DE19606940A1 - Asynchrones Bussystem mit gemeinsamer Informations- und Energieübertragung auf der Basis einer maximal zweiadrigen Leitung - Google Patents
Asynchrones Bussystem mit gemeinsamer Informations- und Energieübertragung auf der Basis einer maximal zweiadrigen LeitungInfo
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Description
Herkömmliche Bussysteme, bei denen der Datentransfer über elektrisch leitende Verbindungen
geschieht, benötigen zur vollständigen Verbindung von mindestens zwei Kommunikationspart
nern mindestens drei Adern. Zwei Adern werden zur Versorgung mit elektrischer Energie
benutzt, die weitere Ader zum Datentransfer. Technisch realisiert sind jedoch in der Regel
Systeme, bei denen mindestens vier Adern benutzt werden, davon mindestens zwei zum Da
tentransfer. Je nach Art des Transfers (duplex/halbduplex oder seriell/parallel), Datenrich
tung innerhalb einer Ader (unidirektional/bidirektional) und den Transfer unterstützende Lei
tungen (Takt, Alarm, Synchronisation, Freigabe, etc.) kann sich die Zahl der benötigten Leitun
gen deutlich erhöhen. Vor allem im Bereich von Feldbussystemen (Systeme in der Meß- und
Regelungstechnik, die Sensoren, Aktoren, und Rechner/Controller usw. über größere Ent
fernungen verbinden) ist eine steigende Anzahl von Leitungen mit wachsenden Kosten und
einer höheren Wahrscheinlichkeit der fehlerhaften Verdrahtung verbunden. Oft ist die Funkti
onsfähigkeit eines Bussystems nur für eine fest vorgegebene Topographie des Busses gegeben.
Eine weitere Eigenschaft dieser Bussysteme ist, daß sie mit einer vorgegebenen Übertragungs
geschwindigkeit von Daten (Baudrate) arbeiten. Diese muß vor Inbetriebnahme des Bus
systems allen Teilnehmern mitgeteilt, bzw. an ihnen eingestellt werden. Es existiert die Mög
lichkeit, durch eine zusätzliche Ader - die Taktleitung - eine von einem Master vorgegebene
Baudrate allen anderen Teilnehmern vorzugeben. Ein solcher Bus wird also synchron
betrieben.
Ein weiteres Problem von Bussystemen, die über größere Entfernungen arbeiten, ist, daß u. U.
nicht alle Teilnehmer mit dem gleichen elektrischen Bezugspotential arbeiten, also Querströme
fließen können, die einerseits eine Datenübertragung erschweren oder verhindern, andererseits
auch Schäden an den elektronischen Komponenten von Teilnehmern verursachen. Dies gilt
insbesondere, wenn die Teilnehmer mit Sensoren ausgerüstet sind, die beispielsweise auf
Potentialmessungen beruhen.
Man kann generell ein Bussystem mit den Augen eines Informatikers betrachten, wie das im
Vorhergehenden ausgeführt wurde. Man kann jedoch ein Bussystem auch mit den Augen
eines Physikers sehen. In diesem Falle handelt es sich darum, daß elektromagnetische Wellen
bestimmter Form und Frequenz entlang von Leitern (metailisch und/oder dielektrisch) geführt
werden, um Informationen zu übertragen. Da eine solche Welle mit sich selbst Energie des
elektromagnetischen Feldes transportiert, kann im Prinzip nicht nur Information sondern auch
Energie übertragen werden, etwa dadurch, daß an einer bestimmten Stelle des Leiters die
Amplitude der Welle durch Energieauskopplung verringert wird. Es ist bekannt, daß maximal
zwei metallische Leiter benötigt werden, um eine solche Welle entlang der Leiter zu führen; es
reicht jedoch auch ein metallischer Leiter und beispielsweise die Erde als (dielektrischer) zwei
ter Leiter, wenn Frequenzen verwendet werden, die beispielsweise durch mikroelektronische
Schaltkreise erzeugt werden können. Für noch höhere Frequenzen wird nur ein einziger die
lektrischer Leiter (Lichtleiter) benötigt.
