DE19605620A1 - Den Thoraxbereich entlastendes Seitenairbagmodul und Gassack hierfür - Google Patents
Den Thoraxbereich entlastendes Seitenairbagmodul und Gassack hierfürInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Seitenairbagmodul, das einem
Fahrzeugsitz eines Fahrzeugs zum Schutze einer in dem Fahrzeugsitz sitzenden
Person zugeordnet ist. Unter der Zuordnung kann vorliegend bedeuten, daß das
Modul in dem Fahrzeugsitz integriert ist, in der B-Säule des Fahrzeugs
eingebaut ist oder aber in der Fahrzeugtür angeordnet ist.
Seitenairbags werde zunehmend in Fahrzeuge auch der unteren Kategorie
eingebaut, da sie sich als passive Rückhaltesyteme seit vielen Jahren bewährt
haben.
Üblicherweise sind bekannte Seitenairbags so konzipiert, um im Falle eines
Aufpralls entweder eines anderen Fahrzeugs von der Seite her oder im Falle
der seitlichen Kollision vor allem den Thoraxbereich der in dem Fahrzeugsitz
sitzenden Person zu schützen. Auch der Kopfbereich steht im Mittelpunkt der
Überlegungen, wie ein Seitenairbag optimal zu gestalten ist.
In der Praxis hat es sich nun gezeigt, daß die bei einem Aufprall zu
vernichtende Energie mittels eines herkömmlichen Thorax-Seitenairbags nicht
verzehrt werden kann. Dies gilt aber nicht nur bei einem Thorax-Seitenairbag,
sondern generell. Was mit einem Airbag erzielt werden kann, ist die gezielte
räumliche Verteilung der Energie.
Die fehlende Energievernichtung kann im Thoraxbereich zu einer Verformung
des Brustbereichs aufgrund der relativ flexiblen Rippenknochen führen. Dies
kann zu inneren Verletzungen führen, was natürlich unerwünscht ist.
Vor diesem Hintergrund ist es nun die Aufgabe der vorliegenden Erfindung,
ein Seitenairbagmodul zu schaffen, bei dem bei einem Seitenaufprall die
Belastung des Thoraxbereiches eines Fahrzeuginsassen gegenüber
herkömmlichen Seitenairbags deutlich reduziert ist. Darüber hinaus soll ein
Gassack des Seitenairbagmoduls angegeben werden, welcher aufgrund seiner
Konfektionierung besonders geeignet ist, das vorerwähnte Ziel als Teil des
Seitenairbagmoduls zu erreichen.
Hinsichtlich des Seitenairbagmoduls wird diese Aufgabe gelöst durch ein
Modul, welches wenigstens einen Gasgenerator und einen Gassack mit
wenigstens einer dem Schulterbereich der Person zugeordneten Kammer und
einer dem Beckenbereich zugeordneten Kammer aufweist, in die der
wenigstens eine Gasgenerator auf ein Auslösesignal hin schlagartig Gas
einleitet, wobei beide Kammern zu einer baulichen Einheit miteinander
verbunden sind und zwischen sich einen Bereich begrenzen, der selbst im
vollaufgeblasenen Zustand der Kammer im wesentlichen berührungsfrei mit
dem Thoraxbereich der Person bleibt.
Durch die Ausbildung der Schulter- und der Beckenkammer des Gassackes des
Moduls wird die Seitenaufprallenergie nicht wie bisher in den Thorax des
Fahrzeuginsassen geleitet, sondern vielmehr in den stabileren Schulterbereich
sowie in den ebenfalls stabileren Beckenbereich. Das Übertragungsmedium der
Energie ist das Gas, welches vom Gasgenerator in die Kammern geleitet wird.
Anschaulich läßt sich das Modul so vorstellen, daß der Gassack im Bereich des
Thorax quasi eine Einschnürung aufweist, so daß im Querschnitt die Konturen
des Gassackes in diesem Bereich in keinem Falle über die Außenkonturen der
Kammern für den Schulter- und dem Beckenbereich hinausragen. Hierdurch
wird erreicht, daß keine Aufprallenergie in den Thorax eingeleitet werden
kann, selbst wenn der Überbrückungsbereich zwischen den beiden Kammern
leicht mit dem Übertragungsmedium Gas gefüllt sein sollte.
