DE19603840A1

DE19603840A1 - Flüssigkeitsspeicherndes und geruchsbindendes mehrlagiges Flächengebilde

Info

Publication number: DE19603840A1
Application number: DE1996103840
Authority: DE
Inventors: Kerstin Boettger; Uwe Breuer; Peter Stoecker
Original assignee: Helsa Werke Helmut Sandler GmbH and Co KG
Current assignee: Helsa Werke Helmut Sandler GmbH and Co KG
Priority date: 1996-02-05
Filing date: 1996-02-05
Publication date: 1997-08-07

Description

Die Erfindung betrifft ein Flüssigkeit speicherndes und geruchsbindendes mehrlagiges Flächengebilde mit einer permeablen Lage, einer an die Innenlage angrenzenden Flüssigkeitsspeicherlage und einer an die Flüssigkeitsspeicherlage anschließenden, gasdurchlässigen und flüssigkeitsundurchlässigen Membranlage.

Derartige Flächengebilde kommen als Inkontinenzeinlagen, als Windeln od. dgl. zur Anwendung. Bei einem solchen bekannten mehrlagigen Flächengebilde ist die Flüssigkeitsspeicherlage mit Superabsorberpartikeln und mit Adsorberpartikeln ausgerüstet. Die Superabsorberpartikel weisen ausgezeichnete Flüssigkeitsspeichereigenschaften auf, wobei es während der Flüssigkeitsaufnahme zu einem Aufquellen bzw. Gelieren der Superabsorberpartikel kommt. Hierbei wird jedoch das Adsorberverhalten der mit den Superabsorberpartikeln in der Flüssigkeitsspeicherlage befindlichen Adsorberpartikel entsprechend eingeschränkt bzw. behindert. Die Geruchsbeseitigung läßt folglich bei derartigen bekannten mehrlagigen Flächengebilden Wünsche offen.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Flächengebilde der eingangs genannten Art zu schaffen, das neben guten Flüssigkeitsspeichereigenschaften gleichzeitig auch gute Adsorbereigenschaften aufweist.

Diese Aufgabe wird bei einem Flächengebilde der eingangs genannten Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß an die Membranlage eine gasdurchlässige Trägerlage anschließt, die geruchsadsorbierende Eigenschaften besitzt.

Bei dem erfindungsgemäßen Flächengebilde findet die Gasadsorption nicht in der selben Lage statt, wie die Flüssigkeitsspeicherung, d. h. die Geruchs- bzw. Gasadsorption findet nicht in der Flüssigkeitsspeicherlage sondern insbesondere in der davon räumlich getrennten gasdurchlässigen Trägerlage statt. Die Gasadsorption wird folglich nicht durch die Flüssigkeitsspeicherung beeinflußt oder beeinträchtigt. Vielmehr findet erfindungsgemäß die Gasadsorption in einer eigenen Trägerlage statt, die distal, d. h. Körperferne lokalisiert ist.

Bei der adsorptiven Trägerlage kann es sich um eine Faserlage aus adsorptiven Fasern bzw. aus adsorptiv ausgerüsteten Fasern handeln. Bevorzugt ist es jedoch, die adsorptive Trägerlage als mit Adsorberpartikel ausgerüstete offenporige Schaumlage auszubilden. Bei dieser Schaumlage kann es sich beispielsweise um eine Polyurethanschaumlage handeln. Die Adsorberpartikel können in einer Partikelfraktion oder in mehreren Fraktionen vorgesehen sein. Bei den Adsorberpartikeln kann es sich um Aktivkohlepartikel handeln. Selbstverständlich sind auch andere Materialien mit entsprechenden Adsorbereigenschaften anwendbar.

