DE19601680B4

DE19601680B4 - Absperrvorrichtung für Vorspannzylinder von AOH-Bremsanlagen

Info

Publication number: DE19601680B4
Application number: DE19601680A
Authority: DE
Inventors: Helmut Mrosek
Original assignee: Knorr Bremse Systeme fuer Nutzfahrzeuge GmbH; Knorr Bremse Systeme fuer Schienenfahrzeuge GmbH
Current assignee: Knorr Bremse Systeme fuer Nutzfahrzeuge GmbH; Knorr Bremse Systeme fuer Schienenfahrzeuge GmbH
Priority date: 1996-01-18
Filing date: 1996-01-18
Publication date: 2004-04-08
Anticipated expiration: 2016-01-19
Also published as: JPH09207740A; DE19601680A1; KR970059017A

Abstract

Absperrvorrichtung (6,1,4,5) zum Absperren und Freigeben des Hydraulikstromes zwischen einem hydraulischen Vorratsbehälter (7) und dem hydraulischen Arbeitszylinderabschnitt eines Vorspannzylinders (2) einer AOH-(Air-Over-Hydraulik) Bremsanlage, gekennzeichnet durch folgende Merkmale:
a) die Absperreinrichtung ist als pneumatisch betätigtes Schaltventil (6) in der Verbindung zwischen dem hydraulische Vorratsbehälter (7) und dem hydraulischen Arbeitszylinderabschnitt (3) ausgelegtund mit einer Rückschlagventilfunktion für eine Rückströmen zum Voratsbehälter (7) vrsehen;
b) dem Vorspannzylinder (2) ist ein ABS/ASR-Drucksteuerventil (1) vorgeschaltet; und
c) als Signale zur Aktivierung des pneumatisch betätigten Schaltventiles (6) dienen die pneumatischen Drücke, welche vor und nach dem ABS/ ASR-Drucksteuerventil (1) bei dessen Aktivierung bestehen.

Description

Die Erfindung betrifft eine Absperrvorrichtung für Vorspannzylinder von AOH-Bremsanlagen.
Bei AOH-Bremsanlagen wird die zum Bremsen erforderliche Betätigungsarbeit mittels pneumatisch gespeicherter Energie erzeugt und mittels hydrostatischen Drucks an die Radbremszylinder übertragen. Die Umsetzung der Druckarten (pneumatisch – hydraulisch) erfolgt im sog. Vorspannzylinder, der einen pneumatischen und einen hydraulischen Arbeitszylinderabschnitt aufweist. Letzterer umfasst eine schieber- oder ventilartige Einrichtung, welche in Ruhestellung (Bremse gelöst) die Verbindung zu einem Flüssigkeitsvorrat freigibt, so dass Volumenänderungen, z. B. durch Verschleißwege der Bremsbeläge oder durch Leckage, ausgeglichen werden können.

Eine derartige AOH-Bremsanlage ist beispielsweise aus der GB 2 161 229 A bekannt.

Bei manchen – insbesondere sehr langhubigen – Konstruktionen wird über eine mit dem Flüssigkeitsvorratsbehälter verbundene Öffnung das sich hinter dem hydraulischen Arbeitskolben beim Einbremsen vergrößernde, beim Lösen verringernde Volumen mit Flüssigkeit befällt bzw. entleert.

Bei Betätigungsgeschwindigkeiten, wie sie bei der ABS- oder ASR-Regelung erforderlich sind, treten durch die o.g. Nachfülleinrichtungen insbesondere bei niedrigen Temperaturen erhebliche Funktionstörungen auf: Bei einem schnellem Lösen der Bremse – verursacht durch Absenken des pneumatischen Drucks über das ABS-Drucksteuerventil – erreicht die Kolbeneinheit des Vorspannzylinders insbesondere bei Kälte schneller ihre Ruhestellung als die Bremsflüssigkeit vom Radbremszylinder zurückgeschoben wird. Dadurch entsteht im Hydraulikzylinder ein Unterdruck, aufgrund dessen aus dem Flüssigkeitsvorrat Fluid nachströmt, welches das Hydrauliksystem u.U. mehr auffüllt als in Ruhelage erforderlich.

Bei wiederholtem Einbremsen und Lösen (wie bei ABS- oder ASR-Regelvorgängen erforderlich) kann das Hydrauliksystem zunehmend aufgepumpt werden, so daß schließlich Lösevorgänge nur noch extrem langsam durch Abströmen über die Nachfülleinrichtung möglich sind. Unter solchen Bedingungen kann die ABS- oder die ASR-Regelung nicht funktionieren.

Ähnlich störend wirkt das oben erwähnte Anfüllen und Entleeren des rückwärtigen Hydraulikvolumens hinter dem hydraulischen Arbeitszylinder, das – wie ein hydraulischer Dämpfer – vor allem den Rücklauf beim Lösen unzulässig verlangsamt.

Die Erfindung zielt darauf ab, die vorstehend beschriebenen Probleme zumindest weitgehend zu beheben. Die Erfindung erreicht dieses Ziel durch die Gegenstände der patentansprüche 1 und 2,

Ein erster Grundgedanke der Erfindung besteht danach darin, zur Vermeidung des Aufpumpens und der Verlangsamung des Kolbenrücklaufs die Nachfülleinrichtungen während einer ABS- oder einer ASR-Regelung außer Funktion zu setzen.

