DE19616896C1 - Einrichtung zum kontinuierlichen Erfassen der Fahrdrahtseitenlage - Google Patents
Einrichtung zum kontinuierlichen Erfassen der FahrdrahtseitenlageInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum kontinuierlichen Erfassen der Fahr
drahtseitenlage elektrischer Bahnen mit Oberleitungsbetrieb.
Für die elektrischen Bahnen mit Oberleitungsbetrieb ist die Relativlage des Fahr
drahtes zum Eisenbahngleis bezüglich des Kontaktes zwischen Stromabnehmer und
Fahrleitung von ausschlaggebender Bedeutung.
Bekannte Meßsysteme benutzen für die Messung der Fahrdrahtseitenlage Meßli
neale, die am Schleifstück eines Stromabnehmers befestigt sind und an denen ein
Beobachter die Lage des Fahrdrahtes am Lineal abliest. Der Beobachter befindet
sich entweder direkt in der Nähe des Stromabnehmers und somit der Fahrleitungs
anlage bzw. beobachtet das Lineal aus einer größeren Entfernung. Bei letzterem
nimmt die Meßungenauigkeit stark zu, Registrierungen sind nur per Handaufzeich
nung möglich.
Weitere Systeme benutzen für die Beobachtung der Lage des Fahrdrahtes zum
Schleifstück Videoanlagen. Diese Anlagen weisen neben dem Vorhandensein von
optischen Beobachtungsfehlern den Mangel auf, daß Registrierungen auch nur per
Handaufzeichnung möglich sind.
In DE 44 04 440 ist ein System beschrieben, daß über die Errechnung von Winkel
beziehungen die Erfassung der Fahrdrahtseitenlage ermöglicht. Die erforderlichen
Winkel werden durch das Anstrahlen des Fahrdrahtes mittels zweier Lasersender
erfaßt. Da dieses System sehr aufwendig ist, erscheint nur die Erfassung der Fahr
drahtseitenlage an einigen wenigen Meßpunkten in Gleislängsrichtung sinnvoll.
Registrierungen sind nur per Handaufzeichnung möglich.
Nach DE 24 40 085 ist eine auf einem Fahrzeug montierte Einrichtung bekannt, die
ebenfalls ein optisches System benutzt und die Meßwerte über Winkelbeziehungen
auswertet, nur daß bei diesem System zwei optische Empfänger auf einem gemein
samen Schlitten angeordnet sind und dieser Schlitten in der Höhe und der Seite,
bezogen auf die Gleislängsrichtung, verschiebbar angeordnet ist. Dieses System
weist den Nachteil auf, daß ein automatisches Ausmessen der Fahrleitung wegen
der nicht eindeutigen Identifizierbarkeit des Fahrdrahtes im Verhältnis zu Tragsei
len, Hängern, Abspannungen usw. gegeben ist. Desweiteren besteht die Einrich
tung aus einer Vielzahl bewegter Teile, die über Nachführsteuerungen immer rich
tig zu positionieren sind und einen hohen Aufwand bedeuten.
Weiterhin ist nach DE 44 09 483 ein Verfahren bekannt, bei dem eine Hochfre
quenz in die Fahrleitung eingespeist wird und durch die elektromagnetische Über
tragung zu einer Antenne im Bereich des Stromabnehmers eines Fahrzeugs eine
Erkennung der Position des Fahrdrahtes ermöglicht wird. Dieses System weist den
Nachteil auf, daß eine Anwendung nur bei nicht geerdeten Fahrleitungen technisch
möglich ist und das System, wegen der in das Fahrleitungsnetz eingespeisten
Hochfrequenz, eine bedenkliche Störabstrahlung an die Umgebung hervorruft.
In GM DE 295 02 102 wird eine Meßeinrichtung beschrieben, die optische Schal
ter benutzt, wobei der Fahrdraht als Blende bei Tageslicht bzw. als Reflektor bei
Fremdlicht benutzt wird. Dieses optische System weist den Nachteil auf, daß Ab
spannungen u.ä., wie sie in Kettenwerken auftreten, zu Fehlerkennungen führen.
Dies beruht darauf, daß das aus der Atmosphäre auf die optischen Schalter einfal
lende Licht durch jeden Gegenstand, der im Bereich des Längskettenwerkes vor
handen ist, abgeblendet wird.
