DE19619437C2 - Schaltgerät - Google Patents
SchaltgerätInfo
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Description
Bei der Erfindung wird ausgegangen von einem Schaltgerät nach dem
Oberbegriff von Patentanspruch 1. Ein derartiges Schaltgerät wird
mit Vorteil als Leitungsschutzschalter verwendet und schützt die
Leitungen eines Niederspannungsnetzes vor unzulässiger, durch
Kurzschluss oder Überlast hervorgerufener Erwärmung. Das Schalt
gerät weist daher im allgemeinen einen magnetisch wirkenden Kurz
schlussstromauslöser und einen thermisch wirkenden Überstromaus
löser auf sowie eine ein strombegrenzendes Verhalten bewirkende
Lichtbogenlöscheinrichtung.
Die Erfindung nimmt auf einen Stand der Technik Bezug, wie er
etwa in DE 36 22 100 A1 angegeben ist. Ein in diesem Stand der
Technik beschriebenes Schaltgerät weist in einem Hauptstrompfad
angeordnet eine Schaltstelle 13 auf, welche über einen den Strom
abtastenden Stromsensor betätigbar ist. Parallel zu dieser
Schaltstelle verläuft ein Nebenstrompfad, in dem zueinander
parallel geschaltet ein GTO-Thyristor 20 und ein Varistor 25
angeordnet sind. Bei geschlossener Schaltstelle 13 ist bei diesem
Schaltgerät der GTO-Thyristor 20 im Sperrzustand. Beim Öffnen der
Schaltstelle 13 wird der GTO-Thyristor 20 durchgeschaltet und der
Strom von der Schaltstelle 13 weggeleitet. Danach wird der GTO-
Thyristor wieder gesperrt und die hierbei auftretende Überspan
nung durch den Varistor begrenzt. Ein derartiges Schaltgerät
schaltet praktisch lichtbogenfrei. Es benötigt jedoch zum Steuern
des GTO-Thyristors relativ aufwendige Schaltungselemente, wie
etwa eine Kapazität C und einen Stromtransformator 21 mit einem
sättigbaren Kern 22.
Ein Schaltgerät mit einem elektromechanischen Schalter 1 und mit
einer parallel dazu angeordneten Reihenschaltung eines elektro
mechanischen Schalters 4 mit einem zwei antiparallel geschaltete
Thyristoren Th1 und Th2 enthaltendem Halbleiterschalter ist aus
EP 0 674 329 A1 bekannt. Beim Abschalten wird der elektromechani
sche Schalter 1 geöffnet und kommutiert der abzuschaltende Strom
in den die Reihenschaltung enthaltenden Stromkreis. In diesem
Stromkreis wird nun zunächst der elektromechanische Schalter 4
geöffnet. Der Halbleiterschalter unterbricht danach bei einem
Nulldurchgang den Strom. Der elektromechanische Schalter 4 muss
daher so bemessen sein, dass er zumindest kurzzeitig hohen Strom
führen kann.
Ein weiteres Schaltgerät mit Strombegrenzungseigenschaften ist in
DE 38 24 116 A1 beschrieben. Dieses Schaltgerät enthält miteinan
der in Reihe geschaltet einen elektromechanischen Schalter 4 und
einen elektronischen Schalter 3. Der elektronische Schalter weist
zwei antiparallel geschaltete Halbleiterbauelemente vom Typ IGBT
auf. Parallel zum elektronischen Schalter ist ein Metalloxidvari
stor 8 geschaltet. Beim Ausschalten wird zunächst der elektroni
sche Schalter geöffnet und erst danach der elektromechanische
Schalter. Hierbei entstehende Überspannungen werden durch den
Varistor begrenzt. Da der elektronische Schalter Nennstrom führt,
muss er relativ gross bemessen sein oder intensiv gekühlt werden.
