DE19606671A1 - Vorrichtung zum Zerkleinern und/oder Kompaktieren von Schüttgut - Google Patents
Vorrichtung zum Zerkleinern und/oder Kompaktieren von SchüttgutInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Zerkleinern
und/oder Kompaktieren von Schüttgut, entsprechend dem
Oberbegriff des Anspruches 1.
Eine Vorrichtung der vorausgesetzten Art ist beispiels
weise in Form einer sog. Gutbett-Walzenmühle zum Zer
kleinern von sprödem Mahlgut, z. B. Zementherstellungs
materialien, Erzmaterial, Kohle oder dgl., z. T. aber
auch in Form von Walzenpressen bekannt. Da die zu zer
kleinernden und/oder zu kompaktierenden Schüttgüter der
genannten Art im allgemeinen stark schleißend sind,
weisen die Walzen einen Verschleißschutzmantel aus
hochverschleißfestem Material auf, der auswechselbar
bzw. erneuerbar sein soll. Zu diesem Zweck sind bereits
verschiedene Vorschläge bekannt, bei denen die mit re
lativ hohem Druck gegeneinanderpreßbaren Walzen je
einen Walzengrundkörper sowie einen lösbar darauf befe
stigten Verschleißschutzmantel besitzen, der aus einer
entsprechenden Anzahl einzelner Segmente zusammenge
setzt ist. Zur Fixierung der einzelnen Segmente auf dem
Walzengrundkörper sind zum einen an den beiden Walzen
stirnenden an den Segmenten angreifende Klemmelemente
vorgesehen, durch die diese Segmente mit Hilfe von
axial verlaufenden Spannschrauben am Walzengrundkörper
verspannt sind. Zum andern sind diese Segmente auf dem
Walzengrundkörper auch noch durch Paßfederverbindungen
festgelegt, die ein relatives Verdrehen der Segmente
auf dem Walzengrundkörper verhindern sollen und dazu
das - in Drehrichtung der Walze betrachtet - hintere
Segmentende gegenüber dem Walzengrundkörper abstützen.
Beispiele für solche bekannten Ausführungen lassen sich
etwa der US-A-4 097 215 und EP-B-0 418 550 entnehmen.
Bei Zerkleinerungs- und Preßwalzen mit aus Segmenten
zusammengesetztem Mantel ist nun generell zu beachten,
daß während des Betriebes einer zugehörigen Vorrich
tung, also wenn Schüttgut im Walzenspalt zwischen den
gegenläufig angetriebenen Walzen verarbeitet
(zerkleinert und/oder kompaktiert) wird, Walkbewegungen
zwischen jedem Segment und dem Walzengrundkörper auf
treten. Dieses Walken kann bei einfachen Walzenvorrich
tungen bzw. Walzenmaschinen im allgemeinen vernachläs
sigt werden; es kann jedoch dann zu einem Problem kom
men, wenn die Walzen relativ große Abmessungen aufwei
sen und mit einem relativ hohen Druck gegeneinander ge
preßt werden. Dies ist insbesondere bei Vorrichtungen
in Form von sog. Gutbett-Walzenmühlen der Fall, bei
denen im Walzenspalt Preßdrücke von über 50 MPa auftre
ten (wie aus DE-C-27 08 053 bekannt). Bei den dort ver
wendeten Walzen ist das Verhältnis von axialer Walzen
länge zu Walzendurchmesser (L : D) = oder < 1. Ähnlich
kann es sich auch bei Hochleistungs-Walzenpressen ver
halten.
