DE19616553C1 - Antriebsaggregat für Schienenfahrzeuge - Google Patents
Antriebsaggregat für SchienenfahrzeugeInfo
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- B61C9/00—Locomotives or motor railcars characterised by the type of transmission system used; Transmission systems specially adapted for locomotives or motor railcars
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Description
Die Erfindung betrifft ein Antriebsaggregat für Schienenfahr
zeuge mit einem Antriebsmotor und einem Getriebe, wobei ro
tierende Dichtungsanordnungen an der Motorwelle und an den
Getriebeein- und -ausgängen vorgesehen sind.
Aus der EP 03 17 867 A1 eine Labyrinthdichtungsanordnung
für einen mit Öl und Öldunst gefüllten Motorgetriebekasten
bekannt. Solche Dichtungsanordnungen werden insbesondere zur
Abdichtung von mit hoher Drehzahl rotierenden Wellen verwen
det, die über möglichst lange Betriebszeiten wartungsfrei den
Anforderungen gerecht werden sollen, möglichst wenig Flüssig
keit in Form von Flüssigkeitsdunst aus dem Gehäuse austreten
zu lassen. Solche Labyrinthdichtungsanordnungen werden vor
zugsweise bei über Getriebe von Elektromotoren angetriebenen
Fahrzeugen vorgesehen und dienen zur Abdichtung des Inneren
des Motorgehäuses gegen einen mit diesem fest verbundenen ge
schlossenen Getriebekasten, der vom Dunst des Schmieröls für
das Getriebe gefüllt ist. Die Qualität einer Labyrinthdich
tungsanordnung bestimmt die Menge der aus dem Gehäuse uner
wünschterweise ausdringenden dunstförmigen Flüssigkeit.
Da eine Labyrinthdichtungsanordnung strengeren Anforderungen
nicht genügt, ist aus der gattungsbildenden EP 0 683 338 A1 ein Wellenabdich
tungssystem bekannt, dem ein Gegendrucklüfter zugeordnet ist,
wobei ein Lüfterrad auf der abzudichtenden Motorwelle befe
stigt ist und durch Ansaugen von Außenluft einen gegen die
Dichtungsanordnung gerichteten Staudruck erzeugt. Dieser von
der Motorwelle mit anzutreibende, gesonderte Lüfter ist rela
tiv aufwendig.
Im Werkzeugmaschinenbau werden sperrluftunterstützte Dichtsy
steme zur berührungslosen Spindelabdichtung angewandt. Bei
diesen sperrluftunterstützten Dichtsystemen wird aktiv Luft
in ein berührungsfreies Dichtsystem eingeleitet. Es baut sich
dort ein Überdruck auf und die Luft strömt durch die Spalte
der Dichtung wieder ab. Dem Luftdruck in den Dichtspalten
steht der Druck der eindringenden Flüssigkeit entgegen
(Institut für Maschinenelemente, Universität Stuttgart 1991,
Richtlinien- und Lösungskatalog/berührungsfreie Spindelab
dichtung im Werkzeugmaschinenbau, Seiten 68/69).
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine weniger auf
wendige Dichtungsanordnung für Antriebsaggregate zu schaffen,
die die strengen Anforderungen bei Schienenfahrzeugen er
füllt.
Erfindungsgemäß wird dies bei einem Antriebsaggregat der ein
gangs genannten Art durch die im Patentanspruch 1 gekenn
zeichneten Merkmale erreicht.
Nach einer erfindungsgemäßen Ausbildung sind die sperrluftun
terstützten Dichtsysteme an eine Druckluftversorgung ange
schlossen.
Gemäß einer vorteilhaften Ausführung ist dabei die Druckluft
versorgung der Dichtsysteme an den fahrzeugeigenen Druck
luftspeicher angeschlossen.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung für zwei
Ausführungsbeispiele näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 einen Teilschnitt durch ein sperrluftunterstütztes
Dichtsystem an einer Welle eines Motor- oder Getriebegehäu
ses,
Fig. 2 einen Schnitt gemäß Fig. 1, wobei das Dichtsystem
eine zusätzliche Dichtkammer mit einer Entlüftungsleitung
aufweist.
