DE19614961C2 - Schraubendreherbit - Google Patents
SchraubendreherbitInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Schraubendreherbit mit konisch
aufeinander zulaufenden Antriebsstegen zum form- und/oder
kraftschlüssigen Einsetzen in den Antrieb eines Schrauben
kopfes.
Diese Schraubendreherbits werden üblicherweise als Einsätze
für maschinenbetriebene Schrauber verwendet und dienen zur
Drehmomentenübertragung zum Drehen von Kreuzschlitzschrauben.
Derartige Bits sind zum Beispiel aus dem DE-GM 69 35 945 oder
dem Katalog der Firma Wera, Wuppertal, Ausgabe 1993, Seiten 80
bis 91, bekannt.
Bei der Verwendung motorisch angetriebener Schrauber kommt es
bei den bekannten Bits zu dem sehr unangenehmen sogenannten
"Cam-Out-Effekt", der zu einem Auswerfen des Schraubendreher
bits aus dem Schraubenantrieb führt.
Dabei rutschen die Antriebsstege des Bits bzw. die Außenkanten
seiner Arbeitsbereiche über die Eingriffsnuten im Schrauben
kopf, so daß es zu einer Beschädigung oder Zerstörung sowohl
des Schraubenkopfantriebes wie auch des Bits kommt.
Die mechanisch-physikalischen Gründe, die zu diesem Auswerf
effekt führen, liegen ursächlich in einer in der Praxis nie zu
vermeidenden geringfügigen Schrägstellung bzw. Verkantung des
motorisch angetriebenen Schraubwerkzeuges in bezug auf die
Schraubenlängsachse.
Um ein auf die Momentenübertragung nachteiliges Verkippen des
Schraubwerkzeuges zu verhindern, wird beispielsweise im
DE-GM 16 84 419 vorgeschlagen, das Schraubwerkzeug mit einer ebenen
Auflagefläche auszustatten, die sich gegen die Schraubenkopf
oberseite bündig anlegt. Dadurch wird, insbesondere bei hö
herem Druck in Richtung der Schraubenlängsachse, ein Verkanten
erschwert.
Wenn jedoch ein Verkippen erfolgt, was z. B. bei motorisch
angetriebenen Schraubern aufgrund des großen Hebelarmes und
des Gewichtes des Werkzeuges nicht zu vermeiden ist, werden
durch diese Maßnahme die Auswurfkräfte um so stärker wirksam,
da sich dann die Umfangskante der Auflagefläche gegen die
Schraubenkopfoberseite abstützt und das Schraubendreherbit aus
dem Schraubenkopfantrieb nach oben herausgehebelt wird.
Darüber hinaus sind beispielsweise aus dem DE-GM 90 16 560
Bits für sogenannte Torx-Schrauben bekannt, bei denen die
Antriebsstege im Bereich der Schraubenkopfoberseite eine kon
kave Höhlung aufweisen. Dadurch soll eine gewisse Kippfreiheit
ermöglicht werden, die ein Ein- oder Herausdrehen der Schraube
auch in abgewinkelter Stellung ermöglicht.
Bei diesem Schraubsystem spielt jedoch der Cam-Out-Effekt
keine Rolle, da die Kräfte an den Berührungsstellen parallele
Wirkungslinien haben und somit keine nach oben gerichteten
Kräfte auftreten.
Ein vergleichbarer Bit ist auch aus der EP 659 524 A1 bekannt.
In der US-PS 2,268,515 wird zur Verbesserung der Drehomomen
tenübertragung ein Schraubsystem vorgeschlagen, bei dem die
Antriebsstege des Bits und die Eingriffsnuten des Schrauben
kopfes bogenförmig gekrümmt sind und im Zentrum des Schrauben
kopfantriebes eine kreisförmige Vertiefung ausgebildet ist, in
die ein mittiger Stempel des Bits eingreift. Dieses Schraub
system hat sich jedoch auch aufgrund der komplizierten und
teuren Herstellung der Antriebsstege bzw. Eingriffsnuten im
Schraubenkopf nicht durchsetzen können.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Schrauben
dreherbit zum Drehen konventioneller Kreuzschlitzschrauben zu
schaffen, bei dem der sogenannte "Cam-Out-Effekt" verringert
bzw. vollständig vermieden wird.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die Merkmale des
Patentanspruchs 1 gelöst.
Überraschenderweise hat sich herausgestellt, daß sich die
Auswurfkräfte bei einer geringfügigen Verkantung des Schraub
werkzeuges drastisch mindern lassen, wenn die Außenkante min
destens eines Antriebssteges nicht über die Schraubenkopf
oberseite hinausreicht.