Weitere in der Praxis bekannte Systeme benutzen induktive Endschalter. Diese sind
in einem gewissen seitlichen Abstand voneinander entfernt im Bereich der Schleif
leiste eines Stromabnehmers montiert und erkennen den Fahrdraht aufgrund in
duktiver Kopplung durch das Fahrleitungsmaterial. Das bisherige System ist darauf
angewiesen, daß der seitliche Abstand zwischen den induktiven Endschaltern groß
genug gewählt wird, damit es zu keiner gegenseitigen Beeinflussung kommt. Ursa
che dafür ist das interne Arbeiten der induktiven Endschalter mit einem Schwing
kreis und einer ganz bestimmten Oszillatorfrequenz. Eine dichtere Montage würde
zu einer gegenseitigen Beeinflussung führen. Aufgrund dieses internen Arbeitsver
fahrens der induktiven Endschalter ist auch nur die Erkennung an bestimmten
Punkten des seitlichen Verlaufs des Fahrdrahtes möglich, eine lückenlose Posi
tionserfassung ist ausgeschlossen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Einrichtung zum kontinuierlichen
Erfassen der Fahrdrahtseitenlage im Meßbereich unterbrechungsfrei zu entwickeln.
Diese Aufgabe wird derart gelöst, daß im Bereich des Schleifstückes eines Strom
abnehmers induktive Näherungsinitiatoren montiert werden. Diese Montage erfolgt
derart nebeneinander, daß sich die aktiven Flächen dieser induktiven Näherungsin
itiatoren bei dem gewählten vertikalen Abstand zum Fahrdraht lückenlos aneinan
derreihen. Um diese sehr dichte Montage zu ermöglichen, sind induktive Nähe
rungsinitiatoren mit unterschiedlichen Oszillatorfrequenzen der internen Schwing
kreise zu benutzen. Auf diese Weise wird eine gegenseitige Beeinflussung der in
duktiven Näherungsinitiatoren ausgeschlossen.
Durch die erfindungsgemäße Ausbildung der Einrichtung ist ein verschleißloses
und unterbrechungsfreies Erfassen der Fahrdrahtseitenlage möglich. Die genannte
Einrichtung bietet die uneingeschränkte Nutzbarkeit bei allen Tages- und Nachtzei
ten, da sie weder Licht erfordert noch durch Licht gestört wird, und eine Beein
trächtigung durch Witterungseinflüsse, wie Regen oder Nebel, ist ebenfalls nicht
gegeben.
Weiter vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
dargestellt.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines in den Zeichnungen dargestellten
bevorzugten Ausführungsbeispiels näher erläutert:
Fig. 1 zeigt die Seitenansicht eines Stromabnehmers mit der Einrichtung zur kon
tinuierlichen Erfassung der Fahrdrahtseitenlage;
Fig. 2 zeigt die Draufsicht auf die Einrichtung;
Fig. 3 zeigt den Ausschnitt der Vorderansicht eines Stromabnehmers mit der Ein
richtung.
Aus Fig. 1 geht der Einbau der Einrichtung zur kontinuierlichen Erfassung der
Fahrdrahtseitenlage in einen Stromabnehmer hervor. Die Einrichtung befindet sich
derart im Bereich der Schleifstücke 2, daß immer ein vertikaler Abstand 7 zwischen
dem Fahrdraht 5 und der Oberkante der Trageinrichtung mit induktiven Nähe
rungsinitiatoren 1 besteht. Somit wird sichergestellt, daß die Einrichtung ver
schleißlos arbeiten kann. Die aus der Gesamtheit der induktiven Näherungsinitiato
ren (mit Trageinrichtung) 1 herausgeführte Informationsübertragungsleitung 6 wird
über die Höhenausgleichmechanik 3 und dem Grundrahmen 4 des Stromabnehmers
weggeführt und dient der Übertragung der erkannten Position an eine geeignete
Auswerteeinrichtung (nicht dargestellt).
Aus Fig. 2 gehen die Einzelteile der Einrichtung zur kontinuierlichen Erfassung der
Fahrdrahtseitenlage hervor. In der Trageinrichtung mit induktiven Näherungsinitia
toren 1 sind die erfassenden Bauteile (induktive Näherungsinitiatoren) vorhanden.
Deren aktive Flächen 8 zeigen nach oben. Die Anordnung der induktiven Nähe
rungsinitiatoren erfolgt derart nebeneinander, daß es zu einer lückenlosen Aneinan
derreihung der aktiven Flächen 8 bei dem gewählten vertikalen Abstand zum Fahr
draht kommt. Das führt dazu, daß immer mindestens ein induktiver Näherungs
initiator den in einem geringen Abstand darüber befindlichen Fahrdraht erkennt.