Der Erfindung, wie sie in Patentanspruch 1 angegeben ist, liegt
die Aufgabe zugrunde, ein Schaltgerät der eingangs genannten Art
zu schaffen, welches sich bei gutem Kurzschlussschaltvermögen
durch einen einfachen Aufbau und eine grosse Betriebssicherheit
auszeichnet.
Das Schaltgerät nach der Erfindung nutzt die zeitliche Abhängig
keit des Spannungssignals über seiner Hauptschaltstelle aus, um
eine besonders rasche und sichere Ansteuerung seines Halbleiter
schalters zu erreichen. Dieses Signal kann in einfacher Weise
erfasst, ausgewertet und zur Ansteuerung aufbereitet werden.
Dadurch vereinfacht sich der Aufbau des Schaltgerätes ganz
wesentlich und wird dessen Betriebssicherheit verbessert. Eine
zusätzliche Verbesserung der Betriebssicherheit des Schaltgerätes
wird durch eine im Nebenstrompfad in Reihe mit dem Halbleiter
schalter angeordnete Hilfsschaltstelle erreicht.
Da der Halbleiterschalter im allgemeinen mindestens einen
abschaltbaren MOS-gesteuerten Halbleiter, insbesondere einen
Halbleiter vom Typ MCT oder IGBT, aufweist, ist die Ansteuer
leistung für den Halbleiterschalter äusserst gering und, um
Grössenordnungen geringer als die Ansteuerleistung für Halblei
terschalter auf der Basis von GTO-Thyristoren. Daher kann eine
den Halbleiterschalter ansteuernde Vorrichtung äusserst kosten
günstig hergestellt und praktisch wartungsfrei betrieben werden.
Ein weiterer Vorteil des Schaltgerätes nach der Erfindung ist
darin zu sehen, dass nicht nur die Hauptschältstelle S1 sondern
auch die Auslöseelemente M und T einfach und kostengünstig
ausgelegt werden können, da ein Kurzschlussstrom praktisch schon
während des Entstehens abgeschaltet wird.
Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung und die damit
erzielbaren weiteren Vorteile werden nachfolgend anhand von
Zeichnungen näher erläutert. Hierbei zeigt:
Fig. 1 ein Prinzipschaltbild einer Ausführungsform des
Schaltgerätes nach der Erfindung,
Fig. 2 ein Blockschaltbild einer Steuervorrichtung des
Schaltgerätes gemäss Fig. 1,
Fig. 3 ein Diagramm, in dem die Schaltpositionen einer
Hilfsschaltstelle S2, einer Hauptschaltstelle S1, eines
Halbleiterschalters HL sowie die Spannung UB über der
Hauptschaltstelle und der Strom I, welcher sich aus dem
Strom I1 durch die Hauptschaltstelle und dem Strom I2
in einem den Halbleiterschalter enthaltendem Nebenweg
zusammensetzt, des Schaltgerätes gemäss Fig. 1 in
Abhängigkeit von der Zeit t angegeben sind, und die
Fig. 4 bis 8 Prinzipschaltbilder weiterer Ausführungsformen
des Schaltgerätes nach der Erfindung.
In allen Figuren bezeichnen gleiche Bezugszeichen gleichwirkende
Teile. Das in Fig. 1 dargestellte Schaltgerät enthält einen
zwischen zwei Stromanschlüssen 1, 2 angeordneten Niederspannungs
schalter 3. Der Niederspannungsschalter 3 enthält in Reihe
zwischen die Stromanschlüsse 1, 2 geschaltet ein vorzugsweise als
Bimetall ausgebildetes thermisches Auslöseelement T und ein vor
zugsweise als Spule ausgebildetes elektromagnetisches Auslöseele
ment M sowie eine Nennstromkontakte aufweisende Hauptschaltstelle
S1, welche über einen vorzugsweise als Schaltschloss ausgebilde
ten und von den Auslöseelementen M, T aktivierbaren Auslösemecha
nismus A betätigbar ist. Die Hauptschaltstelle kann mindestens
zwei zueinander parallel oder in Serie geschaltete Paare von
Schaltkontakten aufweisen. Sind die Schaltkontakte parallel ge
schaltet, so werden der Kontaktwiderstand der Hauptschaltstelle
und damit die Nennstromverluste reduziert. Sind die
Schaltkontakte in Reihe geschaltet, so wird beim Ausschalten die
Kommutationsspannung erhöht und damit die Lichtbogenlöschung
verbessert.