Wenn ein Bussystem unter diesem Aspekt aufgebaut wird, wie es gemäß der vorliegenden
Erfindung geschieht, dann handelt es sich dabei um die zweckmäßige Beantwortung der
Fragen: Werden zwei oder ein Leiter verwendet, werden Information und Feldenergie mit
gleicher Frequenz übertragen, oder werden für beide Aufgaben zwei Wellen unterschiedlicher
Frequenz verwendet, wird die Ein- und Auskopplung von Information und Energie galvanisch,
induktiv, über geschaltete Kapazitäten oder durch Optokoppler vorgenommen, und letztlich,
wird das Leitersystem partiell durch metallische Leiter, partiell durch einen dielektrischen
Leiter aufgebaut? Unberührt von diesen Fragestellungen bleibt der informationstechnische
Aspekt zu beantworten, wie denn insbesondere die Informationsübertragung geschieht, ob sie
asynchron geschehen soll, mit unterschiedlichen Baudraten je nach Bedarfs wie die augenblick
lich gültige Baudrate allen Teilnehmern übermittelt wird, welche Voraussetzungen für das
Übertragungsprotokoll zu erfüllen sind, damit nicht nur der bidirektionale Datenverkehr zwi
schen einem Master und mehreren Slaves gewährleistet wird, sondern insbesondere auch wie
der Datenverkehr abgewickelt werden kann, wenn mehrere Master am Bus angeschlossen
sind.
Die vorliegende Erfindung baut auf den soeben geschilderten Überlegungen auf und umfaßt
ein leitungsgebundenes Bussystem zur Übertragung von Information und Energie zwischen
Master und Slaves, dadurch gekennzeichnet, daß
- a. der Bus auf der physikalischen Ebene aus maximal zwei metallischen Leitern oder einem metallischen und einem dielektrischen oder einem einzigen dielektrischen Leiter zur Führung elektromagnetischer Feldenergie besteht und der Master oder die Master vorrangig sowie die Slaves nach Aufforderung dem Bus ohne Einschränkung durch eine vorgegebene Topo graphie jeweils asynchron eine unregelmäßige Wellenform gleicher oder unterschiedlicher Frequenz aufprägen, deren Gestalt weitgehend rechteckig ist, die aber durch die Rechtecke in ihrer Anordnung neben Feldenergie auch Information überträgt und die den Energie bedürfnissen der Slaves entsprechend in ihrer Höhe in weiten Grenzen variieren kann, wobei die Information einerseits durch den Wechsel zwischen Ruhezustand und Nicht-Ruhezustand und andererseits durch das Verharren im Nicht-Ruhezustand bitweise und bidirektional übertragen wird und wobei im Falle der Informationsübertragung von einem angesprochenen Slave zum Master die dafür notwendige elektromagnetische Energie vom jeweiligen Slave aus dem ihm zugeordneten Energiespeicher entnommen wird, während der Master seine Energieeinspeisung unterbricht, wobei die Ein- und Auskopplung von Feldenergie und Infor mation durch Master und Slaves je nach Art der verwendeten Leiter und den Anforderungen an die Entkopplung der Potentiale galvanisch oder induktiv oder durch geschaltete Kapazi täten oder optoelektronisch geschieht,
- b. daß die Baudrate für die Datenübertragung dem jeweiligen Anwendungsfall entsprechend gewählt werden kann, wobei die Information über die jeweils gültige Baudrate aus der zeit lichen Abfolge der anfänglichen Wechsel zwischen Ruhe- und Nicht-Ruhezustand eines Datensatzes durch Messung beim Teilnehmer entnommen wird, wobei das Verhältnis der Zeitdauer von Start- zu Übertragungsphase innerhalb eines Bussystems festgelegt ist, und daß die Datenübertragung in Form von Datensätzen erfolgt, die eine für das Bussystem fest gelegte Anzahl von Bits und damit genau festgelegte Länge haben, wobei innerhalb eines Datensatzes verschiedene Felder wie Adreß-, Befehls-, Datenfeld definiert sind, in denen genau festgelegte Informationen für die Empfänger enthalten sind, wobei dies gleichermaßen für die Informationsübertragung vom Master zum Slave und umgekehrt gilt und in einem solchen Fall der jeweils angesprochene Slave seine Antwort in die für ihn reservierten Felder eingibt
- c. daß in Zeiten, in denen keine Datenübertragung erfolgt, die eingespeiste Feldenergie allein zur Energieübertragung an die Slaves dient, insbesondere zur Versorgung ihrer angeschlos senen Sensoren und Aktoren sowie zur Auffüllung der Energiespeicher dient, wobei der damit verbundene Informationsgehalt für die Slaves erkennbar aber ohne Wirkung ist, und daß in einem solchen Fall Amplitude und Frequenz erhöht werden können,
- d. daß die zum Betrieb von Aktoren und Sensoren der angeschlossenen Slaves notwendige Energie auch aus einer vom Bussystem unabhängigen Quelle kommen kann und das Bus system in diesen Fällen ausschließlich die zur Steuerung und zum Betrieb der Sensoren und Aktoren notwendige Information überträgt,
- e. daß mehrere Master sich über ein Protokoll über ihre Priorität verständigen, wobei dem jeweiligen Master eine unterschiedliche Frequenz und/oder auch eine unterschiedliche Datenübertragungsgeschwindigkeit zugeordnet werden können,
- f. daß die Übertragung des Datentransfers und die Teilnahme eines Slaves am Datentransfer durch geeignete Hardwareschaltungen unterbrochen werden kann, wenn das überwachende Übertragungsprotokoll Fehler beim Datentransfer feststellt,
- g. daß der Anschluß eines Teilnehmers an die Adern des Bussystems unabhängig von der Zuordnung einer bestimmten an eine bestimmte Anschlußeinrichtung eines Teilnehmers ist.
