DE19606543A1 - Verfahren zur Unterdrückung von Echos - Google Patents
Verfahren zur Unterdrückung von EchosInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Echounterdrückung gemäß
dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
In einem typischen Wohnraum können Wände, die Decke und der
Fußboden bis zu 90% der ausgestrahlten Energie eines Signals
(Licht, Schall usw.) reflektieren. Bedingt durch die
Überlagerung der Reflexionen mit dem Originalsignal kann die
Energie in bestimmten Punkten im Raum höher sein als die Energie
des einzelnen Originalsignals. Abhängig von der Wellenlänge und
dem Ort im Raum werden einige Frequenzen stärker als andere
vorhanden sein. Diese Verzerrungen des Frequenzspektrums des
Nutzsignals ist bei einer Signalübertragung immer unerwünscht.
Ähnliche Verhältnisse ergeben sich auch für nur
leitungsgebundene Übertragungseinrichtungen.
Um ein Echo auszulöschen, gibt es verschiedene Möglichkeiten.
Eine der weitverbreitetsten Methoden ist die Filterung eines
Audiosignals mit der inversen Fourier-Transformation der
Impulsantwort des akustischen Systems. Hierbei wird als erstes
die Impulsantwort des Raumes gemessen. Danach wird der Equalizer
mit genau den invertierten Frequenz- und Phasenverläufen dieser
Impulsantwort abgestimmt.
Diese Methode ist nur dann stabil, wenn die Impulsantwort
minimalphasig ist. Da für Übertragungsfunktionen eines Raumes im
allgemeinen Minimalphasigkeit nicht vorausgesetzt werden kann,
ist die Entwicklung eines Equalizers nach dieser Methode relativ
schwer.
Es ist beispielsweise ein Digital-Equalizer basierend auf der
Fourier-Transformation bekannt, der aus einer Mehrzahl von
Zeitverzögerungsgliedern in Reihenschaltung mit jeweils
zugehörigen Wichtungsgliedern besteht. Das digitale Filter
erzeugt abhängig von der Charakteristik des Eingangssignals und
den Filterkoeffizienten ein Ausgangssignal. Durch die Erzeugung
eines Fehlersignais aus dem Ausgangssignal werden die
Wichtungsglieder unter Nutzung eines adaptiven Algorithmus, wie
dem Least Mean Squares (LMS) Algorithmus, so eingestellt, daß
das gewünschte Verhalten des Filters entsteht. Nach dem
Einstellen der Wichtungsglieder ist mit der Übertragungsfunktion
des Filters die invertierte Impulsantwort des akustischen
Systems approximiert.
Der beschriebene Filter ist für die Unterdrückung von einzelnen
Echos zu komplex, mit zu vielen Zeitgliedern ausgestattet und in
der Einstellprozedur zu aufwendig.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren anzugeben, womit die
Echos der Impulsantwort einfacher kompensierbar sind.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch die im Anspruch 1
angegebenen Verfahrenschritte gelöst. Weitere Ausgestaltungen
des Verfahrens werden durch die Unteransprüche gegeben.
Durch die genaue Bestimmung der Echozeiten und der Amplituden
der Echos im ersten Schritt kann ein Signal aus dem
Ausgangssignal durch Wichtung und Zeitverzögerung erzeugt
werden. Dieses Signal enthält genau zu den Zeitpunkten
Pseudoechos, zu denen die Impulsantwort des "Raumes" Echos
aufweist. Schaltungstechnisch bedingt enthält die Impulsantwort
noch weitere Echos, die sich aber selbst im Raum auslöschen und
somit keinen Nachteil mit sich bringen.
Dieses Signal wird vom Eingangssignal subtrahiert, und zwar so,
daß sich die Pseudoechos mit den vom Raum erzeugten Echos im
Raum kompensieren. Als Resultat befindet sich im Raum am Ort des
Zuhörers nur noch das Originalsignal ohne Echos.
Die Berechnung der Echoamplitude und der Echozeit kann durch
Aus lesen der Impulsantwort oder durch spezielle
Berechnungsverfahren erfolgen.
Als Schaltungsanordnung wird ein an sich bekannter IR-Filter
verwendet, der in jedem Rückkopplungszweig je ein steuerbares
Zeitverzögerungs- und Wichtungsglied enthält.
Für die Kompensation der auftretenden Echos werden 5 bis 10
Rückkopplungszweige mit den zugehörigen Gliedern in den meisten
Fällen ausreichend sein. Die Anzahl der Rückkopplungszweige
richtet sich nach der Anzahl und Stärke der Reflexionen auf dem
Echoweg und unterliegt einer subjektiven Beurteilung des
Nutzers.
Das erfindungsgemäße Verfahren soll nachstehend an einem
Ausführungsbeispiel näher erläutert. In den Zeichnungen zeigen
Fig. 1 eine Darstellung einer erfindungsgemäßen
Schaltungsanordnung mit drei Rückkopplungszweigen
Fig. 2 die Impulsantwort eines Raumes mit Darstellung der
Verzögerungszeit und Amplitude der Echos
Fig. 3 die Impulsantwort eines Equalizers zusammengesetzt aus
Eingangssignal und den hinzugefügten Pseudoechos.
