DE19618672A1 - Laufrollenbeschlag für Falttürschränke - Google Patents

Laufrollenbeschlag für Falttürschränke

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Description

Die Erfindung bezieht sich auf einen Laufrollen- oder Gleitkufenbeschlag für mehrflügelige Falttüren für Schränke, Trennwände, Raumteiler, aufweisend mindestens einen an der Korpusseite schwenkbar angeschlagenen äußeren Flügel und einen an diesem schwenkbar angeschlagenen inneren Flügel, eine sich an der Vorderfront des Schrankes im wesentlichen horizontal erstreckende Schiene, auf der Schiene geführte Laufrollen, Gleiter oder Kufen und eine an der Schrankinnenseite des inneren Türflügels im Bereich dessen freien Randes über Scharniere einwirkende Laufrollen- oder Gleitkufenhalterung.
An Falttürbeschläge werden besondere mechanische Anforderungen gestellt, die durch bekannte marktübliche Beschläge der eingangs genannten Art nicht erfüllt werden können. Dies zeigt sich in Forderungen von Schrankkonstrukteuren und -herstellern, nämlich daß alle 80 cm an der Schrankvorderseite eine Unterstützungsseite erforderlich ist. Auch wird durch konstruktive Ausgestaltung angestrebt, daß die Laufschiene sich nicht mehr als 1,5 mm durchbiegt. Sollen höhere Türgewichte bewältigt werden, werden Verstärkungsprofile vorgeschrieben. Schließlich gehen derartige Forderungen so weit, daß Deckenbefestigungen der Schienen vorgeschrieben werden, was jedoch in vielen Fällen nicht praktikabel ist, wenn man beispielsweise an abgehängte Decken, Altbaudecken, Gipsdecken, Gipswände und dgl. denkt.
Wenn man Schränke oder Schrankwände vermittels von Falttüren verschließen will, so ist es vor allem aus optischen Gründen erwünscht, daß die Türflügel die Schrankseiten teilweise überdecken, man spricht in diesem Zusammenhang von "vorliegenden Türen". Dies bedeutet dann aber, daß die Türen, insbesondere die inneren Türflügel, über Topfscharniere abgehängt werden müssen. Derartige Topfscharniere arbeiten mit mehreren Drehpunkten und sind nur für Flügeltüren mit einer maximalen Breite von 60 cm möglich, größere Breiten führen zu Überlastungen oder erfordern Falttürrollenbeschläge.
Falttürrollenbeschläge erfordern jedoch Laufschienen und beim Einsatz von Laufschienen sind Durchbiegungen unvermeidbar, so daß die seitlichen Türbänder sich beim Schließvorgang der Tür absenken und entsprechend beim Öffnen angehoben werden müssen. Schon nach kurzer Betriebszeit führt dies zu übermäßigen Verschleiß und schließlich zur Unbrauchbarkeit der Bänder.
Zusätzlich zu der Schienendurchbiegung sind bei Schränken in Holzbauweise erhebliche Herstellungs-Toleranzen zu berücksichtigen. Dies führt insgesamt zu einem statisch unbestimmten System, in dem einander entgegenwirkende relativ hohe Kräfte auftreten können, so ist beispielsweise denkbar, daß einmal die volle Türlast auf den Bändern und im anderen Extremfall die volle Türlast auf dem Rollenbeschlag ruht. Höhenjustagen können hier keine Abhilfe schaffen, da man im späteren Betrieb lediglich überprüfen kann, ob sich die Laufrollen bewegen, es kann nicht festgestellt werden, welche Lasten über die Laufrollen aufgenommen werden müssen.
Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, einen Laufrollenbeschlag der eingangs genannten Art so auszugestalten, daß dieser mit einfachen Mitteln über längere Zeit in einem betriebssicheren Zustand verbleibt, ohne daß es zu Überlastungen einzelner Teile des Schrankes, insbesondere der Bänder der Scharniere kommt, wobei auch ein einwandfreies ästhetisches Aussehen des Schrankes im geöffneten und geschlossenen Zustand sichergestellt sein soll.
Erreicht wird dies im Prinzip dadurch, daß zwischen der Rollenhalterung und dem Türflügel eine weg- bzw. kraftaufnehmende nachgiebige Einrichtung vorgesehen wird. Auf diese Art und Weise kann selbst bei einer relativ hohen Durchbiegung der Laufschiene im geschlossenen Zustand der Tür eine einwandfreie Führung der Tür in der Horizontalen und eine anteilige Lastaufnahme, also eine Entlastung der Scharniere erreicht werden. Andererseits ist es ohne weiteres möglich, die Tür in den geöffneten Zustand zu bringen, weil die federnde Einrichtung für den entsprechenden Höhen- bzw. Kraftausgleich beim Öffnungsvorgang sorgt.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform des Laufrollenbeschlages wird eine Druckfeder verwendet.
