DE19619763A1 - Vorrichtung zur Entnahme von inspiratorischen und/oder exspiratorischen Atemgasproben - Google Patents
Vorrichtung zur Entnahme von inspiratorischen und/oder exspiratorischen AtemgasprobenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Entnahme von
inspiratorischen und/oder exspiratorischen Atemgasproben aus dem
Atemgas eines Patienten zur Untersuchung von in den Atemgasproben
enthaltenen Substanzen.
Für Stoffwechseluntersuchungen und zur Frühdiagnostik von
Erkrankungen gewinnt die quantitative, chemische Analyse von
volatilen Substanzen im Atemgas zunehmendes Interesse. Die
zugrundeliegende wissenschaftliche Hypothese ist, daß sich als
Folge von unterschiedlichen Krankheitsprozessen im Organismus
Substanzen bilden, die in kleinsten Konzentrationen mit dem
Ausatemgas (Exspirationsgas) ausgeschieden werden. Die für eine
bestimmte Erkrankung charakteristischen Substanzen verändern also
die Zusammensetzung des Exspirationsgases. Es gibt Hinweise dafür,
daß die quantitative, chemische Analyse dieser krankheits
markierenden Substanzen eine frühzeitige Diagnose der zu
grundeliegenden Erkrankung erlaubt. Für eine Reihe von Erkrankungen
wie z. B. Lungenkrebs, Leberzirrhose oder Intoxikation mit
Umweltgiften wurde dies auch bereits nachgewiesen.
Ein grundsätzliches Problem bei der quantitativen, chemischen
Analyse der Krankheitsmarker ist deren geringe Konzentration. Die
üblichen Substanzkonzentrationen liegen im Nanomol(nmol)-Bereich
und benötigen zu ihrer Analyse aufwendige Labortechniken wie die
Gaschromatographie oder die Massenspektrometrie.
Diese aufwendige Analysetechnik ist ein wesentlicher Grund dafür,
daß das beschriebene Verfahren der Frühdiagnostik bisher auf
spontanatmende und kooperative Patienten beschränkt war. Diese
Patienten können zum einen ein entsprechend ausgestattetes
Analyselabor aufsuchen und sie können zum andern nach Instruktion
durch den Mund exspirieren und damit ihr Exspirationsgas über
ein Mundstück der Analyse zuführen.
In der Regel ist man an der Entnahme von Exspirationsgas
interessiert. Je nach Fragestellung und Untersuchungsziel kann
es jedoch wichtig sein, entweder nur Inspirationsgas oder nur
Exspirationsgas oder Inspirations- und Exspirationsgas synchron
zu entnehmen. In jedem Fall besteht aber der Wunsch nach einer
Atemphasen-synchronen Entnahme von Atemgasproben.
Die Definition der Atemphasen, Inspiration und Exspiration, kann
nach mechanischen Kriterien erfolgen, wobei der Richtungswechsel
des Gasflusses den Phasenübergang markiert.
Mit der Ausatemluft wird das aus dem physiologischen Stoffwechsel
stammende CO₂ ausgeschieden. Der Beginn der Exspirationsphase ist
durch die Richtungsumkehr des Gasflusses definiert, der erste
Teil des exspirierten Gasvolumens entspricht jedoch dem Volumen
des Totraumes. Das ist dasjenige Gasvolumen, das nicht aus dem
physiologischen Gasaustausch stammt. Erst nachdem das Totraumvolu
men ausgeatmet ist, folgt Ausatemgas, das aus dem physiologischen
Gasaustausch stammt. Eine Probengas-Entnahmetechnik nach der
mechanischen Phaseneinteilung enthält also zwangsläufig immer einen
Gasanteil, der nicht aus dem physiologischen Gasaustausch stammt
(Totraumvolumen).
Durch den aus dem Totraum stammenden Gasanteil innerhalb des
Probengases wird das Meßergebnis nicht unerheblich verfälscht,
wobei die sehr geringe Konzentration der zu untersuchenden
Substanzen zu berücksichtigen ist.
Je nach Konzentration der zu untersuchenden Substanzen werden
zwei verschiedene Verfahren der Probengasentnahme unterschieden,
nämlich die Probengasentnahme ohne Vorkonzentration (bei hohen
Substanzkonzentrationen) und die Probengasentnahme mit Vorkonzen
tration (bei extrem niedriger Substanzkonzentration).
Bei der Probengasentnahme ohne Vorkonzentration handelt es sich
um eine einfache Entnahmetechnik, bei der standardisierte Atemgas-
Testsets verwendet werden, die kein spezielles Labor erfordern
und etwa zum Nachweis von Äthanol, Wasserstoff oder ¹⁴CO₂ im
Atemgas einsetzbar sind.