Bei diesen bekannten Vorrichtungen mit hochbeanspruch
ten Walzen können nun Kräfte auftreten, wie sie in
Fig. 5 ganz schematisch veranschaulicht sind, die - im
Querschnitt - eine Walze 1 mit einem Walzengrundkör
per 2 und - der Einfachheit halber - einem einzigen
(von mehreren) auf diesem befestigten Segment 3 zeigt,
das Teil eines Verschleißschutzmantels ist. Es sei
angenommen, daß die Walze 1 in Richtung des Pfeiles 4
(also im Uhrzeigersinn) rotierend antreibbar ist, wo
durch ein Antriebsmoment MM auftritt. Hierbei sei fer
ner angenommen, daß das bzw. jedes Segment 3 - in Wal
zendrehrichtung entsprechend Pfeil 4 betrachtet - sich
mit seinem hinteren Ende 3a an einer Paßfeder 5 gegen
über dem Walzengrundkörper 2 abstützt, um Umfangskräfte
übertragen zu können. In dieser Fig. 5 sind ferner fol
gende Kräfte bzw. Kraftkomponenten durch Pfeile angege
ben: Die Tangentialkomponente FT und die Normalkompo
nente FN der Mahlkraft, an den Kontaktflächen auf das
Segment 3 und den Walzengrundkörper 2 wirkende Reib
kräfte FRS bzw. FRW, ferner eine auf die Paßfeder 5
wirkende Umfangskraft FP. Der Durchmesser des Walzen
grundkörpers 2 ist mit dW und der Gesamtwalzendurchmes
ser bzw. der durch den Außenumfang der Segmente 3 be
stimmte Manteldurchmesser mit dg bezeichnet. Betrachtet
man die durch die Kräfte in Fig. 5 verursachten Momente
unter der Voraussetzung, daß die Normalkomponenten in
den Kontaktflächen zwischen Walzengrundkörper 2 und
Segment 3 nicht berücksichtigt werden (da deren Hebel
arm bei Vernachlässigung von Verformungen gleich Null
ist) sowie bei der Definition von im Uhrzeigersinn wir
kenden Momenten als negativ, dann können die Momenten
gleichgewichte des Gesamtsystems, des Segments 3 und
des Walzengrundkörpers 2 um den Walzenmittelpunkt (der
durch die Walzenlängsachse 1a gegeben ist) jeweils ein
zeln betrachtet und durch folgende Gleichungen ausge
drückt werden:
- MM + FTdg = 0 (1)
FTdg - (FP+ FRS) dW = 0 (2)
(FP + FRW) dW-MM = 0 (3)
Aus diesen Gleichungen folgt, daß die Summe aus Reib
kraft und Paßfederkraft den äußeren Kräften bzw.
Momenten das Gleichgewicht halten muß, wie es durch die
nachfolgende Gleichung ausgedrückt wird:
Aufgrund der im Walzenspalt am Segment 3 angreifenden
Normalkomponente FN der Mahlkraft erfolgt eine sich
etwa flächenförmig in Axial- und Umfangsrichtung aus
dehnende Querdehnung im Segment 3. Diese Querdehnung
wird bei der Walzenausführung gemäß Fig. 5 in Umfangs
richtung nach rückwärts durch die Paßfeder 5 verhin
dert, so daß es gewissermaßen zu einem Aufstauen des
sich in diese Richtung ausdehnenden Segments 3 vor der
Paßfeder 5 kommt, mit der Folge sehr hoher Spannungen.
Da die Klemmkräfte der - in Fig. 5 nicht näher veran
schaulichten, aber weiter oben beschriebenen - Klemm
elemente das Segment 3 allein nicht in seiner Lage auf
dem Walzengrundkörper 2 halten können, entsteht ein
sog. Mikrogleiten. Aufgrund des Formschlusses zwischen
Segment 3 und Paßfeder 5 sowie der Wirkung der Klemm
kräfte können die genannten Spannungen nur durch ein
Abheben des Segments 3 vom Walzengrundkörper 2 abgebaut
werden. In seinem Verformungsverhalten verhält sich
dieses Segment 3 dabei trotz seiner Dicke wie eine
Schale, d. h. es bildet sich im Bereich zwischen dem An
griffspunkt der Mahlpressung MP und der Paßfeder 5 eine
Brücke mit einem Hohlraum 6, wobei die Mahlkraft die
Brücke gewissermaßen vor sich herschiebt, wie es in
Fig. 5 schematisch angedeutet ist. Da sich hier die ge
nannten Dehnungen nicht abbauen lassen, verstärkt sich
die zuvor genannte Wirkung über die Bogenlänge des Seg
ments 3 und führt zu hohen Spannungen. Wenn nun die
Reibkräfte den durch die Paßfeder 5 entstehenden Rück
stellkräften nicht das Gleichgewicht halten können,
dann kommt es zu einer Gleitbewegung des Segments 3 in
Drehrichtung (Pfeil 4) unter der anstehenden Mahlkraft.
