DE1960065C3 - In der Wärme vulkanisierbare Laufstreifen für die Herstellung der Laufflächen von Personenkraftwagen-Luftreifen auf Basis von Homopolymerisaten des Butadiens - Google Patents
In der Wärme vulkanisierbare Laufstreifen für die Herstellung der Laufflächen von Personenkraftwagen-Luftreifen auf Basis von Homopolymerisaten des ButadiensInfo
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Description
30
Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind in der
Wärme vulkanisierbare Laufstreifen für die Herstellung der Laufftichen von Personenkraftwagen-Luftreifen auf
Basis von Homopolymerisaten des Butadiens.
Bekanntlich bestehen die Laufflächen von Personenkraftwagen-Luftreifen aus Vulkanisaten von mit großen
Mengen öl und Ruß gefüllten Kautschukverschnitten. Als Kautschukverschnitte kamen dafür bislang Mischungen aus durch Emulsions- oder Lösungspolymerisation hergestellten Copolymerisaten des Butadiens und
Styrol mit stereoregulären Polydiolefinen, vorzugsweise cis-l,4-Polybutadien, in Beträcht Das Verschnittverhältnis schwankt dabei in der Regel zwischen 80:20 und
50:50. Erhöht man den Anteil an stereospezifischen Polydiolefinen, so steigt zwar die Laufleistung des
Reifens, im gleichen Sinne wird jedoch die Naßrutschfestigkeit beeinträchtigt Aus dieser Tatsache ergibt sich
zwangsläufig für die Praxis der Reifenherstellung ein Kompromiß zwischen den zuvor genannten Eigenschaften.
Der ausschließlichen Verwendung der bislang bekannten Homopolybutadiene stand neben der erwähnten mangelhaften Haftung daraus hergestellter Reifen-
lauffllchen auf nassen Fahrbahnen auch der Nachteil
unzureichender Verarbeitungseigenschäften entgegen. Zur Erzielung optimaler Eigenschaftskombinationen
sah man sich in Ermangelung geeigneter Polymerisate, die den genannten günstigen Kompromiß auf sich &o
vereinen, gezwungen, immer wieder auf die erwähnten Verschnitte zurückzugreifen und dabei die Zusammensetzung der Verschnitte den jeweiligen Anforderungen
anzupassen. Die Verwendung von Verschnitten setzt jedoch wirtschaftlich aufwendigere Herstellungsbedin- μ
gungen voraus. Dazu kommen noch Schwierigkeiten, die häufig aus nur schwer erreichbaren homogenen
Verteilungen der eingesetzten, in ihrer chemischen Konstitution verschiedenartigen VerschnUtkomponenten
resultieren.
Aus der FR-PS 1530911 ist die Verwendung von
Polybwtadienen mit mehr als 20%, vorzugsweise sogar
über 60%, !^Gehalt ohne obere Grenze sowie deren
Verschnitte mit Styrol-Butadien-Kautschuken oder
Naturkautschuk zur Herstellung von Reifenlaufflächen bekannt. Solche Verschnitte weisen ein Eigenschaftsniveau auf, das unter dem der bekannten Emulsionsstyrol-Butadien-Kautschuke liegt
Es bestand daher angesichts der recht aufwendigen
Herstellung dieser Verschnitte ein großes wirtschaftliches Interesse an der Auffindung neuer Polymerisate,
die alle Anforderungen im Rahmen der üblichen und vorstehend näher beschriebenen Kompromisse in dem
Gesamteigenschaftsbild der Vulkanisate erfüllen, dafür
aber in ihrer Herstellung und Verarbeitung wesentliche technische und insbesondere wirtschaftliche Vorteile
bieten.
Ausgehend von diesen Feststellungen sind auch in Lösung hergestellte Copolymerisate aus Butadien und
Styrol entwickelt worden, die aufgrund ihrer stereospezifischen Moleküjstruktur den bekannten, in Emulsion
hergestellten Copolymerisaten hinsichtlich ihrer Ver-Schleißeigenschaften überlegen sind. Solciie Produkte
kommen in ihrer Eigenschaftskombination den zuvor entwickelten Zielvorstellungen zwar nahe, jedoch
erfordert die Herstellung dieser Copolymerisate in Lösung mit Hilfe von Lithium-Katalysatoren —
insbesondere zur Vermeidung von Blockbildungen — verfahrenstechnisch aufwendige Maßnahmen und stellt
damit die Wirtschaftlichkeit ihrer Verwendung als Reif enlaufflächen-Rohstoff in Frage.