Im folgenden werden die Vorteile der vorliegenden Erfindung am Ausführungsfall eines Zwei
leitersystems mit mindestens einem metallischen Leiter gegenüber dem oben beschriebenen
Stand der Technik aufgezeigt:
- - Es werden maximal nur zwei Adern zur Energieversorgung um zum gleichzeitigen Daten transfer benötigt.
- - Es stehen verschiedene Möglichkeiten der Ein- und Auskopplung für die elektro-magne tische Feldenergie, sei es unter dem Aspekt der Übertragung von Information und/oder Energie zur Verfügung, je nach dem Anwendungsfall in Form galvanischer, induktiver, geschalteter kapazitiver oder optoelektronischer Einrichtungen.
- - Es existiert keinerlei vorgeschriebene Polarität der Adern. Es ist damit unwesentlich, wie Adern zweier Teile des Bussystems miteinander verbunden, oder Teilnehmer an das Bus system angeschlossen werden, solange nicht beide Adern miteinander verbunden werden.
- - Es gibt keine vorgeschriebene Übertragungsgeschwindigkeit für Daten. Damit kann die Übertragungsgeschwindigkeit in weiten Bereichen den Verhältnissen des Bussystems angepaßt werden. Das Bussystem arbeitet somit asynchron und stellt damit keine beson deren Anforderungen im Hinblick an die Kapazität, die Induktivität, oder den Stromver brauch seiner Teile.
- - Die Spannung innerhalb des Bussystems kann in weiten Bereichen frei gewählt werden.
- - Jeder Teilnehmer, der zugleich Verbraucher ist, erzeugt sich die von ihm intern benötigten Versorgungsspannungen selbst.
- - Das Übertragungsprotokoll ist derart gestaltet, daß bei einem Fehler in der Datenüber tragung die Datenübertragung durch eine Hardwareschaltung soweit unterbrochen wird, daß keine fehlerhafte Übertragung von Informationen erfolgt.
- - Es wird, wenn erforderlich, eine weitestgehende Entkopplung der Bezugspotentiale hin sichtlich der Teilnehmer erreicht.
Realisiert wird dieses Bussystem wie folgt: Der Spannungsverlauf stellt sich als eine unregel
mäßige Wechselspannung dar, die möglichst nahe an einen rechteckigen Spannungsverlauf
herankommt. Bei jeder Änderung der Spannung erfolgt ein Polaritätswechsel der beiden
Adern. Dieses wird durch mehrere Leistungshalbleiter erreicht.
Werden die Einkopplung und Auskopplung von Energie in das Bussystem wie erwähnt über
Transformatoren oder geschaltete Kapazitäten vorgenommen, sollte für die Zeiten, in denen
keine Datenübertragung erfolgt, eine Wechselspannung höherer Frequenz eingespeist werden.
Der damit verbundene Informationsgehalt ist zwar Null, er muß aber für die betroffenen Teil
nehmer erkennbar sein, jedoch keine Wirkung hervorrufen. Wird der Energietransfer a priori
bei höherer Frequenz vorgenommen, so bedeutet dies, daß die Datenübertragung kaum
störend wirkt und der damit verbundene Energieentzug von untergeordneter Bedeutung ist.
