrockner austretenden
Dampfes von der ersten Teilmenge getrennt abgeleitet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß der mittlere Korndurchmesser d50 der
im Wirbelschichttrockner zu trocknenden Kohle 1,0 mm be
trägt.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß eine zweite Teilmenge des aus dem
Wirbelschichttrockner austretenden Dampfes durch einen
zweiten Abscheider geführt und der darin abgeschiedene
Feststoff in den Wirbelschichttrockner zurückgeführt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß die zweite Teilmenge des Dampfes nach
Passieren des zweiten Abscheiders eine Feinentstaubung
beispielsweise in einem E-Filter erfährt.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Kohle im Wirbelschichttrockner
auf einen Wassergehalt von maximal 25% getrocknet wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Braunkohle im Wirbelschichttrock
ner auf einen Wassergehalt von maximal 15% getrocknet
wird.
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die den Wirbelschichttrockner verlas
sende getrocknete Braunkohle einen mittleren Korndurch
messer d50 von 0,4-0,8 mm, ggf. von 0,1-0,4 mm, vor
zugsweise von 0,1-0,2 mm aufweist.
8. Verfahren nach Anspruch 1 und/oder 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß der in den Wirbelschicht
trockner zurückgeführte Feststoff in den unteren Bereich
der Wirbelschicht zwischen Unterkante Wärmetauscher und
Begasungsboden eingeführt wird.
9. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Wirbelschichttrockner unter Über
druck betrieben wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Überdruck bis 10 bar beträgt.
11. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die zu trocknende Braunkohle in den
Wirbelschichttrockner über eine rotierende Verteilerfläche
eingetragen wird, die oberhalb der Wirbelschicht angeord
net ist derart, daß die von der Verteilerfläche herunter
fallende Braunkohle im Wirbelschichttrockner einen Weg von
weniger als 3 m zurücklegt, bevor sie in die Wirbelschicht
gelangt.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekenn
zeichnet, daß die von der Verteilerfläche herabfal
lende, zu trocknende Braunkohle eine vorzugsweise als Rost
ausgebildete Klassiereinrichtung passiert, bevor sie in
den Bereich der Wirbelschicht mit Wärmetauschereinbauten
eintritt.
13. Vorrichtung zum Trocknen von Braunkohle zur Verwendung in
einem Kraftwerkskessel, gekennzeichnet durch einen indi
rekt beheizten Wirbelschichttrockner (10), dessen oberhalb
der Wirbelschicht befindliche Sammelraum für den Dampf mit
wenigstens einer Rückführleitung (44) verbunden ist, durch
welche eine erste Teilmenge des aus dem Wirbelschicht
trockner (10) austretenden Dampfes als Fluidisierungs
medium in den unteren Bereich des Wirbelschichttrockners
zurückgeführt wird, wobei in der Rückführleitung (44)
wenigstens ein Abscheider (48) und in Strömungsrichtung
(49) des rückzuführenden Dampfes dahinter ein Gebläse (50)
angeordnet sind und der wenigstens eine Abscheider (48)
mit einer Leitung (52) verbunden ist, durch welche der
abgeschiedene Feststoff in den Wirbelschichttrockner (10)
zurückgeführt wird, und wenigstens eine zweite Ableitung
(46) vorgesehen ist, durch welche wenigstens eine zweite
Teilmenge des aus dem Wirbelschichttrockner austretenden
Dampfes abgeleitet wird und in welcher wenigstens ein
zweiter Abscheider (54) angeordnet ist, an den eine Lei
tung (56) angeschlossen ist, durch welche abgeschiedener
Feststoff in den Wirbelschichttrockner (10) zurückgeführt
wird.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Fluidisierungsmedium durch einen
Begasungsboden (22) in den Wirbelschichttrockner einge
führt wird, der einzelne Rohre (22) aufweist, die mit
Düsen (24) für den Austritt des Fluidisierungsmediums
versehen sind.
15. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Düsen (24) im wesentlichen nach
oben gerichtet sind.
16. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Düsen im wesentlichen nach unten
gerichtet sind.
17. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekenn
zeichnet, daß wenigstens ein Teil der Rohre (22)
des Begasungsbodens (20) bezüglich ihrer inneren Quer
schnittsfläche so ausgebildet ist, daß in den Rohren (22)
eine Mindestgeschwindigkeit des Wirbelmediums nicht unter
schritten wird.
18. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekenn
zeichnet, daß die wenigstens eine Leitung (52, 56)
für die Rückführung des Feststoffes im unteren Bereich des
Wirbelschichttrockners (10) zwischen Unterkante des Wärme
tauschers (26) und dem Begasungsboden (20) in diesen ein
mündet.
19. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekenn
zeichnet, daß im Wirbelschichttrockner (10) ober
halb der Wirbelschicht eine rotierende Verteilerfläche
(42) für das Einbringen der zu trocknenden Braunkohle in
die Wirbelschicht angeordnet ist derart, daß der Weg, den
die zu trocknende Braunkohle nach Verlassen der Verteiler
fläche (42) zurücklegt, bis sie in die Wirbelschicht ein
tritt, weniger als 3 m, vorzugsweise weniger als 1,5 m,
beträgt.
20. Vorrichtung nach Anspruch 19, dadurch gekenn
zeichnet, daß unterhalb der rotierenden Verteiler
fläche (42) und kurz oberhalb der Wärmetauscher (26) der
Wirbelschicht eine vorzugsweise als Rost ausgebildete
Klassiereinrichtung (38) angeordnet ist, die gröbere Be
standteile in der zu trocknenden Braunkohle zurückhält.
21. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Wirbelschichttrockner über seine
Höhe einen im wesentlichen gleichbleibenden Querschnitt
aufweist.
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R082 | Change of representative |
Representative=s name: KIERDORF RITSCHEL RICHLY PATENTANWAELTE PARTG , DE Representative=s name: KIERDORF RITSCHEL PATENTANWAELTE PARTG MBB, DE |
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