Die Reibkräfte ändern dann ihre Richtung bzw. ihr Vor
zeichen. Dementsprechend ergibt sich aus der Gleichung
(4), daß die auf die Paßfeder 5 wirkende Kraft dann we
sentlich größer wird als wenn diese Paßfeder 5 allein
der Kraft FT das Gleichgewicht halten müßte.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, bei ei
ner Vorrichtung der im Oberbegriff des Anspruches 1
vorausgesetzten Art die Konstruktion der Walzen so zu
verbessern, daß der zu der zuvor beschriebenen Brücken
bildung der Segmente auf dem Walzengrundkörper führende
Walkvorgang weitestgehend oder vollkommen vermieden
werden kann.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch das im Kenn
zeichen des Anspruches 1 angegebene Merkmal gelöst.
Besonders vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbil
dungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprü
che.
Im Gegensatz zu den oben beschriebenen bekannten Aus
führungen ist bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung
jede Walze so aufgebaut, daß die Paßfederverbindung
zwischen jedem Segment und dem Walzengrundkörper - in
Drehrichtung der Walze betrachtet - etwa im vorderen
Drittel der Bogenlänge (und zwar der inneren Umfangsbo
genlänge) des Segments angeordnet ist. Bei dieser er
findungsgemäßen Konstruktion leitet die zur Paßfeder
verbindung gehörende Paßfeder zwar ebenfalls die Um
fangskräfte des jeweils zugehörigen Segments in den
Walzengrundkörper; die Position dieser Paßfeder wird
jedoch - in Walzendrehrichtung betrachtet - soweit wie
aus Festigkeitsgründen vertretbar am vorderen Ende die
ses Segments gewählt, wodurch gewährleistet wird, daß
die Zugkräfte im Segment, die sich während des Betrie
bes nach dem Durchlaufen der Paßfederposition durch den
Walzenspalt ergeben, sicher beherrscht werden können.
Mit anderen Worten bedeutet dies, daß die beim Durch
laufen des Walzenspalts im Segment aufgrund der hohen
Mahlkräfte auftretende Querdehnung sich auch in Rich
tung auf das hintere Ende des Segments, also entgegen
gesetzt zur Walzendrehrichtung, im wesentlichen unge
hindert entspannen kann, ohne daß die anhand Fig. 5 wei
ter oben geschilderte Brücken- und Hohlraumbildung zwi
schen Segment und Walzengrundkörper auftreten kann (wie
es später anhand Fig. 4 noch näher erläutert wird). Die
oben genannten Walkvorgänge zwischen den Segmenten und
dem Walzengrundkörper und die darauf zurückzuführenden
Werkstoff-, Verschleiß-, Rutsch- und sonstigen Probleme
können daher durch äußerst einfache konstruktive Maß
nahmen zumindest aufeine nicht mehr störende Größe
herabgesetzt oder sogar vollkommen vermieden werden.
Die sich durch die erfindungsgemäße Anordnung der Paß
federverbindung ergebenden Vorteile können noch deut
lich verstärkt werden, wenn zwischen den Kontaktflächen
zwischen Walzengrundkörper und jedem Segment ein den
Reibungskoeffizienten herabsetzendes Gleitmittel ange
ordnet ist. Ein solches Gleitmittel kann in jeder ge
eigneten Weise ausgebildet sein und besonders vorteil
haft jeweils durch eine Gleitfolie gebildet werden, die
relativ dünn ausgeführt sein kann.
Wie bereits weiter oben z. T. erläutert worden ist, kann
sich jedes Segment nach Durchlauf der Paßfeder bzw.
Paßfederverbindung durch den Walzenspalt (mit den dort
wirkenden hohen Mahlkräften) ungehindert in Walzenum
fangsrichtung bei der auftretenden Querdehnung nach
hinten entspannen. Jedes Segment wird dabei in Umfangs
richtung auf Zug beansprucht, dessen Größe durch das
Anordnen bzw. das Zwischenordnen einer geeigneten
Gleitfolie mit niedrigem Reibungskoeffizienten deutlich
minimiert werden kann. Dies begünstigt deutlich den Ab
bau von Spannungen tangentialer und axialer Dehnungen.
