DE19615674A1 - Meßvorrichtung für integrierte Schaltkreise - Google Patents
Meßvorrichtung für integrierte SchaltkreiseInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Meßvorrichtung für integrierte
Schaltkreise und insbesondere eine Meßvorrichtung mit einem
oder mehreren Prüfköpfen, in die die zu vermessenden
Halbleiter-Module oder ICs führen, so daß die Prüfköpfe dabei
möglichst geringem Verschleiß ausgesetzt sind. Zum Beför
dern der Halbleiter-Module oder ICs in die Prüfköpfe dienen
stempelartige Vorrichtungen, die wenigstens einen Luftzu
fuhrkanal aufweisen, mit dem Luft in Richtung auf
Halbleiter-Modul oder IC bzw. den Prüfkopf geleitet werden kann.
In einer bevorzugten Ausführungsform dient die zugeführte
Luft gleichzeitig zum Kühlen oder Beheizen der Meßvorricht
ung und der Halbleiter-Module oder ICs.
Die erfindungsgemäße Meßvorrichtung dient zum Vermessen in
tegrierter elektrischer Schaltkreise - Halbleitermodule
oder ICs - beispielsweise zu deren Endkontrolle und Klassi
fizierung nach bestimmten Qualitäts- oder Spezifikations
kriterien. Die hierzu verwendeten Meßvorrichtungen umfassen
in der Regel eine Vielzahl von Prüfköpfen, die auf einem
gemeinsamen Träger angeordnet sind. Die einzelnen Prüf
köpfe besitzen im allgemeinen einen U-förmigen Querschnitt
und weisen in ihren Aussparungen eine Vielzahl von Kontakt
stellen auf, deren Lage und Anzahl Zahl und Lage der Kon
taktstellen der zu vermessenden Halbleiter-Module oder ICs
entspricht.
Zur Rationalisierung des Meßvorganges werden üblicherweise
mehrere Halbleiter-Module oder ICs gemeinsam vermessen.
Hierfür werden beispielsweise mehrere Halbleiter-Module
oder ICs in gleichartiger Ausrichtung auf einen Träger
- das sogenannte Testboard - gesetzt. Im allgemeinen ist das
Testboard eine Kunststoffplatte mit einer Vielzahl von Ver
tiefungen zur Aufnahme der Halbleiter-Module oder ICs. Die
Vertiefungen sind durchbrochen, so daß die Halbleiter-Module
oder ICs auf dem Testboard nur im Bereich ihrer Ränder
auf Stegen oder umlaufenden Kanten aufliegen. Ein solches
Testboard kann beispielsweise 2×8 oder mehr Vertiefungen
für Halbleiter-Module oder ICs aufweisen.
Zur Messung wird das mit Halbleitermodulen oder ICs bela
dene Testboard unter die Meßvorrichtung befördert, so daß
die Halbleiter-Module oder ICs unter einem jeweils zuge
hörigen Prüfkopf zu liegen kommen. Nun werden die
Halbleiter-Module oder ICs mit Hilfe entsprechend ausgebildeter
Stempelvorrichtungen, die durch die Durchbrüche im Test
board hindurchgreifen, in die Aussparungen der Prüfköpfe ge
drückt. Dabei kommen die Kontaktstellen der Halbleiter-Module
oder ICs auf den entsprechenden Kontaktstellen des zu
gehörigen Prüfkopfs zu liegen. Nach Beendigung des Meßvor
gangs werden die Halbleiter-Module oder ICs aus den Prüf
köpfen in das Testboard zurückbefördert.
Beim Herausheben der Halbleiter-Module oder ICs aus dem
Testboard und dem Hineindrücken in die Aussparungen im
Prüfkopf kommt es immer wieder zu Beschädigungen der
Halbleiter-Module oder ICs oder der Prüfköpfe. Häufig sind die
Halbleiter-Module oder ICs in den Testboards nicht so un
ter den Prüfköpfen ausgerichtet, daß sie durch Aufwärtsbe
wegung der Stempelvorrichtung exakt in die Aussparungen der
Prüfköpfe eingepaßt werden. Vielmehr schieben sich die
Halbleiter-Module oder ICs erst durch die Krafteinwirkung
der Stempelvorrichtung in die gewünschte Lage, in der sie
in die Aussparungen der Prüfköpfe hineingedrückt werden
können. Dabei können sich beispielsweise die Anschlußfinger
der Halbleiter-Module oder ICs verbiegen. Außerdem ver
schleißen die Prüfköpfe durch die starke Reibung der
Halbleiter-Module oder ICs schnell und müssen häufig ausge
tauscht werden.
