DE19609798A1 - Bohrwerkzeug - Google Patents
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- B23B51/0018—Drills for enlarging a hole
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Description
Die Erfindung betrifft ein Bohrwerkzeug für die Herstellung wenigstens einer Hinter
schneidung in einer vorgefertigten Sacklochbohrung mit einem, einen parallel zur
Längserstreckung des Aufnahmekörpers verlaufenden Führungskanal mit unrundem
Querschnitt aufweisenden zylindrischen Aufnahmekörper, wenigstens einem, in einer
radial nach außen offenen Durchtrittsöffnung des Aufnahmekörpers radial versetzbaren
Schneidelement und einem, einen unrunden Querschnitt aufweisenden Schieber, der
wenigstens teilweise in den Führungskanal des Aufnahmekörpers ragt, gegen die Kraft
einer Feder entgegen der Bohrrichtung versetzbar ist und dem radialen Versetzen des
Schneidelementes dient.
Aus der DE-PS 31 37 938 ist ein Bohrwerkzeug mit einem Aufnahmekörper, einem
Schieber, zwei Schneidelementen und einer Feder zur Herstellung einer Hinter
schneidung in einer vorgefertigten Sacklochbohrung bekannt. Der Aufnahmekörper
weist einen zentralen, bohrrichtungsseitig offenen, parallel zur Längserstreckung des
Aufnahmekörpers verlaufenden Führungskanal auf. Zwei einander diametral gegenüber
liegende, radial nach außen offene Durchtrittsöffnungen schließen sich entgegen der
Bohrrichtung an den Führungskanal an. In jeder Durchtrittsöffnung ist ein Schneid
element radial schwenkbar angeordnet.
Der zumindest teilweise in den Führungskanal ragende, relativ zur Längserstreckung des
Aufnahmekörpers versetzbare Schieber weist zwei einander gegenüberliegende Gleit
flächen auf, die sich entgegen der Bohrrichtung verjüngen.
Bei der Herstellung einer Hinterschneidung stützt sich ein den Aufnahmekörper in Bohr
richtung überragender, den Gleitflächen gegenüberliegender Endbereich des Schiebers
an einem Grund der Sacklochbohrung ab. Ein entsprechendes Bohrgerät versetzt das
Bohrwerkzeug in eine Drehbewegung.
Ein auf das Bohrwerkzeug wirkender Anpreßdruck verschiebt den Aufnahmekörper in
Bohrrichtung gegenüber dem Schieber. Dabei wird die mit dem Schieber zusammen
wirkende, in dem Aufnahmekörper angeordnete Feder zusammengedrückt. Die mit den
Gleitflächen des Schiebers zusammenwirkenden Schneidelemente schwenken dabei
über die Außenkontur des Aufnahmekörpers radial nach außen und erzeugen eine sich
in Bohrrichtung erweiternde Hinterschneidung in der Bohrlochwand der Sackloch
bohrung.
Am Ende des Hinterschneidvorganges, wenn kein Anpreßdruck mehr auf das Bohr
werkzeug ausgeübt wird und sich das Bohrwerkzeug nicht mehr dreht, drückt die vorge
spannte Feder den Aufnahmekörper und den Schieber wieder auseinander. Dabei be
wegt sich der Aufnahmekörper gegenüber der Bohrlochwand entgegen der Bohrrichtung.
Die wiederum radial frei schwenkbaren Schneidelemente werden dabei von der sich in
Bohrrichtung erweiternden Kontur der Hinterschneidung in den Aufnahmekörper ge
drängt.
