DE19617690C2 - Sitzschienenanordnung, insbesondere für Kraftfahrzeugsitze - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Sitzschienenanordnung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

Sitzschienen dieser Art sind bekannt (EP 0 691 237 A1). Derartige Sitzschienenanordnungen werden unter anderem an Vordersitzen von zweitürigen Fahrzeugen verwendet. Zur Ein­ stellung der gewünschten Sitzposition beispielsweise auf dem Fahrerseitz werden die beiden miteinander verriegelten Schienenbereiche gegenüber der karosseriefesten Basisschie­ ne entriegelt und gemeinsam in die gewünschte Position ver­ schoben, wo sie gegenüber der Basisschiene blockiert wer­ den.

Wenn ein Fahrgast den Rücksitzraum erreichen bzw. verlassen will, wird der Verriegelungsmechanismus des sitzfesten Schienenbereichs gelöst, wobei gleichzeitig die Verriege­ lungsmechanik der beiden Sitzschienenbereiche miteinander gelöst wird. Der Sitz kann dann zunächst nach vorn und an­ schließend rückwärts bis in die Ausgangsposition verschoben werden, während der das Sicherheitsgurtelement tragende Schienenbereich in seiner Ausgangsposition verbleibt.

Als nachteilig erweist es sich bei der bekannten Lösung, daß beim Verschieben des sitzfesten Schienenbereichs mit­ tels einer entsprechenden Betätigungseinrichtung die Ver­ riegelungsmechanik stets außer Eingriff gehalten werden muß. Bei gemeinsamer Betätigung mit dem Rückenlehnenklapp­ mechanismus muß beispielsweise der Entriegelungshebel der Rückenlehnenklappvorrichtung stets über den gesamten Ver­ schwenkweg gezogen bleiben, um ein Einfallen der Verriege­ lung des Sitzschienenbereichs in eine ortsfeste Verriege­ lungsausnehmung zu verhindern. Die bekannte Vorrichtung ist aufwendig und unter Umständen umständlich zu bedienen.

Die gleichen Nachteile weist eine andere Lösung auf (WO 95/01888 A1), die bereits das Grundprinzip der im Oberbegriff beschriebenen Lösung offenbart.

Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Sitzschienenanordnung der als bekannt vorausgesetzten Art zu schaffen, welche einfach aufgebaut sowie leicht zu betätigen ist und ein geringes Gewicht aufweist.

Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt mit den Merkmalen des Kennzeichnungsteils von Anspruch 1.

Bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Un­ teransprüchen beschrieben.

Nachstehend wird eine bevorzugte Ausführungsform der Erfin­ dung anhand der Zeichnung im einzelnen beschrieben. Es zei­ gen:

Fig. 1 - eine perspektivische Ansicht einer Sitzschie­ nenordnung in Verriegelungsstellung,

Fig. 2 - den gemäß Fig. 1 linken Bereich der Fig. 1 in vergrößerter Darstellung,

Fig. 3 - eine zu Fig. 2 analoge Darstellung im entrie­ gelten Zustand beider Schienenbereiche,

Fig. 4 - den hinteren Innenbereich für ein Sicherheits­ gurtelement in verriegelter Stellung bei vor­ wärts verschobenem Schienenbereich für den Sitz im entriegelten Zustand,

Fig. 5 - die zu Fig. 1 bis 4 komplementäre Sitz­ schienenanordnung des gleichen Sitzes auf der gegenüberliegenden Längsseite.

In den unterschiedlichen Ausführungen sind gleiche oder einander entsprechende Teile mit gleichen Bezugszeichen versehen. Im Bedarfsfall unterscheiden sie sich lediglich durch Hochstriche voneinander.

Eine Basisschiene 1 wird aus einem extrudierten Aluminium­ profil gebildet. Diese Basisschiene 1 ist am Fahrzeugboden befestigt. Die Basisschiene 1 besitzt über ihre Länge gleichmäßig verteilte Aussparungen 1a.