Aufgabe der Erfindung war es, eine Meßvorrich
tung der eingangs beschriebenen Art anzugeben, in der die
zu vermessenden Halbleiter-Module oder ICs so in die Aus
sparungen der Prüfköpfe eingebracht werden können, daß so
wohl Halbleiter-Modul oder IC als auch Prüfkopf möglichst
geringem Verschleiß und Beschädigungen ausgesetzt sind. Die
Vorrichtung sollte sich außerdem für Messungen bei ver
schiedenen Temperaturen eignen.
Die Lösung dieser Aufgabe gelingt mit der Vorrichtung gemäß
Anspruch 1. Weitere Ausführungsformen ergeben sich aus den
Unteransprüchen.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung zeichnet sich durch eine
besondere Stempelvorrichtung aus, mit der ein Halbleiter-Modul
oder IC mit geringem Kraftaufwand und unter Erzeu
gung geringer Reibung in die Aussparung eines Prüfkopfes
eingeführt werden kann. Die Stempelvorrichtung weist wenig
stens einen Luftzufuhrkanal auf, mit dem Luft in Richtung
auf den Halbleiter-Modul oder IC geblasen werden kann.
Wird der Halbleiter-Modul oder IC mit Hilfe der erfindungs
gemäßen Stempelvorrichtung in Richtung auf den Prüfkopf an
gehoben, schwebt er praktisch auf einem Luftpolster. Auf
diesem Luftpolster kann sich der Halbleiter-Modul oder IC,
wenn er mit dem Prüfkopf in Berührung kommt, zunächst aus
richten, bevor der Stempel ihn in die Aussparung des Prüf
kopfes drückt.
Durch das Ausrichten des Halbleiter-Moduls oder ICs vor dem
Hineindrücken in den Prüfkopf ist ein geringerer Kraftauf
wand notwendig, um den Halbleiter-Modul oder IC in den
Prüfkopf einzupassen. So wird eine Beschädigung des
Halbleiter-Moduls oder ICs weitgehend vermieden, und der Ver
schleiß des Prüfkopfes wird verringert. Zudem kann durch
die Luftzufuhrkanäle zugeleitete Luft temperiert werden,
wodurch sich eine sehr einfache Möglichkeit ergibt, Messun
gen bei verschiedenen Temperaturen durchzuführen.
Die Erfindung soll nun anhand der Zeichnungen näher erläu
tert werden. Dabei zeigen
Fig. 1 schematisch eine erfindungsgemäße Vorrichtung
im Querschnitt;
Fig. 2 schematisch die Draufsicht auf einen Kopf ei
ner erfindungsgemäßen Stempelvorrichtung, und
Fig. 3 schematisch die Draufsicht auf eine bevorzug
te Ausführungsform eines Kopfes einer erfin
dungsgemäßen Stempelvorrichtung.
Im einzelnen zeigt Fig. 1 schematisch eine erfindungsgemäße
Vorrichtung 1 der eingangs beschriebenen Art mit einem
Prüfkopf 3, welcher einen im wesentlichen U-förmigen Quer
schnitt aufweist. Dem Prüfkopf wird ein Halbleiter-Modul
oder IC 2 auf einem Testboard 6 zugeführt. Zum Vermessen
wird der Halbleiter-Modul oder IC mit einer stempelartigen
Vorrichtung 4 in die Aussparung des Prüfkopfes 3 eingescho
ben, so daß die Kontaktstellen des Halbleiter-Moduls oder
ICs auf den Kontaktstellen in der Aussparung des Prüfkopfes
zu liegen kommen. Üblicherweise werden mehrere Halbleiter-Module
oder ICs gleichzeitig vermessen. Die entsprechende
Meßvorrichtung besitzt dann mehrere Prüfköpfe 3, die bei
spielsweise in mehreren Reihen angeordnet sind. Üblich sind
Vorrichtungen mit zwei Reihen zu je acht Prüfköpfen. Eine
derartige Vorrichtung weist eine Stempelvorrichtung 4 pro
Prüfkopf 3 auf. Die Stempelvorrichtungen können miteinander
verbunden sein.
