DE19603001C2 - Vorrichtung zum unterstützten Trainieren und Lernen - Google Patents
Vorrichtung zum unterstützten Trainieren und LernenInfo
- Publication number
- DE19603001C2 DE19603001C2 DE1996103001 DE19603001A DE19603001C2 DE 19603001 C2 DE19603001 C2 DE 19603001C2 DE 1996103001 DE1996103001 DE 1996103001 DE 19603001 A DE19603001 A DE 19603001A DE 19603001 C2 DE19603001 C2 DE 19603001C2
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- learning
- task
- response
- time
- learner
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Revoked
Links
Classifications
-
- G—PHYSICS
- G09—EDUCATION; CRYPTOGRAPHY; DISPLAY; ADVERTISING; SEALS
- G09B—EDUCATIONAL OR DEMONSTRATION APPLIANCES; APPLIANCES FOR TEACHING, OR COMMUNICATING WITH, THE BLIND, DEAF OR MUTE; MODELS; PLANETARIA; GLOBES; MAPS; DIAGRAMS
- G09B5/00—Electrically-operated educational appliances
- G09B5/08—Electrically-operated educational appliances providing for individual presentation of information to a plurality of student stations
-
- G—PHYSICS
- G09—EDUCATION; CRYPTOGRAPHY; DISPLAY; ADVERTISING; SEALS
- G09B—EDUCATIONAL OR DEMONSTRATION APPLIANCES; APPLIANCES FOR TEACHING, OR COMMUNICATING WITH, THE BLIND, DEAF OR MUTE; MODELS; PLANETARIA; GLOBES; MAPS; DIAGRAMS
- G09B5/00—Electrically-operated educational appliances
- G09B5/04—Electrically-operated educational appliances with audible presentation of the material to be studied
Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum elektronisch unterstützten Trainieren und Lernen. Derartige Trainings- und Lernverfahren
erfolgen über die auditive, visuelle und/oder taktile Sinnesmodalität mit der üblichen und typischen
zeitlichen Abfolge von der Aufgabenstellung an den Trainierenden über dessen innere
Verarbeitungszeit (= Latenz) für diese Aufgabe und über die Ausgabe seiner Antwort durch
den Trainierenden (= Response) bis zur abschließenden, bekräftigenden Vertiefung des
Trainings- und Lernerfolges (= Reinforcement) durch Affirmation, Negation und/oder Aus
gabe der zutreffenden Antwort.
Übliche und typische menschliche Trainings- und Lernvorgänge vollziehen sich bisher in
der nachstehenden zeitlichen Abfolge:
- 1. Zunächst wird eine Aufgabe an den Trainierenden ausgegeben.
- 2. Darauf folgt die innere zentrale Verarbeitung durch den Trainierenden zwecks Findung der zutreffenden Antwort.
- 3. Glaubt der Trainierende, die zutreffende Antwort gefunden zu haben, so gibt er sie verbal oder auf andere Weise aus.
- 4. Jetzt ist es nach bisherigen Erkenntnissen eine der wichtigsten Voraussetzungen für effiziente menschliche Trainings- und Lernvorgänge, wenn die nach entsprechen der innerer Verarbeitungszeit erfolgte Antwort des Trainierenden auf eine Aufgabe zwecks Festigung des von ihm Gelernten sogleich überprüft und das Ergebnis dem Trainierenden mitgeteilt wird. Das kann durch Affirmation bei zutreffender Antwort durch Negation bei unzutreffender Antwort und/oder durch Ausgabe der zutreffenden Antwort an der Trainierenden geschehen.