Bei der Probengasentnahme mit Vorkonzentration handelt es sich
um ein weitaus aufwendigeres Verfahren, das aber bei allen
Laboruntersuchungen angewendet wird. Dabei wird das entnommene
Atemgas entweder direkt in einer Sammeleinrichtung aufgefangen
oder zur Vorkonzentration der zu analysierenden Substanzen über
einen Konzentrator geleitet, der vorzugsweise als chemischer
Konzentrator (chemisches Adsorptionsmedium) ausgebildet ist. Nach
entsprechender Aufbereitung der Atemgasprobe kann die darin
enthaltene Menge an Substanzen mit chemischen Analysemethoden
bestimmt werden.
Besonders schwierig gestaltet sich die Probengasentnahme bei
mechanisch beatmeten Intensivpatienten, einer Patientengruppe,
die gerade durch nicht rechtzeitig erkannte Grund- oder Folgeer
krankungen besonders gefährdet ist. Eine entsprechende Früh
diagnostik könnte helfen, wichtige therapeutisch nutzbare Zeit
zu gewinnen.
Die Entnahme von Atemgasproben wird bei beatmeten Patienten jedoch
durch mehrere Faktoren erschwert. Diese Patienten können nicht
in ein Labor gebracht werden. Das Atemgas wird in einem
Atemschlauchsystem ohne Trennung von Inspirations- und Ex
spirationsgas geführt. Besonders problematisch ist auch, daß das
Wandmaterial der Atemschläuche Substanzen wie etwa Desinfektions
mittel oder Inhalationanästhetika speichert, die mit der chemischen
Analyse der krankheitsmarkierenden Substanzen erheblich
interferieren können.
Weiterhin ist auch bei mechanischer Beatmung die Problematik des
Totraumvolumens bei einer Probengas-Entnahme gleich wie beim
spontanatmenden Patienten. Erschwerend kommt bei Beatmung
allerdings hinzu, daß zum physiologischen Totraum noch der Totraum
des Schlauchsystems bis zum Ort der Probengasentnahme hinzukommt.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Vorrichtung der
eingangs erwähnten Art zu schaffen, mit der weitestgehend
unverfälschte Atemgasproben sowohl bei spontanatmenden als auch
bei mechanisch beatmeten Patienten entnehmbar sind.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß
wenigstens eine Probengasführung oder eine Sammeleinrichtung für
vom Atemgas abgezweigte Atemgasproben vorgesehen ist, daß entweder
eine direkte Meßeinrichtung für zu untersuchende Substanzen oder
eine Einrichtung zur Auf- beziehungsweise Vorkonzentration der zu
untersuchenden Substanzen vorgesehen ist oder mit der Proben
gasführung beziehungsweise der Sammeleinrichtung verbunden ist,
daß in der Nähe des Probengas-Eintrittsbereiches der Proben
gasführung ein mit einem Kohlendioxidmeßgerät verbundener
Kohlendioxid-Sensor angeordnet ist, und daß vor der Proben
gasführung ein Ventil angeordnet ist, das mit einer an das
Kohlendioxidmeßgerät angeschlossenen Steuereinrichtung in
Steuerverbindung steht.
Damit ist eine automatische und Atemphasen-synchrone Entnahme von
Atemgasproben sowohl bei spontanatmenden als auch bei mechanisch
beatmeten Patienten möglich.
Mit Hilfe des CO₂-Meßgerätes kann ein elektrisches Spannungssignal,
das der CO₂-Konzentration vor der Probengasführung proportional
ist, an die elektronische Steuereinheit gegeben werden, mit der
das Kapnogramm (Kohlendioxid-Konzentration als Funktion der Zeit)
analysiert und interpretiert werden kann. Der Anstieg des CO₂-
Signals wird als Marker für den Phasenwechsel von Inspiration
nach Exspiration definiert; umgekehrt wird der Abfall der CO₂-
Konzentration als Marker für den Phasenwechsel von Exspiration
nach Inspiration definiert.
Die Steuereinheit arbeitet somit als Phasendiskriminator und gibt
immer bei Erkennen eines Phasenwechsels einen Schaltimpuls an
das elektrisch ansteuerbare Entnahmeventil ab.
Da als Trennkriterium zwischen den beiden Atemphasen nicht der
Richtungswechsel des Gasflusses, sondern der Konzentrationswechsel
von Kohlendioxid dient, kann das entnommene Probengas exakt nach
der metabolischen Phaseneinteilung getrennt werden.
Die Atemphasen-Trennung nach der metabolischen Phaseneinteilung
ergibt auch eine größtmögliche Substanzausbeute bei minimaler
Entnahmezeit, d. h. bei minimaler Belastung für den Patienten.
Mit dieser erfindungsgemäßen Vorrichtung können exakt gesteuert
exspiratorische oder inspiratorische und bei mehreren Proben
gasführungen auch sowohl exspiratorische als auch inspiratorische
Atemgasproben genommen und untersucht werden.
Die zu untersuchenden Substanzen können alle volatilen Substanzen,
aber auch andere Substanzen, beispielsweise Schwermetalle,
Allergene wie zum Beispiel Blütenpollen und dergleichen sein.
Zweckmäßigerweise kann in ein Atemgas-durchströmtes Mundstück oder
ein Atemschlauchsystem eine Meßküvette als Teil eines Kohlen
dioxidsensors eingesetzt sein, wobei die Meßküvette eine
Probengasentnahmestelle aufweist.
