DE19612311C2 - Automatisierungsgerät - Google Patents
AutomatisierungsgerätInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein speicherprogrammierbares Automatisierungsgerät, das
Prozeßeingänge zum Anschließen von Gebern eines Prozesses und Prozeßausgänge zum
Anschließen von Stell- bzw. Betätigungselementen des Prozesses aufweist und für die
kombinatorische und/oder sequentielle logische Verarbeitung von über die Prozeßeingänge
eingespeister binärer Signale und für die Ausgabe der Ergebnisse der Verarbeitung an die
Prozeßausgänge ausgebildet ist.
Ein solches Automatisierungsgerät ist aus A. Amrhein u. a.: "Neue Kompaktgeräte runden
SPS-Spektrum ab", engineering & automation 13/1991, Heft 2 bekannt. Automatisierungs
anordnungen dieser Art bestehen vielfach aus einem zentralen Automatisierungsgerät und im
Prozeß verteilten Automatisierungsgeräten in Form von Eingabe-, Ausgabebaugruppen, die
gewöhnlich über einen Bus mit dem zentralen Automatisierungsgerät verbunden sind. Durch
den insbesondere seriell ausgebildeten Bus und die Anbringung der Ein-, Ausgabebaugruppen
in der Nähe von Gebern oder Stellgliedern des Prozesses läßt sich der Verdrahtungs- bzw.
Verkabelungsaufwand erheblich reduzieren. Bei verteilter Anordnung einzelner Ein-, Aus
gabebaugruppen treten infolge von Datenübertragungen über den Bus gewisse Zeitverzöge
rungen ein, die bei manchen Prozessen, die schnelle Reaktionszeiten verlangen, nicht
hinnehmbar sind. Unter Reaktionszeit ist hierbei die Zeit zu verstehen, die von der Zustands
änderung einer oder mehrerer Eingabesignale in ein Automatisierungsgerät bis zu einer von
der Zustandsänderung ausgelösten Änderung eines Ausgabesignals vergeht. Um die Reak
tionszeit abzukürzen, kann man in den Ein-, Ausgabebaugruppen programmierbare logische
Schaltungen vorsehen, die eine gewisse Verarbeitung bzw. Vorverarbeitung der Eingabesigna
le durchführen. Durch die Vorverarbeitung der Eingangssignale wird die zentrale Einheit
entlastet.
Außerdem sind weniger Daten zwischen der zentralen Einheit und den Ein-, Ausgabebau
gruppen zu übertragen, d. h. der Bus wird ebenfalls entlastet und steht für die Übertragung
der notwendigen Daten schneller zur Verfügung. Für manche Steuer- und/oder Regelaufgaben
kann eine über solche logischen Schaltungen verfügende Ein-, Ausgabebaugruppe auch als
autonome Einheit eingesetzt werden, d. h. als Einheit, die selbsttätig Steuer- bzw. Regelauf
gaben ausführt. Zu den programmierbaren logischen Schaltungen sind vorzugsweise Prozesso
ren zu rechnen, die kostengünstig verfügbar sind und deshalb auch in Ein-, Ausgabebaugrup
pen eingesetzt werden können, die sowohl als Einheiten im Rahmen eines größeren Systems
als auch als einen Vorgang bzw. Prozeß alleine steuernde oder regelnde Einheiten eingesetzt
werden können. Ob eine solche Einheit für sich einen Prozeß steuern kann, hängt unter
anderem davon ab, wieviele Ein- und Ausgänge am Automatisierungsgerät verfügbar sind.
Die Programmierung einer derartigen Ein-, Ausgabebaugruppe kann, wenn sie zu einem
System von Automatisierungsgeräten gehört, über einen Bus vom zentralen Automatisierungs
gerät aus erfolgen. Ein Automatisierungsgerät mit einer seriellen Schnittstelle kann auch mit
einem eigenen, an die Schnittstelle angeschlossenen Programmiergerät oder einem Personal-
Computer programmiert werden. Die Programme werden in einer Programmiersprache
eingegeben, geändert und gespeichert. Auf einem Monitor können die Programme kontrolliert
werden. Auch die Ausgabe eines Programms auf einem Drucker ist möglich. Das fertige
Programm wird beispielsweise auf den Speicher der Ein-, Ausgabebaugruppe überspielt. In
der Inbetriebnahmephase wird der Ablauf des Programms mit dem Programmiergerät kon
trolliert, mit dem z. B. die Signale und Betriebszustände und den Ein- und Ausgängen abge
fragt und angezeigt werden. Darüberhinaus lassen sich auch Ausgänge setzen oder löschen.
Für die Programmierung, Programmprüfung und Inbetriebnahmephase ist die Kenntnis der
jeweiligen Programmiersprache notwendig. Eine solche Programmiersprache enthält z. B.
neben der eigentlichen Fachsprache noch Binder, Lader, Datenbank-, List- und weitere
Generatoren. Die Beherrschung einer solchen Programmiersprache setzt eine längere und
umfangreiche Ausbildung voraus.
Für viele Anwendungsfälle bleibt das in der Inbetriebnahmephase eingegebene Programm für
sehr lange erhalten.
Der Schulungsaufwand ist in diesem Fall im Vergleich zu den Kosten insbesondere bei
kleinen eigenständig arbeitenden Automatisierungsgeräten relativ hoch. Wenn längere Zeit
keine Änderungen des Programms notwendig sind und auch keine weiteren Automatisierungs
geräte entweder neu zu programmieren oder in ihren gespeicherten Programmen zu ändern
sind, gehen bei dem Bedienungspersonal Kenntnisse über die Programmiersprache teilweise
wieder verloren und müssen, damit eine Programmänderung möglich ist, mit gewissem
Aufwand wieder erarbeitet werden.
Aus der DE 27 36 896 C2 und der DE 39 41 710 A1 sind Steuerungsstrukturen bekannt, bei
denen die Eingänge und Ausgänge von logischen Modulen und Signale von und zu einem
Prozeß mit einem Kreuzschienenverteiler (DE 27 36 896 C2) oder einer Schaltmatrix (DE 39
41 710 A1) verbunden sind. Dabei erfolgt die Herstellung der Datenpfade von und zu den
Modulen durch Verbindung von sich kreuzenden Leitungen des Kreuzschienenverteilers bzw.
der Schaltmatrix.