Gegenüber einer gegebenen Ruhepolarität erfolgen zur Übertragung eines Bits genau zwei
Polaritätswechsel. Damit ist nach der Übertragung eines Bits wieder der Zustand der Ruhe
polarität erreicht. Mit der ersten wechselnden Polarität des Leitungspaares wird allen Teilneh
mern der Beginn der Übertragung eines Bits bekanntgegeben. Die Dauer eines Zustandes
geänderter Polarität, im folgenden als Übertragungspolarität bezeichnet, gibt die Wertigkeit
des Bits an ("0"/"1" oder "low"/"high"). Die Übertragung eines Bits gliedert sich also in min
destens zwei Phasen:
- - Eine Phase - im Folgenden als Startphase bezeichnet - nach dem ersten Polaritätswechsel von der Ruhe- zur Übertragungspolarität.
- - Eine zweite Phase - im Folgenden als Wertigkeitsphase bezeichnet - zu deren Beginn oder Ende je nach Wertigkeit des Bits die Ruhepolarität erreicht wird.
- - Eine dritte Phase - Ruhephase - liegt zwischen dem Ende einer Übertragungsphase und dem Beginn einer folgenden Startphase.
Das Verhältnis der Zeitdauer von Start- zu Übertragungsphase ist innerhalb eines Bussystems
festgelegt.
Die Datenübertragung erfolgt in Form von Datensätzen, die eine für das Bussystem festgeleg
ten Anzahl von Bits, damit genau festgelegte Länge haben. Die Steuerung der Übertragung
eines Datensatzes erfolgt durch einen Master. Alle anderen Teilnehmer des Bussystems wer
den als Slave bezeichnet.
Innerhalb eines Datensatzes gibt mehrere verschiedene Felder, in denen genau festgelegte
Informationen für die Empfänger enthalten sind:
- - Ein Adreßfeld, mit dem genau ein Empfänger angesprochen wird.
- - Ein Funktionsfeld, mit dessen Inhalt nur dem angesprochenen Empfänger mitgeteilt wird, welche Funktion er auszuführen hat, bzw. von welcher Art die Information ist - weitere Felder, die u. a. die zu übertragende Information beinhalten.
Wenn der Adressat eines Datensatzes zu antworten hat, z. B. bei einer Datenübertragung vom
Slave zum Master, so muß diese Antwort innerhalb des laufenden Datensatzes im Rahmen des
festgelegten Protokolls erfolgen. Dies bedeutet, daß die Datenübertragungsrichtung innerhalb
eines Datensatzes sowohl unidirektional als auch bidirektional sein kann. Der Master formu
liert die Antwort vor, insofern, als daß die Antwort vom angesprochenen Slave zur richtigen
Zeit in die dafür vorgesehenen freien Felder des Datensatzes eingebracht wird. Ein Master
muß also auch jeden Datensatz selbst lesen und kontrollieren.
Innerhalb eines Datensatzes bleibt die Baudrate gleich. Die Erkennung der Übertragungs
geschwindigkeit erfolgt durch Messen der Dauer der Startphase des ersten Bits auf der Seite
des Empfängers.
Die Energieversorgung eines Teilnehmers des vorgeschlagenen Bussystems nach Auskopplung
erfolgt durch Gleichrichtung der auf den beiden Adern anliegenden Spannung. Nachgeschaltet
werden kann eine Anpassung der gleichgerichteten Spannung durch eine Kombination von gal
vanisch gekoppelten (Linearreglern, Schaltreglern oder vergleichbare Komponenten) oder gal
vanisch entkoppelten Komponenten.
Die primäre Einspeisung elektrischer Energie in das Bussystem erfolgt ausschließlich durch
den Master oder die Master. Dieser oder diese hat die Möglichkeit, die Leistungseinspeisung
zu unterbrechen.
Die in das Bussystem eingespeiste Energie kann zum Betrieb der angeschlossenen Teilnehmer
verwendet werden, dies schließt insbesondere auch den Betrieb von Aktoren und Sensoren
höherer Leistungsaufnahme mit ein. Jeder Teilnehmer, insbesondere aber die Slaves sind mit
einem Energiespeicher ausgerüstet, der ebenfalls über die eingespeiste Energie aufgeladen
wird. Die zum Betrieb von Aktoren und Sensoren nötige Energie kann auch aus einer vom
Bussystem unabhängigen Quelle kommen, wobei die dann zur Steuerung und zum Betrieb der
Sensoren und Aktoren notwendige Information über das Bussystem transportiert wird.
