DE19619924A1 - Verfahren zur Erstellung von Tomosyntheseaufnahmen - Google Patents

Description

Aus der WO 93/22 893 A1 ist eine Methode bekannt, mit der es möglich ist, eine Aufnahme eines Untersuchungsobjektes zu re­ konstruieren, ohne daß hierbei die Projektionswinkel α (Ein­ strahlungswinkel), die geometrische Anordnung von Strahlen­ sender und Strahlenempfänger und die Fokalebene bekannt sind. Gemäß dieser Methode ist im Bereich des Strahlenempfängers eine Referenz aus strahlenabsorbierendem Material mit bekann­ ter Größe und bekanntem Abstand zum Strahlenempfänger vorge­ sehen, die bei jeder Einzelprojektion auf den Strahlenempfän­ ger projiziert wird. Aufgrund der örtlichen Abbildung der Referenz auf den Strahlenempfänger für jede Einzelprojektion kann die geometrische Anordnung und der zweidimensionale Projektionswinkel α ermittelt werden.

Eine Halterung zum Positionieren eines Strahlensenders eines Röntgendiagnostikgeräts für Tomosynthese ist aus der DE 44 14 689 A1 bekannt. An die Halterung ist ein Tragarm an­ gekoppelt, an dem - in Strahlungsrichtung gesehen - vor dem Untersuchungsobjekt ein kugelförmiges Referenzobjekt und hin­ ter dem Untersuchungsobjekt ein Strahlenempfänger angeordnet sind. Über die Halterung wird zum einen der Abstand des Strahlensenders zum Referenzobjekt und zum Strahlenempfänger sowie der Winkel α eines vom Strahlensender emittierten Strahlenbündels zu einer Bezugsachse der Haltevorrichtung vorgegeben. Es ist ferner bekannt, die Strahlenquelle ver­ stellbar in einem Gehäuse anzuordnen, an das eine Positionie­ rungsvorrichtung für das Referenzobjekt und den Strahlenemp­ fänger ankoppelbar ist.

Vorteil der Erfindung ist, daß nunmehr kein separates Refe­ renzobjekt mehr Anwendung finden muß, um eine Tomosynthese­ aufnahme zu erstellen, sondern daß beim erfindungsgemäßen Verfahren ein von einem Bereich des Untersuchungsobjektes ge­ bildetes Referenzobjekt Anwendung findet. Durch den unmittel­ baren, festen Bezug des Referenzobjektes zum Untersuchungs­ objekt ist auch eine besonders präzise Ermittlung der effek­ tiven geometrischen Anordnung für jede Einzelprojektion mög­ lich.

Besonders vorteilhaft kann das Referenzobjekt von einer Zahn­ füllung, einer Krone, einem Implantat oder einem Metallteil gebildet sein, das am Untersuchungsobjekt befestigt ist oder mit diesem in Verbindung steht. Ist das Referenzobjekt über eine Haltevorrichtung, beispielsweise eine Kappe oder ein Ring unmittelbar am Untersuchungsobjekt befestigt, so kann aufgrund der Größenverhältnisse bei bekannten Abmessungen des Referenzobjektes unmittelbar auf die Größe, d. h. den Abbil­ dungsmaßstab geschlossen werden.

Besonders vorteilhaft kann das Referenzobjekt auch aus einer Mehrzahl von Teilobjekten gebildet sein. Damit ist es mög­ lich, die geometrische Anordnung des Referenzobjektes sowohl zum Strahlenempfänger als auch zur Strahlenquelle zu ermit­ teln und somit diese weder untereinander noch mit dem Refe­ renzobjekt, d. h. auch nicht mit dem Untersuchungsobjekt, gekoppelt zu sein brauchen.

Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispie­ les anhand der Zeichnung in Verbindung mit den Unteransprü­ chen.

Es zeigt:

Fig. 1 eine Röntgendiagnostikeinrichtung in prinzipieller Darstellung, mit einem ersten Ausführungsbeispiel eines Referenzobjektes,

Fig. 2 ein Referenzobjekt, das über eine als Kappe ausge­ führte Haltevorrichtung und

Fig. 3 eine als Ring ausgeführte Haltevorrichtung mit dem Untersuchungsobjekt in Verbindung steht.