Aus E. H. Düll: "Ein frei programmierbares Prozeßsteuergerät mit Mikrocomputer und
PROMs", Elektronik 5/1975, ist ein Prozeßsteuergerät bekannt, das durch die Verwendung
programmierbarer Festwertspeicher (PROMs) und eines Mikrocomputers besonders flexibel
ist. Das Gerät weist einen Software-Baustein auf, der Verknüpfungsglieder und andere Grund
elemente der digitalen Steuerungstechnik enthält. Dabei sind Ein- und Ausgangssignale der
Bausteine bzw. Module in Form einer Matrix angeordnet, während die Module selbst in einer
Schalttabelle abgelegt sind. Schließlich ist aus L. Luetkens "Back to the Roots, mit FPGAs
programmierbare Steuerungen ohne Zyklusverhalten realisierbar", Elektronik 9/1993, ein
speicherprogrammierbares Automatisierungsgerät bekannt, bei dem anstelle der zylischen
Programmverarbeitung die parallele Verarbeitung mit Hilfe einer Matrix vorgeschlagen wird.
Hier setzt die Erfindung ein, der das Problem zu Grunde liegt, ein speicherprogrammierbares
Automatisierungsgerät zu entwickeln, das mit geringem Hardwareaufwand auf einfache Weise
programmiert werden kann.
Das Problem wird bei einem Automatisierungsgerät der eingangs beschriebenen Art erfin
dungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
Unter Datenpfad ist hierbei eine zumindest während des Betriebs des Gerätes bei vorhandener
Betriebsspannung aufrecht erhaltene Verbindung zwischen den jeweiligen Ein- bzw. Aus
gängen zu verstehen. Mit der vorstehend beschriebenen Anordnung lassen sich im Automati
sierungsgerät bleibende kombinatorische und/oder sequentielle logische Strukturen projektie
ren, die im Gerät, d. h. nahe an den Gebern oder Stellgliedern des Prozesses die Eingangs
signale verarbeiten und in Abhängigkeit von der projektierten Struktur Ausgangssignale
erzeugen. Durch die Ausführung der logischen Operationen im jeweiligen Automatisierungs
gerät wird bei dessen Einsatz als Eingabe-, Ausgabebaugruppe die Reaktionszeit verkürzt.
Weiterhin wird durch die Möglichkeit, das Automatisierungsgerät auf einfache Weise
programmieren zu können, ein Einsatz als selbständige Prozeßsteuer- und -regeleinheit
geschaffen. Die Programmierung kann mit geringem Aufwand ausgeführt werden. Die
Kenntnis einer Programmiersprache ist nicht notwendig. Die Programmierung kann anhand
eines Logikplans vorgenommen werden, der für den jeweiligen Fertigungs- oder Produktions
vorgang erstellt wurde, indem den Elementen des Logikplans die entsprechenden Module des
Automatisierungsgeräts zugeordnet werden. Durch den geringen Aufwand für die Program
mierung und Anzeige wird der Hardwareaufwand für das Automatisierungsgerät nicht in
einem ins Gewicht fallenden Umfang erhöht. Besonders vorteilhaft ist die Projektierung
mittels Taster. Die Projektierung wird z. B. an Hand eines Logikplans ausgeführt. Mit den
Tastern ergibt sich ein besonders geringer schaltungstechnischer Aufwand, wobei dieser
inbesondere für einfachere Steuerungsaufgaben geeignet ist.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, daß den Buseingängen und den
Busausgängen jeweils eigene Adressen in der aufsteigenden Reihenfolge zugeordnet sind.
Diese Ausführungsform ist besonders für die Anordnung in einem System mit anderen
Automatisierungsgeräten geeignet, die über den Bus miteinander verbunden sind. In diesem
Zusammenhang übt das Automatisierungsgerät vorzugweise die Funktion einer "Quick-
Response-I/Q-Einheit" aus, die einfach zu projektieren ist, d. h. das Gerät kann schnell und
einfach an die Gegebenheiten der lokalen Steuerungsaufgaben angepaßt werden.
Bei Einsatz der manuellen Projektierung mittels Tasten wird insbesondere bei Betätigung des
ersten Tasters die Adresse des aufgerufenen Dateneingangs des jeweiligen Moduls
oder Prozeßausgangs oder Busausgangs auf einem Display angezeigt, wobei bei unbetätigtem
erstem Taster die Adresse des mit dem jeweiligen Dateneingang, Prozeßausgang oder
Busausgang verbundenen Prozeßeingangs, Buseingangs, Festwerts oder Datenausgangs des
jeweiligen Moduls angezeigt wird.
Mit dieser Anordnung ist auf einfache Weise eine Kontrolle der hergestellten Verbindungs
wege möglich. Dabei wird der Aufwand für die Darstellung durch die Aufeinanderfolge der
Adressen in Abhängigkeit von den zwei möglichen Tasterschaltzuständen auf ein Minimum
reduziert. Es genügt für das Display eine an die Adresse mit der höchsten Zahl angepaßte
Anzahl von Anzeigeelementen.
Vorzugsweise werden bei Betätigung des ersten Tasters die Datenein- und -ausgänge einer
seits während einer einen Grenzwert überschreitenden Zeitspanne nacheinander kontinuierlich
aktiviert und deren Adressen angezeigt und andererseits während einer den Grenzwert unter
schreitenden Zeitspanne intermittierend aktiviert und angezeigt. Auf diese Weise ist es mög
lich, schneller einen gewünschten Dateneingang oder Datenausgang auszuwählen.
Besonders günstig ist eine Ausführungsform, bei der binäre oder arithmetische Festwerte
durch Betätigung des zweiten Tasters aktivierbar und auf dem Display darstellbar sind sowie
dem aktivierten Dateneingang des jeweiligen Moduls nach einer weiteren Betätigung des
zweiten Tasters zugeführt werden. Damit wird eine weitere Möglichkeit zur einfachen und
schnellen Projektierung einer Struktur für die Steuerung und Regelung von Prozessen ge
schaffen.
Jeder Anwahlgruppe ist vorzugsweise ein eigener, für sich in Verbindung mit einer Adresse
auf dem Display darstellbarer Code zugeordnet, an dem erkannt werden kann, welche Arten
von Ein- bzw. Ausgängen aktiviert sind und miteinander verbunden werden können. Die An
wahlart bezeichnet dabei jeweils eine Gruppe von Ein- und Ausgängen, die gleichartige
Funktionen haben. Beispielsweise gehören die Prozeßeingänge einer ersten, die Datenaus
gänge der Module einer zweiten, die Buseingänge einer dritten und die Festwerte wiederum
der ersten Anwahlgruppe an, so daß ein binärer Code mit zwei Stellen für die Anzeige der
verschiedenen Arten von Daten ausreichend ist. Für eine solche Anzeige reichen deshalb zwei
Anzeigeelemente, insbesondere in Form von LEDs, aus.