Als einfaches Beispiel sei die Aufforderung an einen Erstkläßler genannt, er möge das
Wort "bringt" buchstabieren. Sowohl wenn er als Antwort auf diese Aufgabe - nach deren
inneren Verarbeitung - richtig "bringt" buchstabiert als auch - noch viel wichtiger - falls er
es beispielsweise fälschlich "brinkt" buchstabiert, ist für ihn die Bekräftigung der zutreffen
den Schreibweise für überdauerndes Lernen unabdingbar. Diese Ausgabe der zutreffen
den Antwort und die damit verbundene Verstärkung des Lernerfolges werden in der Lern
psychologie international als "Reinforcement" bezeichnet. Im weiteren Verlauf dieser Be
schreibung wird dafür einheitlich der deutsche Begriff "Bekräftigung" benutzt werden.
Neurologisch wird davon ausgegangen, daß durch die Bekräftigung entweder bestehende
synaptische Verbindungen verstärkt oder sogar neue Synapsen gebahnt werden. Der
amerikanische Lernpsychologe Prof. B. F. Skinner hat durch umfangreiche Versuche fest
gestellt, daß der Lernerfolg weitgehend vom richtigen Zeitpunkt der Bekräftigung abhängt.
(B. F Skinner/W. Correll "Denken und Lernen", 1976, Hahner-Verlagsgesellschaft, Aa
chen, ISBN 3-89294-153-X). Je länger die Zeitspanne zwischen der Antwort des Trainie
renden und deren Bekräftigung ist, desto geringer ist die Auswirkung auf den Lernerfolg.
Nach Skinners Untersuchungen liegt der optimale Zeitpunkt für die Bekräftigung sofort
nach der Antwort eines Lernenden oder Trainierenden auf eine Aufgabe.
Dieser Stand des Wissens hat sich in den beiden letzten Jahrzehnten nicht mehr nen
nenswert verändert. Aus Gründen der praktischen Realisierbarkeit ist er jedoch selbst im
schulischen Bereich nicht einmal auch nur andeutungsweise eingeführt: Man denke nur
daran, daß die Korrektur eines einfachen Diktates durch die Lehrkraft zumeist erst nach
Tagen, bei komplexeren Klassenarbeiten manchmal erst nach Wochen, zurückgegeben
wird. Daß die Neurowissenschaften gerade in jüngster Zeit erheblichen Forschungsbedarf
auf diesem Gebiete des Lernens erkannt haben, ist unter anderem aus der Anfang 1996
in Berlin erfolgten Gründung eines neuen Sonderforschungsbereiches "Mechanismen
entwicklungs- und erfahrungsbedingter Plastizität des Nervensystems" durch die Deutsche
Forschungsgemeinschaft zu erkennen.
Der obige Regelkreis des typischen Lernvorganges wird bespielsweise auch beim soge
nannten "Biofeedback" eingehalten. Unter Biofeedback versteht man eine Lernmethode,
". . . bei der für den Patienten primär meist unbewußte vegetative oder motorische Funktio
nen (z. B. Herzfrequenz, Blutdruck, EEG- und EKG-Signale, Hauttemperatur und -wider
stand, Atemfrequenz u. a.) durch Instrumente aufgezeichnet und als akustische oder opti
sche Signale bewußt wahrnehmbar gemacht werden, um sie so auch der bewußten Ein
flußnahme durch die Patienten zugänglich zu machen." (Pschyrembel Klinisches Wörter
buch, 1994, 257. Auflage, Walter de Gruyter, Berlin, New York, ISBN 3-11-012692-3).
Auch beim Biofeedback wird also dem Trainierenden zunächst die Aufgabe gestellt, z. B.
die wünschenswerte Veränderung seiner Herzfrequenz, deren Äquivalent ihm beispiels
weise in Form eines in seiner Frequenz veränderbaren Tones oder eines veränderbaren
Bildschirmmusters dargestellt wird. Nach der inneren Verarbeitung der Aufgabenstellung
verändert sich als Antwort möglicherweise die Herzfrequenz. Aber selbstverständlich kann
sich auch hierbei erst als Ergebnis dieser veränderten Herzfrequenz auch die Frequenz
des Tones oder die Gestalt des Bildschirmmusters als Bestärkung der Richtigkeit seiner -
zumeist unbewußten - Bemühungen verändern. Die Reihenfolge bleibt also auch hierbei:
Aufgabe - Latenz - Antwort - Bekräftigung.