Mit dieser Anordnung kann die Kohlendioxidmessung im Atemgashaupt
strom erfolgen, wobei die Probengasführung und das Ventil direkt
bei der Meßküvette und dergleichen angeordnet sein können.
Vorteilhaft bei diesem Hauptstrommeßverfahrens ist dessen hohe
zeitliche Auflösung, mit der schnelle Änderungen der CO₂-
Konzentration im Atemgas erfaßt werden können.
Vorzugsweise ist an die Probengasführung eine Probengas-Förderein
richtung angeschlossen, die vorzugsweise zur Förderung von
Probengas mit weitgehend konstanter Flußrate ausgebildet ist.
Die konstante Förderung des Probengases ermöglicht unter anderem
eine einfache Volumenzuordnung, die für eine exakte Auswertung
vorteilhaft ist.
Dabei besteht die Möglichkeit, daß eine Meßeinrichtung zum Messen
des geförderten Probengasvolumens zur direkten, volumetrischen
Messung oder zum Berechnen des Probengasvolumens aus der Zeit
von einem oder mehreren Durchströmungsintervallen sowie dem
Förderstromvolumen pro Zeiteinheit vorgesehen ist.
Im letzten Fall ist die Berechnung dann besonders einfach, wenn
eine konstante Förderung des Probengases vorgesehen ist.
Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, daß
wenigstens zwei Probengasführungen vorgesehen sind, daß das Ventil
als Umschaltventil zum wahlweisen Verbinden der Probengasentnahme
stelle mit einer der Probengasführungen ausgebildet ist und daß
vorzugsweise eine der Probengasführungen für Inspirationsgas und
die andere Probengasführung für Exspirationsgas vorgesehen ist.
Damit lassen sich Atemphasen-synchron gleichzeitig Untersuchungen
an Einatemgas- und Ausatemgasproben durchführen.
Besonders vorteilhaft ist hierbei auch, daß durch diese Anordnung
die Untersuchung des exspiratorischen Probengases gegebenenfalls
verfälschende, in der eingeatmeten Umgebungsluft enthaltene
Inhaltstoffe praktisch ausgeblendet werden können. Dazu kann das
Meßergebnis des inspiratorischen Probengases mit dem Meßergebnis
des exspiratorischen Probengases verglichen und dabei durch
Kompensation die Störgröße ausgeblendet werden.
Es besteht auch die Möglichkeit, daß mehrere, insbesondere mehr
als zwei Probengasführungen vorgesehen sind, die insbesondere
mittels eines oder mehrerer Mehrwegeventile für vorgebbare
Sequenzen von Atemzügen mit Inspirationsgas oder Exspirationsgas
beaufschlagbar sind.
Mit einer solchen Anordnung lassen sich eine Vielzahl unter
schiedlicher Untersuchungen durchführen, wobei zum Beispiel bei
den einzelnen Probengasführungen unterschiedlich empfindliche oder
auf unterschiedliche Substanzen reagierende Meßeinrichtungen, Filter
oder dergleichen vorgesehen sein können. Auch lassen sich damit
Untersuchungen in mehreren, zeitlich gestaffelten Sequenzen
durchführen und unter anderem Veränderungen der Substanzkonzen
tration und dergleichen nachweisen.
Nach einer Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, daß in
der Probengasführung für das Exspirationsgas und/oder der
Probengasführung für das Inspirationsgas als Einrichtung zur Auf
beziehungsweise Vorkonzentration der zu untersuchenden Substanzen
wenigstens ein Filter zur reversiblen Speicherung von Substanzen,
insbesondere wenigstens ein chemisches Adsorptionsfilter vorgesehen
ist.
Hierbei wird das exspiratorische und/oder inspiratorische Probengas
über ein chemisches Adsorptionsmedium geleitet, an welchem sich
die zu analysierenden Substanzen durch Adsorption anreichern. Mit
speziellen Desorptionsverfahren können die Substanzen vom
Adsorptionsmedium getrennt und anschließend der Analyse zugeführt
werden. Bei der Atemphasen-synchronen Entnahme von Atemgasproben
kann so eine über mehrere Atemzyklen reichende Aufkonzentration
der krankheitsmarkierenden Substanzen stattfinden, was deren
quantitativen Nachweis erheblich erleichtert oder zum Teil erst
ermöglicht.
Solche chemischen Adsorptionsfilter stehen als auswechselbare
Filterpatronen zur Verfügung und lassen sich gut handhaben und
auf einfache Weise bei den Probengasführungen einsetzen.
Gegebenenfalls ist nahe der Probengasentnahmestelle ein Absperr
ventil für die abgezweigte Atemgasprobe vorgesehen, das ins
besondere bei dem in das Atemgas-durchströmten Mundstück oder
in das Atemschlauchsystem eingesetzte Zwischenrohr, gegebenenfalls
bei der Meßküvette angeordnet ist.