Die eine bauliche Einheit bildenden beiden Kammern des Gassackes stehen
gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung strömungstechnisch miteinander in
Verbindung. Dies bedeutet, daß das vom Gasgenerator in eine Kammer
geleitete Gas auch in die andere Kammer übertreten kann. Bei dieser
Ausführungsform ist es möglich, die zeitliche Abfolge der Zeitpunkte des
größten Innendrucks in den beiden Kammern durch einfache, konstruktive
Maßnahmen zu steuern. So kann vorgesehen sein, daß der Gasgenerator Gas in
die dem Beckenbereich der Person zugeordneten Kammer einleitet. Dadurch
wird diese Kammer zuerst aufgeblasen, wonach dann erst das Gas über ein
Verbindungsstück in die Kammer für den Schulterbereich strömt. Dadurch
wird bewirkt, daß die Aufprallenergie zuerst auf den gegenüber dem
Schulterbereich stabileren Beckenbereich eingeleitet wird, wonach erst dann
Energie in den Schulterbereich übertragen wird.
Es ist jedoch auch möglich, daß die wenigstens beiden Kammern des
Gassackes strömungstechnisch voneinander getrennt und jeweils einem eigenen
Gasgenerator mit jeweils einem Gasstrom zugeordnet sind, wobei die zeitliche
Abfolge der Auslösung der Gasgeneratoren vorgebbar ist. Bei dieser
Ausführungsform kann in Abhängigkeit der von den dem Seitenairbagmodul
zugeordneten Sensoren detektierten Parameter des Aufpralls der jeweiligen
Situation angepaßt reagiert werden, beispielsweise die dem Schulterbereich
zugeordnete Kammer früher aufgeblasen werden als die dem Beckenbereich
zugeordnete Kammer. Bestimmte Parameter des konkreten Aufpralls kann dies
erforderlich erscheinen lassen.
Der zweite Teil der Aufgabe hinsichtlich der Ausbildung des Gassackes, der
Teil des vorbeschriebenen Seitenairbagmoduls ist, wird erfindungsgemäß
dadurch gelöst, daß der Gassack als im wesentlich U-förmiger Schlauch
ausgebildet ist, wobei der eine Schenkel die dem Beckenbereich zugeordnete
Kammer, der andere Schenkel die dem Schulterbereich zugeordnete Kammer
ist und die Basis beide Kammern strömungstechnisch verbindet, wobei dieser
Basisbereich den Thoraxbereich überbrückt. Vorliegend sind also Schulter- und
Beckenkammer miteinander strömungstechnisch verbunden über die Basis des
U-förmigen Schlauches. Konkret sieht dieser Gassack im aufgeblasenen
Zustand so aus, daß der erste Schenkel am Beckenbereich des
Fahrzeuginsassen anliegt. Dieser Kammer schließt sich die besagte Basis an,
die möglichst weit vor dem Thoraxbereich nach oben verläuft, um dann
wiederum nach hinten abzuknicken und als Schulterkammer nach hinten auf
der Höhe des Schulterbereiches zu verlaufen.
Dieser Gassack ist vorteilhaft gebildet und konfektioniert aus zwei im
wesentlichen rechteckigen Lagen eines gasdurchlässigen Materials, die entlang
einer U-förmigen Außennaht und einer U-förmigen Innennaht miteinander
verbunden sind, wobei ein Ende des U-förmigen Schlauches verschlossen ist
und am anderen Ende des U-förmigen Schlauches der Gasgenerator
angeschlossen ist. Zwischen der Innennaht und der Außennaht bilden sich die
Schulterkammer und die Beckenkammer sowie die beide Kammern
verbindende Basis aus. Die Herstellung des so konfektionierten Gassackes ist
denkbar einfach durch Anbringung der beiden Nähte.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels näher
erläutert. Hierbei zeigt:
Fig. 1 die schematische Ansicht einer auf einem Fahrzeugsitz sitzenden
Person in einem KFZ, wobei das Seitenairbagmodul angedeutet
ist,
Fig. 2 eine vergrößerte Darstellung des Seitenairbags, und
Fig. 3 eine schematische Ansicht eines Seitenairbagmoduls mit dem
Gassack und dem Gasgenerator.
In Fig. 1 ist eine auf einem Fahrzeugsitz 14 in einem Kraftfährzeug sitzende
Person P schematisch von vorne dargestellt. Dem Fahrzeugsitz 14 zugeordnet
ist das Seitenairbagmodul 1, von welchem im Querschnitt lediglich der
Gassack 11 erkennbar ist. Der Gassack 11 weist eine dem Schulterbereich S
der Person P zugeordnete Kammer 2 sowie eine dem Beckenbereich B der
Person P zugeordnete Kammer 3 auf. Der zwischen den Kammern 2 und 3
liegende Bereich 13 weist eine Einschnürung auf, welche dem Thoraxbereich
der Person P zugeordnet ist. Der eingeschnürte Bereich 13 sorgt dafür, daß im
Falle eines Seitenaufpralls der Gassack 11 im aufgeblasenen Zustand, wie
dargestellt, nicht in Anlage an den Thoraxbereich kommt, so daß keine
Energie in diesem Bereich in den Körper eingeleitet wird.