Eine schnellere Projektierung läßt sich erreichen, indem bei Betätigung des zweiten Tasters
innerhalb eines zeitlichen Grenzwerts eine Aktivierung des in der gleichen Anwahlgruppe
nächstfolgenden Ein- bzw. Ausgangs und außerhalb des Grenzwerts ein Übergang auf den
ersten Ein- bzw. Ausgang der folgenden Anwahlgruppe durchgeführt wird. Es besteht daher
die Möglichkeit, von einer Gruppe auf die nächste überzugehen, ohne daß die Ein- bzw. Aus
gänge der gleichen Gruppe vom ersten bis zum letzten durchlaufen bzw. aktiviert worden sein
müssen.
Es ist weiterhin zweckmäßig, als Display nur die für die Adresse mit der größten Zahl von
Anzeigeelementen, z. B. lichtemittierenden Dioden, vorzusehen. Die Herstellung des Daten
pfads geschieht dann zwischen dem jeweiligen Ein- bzw. Ausgang oder Festwert, der gerade
auf dem Display angezeigt wird und dem Ein- bzw. Ausgang oder Festwert, dem die unmit
telbar vor dem gerade angezeigten Wert vorhandene Anzeige entspricht.
Die Module sind insbesondere in einem Speicher enthaltene Firm- oder Softwaremodule.
Günstig ist es auch, wenn die Module als Firmware in einem Festwertspeicher enthalten sind,
der in dem Mikroprozessor realisiert oder mit diesem verbunden ist. Die Herstellung eines
Datenpfads zwischen einem durch den ersten Taster ausgewählten Ein- bzw. Ausgang und
einem durch den zweiten Taster ausgewählten Aus- bzw. Eingang geschieht mit Hilfe einer
gespeicherten Tabelle, in der die Zuordnungen zwischen den Adressen durch Zeiger oder
Merker enthalten sind.
Eine andere Möglichkeit besteht darin, die Module als Hardwarebausteine auszubilden. Die
Verbindungen zwischen den einzelnen Ein- und Ausgängen bzw. den Festwerte fahrenden
Elementen können dann mittels programmierbarer Logikbausteine ausgeführt werden.
Das Automatisierungsgerät weist eine serielle Schnittstelle auf, über die Informationen einge
geben und ausgegeben werden können. Diese Schnittstelle wird insbesondere zur Übertra
gung von Daten verwendet, mit denen die gewünschten Verbindungen zwischen den Modu
len und den Ein- und Ausgängen hergestellt werden können. Damit kann das Gerät wahlweise
mittels der Tasten oder einem, an die serielle Schnittstelle angeschlossenen Gerät projektiert
werden. An die Schnittstelle wird zweckmäßigerweise ein Personal-Computer angeschlossen.
Die Module sind vorzugsweise je mit zwei zueinander ambivalenten Ausgängen versehen,
wodurch die Flexibilität in der Herstellung der gewünschten logischen Verbindungen erhöht
wird.
Die Erfindung wird im folgenden anhand eines in einer Zeichnung dargestellten Ausführungs
beispiels näher beschrieben, aus dem sich weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile erge
ben.
Es zeigen:
Fig. 1 Automatisierungsgeräte in perspektivischer Ansicht
und
Fig. 2 ein Blockschaltbild einer in den Automatisierungsgeräten gem. Fig. 1 vorhandenen
Struktur,
Fig. 3 ein Blockschaltbild des gesamten Aufbaus eines Automatisierungsgeräts,
Fig. 4a eine erste Netzwerkstruktur,
Fig. 4b eine zweite Netzwerkstruktur,
Fig. 4c eine dritte Netzwerkstruktur.
Ein auf einer Profilschiene 1 aufgestecktes speicherprogrammierbares Automatisierungsgerät
2 oder 3 enthält eine Reihe von Prozeßeingängen 4, 5, 6 usw. in Form von Messern oder
Stiften eines Steckverbinders 7 und eine Reihe von Prozeßausgängen 8, 9, 10, 13 usw. eben
falls in Form von Messern oder Stiften eines weiteren Steckverbinders 11. Auf die Steckver
binder 7, 11 sind steckbare Schraubklemmen aufsetzbar, in denen die Enden von Leitungen
befestigt sind, die zu Gebern bzw. Stellelementen im Prozeß bzw. der technischen Anlage
verlegt sind, die ganz oder teilweise mit dem Automatisierungsgerät 2 gesteuert und/oder
geregelt wird. Die in Fig. 1 bezeichneten drei Prozeßeingänge und Prozeßausgänge sind nur
beispielhaft angegeben. Es können mehr derartige Ein- und Ausgänge vorgesehen sein.
Die Prozeßeingänge 4, 5, 6 usw. sind mit nicht näher dargestellten Eingabeschaltungen ver
bunden, die aus den Eingangssignalen der Geber binäre Signale bilden, die von Schaltungen
der Datenverarbeitungstechnik verarbeitet werden können. Das Automatisierungsgerät 2
bzw. 3 enthält datenverarbeitende Schaltungen, z. B. eine Mikrorechneranordnung, die im
wesentlichen mindestens einen Prozessor und Programm- sowie Lese-, Schreibspeicher auf
weist.
Zu den datenverarbeitenden Schaltungen gehören auch Ausgabeschaltungen, die an den Pro
zeßausgängen 8, 9, 10 usw. die von den angeschlossenen Stellelementen oder Stellgliedern
benötigten Signale erzeugen. Im Automatisierungsgerät 2 bzw. 3 sind Zwischenspeicher für
die binär umgeformten Signale der Prozeßeingänge 4, 5, 6 usw. und der Prozeßausgänge 8,
9, 10 usw. vorgesehen.
Die beiden Automatisierungsgeräte 2, 3 sind Teil einer Gruppe von Automatisierungsgeräten,
die gemeinsam einen Prozeß steuern bzw. regeln. Für den Datenaustausch zwischen den Au
tomatisierungsgeräten 2, 3 und einer zentralen Einheit ist ein Bus 12 vorgesehen, bei dem es
sich insbesondere um einen seriellen Bus handelt.
Die Zwischenspeicher für die Prozeßeingangssignale können ambivalente Signale ausgeben.
Wenn im folgenden ambivalente Prozeßeingangssignale erwähnt sind, sind diese auf die vor
stehend beschriebene Art erzeugt.