Parallel zur Hauptschaltstelle S1 ist ein Nebenstrompfad
geschaltet. Dieser Nebenstrompfad enthält zueinander parallel
geschaltet einen steuerbarer Halbleiterschalter HL sowie ein
Entlastungselement E. Der Halbleiterschalter weist mindestens
einen abschaltbaren MOS-gesteuerten, uni- oder bidirektional
leitenden Halbleiter, insbesondere einen Halbleiter vom Typ MCT
oder IGBT, auf. In Reihe geschaltet mit der Parallelschaltung von
Halbleiterschalter HL und Entlastungselement E ist ferner eine
Hilfsschaltstelle S2 vorgesehen, welche mittels eines
Auslösemechanismus Z beim Ausschalten zeitverzögert nach dem
Öffnen des Halbleiterschalters HL geöffnet werden kann.
Parallel zur Hauptschaltstelle S1 ist ferner eine Steuervorrich
tung ST des Halbleiterschalters HL geschaltet. Diese Steuervor
richtung bildet in Abhängigkeit von der zeitlichen Änderung der
Bogenspannung eines beim Ausschalten von der Hauptschaltstelle S1
geführten Schaltlichtbogens Steuersignale für eine Steuerelektro
de mindestens eines im Halbleiterschalter HL vorgesehenen Halb
leiters vom Typ IGBT. Gemäss Fig. 2 weist die Steuervorrichtung
eine die Höhe UB bzw. einen den Anstieg dUB/dt der Lichtbogen
spannung erfassenden Komparator K2 bzw. K1 auf sowie eine den
Komparatoren nachgeschaltete und zumindest ein UND-Glied
aufweisende Auswertevorrichtung AW. SE bezeichnet einen parallel
zur Hauptschaltstelle S1 liegenden Spannungs- und/oder Strom
sensor. Ein der Spannung UB über der Hauptschaltstelle S1
proportionales Ausgangssignal des Sensors SE wird einem
Integrator IR zugeführt, in dem die zeitliche Änderung dUB/dt des
Spannungssignals UB erfasst wird. Der Integrator IR gibt ein dem
Flankenanstieg oder dem Flankenabfall der Spannung UB
proportionales Signal an den Komparator K1 weiter.
Die Wirkungsweise dieses Schaltgerätes wird nun anhand des
Diagramms gemäss Fig. 3 erläutert:
Unter Nennbedingungen sind die Hauptschaltstelle S1 und die Hilfsschaltstelle S2 geschlossen. Der Spannungsabfall über der Hauptschaltstelle S1 beträgt höchstens einige Zehntel mV. Der Halbleiterschalter HL befindet sich im Sperrzustand.
Unter Nennbedingungen sind die Hauptschaltstelle S1 und die Hilfsschaltstelle S2 geschlossen. Der Spannungsabfall über der Hauptschaltstelle S1 beträgt höchstens einige Zehntel mV. Der Halbleiterschalter HL befindet sich im Sperrzustand.
Zum Zeitpunkt t0 tritt in dem durch den Niederspannungsschalter 3
geführten Stromkreis ein aus Fig. 3 ersichtlicher Überstrom I auf.
Je nach Art des Überstroms spricht das thermische Auslöseelement
T (Überlast) oder das elektromagnetische Auslöseelement M
(Kurzschluss) an.