In der Zeichnung ist ein Abschnitt eines Motor- oder Getrie
begehäuses 21 dargestellt, durch das eine sich drehende Welle
3 geführt ist. Zur Abdichtung zwischen der Welle 3 und dem
Gehäuse 21 ist ein sperrluftunterstütztes Dichtsystem 1 vor
gesehen, das an eine nicht näher gezeichnete Druckluftversor
gung 2 anschließbar ist und damit ohne zusätzliches Gebläse
bzw. ohne zusätzlich antreibbaren Lüfter auskommt, da zur
Druckluftversorgung ein Anschluß an den im Schienenfahrzeug
vorhandenen Druckluftspeicher möglich ist.
Wie sich aus der Ausführung nach Fig. 1 ergibt, weist das
sperrluftunterstützte Dichtsystem 1 einen rotierenden, auf
der Welle 3 dicht sitzenden Spritzring 4 und einen festste
henden Dichtring 5 auf, wobei die berührungslos ausgebildete
Dichtung zwischen dem Spritzring 4 und dem Dichtring 5 axial
durchströmte Spalte 6, 6′ bildet. Zwischen den beiden axial
durchströmbaren Spaltabschnitten 6 und 6′ ist ferner eine
Ringkammer 7 ausgebildet, an die die Druckluftversorgungslei
tung 2 durch einen oder vorzugsweise mehrere Einlaßkanäle 8
anschließbar ist. Die durch die Axialspalte 6, 6′ strömende
Druckluft baut einen Sperrluftdruck auf, der dem Austritt von
Öl bzw. von Öldunst an der Welle 3 aus dem Motor- oder Ge
triebegehäuseinnenraum 10 bzw. von der Seite 15 her, welche
dem Motor- oder Getriebegehäuseinnenraum abgewandt ist, ent
gegenwirkt.
In weiterer Ausbildung weist das Dichtsystem 1 zwischen dem
Axialspalt 6′ und dem abzudichtenden Motor- oder Getriebege
häuseinnenraum 10 eine Stauscheibe 9 auf. Dabei ist in einfa
cher Weiterbildung die Stauscheibe 9 am Spritzring 4 ange
formt, wobei zwischen der Stauscheibe 9 und dem Dichtring 5
ein Radialspalt 11 gebildet wird. Zur Ausbildung einer Ölauf
fangrinne 14 erhält die Stauscheibe 9 eine Kröpfung 12 und
man erweitert das Dichtsystem auf diese Weise noch durch ei
nen Axialspalt 13. In räumlicher Verbindung mit der Fangrinne
14 ist vor dem Wellenlager 25 im Gehäuse 21 eine Entlüftungs
kammer 19 ausgebildet, von dem eine Entlüftungsleitung 20
wegführt. Die nach außen geführte Entlüftungsleitung 20 kann
durch einen nicht gezeichneten Ölabscheider oder eine Fil
tereinrichtung geleitet werden.
In weiterer Ausbildung des Dichtsystems in Richtung zu der
dem Motor- oder Getriebegehäuseinnenraum 10 abgewandten Seite
15 bildet die Dichtung gegenüber einem Kupplungsteil 17 noch
einen Radialspalt 16, der in eine Fangrinne 18 des Dichtrin
ges 5 mündet.
Bei der Variante gemäß Fig. 2 weist das Dichtsystem 1 zwi
schen der Ringkammer 7 und der Stauscheibe 9, getrennt durch
weitere axial durchströmbare Spaltabschnitte 22, 22′, eine
Dichtkammer 23 auf, wobei diese Dichtkammer 23 über eine Entlüftungsleitung
24 und über einen nicht dargestellten Ab
scheider oder eine Filtereinrichtung nach außen geführt ist.
Ferner ist von der Dichtkammer 23 ein Ölrücklauf zum Motor-
oder Getriebegehäuseinnenraum 10 vorgesehen.
Claims (13)
1. Antriebsaggregat für Schienenfahrzeuge mit einem Antriebs
motor und einem Getriebe, wobei rotierende Dichtungsanordnun
gen an der Motorwelle und an den Getriebeein- und -ausgängen
vorgesehen sind, dadurch gekennzeich
net, daß die Dichtungsanordnungen aus sperrluftunterstützten
Dichtsystemen (1) bestehen und wobei ein
sperrluftunterstütztes Dichtsystem (1) einen rotierenden, auf
der Welle (3) dicht sitzenden Spritzring (4) und wenigstens
einen feststehenden Dichtring (5) aufweist, wobei die
berührungslos ausgebildete Dichtung zwischen dem Spritzring
(4) und dem Dichtring (5) wenigstens einen axial
durchströmten Spalt (6, 6′) bildet.