Der Laufrollenbeschlag gemäß der Erfindung läßt Durchbiegungen der Laufschiene im Bereich bis zu 10 mm ohne weiteres zu, ohne daß dies bei einer derartig großen Durchbiegung zum Heben und Senken der seitlichen Türbänder führt. Weiterhin sind relativ große Spannweiten möglich, ohne daß gleichzeitig relativ großdimensionierte Schienenquerschnitte erforderlich wären.
Mit Hilfe des Laufrollenbeschlages gemäß der Erfindung können Höhentoleranzen über die Feder automatisch ausgeglichen werden, die Schließ- und Öffnungsfunktion ist hierdurch in keiner Weise beeinträchtigt.
Bei dem Laufrollenbeschlag gemäß der Erfindung handelt es sich um ein statisch bestimmtes System, so daß es zu einer definierten Entlastung der seitlichen Türbänder kommt, und zwar in Abhängigkeit der Dimensionierung und der Einstellung der Spannung der Druckfeder, wobei dies unabhängig von dem Türgewicht erfolgt.
Eine vom Rollenbeschlag gemäß der Erfindung nicht aufgenommene Restlast verteilt sich ohne weiteres auf die seitlichen Türbänder, und deren Anzahl kann je nach Türgröße und Gewicht variiert werden. Dies bedeutet, daß bei einer fest vorgegebenen Last weniger Bauteile oder geringer dimensionierte Bauteile möglich sind, oder aber, daß bei einer höheren Anzahl derartiger Scharniere größere lichte Spannweiten überbrückt werden können.
Die Laufrollenbeschläge gemäß der Erfindung werden vorzugsweise bei Schränken mit relativ hohen Türen (Größenordnung bis 300 cm) eingesetzt, es kann sich hierbei um begehbare Schränke oder um Verkleidungen für Küchenzeilen und dgl. handeln.
Die Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnung beispielsweise erläutert.
Fig. 1 zeigt eine Querschnittsansicht durch den Bereich, in dem sich ein Laufrollenbeschlag gemäß der Erfindung angebracht an einem Schrank bzw. einem Türflügel befindet.
Fig. 2 ist eine seitliche Ansicht der in Fig. 1 gezeigten Anordnung.
In der Fig. 1 ist mit 15 ein Türblatt bezeichnet, in dem zwei Topfscharniere 16 an der Innenseite (in Fig. 1 links) befestigt sind. Es handelt sich hierbei um im Handel erhältlichen Topfscharniere, die über ihre Bänder entweder mit den Seitenwänden eines Schrankes oder im vorliegenden Fall mit Teilen fest verbunden sind, die ihrerseits über Laufrollen 4 und eine Laufschiene 18 in Verbindung stehen. Die Laufschiene 18 ist ein Metallziehprofil, welches an der Deckplatte 2 eines Schrankes vorn befestigt ist.
Die Laufrollen 4 sind über die Laufrollenhalterung 10 jedoch gemäß der Erfindung nicht direkt mit den Scharnieren 16 verbunden.
An der Laufrollenhalterung 10 ist ein Vierkantteil 11 befestigt, welcher sich im wesentlichen vertikal nach unten erstreckt. Der Vierkantteil 11 ist in einem Vierkantloch in einer Führungshülse 13 längsbeweglich geführt. In einer Gewindebohrung in dem Vierkantteil 11 ist ein Zylinderbolzen 12 eingeschraubt, dessen zylindrischer Kopf 3 ebenfalls in der Führungshülse 13 längsbeweglich geführt ist.
Zwischen dem Kopf 3 des Zylinderbolzens 12 und einem mit der Führungshülse verbundenen Querkloben mit Durchgangsbohrung 14 befindet sich eine Druckfeder 17, die für eine kraftschlüssige Verbindung zwischen dem Zylinderbolzen 12 (und damit der Rollenhalterung 10) und den Scharnieren 16 sorgt.
In der Fig. 1 ist im oberen Bereich mit "B" diejenige Höhenlage bezeichnet worden, die die Laufschiene 18 in der Mitte einnimmt, während mit "A" die Höhe bezeichnet ist, die die Laufschiene in den äußeren Endbereichen einnimmt. Es ist ersichtlich, daß durch die gezeigte Höhendifferenz zwischen "A" und "B" eine relativ hohe Kraft über die durchgebogene Laufschiene auf die Bänder der Scharniere an der Korpusseite ausgeübt werden würde, wenn nicht die Druckfeder 17 vorhanden wäre, die durch Zusammendrücken und Ausfahren diese Höhenunterschiede aufnimmt.
Die Druckfeder 17 ist so dimensioniert worden, daß die Druckzu- bzw. Druckabnahme im Arbeitsbereich (zwischen "a" und "b") relativ gering ist. Der Gesamtarbeitsbereich der Feder ist größer gewählt worden, als die Differenz zwischen "a" und "b", so daß zusätzliche Abweichungen zwischen der Position der Laufschiene und dem Türblatt ausgeglichen werden können.
Bei praktisch ausgeführten Schrankkonstruktionen konnten Gesamtbreiten bis ca. 240 cm bei Gesamthöhen bis 300 cm überbrückt werden, wobei die Türblätter zwischen 8 und 24,2 kp wogen. Der maximale Arbeitsbereich der Druckfeder betrug 15 mm, so daß 10 mm Schienendurchbiegung +/- 2,5 mm Toleranzausgleich aufgenommen werden konnten. Der Arbeitsbereich der Feder lag zwischen 220 und 260 N.