Insbesondere bei mechanisch beatmeten Patienten kann durch das
manuell zu betätigende Absperrventil zwischen Meßküvette
beziehungsweise Zwischenrohr und Entnahmeventil eine unbeabsichtigte
Leckage des Atemschlauchsystems in Phasen, in denen kein Probengas
entnommen wird, vermieden werden.
Eine abgewandelte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, daß
in ein Atemgas-durchströmtes Mundstück oder ein Atemschlauchsystem
ein Zwischenrohr mit einer Probengasentnahmestelle eingesetzt ist,
an die über einen Verbindungsschlauch oder dergleichen ein
Kohlendioxidmeßgerät vorzugsweise mit integrierter Pumpe
angeschlossen ist und daß sich an das Kohlendioxidmeßgerät das
Ventil sowie die Probengasführung(en) anschließen.
Der zum Kohlendioxidmeßgerät gehörende Kohlendioxidsensor ist
hierbei im abgezweigten Nebenstrom angeordnet. Die Verbindung
zwischen Beatmungsanlage und der erfindungsgemäßen Vorrichtung
besteht dabei nur in dem Verbindungsschlauch.
Als Kohlendioxidmeßgerät kann ein im klinischen Bereich üblicher
weise vorhandenes Gerät verwendet werden, in das der Sensor und
die Förderpumpe integriert sind.
Insbesondere bei dem Nebenstrommeßverfahren ist es besonders
wichtig, daß die Probengas führenden Komponenten aus chemisch
inertem Material bestehen.
Dies umfaßt sowohl das Schlauchsystem als auch die weiteren, damit
verbundenen Komponenten, wie die Förderpumpe, das Ventil, die
Probengasführungen und dergleichen. Dadurch wird verhindert, daß
das entnommene Probengas mit Substanzen, die sonst durch das
wandmaterial des Schlauchsystems und alle in direktem Kontakt
mit dem Probengas stehenden Teile gespeichert wurden, kontaminiert
werden.
Um die Gefahr der Kontamination weiter zu verringern, wird
vorgeschlagen, die Probengasentnahmestelle möglichst nahe am Mund
des Patienten zu installieren. Dazu wird bei spontanatmenden
Patienten die Meßküvette/Entnahmerohr in ein Mundstück integriert,
bei mechanisch beatmeten Patienten wird die Meß
küvette/Entnahmerohr zwischen Y-Stück des Schlauchsystems und
Endotrachealtubus eingefügt.
Zweckmäßigerweise ist die Steuereinrichtung zur Auswertung des
durch die Kohlendioxidkonzentration als Funktion der Zeit
gebildeten Kapnogramms ausgebildet.
Das vom Kohlendioxidmeßgerät gelieferte, atemzyklisch wechselnde
CO₂-Signal bildet in seinem zeitlichen Verlauf das Kapnogramm mit
einer aufsteigenden und einer abfallenden Flanke sowie einem
dazwischen liegenden Kurvenbereich, der als Alveolarplateau
bezeichnet wird.
Die Steuereinrichtung wertet dieses Kapnogramm aus, indem auf
der aufsteigenden und der abfallenden Kurvenflanke einstellbar
festgelegte Umschaltschwellwerte zum Ansteuern des Umschaltventiles
dienen.
Dabei besteht die Möglichkeit, daß der im abfallenden Kurvenverlauf
liegende Umschaltschwellwert insbesondere an den im Kurvenverlauf
des Alveolarplateaus auftretenden Kohlendioxid-Spitzenwert gekoppelt
ist und vorzugsweise etwa 70% bis 95% dieses Spitzenwertes beträgt.
Für die Detektion der ansteigenden und der abfallenden Flanke
des Kapnogramms kann eine absolute oder eine relative CO₂-
Konzentration, bezogen auf vorangegangene definierte Werte der
CO₂-Konzentration als Schaltschwelle verwendet werden.
Zusätzliche Ausgestaltungen der Erfindung sind in den weiteren
Unteransprüchen aufgeführt. Nachstehend ist die Erfindung mit ihren
wesentlichen Einzelheiten anhand der Zeichnungen noch näher
erläutert.
Es zeigt
Fig. 1 eine schematische Blockbild-Darstellung einer mit einem
spontanatmenden Patienten verbundenen Vorrichtung zur
Probengas-Entnahme,
Fig. 2 eine schematische Blockbild-Darstellung einer mit einem
mechanisch beatmeten Patienten verbundenen Vorrichtung
zur Probengas-Entnahme,
Fig. 3 eine schematische Blockbild-Darstellung einer Vorrichtung
zur Probengas-Entnahme unter Verwendung eines nach dem
Nebenstromverfahren arbeitenden CO₂-Meßgerätes,
Fig. 4 ein Diagramm mit einem Ausschnitt aus einem Kapnogramm
und
Fig. 5 bis
Fig. 9 schematische Blockbild-Darstellungen mit unterschiedli
chen Kombinationen der Anordnung von chemischen
Adsorptionsfiltern.