In der Fig. 1 ist ein Strahlensender, insbesondere eine Strah­ lenquelle, mit dem Bezugszeichen 1 gekennzeichnet. Im Strah­ lengang eines vom Strahlensender 1 emittierten Strahlenbün­ dels ist ein Untersuchungsobjekt 2 angeordnet, wobei bei­ spielsweise ein als Kugel ausgebildeter Bereich 3 des Unter­ suchungsobjektes 2 ein Referenzobjekt 4 bildet. Die Kugel 3 kann beispielsweise durch Klebstoff reversibel am Untersu­ chungsobjekt 2 befestigt sein. Der Strahlenschatten des Untersuchungsobjektes 2 und der der Kugel 3 trifft auf einen Strahlenempfänger 5, dessen Ausgangssignale einer Bilderzeu­ gungseinrichtung 6 zum Erzeugen eines Tomosynthesebildes des Untersuchungsobjektes 2 zugeführt werden. Im Rahmen der Er­ findung kann das Referenzobjekt 4 aber auch eine Zahnfüllung, eine Krone, ein Implantat oder ein Metallteil sein, das sich am oder im oder zumindest in der Nähe des Untersuchungsobjek­ tes 2 befindet. Vorzugsweise ist das Referenzobjekt 4 unmit­ telbar am Untersuchungsobjekt 2 angeordnet. Im Ausführungs­ beispiel gemäß der Fig. 2 wird das Referenzobjekt von wenig­ stens zwei, vorzugsweise drei, Teilobjekten 7, 8, 9 gebildet, die an einer Zunge 10, einer Kappe 11 angeordnet sind. Die Kappe 11 ist über das beispielsweise als Zahn ausgebildete Untersuchungsobjekt 2 gestülpt. Die Teilobjekte 7, 8, 9 be­ stehen vorzugsweise aus einem Material, das sich möglichst stark hinsichtlich der Strahlenabsorption vom Untersuchungs­ objekt 2 unterscheidet. Die Teilobjekte 7, 8, 9 können dazu vorzugsweise aus Metall bestehen oder als Löcher in einer aus Metall bestehenden Zunge 10 ausgebildet sein. Die Kappe 11 ist vorzugsweise aus einem im wesentlichen strahlentranspa­ renten Material hergestellt, so daß sie in der Röntgenaufnah­ me nicht stört. Bei dem in der Fig. 3 dargestellten Ausfüh­ rungsbeispiel wird das Referenzobjekt 4 von einem Ring 12 ge­ bildet, der Teilobjekte 13, 14, 15 aufweist, die sich ebenfalls hinsichtlich der Strahlenabsorption vom Untersuchungsobjekt 2 unterscheiden. Der Ring 12 besteht hierbei ebenfalls vorzugs­ weise aus einem Material, das in einer erstellten Röntgen­ aufnahme möglichst wenig in Erscheinung tritt. Im Rahmen der Erfindung kann selbstverständlich nicht nur eine Kappe 11 oder ein Ring 12, sondern auch jede andere geeignete Halte­ vorrichtung Anwendung finden. Aufgrund der bekannten Größe der Anordnung und/oder der Abstände der Teilobjekte 7, 8, 9, 13, 14, 15 zueinander, kann insbesondere der Einstrah­ lungswinkel und der Abstand des Untersuchungsobjektes 2 zum Strahlenempfänger 5 präzise bestimmt werden.

Claims (7)

1. Verfahren zur Erstellung einer Tomosyntheseaufnahme eines Untersuchungsobjektes (2) mittels eines Röntgendiagnostikge­ rätes und eines Referenzobjektes (4), wobei aus den beim Durchstrahlen eines von einem Bereich (3) des Untersuchungsobjekts (2) gebildeten Referenzobjektes (4) und den beim Durchstrahlen des Untersuchungsobjekts (2) aus unterschiedlichen Richtungen erzeugten und von einem Strah­ lenempfänger (5) ableitbaren Signalen die Tomosyntheseauf­ nahme erstellt wird.

2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei als Referenzobjekt (4) eine Zahnfüllung, eine Krone, ein Implantat oder ein Metallteil (3) Anwendung findet.

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, wobei das Referenzobjekt (4) am Untersuchungsobjekt (2) be­ festigt ist.

4. Verfahren nach Anspruch 3, wobei das Referenzobjekt (4) durch eine Verklebung am Unter­ suchungsobjekt (2) befestigt ist.

5. Verfahren nach Anspruch 3, wobei das Referenzobjekt (4) über eine Haltevorrichtung (11, 12) unmittelbar am Untersuchungsobjekt (2) befestigt ist.

6. Verfahren nach Anspruch 5, wobei die Haltevorrichtung als Kappe (11) oder Ring (12) aus­ geführt ist.

7. Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 6.