Die Topographie des Bussystems ist beliebig. Sie kann eine sternartige Struktur, eine Baum
struktur, eine Ringstruktur oder eine unverzweigte Struktur besitzen, oder es können Elemen
te beliebiger Strukturen in einer Topographie gleichzeitig verwendet werden.
Auf der Seite eines Empfängers (auch des Masters) werden durch eine geeignete Baugruppe,
vorzugsweise Optokoppler, die Informationen von den zwei Adern herausgelesen.
Durch die oben beschriebene Art der Informationsaufnahme seitens des Masters und des
Slaves ist eine zumindest teilweise Entkopplung der elektrischen Bezugspotentiale von Slave,
Master und Bussystem erreicht. Durch den Einsatz galvanisch entkoppelnder Spannungsregler
auf der Seite der Slaves erfolgt eine vollständige galvanische Entkopplung aller Teile des
Bussystems.
Im Fall eines bidirektionalen Datentransports erfolgt die Einspeisung von Informationen
seitens eines Slave durch Leistungshalbleiter. In einem solchen Fall wird der Bus seitens des
Masters so beschaltet, daß von dessen Seite keine Leistungseinspeisung erfolgt. Die
Leistungseinspeisung erfolgt dann seitens des sendenden Slave. Dies setzt dort eine Speiche
rung elektrischer Energie voraus, wie es bereits beschrieben ist, etwa in Form eines Akkus
oder eines Kondensators sehr hoher Kapazität.
Ein weiterer Vorteil des hier vorgeschlagenen Bussystems besteht darin, daß mehrere Master
eingesetzt werden können. Es ist dabei notwendig, daß diese so gesteuert werden, daß keine
Buskollision auftritt. Dieses kann durch verschiedenen Maßnahmen erreicht werden:
- - Es kann ein Protokoll vereinbart werden, nach dem sich die Master untereinander eine Priorität zuordnen, entsprechend der ein Master senden darf oder nicht. Dieses kann durch eine Kommunikation zwischen den Mastern erreicht werden oder ohne eine derarti ge Kommunikation erfolgen.
- - Es kann ein System ähnlich einem Token Ring installiert werden.
- - Je nach Art der Einspeisung von Daten und Energie und deren Auskopplung kann die Datenübertragung der Master mit unterschiedlicher Frequenz erfolgen, so daß einer oder mehrere Master mit unterschiedliche Datenübertragungsgeschwindigkeit arbeiten. Es können sich dann mehrere Datenpakete in dem Bussystem überlagern.
Wenn bei der Verlegung der Busleitungen eine Einschränkung der Gestalt vorgenommen wird,
daß bei der Verlegung der beiden Adern und des Anschlusses von Slaves keine Vertauschbar
keit der Adern zugelassen ist, so läßt sich die Einspeisung von Energie seitens eines sendenden
Slave erheblich senken:
- - In einem solchen Fall erfolgt die Leistungseinspeisung seitens des Masters und die Leistungsentnahme seitens der Slave nur im Zustand der Ruhepolarität.
- - Im Zustand der Übertragungspolarität muß dann nur soviel Leistung eingespeist werden, wie die Verluste innerhalb des Bussystems es erforderlich machen.
- - Damit kann die Leistungsreserve in einem Slave deutlich gesenkt werden.
Das vereinbarte Übertragungsprotokoll ist so gestaltet, daß eine Überwachung des gesamten
Datentransfers und eine Teilnahme an diesem durch einen Slave ausschließlich durch geeignete
Hardwareschaltungen erfolgen kann. Dies gilt vor allem für Sicherheitsfunktionen wie Über
schreitung der Dauer der Übertragung eines Datensatzes, Paritätsprüfungen oder Abbruch der
Datenübertragung innerhalb eines Datensatzes etc.
Anstelle der Übertragung von Leistung und Information durch elektrische Leiter kann auch
eine optische Übertragung von Leistung und Information über geeignete Lichtleiter erfolgen.
Ebenfalls möglich ist eine optische Übertragung von Information, aber eine elektrische
Leistungsversorgung, entweder durch ein Kabelsystem, oder durch eine geeignete Batterie
oder Akkumulator an einem Teilnehmer.