Eine in Fig. 1 gezeigte Vorrichtung 1 dient zur atemphasen
synchronen Entnahme von Atemgasproben beim spontanatmenden, wachen
und kooperativen Patienten 2. Der Patient, dessen Nase mit einer
Klemme 3 verschlossen ist, atmet Raumluft (Pfeil Pf 1), die auch
mit Testsubstanzen der unterschiedlichsten Art, zum Beispiel mit
radioaktiv markierten Substanzen, Antigenen, Allergenen und
dergleichen versetzt sein kann, über ein Mundstück 4. In das vom
Atemgas-Hauptstrom durchströmte Mundstück ist als Teil eines
Kohlendioxidsensors 22 eine Meßküvette 5 eines kommerziellen CO₂-
Hauptstrommeßgerätes 6 eingesetzt. An der Küvette 5 befindet sich
eine Probengasentnahmestelle 19, die mit einem elektrisch
ansteuerbares 3/2-Wege-Entnahmeventil 7 verbunden ist. Die beiden
Ausgänge dieses Ventiles 7 sind an zwei Probengasführung 20, 21
angeschlossen, deren andere Enden verbunden und über einen
Summenzweig 10 an eine Förderpumpe 12 angeschlossen sind.
Die Förderpumpe 12 zieht mit konstanter Flußrate Probengas aus
der Meßküvette 5 nach außen (Atmosphäre) ab. Je nach Schaltstellung
des Entnahmeventils 7 wird das Probengas durch einen der beiden
parallelen Zweige 8 oder 9 mit den Probengasführungen 20, 21 und
durch den gemeinsamen Summenzweig 10 gespült. Je nach der
gewünschten Atemgas-Untersuchung können ein oder mehrere chemische
Adsorptionsfilter 11 in die Probengasführungen 20, 21 eingesetzt
werden.
Der im Atemgas-Hauptstrom messende Kohlendioxidsensor 22 ist mit
einem CO₂-Meßgerät 6 verbunden, das an eine elektronische
Steuereinheit 13 elektrische Spannungssignale liefert, die der
CO₂-Konzentration des Atemgases im Bereich der Meßküvette 5
proportional ist. Die Steuereinheit 13 analysiert das Kapnogramm
(CO₂-Konzentration als Funktion der Zeit) und gibt bei ansteigender
und abfallender Flanke jeweils einen Umschaltimpuls an das
Entnahmeventil 7, worauf dieses seine Schaltposition verändert.
Das Umschalten bei ansteigender und bei abfallender Flanke des
Kapnogramms erfolgt bei einem einstellbaren absoluten oder
relativen Schwellwert der CO₂-Konzentration. Die Steuereinheit
13 beinhaltet die Messung und Anzeige des über mehrere Atemzüge
hinweg geförderten Probengasvolumens.
Durch jeden Schaltimpuls der Steuereinheit wird zwischen zwei
möglichen Positionen des Entnahmeventils gewechselt. Auf diese
Weise ist die Schaltposition des Entnahmeventils über beliebig
viele Atemzyklen hinweg durch die momentane CO₂-Konzentration
definiert. Bei CO₂-freiem Atemgas geht das Ventil beispielsweise
in die Position "1" und bei CO₂-haltigem Atemgas in die Ventilposi
tion "2".
Die beiden variablen Ausgänge des Entnahmeventils sind pneumatisch
parallel geschaltet und über die Zweige 8 und 9 sowie den
Summenzweig 10 mit der Förderpumpe 12 verbunden, mit der Probengas
mit konstanter Förderrate durch die beiden parallelgeschalteten
Ausgangskanäle des Entnahmeventils und damit durch die beiden
Probengasführungen 20, 21 gefördert werden kann. Über einen der
parallelen Zweige wird intermittierend, d. h. über mehrere
Atemzyklen hinweg, CO₂-freies Probengas gefördert, über den zweiten
parallelen Zweig wird intermittierend CO₂-haltiges Probengas
gefördert, welches aus dem physiologischen Gasaustausch des
Patienten stammt.
Die gegebenenfalls nach Inspiration und Exspiration getrennte
Bestimmung des Probengasvolumens erfolgt entweder durch direkte
Volumenmessung in den beiden parallelen Zweigen 8 und 9 oder
indirekt durch Zeitmessung, insbesondere durch kumulative Messung
der Zeitintervalle der beiden Ventilpositionen des Entnahmeventi
les. Da die Flußrate der Förderpumpe 12 konstant ist, ergibt sich
das durch den Parallelzweig 8 oder 9 geförderte Probengasvolumen
aus dem Produkt, Gesamtzeit der Schaltposition des Ventiles für
den Zweig 8 oder 9 mal Pumpenfluß.