Im Automatisierungsgerät 2, das im folgenden näher beschrieben wird, aber auch im Auto
matisierungsgerät, das sich vom Gerät 2 in der Zahl der Prozeßein- und Prozeßausgänge und
damit in der Breite unterscheidet, sind eine Reihe von Modulen realisiert. Es handelt sich da
bei um unterschiedliche Arten von Modulen, d. h. um Module, die unterschiedliche Funktio
nen der kombinatorischen und/oder sequentiellen Booleschen Logik ausführen. So sind Mo
dule T1, T2 vorhanden, die Zeitgeberfunktionen ausführen und jeweils einen Dateneingang
FR1 bzw. FR2 zum Anstoßen einer Zeitverzögerung und einen Eingang RT1 bzw. RT2 zum
Zurücksetzen aufweisen. Weiterhin kann ein Eingang E1 bzw. E2 für die Freigabe des Zeit
gebers oder Zeitglieds T1 bzw. T2 vorhanden sein.
Die im folgenden als Zeitgeber-Module T1 bzw. T2 bezeichneten Module weisen jeweils zu
einander ambivalente Ausgänge a, b bzw. i, j auf. In Fig. 2 sind nur zwei Zeitgeber-Module
dargestellt. Im Automatisierungsgerät 2 und auch 3 sind aber mehr als zwei Zeitgeber-
Module vorhanden.
Von einer weiteren Reihe von Modulen, die in den Automatisierungsgeräten 2, 3 vorhanden
sind, sind in Fig. 2 die Module Z1 und Z2 dargestellt, die eine Zählfunktion ausführen, d. h.
es handelt sich um Zähler, insbesondere für binäre Eingangsdaten. Die im folgenden mit Zäh
ler-Module Z1, Z2 bezeichneten Module haben Dateneingänge F1, F2 für die Freigabe der
Zählung, Rücksetzeingang RZ1, RZ2 für die Zurücksetzung auf einen bestimmten Zähler
stand, z. B. 0, und Dateneingänge für Zähldaten oder Impulse +1Z1 und +1Z2. Die Zähler-
Module Z1, Z2 haben jeweils ambivalente Ausgänge c, d bzw. k, l.
Ferner sind in den Automatisierungsgeräten 2, 3 eine Reihe von Modulen vorhanden, die eine
Flipflop-Funktion ausüben. In Fig. 2 sind lediglich zwei dieser Module, nämlich D1 und D2
dargestellt, die im folgenden als Flipflop-Module bezeichnet werden.
Die Flipflop-Module D1, D2 üben die D-Flipflop-Funktion aus, jedoch können auch andere
Flipflop-Funktionen vorgesehen sein. Die Flipflop-Module D1, D2 haben Dateneingänge
CP1, CP2 zum Takten und Dateneingänge D1', D2' für die einzuspeichernden binären Daten.
Auch die Flipflop-Module D1, D2 haben ambivalente Ausgänge, die in Fig. 2 mit e, f bzw. m,
n bezeichnet sind.
Weiterhin enthalten die Automatisierungsgeräte 2 und 3 jeweils zahlreiche Module mit Schalt
netzwerk-Funktion, von denen nur die Module S1, S2 in Fig. 2 dargestellt sind. Diese Modu
le werden im folgenden als Schaltnetzwerk-Module S1, S2 bezeichnet. Sie verknüpfen kom
binatorisch Eingangsdaten. Die Schaltnetzwerk-Module S1, S2 bestehen jeweils aus zwei
UND-Gliedern &1, &2 mit Eingängen U11, U12 bzw. U21, U22, U23, U24 und U11', U12'
bzw. U21', U22', U23', U24', die je ein ODER-Glied O1, O2 speisen.
Die UND-Glieder &1, &2 haben jeweils zwei oder mehr Eingänge für binäre Daten und einen
Ausgang, während die ODER-Glieder D1, D2 jeweils zwei zueinander ambivalente Ausgänge
g, h bzw. o, p haben.
Die Anzahl der gleichartigen Zeitgeber-, Zähler-, Flipflop- und Schaltnetzwerk-Module in
den Automatisierungsgeräten 2 und 3 hängt von der Anzahl der Prozeßeingänge, der Prozeß
ausgänge und der Eingänge und Ausgänge von und zum Bus 12 ab. Es sind jeweils soviele
Module vorzusehen, daß ausreichend Eingänge bzw. Module für die Eingabe und Ausgabe
von Daten bzw. für die gewünschten logischen Verarbeitungen zur Verfügung stehen, d. h. es
ist ein Überschuß im Vergleich zu den Prozeßeingängen, Prozeßausgängen und Busein- bzw.
Busausgängen vorhanden.
Den Datenausgängen der Module sind jeweils Adressen in aufsteigender Reihenfolge zuge
ordnet. Durch die Adressen wird daher die Reihenfolge der Module festgelegt. Bei der in Fig.
2 dargestellten Anordnung sind den Eingängen der Module in der Reihenfolge T1, Z1, D1,
O1, T2, Z2, D2, O2 mit den Dateneingängen FR1, RT1, E1 + Z1, F1, RZ1, CP1, D1', U11,
U12, U21, U22, U23, U24, FR2, RT2, E2, +1Z2, F2, RZ2, CP2, D2', U11', U12', U21',
U22', U23', und U24' die Zeichen bzw. Adressen 1 bis 28 zugeordnet. Die Zuordnung setzt
sich mit entsprechenden, nicht dargestellten Modulen fort.
Den vier Prozeßausgängen 8, 9, 10, 13 sind z. B. die Zeichen bzw. Adressen 51, 52, 53, 54
zugeordnet, denen z. B. Leitungen entsprechen, die zu Ausgangsdatenspeichern geführt sind,
die in Fig. 2 mit A1, A2, A3 und A4 bezeichnet sind. Den Ausgangsdatenspeichern A1 bis A4
sind jeweils nicht näher bezeichne Verstärker nachgeschaltet, mit denen die Prozeßausgän
ge 8, 9, 10 bzw. 13 verbunden sind.
In den Automatisierungsgeräten 2 und 3 sind jeweils nicht näher dargestellte Speicher zur
Aufnahme von Daten vorhanden, die über den Bus 12 eingespeist werden. Die Ausgänge
dieser Speicher können als Eingänge bezeichnet werden. In Fig. 2 sind drei dieser Eingänge
mit 14, 15, 16 bezeichnet.
Zusätzlich sind in den Automatisierungsgeräten 2 bzw. 3 Elemente zur Erzeugung von binä
ren bzw. arithmetischen Festwerten vorhanden. Von diesen Elementen sind in Fig. 2 drei dar
gestellt und mit 17, 18, 19 bezeichnet.