Zum Zeitpunkt t1 bewirkt der Auslösemechanismus A ein Öffnen der
Hauptschaltstelle S1 und es wird ein zwischen den sich öffnenden
Schaltkontakten dieser Schaltstelle brennender Schaltlichtbogen
gezogen. Dieser Schaltlichtbogen bildet im Stromkreis einen
Spannungsabfall von ca. 20 V. Daher steigt ab dem Zeitpunkt t1
die Spannung UB über der Hauptschaltstelle S1 sprunghaft an. Der
Integrator IR liefert an den Komparator K1 ein den sprunghaften
Flankenanstieg erkennendes Signal, welches mit einem Schwellwert
signal SW1 verglichen wird (Fig. 2). Überschreitet das vom
Integrator I gelieferte Signal das Schwellwertsignal SW1, so gibt
der Komparator K1 ein Signal an die Auswertevorrichtung AW ab.
Zur gleichen Zeit wird im Komparator K2 ein die Amplitude der
Spannung UB wiedergebendes Signal mit einem Schwellwertsignal SW2
verglichen. Überschreitet das die Amplitude von UB anzeigende
Signal das Schwellwertsignal SW2, so gibt auch der Komparator K2
ein Signal ab. Das in der Auswertevorrichtung AW vorgesehene UND-
Glied erkennt, dass sowohl der Schwellwert SW1 für die Spannungs
steilheit als auch SW2 für die Amplitude der Spannung UB über der
Hauptschaltstelle S1 überschritten sind und bildet nun ein auf
die Steuerelektrode des Halbleiterschalters HL wirkendes
Steuersignal.
Dieses Steuersignal bewirkt, dass der Halbleiterschalter HL zum
Zeitpunkt t2 leitend wird. Die Zeitdifferenz t2 - t1 ist äusserst
gering, da die Schaltungselemente der Steuervorrichtung ST alle
sehr schnell sind, und da der vorzugsweise ein IGBT oder ein
ähnlich wirkendes Halbleiterbauelement aufweisende Halbleiter
schalter nur wenig Energie aufnimmt. Eine typische Zeitdifferenz
liegt im Bereich von µs. Unter der treibenden Wirkung des Schalt
lichtbogens beginnt der Strom I nun in den den Halbleiterschalter
HL und die Hilfsschaltstelle S2 enthaltenden Nebenstrompfad zu
kommutieren. In Fig. 3 bezeichnet I1 den Teil des Stroms I der
noch über den Schaltlichtbogen geführt ist und I2 denjenigen
Teil, welcher bereits in den Nebenstrompfad kommutiert ist.
Zum Zeitpunkt t3 ist die Kommutation des Stroms von der Haupt
schaltstelle S1 zum Halbleiterschalter HL abgeschlossen (I1 = 0;
I2 = I). Der gesamte Strom I fliesst nun durch den Halbleiterschal
ter HL. Der Schaltlichtbogen erlischt schlagartig. Der Spannungs
abfall über den Halbleiterschalter HL wird auf den Eigenspan
nungsabfall von einigen wenigen Volt reduziert. Die Auswertevor
richtung AW erkennt dies aus der grossen Steilheit und der
kleinen Amplitude der Spannung UB und bildet ein auf die
Steuerelektrode des Halbleiterschalter HL wirkendes Steuersignal.
Zum Zeitpunkt t4 bewirkt dieses Steuersignal, dass der Halblei
terschalter HL wieder sperrt und den Strom I2 unterbricht. Die
Spannung UB über der Hauptschaltstelle S1 stellt sich dann
entsprechend dem Momentanwert der Netzspannung ein. Der Zeitpunkt
t4 kann über den Abschluss der Stromkommutation hinaus gegebenen
falls noch zusätzlich verschoben werden, um ganz sicher zu gehen,
dass auch eine ausreichende Isolationsfestigkeit über der Haupt
schaltstelle S1 erreicht ist. Ab dem Zeitpunkt t4 dissipiert das
parallel zum Halbleiterschalter HL geschaltete Entlastungselement
E induktiv gespeicherte Energie.