Bei dem erfindungsgemäßen Flächengebilde kann die adsorptive Trägerlage mit der Membranlage flächig verbunden sein. Bei einem solchermaßen ausgebildeten Flächengebilde ist es bevorzugt, die Flüssigkeitsspeicherlage mit der proximalen, d. h. köpernahen Innenlage mit dem Gebilde aus Membranlage und adsorptiver Trägerlage temporär verbindbar zu gestalten, um den Vorteil zu erzielen, daß das Gebilde aus Flüssigkeitsspeicherlage und proximaler Innenlage nach der Trennung von dem Gebilde aus Membranlage und adsorptiver Trägerlage beispielsweise waschbar und somit mehrfach wiederverwendbar und auch das Gebilde aus Membranlage und adsorptiver Trägerlage nach entsprechender Reinigung der Membranlage wiederholt verwendbar ist. Das ist auch bzw. insbesondere unter Umweltgesichtspunkten vorteilhaft.

Eine andere Möglichkeit besteht darin, das erfindungsgemäße Flächengebilde derartige zu gestalten, daß die Membranlage mit der Flüssigkeitsspeicherlage flächig verbunden ist und daß die adsorptive Trägerlage an ihrer der Membranlage zugewandten Innenseite mit einer gasdurchlässigen Innenlage verbunden ist. Bei dieser Ausbildung der zuletzt genannten Art bildet die Membranlage also ein Bestandteil des Gebildes aus Flüssigkeitsspeicherlage und proximaler Innenlage, und die adsorptive Trägerlage mit ihrer innenseitigen gasdurchlässigen Innenlage ein davon unabhängiges Flächengebilde beispielsweise in Gestalt einer Inkontinenzwindel. Bei der besagten Innenlage kann es sich um eine Vliesschicht handeln.

Unabhängig davon, ob die Membranlage mit der adsorptiven Trägerlage oder mit der Flüssigkeitsspeicherlage kombiniert ist, ist es zweckmäßig, wenn die adsorptive Trägerlage an ihrer Außenseite flächig mit einer Decklage verbunden ist, um von außen her die in der adsorptiven Trägerlage vorhandenen Adsorberpartikel zu verdecken, d. h. unsichtbar zu machen. Die normalerweise dunkelgrauen bzw. schwarzen Adsorberpartikel in Gestalt von Aktivkohlepartikeln würden sich bei den erfindungsgemäßen Inkontinenz- bzw. Windel-Flächengebilde nämlich sehr störend bemerkbar machen.

Die die adsorptive Trägerlage außenseitig bedeckende Decklage kann wie die weiter oben erwähnte innenseitige Innenlage eine Vliesschicht sein.

Die flächige Verbindung der entsprechenden Lagen des erfindungsgemäßen mehrlagigen Flächengebildes kann durch geeignete Verklebung, Flammkaschierung od. dgl. erfolgen. Von Wichtigkeit ist nur, daß durch diese Verbindung der Flüssigkeitstransport bzw. die Gasdurchlässigkeit zwischen den entsprechenden Lagen nicht beeinträchtigt wird.

Weiter Einzelheiten, Merkmale und Vorteile ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von in der Zeichnung schematisch dargestellten Ausbildungen des erfindungsgemäßen mehrlagigen Flächengebildes. Es zeigen:

Fig. 1 vergrößert und nicht maßstabsgetreu eine Ausbildung des Flächengebilde in einer Schnittdarstellung,

Fig. 2 eine weiter stark vergrößerte Darstellung des Details II in Fig. 1,

Fig. 3 eine Ausbildung des Flächengebildes, wobei die Membranlage mit der adsorptiven Trägerlage kombiniert ist und

Fig. 4 eine der Fig. 3 ähnliche Darstellung einer anderen Ausbildung des Flächengebildes, bei welcher die Membranlage mit der Flüssigkeitsspeicherlage kombiniert ist.

Fig. 1 zeigt abschnittweise in einer Schnittdarstellung ein Flüssigkeit speicherndes und geruchsbindendes mehrlagiges Flächengebilde 10 mit einer einen entsprechenden Tragekomfort gewährleistenden permeablen körpernahen Innenlage 12, einer mit der Innenlage 12 flächig verbundenen Flüssigkeitsspeicherlage 14, einer an die Flüssigkeitsspeicherlage 14 anschließenden gasdurchlässigen und flüssigkeitsundurchlässigen Membranlage 16, und einer an die Membranlage 16 anschließenden gasdurchlässigen Trägerlage 18, die Gas- bzw. Geruch adsorbierende Eigenschaften besitzt. An der Außenseite des Flächengebildes 10, d. h. an der Außenseite der adsorptiven Trägerlage 18 ist eine Decklage 20 vorgesehen.