Schließlich werden im Journal of the LR.L, Oktober
1968, Seiten 223 bis 227 hoch cis-haltige Butadienpolymere beschrieben, die in ihren Eigenschaften zwischen
den bekannten Styrol-Butadien-Kautschuken und lineraren Polybutadienen liegen. Bei dem damit gegebenen
Stand der Technik war es nicht zu erwarten, daß sich definierte Synthese-Homopolymere mit gegenüber
bekannten Kautschuken deutlich verbesserten Gebrauchseigenschaften Oberhaupt noch auffinden lassen
könnten, sofern die Überlegungen des Fachmannes durch eben diesen Stand der Technik nicht sogar in eine
ganz andere Richtung gelenkt wurden.
Es wurde nun gefunden, daß die aufgezeigten Nachteile in überraschender und vorteilhafter Weise
vermieden werden, wenn man in der Wärme vulkanisierbare Laufstreifen für die Herstellung der Laufflächen von Personenkraftwagen-Luftreifen einsetzt, die
aus
(a) entern Homopolymerisat des Butadiens-(13) mit
entlang der Längsachsen des Makromoleküls innerhalb der einzelnen Längsachsen zu deren
Enden hin sich stetig im gleichen Sinne ändernden Gehalt an Vinylgruppen, mit einem mittleren
Gehalt an Vinylgruppen von 25 bis 50%, mit einem Gehalt an eis-1,4-Doppelbindungen von 10 bis 40%,
mit einem Gehalt an trans-l,4-Doppelbindungen von 15 bis 55%, mit Mooney-Viskositäten (ML-4)
zwischen 40 und 120 sowie mit einer Defo-Elastizität von mindestens 25,
(b) 5 bis 100 Gewichtsteilen eines üblichen Weichmachers, bezogen auf 100 Gewichtsteile Polybutadien,
(c) 30 bis 120 Gewichtsteilen eines üblichen hochaktiven Ofenrußes, bezogen auf 100 Gewichtsteile
Polybutadien,
(d) üblichen Mengen einer üblichen p
kombhmtion aus 1 bis 3 Gewichtsteilen Schwefel
und 0,2 bis 2$ Gewicbtsteilen Mercaptobenzothi-8zqI
oder dessen Derivaten
bestehen,
bestehen,
Die Herstellung der erfindungsgemäß eingesetzten Polybutadiene erfolgt in Gegenwart eines Katalysator-Systems aus lithiumorganischen Verbindungen einerseits und Lewis-Basen andererseits in inerten Verdünnungsmitteln bei steigender Temperatur.
Als lithiumorganische Verbindungen eignen sich beispielsweise
Methyllithium, Äthyflithium,
n-, sefc-, tert-Butyllithium, Amyltithhim,
PnenyllithiumoderCyclohexynithhim.
Die lithiumorganischen Verbindungen werden in Mengen von 0,01 bis 0,1 Gewichtsprozent, vorzugsweise
von 0,02 bis 0,05 Gewichtsprozent, bezogen auf Butadien, eingesetzt
Als Lewis-Basen kommen Amine, Phosphine und
Sulfide in Frage. Als Äther eignen sich Verbindungen der allgemeinen Formell?
R-O-R, R-O-R' bzw. R'-O-R-OR',
R"—O—R—O—R'
25
worin R, R' und R" (cycloaliphatische Reste mit 1 bis 20
C-Atomen und aromatische Reste mit: 6 bis 14 C-Atomen bedeuten. Insbesondere eignen sich Dimethyläther, Diäthyläther, Diphenyläther, Tetrahydro-
furan, Dioxan, Di-(2-methoxy-äthyl)-äther, 1,2-Dimethoxyäthan.
Als Amine sind eine Vielzahl von tertiären Aminen, insbesondere Ν^,Ν',Ν'-Tetranietliyläthybndiamin, geeignet Weiterhin eignen sich .Dialkyl· sowie Diarylsulfi-
de und schließlich spezielle Phosphorverbindungen, wie
z. B. Hexamethyl-phosphortriamid.
Die Lewis-Basen werden sowohl in reiner Form als auch als Mischungen eingesetzt; ihre Menge beträgt
0,01 bis 10 Gewichtsprozent vorzugsweise 0,05 bis 5 Gewichtsprozent bezogen auf Butadien.
Difunktionelle Lewis-Basen* wie beispielsweise
1,2-Dimethoxyäthan oder Ν,Ν,Ν',Ν'-Tetramethyläthylendiamin, zeigen eine wesentlich größere Wirksamkeit
als monofunktionelle Lewis-Basen, wie beispielsweise
Tetrahydrofuran oder Triethylamin.
Das Gewichtsverhältnis von Lewis-Base zu lithhimorganischer Verbindung im Katalysator-System beträgt
0,1 :1 bis 1000: !,vorzugsweise 1:1 bis 250:1.