Die in Fig. 2 gezeigte Vorrichtung 1a dient zur Atemphasen
synchronen Entnahme von Atemgasproben bei mechanisch beatmeten
Patienten 2. Der Patient wird durch ein Beatmungsgerät 23 entweder
kontrolliert beatmet oder seine Spontanatmung wird durch das
Beatmungsgerät unterstützt. Die Atemwege des Patienten sind über
das Atemschlauchsystem 24 und den endotrachealen Tubus 15
pneumatisch mit dem Beatmungsgerät verbunden. Zwischen einem Y-
Stück 16 des Schlauchsystems und dem endotrachealen Tubus 15 ist
auch hier die Meßküvette 5 des CO₂-HauptstrommeßgeräteS 6
eingesetzt. An der Probengasentnahmestelle der Küvette ist ein
manuell zu betätigendes Absperrventil 14 angeschlossen. Das
Absperrventil 14 verbindet die Meßküvette 5 mit dem elektrisch
ansteuerbaren 3/2-Wege-Entnahmeventil 7.
Bei geöffnetem Absperrventil 14 zieht die Förderpumpe 12 mit
konstanter Flußrate Probengas aus der Meßküvette 5 nach außen
(Atmosphäre) ab. Die Funktion aller übrigen Komponenten entspricht
der Anordnung gemäß Fig. 1.
Bei der Anwendung der Probengasentnahme-Einrichtung bei mechanisch
beatmeten Patienten werden Entnahmeventil und die chemischen
Adsorptionsfilter durch eine einfach zu handhabende Klemmhalterung
mit der Meßküvette verbunden.
Fig. 3 zeigt die Probengasentnahme-Vorrichtung 1b bei Verwendung
eines CO₂-Meßgerätes, das nach dem Nebenstromprinzip arbeitet.
In ein Mundstück 4 oder ein Atemschlauchsystem ist hier ein
Zwischenrohr 25 mit einer Probengasentnahmestelle 19 eingesetzt,
die über einen Verbindungsschlauch 17 mit dem Nebenstrom-CO₂-
Meßgerät verbunden ist. Das Zwischenrohr 25 wird beim spontan
atmenden Patienten in das Mundstück 4 und beim mechanisch beatmeten
Patienten anstelle der Hauptstrom-Meßküvette 5 in das Atem
schlauchsystem 4 (Fig. 1 und 2) eingesetzt.
Durch eine seitliche Bohrung als Probengasentnahmestelle 19 in
dem Zwischenrohr 25 wird mit Hilfe einer im Nebenstrom-Kohlen
dioxidmeßgerät 26 integrierten Pumpe Probengas über den Verbin
dungsschlauch 17 mit konstanter Flußrate abgesaugt. Durch die
integrierte Pumpe kann bei dieser Anordnung eine separate
Förderpumpe entfallen.
Auch der Kohlendioxidsensor befindet sich innerhalb des Kohlen
dioxidmeßgerätes 26.
Das elektrisch ansteuerbare 3/2-Wege-Entnahmeventil 7 ist direkt
mit dem Probengasauslaß 18 des Nebenstrom-Meßgerätes 26 verbunden.
Das Entnahmeventil 7 wird von der elektronischen Steuereinrichtung
13 angesteuert, welches das CO₂-proportionale elektrische
Spannungssignal vom Nebenstrom-Kohlendioxidmeßgerät 26 empfängt.
Die nachfolgende Anordnung mit den beiden Probengasführungen 20, 21
in den parallelen Zweigen 8 und 9 und dem gemeinsamen Summenzweig
10 und dem chemischen Adsorptionsfilter 11 entspricht der Anordnung
gemäß Fig. 1 und 2. Der Summenzweig 10 ist nach Atmosphäre hin
offen.
Fig. 4 zeigt einen Ausschnitt aus dem Kapnogramm eines mechanisch
beatmeten Patienten. Der gezeigte Ausschnitt stammt aus der
Exspirationsphase. Nach Ausatmung des Totraumvolumens steigt die
CO₂-Konzentration steil an und bleibt für die Dauer des Alveolar
plateaus erhöht. Das aus dem physiologischen Gasaustausch stammende
Gas ist durch das Alveolarplateau des Kapnogramms markiert. Im
Kapnogramm sind als Realisierungsbeispiele die Umschaltpunkte zur
Ansteuerung des Entnahmeventils markiert.
A ist der Umschaltpunkt bei ansteigender Flanke und B der
Umschaltpunkt bei abfallender Flanke. Der Umschaltpunkt A bei
ansteigender Flanke des Kapnogramms kann bei einem voreinstellbaren
absoluten Schwellwert, z. B. 3.5 Vol-% CO₂, liegen. Der Umschalt
punkt A kann aber auch aus der Kohlendioxidkurve der vor
ausgegangenen Exspiration ermittelt werden.
Der Umschaltpunkt B bei abfallender Flanke des Kapnogramms liegt
bei einem einstellbaren und vorzugsweise relativen Wert, der auf
den Maximalwert C der CO₂-Konzentration im momentanen Alveolar
plateau bezogen ist. Die CO₂-Konzentration im Punkt B kann
beispielsweise 80% der CO₂-Konzentration im Punkt C entsprechen.