Aus DE 34 03 475 A1 ist ein Sprachlehrgerät bekannt, das Eingabe- und Aus
gabeeinheiten und einen Mikrocomputer zur Steuerung besitzt. Mittels einer
Sprachwiedergabeeinheit kann ein von einem Schüler zu lernendes Wort hörbar
gemacht werden, woraufhin der Schüler mittels einer Eingabevorrichtung die nach
seiner Einschätzung zutreffende Schreibweise des Wortes eingibt. Anschließend
wird dem Schüler mittels einer Anzeigeeinrichtung optisch und zusätzlich akustisch
mitgeteilt, ob das von ihm eingegebene Wort richtig oder falsch eingegeben wurde.
Aus der DE 44 20 645 ist ein Phonogerät für Lernzwecke, insbesondere zum
Erlernen von Fremdsprachen mit einer Tonabnahmeeinrichtung und einer Zusatzein
richtung zur Tonaufnahme, digitalen Tonspeicherung und Wiedergabe gespeicherter
Tonsignale bekannt. Ein Schüler kann einen von der Tonabnahmeeinrichtung hörbar
gemachten Originaltext abhören und ihn nachsprechen. Anschließend kann er den
nachgesprochenen Text, der in der Zusatzeinrichtung gespeichert worden ist,
abhören und mit der Aufnahme des Tonträgers vergleichen.
DE 34 20 742 C2 offenbart ein elektronisches Musikinstrument mit Tasten, denen
jeweils ein LED-Element zugeordnet ist, um einem Spieler durch Blinken die von
ihm zu einem bestimmten Zeitpunkt anzuschlagende Taste visuell anzuzeigen,
während der Spieler herkömmliche Noten liest.
Die Patentschrift DE 43 18 336 C1 beschreibt ein Verfahren und eine Vorrichtung
zum Training der menschlichen Ordnungsschwelle, wobei einem Trainierenden
synchron in unterschiedlichen Sinnesbereichen zwei unmittelbar aufeinanderfolgen
de Sinnesreize zugeführt werden.
Die Erfindung hat sich zur Aufgabe gestellt, für diejenigen Trainings- und Lernberei
che, in denen es um Ja/Nein- bzw. Entweder/Oder-Entscheidungen geht, also um
sogenannte Multiple-Choice- oder True/False-Aufgaben, eine Vorrichtung zum
elektronisch unterstützten Trainieren und Lernen derartiger Aufgaben bereitzustel
len, mit deren Hilfe auf preisgünstige Weise ein Lernverfahren angewendet werden
kann, das deutlich über das Konzept von Skinner und seinen Nachfolgern hin
ausgeht.
Die Erfindung löst diese Aufgabe mit einer Vorrichtung gemäß Anspruch 1. Vor
teilhafte Weiterbildungen sind in den Unteransprüche angegeben. Die Erfindung
geht davon aus,
daß das menschliche Gehirn - im Gegensatz
zu der vorherrschend seriellen Arbeitsweise der meisten Computer - schwerpunktmäßig
auf Parallelverarbeitung eingestellt ist. Die international gebräuchliche Bezeichnung dafür
lautet "parallel-distributed processing", also etwa "parallel-verteilte Verarbeitung". (Eric R.
Kandel "Neurowissenschaften", 1996, Spektrum Akademischer Verlag GmbH, Heidelberg,
Berlin, Oxford, ISBN 3-86025-391-3). Erst in jüngerer Zeit bemüht sich übrigens auch die
Computertechnik, beispielsweise für die sogenannte "Künstliche Intelligenz" mit neurona
len Netzen den auf so vielen Gebieten dank dieser Fähigkeit zur Parallelverarbeitung vor
handenen Vorsprung des menschlichen Gehirns einzuholen.