Die in Fig. 2 dargestellten Module sind für die Verarbeitung von Prozeßeingabedaten,
Buseingabedaten und Festwerten und für die Erzeugung von Prozeßausgabedaten und
Busausgabedaten vorgesehen. Die Verarbeitung der Daten hängt von der Art des Prozesses
und der Verbindung mit anderen Automatisierungsgeräten über den Bus, insbesondere mit
einer Zentraleinheit, ab. Wenn die Automatisierungsgeräte 2, 3 vorwiegend als Eingabe-,
Ausgabegeräte verwendet werden, dann ist die Art der Datenverarbeitung eine andere als im
Falle der selbsttätigen Steuerung eines Prozesses.
Bei den Automatisierungsgeräten 2 und 3 werden die Verbindungen zwischen den Pro
zeßeingängen 4, 5, 6 usw. den Buseingängen 14, 15, 16 usw. den Festwertelementen 17, 18,
19, den Prozeßausgängen 8, 9, 10, 13 usw. und den Busausgängen vor Inbetriebnahme pro
jektiert. Um die Art der Projektierung zu verdeutlichen, sind in Fig. 2 die Prozeßeingänge 4,
5, 6 usw., die Buseingänge 14, 15, 16 usw. und die Festwertelemente 17, 18, 19 jeweils in
Form von Leitungen 20, 21, 22 dargestellt, die als Spaltenleitungen in Fig. 2 gezeichnet sind.
Die Ausgänge a, b, c, d, e, f, g, h, i, j, k, l, m, n, o, p der Module, die mit den Speichern A1
bis A5 oder mit den Dateneingängen verbunden werden können, sind als Leitung 23 in Fig. 2
dargestellt. Die Leitung 23 bildet eine Spaltenleitung vor den Dateneingängen der Module
und nach den Ausgängen der Module sowie vor den Prozeß- und Busausgängen.
Den Dateneingängen der Module sind jeweils Adressen 1' bis 28', d. h. Ziffern in aufsteigen
der Reihenfolge, zugeordnet. Die Eingänge sind in Fig. 2 symbolisch durch Zeilenleitungen
dargestellt. Der Eingang 1 ist dem Dateneingang FR1 des Zeitgeber-Moduls T1 zugeordnet.
Die durch Zeilenleitungen 1', 2', 3', 4', 5', 6', 7', 8', 9', 10', 11', 12', 13', 14', 15', 16', 17', 18',
19', 20', 21', 22', 23', 24', 25', 26', 27' und 28' symbolisch dargestellten Adressen sind in der
angegebenen Reihenfolge den Dateneingängen FR1, RT1, E1, +Z1, F1, RZ1, CP1, D1', U11,
U12, U21, U22, U23, U24, FR2, RT2, E2, +1Z2, F2, RZ2, CP2, D2', U11', U12', U21',
U22', U23', und U24' zugeordnet. Den Prozeßausgängen 8, 9, 10, 13 sind die Adressen 51',
52', 53' und 54' und Busausgängen die Adressen 56', 57 bis 70' zugeordnet, die praktisch den
Adressen von Ausgangsspeichern entsprechen.
Die Kreuzungsstellen von Spalten- und Zeilenleitungen deuten an, daß eine Verbindung zwi
schen den Eingängen, die durch die Zeilenleitungen symbolisiert sind, und Prozeßeingängen
20, Buseingängen 21 und Festwerten 22 sowie rückgekoppelten Datenausgängen der Module
und Datenausgängen zu Prozeßausgängen und Busausgängen möglich ist.
Eine gewünschte Verbindung zwischen einem Prozeßeingang, Buseingang, Festwert, rück
koppelbaren Datenausgang, Datenausgang und Busausgang kann wie folgt erzeugt werden.
Im Automatisierungsgerät 2 bzw. 3 sind zwei Taster bzw. Tastschalter 24, 25 vorgesehen,
die z. B. verdeckt angeordnet oder nur mit einem Werkzeug betätigbar sind. Durch aufeinan
derfolgende Betätigung des ersten Tasters 24 werden die Adressen 1' bis 28' bzw. 51' bis 70'
nacheinander aufgerufen und die entsprechenden Dateneingänge aktiviert. Die Automatisie
rungsgeräte 2 und 3 weisen auch jeweils am Display in Form einer Reihe von lichtemittieren
den Dioden 26, 27, 28, 29, 30, 31 auf.
Wenn eine der vorstehend erwähnten Adressen aufgerufen wird, wird der zugeordnete Da
teneingang aktiviert und die entsprechende Adresse auf dem Display angezeigt. Wenn der
Taster 24 ständig gedrückt wird, werden die Adressen 1' bis 28' und 51' bis 70' in aufeinan
derfolgender Reihenfolge aufgerufen, die entsprechenden Dateneingänge der Module aktiviert
und die Adressen angezeigt. Maßgebend ist, daß der Taster 24 länger als ein bestimmter
Grenzwert einer Zeitspanne gedrückt wird. Dieser Grenzwert kann einige Sekunden betra
gen. Wenn die Betätigung des Tasterschalters 24 aufhört, bleibt die gerade aufgerufene
Adresse auf dem Display angezeigt und der entsprechende Eingang für die Erzeugung einer
Verbindung aktiviert. Durch längeres Betätigen des Tasters 24 kann die Zeit, die zwischen
dem Aufrufen der Adresse 1 und einer gewünschten Adresse vergeht, kurz gehalten werden.
Wenn der Taster 24 kürzer als der Grenzwert gedrückt wird, dann wird jeweils eine Adresse
intermittierend bzw. schrittweise aufgerufen und angezeigt sowie der zugehörige Datenein
gang aktiviert. Auf diese Weise ist ein schrittweiser Aufruf von Adressen und Dateneingän
gen möglich, wodurch die Möglichkeit einer gezielten Auswahl bzw. Anwahl einer Adresse
und des zugehörigen Dateneingangs geschaffen wird. Wenn der Taster 24 in diesem Schritt
betrieb nicht mehr betätigt wird, erscheint auf dem Display ebenfalls eine Anzeige. Es handelt
sich dabei um diejenige Adresse oder denjenigen Festwert, der mit dem Dateneingang, Pro
zeßausgang oder Busausgang verbunden ist, dessen Adresse unmittelbar zuvor bei der Ta
sterbetätigung angezeigt wurde.
Mit dem zweiten Taster 25 werden die Adressen, die Prozeßeingängen, Buseingängen, Fest
werten und Datenausgängen zugeordnet sind, aufgerufen und auf dem Display angezeigt,
wobei die zugeordneten Prozeßeingänge, Busausgänge, Festwerte und Datenausgänge für die
Herstellung einer Verbindung aktiviert werden.