Auf der Basisschiene sind längsverschieblich zwei Schienen­ bereiche 2 und 3 geführt, und zwar derart, daß sie sich in Fahrzeuglängsrichtung bewegen können, quer zur Verschiebe­ richtung jedoch verriegelt sind, und zwar durch Ausbildung entsprechender wechselseitiger Nuten und Vorsprünge an der Basisschiene 1 und an den Schienenbereichen 2 und 3.

Der Schienenbereich 2 trägt mehrere Öffnungen, die als Be­ festigungselemente für den nicht dargestellten Sitz dienen.

Der Schienenbereich 3 besitzt nicht dargestellte Befesti­ gungsmittel für ein Sicherheitsgurtelement, das ebenfalls nicht dargestellt ist und beispielsweise das Gurtschloß sein kann.

Zwischen den beiden Stirnseiten der in Reihe hintereinander angeordneten Schienenbereiche 2 und 3 ist ein elastisches Distanzstück 9 angeordnet.

Die Basisschiene 1 besitzt gleichmäßig über nahezu ihre ge­ samte Länge verteilte und nach innen weisende Ausnehmungen 1a. Diese Ausnehmungen 1a wirken zusammen einerseits mit Rastbereichen 4a einer Rastklinke 4 und andererseits mit Rastbereichen 5a einer Rastklinke 5. Die Rastklinke 4 ist schwenkbar um eine zur Längsrichtung sich erstreckende Ach­ se am Schienenbereich 2 gelagert, und zwar in Längsrichtung unverschieblich. Die Schwenkbeweglichkeit ergibt sich da­ raus, daß die Rastklinke eine Rippe 4c aufweist, die an ih­ rem Ende ein kreisförmig verdicktes Profil besitzt. Mit der Verdickung greift die Rippe 4c in eine hinterschnittene Nut 2b, welche teilweise Kreiskontur aufweist.

Damit die Klinke 4 in Längsachsenrichtung unverschieblich gehalten wird, liegt sie in einer Aussparung 2a des Schie­ nenbereich 2 (s. Fig. 3).

Eine ähnlich aufgebaute und gelagerte Rastklinke 5 ist am zweiten Schienenbereich 3 in Längsachsenrichtung ver­ schwenkbar gelagert. Die Rastklinke 5 besitzt ebenfalls ei­ ne an ihrem Ende kreisförmig verdickte Rippe 5b, die in ei­ ne entsprechende, kreisförmige Kontur aufweisende Längsnut des Schienenbereichs 3 eingreift. Die Rastklinke 5 besitzt ebenfalls drei Rastbereiche 5a, die zum Eingriff in die Ausnehmungen 1a der Basisschiene 1 ausgebildet sind. Die in axialer Richtung unverscheibliche Positionierung der Rast­ klinke 5 erfolgt durch die Ausnehmung 3a im Schienenbereich 3. Deren Breite entspricht der Breite der Rastklinke 5. Oberhalb des Flansches der Basisschiene 1, welcher die Aus­ nehmungen 1a trägt, ist eine aus Kunststoff bestehende Zu­ satzschiene 8 längsverschieblich auf der Basisschiene gela­ gert. Die Zusatzschiene 8 ist über einen Vorsprung 8c, der in eine passende Aussparung 3d des Schienenbereichs 3 ein­ greift, in axialer Richtung unverschieblich mit dem Schie­ nenbereich 3 verbunden. Die Zusatzschiene 8 besitzt eine Aussparung 8a mit einer Breite b, welche der Breite a der Rastklinke 4 entspricht.

Weiterhin besitzt die Zusatzschiene 8 eine seitliche Aus­ sparung 8b, welche der Breite der Rastklinke 5 entspricht.