Dies liegt offensichtlich daran, daß die Außenkanten bei einem
Verkanten des Antriebswerkzeuges bzw. des Schraubendreherbits
unter die Schraubenkopfstirnseite eintauchen und somit kein
Hebelarm mehr vorhanden ist, der zu einer nach oben gerichte
ten resultierenden Auswerfkraft führt.
Die radiale seitliche Bewegung des Schraubendreherbits im
Schraubenkopfantrieb wird dabei durch die immer vorhandenen
geringfügigen Dickenunterschiede zwischen den Eingriffsnuten
und den Antriebsstegen ermöglicht, die ein wenn auch minimales
seitliches Verkanten ermöglichen.
Obwohl zweckmäßigerweise alle vier Antriebsstege bzw. deren
Außenkanten wie beschrieben verkürzt sind, läßt sich eine
spürbare Verringerung des "Cam-Out-Effektes" auch bei einer,
zwei oder drei verkürzten Außenkanten erreichen.
Als weitere konstruktive Möglichkeit zur erfindungsgemäßen
Ausbildung eines Schraubendreherbits wird gemäß Patentanspruch
2 vorgeschlagen, den Durchmesser des Kreises, der die An
triebsstege bzw. deren Antriebsbereiche oder Außenkanten im
Bereich der Schraubenkopfoberseite bzw. der Schraubenkopf
stirnfläche umfänglich einhüllt, gleich oder kleiner zu halten
als die größte Öffnungsweite des Antriebes.
Dies kann z. B. dadurch verwirklicht werden, daß in den Bit im
Bereich der Schraubenkopfoberseite eine kleine umlaufende Nut
eingefräst wird, die die radiale Ausdehnung der Antriebsstege
in diesem Bereich begrenzt. Dabei muß allerdings unter Um
ständen eines gewisse Herabsetzung des maximal übertragbaren
Drehmomentes in Kauf genommen werden.
Auch dadurch wird eine aufgrund der Fertigungstoleranzen er
möglichte geringfügige seitliche Bewegung des Schraubendreher
bits im Schraubenkopfantrieb erreicht, die zur Verringerung
des "Cam-Out-Effektes" führt.
Wie bereits erwähnt, tritt dieser Cam-Out-Effekt insbesondere
bei Kreuzschlitzschrauben auf, bei denen die Begrenzungsflä
chen der Eingriffsnuten bzw. die Außenkanten der Arbeitsstege
des Bits in Richtung der Schraubenachse konisch aufeinander
zulaufen.
Bei diesen Schraubentypen werden die sogenannten Philipps- und
Pozidrive-Antriebssysteme verwendet. Der wesentliche Unter
schied zwischen beiden Antriebssystemen besteht darin, daß bei
der Pozidrive-Ausführung zwischen den eigentlichen Eingriffs
nuten kleinere Klemmnuten vorgesehen sind, in die die Schrau
bendreherbits mit konkav gekrümmt verlaufenden Klemmvorsprün
gen eingreifen. Dadurch soll ein Lösen der Schraube vom Bit
zumindest kurzzeitig verhindert werden.
Selbstverständlich sind die erfindungsgemäßen Ausführungen der
Schraubendreherbits für beide genannten Antriebssysteme ver
wendbar.
Bei richtiger Ausbildung des Bitschaftes ist bei den erfin
dungsgemäßen Bits auch keine Schwächung der maximal zu über
tragenden Drehmomente zu befürchten, da der eigentliche An
triebsbereich des Bits nicht oder nur unwesentlich geschwächt
wird.
Vorzugsweise sind die erfindungsgemäßen Bits jedoch zumindest
im Bereich der Antriebsstege geschmiedet oder gehämmert, so
daß es durch die Kaltumformung zu einer Verfestigung des Gefü
ges kommt. Auch ist es vorteilhaft, wenn die erfindungsgemäßen
Bits im Bereich der Antriebsstege z. B. mit Hilfe der üblichen
Kohlenstoff- oder Stickstoffbehandlungen gehärtet sind. Zu
sätzlich oder alternativ können die Bits auch eine verschleiß
feste Beschichtung wie z. B. Bornitrit, Borkarbid, Titankarbid
oder dergleichen tragen. Derartige keramische oder teilkera
mische Beschichtungen können mit den bekannten Plasma-Spritz
verfahren aufgebracht werden.