Wie aus den Fig. 4 bis 8 ersichtlich ist, kann das
Entlastungselement E Bauelemente enthalten, welche den Folgestrom
begrenzen. Gemäss Fig. 4 kann dies ein ohmscher Widerstand sein.
Der Widerstand kann in besonders kostengünstiger Weise aus einer
metallischen Widerstandslegierung bestehen. Die Baugrösse kann
hierbei in einfacher Weise der zu erwartenden Belastung über den
spezifischen Widerstand des Materials und die geometrischen
Abmessungen angepasst werden. Als Bauelement kann insbesondere
auch ein PTC-Widerstand vorgesehen sein (Fig. 5). Ein solcher
Widerstand bewirkt gegenüber einem ohmschen Widerstand eine
verbesserte Strombegrenzung. Ein besonders geeigneter PTC-
Widerstand kann aus einem ferromagnetischen Draht, beispielsweise
aus einer Fe, Co und/oder Ni enthaltenden Legierung, wie etwa den
ferritischen Legierungen Co-8Fe oder Co-25Fe, gebildet sein.
Es ist besonders vorteilhaft, im Entlastungselement E einen
Varistor (Fig. 6) und/oder einen gegebenenfalls parallel zum
Varistor geschalteten Kondensator vorzusehen (Fig. 7, 8), da
dann zusätzlich auch unerwünschte Spannungsspitzen über dem
Schaltgerät begrenzt werden.
Zum Zeitpunkt t5 nachdem der Folgestrom durch das Entlastungsele
ment E wesentlich begrenzt ist, wird die Hilfsschaltstelle S2
praktisch stromfrei über den vom Auslösemechanismus A verzögert
angesteuerten Hilfsauslösemechanismus Z geöffnet. Ein
Abschaltvorgang dauert typischerweise einige, beispielsweise 5
Millisekunden.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 1 sind das vom auszuschalten
den Strom thermisch betätigte Auslöseelement T, das vom auszu
schaltenden Strom elektromagnetisch betätigte Auslöseelement M
und die Hauptschaltstelle S1 parallel zum Nebenstrompfad
geschaltet. Eine gegenüber dieser Ausführungsform verringerte
Kommutierungsinduktivität und damit auch eine schnellere
Kommution des Stroms von der Hauptschaltstelle S1 in den
Nebenstrompfad wird erreicht, wenn gemäss der Ausführungsform
nach Fig. 4 eine Reihenschaltung von Hauptschaltstelle S1 und
einer Parallelschaltung von thermischem und elektromagnetischem
Auslöseelement T, M parallel zum Nebenstrompfad geschaltet sind,
wenn gemäss der Ausführungsform nach Fig. 6 eine Reihenschaltung
von thermischem T und elektromagnetischem Auslöseelement M in
Reihe zur Parallelschaltung von Hauptschaltstelle S1 und Neben
strompfad geschaltet ist oder wenn gemäss der Ausführungsform
nach Fig. 7 der Nebenstrompfad parallel geschaltet ist zu einer
Reihenschaltung von Hauptschaltstelle S1 und thermischem Auslöse
element T und hierbei das elektromagnetische Auslöseelement M in
Reihe zu dieser Parallelschaltung angeordnet ist. Bei der Ausfüh
rungsform nach Fig. 7 wird das thermisches Auslöseelement T
zusätzlich vor Kurzschlussstrombelastung geschützt. Ein
Kommutationskreis mit einer besonders kleinen Induktivität wird
bei den Ausführungsformen nach den Fig. 4 und 6 erreicht.
Bei der Ausführungsform des Schaltgerätes nach Fig. 8 ist der
Nebenstrompfad parallel geschaltet ist zu einer Reihenschaltung
von Hauptschaltstelle S1 und elektromagnetischem Auslöseelement M
und ist das thermische Auslöseelement T in Reihe zu dieser
Parallelschaltung angeordnet. Bei dieser Ausführungsform ist das
elektromagnetische Auslöseelement M vor Kurzschlussstrombelastung
weitgehend geschützt.