Die erfindungsgemäße Stempelvorrichtung 4 zeichnet sich da
durch aus, daß sie mit wenigstens einem Luftzufuhrkanal 5
versehen ist. Des einfachen Aufbaus wegen sind Stempelvor
richtungen mit nur einem Luftzufuhrkanal bevorzugt. Es sind
jedoch auch Stempelvorrichtungen mit mehreren Luftzufuhrka
nälen möglich.
Durch den Luftzufuhrkanal wird Luft von der Stempelvorrich
tung in Richtung des Halbleiter-Moduls oder ICs bzw. des
Prüfkopfes 3 geblasen. Wird die erfindungsgemäße Stempel
vorrichtung in Richtung auf den Prüfkopf nach oben bewegt,
kommt der Halbleiter-Modul oder IC 2 auf einem Luftkissen
zu liegen. Dieses Luftkissen ermöglicht es, daß sich der
Halbleiter-Modul oder IC 2, wenn er den Prüfkopf 3 er
reicht, zunächst ausrichten kann, bevor er in die Ausspa
rung des Prüfkopfes gedrückt wird. Nachdem der Halbleiter-Modul
oder IC sich zuerst ausgerichtet hat, kann er mit
sehr geringem Kraftaufwand in den Prüfkopf gedrückt werden.
Die Gefahr von Beschädigungen des Halbleiter-Moduls oder
ICs und der Verschleiß des Prüfkopfes werden so reduziert.
In einer bevorzugten Ausführungsform ist der Kopf der Stem
pelvorrichtung, d. h. der Halbleiter-Modul oder IC bzw.
Prüfkopf zugewandte Bereich der Stempelvorrichtung, hohlzy
linderförmig ausgebildet, wie dies in Fig. 1 und 2 gezeigt
ist. Fig. 2 zeigt die Draufsicht auf den Kopf der Stempel
vorrichtung gemäß Fig. 1. Die Stempelvorrichtung kann bei
spielsweise aus Metall oder Kunststoff bestehen.
Ein besonders gleichmäßiges und stabiles Luftkissen kann
erzeugt werden, wenn im Bereich des Kopfes der Stempel
vorrichtung 4 ein Diffusor angeordnet ist. Als Diffusor
eignet sich beispielsweise eine im Bereich der Austritts
öffnung des Luftzufuhrkanals eingebrachte Spirale 7. Die
Spirale kann beispielsweise aus Metall oder Kunststoff be
stehen. Eine derartige Ausgestaltung ist in Fig. 3 schema
tisch dargestellt.
Weist die erfindungsgemäße Vorrichtung mehrere Prüfköpfe 3
und mehrere Stempelvorrichtungen 4 auf, sind die Luftzu
fuhrkanäle 5 vorzugsweise miteinander verbunden und werden
zweckmäßig von einem gemeinsamen Gebläse mit Druckluft ver
sorgt.
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform kann die den
Luftzufuhrkanälen zugeführte Luft geheizt oder gekühlt wer
den, indem im Luftweg wenigstens eine Heiz- und/oder Kühl
vorrichtung vorgesehen ist. Dadurch ist es beispielsweise
möglich, mit ein und derselben Vorrichtung Messungen bei
unterschiedlichen Temperaturen durchzuführen. Die Vorrich
tung eignet sich damit sowohl für Niedertemperaturmessun
gen (z. B. bei etwa -50°C), Messungen bei Raumtempera
tur und Hochtemperaturmessungen (z. B. bei ca. 85°C).
Um die Energieverluste insbesondere im Falle von Hoch- und
Niedertemperaturmessungen gering zu halten, ist es zweck
mäßig, die Vorrichtung mit einem geschlossenen Luftkreis
lauf zu betreiben und so ein Austreten gekühlter oder er
wärmter Luft aus der Vorrichtung in die Umgebung und ein
Eindringen von Umgebungsluft in die Vorrichtung zu verhin
dern. Zum Ableiten von Überdruckspitzen kann im Kreislauf
wenigstens ein Überdruckventil vorgesehen sein.