Wenn aber beispielsweise die Bedienungsperson nach dem Hinterschneidvorgang das
Bohrgerät zu spät oder überhaupt nicht ausschaltet und das sich noch drehende Bohr
werkzeug aus der Sacklochbohrung herauszieht, werden die Schneidelemente nicht zur
Gänze in den Aufnahmekörper gedrängt, da auf die Schneidelemente eine Fliehkraft
wirkt. Diese Fliehkraft führt dazu, daß die Schneidelemente gegen die Bohrlochwand
gedrückt werden und nebst Störungen unerwünschte Furchen in der Bohrlochwand er
zeugen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde ein wirtschaftlich herstellbares und störunan
fälliges Bohrwerkzeug für die Herstellung wenigstens einer Hinterschneidung zu
schaffen, mit dem Beschädigungen der Bohrlochwand der Sacklochbohrung außerhalb
des Bereiches der Hinterschneidung verhindert werden.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß der Schieber des erfindungs
gemäßen Bohrwerkzeuges einen ersten Führungsbereich mit einer ersten Führungs
kante, einer ersten Anschlagkante und einer ersten Gleitfläche aufweist, an den sich
entgegen der Bohrrichtung ein zweiter Führungsbereich mit einer zweiten Führungs
kante, einer zweiten Anschlagkante und einer zweiten Gleitfläche anschließt, daß der
Übergang von der ersten Führungskante zur zweiten Anschlagkante von der sich ent
gegen der Bohrrichtung verjüngenden ersten Gleitfläche und der Übergang von der
ersten Anschlagkante zur zweiten Führungskante von der sich entgegen der Bohr
richtung erweiternden zweiten Gleitfläche gebildet wird, das entgegen der Bohrrichtung
liegende Ende der ersten Gleitfläche und der Anfang der sich entgegen der Bohrrichtung
an die erste Anschlagkante anschließenden zweiten Gleitfläche in der gleichen senk
recht zur Längserstreckung des Aufnahmekörpers verlaufenden Ebene liegen, daß das
mit der ersten und zweiten Gleitfläche zusammenwirkende Schneidelement eine dem
unrunden Querschnitt des Schiebers entsprechende Durchgangsbohrung aufweist, und
daß die radiale Erstreckung des Schneidelementes zwischen der zweiten Anschlag
kante und dem, der zweiten Anschlagkante gegenüberliegenden, freien Ende des
Schneidelementes höchstens der Summe der Wandstärke des Aufnahmekörpers im Be
reich der Durchtrittsöffnung und dem Betrag des Abstandes zwischen der zweiten An
schlagkante und der Innenkontur des Führungskanals entspricht.
Mit dem erfindungsgemäßen Bohrwerkzeug wird die radiale Versetzung des Schneid
elementes sowohl nach außen als auch zurück in die Ausgangsstellung in Abhängigkeit
der Position des Schiebers gegenüber dem Aufnahmekörper gesteuert.
Befindet sich beispielsweise zu Beginn eines Hinterschneidvorganges der Schieber in
seiner Ausgangsstellung, so ist das Schneidelement im Aufnahmekörper in der Weise
angeordnet, daß es die Außenkontur des Aufnahmekörpers radial nicht überragt. In
dieser Ausgangsstellung wirkt das Schneidelement mit dem zweiten Führungsbereich
bzw. mit der zweiten Gleitfläche des Schiebers zusammen. Erfolgt eine axiale Ver
setzung des Aufnahmekörpers in Bohrrichtung gegenüber dem sich an einem Grund der
Sacklochbohrung abstützenden Schieber, so ergibt sich eine von der ersten sowie der
zweiten Gleitfläche und dem ersten Führungsbereich des Schiebers unterstützte, radiale
Versetzung des Schneidelementes, bis dieses die Arbeitsstellung erreicht und dabei die
Außenkontur des Aufnahmekörpers überragt.
Nach Beendigung des Hinterschneidvorganges bewegen sich der Aufnahmekörper und
der Schieber wieder auseinander. Mit Unterstützung der ersten sowie der zweiten Gleit
fläche und des zweiten Führungsbereiches erfolgt eine radiale Versetzung des Schneid
elementes von der Arbeitsstellung in die Ausgangsstellung.
Um mit dem erfindungsgemäßen Bohrwerkzeug zwei hintereinander angeordnete
Hinterschneidungen in einer Sacklochbohrung in einem Arbeitsgang herstellen zu
können, weist das erfindungsgemäße Bohrwerkzeug zusätzlich zu dem bereits vor
handenen Schneidelement ein zusätzliches Schneidelement auf. Dieses zusätzliche
Schneidelement findet Aufnahme in einer weiteren radial nach außen offenen Durch
trittsöffnung des Aufnahmekörpers. Der Mündungsbereich dieser weiteren Durchtritts
öffnung im Bereich der Außenkontur des Aufnahmekörpers liegt dem Mündungsbereich
der bereits vorhandenen Durchtrittsöffnung axial versetzt im wesentlichen gegenüber.