Wenn die Ausgangslage für den Benutzer des Sitzes gesucht wird, wird die Rastklinke 5 über ein nicht dargestelltes Zugorgan in Richtung des Pfeils 10 (s. Fig. 3) ver­ schwenkt. Dabei wird die Schwenkbewegung über eine mit ei­ nem Ende fest im oberen Ende der Rastklinke 5 angeordnete Stange 6 auf die Rastklinke 4 übertragen, die eine entspre­ chende Verschwenkbewegung in Richtung des Pfeils 11 macht. Damit sind sowohl die Rastbereiche 5a der Rastklinke 5 als auch die Rastbereiche 4a der Rastklinke 4 aus den Ausneh­ mungen 1a der Basisschiene 1 ausgetaucht. Es kann nun der Sitz gemeinsam mit der hinteren Anlenkung des Sitzgurtes in die gewünschte Position verschoben und dort dadurch verrie­ gelt werden, daß die beiden Klinken gemeinsam in eine neue Rastposition verschwenkt werden.

Wenn statt dessen nur der Sitzschienenbereich 2 nach vorn verfahren werden soll, wie dies beim Verschwenken der Rüc­ kenlehne gewünscht wird, wird ausschließlich die Rastklinke 4 über ein nicht dargestelltes Betätigungsorgan in Richtung des Pfeils 11 verschwenkt. Bei dieser Betätigung ver­ schwenkt der untere Bereich der Rastklinke aus der Ausneh­ mung 8a der Zusatzschiene 8 heraus, wobei gleichzeitig die Rastbereiche 4a aus den Ausnehmungen 1a der Basisschiene 1 ausgetaucht sind. Der Schienenbereich 2 kann im ausgetauch­ ten Zustand der Rastklinke 4 beliebig nach vorn verfahren werden und wird von der Zusatzschiene 8 daran gehindert, an einer anderen Stelle in die Ausnehmungen 1a einzufallen, als an der gewünschten Ausgangsposition, in der die Ausspa­ rung 8a das Zurückverschwenken der Rastklinke 4 in Rastpo­ sition ermöglicht.

Die Stange 6, mit der die Verschwenkbewegung der Rastklinke 5 auf die Rastklinke 4 übertragen wird, trägt an ihrem in den Zeichnungen rechten Ende eine kreiszylindrische Verdic­ kung 6a, welche so bemessen ist, daß sie in den vorgesehe­ nen Schlitz 4b der Rastklinke 4 eintauchen kann.

Die Stange 7 besitzt ein abgewinkeltes Ende 7a, das am obe­ ren Ende der Rastklinke 4 schwenkbar mit dieser verbunden ist.

Die Stange 7, die am oberen Ende der Rastklinke 4 gelenkig gelagert ist, verläuft zur gegenüberliegenden Rastklinke 4' und ist dort an deren unterem Ende mit der Abkröpfung 7a' schwenkbeweglich verbunden. Die Rastbereiche 4a' greifen in die Ausnehmungen 1a' der Basisschiene 1' ein. In der Basis­ schiene 1' ist nur der Schienenbereich 2' vorgesehen, nicht ein dem Schienenbereich 3 entsprechender Bereich, weil die Gurtanlenkung lediglich an einer der beiden Sitzschienen erfolgt.

Claims (10)

1. Sitzschienenanordnung, insbesondere für Kraftfahrzeuge, mit einer karosseriefesten Basisschiene (1), an der zwei in Reihe hintereinander angeordnete Schienenbereiche (2; 3) jeweils einzeln längsverschieblich verriegelt geführt sind, wobei die Schienenbereiche (2; 3) lösbar miteinan­ der verriegelbar sind und ein Schienenbereich (2) Befe­ stigungsmittel für den Sitz und der andere Schienenbe­ reich (3) Befestigungsmittel für ein Sicherheitsgurtele­ ment trägt, wobei die Basisschiene (1) quer zu Ihrer Längsrichtung und in gleichen Abständen sich erstrecken­ de Ausnehmungen (1a) aufweist und beide Schienenberei­ che (2; 3) quer zur Längsrichtung in und außer Eingriff mit den Ausnehmungen (1a) der Basisschiene (1) ver­ schwenkbare, in Längsrichtung unverschieblich an den Schienenbereichen (2; 3) befestigte Rastklinken (4; 5) aufweist dadurch gekennzeichnet, daß parallel zur Basisschiene (1) und zu den beiden Schienenbereichen (2; 3) eine Zusatzschiene (8) vorgese­ hen ist, welche ebenfalls längsverschieblich auf der Ba­ sisschiene (1) geführt und mit einem Schienenbereich (3) in Längsrichtung unverschieblich verbunden ist, wobei die Zusatzschiene(8) ein Einfallen der am anderen Schie­ nenbereich (2) befestigten Rastklinke (4) in die Ausneh­ mungen (1a) der Basisschiene (1) nur in der Verriege­ lungsstellung zwischen erstem und zweitem Schienenbe­ reich zuläßt und bei davon abweichender Stellung verhin­ dert.

2. Sitzschienenanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zusatzschiene (8) zwei seitliche Aussparungen (8a; 8b) aufweist, in die im miteinander verriegelten Zustand der Schienenbereiche (2; 3) die Rastklinken (4; 5) eingreifen, wobei die Breite (b) der einen Aussparung (8a) der Breite (a) der zugehörigen Rastklinke (4) im Bereich der Aussparung (8a) entspricht.

3. Sitzschienenanordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Schienenbereiche (2; 3) und die Basisschiene (1) aus extrudierten Aluminiumprofilen gebildet sind.

4. Sitzschienenanordnung nach einem der An­ sprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Rastklinken (4; 5) aus extrudierten Aluminium­ profilen gebildet sind, die jeweils eine an ihrem Ende kreisförmig verdickte Rippe (4c; 5b) aufweisen, welche in einer hinterschnittenen, teilweise Kreiskontur auf­ weisenden Nut (2b; 3b) des zugehörigen Schienenbereichs (2; 3) liegen.

5. Sitzschienenanordnung nach einem der An­ sprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Zusatzschiene (8) aus Kunststoff besteht.

6. Sitzschienenanordnung nach einem der An­ sprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den einander benachbaren Stirnseiten der Schienenbereiche (2; 3) ein elastisches Distanzstück (9) angeordnet ist.

7. Sitzschienenanordnung nach einem der An­ sprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß an jeder Rastklinke (4; 5) jeweils mehrere Rastbe­ reiche (4a; 5a) vorgesehen sind, die in Verriegelungs­ stellung jeweils in mehrere zueinander benachbarte Aus­ nehmungen (1a) der Basisschiene (1) eingreifen.

8. Sitzschienenanordnung nach einem der An­ sprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Schienenbereiche (2; 3) mittels einer Verbindungsstange (6) miteinander verriegelbar sind, die mit einem Ende in einer der Rastklinken (5) befestigt ist und mit ihrem anderen Ende (6a) in und außer Eingriff in ei­ ne passende Aussparung (4b) der anderen Rastklinke (4) verschwenkbar ist.

9. Sitzschienenanordnung nach einem der An­ sprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die am Sitzschienenbereich (2) mit Befestigungsmit­ teln für den Sitz verschwenkbar gelagerte Rastklinke (4) über eine Verbindungsstange (7) mit einer weiteren Rastklinke (4') eines entsprechenden Sitzschienenbereichs (2') einer parallelen, karosseriefesten, weiteren Basisschiene (1') derart verbunden ist, daß jeweils beide Rastklinken (4; 4') ge­ meinsam in und außer Verriegelungsstellung mit den Aus­ nehmungen (1a; 1a') verschwenkt werden.

10. Sitzschienenanordnung nach einem der An­ sprüche 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Rastklinken (4; 5) als um in Schienenlängsrich­ tung sich erstreckende Achsen verschwenkbare Hebel aus­ gebildet sind, wobei die Rastbereiche (4a; 5a) jeweils an einem Hebelarm liegen, während die Verbindungsstange (6) jeweils am anderen Hebelarm angreift.