In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung
können an den Kontaktflächen zwischen den stirnseitig
angreifenden Klemmelementen und den Segmenten ebenfalls
den Reibungskoeffizienten herabsetzende Gleitmittel,
insbesondere wiederum geeignete Gleitfolien vorgesehen
sein. Hierdurch erhalten die Klemmelemente nur noch die
Aufgabe, die Segmente auf dem Walzengrundkörper - lös
bar - festzuhalten, ohne daß sie wesentliche Umfangs-
oder Radialkräfte aufbringen müssen.
Durch die Anordnung jeweils einer Gleitfolie einerseits
zwischen den Segmenten und dem Walzengrundkörper und
andererseits zwischen diesen Segmenten und den Klemm
elementen können aber noch in besonders vorteilhafter
Weise Fertigungs- und Montagetoleranzen in diesen Ver
bindungsbereichen ausgeglichen werden, was zu einer
Vergleichmäßigung des Trag- und Klemmverhaltens führt.
Hierbei ist namlich zu beachten, daß beispielsweise die
Kontaktflachen zwischen den stirnseitig angreifenden
Klemmelementen und den entsprechenden Segmentseiten im
allgemeinen nicht mit den notwendigen kleinen Ferti
gungs- und Montagetoleranzen hergestellt werden können
und es somit zu einem äußerst ungleichmäßigen Klemmver
halten bzw. Klemmkontakt käme, was jedoch durch die An
ordnung der Gleitfolie gleichzeitig mit ausgeglichen
werden kann; ähnlich verhält es sich auch mit den Kon
taktflächen zwischen den Segmenten und dem Walzengrund
körper, wo die Anordnung einer Gleitfolie Form-, Maß-
und Lage-Toleranzen sehr weitgehend ausgleichen und da
durch zu einem äußerst gleichmäßigen Tragverhalten füh
ren.
Die Erfindung sei nachfolgend anhand der Zeichnung nä
her erläutert. In dieser Zeichnung zeigen
Fig. 1 eine Explosionszeichnung einer Walze der
erfindungsgemäßen Vorrichtung;
Fig. 2 zwei Teil-Querschnittsansichten der
Walze, und zwar durch Walzengrundkörper
und Segmente (obere Hälfte) sowie durch
Walzengrundkörper mit Stirnansichten auf
Segmente und Klemmelemente (untere
Hälfte);
Fig. 3 eine Teil-Längsschnittansicht durch die
Walze, entsprechend Schnittlinie III-III
in Fig. 2;
Fig. 4 eine schematische Querschnittsansicht des
Walzengrundkörpers mit zwei Segmenten,
bei Andeutung der wesentlichen am Segment
auftretenden Kräfte (für Drehmomenten
gleichgewicht);
Fig. 5 eine ähnliche Querschnittsansicht wie
Fig. 4, jedoch zur Erläuterung einer be
kannten Walzenausführung.
Bei dem nachfolgend beschriebenen Ausführungsbeispiel
der erfindungsgemäßen Vorrichtung sei angenommen, daß
es sich um eine Ausführung in Form einer an sich be
kannten Gutbett-Walzenmühle handelt, in der zwei mit
hohem Druck gegeneinanderpreßbare, gegenläufig
(gegensinnig) antreibbare Walzen in einem Walzengestell
angeordnet sind, die in ihrer Konstruktion im wesentli
chen gleichartig aufgebaut sind, so daß nachfolgend nur
eine Walze in ihrem Aufbau näher erläutert wird. Da
eine solche Gutbett-Walzenmühle in ihrem allgemeinen
Aufbau und in ihrer Funktion dem Fachmann bekannt ist,
braucht darauf nicht näher eingegangen zu werden. Er
wähnt sei lediglich noch, daß ein z. T. ähnlicher Wal
zenaufbau auch für eine Hochleistungspresse besonders
geeignet sein kann.
In der nachfolgenden Beschreibung der erfindungsgemäß
konstruierten Walze seien der Einfachheit halber die
selben Bezugszeichen für etwa vergleichbare Walzenteile
verwendet, wie sie weiter oben bei der Erläuterung der
bekannten Ausführung anhand Fig. 5 verwendet worden
sind.