Die adsorptive Trägerlage 18 kann aus einem offenporigen Schaummaterial 20 bestehen, von welchem in Fig. 2 stark vergrößert geschnitten ein Detail schematisch dargestellt ist. Mit der Bezugsziffer 24 sind in Fig. 2 die offenen Poren im Schaummaterial 23 bezeichnet. Das Schaummaterial 22 ist Adsorberpartikeln 26 ausgerüstet. Bei den Adsorberpartikeln 26 handelt es sich zweckmäßigerweise um Aktivkohlepartikel.

Fig. 3 verdeutlicht eine Ausbildung des Flächengebildes 10, wobei die Membranlage 16 mit der adsorptiven Trägerlage 18 kombiniert ist, um ein sogenanntes Mehrweg-Flächengebilde 10 zu realisieren. Mit der Bezugsziffer 12 ist auch in Fig. 3 die proximale Innenlage bezeichnet, die mit der Flüssigkeitsspeicherlage 14 flächig verbunden ist. Mit der Bezugsziffer 20 ist die distale Decklage bezeichnet, die mit der adsorptiven Trägerlage 18 flächig verbunden ist. Das Mehrschichtgebilde aus Membranlage 16, adsorptiver Trägerlage 18 und Decklage 20 ist mit dem Gebilde aus Flüssigkeitsspeicherlage 14 und proximaler Innenlage 12 temporär verbindbar, was durch die geschwungene Klammer 28 angedeutet ist.

Demgegenüber zeigt Fig. 4 eine Gestaltung des Flächengebildes 10, bei welcher die Membranlage 16 mit der Flüssigkeitsspeicherlage 14 flächig verbunden ist. Bei dieser Gestaltung des Flächengebildes 10 ist die adsorptive Trägerlage 18 an ihrer Innenseite mit einer gasdurchlässigen Innenlage 30 flächig verbunden. An der Außenseite der adsorptiven Trägerlage 18 ist eine Decklage 20 vorgesehen, die mit der Trägerlage 18 flächig verbunden ist. Die Innenlage 30 und die Decklage 20 können jeweils von einer Vliesschicht gebildet sein.

Claims

1. Flüssigkeitsspeicherndes und geruchsbindendes mehrlagiges Flächengebilde mit einer permeablen Innenlage (12), einer an die Innenlage (12) angrenzenden Flüssigkeitsspeicherlage (14) und einer an die Flüssigkeitsspeicherlage (14) anschließenden, gasdurchlässigen und flüssigkeitsundurchlässigen Membranlage (16), dadurch gekennzeichnet, daß an die Membranlage (16) eine gasdurchlässige Trägerlage (18) anschließt, die geruchsadsorbierende Eigenschaften aufweist.

2. Flächengebilde nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die adsorptive Trägerlage (18) eine mit Adsorberpartikel (26) ausgerüstete offenporige Schaumlage aufweist.

3. Flächengebilde nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Adsorberpartikel (26) von Aktivkohlepartikeln gebildet sind.

4. Flächengebilde nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die adsorptive Trägerlage (18) mit der Membranlage (16) flächig verbunden ist.

5. Flächengebilde nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Membranlage (16) mit der Flüssigkeitsspeicherlage (14) flächig verbunden ist, und das die adsorptive Trägerlage (18) an ihrer der Membranlage (16) zugewandten Innenseite mit einer gasdurchlässigen Innenlage (30) verbunden ist.

6. Flächengebilde nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Innenlage (30) eine Vliesschicht ist.

7. Flächengebilde nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die adsorptive Trägerlage (18) an ihrer Außenseite flächig mit einer Decklage (20) verbunden ist.

8. Flächengebilde nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Decklage (20) eine Vliesschicht ist.