Die Fig. 5 bis 9 zeigen die durch die im Ausführungsbeispiel
zwei Probengasführungen 20, 21 möglichen fünf Analysetechniken,
die auch durch die Anzahl sowie den Einbauort der chemischen
Adsorptionsfilter 11 in die beiden Probengasführungen 20, 21 der
parallelgeschalteten Zweige 8,9 definiert sind. Durch Umschalten
des Entnahmeventils 7 wird entweder Probengas durch die Proben
gasführung 20 in dem Zweig 8 oder durch die Probengasführungen
21 in dem Zweig 9 gefördert. Durch welchen Zweig gerade Probengas
gefördert wird, wird von der momentan gemessenen CO₂-Konzentration
definiert.
Wird CO₂-freies Atemgas detektiert, geht das Ventil 7 beispiels
weise in die Ventilposition "1", in der die Probengasführung 20
durchströmt wird.
Wird dagegen CO₂-haltiges Atemgas detektiert, geht das Ventil 7
in die andere Ventilposition "2", in der die Probengasführung
20 durchströmt wird.
Fig. 5 zeigt eine Anordnung, bei der nur inspiratorisches Atemgas
untersucht wird. Ein Adsorptionsfilter 11a befindet sich im
Inspirationszweig 8 und der Exspirationszweig 9 ist als Bypass
geschaltet.
Fig. 6 zeigt eine Anordnung, bei der nur exspiratorisches Atemgas
untersucht wird. Ein Adsorptionsfilter 11 befindet sich im
Exspirationszweig 9 und der Inspirationszweig 8 ist als Bypass
geschaltet.
Fig. 7 zeigt eine Anordnung, bei der inspiratorisches und
exspiratorisches Atemgas simultan und zusammen untersucht werden.
Ein Adsorptionsfilter 11b befindet sich im gemeinsamen Summenzweig
10 und Inspirations- und Exspirationsgas werden durch die Zweige
8 und 9 zugeführt.
Fig. 8 zeigt eine Anordnung, bei der inspiratorisches und
exspiratorisches Atemgas simultan und getrennt untersucht werden.
Je ein Adsorptionsfilter 11a und 11 befinden sich im Inspirations
zweig 8 und im Exspirationszweig 9.
Fig. 9 zeigt schließlich eine Anordnung, bei der inspiratorisches
und exspiratorisches Atemgas simultan zusammen und getrennt
untersucht werden. Je ein Adsorptionsfilter 11, 11a, 11b befindet
sich im Exspirationszweig 9, im Inspirationszweig 8 und im
gemeinsamen Summenzweig 10.
Kurz zusammengefaßt ergeben sich im wesentlichen nachfolgende
Vorteile:
- 1. Vermeidung der Kontamination des Probengases mit gespeicherten Substanzen und damit eine Interferenz mit der chemischen Analyse (Verfälschung der Analyseresultate).
- 2. Entnommenes Probengas wird über mehrere Atemzyklen hinweg exakt nach der metabolischen Phaseneinteilung getrennt.
- 3. Die Trennung nach der metabolischen Phaseneinteilung ergibt eine größtmögliche Substanzausbeute bei minimaler Entnahme zeit, d. h. bei minimaler Belastung für den Patienten.
- 4. Keine zusätzlichen Strömungswiderstände in den Atemwegen des Patienten.
- 5. Universelle Einsetzbarkeit.
- 6. Alle denkbaren Untersuchungskombinationen für Inspirations- und Exspirationsgas.
- 7. Minimaler Totraum.
- 8. Hohe zeitliche Auflösung der Änderungen der CO₂-Konzentration im Atemgas.
Claims (20)
1. Vorrichtung zur Entnahme von inspiratorischen und/oder
exspiratorischen Atemgasproben aus dem Atemgas eines Patienten
zur Untersuchung von in den Atemgasproben enthaltenen
Substanzen, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens eine
Probengasführung (20, 21) oder eine Sammeleinrichtung für vom
Atemgas abgezweigte Atemgasproben vorgesehen ist, daß entweder
eine direkte Meßeinrichtung für zu untersuchende Substanzen
oder eine Einrichtung (11) zur Auf- beziehungsweise Vorkonzen
tration der zu untersuchenden Substanzen vorgesehen ist oder
mit der Probengasführung beziehungsweise der Sammeleinrichtung
verbunden ist, daß in der Nähe des Probengas-Eintritts
bereiches der Probengasführung (20, 21) ein mit einem
Kohlendioxidmeßgerät (6) verbundener Kohlendioxid-Sensor (22)
angeordnet ist, und daß vor der Probengasführung ein Ventil
(7) angeordnet ist, das mit einer an das Kohlendioxidmeßgerät
(6) angeschlossenen Steuereinrichtung (13) in Steuerverbindung
steht.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in
ein Atemgas-durchströmtes Mundstück (4) oder ein Atemschlauch
system (24) eine Meßküvette (5) als Teil eines Kohlen
dioxidsensors (22) eingesetzt ist und daß die Meßküvette
(5) eine Probengasentnahmestelle (19) aufweist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß an die Probengasführung (20, 21) eine Probengas-Förderein
richtung (12) angeschlossen ist, die vorzugsweise zur
Förderung von Probengas mit weitgehend konstanter Flußrate
ausgebildet ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß wenigstens zwei Probengasführungen (20, 21)
vorgesehen sind, daß das Ventil als Umschaltventil (7) zum
wahlweisen Verbinden der Probengasentnahmestelle (19) mit
einer der Probengasführungen (20, 21) ausgebildet ist und daß