In der Explosionszeichnung gemäß Fig. 1 ist die erfin
dungsgemäße Walze 1 nur mit ihren wesentlichen Walzen
teilen veranschaulicht. Demnach enthält die Walze 1
wiederum einen insgesamt etwa wellenartig ausgeführten
Walzengrundkörper 2 sowie einen lösbar auf diesem Wal
zengrundkörper 2 befestigten Verschleißschutzmantel,
der aus einer Anzahl einzelner Segmente 3 (in diesem
Beispiel: sechs) zusammengesetzt ist, die alle gleich
artig ausgeführt sind. Zur Fixierung der einzelnen Seg
mente 3 auf dem Walzengrundkörper 2 sind jeweils zwei
seitlich an den Segmenten, und zwar stirnseitig angrei
fende Klemmelemente 7 vorgesehen, die in Form von seg
mentartigen Klemmplatten mit U-förmigem Querschnitt
(wie veranschaulicht) ausgeführt sein können und die
die Segmente 3 zusammen mit passenden axialen Spann
schrauben 8 (vgl. Fig. 2 und 3) am Walzengrundkörper 2
verspannen.
Wie in der Zeichnung zu erkennen ist, sind die Auflage-
bzw. Kontaktflächen zwischen dem Walzengrundkörper 2
und den Segmenten 3 im wesentlichen als Zylinderflächen
ausgebildet.
Wie bereits erwähnt worden ist, sind die Segmente 3
zweckmäßig alle gleichartig ausgebildet. Die Gestaltung
und Zusammenordnung dieser Segmente 3 kann beispiels
weise gleichartig sein, wie sie in der EP-B-0 418 550
beschrieben ist. Dementsprechend können die einzelnen
Segmente 3 an der in Walzendrehrichtung (Pfeil 4) vor
deren Längsseite (der - in bezug auf den Walzenspalt -
sog. Walzeneinlaufseite) jeweils z. B. einen einzigen in
Umfangsrichtung vorspringenden Ansatz 3b und an der in
Drehrichtung (Pfeil 4) der Walze 1 rückwärtigen Längs
seite (der sog. Segmentauslaufseite) eine Ausnehmung 3c
enthalten, wobei Ansatz 3b und Ausnehmung 3c symme
trisch zur senkrecht zur Walzenachse 1a verlaufenden
Mittelebene 3d jedes Segments 3 angeordnet sind (vgl.
hierzu auch Fig. 3). Hierbei sollen die erzeugenden Li
nien der verschiedenen Teilflächen der vorderen Längs
seite (Segmenteinlaufseite) und rückwärtigen Längsseite
(Segmentauslaufseite) jedes Segments 3 radial zur
Walzenachse 1a verlaufen. Nähere Einzelheiten zu den For
men und zu den Zusammenordnungen dieser Segmente 3 des
Verschleißschutzmantels lassen sich der bereits erwähn
ten EP-B-0 418 550 entnehmen. Durch diese Gestaltung
und Zusammenordnung der Segmente 3 wird vor allem ein
Kippeln dieser Segmente auf dem Walzengrundkörper 2
verhindert.
Wie sich außerdem Fig. 2 (obere Hälfte) und Fig. 3 ent
nehmen läßt, sind die Segmente 3 auf dem Walzengrund
körper 2 ferner durch je eine Paßfederverbindung fest
gelegt, die jeweils durch Nuten 9, 10 in den Kontakt
flächen vom Walzengrundkörper 2 und Segmenten 3 sowie
durch wenigstens eine darin eingreifende Paßfeder 11
gebildet ist. Aufgrund der sich so durch diese Paßfe
derverbindung ergebenden Form- bzw. Kraftschlußverbin
dung werden die an den Segmenten auftretenden Umfangs
kräfte in den Walzengrundkörper 2 eingeleitet.