Damit die radiale Versetzung dieses zusätzlichen Schneidelementes ebenfalls mit dem
Schieber erfolgen kann, weist vorteilhafterweise der zweite Führungsbereich eine sich
entgegen der Bohrrichtung an die zweite Führungskante anschließende, sich entgegen
der Bohrrichtung verjüngende dritte Gleitfläche auf, an die sich entgegen der Bohr
richtung ein dritter Führungsbereich mit einer dritten Führungskante, einer dritten
Anschlagkante und einer vierten Gleitfläche anschließt, wobei der Übergang von der
zweiten Führungskante zur dritten Anschlagkante von der sich entgegen der Bohr
richtung verjüngenden dritten Gleitfläche und der Übergang von der zweiten Anschlag
kante zur dritten Führungskante von der sich entgegen der Bohrrichtung erweiternden
vierten Gleitfläche gebildet wird, daß das entgegen der Bohrrichtung liegende Ende der
dritten Gleitfläche und der Anfang der sich entgegen der Bohrrichtung an die dritte
Anschlagkante anschließende vierte Gleitfläche in der gleichen senkrecht zur Längs
erstreckung des Aufnahmekörpers verlaufenden Ebene liegen und daß die dritte und
vierte Gleitfläche mit einem weiteren Schneidelement zusammenwirken.
Die radiale Versetzung des Schneidelementes von einer Ausgangsstellung in eine
Arbeitsstellung und von der Arbeitsstellung in die Ausgangsstellung erfolgt bei einer
gleichbleibenden Geschwindigkeit des Aufnahmekörpers gegenüber dem Schieber in
und entgegen der Bohrrichtung, wenn vorzugsweise die parallel zur Längserstreckung
des Schiebers verlaufenden Erstreckungen gleich groß sind.
Unkontrollierte, von der Fliehkraft hervorgerufene radiale Bewegungen der Schneid
elemente gegenüber dem Schieber können sich ergeben, wenn die Schneidelemente
gegenüber dem die Durchgangsbohrung jedes Schneidelementes durchsetzenden
Schiebers in radialer Richtung sehr viel Spiel aufweisen. Um diese unkontrollierten,
Beschädigungen der Bohrlochwand verursachenden, Bewegungen verhindern zu
können, entsprechen zweckmäßigerweise die parallel zur Längserstreckung des
Schiebers verlaufenden Erstreckungen der Gleitflächen wenigstens der parallel zur
Längserstreckung des Schiebers gemessenen Höhe der Schneidelemente. Ein
beispielsweise geringes Spiel zwischen den Gleitflächen des Schiebers und der Durch
gangsbohrung des Schneidelementes wird erreicht, wenn die Erstreckungen der Gleit
flächen geringfügig geringer sind.
Aus wirtschaftlichen Gründen und aus Gründen des geringeren Verschleißes werden
vorzugsweise die Schneidelemente von einem die Durchgangsbohrung aufweisenden
Trägerkörper und einem segmentartig ausgebildeten Schneidkörper gebildet. Der
Schneidkörper kann beispielsweise von einem Diamant, von Diamantpartikeln oder
einem Hartmetall gebildet sein.
Bei der Herstellung von Hinterschneidungen in harten Werkstoffen kann Wasser für die
Kühlung des Bohrwerkzeuges und für die Abfuhr des Bohrkleins aus der
Sacklochbohrung dienen. Zu diesem Zweck weist der Aufnahmekörper im Innern einen
Zuleitungskanal auf, der sich insbesondere vom Bereich des Einsteckendes bis zum
Führungskanal erstreckt. Das über den Zuleitungskanal in den Führungskanal
gelangende Wasser kann einerseits durch den Ringspalt zwischen der radial offenen
Durchtrittsöffnung des Aufnahmekörpers und dem Schneidelement, andererseits durch
im wesentlichen radial verlaufende Austritte des Aufnahmekörpers im
bohrrichtungsseitigen Endbereich an die Außenseite des Aufnahmekörpers, bzw. an die
Bohrlochwand der Sacklochbohrung gelangen.
Die Erfindung wird anhand von Zeichnungen, die ein Ausführungsbeispiel wieder
gegeben, näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 ein erfindungsgemäßes Bohrwerkzeug in einer vorgefertigten
Sacklochbohrung, zu Beginn eines Hinterschneidvorganges,
teilweise geschnitten;
Fig. 2 das Bohrwerkzeug gemäß Fig. 1, am Ende des Hinter
schneidvorganges, teilweise geschnitten.