Den Prozeßeingängen, Buseingängen, Festwerten und Datenausgängen entsprechen jeweils
unterschiedliche Arten bzw. Gruppen von Daten, die auch für die Steuerung des Prozesses
eine unterschiedliche Bedeutung haben.
Diese Bedeutung wird in der angezeigten Adresse entsprechend hervorgerufen, indem z. B.
zwei Stellen der Reihe von lichtemittierenden Dioden 26 bis 33 einer bestimmten Gruppe von
Daten wie Prozeßeingängen, Buseingängen, Festwerten und rückkoppelbaren Datenausgän
gen der Module zugeordnet sind.
Prozeßeingänge und Festwertadressen werden z. B. neben der jeweiligen Adresse durch einen
Gruppencode gekennzeichnet, der sich vom Gruppencode für rückgekoppelte Datenausgänge
und Buseingänge unterscheidet.
Die Betätigung des Tasters 25 löst in Abhängigkeit von einem Grenzwert einer Zeitspanne
verschiedene Wirkungen aus. Dieser Grenzwert liegt ebenfalls bei einigen Sekunden. Wird
der Taster 25 eine Zeitspanne gedrückt gehalten, die kleiner als dieser Grenzwert ist, dann
wird innerhalb einer Anwahlgruppe bzw. Anwahlart der in der Reihenfolge der Adresse
nächste Eingang aufgerufen und aktiviert, wobei die Adresse auf dem Display angezeigt wird.
Auf diese Weise ist es möglich, z. B. von einem Prozeßeingang auf den nächsten oder von
einem Buseingang auf den nächsten umzuschalten. Wird dagegen der Taster 25 länger als die
durch den Grenzwert bestimmte Zeitspanne betätigt gehalten, so wird auf die nächste Gruppe
von Eingängen umgeschaltet. Beispielsweise wird von Prozeßeingängen und Festwerten auf
Buseingänge um- bzw. weitergeschaltet, wobei derjenige Buseingang, dem die kleinste
Adresse innerhalb der Gruppe oder Anwahlart zugeordnet ist, aktiviert und seine Adresse
angezeigt wird. Um den Aufwand an Hardware möglichst gering zu halten, ist das Display
nur für die Anzeige der Stellen einer Adresse, und zwar derjenigen, die die höchste Zahl hat,
ausgelegt. Eine Verbindung zwischen einem Eingang, der durch den Taster 24 ausgewählt
wurde, und einem Eingang, der durch den Taster 25 ausgewählt wurde, wird durch das Los
lassen des Tasters 25 hergestellt. Es kommt dann ein fest eingestellter Datenweg zwischen
dem Ein- bzw. Ausgang, dessen Adresse aus dem Adressenvorrat 1' bis 28' und 51' bis 70'
ausgewählt wurde, und dem Ein- oder Ausgang einer Gruppe oder Anwahlart zustande, des
sen Adresse auf dem Display angezeigt wird. Wegen Beschränkung der Stellenzahl des Dis
plays muß sich der Projektierer die Adresse, die zuvor auf dem Display angezeigt wurde,
merken, wenn er die hergestellte Verbindung im Gedächtnis behalten will.
Durch Betätigung des Tasters 24, 25 auf die oben beschriebene Art kann daher jede ge
wünschte Verbindung zwischen Prozeßeingängen und Dateneingängen der Module, Busein
gängen und Dateneingängen der Module, Festwerte und Dateneingänge der Module, Daten
ausgänge und Dateneingänge der Module sowie Datenausgänge der Module und Prozeßaus
gänge sowie Busausgänge projektiert werden. Die Herstellung der Verbindung richtet sich
nach dem für eine bestimmte Aufgabe maßgebenden Logikplan.
Die oben erwähnten Module können als Software- oder Hardware-Module realisiert sein.
Bei Softwaremodulen wird der Datenweg mit Hilfe von Tabellen mit Adressen und Merkern
oder Zeigern hergestellt. Die Software-Module sind vorzugsweise als Firmware in einem ent
sprechenden Speicher vorhanden. Die Auswahl der Dateneingänge, Datenausgänge, Pro
zeßeingänge, Prozeßausgänge, Busein- und ausgänge und Festwerte geschieht mittels Zäh
lern, in denen die Adressen durch Tasterbetätigung erzeugt werden. Wenn die Module als
Hardwarebausteine vorhanden sind, werden die Verbindungen insbesondere mittels EPROMs
oder EEPROMs hergestellt.
Das oben beschriebene Automatisierungsgerät kann in verschiedenen Netzen und bei ver
schiedenen Automatisierungskonzepten verwendet werden. Es wird eine bestimmte Intelli
genz in Ein-Ausgabeautomatisierungsgeräten integriert, die leicht und einfach projektiert
werden können und die Reaktionszeit vermindern.
Beim Durchlaufen der Eingänge während es Projektierens mit den Tastern werden diejenigen
Eingänge, die nicht mit einem Ausgang verbunden werden, selbsttätig mit einer linearen
Konstanten, insbesondere mit einer logischen "1" beaufschlagt.
Die Leuchtdioden 26 bis 32 und die Taster 24, 25 sind vorzugsweise in den Lüftungsschlitzen
des Gehäuses 2 angeordnet und in Fig. 1 insbesondere zur Verdeutlichung auf dem oberen
Gehäuseteil dargestellt. Die verdeckte Anordnung verhindert, daß durch zufällige Berührung
der Taster Projektierungsänderungen entstehen.
Der gesamte Aufbau der Schaltung des Automatisierungsgerätes 2 bzw. 3 ist in Fig. 3 darge
stellt. Die Prozeßeingänge 4, 5, 6 und eine Reihe weiterer, nicht dargestellter Prozeßeingänge
sind über Pegelanpaßschaltungen 14 mit einer Verarbeitungseinheit 35 verbunden, in der u. a.
die in Fig. 2 dargestellte Anordnung realisiert ist. Die Verarbeitungseinheit 35 ist über eine
physikalische Schnittstelle 36 mit dem seriellen Bus 37 verbunden. Weiterhin enthält die Ver
arbeitungseinheit 35 eine serielle Schnittstelle 45, deren Anschlüsse in Fig. 3 mit 38, 39, 40
verbunden sind. Von der Verarbeitungseinheit gehen Ausgänge zu Pegelanpaßschaltungen
41, die die Prozeßausgänge 8, 9, 10, 13 und weitere nicht dargestellte Prozeßausgänge auf
weist. Außerdem ist die Verarbeitungseinheit 35 mit einem Speicherelement 45 verbunden.
Das Speicherelement 45 speichert Programmdaten und behält seinen Inhalt auch nach Aus
schalten der Versorgungsspannung.