Bei dieser erfindungsgemäß ausgeführten Walze 1 ist es
nun von Bedeutung, daß die zuvor erläuterte Paßfeder
verbindung (9, 10, 11) zwischen jedem Segment 3 und dem
Walzengrundkörper 2 - in Drehrichtung (Pfeil 4) der
Walze 1 betrachtet - etwa im vorderen Drittel, vorzugs
weise etwa im vorderen Viertel der (inneren Umfangs-)
Bogenlänge (BL in Fig. 2) jedes Segments 3 angeordnet
ist. Grundsätzlich soll die Position der Paßfeder 11
soweit wie möglich in der Nähe der vorderen Längsseite
(Segment-Einlaufseite) vorgesehen werden, wobei das
sich dabei ergebende Abstandsmaß a (vgl. Fig. 2) so
klein wie möglich gewählt werden soll, so daß dadurch
zum einen das weiter oben bereits erläuterte ungestörte
Entspannen von Querdehnungen des Segments 3 und zum an
dern eine ausreichende Festigkeit bzw. Stabilität des
Segments für die Aufnahme und Halterung der Paßfeder 11
gewährleistet ist.
Für die weitere Ausbildung dieser Paßfederverbindung
für jedes Segment 3 gibt es grundsätzlich eine Reihe
verschiedener Möglichkeiten, die bei dieser Walze 1 ge
wählt werden können. In jedem Falle wird die zugehörige
Paßfeder 11 parallel zur Walzenlängsachse 1a verlaufen.
Hierbei kann sich die Paßfeder 11 für jedes Segment 3
nun symmetrisch von der senkrecht zur Walzenlängsachse
1a verlaufenden Mittelebene 3d des Segments 3 und somit
von der durch diese Mittelebene 3d bestimmte Längsmitte
der Walze 1 in Richtung der beiden Walzenstirnenden er
strecken. Dabei können sich die Paßfeder 11 und ebenso
die sie aufnehmenden Nuten 9, 10 wenigstens über den
größten Teig der axialen Segmentbreite erstrecken. Be
trachtet man in diesem Sinne die Darstellung in Fig. 1,
dann erkennt man, daß dort die Nuten 9, 10 im Walzen
grundkörper 2 bzw. in den Segmenten 3 sich über die
ganze axiale Segmentbreite erstrecken, während bei der
Ausführung gemäß Fig. 3 Paßfeder 11 und Nuten 9, 10 -
bei symmetrischer Anordnung zur vertikalen Mittelebene
3d - sich nur nahezu über die gesamte axiale Segment
breite erstrecken.
In diesem Sinne kann man sich auch vorstellen, ohne daß
dies zeichnerisch im einzelnen dargestellt werden muß,
daß diese Paßfederverbindung für jedes Segment 3 auch
wenigstens jeweils zwei Paßfedern 11 enthalten kann,
die dann ebenfalls parallel zur Walzenlängsachse 1a
verlaufen und im wesentlichen symmetrisch zu beiden
Seiten der vertikalen Segment-Mittelebene 3d angeordnet
sind.
Ein weiteres, besonders vorteilhaftes Merkmal jeder er
findungsgemäß ausgeführten Walze 1 wird darin gesehen,
daß zwischen den Kontaktflächen zwischen Walzengrund
körper 2 und jedem Segment 3 ein den Reibungskoeffizi
enten herabsetzendes Gleitmittel angeordnet ist. Obwohl
hierfür jedes geeignete Gleitmittel verwendet werden
kann, wird es besonders bevorzugt, dieses Gleitmittel
jeweils durch eine relativ dünne Gleitfolie 12 zu bil
den. Gleitfolien sind aus dem allgemeinen Maschinenbau,
d. h. für andere Zwecke als für derartige Walzen, grund
sätzlich bekannt, so daß unschwer eine für diese Walzen
geeignete Folie ausgewählt werden kann, die sowohl in
bezug auf einen niedrigen Reibungskoeffizienten als
auch in bezug aufeine genügende Festigkeit geeignet
ist.
Die Gleitfolie 12 kann zweckmäßig jeweils an einer der
sich gegenüberliegenden Kontaktflächen, vorzugsweise an
der Auflage- bzw. Kontaktfläche des Walzengrundkör
pers 2 festgelegt sein, beispielsweise durch ein ge
eignetes Verkleben, Festklemmen usw. Hierbei kann die
Gleitfolie 12 in mehrere Folienabschnitte unterteilt
sein, von denen sich jeder - wie aus den Fig. 2, 3 und 4
ersichtlich ist - im wesentlichen über die ganze axiale
Walzenbreite sowie zwischen den jeweils in Walzenum
fangsrichtung einander benachbarten Paßfedern 11 er
streckt.