Bei der Ausführungsform des Schaltgerätes gemäss Fig. 5 ist im
Nebenstrompfad in Reihe zur Hilfsschaltstelle S2 ein thermisches
Hilfsauslöseelement TZ angeordnet. Dieses Hilfsauslöseelement Tz
schliesst die Hilfsschaltstelle S2 im kalten Zustand. Tz ist so
dimensioniert, das die Hilfsschaltstelle S2 nach einem vorbe
stimmten Strom-Zeit-Integralwert des durch S2 geführten Stromes
öffnet. Dieser Wert wird bei einem nichtsperrenden Entlastungs
element E (z. B. ohmscher Widerstand, PTC-Widerstand oder Konden
sator) so festgelegt, dass die zu schaltende Stromamplitude der
Hilfsschaltstelle S2 möglichst gering ist. Durch den Hilfsaus
lösemechanismus Z wird das thermische Hilfsauslöseelement Tz
verriegelt. Ein Aktivieren des Hilfsauslöseelements Tz erfolgt
erst dann, wenn das Schaltgerät eingeschaltet wird.
Das Hilfsauslöseelement Tz kann kostengünstig aus einem Bimetall
bestehen und kann als beweglicher Kontakt in die Hilfsschaltstel
le S2 integriert sein. Mit Vorteil kann dann der bewegliche Kon
takt als eine eine Mindesttrennstrecke garantierende Schnappfeder
ausgebildet sein.
Bei Verwendung eines sperrenden Varistors im Entlastungselement E
(Fig. 6) wird die Hilfsschaltstelle S2 ausschliesslich vom Hilfs
auslösemechanismus Z betätigt.
1
,
2
Stromanschlüsse
3
Niederspannungsschalter
A Auslösemechanismus
AW Auswertevorrichtung
E Entlastungselement
HL Halbleiterschalter
I, I1
A Auslösemechanismus
AW Auswertevorrichtung
E Entlastungselement
HL Halbleiterschalter
I, I1
, I2
Ströme
IR Integrator
K1
IR Integrator
K1
, K2
Komparatoren
M elektromagnetisches Auslöseelement
S1
M elektromagnetisches Auslöseelement
S1
Hauptschaltstelle
S2
S2
Hilfsschaltstelle
SE Sensor
ST Steuervorrichtung
SW1
SE Sensor
ST Steuervorrichtung
SW1
, SW2
Schwellwertsignale
T thermisches Auslöseelement
Tz
T thermisches Auslöseelement
Tz
Hilfsauslöseelement
UB
UB
Spannung über der Hauptschaltstelle S1
Z Hilfsauslösemechanismus
Claims (16)
1. Schaltgerät mit einem in einem Hauptstrompfad angeordneten
Niederspannungsschalter (3), welcher in Reihe liegend
mindestens ein den abzuschaltenden Strom abtastendes
Auslöseelement (M, T) und eine Nennstromkontakte aufweisende
Hauptschaltstelle (S1) enthält, und mit einem parallel zur
Hauptschaltstelle (S1) geschalteten Nebenstrompfad, in dem
zueinander parallel geschaltet ein steuerbarer Halbleiter
schalter (HL) und ein Entlastungselement (E) angeordnet
sind, dadurch gekennzeichnet, dass parallel zur Hauptschalt
stelle (S1) eine Steuervorrichtung (ST) des Halbleiterschal
ters (HL) geschaltet ist, und dass der Nebenstrompfad in
Reihe geschaltet mit der Parallelschaltung von steuerbarem
Halbleiterschalter (HL) und Entlastungselement (E) eine
Hilfsschaltstelle (S2) aufweist, welche beim Ausschalten
zeitverzögert nach dem Öffnen des Halbleiterschalters (HL)
öffnet.
2. Schaltgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
die Steuervorrichtung (ST) in Abhängigkeit von der
zeitlichen Änderung der Bogenspannung eines beim Ausschalten
von der Hauptschaltstelle (S1) geführten Schaltlichtbogens
Steuersignale bildet.