Beispielsweise kann die ganze Vorrichtung (Prüfköpfe und
Stempelvorrichtungen) in ein gegenüber der Umgebung abge
schlossenes Gehäuse integriert werden. Gebläse und Heiz
und/oder Kühlvorrichtungen für den Luftweg können außer
halb des Gehäuses angeordnet sein.
Für eine besonders gleichmäßige Temperierung kann das Ge
häuse zusätzlich mit wenigstens einer Heiz- und/oder Kühl
vorrichtung ausgestattet sein. Beispielsweise kann das Ge
häuse als kühl- und/oder heizbares Blockgehäuse ausgebil
det sein.
Zudem kann das Gehäuse gegenüber der Umgebung thermisch
isoliert werden. Soweit Gebläse, Heiz- und/oder Kühlvor
richtungen und Zuleitungen usw. außerhalb des Gehäuses
angeordnet sind, können diese gegebenenfalls ebenfalls mit
einer thermischen Isolierung versehen sein.
Temperaturmessung und -steuerung und Regelung des Luft
drucks im Luftzufuhrsystem erfolgen auf an sich übliche und
dem Fachmann bekannte Weise und müssen daher hier nicht
näher erläutert werden.
Die erfindungungsgemäße Vorrichtung verhindert durch die
spezielle Ausgestaltung der Stempelvorrichtung Beschädi
gungen der Halbleiter-Module oder ICs und einen vorzeiti
gen Verschleiß der Prüfköpfe. Zudem ermöglicht sie auf be
sonders einfache Weise Messungen bei verschiedenen Tempe
raturen.
Claims (12)
1. Vorrichtung (1) zum Vermessen von integrierten elek
trischen Schaltkreisen (2), welche wenigstens einen
Prüfkopf (3) zur Aufnahme des zu vermessenden Schalt
kreises und wenigstens eine stempelartige Vorrichtung
(4) zum Befördern des integrierten Schaltkreises in
den Prüfkopf umfaßt,
dadurch gekennzeichnet,
daß in die Stempelvorrichtung (4) wenigstens ein
Luftzufuhrkanal (5) integriert ist, mit dem Luft in
Richtung auf den integrierten Schaltkreis bzw. den
Prüfkopf zuführbar ist.
2. Vorrichtung gemäß Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Stempelvorrichtung (4) einen hohlzylinder
förmigen Kopf aufweist.
3. Vorrichtung gemäß Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß im Bereich des Kopfes der Stempelvorrichtung (4)
im Luftzufuhrkanal (5) ein Diffusor angeordnet ist.
4. Vorrichtung gemäß Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,,
daß der Diffusor eine Spirale (7) ist, die im Bereich
der Austrittsöffnung des Lufzufuhrkanals (5) zu Halb
leiter-Modul oder IC (2) bzw. Prüfkopf (3) angeordnet
ist.
5. Vorrichtung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Vorrichtung eine Vielzahl von Prüfköpfen (3)
und Stempelvorrichtungen (4) aufweist.
6. Vorrichtung gemäß Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Luftzufuhrkanäle (5) der Stempelvorrichtungen
(4) untereinander verbunden sind.
7. Vorrichtung gemäß Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Luftzufuhrkanäle (5) an ein gemeinsames Ge
bläse angeschlossen sind.
8. Vorrichtung gemäß Anspruch 6 oder 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß innerhalb der Vorrichtung ein geschlossener Luft
kreislauf besteht.
9. Vorrichtung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß sie in ein gegenüber der Umgebung abgeschlossenes
Gehäuse integriert ist.
10. Vorrichtung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß im Luftweg wenigstens eine Heiz- und/oder Kühl
vorrichtung vorgesehen ist.
11. Vorrichtung gemäß Anspruch 9 oder 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Gehäuse mit wenigstens einer Heiz- und/oder
Kühlvorrichtung versehen ist.
12. Vorrichtung gemäß einem der Ansprüche 9 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Gehäuse thermisch isoliert ist.
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