vorzugsweise eine der Probengasführungen (20) für
Inspirationsgas und die andere Probengasführung (21) für
Exspirationsgas vorgesehen ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß das Umschaltventil (7) als Mehrwegeventil,
insbesondere als 3/2-Mehrwegeventil ausgebildet ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß mehrere, insbesondere mehr als zwei
Probengasführungen vorgesehen sind, die insbesondere mittels
eines oder mehrerer Mehrwegeventile für vorgebbare Sequenzen
von Atemzügen mit Inspirationsgas oder Exspirationsgas
beaufschlagbar sind.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die Probengasführungen (20, 21) an ihren
der Probengasentnahmestelle (19) beziehungsweise dem Ventil
(7) abgewandten Enden miteinander verbunden und vorzugsweise
dort gemeinsam an die insbesondere durch eine Pumpe (12)
gebildete Fördereinrichtung angeschlossen sind.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß in der Probengasführung (21) für das
Exspirationsgas und/oder der Probengasführung (20) für das
Inspirationsgas als Einrichtung zur Auf- beziehungsweise
Vorkonzentration der zu untersuchenden Substanzen wenigstens
ein Filter zur reversiblen Speicherung von Substanzen,
insbesondere wenigstens ein chemisches Adsorptionsfilter
(11, 11a) vorgesehen ist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß in einem Summenzweig (10) der Proben
gasführungen (21, 20) für Exspirations- und Inspirationsgas
wenigstens ein Filter zur reversiblen Speicherung von
Substanzen, insbesondere wenigstens ein Adsorptionsfilter
(11b) als Einrichtung zur Auf- beziehungsweise Vorkonzentration
der volatilen Substanzen vorgesehen ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß in ein Atemgas-durchströmtes Mundstück
(4) oder ein Atemschlauchsystem (24) ein Zwischenrohr (25)
mit einer Probengasentnahmestelle (19) eingesetzt ist, an
die über einen Verbindungsschlauch (17) oder dergleichen ein
Kohlendioxidmeßgerät (26), vorzugsweise mit integrierter Pumpe
angeschlossen ist und daß sich an das Kohlendioxidmeßgerät
das Ventil (7) sowie die Probengasführung(en) (20, 21)
anschließen.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß vorzugsweise nahe der Probengasentnahme
stelle (19) ein Absperrventil (14) für die abgezweigte
Atemgasprobe vorgesehen ist, das insbesondere bei dem in
das Atemgas-durchströmte Mundstück (4) oder in das Atem
schlauchsystem (24) eingesetzte Zwischenrohr (25), gegebenen
falls bei der Meßküvette (5) angeordnet ist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch
gekennzeichnet, daß die Umschaltschwellwerte der Kohlendioxid
konzentration bei der Steuereinrichtung (13) zur Umschaltung
des Ventiles (7) einstellbar sind.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch
gekennzeichnet, daß eine Meßeinrichtung zum Messen des
geförderten Probengasvolumens vorgesehen ist und daß diese
Einrichtung zur direkten, volumetrischen Messung oder zum
Berechnen des Probengasvolumens aus der Zeit von einem oder
mehreren Durchströmungsintervallen sowie dem Förderstromvolu
men pro Zeiteinheit ausgebildet ist.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß
die Meßeinrichtung zum getrennten Messen des geförderten,
inspiratorischen Probengasvolumens und des exspiratorischen
Probengasvolumens ausgebildet ist.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch
gekennzeichnet, daß die Probengas führenden Komponenten aus
chemisch inertem Material bestehen.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch
gekennzeichnet, daß die Umschaltzeit des Umschaltventiles
gleich oder weniger als 25 ms beträgt.
17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch
gekennzeichnet, daß die Steuereinrichtung einen Phasendis
kriminator zur Erkennung des Phasenwechsels zwischen den
beiden Atemphasen aufweist.
18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 17, dadurch
gekennzeichnet, daß die Steuereinrichtung zur Auswertung des
durch die Kohlendioxidkonzentration als Funktion der Zeit
gebildeten Kapnogramms ausgebildet ist.
19. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 18, dadurch
gekennzeichnet, daß sich die Umschaltschwellwerte für das
Umschalten des Ventiles innerhalb des aufsteigenden und des
abfallenden Kurvenverlaufes des Kapnogramms befinden und daß
zumindest der im abfallenden Kurvenverlaufliegende Umschalt
schwellwert insbesondere an den im Kurvenverlauf auftretenden
Kohlendioxid-Spitzenwert gekoppelt ist und vorzugsweise etwa
70% bis 95% dieses Spitzenwertes beträgt.
20. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 19, dadurch
gekennzeichnet, daß die Probengasentnahmestelle (19) nahe
am Mund des Patienten (2) angeordnet ist.
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