Die induktiven Näherungsinitiatoren sind dem Fachmann von anderen Anwendun
gen her bekannt. Diese sind ausschließlich Metall erkennende Typen, die nicht
durch Schnee und dergleichen zum Schalten gebracht werden können. Die maxi
male Erfassungsbreite 10 der induktiven Näherungsinitiatoren wird durch den Ab
stand der äußersten aktiven Flächen 8 bei dem gewählten vertikalen Abstand zum
Fahrdraht bestimmt.
Die Trageinrichtung mit induktiven Näherungsinitiatoren 1 ist weiterhin mit Befe
stigungseinrichtungen 9 versehen, die auch den nachträglichen Einbau der Einrich
tung in einen Stromabnehmer ermöglicht sowie zur genauen Einstellung des verti
kalen Abstandes zum Fahrdraht dient.
Fig. 3 verdeutlicht, daß die maximale Erfassungsbreite 10 der induktiven Näherungs
initiatoren mindestens dem seitlichen Bewegungsbereich 11 des Fahrdrahtes 5
entsprechen muß, damit immer die Position des Fahrdrahtes 5 auf dem Schleifstück
2 erkennbar ist. Die Anbringung der Trageinrichtung mit induktiven Näherungs
initiatoren 1 bewirkt keine Beeinträchtigung in der Bewegungsfreiheit der Höhen
ausgleichmechanik 3.
Bezugszeichenliste
1 Trageinrichtung mit induktiven Näherungsinitiatoren
2 Schleifstück
3 Höhenausgleichmechanik
4 Grundrahmen des Stromabnehmers
5 Fahrdraht
6 Informationsübertragungsleitung
7 vertikaler Abstand zwischen induktiven Näherungsinitiatoren und Fahrdraht
8 aktive Fläche der induktiven Näherungsinitiatoren
9 Befestigungseinrichtung
10 maximale Erfassungsbreite der induktiven Näherungsinitiatoren
11 seitlicher Bewegungsbereich des Fahrdrahtes
2 Schleifstück
3 Höhenausgleichmechanik
4 Grundrahmen des Stromabnehmers
5 Fahrdraht
6 Informationsübertragungsleitung
7 vertikaler Abstand zwischen induktiven Näherungsinitiatoren und Fahrdraht
8 aktive Fläche der induktiven Näherungsinitiatoren
9 Befestigungseinrichtung
10 maximale Erfassungsbreite der induktiven Näherungsinitiatoren
11 seitlicher Bewegungsbereich des Fahrdrahtes
Claims (2)
1. Einrichtung für eine kontinuierliche Erfassung einer Fahrdrahtseitenlage, bei
der ein Stromabnehmer für elektrische Bahnen mit Oberleitungsbetrieb für
einen Kontakt mit einem Fahrdraht ein Schleifstück besitzt, eine Mechanik
aufweist, die das Schleifstück mit einem Grundrahmen verbindet und eine
Höhenbewegung des Schleifstückes in Bezug zum Grundrahmen zuläßt,
dadurch gekennzeichnet, daß unterhalb des Fahrdrahtes (5) im Bereich des
Schleifstückes (2) eine Trageinrichtung mit induktiven Näherungs
initiatoren (1) angeordnet ist, wobei die einzelnen induktiven Näherungs
initiatoren so nebeneinander angeordnet sind, daß sich deren aktive
Flächen (8) lückenlos aneinanderreihen, daß die internen Schwingkreise der
induktiven Näherungsinitiatoren unterschiedliche Oszillatorfrequenzen
aufweisen und daß die mit den induktiven Näherungsinitiatoren erfaßte
Position des Fahrdrahtes (5) über eine angeschlossene Informations
übertragungsleitung (6) an eine geeignete Auswerteeinrichtung übertragen
wird.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die maximale
Erfassungsbreite der induktiven Näherungsinitiatoren (10) mindestens
einem seitlichen Bewegungsbereich (11) des Fahrdrahtes (5) auf dem
Schleifstück (2) entspricht.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996116896 DE19616896C1 (de) | 1996-04-22 | 1996-04-22 | Einrichtung zum kontinuierlichen Erfassen der Fahrdrahtseitenlage |
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE1996116896 DE19616896C1 (de) | 1996-04-22 | 1996-04-22 | Einrichtung zum kontinuierlichen Erfassen der Fahrdrahtseitenlage |
Publications (1)
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Country Status (1)
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- 1996-04-22 DE DE1996116896 patent/DE19616896C1/de not_active Expired - Fee Related
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D1 | Grant (no unexamined application published) patent law 81 | ||
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