Die Verarbeitungseinheit ist ein Mikrocontroller 42 mit ROM.
Die Fig. 4a zeigt eine Netzwerkstruktur 46, die ein Schaltnetzwerk betrifft. Die Netzwerk
struktur 46 setzt sich aus einzelnen Netzelementen NE1, NE2, NE3, NE4, NE5, NE6 als
Eingänge und Q als Ausgang zusammen. Es handelt sich bei diesen Netzwerkelementen um
Konstante, Prozeßein- bzw. ausgänge, Merker, binäre Daten von der Schnittstelle zum seriel
len Bus, z. B. einen Interbus, binäre Daten zum seriellen Bus, Prozeßeingänge mit nachge
schalteter Flankenerkennung. Unter Merker ist dabei ein intern gesetzter Speicher zu verste
hen, mit dem jeweils Netzwerkstrukturen gekoppelt werden können. Die Netzwerkelemente
sind hierbei entsprechend der Aufgabe des Netzwerks zu wählen. Die Fig. 4b zeigt eine
Netzwerkstruktur 47, die einen Zähler betrifft und ebenfalls Netzwerkelemente NE1 und NE6
sowie den Ausgang Q umfaßt.
Als Netzwerkelemente können wieder die oben erwähnten Elemente verwendet werden. In
der Fig. 4c ist eine Netzwerkstruktur 48 dargestellt, die einen Zeitgeber betrifft, und ebenfalls
aus den Netzwerkelementen NE1-6 und Q besteht.
Die Netzwerkstruktur 46 setzt sich aus zwei Reihen von UND-Verknüpfungen, die in eine
ODER-Verknüpfung einmünden zusammen. Deshalb kann diese Netzwerkstruktur 46 auch
für die Bildung von Speichern, wie Flipflops benutzt werden.
Um Speicherplatz zu sparen enthalten die Netzwerkstrukturen 46, 47, 48 die gleiche Anzahl
von Netzwerkselementen, wobei diejenigen, die nicht benötigt werden als Konstante ausge
bildet sind.
Im folgenden sind die Netzwerkelemente NE in Verbindung mit Symbolen näher angegeben:
Netzwerkelemente (NF/Q) | |
Konstante* | 0 |
Prozeß-Ein-bzw. Ausgänge* | E1, A4, ... |
Merker* | M1, M2, ... |
binäre Daten vom seriellen Bus* | BM1→, BM2→, ... |
binäre Daten zum seriellen Bus* | →BM1, →BM2, ... |
Prozeß-Eingänge mit nachgeschalteter Flankenerkennung* | E1↑, E2↑, ... |
Merker mit nachgeschalteter Flankenerkennung* | M1↑, M2↑, ... |
Zähler* | Z1, Z2, ... |
Zeitgeber* | T1, T2, ... |
explizite Sollwert-Vorgaben | 1-65535 |
16 Bit Integr-Wert vom seriellen Bus als Sollwert für Zähler oder Zeitgeber | 0 |
16 Bit Integer-Wert zu übertragen | 0 |
*) Diese NE können auch negiert verwendet werden. |
Das Netzwerkelement Q enthält in codierter Form die Information über die Art der Netz
werkstruktur 46, 47 oder 48.
Die Netzwerkstrukturen werden an Hand des jeweiligen Kontaktplans, wie er in Fig. 4a, b, c
dargestellt ist, kodiert. Hieraus ergeben sich Kodierungsfolgen, die in eine Liste eingetragen
werden, die über die serielle Schnittstelle als ASCII-Zeichenfolge in das Automatisierungsge
rät 2 oder 3 eingegeben wird (fig. 3).
Zur Erstellung der Liste kann ein ASCII-Editor, bzw. Textsystem mit ASCII-Ausgabeformat
verwendet werden.
Eine LED an der QPR signalisiert die erfolgreiche Übertragung der Pojektierungsliste.
Die Kodierung für ein Netzwerkelement wird vorzugsweise als Summe einer Operan
deradresse und einen dem Operanden zugeordneten Offset berechnet. Bei Verwendung eines
negierten Kontakts (Öffner/neg. Ausgang) ist zusätzlich ein vorgegebener Wert zu addieren.
Durch die oben beschriebenen Maßnahmen wird der Speicherplatz für die Erstellung der
Sequenzen optimal ausgenutzt, d. h. es kann ein relativ kleiner EEPROM-Speicher benutzt
werden.
Die projektierbare Vorverknüpfung ermöglicht die eigenständige Verarbeitung von Eingangs-
zu Ausgangssignalen, d. h. Verriegelungsschaltungen bleiben auch bei Ausfall des Bus-
Systems aktiv und es erfolgt eine schnelle Reaktion auf den Prozeß. Deshalb treten keine
Verzögerungen durch das Bus-System ein.
Alle unprojektierten Prozeß- Eingänge werden automatisch auf die von den Automatisie
rungsgeräten an den Bus übertragenen Daten abgebildet. Alle unprojektierten Prozeß-
Ausgänge besitzten diegleiche Valenz wie die vom Bus übertragenen binären Daten.