Claims (2)

1. Laufrollen- oder Gleitkufenbeschlag für mehrflügelige Falttüren für Schränke, Trennwände, Raumteiler, aufweisend mindestens einen an der Korpusseite schwenkbar angeschlagenen äußeren Flügel und einen an diesem schwenkbar angeschlagenen inneren Flügel, eine sich an der Vorderfront des Schrankes im wesentlichen horizontal erstreckende Schiene, auf der Schiene geführte Laufrollen, Gleiter oder Kufen und eine an der Schrankinnenseite des inneren Türflügels im Bereich dessen freien Randes über Scharniere einwirkende Laufrollen- oder Gleitkufenhalterung, dadurch gekennzeichnet, daß die Laufrollen- oder Gleitkufenhalterung (10) über eine Federanordnung (17) mit den Scharnieren (16) verbunden ist.
2. Beschlag nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei oben am Schrank (2) befestigter Laufschiene (18) an der Laufrollenhalterung (10) ein nach unten stehender Vierkantteil (11) befestigt ist, ein nach unten stehender Bolzen (12) in den Vierkantteil (11) eingeschraubt ist, eine Drahtspiral-Druckfeder (17) zwischen dem Kopf (3) des Bolzens (12) und einem Querkloben mit Durchgangsbohrung (14) eingesetzt ist, und daß dieser Querkloben (14) über eine Führungshülse (13) mit den Bändern der Topfscharniere (16) starr verbunden ist.
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