Erfindungsgemäß wird davon ausgegangen, daß die Bekräftigung nicht se
riell, also nicht erst nach der Antwort, sondern parallel, d. h. schon in der Zeitspanne nach
dem Beginn der Aufgabenstellung an den Lernenden und dem Ende seiner Antwort
(= Response), also unmittelbar vor, während oder unmittelbar nach der zentralen Erarbei
tung der höchstpersönlichen Antwort des Trainierenden, der Latenz, zu einem eindeutig
definierten Zeitpunkt erfolgt. Dazu werden die beiden Grafiken in Bild 1 herangezogen, in
denen entlang der horizontal verlaufenden Zeitachsen t die Einzelschritte des Lernvor
ganges dargestellt sind: Im Teilbild A ist der oben bereits beschriebene typische bisherige
Stand des Lernverlaufes dargestellt, das heißt nach der Aufgabe an den Trainierenden
folgt dessen Latenz, also die innere Rechenzeit im Gehirn des Trainierenden zwecks Ent
scheidungsfindung, dann die Ausgabe der Antwort durch den Trainierenden. Nach der von
Skinner postulierten Zeitspanne von bis zu 0,5 Sekunden erfolgt im bisherigen Idealfall die
Bekräftigung.
Im Teilbild B ist der erfindungsgemäße Ablauf zu erkennen. Er unterscheidet sich vom bis
herigen Stand der Lerntechnik durch das Timing, also die Wahl eines neuartigen, effizien
teren Zeitpunktes für die Bekräftigung. Diese Bekräftigung wird ganz wesentlich auf der
Zeitachse verschoben, und zwar dergestalt, daß sie - wie durch die Pfeile angezeigt - zu
einem eindeutig definierten Zeitpunkt schon während der Zeitspanne nach dem Beginn
der Aufgabenstellung an den Trainierenden und dem Ende der Antwort des Trainierenden
liegt. Dabei sind verschiedene Ausgestaltungen möglich und in den An
sprüchen 2 bis 5 aufgelistet:
Bei manchen Lern- und Trainingsaufgaben wird es sinnvoll sein, die Bekräftigung schon
zu einem eindeutig definierten Zeitpunkt nach dem Beginn der Aufgabenstellung auszu
geben; bei anderen Lern- und Trainingsaufgaben kann es vorteilhafter sein,
die Bekräftigung zu einem eindeutig definierten Zeitpunkt während der inneren Verarbei
tung (Latenz) durch den Trainierenden auszugeben; in noch anderen Fällen
kann es zweckmäßiger sein, die Bekräftigung zu einem eindeutig definierten Zeitpunkt erst
zwischen dem Beginn und dem Ende der Antwort (= Response) des Trainierenden auszu
geben. Oftmals wird es auch vorteilhaft sein, die Bekräftigung in einer ande
ren Sinnesmodalität als derjenigen, in der die Aufgabe und/oder Antwort erfolgte, auszu
geben, um die Sinnesmodalität, die unmittelbar für den Trainingsvorgang
benutzt wurde, nicht zu verwirren oder ungebührlich zu belasten. So können bei einer
auditiven Aufgabe und/oder Antwort entweder eine visuelle oder eine taktile
Bekräftigung, bei einer visuellen Aufgabe und/oder Antwort entweder eine
auditive, oder eine taktile Bekräftigung oder bei einer taktilen
Aufgabe und/oder Antwort entweder eine visuelle oder eine auditive
Bekräftigung zweckmäßig sein.