Das in den Fig. 1 und 2 dargestellte Bohrwerkzeug zur Herstellung wenigstens einer
Hinterschneidung 16 in einer vorgefertigten Sacklochbohrung 15 eines Werkstoffes W
weist einen zylindrischen Aufnahmekörper 1, zwei radial versetzbare Schneidelemente 3,
einen Schieber 2, ein Führungselement 14, eine Feder 12 und ein Transportelement 11
auf.
Der Aufnahmekörper 1 besitzt einen zentralen, bohrrichtungsseitig offenen Führungs
kanal 19, der sich parallel zur Längserstreckung des Aufnahmekörpers 1 über einen Teil
der Gesamtlänge des Aufnahmekörpers 1 erstreckt. Die senkrecht zur Längserstreckung
des Aufnahmekörpers 1 verlaufende Querschnittsfläche ist rechteckig ausgebildet.
Im Bereich des Führungskanals 19 befinden sich zwei axial hintereinander angeordnete,
radial offene Durchtrittsöffnungen 17, die der Aufnahme und der radialen Führung jeweils
eines Schneidelementes 3 dienen. Jede der Durchtrittsöffnungen 17 weist einen zur
Außenkontur des Aufnahmekörpers 1 hin offenen Mündungsbereich auf. Die
Mündungsbereiche beider Durchtrittsöffnungen 17 sind zueinander axial versetzt und
einander gegenüberliegend angeordnet. Die Schneidelemente 3 weisen eine Durch
gangsbohrung 6 auf, deren Querschnittsfläche rechteckig ausgebildet ist.
In dem Führungskanal 19 ist ein die Durchgangsbohrungen 6 der Schneidelemente 3
durchsetzender Schieber 2 angeordnet, der innerhalb des Führungskanals 19 axial ver
setzbar ist. Der Schieber 2 weist eine senkrecht zu dessen Längserstreckung ver
laufende rechteckige Querschnittsfläche auf, die im wesentlichen der Querschnittsfläche
der Durchgangsbohrungen 6 der Schneidelemente 3 und der Querschnittsfläche des
Führungskanals 19 im Bereich der Schneidelemente 3 entspricht.
Der Schieber 2 besitzt einen ersten Führungsbereich FB1, einen zweiten, sich entgegen
der Bohrrichtung an den ersten Führungsbereich FB1 anschließenden Führungsbereich
FB2 und einen dritten Führungsbereich FB3, der sich entgegen der Bohrrichtung an den
zweiten Führungsbereich FB2 anschließt. Der erste Führungsbereich FB1 weist eine
erste Führungskante 20, eine erste Anschlagkante 21 und eine sich entgegen der Bohr
richtung verjüngende erste Gleitfläche 7 auf. Der zweite Führungsbereich FB2 weist eine
zweite Führungskante 22, eine zweite Anschlagkante 23, eine sich entgegen der
Bohrrichtung erweiternde Gleitfläche 8 und eine sich entgegen der Bohrrichtung an die
Führungskante 22 anschließende, sich entgegen der Bohrrichtung verjüngende dritte
Gleitfläche 9 auf. Der dritte Führungsbereich FB3 weist eine dritte Führungskante 24,
eine dritte Anschlagkante 25 und eine sich entgegen der Bohrrichtung erweiternde Gleit
fläche 4 auf.
Wenn das Bohrwerkzeug mehrere hintereinander angeordnete Schneidelemente auf
weist, dann schließen sich an den dritten Führungsbereich FB3 wiederum ein erster
Führungsbereich FB1, an den ersten Führungsbereich FB1 ein zweiter Führungsbereich
FB2 und an den zweiten Führungsbereich FB2 ein dritter Führungsbereich FB3 an. In
der gleichen Reihenfolge können sich noch mehrere Führungsbereiche FB1, FB2, FB3
entgegen der Bohrrichtung anschließen.
Der Übergang von der ersten Führungskante 20 zur zweiten Anschlagkante 23 wird von
der ersten Gleitfläche 7 gebildet. Die zweite, sich entgegen der Bohrrichtung erweiternde
Gleitfläche 8 bildet den Übergang von der ersten Anschlagkante 21 zur zweiten
Führungskante 22. Das entgegen der Bohrrichtung liegende Ende der ersten Gleitfläche
7 und der Anfang der sich entgegen der Bohrrichtung an die erste Anschlagkante 21
anschließenden zweiten Gleitfläche 8 liegen in der gleichen senkrecht zur Längs
erstreckung des Aufnahmekörpers 1 verlaufenden Ebene E1.