2. Antriebsaggregat nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die sperrluftunter
stützten Dichtsysteme (1) an eine Druckluftversorgung (2) an
geschlossen sind.
3. Antriebsaggregat nach Anspruch 1 und 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Druckluftversorgung
(2) der Dichtsysteme (1) an den fahrzeugeigenen Druck
luftspeicher angeschlossen ist.
4. Antriebsaggregat nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
zwischen wenigstens zwei axial durchströmten Spaltabschnitten
(6, 6′) wenigstens eine Ringkammer (7) ausgebildet ist, an
die die Druckluftversorgungsleitung (2) durch einen oder meh
rere Einlaßkanäle (8) anschließbar ist.
5. Antriebsaggregat nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß das
Dichtsystem (1) zwischen dem Dichtspalt (6, 6′) und dem abzu
dichtenden Motor- oder Getriebegehäuseinnenraum (10) eine
Stauscheibe (9) aufweist.
6. Antriebsaggregat nach Anspruch 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Stauscheibe (9) am
Spritzring (4) angeformt ist.
7. Antriebsaggregat nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß
zwischen der Stauscheibe (9) und dem Dichtring (5) ein Ra
dialspalt (11) gebildet ist.
8. Antriebsaggregat nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Stauscheibe (9) eine Kröpfung (12) aufweist, die einen
Axialspalt (13) bildet, der in einer Fangrinne (14) des
Dichtringes (5) mündet.
9. Antriebsaggregat nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß das
Dichtsystem (1) an der dem Motor- oder Getriebegehäuseinnen
raum (10) abgewandten Seite (15) zusammen mit einem Kupp
lungsteil (17) einen Radialspalt (16) bildet, der in eine
Fangrinne (18) des Dichtringes (5) mündet.
10. Antriebsaggregat nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß dem
Motor- oder Getriebegehäuseinnenraum (10) eine Entlüftungs
kammer (19) zugeordnet ist, von der eine Entlüftungsleitung
(20) über einen Abscheider oder eine Filtereinrichtung nach
außen führt.
11. Antriebsaggregat nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Entlüftungskammer (19) vor dem Motor- oder Getriebegehäusein
nenraum (10) angeordnet ist.
12. Antriebsaggregat nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, daß das
Dichtsystem (1) zwischen der Ringkammer (7) und der Stau
scheibe (9) getrennt durch weitere axial durchströmbare
Spaltabschnitte (22, 22′) eine Dichtkammer (23) aufweist und
daß diese Dichtkammer (23) über eine Entlüftungsleitung (24)
und über einen Abscheider oder eine Filtereinrichtung nach
außen geführt ist.
13. Antriebsaggregat nach Anspruch 12, dadurch
gekennzeichnet, daß von der Dichtkammer (23)
ein Rücklauf zum Motor- oder Getriebegehäuseinnenraum (10)
vorgesehen ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19616553A DE19616553C1 (de) | 1996-04-25 | 1996-04-25 | Antriebsaggregat für Schienenfahrzeuge |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19616553A DE19616553C1 (de) | 1996-04-25 | 1996-04-25 | Antriebsaggregat für Schienenfahrzeuge |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19616553C1 true DE19616553C1 (de) | 1997-11-20 |
Family
ID=7792435
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19616553A Expired - Fee Related DE19616553C1 (de) | 1996-04-25 | 1996-04-25 | Antriebsaggregat für Schienenfahrzeuge |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19616553C1 (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE10253705B4 (de) * | 2002-11-18 | 2013-01-17 | Siemens Aktiengesellschaft | Schienenfahrzeug |
DE102012219481A1 (de) * | 2012-10-25 | 2014-04-30 | Aktiebolaget Skf | Schienenfahrzeug-Fahrmotor-Lageranordnung |
US8851216B2 (en) | 2009-07-08 | 2014-10-07 | Dr. Ing. H.C.F. Porsche Aktiengesellschaft | Device for sealing a component housing in a motor-vehicle drive train |
Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0317867A1 (de) * | 1987-11-25 | 1989-05-31 | Siemens Aktiengesellschaft | Labyrinthdichtungsanordnung |
EP0683338A1 (de) * | 1994-05-17 | 1995-11-22 | Siemens Aktiengesellschaft | Wellenabdichtungssystem |
-
1996
- 1996-04-25 DE DE19616553A patent/DE19616553C1/de not_active Expired - Fee Related
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Legal Events
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8100 | Publication of the examined application without publication of unexamined application | ||
D1 | Grant (no unexamined application published) patent law 81 | ||
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