Claims (7)
1. Leitungsgebundenes Bussystem zur Übertragung von Information und Energie zwischen
Master und Slaves, dadurch gekennzeichnet, daß
der Bus auf der physikalischen Ebene aus maximal zwei metallischen Leitern oder einem
metallischen und einem dielektrischen oder einem einzigen dielektrischen Leiter zur Füh
rung elektromagnetischer Feldenergie besteht und der Master oder die Master vorrangig
sowie die Slaves nach Aufforderung dem Bus ohne Einschränkung durch eine vorgegebene
Topographie jeweils asynchron eine unregelmäßige Wellenform gleicher oder unterschied
licher Frequenz aufprägen, deren Gestalt weitgehend rechteckig ist, die aber durch die
Rechtecke in ihrer Anordnung neben Feldenergie auch Information überträgt und die den
Energiebedürfhissen der Slaves entsprechend in ihrer Höhe in weiten Grenzen variieren
kann, wobei die Information einerseits durch den Wechsel zwischen Ruhezustand und
Nicht-Ruhezustand und andererseits durch das Verharren im Nicht-Ruhezustand bitweise
und bidirektional übertragen wird und wobei im Falle der Informationsübertragung von
einem angesprochenen Slave zum Master die dafür notwendige elektromagnetische Energie
vom jeweiligen Slave aus dem ihm zugeordneten Energiespeicher entnommen wird, wäh
rend der Master seine Energieeinspeisung unterbricht, wobei die Ein- und Auskopplung
von Feldenergie und Information durch Master und Slaves je nach Art der verwendeten
Leiter und den Anforderungen an die Entkopplung der Potentiale galvanisch oder induktiv
oder durch geschaltete Kapazitäten oder optoelektronisch geschieht.
2. Bussystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Baudrate für die Datenüber
tragung dem jeweiligen Anwendungsfall entsprechend gewählt werden kann, wobei die
Information über die jeweils gültige Baudrate aus der zeitlichen Abfolge der anfänglichen
Wechsel zwischen Ruhe- und Nicht-Ruhezustand eines Datensatzes durch Messung beim
Teilnehmer entnommen wird, wobei das Verhältnis der Zeitdauer von Start- zu Übertra
gungsphase innerhalb eines Bussystems festgelegt ist, und daß die Datenübertragung in
Form von Datensätzen erfolgt, die eine für das Bussystem festgelegte Anzahl von Bits und
damit genau festgelegte Länge haben, wobei innerhalb eines Datensatzes verschiedene
Felder wie Adreß-, Befehls-, Datenfeld definiert sind, in denen genau festgelegte Informa
tionen für die Empfänger enthalten sind, wobei dies gleichermaßen für die Informations
übertragung vom Master zum Slave und umgekehrt gilt und in einem solchen Fall der
jeweils angesprochene Slave seine Antwort in die für ihn reservierten Felder eingibt.
3. Bussystem nach Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß in Zeiten, in denen kei
ne Datenübertragung erfolgt, die eingespeiste Feldenergie allein zur Energieübertragung an
die Slaves dient, insbesondere zur Versorgung ihrer angeschlossenen Sensoren und Aktoren
sowie zur Auffüllung der Energiespeicher dient, wobei der damit verbundene Informations
gehalt für die Slaves erkennbar aber ohne Wirkung ist, und daß in einem solchen Fall
Amplitude und Frequenz erhöht werden können.
4. Bussystem nach Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die zum Betrieb von
Aktoren und Sensoren der angeschlossenen Slaves notwendige Energie auch aus einer vom
Bussystem unabhängigen Quelle kommen kann und das Bussystem in diesen Fällen aus
schließlich die zur Steuerung und zum Betrieb der Sensoren und Aktoren notwendige
Information überträgt.
5. Bussystem nach Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Master sich
über ein Protokoll über ihre Priorität verständigen, wobei dem jeweiligen Master eine
unterschiedliche Frequenz und/oder auch eine unterschiedliche Datenübertragungs
geschwindigkeit zugeordnet werden können.
6. Bussystem nach Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Übertragung des
Datentransfers und die Teilnahme eines Slaves am Datentransfer durch geeignete Hard
wareschaltungen unterbrochen werden kann, wenn das überwachende Übertragungsproto
koll Fehler beim Datentransfer feststellt.
7. Bussystem nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Anschluß eines
Teilnehmers an die Adern des Bussystems unabhängig von der Zuordnung einer bestimmten
an eine bestimmte Anschlußeinrichtung eines Teilnehmers ist.
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