Der Übergang von der zweiten Führungskante 22 zur dritten Anschlagkante 25 wird von
der dritten Gleitfläche 9 gebildet. Die vierte, sich entgegen der Bohrrichtung erweiternde
Gleitfläche 10 bildet den Übergang von der zweiten Anschlagkante 23 zur dritten
Führungskante 24. Das entgegen der Bohrrichtung liegende Ende der dritten Gleitfläche
9 und der Anfang der sich entgegen der Bohrrichtung an die zweite Anschlagkante 23
anschließenden vierten Gleitfläche 10 liegen in der gleichen senkrecht zur Längs
erstreckung des Aufnahmekörpers 1 verlaufenden Ebene E2.
Die radiale Erstreckung R des Schneidelementes 3 zwischen der zweiten Anschlagkante
23 und dem, der zweiten Anschlagkante 23 gegenüberliegenden, freien Ende des
Schneidelementes 3 entspricht höchstens der Summe der Wandstärke S des Aufnahme
körpers 1 im Bereich der Durchtrittsöffnung 17 und dem Betrag des Abstands zwischen
der zweiten Anschlagkante 23 und der Innenkontur des Führungskanals 19.
Die Schneidelemente 3 setzen sich aus einem, eine Durchgangsbohrung 6 auf
weisenden, metallischen Trägerkörper 5 und einem mit dem Trägerkörper 5 in Ver
bindung stehenden segmentartigen Schneidkörper 5 zusammen.
Befindet sich beispielsweise zu Beginn eines Hinterschneidvorganges der Schieber 2 in
seiner Ausgangsstellung, so sind die Schneidelemente 3 im Aufnahmekörper 1 in der
Weise angeordnet, daß sie die Außenkontur des Aufnahmekörpers 1 radial nicht über
ragen. In dieser Ausgangsstellung wirkt eines der Schneidelemente 3 mit dem zweiten
Führungsbereich FB2 und das andere Schneidelement 3 mit dem dritten Führungs
bereich FB3 des Schiebers 2 zusammen. Erfolgt eine axiale Versetzung des Aufnahme
körpers 1 in Bohrrichtung gegenüber dem sich an einem Grund der Sacklochbohrung 15
abstützenden Schieber 2, so erfolgt im Bereich der Ebenen E1, E2 eine radiale Ver
setzung der Schneidelemente 3 mit Hilfe der sich entgegen der Bohrrichtung ver
jüngenden ersten und dritten Gleitflächen 7, 9 in die Arbeitsstellung. In der Arbeits
stellung überragen die Schneidelemente 3 die Außenkontur des Aufnahmekörpers und
stützen sich an der ersten und der zweiten Führungskante 20, 22 des Schiebers 2 ab.
Am Ende des Hinterschneidvorganges bewegen sich der Aufnahmekörper 1 und der
Schieber 2 wieder auseinander. Mit Unterstützung der sich entgegen der Bohrrichtung
erweiternden zweiten und vierten Gleitflächen 8,10 erfolgt wiederum eine radiale Ver
setzung der Schneidelemente 3 von der Arbeitsstellung in die Ausgangsstellung. In der
Ausgangsstellung stützen sich die Schneidelemente 3 radial an der zweiten und dritten
Führungskante 22, 24 ab.
Im bohrrichtungsseitigen Endbereich des Bohrwerkzeuges ist ein Führungselement 14
mittels einer Gewindeverbindung lösbar mit dem Aufnahmekörper 1 verbunden. Das
Führungselement 14 weist eine zentrale Durchgangsbohrung auf, die zum Aufnahme
körper 1 hin erweitert ausgebildet ist. Die senkrecht zur Längserstreckung der Durch
gangsbohrung verlaufende Querschnittsfläche des erweiterten Bereiches der Durch
gangsbohrung entspricht im wesentlichen der Querschnittsfläche des Führungskanals
19. Die Durchgangsbohrung des Führungsteiles 14 wird durchsetzt von einem
Transportelement 11. Dieses Transportelement 11 weist zwei Abschnitte mit unter
schiedlichen Querschnitten auf. Ein erster Abschnitt durchsetzt die zentrale Durch
gangsbohrung und überragt eine bohrrichtungsseitige Stirnseite des Führungselementes
14. Ein zweiter Abschnitt liegt in dem erweiterten Bereich der Durchgangsbohrung und
ist in diesem gegen die Kraft der Feder 12 axial begrenzt versetzbar. Die Feder befindet
sich ebenfalls in dem erweiterten Bereich der Durchgangsbohrung und stützt sich an der
entgegen der Bohrrichtung weisenden Stirnseite des Transportelementes 11 und einer
bohrrichtungsseitigen Stirnseite des Aufnahmekörpers 1 ab.