Neurologisch kann davon ausgegangen werden, daß die Bekräftigung der Antwort des
Trainierenden in der erfindungsgemäßen Zeitspanne nach dem Beginn der Aufgabenstel
lung an den Trainierenden und dem Ende seiner Antwort (= Response), also unmittelbar
vor, während oder unmittelbar nach der Erarbeitung der höchstpersönlichen Antwort des
Trainierenden, besonders effiziente Aussichten hat, entweder - wenn die Antwort des
Trainierenden zutreffend ist - sogleich die "richtigen" Synapsen zu verstärken oder - falls
der Trainierende eine unzutreffende Antwort zu entwickeln begonnen hat - rechtzeitig die
"falschen" Synapsen zu inhibieren.
Dieser erfindungsgemäße neuartige Lernablauf läßt sich unter Benutzung erfindungsgemäßer
Lerngeräte
durchführen. Zu
nächst sei die Arbeitsweise am Beispiel des auf dem deutschen Markt ein
geführten und sehr verbreiteten Alfons-Computer-Lernprogramms für Rechtschreibung
eines bedeutenden deutschen Schulbuchverlages aus 1995 dargestellt. In diesem Pro
gramm findet sich beispielsweise unter anderem folgender Lern- und Trainingsablauf:
Auf dem Monitorbildschirm erscheinen ein großes Quadrat, das in neun kleinere quadrati
sche Felder unterteilt ist, und daneben der Text "Wähle ein Feld, dann geht's los!" Wird mit
der Maus eines der neun Felder angeklickt, erscheint der Bildschirmtext "Was gehört in die
Lücke? "B" oder "P", "b" oder "p"? - Setze ein!": Die _ause. Unabhängig davon, ob
der trainierende Schüler nun richtig ein P oder falsch ein B einsetzt, erscheint auf dem an
geklickten Feld zunächst nur ein großes X zum Zeichen dafür, daß diese Teilaufgabe be
arbeitet worden ist Erst nachdem dies insgesamt neunmal vollzogen wurde, werden alle
neun Felder umgeklappt, und es erscheinen fröhliche oder traurige Gesichter als Zeichen
dafür, ob das betreffende Wort richtig oder falsch geschrieben wurde. Das Wort selbst er
scheint aber noch gar nicht. Der Schülermuß erst erneut jedes der traurigen Gesichter
einzeln anklicken, um sich seine falsche Schreibweise noch einmal vorstellen zu lassen
und sie dann zu korrigieren.
Erfindungsgemäß würde dem trainierenden Schüler bei diesem Programm beispielsweise
in dem Augenblick, in dem er sich für eine der beiden möglichen Schreibweisen entschie
den hat und dies mittels Taste oder Maus dem Computer einzugeben beginnt, die richtige
Schreibweise auf dem betreffenden Feld dargestellt. Diese Darstellung kann aber auch
schon nach dem Erscheinen der Aufgabe um eine vorprogrammierte Zeitspanne verzö
gert erfolgen, die kürzer als die kürzeste zu erwartende innere zentrale Verarbeitungszeit
bemessen ist, also beispielsweise bei 200 bis 300 Millisekunden liegt, so daß dem Trainie
renden die Bekräftigung vor seiner Antwort, mithin noch innerhalb seiner Latenz, vorliegt.
Es sei nun die Arbeitsweise der erfindungsgemäßen Vorrichtung
beschrieben: Ein Lernwilliger habe die Absicht, seine
Tonhöhendiskrimination zu verbessern, und zwar entweder als Vorstufe für das Erlernen
eines Musikinstrumentes, zur Verbesserung seiner Singstimme oder zwecks Verbesse
rung seiner sprachlichen Melodiefähigkeit bzw. -erkennung. Die Sprachmelodie ist be
kanntlich eine wichtige Komponente der sogenannten Prosodie des Sprechens, zu der
daneben noch das Sprechtempo und der Sprechrhythmus gehören. Die Fähigkeit norma
ler Erwachsener, zwei aufeinanderfolgende Töne in ihrer Frequenz voneinander zu unter
scheiden, liegt bei einem Intervall von 2%; Musiker und Tonmeister bringen es auf bis zu
0,4%. (J. Meyer "Zur Tonhöhenempfindung bei musikalischen Klängen in Abhängigkeit
vom Grad der Gehörschulung", ACUSTICA (42), 1979, 4, Seiten 189-204).