Durch diese Anordnung der Gleitfolie 12 zwischen Wal
zengrundkörper 2 und jedem Segment 3 wird - wie bereits
weiter oben erläutert - einerseits der Reibungs
koeffizient an den Kontaktflächen zwischen Walzengrund
körper 2 und Segment 3 deutlich herabgesetzt, und es
können zum andern Fertigungs-, Maß-, Lage- und Montage
toleranzen in äußerst vorteilhafter Weise ausgeglichen
werden.
Wie ferner in Fig. 3 zu erkennen ist, wird es darüber
hinaus für zweckmäßig angesehen, an den Kontaktflächen
zwischen den stirnseitig angreifenden Klemmelementen 7
und den Segmenten 3 ebenfalls den Reibungskoeffizienten
herabsetzende Gleitmittel in Form von relativ dünnen
Gleitfolien 13 vorzusehen. An diesen Stellen können vor
allem Fertigungs- und Montagetoleranzen ausgeglichen
werden, wobei aber auch hier das freie Entspannen von
Querdehnungen der Segmente 3 durch die Gleitfolien 13
begünstigt wird.
Bei dieser Ausführung und Anbringung der Klemmele
mente 7 brauchen letztere in der Hauptsache nur noch
dafür zu sorgen, daß die Segmente 3 zuverlässig auf dem
Walzengrundkörper 2 festgelegt sind, ohne daß sie noch
wesentliche Umfangs- oder Radialkräfte aufzubringen ha
ben.
In bezug auf die mögliche Ausbildung der Gleitmittel
zwischen Walzengrundkörper 2 und Segmenten 3 bzw. Klem
melementen 7 und Segmenten 3 sei noch erwähnt, daß der
Reibungskoeffizient zwischen diesen Walzenteilen im Be
darfsfalle auch bereits durch das Anbringen eines ge
eigneten Gleitlackes oder dgl. herabgesetzt werden
könnte.
In Fig. 4 ist nochmals eine schematische Querschnittsan
sicht eines Teils dieser erfindungsgemäß ausgeführten
Walze 1 mit dem Walzengrundkörper 2 und nur zwei Seg
menten 3 veranschaulicht. Zwischen den Segmenten 3 und
dem Walzengrundkörper 2 ist jeweils im vorderen Drittel
der Bogenlänge BL jedes Segments 3 (mit dem Abstand a)
eine Paßfederverbindung mit der Paßfeder 11 angeordnet
ist.
Ein Vergleich zwischen der erfindungsgemäß ausgeführten
Walze 1 (gemäß Fig. 4) und der bekannten Walzenausfüh
rung, wie sie anhand Fig. 5 geschildert worden ist,
zeigt nochmals deutlich, daß Walkvorgänge zwischen
Walzengrundkörper 2 und den Segmenten 3, wie sie bei
den bekannten Ausführungen hoch belasteter Walzen als
nachteilig angesehen werden, bei der erfindungsgemäßen
Walzenkonstruktion weitestgehend oder vollkommen ver
mieden werden können, wodurch auch die durch den Walk
vorgang hervorgerufenen nachteiligen Brückenbildungen
unter den einzelnen Segmenten zuverlässig verhindert
werden. In Fig. 4 sind alle wesentlichen an der Walze 1
bzw. an den einzelnen Segmenten 3 wirkenden Kräfte in
der gleichen Weise mit Pfeilen und Abkürzungen verse
hen, wie sie in Fig. 5 bzw. in der zugehörigen Beschrei
bung verwendet sind. Auf diese Weise kann die erfin
dungsgemäß konstruierte Walze 1 auch im Hinblick auf
die Drehmomentengleichgewichte unmittelbar mit der be
kannten Ausführung gemäß Fig. 5 verglichen werden.