Die Erfindung ist in den Zeichnungsfiguren beispielsweise
veranschaulicht und wird im nachfolgenden anhand der Zeich
nungsfiguren im einzelnen erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht eines üblichen Schrauben
dreherbits für Kreuzschlitzschrauben,
Fig. 2 die Lage eines erfindungsgemäßen Schraubendreherbits
in einem Schraubenkopfantrieb im Vergleich zum Stand
der Technik,
Fig. 3 eine weitere Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
Schraubendreherbits,
Fig. 4 eine dritte Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Schraubendreherbits,
Fig. 5 das Schraubendreherbit gem. Fig. 4 in verkantetem
Zustand,
Fig. 6 ein fünftes Ausführungsbeispiel,
Fig. 7 ein sechstes Ausführungsbeispiel,
Fig. 8 eine Ansicht auf die Stirnfläche einer Schraube mit
Philipps-Antriebssystem und
Fig. 9 die Ansicht auf die Stirnfläche eines Schraubenkopfes
mit Pozidrive-Antriebssystem.
Anhand der Fig. 1 und 8 seien zunächst die in den Patent
ansprüchen und der Beschreibung verwendeten Begriffe erläu
tert.
Das in perspektivischer Ansicht gezeigte Schraubendreherbit
besteht aus einem Sechskantschaft 1 mit winklig zueinanderlie
genden Antriebsflächen 2, die in das Bohrfutter eines Schraub
werkzeuges, einen Magnethalter, ein Schnellwechselfutter oder
dergleichen, eingesetzt werden können.
Am unteren Ende des Bits sind vier Antriebsstege 3 vorgesehen,
die rechtwinklig zueinander ausgebildet sind. Diese Antriebs
stege 3 weisen untere Antriebsbereiche 4 auf, die durch Außen
kanten 5 nach außen begrenzt sind (im Sinne dieser Patent
schrift soll sich der in der Beschreibung und den Ansprüchen
verwendete Begriff "außen" auf die Schraubenlängsachse und der
Begriff "unten" auf die beigefügten Zeichnungsfiguren bezie
hen).
Die Außenkanten 5 der Arbeitsstege 3 laufen konisch aufein
ander zu.
Zwischen den Außenkanten 5 der Arbeitsbereiche 4 und dem obe
ren Bereich 6 der Antriebsstege 3 sind Winkel 7 ausgebildet.
Das in Fig. 1 dargestellte Bit dient zum drehmomentenüber
tragenden Antreiben bzw. Drehen eines Schraubenkopfes 8, wie
er in einer Draufsicht in Fig. 8 dargestellt ist.
Der Antrieb 9 des Schraubenkopfes 8 besteht aus vier jeweils
rechtwinklig zueinander stehenden Eingriffsnuten 10, deren
außenliegende Begrenzungsflächen 11 im Schraubenkopf 8 in
Richtung zur Schraubenlängsachse konisch aufeinanderzulaufen.
Diese konischen Begrenzungsflächen 11 liegen im eingesetzten
Zustand des Schraubendreherbits parallel zu den Außenkanten 5
der Antriebsstege 3 und berühren diese, so daß eine form
schlüssige Verbindung zwischen dem Schraubenkopfantrieb 9 und
dem Antriebsbereich 4 des Schraubendreherbits geschaffen wird.
Die auf der Schraubenkopfoberseite bzw. Stirnseite 12 zu er
kennende größte Öffnungsweite des Antriebes 9 wird durch den
Abstand gegenüberliegender Begrenzungsflächen 11 gebildet.
Bei in den Antrieb 9 eingesetztem Bit kann dieser aufgrund der
Fertigungstoleranzen geringfügig in Richtung auf die in der
Schraubenkopfoberseite 12 liegenden oberen Kanten der Begren
zungsflächen 11 verkantet werden.
Bei dem schematisch in Fig. 2 gezeigten Schnitt ist zu erken
nen, daß die Außenkanten 5 der nach dem Stand der Technik
hergestellten Bits (gestrichelte Linie), die parallel zu den
Begrenzungsflächen 11 des Antriebes 9 liegen, über die Schrau
benkopfoberseite 12 hinausragen.
Dadurch kommt es im Bereich der Schraubenkopfoberseite 12 bei
einem in der Praxis nicht zu verhindernden Verkanten des
Schraubwerkzeuges zum Auftreten einer resultierenden Kraft im
Punkt A, die die herkömmlichen Bits nach oben aus dem Antrieb
9 heraushebelt.
Bei dem erfindungsgemäßen Bit (durchgezogene Linie) enden die
Außenkanten 5 des Antriebsbereiches 4 jedoch unterhalb der
Schraubenkopfoberseite 12, so daß eine geringfügige Verkantung
des Bits ohne das Auftreten von Auswurfkräften möglich wird.