In Fig. 1 ist eine für das Verfahren verwendete
Schaltungsanordnung dargestellt. Das Ausgangssignal y(n) wird in
der ersten Schleife über ein Zeitverzögerungsglied 1 und ein
Wichtungsglied 2 auf den Eingang rückgekoppelt. In der Figur sind
zwei weitere Rückkopplungszweige zur Erzeugung weiterer
zeitverzögerter und gewichteter Pseudoechos dargestellt.
Vorausgesetzt wird, das zunächst die Impulsantwort des Raumes
gemäß der Fig. 2 gemessen wird. Die Echozeiten- und Amplituden
können in einfacher Weise durch Auslesen der Impulsantwort
ermittelt werden.
Das Ausgangssignal y(n) wird um die Echozeit des ersten Echos
verzögert und mit der normierten Amplitude dieses Echos
gewichtet und genau im Echozeitpunkt vom Eingangssignal
subtrahiert, wenn das Ausgangssignal y(n) auf dem Echoweg ein
Echo erzeugt. Dadurch entsteht ein verändertes Ausgangssignal,
wie in der Fig. 3 dargestellt, das sich aus dem Eingangssignal
und ein oder mehreren Pseudoechos zusammensetzt. In der Fig. 3
sind die zusammengehörigen Echofolgen mit b, g und r
gekennzeichnet.
Ein Pseusoecho zur Kompensation eines Echos aus der
Impulsantwort des Raumes wird durch einen Rückkopplungszweig
entsprechend der Fig. 1 erzeugt. Zur Kompensation weiterer Echos
hat das i-te Verzögerungsglied eine Verzögerungszeit, die sich
aus der Echozeit des i-ten Echos vermindert um die
Verzögerungszeit der i-1 vorgelagerten Verzögerungsglieder
zusammensetzt. Die Amplitudenwichtung für das i-te Echo erfolgt
analog der Amplitudenwichtung für das erste Echo.
In der Fig. 1 sind drei Rückkopplungszweige dargestellt, mit
denen drei Echos des Raumes kompensiert werden können.
Die eigentliche Kompensation der Echos erfolgt bei Echos des
Raumes im Raum. Das Verfahren ist aber ebenso zur Kompensation
von Echos auf Signalübertragungseinrichtungen anwendbar. In
diesem Fall erfolgt die Kompensation auf der Leitung selbst.
Claims (3)
1. Verfahren zur Unterdrückung von Echos in einer
Signalübertragungseinrichtung mit wenigstens einem Sende-
und Empfangsgerät und einem Echoweg, dadurch gekennzeichnet,
daß zunächst die Amplituden der Echos und die Echozeiten
bestimmt werden, nachfolgend zum Eingangssignal (x(n)) ein
x-fach zeitverzögertes und x-fach gewichtetes Ausgangssignal
rückwärtig mit entgegengesetztem Vorzeichen überlagert wird,
so daß ein modifiziertes Ausgangssignal (y(n)) mit
amplituden- und phasenversetzten Pseudoechos gesendet wird,
und die Pseudoechos mit den auf dem Echoweg ankommenden
Echos des Raumes oder der Signalübertragungseinrichtung
kompensiert werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein
an sich bekannter IR-Filter verwendet wird, wobei die
Wichtungsglieder (2) entsprechend der Echoamplitude, und die
Zeitverzögerungsglieder (1) entsprechend der Echozeit
gesteuert werden, wobei in jeweils einer
Rückkopplungsschleife aus Zeitverzögerungs- (1) und
Wichtungsglied (2)] ein Pseudoecho erzeugt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Echoamplituden auf das Originalsignal normiert werden und
damit die Wichtungsfaktoren kleiner als 1 sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19606543A DE19606543A1 (de) | 1996-02-22 | 1996-02-22 | Verfahren zur Unterdrückung von Echos |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19606543A DE19606543A1 (de) | 1996-02-22 | 1996-02-22 | Verfahren zur Unterdrückung von Echos |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19606543A1 true DE19606543A1 (de) | 1997-08-28 |
Family
ID=7786071
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19606543A Withdrawn DE19606543A1 (de) | 1996-02-22 | 1996-02-22 | Verfahren zur Unterdrückung von Echos |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19606543A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE10351793B4 (de) * | 2003-11-06 | 2006-01-12 | Herbert Buchner | Adaptive Filtervorrichtung und Verfahren zum Verarbeiten eines akustischen Eingangssignals |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4308923A1 (en) * | 1992-03-19 | 1993-09-23 | Nissan Motor | Active noise reduction system for vehicle passenger compartment - uses control noise sources for adaptive noise cancellation under control of detected residual noise level |
-
1996
- 1996-02-22 DE DE19606543A patent/DE19606543A1/de not_active Withdrawn
Patent Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4308923A1 (en) * | 1992-03-19 | 1993-09-23 | Nissan Motor | Active noise reduction system for vehicle passenger compartment - uses control noise sources for adaptive noise cancellation under control of detected residual noise level |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE10351793B4 (de) * | 2003-11-06 | 2006-01-12 | Herbert Buchner | Adaptive Filtervorrichtung und Verfahren zum Verarbeiten eines akustischen Eingangssignals |
US8218774B2 (en) | 2003-11-06 | 2012-07-10 | Herbert Buchner | Apparatus and method for processing continuous wave fields propagated in a room |
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