Claims (10)
1. Vorrichtung zum Zerkleinern und/oder Kompaktieren
von Schüttgut, enthaltend zwei mit hohem Druck ge
geneinanderpreßbare, gegenläufig antreibbare Walzen
(1), von denen jede einen Walzengrundkörper (2) so
wie einen lösbar hierauf befestigten, aus einzelnen
Segmenten (3) zusammengesetzten Ver
schleißschutzmantel aufweist, wobei die Kontaktflä
chen zwischen dem Walzengrundkörper (2) und den Seg
menten (3) als Zylinderflächen ausgebildet und wobei
diese Segmente auf dem Walzengrundkörper einerseits
durch in Nuten (9, 10) der Kontaktflächen von Wal
zengrundkörper und Segmenten eingreifende Paßfedern
(11) und andererseits durch an beiden Walzenstirnen
den an den Segmenten angreifende Klemmelemente (7)
festgelegt sind, mit denen die Segmente am Walzen
grundkörper verspannt sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Paßfederverbindung (9, 10, 11) zwischen je
dem Segment (3) und dem Walzengrundkörper (2) - in
Drehrichtung (4) der Walze (1) betrachtet - etwa im
vorderen Drittel der Bogenlänge (BL) des Segments
angeordnet ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Paßfederverbindung (9, 10, 11) etwa im vor
deren Viertel der Bogenlänge (BL) jedes Segments (3)
angeordnet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Paßfederverbindung (9, 10, 11) für jedes
Segment (3) eine parallel zur Walzenlängsachse (1a)
verlaufende, sich symmetrisch von der Längsmitte
(3d) der Walze (1) in Richtung der beiden Walzen
stirnenden erstreckende Paßfedern (11) enthält.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Paßfeder (11) und die sie aufnehmenden Nuten
(9, 10) sich wenigstens über den größten Teil der
axialen Segmentbreite ertrecken.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Paßfederverbindung (9, 10, 11) für jedes
Segment (3) wenigstens zwei Paßfedern enthält, die
parallel zur Walzenlängsachse (1a) verlaufen und im
wesentlichen symmetrisch zu beiden Seiten der verti
kalen Segmentmittelebene (3d) angeordnet sind.
6. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen den Kontaktflächen zwischen Walzen
grundkörper (2) und jedem Segment (3) ein den Rei
bungskoeffizienten herabsetzendes Gleitmittel (12)
angeordnet ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß an den Kontaktflächen zwischen den stirnseitig
angreifenden Klemmelementen (7) und den Segmenten
(3) ebenfalls den Reibungskoeffizienten herabset
zende Gleitmittel (13) vorgesehen sind.
8. Vorrichtung nach den Ansprüchen 6 und 7, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Gleitmittel jeweils durch eine
Gleitfolie (12, 13) gebildet werden.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß die Gleitfolie (12) an jeweils einer der sich
gegenüberliegenden Kontaktflächen festgelegt ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
daß die Gleitfolie (12) in mehrere Folienabschnitte
unterteilt ist, von denen sich jeder im wesentlichen
über die ganze axiale Walzenbreite sowie zwischen in
Walzenumfangsrichtung einander benachbarten Paßfe
dern (11) erstreckt und auf der Kontaktfläche des
Walzengrundkörpers (2) festgelegt ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996106671 DE19606671A1 (de) | 1996-02-22 | 1996-02-22 | Vorrichtung zum Zerkleinern und/oder Kompaktieren von Schüttgut |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996106671 DE19606671A1 (de) | 1996-02-22 | 1996-02-22 | Vorrichtung zum Zerkleinern und/oder Kompaktieren von Schüttgut |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
CN103480453A (zh) * | 2013-08-30 | 2014-01-01 | 绵阳金鼎机电技术有限公司 | 一种高精度、易整体拆装耐磨齿辊及其制造方法 |
CN108579887A (zh) * | 2018-06-11 | 2018-09-28 | 天津中德应用技术大学 | 非棱线分块辊面的辊压机压辊装配结构 |
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US4097215A (en) * | 1977-05-12 | 1978-06-27 | K. R. Komarek, Inc. | Segmented briquetting roll |
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1996
- 1996-02-22 DE DE1996106671 patent/DE19606671A1/de not_active Withdrawn
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CN108579887A (zh) * | 2018-06-11 | 2018-09-28 | 天津中德应用技术大学 | 非棱线分块辊面的辊压机压辊装配结构 |
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