Der Schieber 2 ist beispielsweise mit dem Transportelement 11 fest verbunden. Der
Schieber 2 und das Transportelement 11 können aber auch einstückig ausgebildet sein.
Der Aufnahmekörper 1 weist an seiner Außenkontur wenigstens eine spiralförmig aus
gebildete Abfuhrnut 18 auf, die sich wenigstens teilweise über die Gesamtlänge des
Aufnahmekörpers 1 erstreckt.
Bei der Herstellung von Hinterschneidungen 16 in harten Werkstoffen W dient
beispielsweise Wasser der Kühlung des Bohrwerkzeuges und der Abfuhr bzw. dem
Ausschwemmen von nicht dargestelltem Bohrklein aus der Sacklochbohrung 15. Zu
diesem Zweck weist der Aufnahmekörper 1 im Innern einen Zuleitungskanal 26 auf, der
sich insbesondere vom Bereich eines nicht dargestellten Einsteckendes bis zum
Führungskanal 19 erstreckt. Das über den Zuleitungskanal 26 in den Führungskanal 19
gelangende Wasser strömt durch einen Ringspalt zwischen den radial offenen
Durchtrittsöffnungen 17 des Aufnahmekörpers 1 und den Schneidelementen 3 sowie
durch im wesentlichen radial verlaufende Austritte 27 des Führungsteils 14 an die
Außenseite des Aufnahmekörpers 1, bzw. an die Bohrlochwand der Sacklochbohrung
15. Von dort gelangt es über die Abfuhrnut 18 zusammen mit Bohrklein an die
Oberfläche des Werkstoffes W.
Anstatt des Wassers kann beispielsweise auch Druckluft verwendet werden.
Claims (5)
1. Bohrwerkzeug zur Herstellung wenigstens einer Hinterschneidung (16) in einer
vorgefertigten Sacklochbohrung (15) mit einem, einen parallel zur Längs
erstreckung des Aufnahmekörpers verlaufenden Führungskanal (19) mit un
rundem Querschnitt aufweisenden zylindrischen Aufnahmekörper (1), wenigstens
einem, in einer radial nach außen offenen Durchtrittsöffnung (17) des Auf
nahmekörpers (1) radial versetzbaren Schneidelement (3) und einem, einen
unrunden Querschnitt aufweisenden Schieber (2), der wenigstens teilweise in den
Führungskanal (19) des Aufnahmekörpers (1) ragt, gegen die Kraft einer Feder
(12) entgegen der Bohrrichtung versetzbar ist und dem radialen Versetzen des
Schneidelementes (3) dient, dadurch gekennzeichnet, daß der Schieber (2)
einen ersten Führungsbereich (FB1) mit einer ersten Führungskante (20), einer
ersten Anschlagkante (21) und einer ersten Gleitfläche (7) aufweist, an den sich
entgegen der Bohrrichtung ein zweiter Führungsbereich (FB2) mit einer zweiten
Führungskante (22), einer zweiten Anschlagkante (23) und einer zweiten Gleit
fläche (8) anschließt, daß der Übergang von der ersten Führungskante (20) zur
zweiten Anschlagkante (23) von der sich entgegen der Bohrrichtung ver
jüngenden ersten Gleitfläche (7) und der Übergang von der ersten Anschlagkante
(21) zur zweiten Führungskante (22) von der sich entgegen der Bohrrichtung er
weiternden zweiten Gleitfläche (8) gebildet wird, das entgegen der Bohrrichtung
liegende Ende der ersten Gleitfläche (7) und der Anfang der sich entgegen der
Bohrrichtung an die erste Anschlagkante (21) anschließenden zweiten Gleit
fläche (8) in der gleichen senkrecht zur Längserstreckung des Aufnahmekörpers
(1) verlaufenden Ebene (El) liegen, daß das mit den ersten und zweiten Gleit
flächen (7, 8) zusammenwirkende Schneidelement (3) eine dem unrunden Quer
schnitt des Schiebers (2) entsprechende Durchgangsbohrung (6) aufweist, und
daß die radiale Erstreckung (R) des Schneidelementes (3) zwischen der zweiten
Anschlagkante (23) und dem, der zweiten Anschlagkante (23) gegenüber
liegenden, freien Ende des Schneidelementes (3) höchstens der Summe der
Wandstärke (W) des Aufnahmekörpers (1) im Bereich der Durchtrittsöffnung (17)
und dem Betrag des Abstands zwischen der zweiten Anschlagkante (23) und der
Innenkontur des Führungskanals (19) entspricht.
2. Bohrwerkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der zweite
Führungsbereich (FB2) eine sich entgegen der Bohrrichtung an die zweite
Führungskante (22) anschließende, sich entgegen der Bohrrichtung verjüngende
dritte Gleitfläche (9) aufweist, an die sich entgegen der Bohrrichtung ein dritter
Führungsbereich (FB3) mit einer dritten Führungskante (24), einer dritten
Anschlagkante (25) und einer vierten Gleitfläche (10) anschließt, wobei der
Übergang von der zweiten Führungskante (22) zur dritten Anschlagkante (25) von
der sich entgegen der Bohrrichtung verjüngenden dritten Gleitfläche (9) und der
Übergang von der zweiten Anschlagkante (23) zur dritten Führungskante (24) von
der sich entgegen der Bohrrichtung erweiternden vierten Gleitfläche (10) gebildet
wird, daß das entgegen der Bohrrichtung liegende Ende der dritten Gleitfläche
(9) und der Anfang der sich entgegen der Bohrrichtung an die dritte
Anschlagkante (25) anschließende vierte Gleitfläche (10) in der gleichen senk
recht zur Längserstreckung des Aufnahmekörpers (1) verlaufenden Ebene (E2)
liegen und daß die dritte und vierte Gleitfläche (9, 10) mit einem weiteren
Schneidelement (3) zusammenwirken.
3. Bohrwerkzeug nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
parallel zur Längserstreckung des Schiebers (2) verlaufenden Erstreckungen der
Gleitfläche (7, 8, 9, 10) gleich groß sind.
4. Bohrwerkzeug nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die parallel zur
Längserstreckung des Schiebers (2) verlaufenden Erstreckungen der Gleitflächen
(7, 8, 9, 10) wenigstens der parallel zur Längserstreckung des Schiebers (2)
gemessenen Höhe (H) der Schneidelemente (3) entsprechen.
5. Bohrwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die Schneidelemente (3) von die Durchgangsbohrung (6) aufweisenden Träger
körpern (5) und segmentartig ausgebildeten Schneidkörpern (4) gebildet sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996109798 DE19609798A1 (de) | 1996-03-13 | 1996-03-13 | Bohrwerkzeug |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996109798 DE19609798A1 (de) | 1996-03-13 | 1996-03-13 | Bohrwerkzeug |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19609798A1 true DE19609798A1 (de) | 1997-09-18 |
Family
ID=7788121
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1996109798 Withdrawn DE19609798A1 (de) | 1996-03-13 | 1996-03-13 | Bohrwerkzeug |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19609798A1 (de) |
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2010095137A1 (en) * | 2009-02-19 | 2010-08-26 | Y.D.E. Engineers Ltd. | Nibbling mechanism for construction material |
EP2463047A1 (de) * | 2010-12-13 | 2012-06-13 | Josef Hasler | Hinterschneidwerkzeug |
CN104646730A (zh) * | 2015-02-13 | 2015-05-27 | 中北大学 | 自纠偏深孔加工刀具系统 |
US20220080515A1 (en) * | 2020-09-17 | 2022-03-17 | Ford Global Technologies, Llc | Cutting tool |
-
1996
- 1996-03-13 DE DE1996109798 patent/DE19609798A1/de not_active Withdrawn
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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CN104646730A (zh) * | 2015-02-13 | 2015-05-27 | 中北大学 | 自纠偏深孔加工刀具系统 |
CN104646730B (zh) * | 2015-02-13 | 2017-08-29 | 中北大学 | 自纠偏深孔加工刀具系统 |
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Date | Code | Title | Description |
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8141 | Disposal/no request for examination |