3. Schaltgerät nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass
die Steuervorrichtung (ST) eine die Höhe und den Anstieg der
Lichtbogenspannung detektierende Erfassungsvorrichtung (IR,
K1, K2) und eine der Erfassungsvorrichtung nachgeschaltete
Auswertevorrichtung (AW) aufweist.
4. Schaltgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, dass der Halbleiterschalter (HL) mindestens
einen abschaltbaren MOS-gesteuerten, uni- oder birektional
leitenden Halbleiter, insbesondere einen Halbleiter vom Typ
MCT oder IGBT, aufweist.
5. Schaltgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, dass die Hauptschaltstelle (S1) mindestens
zwei zueinander parallel oder in Serie geschaltete Paare von
Schaltkontakten aufweist.
6. Schaltgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, dass das Entlastungselement (E) einen PTC-
Widerstand enthält.
7. Schaltgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, dass das Entlastungselement (E) einen
Varistor und/oder einen gegebenenfalls parallel zum Varistor
geschalteten Kondensator enthält.
8. Schaltgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, dass ein vom auszuschaltenden Strom
thermisch betätigtes Auslöseelement (T) und ein vom
auszuschaltenden Strom elektromagnetisch betätigtes
Auslöseelement (M) vorgesehen sind.
9. Schaltgerät nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass
eine Reihenschaltung von thermischem (T) und elektromagneti
schem Auslöseelement (M) in Reihe zur Parallelschaltung von
Hauptschaltstelle (S1) und Nebenstrompfad geschaltet ist
(Fig. 6).
10. Schaltgerät nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass
eine Reihenschaltung des thermischen Auslöseelementes (T),
des elektromagnetischen Auslöseelementes (M) und der
Hauptschaltstelle (S1) parallel zum Nebenstrompfad
geschaltet ist (Fig. 1).
11. Schaltgerät nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass
eine Reihenschaltung von Hauptschaltstelle (S1) und einer
Parallelschaltung von thermischem (T) und elektromagneti
schem Auslöseelement (M) parallel zum Nebenstrompfad
geschaltet sind (Fig. 4).
12. Schaltgerät nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass
der Nebenstrompfad parallel geschaltet ist zu einer Reihen
schaltung von Hauptschaltstelle (S1) und elektromagnetischem
Auslöseelement (M), und dass das thermische Auslöseelement
(T) in Reihe zu dieser Parallelschaltung angeordnet ist
(Fig. 8).
13. Schaltgerät nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass
der Nebenstrompfad parallel geschaltet ist zu einer Reihen
schaltung von Hauptschaltstelle (S1) und thermischem
Auslöseelement (T), und dass das elektromagnetische
Auslöseelement (M) in Reihe zu dieser Parallelschaltung
angeordnet ist (Fig. 7).
14. Schaltgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch
gekennzeichnet, dass im Nebenstrompfad in Reihe zur
Hilfsschaltstelle (S2) ein thermisches Hilfsauslöseelement
(TZ) angeordnet ist (Fig. 5).
15. Schaltgerät nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass
das thermische Hilfsauslöseelement (Tz) als beweglicher
Kontakt der Hilfsschaltstelle (S2) ausgebildet ist.
16. Schaltgerät nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass
der bewegliche Kontakt als Schnappfeder ausgebildet ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996119437 DE19619437C2 (de) | 1996-05-14 | 1996-05-14 | Schaltgerät |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996119437 DE19619437C2 (de) | 1996-05-14 | 1996-05-14 | Schaltgerät |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE19619437A1 DE19619437A1 (de) | 1997-11-20 |
DE19619437C2 true DE19619437C2 (de) | 2003-01-16 |
Family
ID=7794298
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1996119437 Expired - Lifetime DE19619437C2 (de) | 1996-05-14 | 1996-05-14 | Schaltgerät |
Country Status (1)
Country | Link |
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