Zu diesem Zwecke dient die in Bild 2 dargestellte batteriebetriebene elektronische Vorrich
tung. An das handgehaltene Gerät (1) ist ein Stereokopfhörer (2) angeschlossen. Als
Ausgabekanäle verfügt das Gerät (1) außerdem über die beiden Leuchtdioden (3) zur Lin
ken und (4) zur Rechten sowie über das Display (5) in der Mitte. Als Eingabekanäle dienen
die Taster (6) zur Linken, (7) in der Mitte und (8) zur Rechten. Nach dem Aufsetzen des
Kopfhörers (2) betätigt der Trainierende die Starttaste (7). Im Display erscheinen neben
einander drei grafische Symbole für Aufgabe - Latenz - Antwort" ähnlich dem Bild 1 dieser
Beschreibung. Mit Hilfe der Tasten (6) und (8) bewegt der Trainierende den Cursor auf
denjenigen Zeitpunkt, zu dem er die Bekräftigung erhalten möchte. Durch erneutes Betäti
gen der Starttaste löst er den eigentlichen Trainingsvorgang aus.
Im Kopfhörer ertönen nun links und rechts unmittelbar nacheinander zwei kurze Tonbursts
von beispielsweise 100 Millisekunden Dauer, deren Frequenz um beispielsweise 10% aus
einanderliegt. Der Trainierende soll sich jeweils entscheiden, ob er den tieferen der beiden
Töne von links oder von rechts gehört hat, und dementsprechend entweder die Taste (6)
oder (8) betätigen. Außerdem wurde der Trainierende informiert, daß sich der Frequenz
abstand zwischen den beiden Tonbursts verringern werden, sobald eine bestimmte An
zahl dieser Tonburstpärchen zutreffend zugeordnet hat.
In der einfachsten Ausführung der elektronischen Steuerung innerhalb des Gerätes (1),
die in an sich bekannter Weise beispielsweise durch eine diskrete Schaltung mit CMOS-
Bausteinen oder durch einen Mikroprozessor ausgeführt werden kann, leuchtet genau in
dem Augenblick, den der Trainierende zuvor im Dialog mit dem Display festgelegt hat, die
der zutreffenden Entscheidung entsprechende Leuchtdiode (3) oder (4) auf. Zugleich
kann ein affirmativer bzw. negierender Text im Display (5) die Bekräftigung weiter verstär
ken. Der eingangs eingestellte Zeitpunkt ist im Dialog mit dem Gerät (1) auch während des
Trainings manuell in der zuvor beschriebenen Weise veränderbar.
Eine anspruchsvollere Lösung besteht darin, den Zeitpunkt der Bekräftigung in Abhängig
keit vom Lernerfolg des Trainierenden zu verändern. Für diese Variante ist die Verwen
dung eines Mikroprozessors oder einer ähnlichen Technik in an sich bekannter Weise an
gezeigt. Als Kriterium für den Lernerfolg des Trainierenden kann dabei die Schnelligkeit
seiner Antworten, die bedingt ist durch seine innere zentrale Verarbeitungszeit (Latenz),
oder die Trefferquote seiner Antworten oder eine Mischung aus Schnelligkeit seiner Ant
worten und der Trefferquote seiner Antworten herangezogen werden.
Ferner kann in einer weiteren Abwandlung des Erfindungsgedankens der Zeitpunkt der
Bekräftigung in Abhängigkeit vom Schwierigkeitgrad der Aufgabe verschoben werden, so
daß beispielsweise im oben herangezogenen Trainingsbeispiel der Tonhöhendiskriminati
on bei der erwähnten automatischen Verringerung des Intervalls und der dadurch beding
ten Erhöhung des Schwierigkeitsgrades zwischen den beiden Tonbursts die Bekräftigung
immer früher erfolgt.