Die maximal mögliche Verkantung wird dabei durch die Ferti
gungstoleranzen zwischen Bit und Schraubenkopfantrieb be
grenzt.
Bei dem in Fig. 3 dargestellten Ausführungsbeispiel enden die
Außenkanten 5 des Antriebsbereichs 4 genau auf der Stirnfläche
12 des Schraubenkopfes 8. Auch hier ist ein toleranzbedingtes,
geringes Verkanten des Bits möglich, ohne daß Auswurfkräfte
auftreten, da der Winkel 7 geringfügig unter die Schrauben
kopfstirnfläche 12 nach unten wandert.
Ein weiteres Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Bits
ist in Fig. 4 und 5 dargestellt, wobei das Ende der Außenkante
5 zur Verdeutlichung übertrieben weit unter der Schraubenkopf
oberseite 12 endet. Auch die maximale Verkantung ist gemäß
Fig. 5 übertrieben stark gezeichnet.
Weitere Ausführungsbeispiele sind in den Fig. 6 und 7 ge
zeigt, wobei in Fig. 7 verdeutlicht wird, daß die Außenkanten
5 des Arbeitsbereiches 4 nicht notwendigerweise parallel zu
den Begrenzungsflächen 11 im Schraubenkopf 8 verlaufen müssen.
Es kommt lediglich zur Verhinderung des Cam-Out-Effektes auf
die seitlichen Verkantungsmöglichkeiten an.
Bei dem in der Fig. 9 in einer Draufsicht dargestellten
Schraubenkopfantrieb handelt es sich um einen sogenannten
Pozidriveantrieb, bei dem zwischen den Eingriffsnuten 10
Klemmnuten 13 vorhanden sind, in die konkav gekrümmt verlau
fenden Klemmvorsprünge bei den entsprechenden passenden Bits
einrasten und die Schraube geringfügig am Bit festklemmen.
Claims (8)
1. Schraubendreherbit zum form- und/oder kraftschlüssigen
Einsetzen in den Antrieb (9) eines Schraubenkopfes (8),
wobei der Antrieb (9) mindestens vier winklig zueinander
stehende Eingriffsnuten (10) aufweist, deren außenliegende
Begrenzungsflächen (11) im Schraubenkopf in Richtung zur
Schraubenlängsachse konisch aufeinander zulaufen, wobei am
Bit konisch aufeinander zulaufende Antriebsstege (3) aus
gebildet sind, deren Arbeitsbereiche (4) Außenkanten (5)
aufweisen, die in eingesetztem Zustand zumindest bereichs
weise an den Begrenzungsflächen (11) der Eingriffsnuten
(10) anliegen, wobei weiterhin die Außenkanten (5) der
Antriebsstege (3) in der Ebene oder unterhalb der Schrau
benkopfoberseite (12) enden oder dort unterbrochen sind
und das Bit oberhalb des Schraubenkopfes (8) keine mit der
Schraubenkopfoberseite (12) zusammenwirkende Abstützfläche
aufweist.
2. Schraubendreherbit nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Durchmesser des Kreises,
der die Arbeitsstege (3) bzw. deren Arbeitsbereiche (3)
oder Außenkanten (5) in eingesetztem Zustand im Bereich
der Schraubenkopfoberseite (12) umfänglich einhüllt, klei
ner ist als die größte Öffnungsweite des Antriebes (9).
3. Schraubendreherbit nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Außenkanten (5) der
Arbeitsstege (3) des Bits in Richtung zur Schraubenachse
hin konisch aufeinander zulaufen.
4. Schraubendreherbit nach einem der Ansprüche 1 bis 3, da
durch gekennzeichnet, daß zwischen den
Antriebsstegen (3) konkav gekrümmt verlaufende Klemmvor
sprünge vorgesehen sind.
5. Schraubendreherbit nach einem der Ansprüche 1 bis 4, da
durch gekennzeichnet, daß es zumindest
im Bereich der Antriebsstege (3) geschmiedet oder gehäm
mert ist.
6. Schraubendreherbit nach einem der Ansprüche 1 bis 5, da
durch gekennzeichnet, daß es zumindest
im Bereich der Antriebsstege (3) gehärtet ist.
7. Schraubendreherbit nach einem der Ansprüche 1 bis 6, da
durch gekennzeichnet, daß es zumindest
im Bereich der Antriebsstege (3) eine verschleißfeste
Beschichtung trägt.
8. Schraubendreherbit nach einem der Ansprüche 1 bis 7, da
durch gekennzeichnet, daß es einstückig
an der Spitze eines manuell betätigbaren Schraubwerkzeuges
angeordnet ist.
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