In Fig. 2 ist der Querschnitt durch den Gassack des erfindungsgemäßen
Seitenairbagmoduls nochmals größer dargestellt. Erkennbar sind hier eine
Außennaht 9 und eine Innennaht 12, durch welche die zwei Lagen 7 und 8
eines im wesentlichen rechteckigen Zuschnitts eines gasdurchlässigen Materials
(Fig. 3) miteinander verbunden sind. Hierdurch entsteht im wesentlichen ein
U-förmiger Schlauch (Fig. 3), bei welchem der untere Schenkel 4 die dem
Beckenbereich zugeordnete Kammer 3 und der andere Schenkel 5 die dem
Schulterbereich zugeordnete Kammer 2 bildet. Die beide Schenkel 4 und 5
verbindende Basis 6 bildet das Verbindungsstück zwischen den beiden
Kammern 2 und 3, die damit strömungstechnisch miteinander in Verbindung
stehen.
Das äußere Ende des Schenkels 5 ist verschlossen, während an das offene
Ende des Schenkels 4 ein Gasgenerator 10 angeschlossen ist, der nach
Auslösung Gas in Richtung der Strömungsrichtung G zunächst in die dem
Beckenbereich zugeordnete Kammer 3 leitet, welches sodann durch die Basis 6
in die obere Kammer 2 gelangt. Die obere Kammer 2 wird danach einige
Millisekunden später auf volle Größe aufgeblasen wie die untere Kammer 3.
Claims (6)
1. Einem Fahrzeugsitz eines Fahrzeugs zugeordnetes
Seitenairbagmodul (1) zum Schutz einer in dem Fahrzeugsitz
sitzenden Person, aufweisend wenigstens einen Gasgenerator
(10) und einen Gassack (11) mit wenigstens einer dem
Schulterbereich der Person zugeordneten Kammer (2) und einer
dem Beckenbereich zugeordneten Kammer (3), in welche der
wenigstens eine Gasgenerator (10) auf ein Auslösesignal hin
schlagartig Gas einleitet, wobei beide Kammern (2, 3) zu einer
baulichen Einheit miteinander verbunden sind und zwischen sich
einen Bereich (13) begrenzen, der selbst im vollaufgeblasenen
Zustand der Kammern (2, 3) im wesentlichen berührungsfrei mit
dem Thoraxbereich der Person bleibt.
2. Seitenairbagmodul nach Anspruch 1, bei dem die wenigstens
zwei Kammern (2, 3) strömungstechnisch miteinander in
Verbindung stehen.
3. Seitenairbagmodul nach Anspruch 2, bei dem der Gasgenerator
(10) Gas in die dem Beckenbereich der Person zugeordneten
Kammer (3) einleitet.
4. Seitenairbagmodul nach Anspruch 1, bei dem die wenigstens
beiden Kammern (2, 3) des Gassackes (1) strömungstechnisch
voneinander getrennt und jeweils einem eigenen Gasgenerator
mit jeweils einem Gasstrom zugeordnet sind, wobei die zeitliche
Abfolge der Auslösung der Gasgeneratoren vorgebbar ist.
5. Gassack als Teil des Seitenairbagmoduls nach einem der Ansprüche 1
bis 3, der als im wesentlichen U-förmiger Schlauch ausgebildet ist,
wobei der eine Schenkel (4) die dem Beckenbereich zugeordnete
Kammer (3), der andere Schenkel (5) die dem Schulterbereich
zugeordnete Kammer (2) ist und die Basis (6) beide Kammern (2, 3),
den Thoraxbereich überbrückend, strömungstechnisch verbindet.
6. Gassack nach Anspruch 5, der gebildet ist aus zwei im
wesentlichen rechteckigen Lagen (7, 8) eines gasdurchlässigen
Materials, die entlang einer U-förmigen Außennaht (9) und einer
U-förmigen Innennaht (12) miteinander verbunden sind, wobei
ein Ende des U-förmigen Schlauches verschlossen ist und am
anderen Ende des U-förmigen Schlauches der Gasgenerator (10)
angeschlossen ist.
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