Claims (12)
1. Speicherprogrammierbares Automatisierungsgerät, das Prozeßeingänge zum An
schließen von Gebern eines Prozesses und Prozeßausgänge zum Anschließen von
Stell- bzw. Betätigungselementen eines Prozesses aufweist und für die kombinato
rische und/oder sequentielle logische Verarbeitung von über die Prozeßeingänge
eingespeister binärer Signale und für die Ausgabe der Ergebnisse der Verarbeitung an
die Prozeßausgänge ausgebildet ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß für die Funktionen Zeitgeber, Zähler, Flipflop und Schaltnetzwerk jeweils
mehrere Module (T1, Z1, D1, S1, T2, Z2, D2, S2) mit Datenausgängen (a, b, c, d, e,
f, g, h, i, k, l, m, n, o, p) realisiert sind, daß die Zeitgeber Module (T1, T2) Daten
eingänge (FR1, FR, RT1, RT2) zum Anstoßen und Rücksetzen der Funktion, die
Zähler-Module (Z1, Z2) Dateneingänge (E1, E2, RZ1, RZ2, +1Z1, +1Z2) zum
Auslösen der Zählfunktion, die Flipflop-Module (D1, D2) Dateneingänge (CP1, D1',
CP2, D2') zum Setzen, Takten und/oder Rücksetzen und die Schaltnetzwerk-Module
(S1, S2) Dateneingänge (U11, U12, U21, U22, U23, U24, U11', U12', U21', U22',
U23', U24') für zu verknüpfende Daten aufweisen, daß den Dateneingängen (FR1,
RT1, E1, +1Z1, F1, RZ1, CP1, D1', U11, U12, U21, U22, U23, U24, FR2, RT2, E2,
+1Z2, F2, RZ2, CP2, D2', U11', U12', U21', U22', U23', U24') der Module (T1,
Z1, D1, S1, T2, Z2, D2, S2) und den Prozeßausgängen (8, 9, 10, 13) Adressen
(1'... 70') in aufsteigender Reihenfolge zugeordnet sind, daß den Prozeßeingängen (4,
5, 6), Festwerten (17, 18, 19) und Datenausgängen (a, b, c, d, e, f, g, h, i, j, k, l, m,
n, o, p) des Automatisierungsgerätes (2, 3) eigene Adressen zugeordnet sind, daß
durch aufeinanderfolgende Betätigung eines ersten Tasters (24) zur Vorbereitung eines
Datenpfades die Dateneingänge der Module und die Prozeßausgänge mit ihrer Adresse
zyklisch aufrufbar sind, daß durch aufeinanderfolgende Betätigung wenigstens eines
zweiten Tasters (25) die Prozeßeingänge, die Datenausgänge der Module und die
Festwerte für die Herstellung eines Datenpfades zyklisch aktivierbar sind und daß der
durch die Anzahl der Betätigungen des ersten Tasters (24) aufgerufene Dateneingang
oder Prozessausgang jeweils bei einer Betätigung des zweiten Tasters (25) mit dem
durch die Betätigung des zweiten Tasters (25) aktivierten Prozesseingang, Daten
ausgang oder Festwert durch einen Datenpfad verbunden wird.
2. Automatisierungsgerät nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Busschnittstelle mit Busein- und Busausgängen vorgesehen ist, und daß den
Buseingängen (14, 15, 16) und den Busausgängen (51, ...) jeweils eigene Adressen in
der aufsteigenden Reihenfolge zugeordnet sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß bei Betätigung des ersten Tasters (24) die Adresse des aufgerufenen Datenein
gangs des jeweiligen Moduls oder Prozeßausgangs oder Busausgangs auf einem
Display angezeigt wird, und daß bei unbetätigtem ersten Taster die Adresse des mit
dem jeweiligen Dateneingang, Prozeßausgang oder Busausgang verbundenen Prozeß
eingangs, Buseingangs, Festwerts oder Datenausgangs des jeweiligen Moduls ange
zeigt wird.
4. Automatisierungsgerät nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß bei Betätigung des ersten Tasters (24) die Dateneingänge, Prozeß- und Bus
ausgänge während einer einen Grenzwert überschreitenden Zeitspanne nacheinander
kontinuierlich aktiviert und deren Adressen angezeigt und während einer den Grenz
wert unterschreitenden Zeitspanne intermittierend aktiviert und angezeigt werden.
5. Automatisierungsgerät nach Anspruch 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Prozeßeingänge, Datenausgänge der Module, Buseingänge und die Festwerte
durch Betätigung des zweiten Tasters (25) aktivierbar und deren Adresse auf dem
Display darstellbar ist sowie einem der Dateneingänge der Module, Prozeßausgänge
oder Buseingänge nach dem Loslassen des zweiten Tasters (25) zugeführt werden.
6. Automatisierungsgerät nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche 3
bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Prozeßeingänge, Buseingänge und Datenausgänge der Module jeweils einer
Auswahlgruppe zugeordnet sind, der ein eigener, für sich in Verbindung mit einer
Adresse auf dem Display darstellbarer Code zugeordnet ist.
7. Automatisierungsgerät nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß bei Betätigung des zweiten Tasters (25) innerhalb eines zeitlichen Grenzwerts
eine Aktivierung des in der gleichen Anwahlgruppe adressenmäßig nächstfolgenden
Prozeßeingangs, Festwerts, Buseingangs oder Datenausgangs und außerhalb des
Grenzwerts ein Übergang auf den ersten Ein- bzw. Ausgang der folgenden Anwahl
gruppe durchgeführt wird.
8. Automatisierungsgerät nach Anspruch 6 oder 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Display mit den für die Anzeige der Auswahlgruppen erforderlichen Stellen
eine an die Anzahl der Stellen der höchsten Adresse angepaßte Anzahl von Anzeige
elementen hat.
9. Automatisierungsgerät nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Module (T1, Z1, D1, S1, T2, Z2, D2, S2) in einem Speicher enthaltende
Firm- oder Softwaremodule sind.
10. Automatisierungsgerät nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Module (T1, Z1, D1, S1, T2, Z2, D2, S2) Hardwarebausteine sind.
11. Automatisierungsgerät nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine serielle Schnittstelle vorgesehen ist, an die ein Personal-Computer anschließ
bar ist.
12. Automatisierungsgerät nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Module (T1, Z1, D1, S1, T2, Z2, D2, S2) jeweils zwei zueinander ambiva
lente Ausgänge aufweisen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19612311A DE19612311C2 (de) | 1995-03-31 | 1996-03-28 | Automatisierungsgerät |
Applications Claiming Priority (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19512002 | 1995-03-31 | ||
DE19612311A DE19612311C2 (de) | 1995-03-31 | 1996-03-28 | Automatisierungsgerät |
DE19655094 | 1996-03-28 |
Publications (2)
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---|---|
DE19612311A1 DE19612311A1 (de) | 1996-10-10 |
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Family
ID=26013969
Family Applications (1)
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---|---|---|---|
DE19612311A Expired - Fee Related DE19612311C2 (de) | 1995-03-31 | 1996-03-28 | Automatisierungsgerät |
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Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2736896C2 (de) * | 1977-08-16 | 1986-05-07 | Jurij Semenovič Baranik | Kreuzschienenverteiler |
DE3941710A1 (de) * | 1989-12-18 | 1991-06-20 | Philips Patentverwaltung | Programmierbare integrierte schaltungsanordnung |
-
1996
- 1996-03-28 DE DE19612311A patent/DE19612311C2/de not_active Expired - Fee Related
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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Non-Patent Citations (3)
Title |
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AMRHEIN/SCHEUERER/SCHLAGENHAUFER: "Neue Kompaktgeräte runden SPS-Spektrum ab" in engineering & automation 13 (1991),H. 2, S. 4-7 * |
DÜLL: "Ein frei programmierbares Prozeßsteuer- gerät mit Mikrocomputer und PROMs" in Elektronik 1975, H. 5, S. 65-68 * |
LUETKENS: "Back to the Roots" In: Elektronik 9/1993, S. 32-35 * |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE19612311A1 (de) | 1996-10-10 |
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