Claims (5)
1. Vorrichtung zum elektronisch unterstützten Trainieren und Lernen von
Multiple-Choice- und/oder True/False-Aufgaben über die auditive, visuelle und/oder
taktile Sinnesmodalität mit einer Ausgabe einer Aufgabe an den Trainierenden
(Aufgabenstellung) und einer Eingabe einer Antwort durch den Trainierenden
(Response), mit Mitteln (1, 2, 3) zur visuellen und/oder taktilen und/oder auditiven
Aufgabenstellung und Bekräftigung und vom Lernenden betätigbaren Mitteln
(6, 7, 8) zur Antworteingabe, wobei die Bekräftigung (Reinforcement) durch Affirma
tion, Negation und/oder Ausgabe der zutreffenden Antwort an den Lernenden
während einer Zeitspanne nach Beginn der Aufgabenstellung an den Lernenden und
vor dem Ende seiner Antwort (Response) erfolgt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß der Zeitpunkt der Bekräftigung an den Lernenden
manuell veränderbar ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß sich der Zeitpunkt der Bekräftigung an den Lernen
den automatisch in Abhängigkeit von dessen Lernerfolg verändert, also beispiels
weise von der Schnelligkeit seiner Antworten oder von der Trefferquote seiner
Antworten oder von der Mischung aus Schnelligkeit seiner Antworten und der
Trefferquote seiner Antworten.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß sich der Zeitpunkt der Bekräftigung an den Lernenden
automatisch in Abhängigkeit vom Schwierigkeitsgrad des Lernstoffs verändert.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung ein handgehaltenes Gerät aufweist,
in welches ein Stereokopfhörer anschließbar ist, daß das handgehaltene Gerät
ferner über Eingabemittel verfügt, mittels der der Benutzter Angaben wie rechts,
Mitte und/oder links eingeben kann, und daß das handgehaltene Gerät über visuelle
und/oder Audioausgabekanäle verfügt und Eingaben am Gerät durch einen Mikro
prozessor verarbeitet werden und Ausgaben des Geräts in Abhängigkeit des
Arbeitsergebnisses des Mikroprozessors erfolgen.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996103001 DE19603001C2 (de) | 1996-01-27 | 1996-01-27 | Vorrichtung zum unterstützten Trainieren und Lernen |
DE29623585U DE29623585U1 (de) | 1996-01-27 | 1996-01-27 | Vorrichtung für elektronisch unterstütztes Trainieren und Lernen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996103001 DE19603001C2 (de) | 1996-01-27 | 1996-01-27 | Vorrichtung zum unterstützten Trainieren und Lernen |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19603001A1 DE19603001A1 (de) | 1997-07-31 |
DE19603001C2 true DE19603001C2 (de) | 2000-11-23 |
Family
ID=7783899
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1996103001 Revoked DE19603001C2 (de) | 1996-01-27 | 1996-01-27 | Vorrichtung zum unterstützten Trainieren und Lernen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19603001C2 (de) |
Families Citing this family (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19801356C2 (de) * | 1997-06-14 | 2001-05-03 | Uwe Minning | Verfahren und Vorrichtung zum Training der Ordnungsschwelle eines Menschen durch zeitversetzte auditive, taktile oder visuelle Reize |
Citations (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3403475A1 (de) * | 1983-02-01 | 1984-08-02 | Mitsubishi Denki K.K., Tokio/Tokyo | Sprachlehrgeraet |
DE3420742C2 (de) * | 1983-06-03 | 1990-04-19 | Casio Computer Co., Ltd., Tokio/Tokyo, Jp | |
DE4318336C1 (de) * | 1993-06-02 | 1994-06-01 | Egon Fred Warnke | Verfahren und Vorrichtung zum Training der menschlichen Ordnungsschwelle |
DE4420645A1 (de) * | 1994-06-14 | 1995-12-21 | Doering Erich | Phonogerät für Lernzwecke |