Da eine ABS-Regelung nach dem ersten Einbremsen einsetzt, ist es aufgrund der Rückschlagventilfünktion mit der Erfindung aber dennoch möglich, vom rückwärtigen Hydraulikraum vorher angesaugte Flüssigkeit in den Vorratsbehälter überströmen zu lassen.

Nachfolgend wird die Erfindung unter Bezug auf die beigefügte Zeichnung anhand von Ausführungsbeispielen näher beschrieben, wobei auch weitere Vorteile der Erfindung deutlich werden. Es zeigt:

1 eine Schemazeichung eines ersten Ausführungsbeispiels der Erfindung;

2 eine Schemazeichung eines weiteren Ausführungsbeispiels der Erfindung;

Zunächst sei 1 beschrieben. 1 zeigt den hier interessierenden Ausschnitt eines AOH-Bremssystemes mit einem ABS-Drucksteuerventil 1, welchem ein Vorspannzylinder 2 nachgeschaltet ist, welcher wiederum eine (Hydraulikfluid-) Verbindung 3 zu einem (nicht dargestellten) Radbremszylinder aufweist. Der Vorspannzylinder 2 weist eine Schiebereinrichtung 2a auf, die in ihrer Ruhestellung (Bremse gelöst) die Verbindung zu einem Flüssigkeit-Vorratsbehälter 7 freigibt, so daß Volumenänderungen ausgeglichen werden können. Zur Realisierung der Absperrfunktion wird die Druckdifferenz zwischen Eingang und Ausgang des ABS-Drucksteuerventils über Luftleitungen 4 und 5 einem pneumatisch betätigten (Hydraulik-)Absperrventil 6 zugeführt, welches zwischen den Vorratsbehälter 7 und (über Zweigleitungen 8a und 8b) den Ausgangsabschnitt 8 des Arbeitszylinders 2 geschaltet ist. Damit wird während ABS- und/oder ASR-Vorgängen das Nachspeisen von Fluid in den Arbeits- bzw. Vorspannzylinder 2 verhindert und das Rückströmen ermöglicht (die Leitungszweige 8a und 8b haben einen so kleinen Durchmesser, daß während schneller ABS-Bremsvorgänge eine Drosselwirkung einen genügend schnellen Fluidstrom über diese Zweige verhindert).

Bei dem in 1 gezeigten Ausführungsbeispiel der Erfindung wird somit als das die Steuerfunktion ausübende Signal die Druckdifferenz zwischen dem Druck vor dem ABS-Drucksteuerventil (Anschluß a) und nach dem Druckventil (Anschluß b) verwendet. Bei ABS- oder ASR-Regelvorgängen ist der Druck bei "a" stets höher als bei "b".

Nach 2 werden bei einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung elektrische Ausgangsignale der ABS/ASR-Steuergeräte zur Steuerung der Absperrvorrichtung verwendet.

Marktgängige Steuergeräte liefern ein Signal, das bei aktivem ABS z. B. an einem Anschluß anstehende Spannung auf Masse legt. Ebenso schaltet bei aktivem ASR das Steuergerät den Anschluß für die ASR-Lampe auf Masse. Durch ein geeignetes pneumatisch betätigtes Schaltventil oder ein mittels z.B. einer Relaisschaltung 9 gesteuertes Magnetventil 10 kann die erforderliche Absperrfunktion dargestellt werden. Durch geeignete Auslegung der Sperrventile ist es möglich, die Funktion des Rückschlagventils für die Rückströmung beim ersten Lösen zu integrieren.

Claims

Absperrvorrichtung (6,1,4,5) zum Absperren und Freigeben des Hydraulikstromes zwischen einem hydraulischen Vorratsbehälter (7) und dem hydraulischen Arbeitszylinderabschnitt eines Vorspannzylinders (2) einer AOH-(Air-Over-Hydraulik) Bremsanlage, gekennzeichnet durch folgende Merkmale: a) die Absperreinrichtung ist als pneumatisch betätigtes Schaltventil (6) in der Verbindung zwischen dem hydraulische Vorratsbehälter (7) und dem hydraulischen Arbeitszylinderabschnitt (3) ausgelegtund mit einer Rückschlagventilfunktion für eine Rückströmen zum Voratsbehälter (7) vrsehen; b) dem Vorspannzylinder (2) ist ein ABS/ASR-Drucksteuerventil (1) vorgeschaltet; und c) als Signale zur Aktivierung des pneumatisch betätigten Schaltventiles (6) dienen die pneumatischen Drücke, welche vor und nach dem ABS/ ASR-Drucksteuerventil (1) bei dessen Aktivierung bestehen.
Absperrvorrichtung (9,10,1) zum Absperren und Freigeben des Hydraulikstromes zwischen einem hydraulischen Vorratsbehälter (7) und dem hydraulischen Arbeitszylinderabschnitt eines Vorspannzylinders (2) einer AOH-(Air-Over-Hydraulik) Bremsanlage, gekennzeichnet durch folgende Merkmale: a) die Absperreinrichtung ist als ein elektromagnetisch betätigtes Schaltventil (10) in der Verbindung zwischen dem hydraulischen Vorratsbehälter (7) und dem hydraulischen Arbeitszylinderabschnitt (3) ausgelegt und mit eines Rückschlagventilfunktion für ein Rückströmen zum Vorratsbehälter (7) versehen; b) dem Vorspannzylinder (2) ist ein ABS/ASR-Drucksteuerventil (1) vorgeschaltet; und c) als Signale zur Aktivierung des elektromagnetisch betätigten Schaltventiles (10) dienen Signale des ABS- und/oder des ASR-Steuergerätes elektronische Schaltung 9).