-
1996
- 1996-01-27 DE DE1996103001 patent/DE19603001C2/de not_active Revoked
Patent Citations (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3403475A1 (de) * | 1983-02-01 | 1984-08-02 | Mitsubishi Denki K.K., Tokio/Tokyo | Sprachlehrgeraet |
DE3420742C2 (de) * | 1983-06-03 | 1990-04-19 | Casio Computer Co., Ltd., Tokio/Tokyo, Jp | |
DE4318336C1 (de) * | 1993-06-02 | 1994-06-01 | Egon Fred Warnke | Verfahren und Vorrichtung zum Training der menschlichen Ordnungsschwelle |
DE4420645A1 (de) * | 1994-06-14 | 1995-12-21 | Doering Erich | Phonogerät für Lernzwecke |
Non-Patent Citations (1)
Title |
---|
MEYER, J.: Zur Tonhöhenempfindung bei musikalischen Klängen in Abhängigkeit vom Grad der Gehörschulung, In: ACUSTICA, Vol. 42 (1979), No. 4, S. 189-204 * |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE19603001A1 (de) | 1997-07-31 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
Short et al. | The triple alliance for learning: Cognition, metacognition, and motivation | |
Nord | Developing listening fluency before speaking: An alternative paradigm | |
Webster | Response sequence organization and reproduction by stutterers | |
Verdolini | Principles of skill acquisition applied to voice training | |
Ryans | The meaning of persistence | |
O'Brien | A qualitative investigation of the effect of mode of presentation upon the process of learning | |
Latinjak et al. | Pieces of the self-talk jigsaw puzzle: An introduction | |
Berninger et al. | Directed reading and writing activities: Aiming instruction to working brain systems | |
DE19947359A1 (de) | Verfahren und Vorrichtung zur Therapiekontrolle und -optimierung bei Sprachstörungen | |
DE19603001C2 (de) | Vorrichtung zum unterstützten Trainieren und Lernen | |
EP0178315B1 (de) | Anlage zur lernen nach der superlearning-methode | |
Helding | Science-informed vocal pedagogy: Motor learning, deliberate practice and the challenge of cognitive dissonance | |
SADOCK et al. | Long-term intensive group psychotherapy with psychiatric residents as part of residency training | |
Roffman | The impact of an explicit, multisensory, phonics intervention programme on the professional development of the English foreign language teacher | |
Hopkins | A study of the effect of interactive language in the stimulation of cognitive functioning for students with learning disabilities | |
DE19752907C2 (de) | Verfahren zur Führung eines Dialogs zwischen einem einzelnen oder mehreren Nutzern und einem Computer | |
Meyers | The LD college student: A case study | |
Weis | Current Brain Research and the Composing Process: A Call For Interaction Vol. 44, No. 2, January 1982 | |
DE2544383A1 (de) | Audiovisuelles lehrgeraet zum schnellehren und ausbildungszentrum damit | |
Helding | SCIENCE-INFORMED VOCAL PEDAGOGY | |
Code | Alphabet dictation: An alternative strategy for ear training | |
MILOSAVLJEVI et al. | CHAPTER ELEVEN FAST READING AND COMPREHENSION: UPGRADING COMPETENCES FOR ESP DUŠICA MILOSAVLJEVIû, VESNA STANKOVIû | |
RU2109347C1 (ru) | Способ андреева о.а. развития способностей безартикуляционного чтения | |
Stanton | Improving the university tutorial | |
Plosz | Cultivating the Growth of Mathematical Images |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
D2 | Grant after examination | ||
8363 | Opposition against the patent | ||
8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
Owner name: MEDITECH ELECTRONIC GMBH, 30900 WEDEMARK, DE |
|
8381 | Inventor (new situation) |
Inventor name: WARNKE, EGON FRED, 30900 WEDEMARK, DE |
|
8331 | Complete revocation |