Die Polymerisation erfolgt in inerten organischen Verdünnungsmitteln, wie z. B.
i- und n*Hexan, l· und n-Keptan,
i- und n-Octan, Cydobutan, Cyclopentan,
Die Verdünnungsmittel werden sowohl in reiner Form als auch als Mischungen eingesetzt
Die Polymerisation wird bei Anfangstemperaturen
(Ta) von 30 bis 100"C eingeleitet, wobei das während
der Polymerisation bei steigender Temperatur durch* läiifefie Temperaturintefvall (47)30 bis 125" C betrigt
und die Summe aus der Anfangstemperatur (TA) und
dem Temperaturintervall {ΔΤ) 155°C nicht überschreitet.
Neben den für diese erfindungsgemäßen Polybutadiene gegebenen verarbeitungstechnischen Vorteilen besteht ein weiterer Vorteil in der Möglichkeit, sehr hohe
Als Weichmacher kommen alle die in der Kautschuk-Verarbeitung üblichen aliphatischen oder aromatischen
ö|e in Betracht Sie werden in Mengen von 5 bis 100 Gewiicbtsteflen, vorzugsweise von 40 bis 70 Gewicbtsteüen, bezogen auf 100 Gewichtsteile Polybutadien,
eingesetzt Dje Zugabe des Weichmachers erfolgt zweckmäßig noch in der Lösungsphase im Anschluß an
die Polymerisation,
Als Füllstoffe kommen insbesondere hocbaktive Ruß-Typen, wie HAF ISAF, SAF — auch in
Kombination mit hellen Füllstoffen —, in Betracht Sie werden in Mengen von 30 bis 120 Gewichtsteilen,
insbesondere von 70 bis 100 Gewichtsteilen, bezogen auf 100 Gewichtsteile Polybutadien, verwendet Dabei
müssen Füllstoff- und Weichmachermengen stets sinnvoll aufeinander abgestimmt sein. Gute Verarbeitungseigenschaften ergeben sich stets bei einem
Füllstoff-Weichmacher-Verhältnis von 1,2 :1 bis 10 :1.
Zur Herstellung der Reifenlaufflächen werden die erfindungsgemäß verwendeten Polybutadiene mit den
erforderlichen Mengen an Weichmacher bzw. öl nach an sich bekannten Verfahren unter möglichst schonenden Bedingungen homogen vermischt sodann wiederum in bekannten Verfahren und Vorrichtungen nach
Zusatz üblicher Kautschukhilfsstoffe zu Reifenlaufstreifen extrudiert und diese Laufstreifen sodann gemeinsam
mit den im Reifenbau üblichen Reifenelementen, wie Seitenwänden und Karkassen, in ebenfalls an sich
bekannten Pressen vulkanisiert
Bei der Herstellung von Laufflächen wird ein Vulkanisationssystem verwendet das aus 1 bis 3
Gewichtsteilen Schwefel und 0,5 bis 2,5 Gewichtsteilen
Mercaptobenzothiazol oder dessen Derivaten, insbesondere seinen Sulfenamiden, besteht
Daneben können basische Zweitbeschleuniger eingesetztwerden.
Mit der Verwendung der so hergestellten Reifenlaufflächen auf Basis von stereoregulärem Homopolybutadien mit einem mittleren Gehalt an Vinylgrupnen von 25
bis 50%, vorzugsweise 30 bis 45%, sowie einem entsprechend der Defo-Elastizität erhöhten Anteil an
Langkettenverzweigungen wird einem besonders dringenden technischen Bedürfnis — nämlich die Vermeidung der Störungsanfälligkeit bei der Herstellung von
heute üblichen Verschnittmischungen — entsprochen.
Diese erfindungsgemäß verwendeten Polybutadiene weisen im Gemisch mit hohen Mengen an Weichmachern und Ruß nicht nur im Vergleich zu den bekannten
Polybutadienen mit hohem cJs-l,4-Gehalt, sondern auch
gegenüber den bekannten, unter Üblichen Bedingungen mit Hilfe von Lithium-Katalysatoren hergestellten
Polybutadienen mit hohem Gehalt an Vinylgruppen eine erheblich verbesserte Verarbeitbarkeit und stark
erhöhte Extrusionsleistung auf. Darüber hinaus führen
sie zu Laufflächen mit günstigen Rutscheigenschaften auf nasser Fahrbahn bei hohem Abriebswiderstand
sowie bei sonst den üblichen Anforderungen an Personenkraftwagen-Luftreifen gerecht werdenden
kautschuktechnologischen Eigenschaften.
Die Erfindung wird anhand nachfolgender Ausführungsbeispiele näher erläutert:
Zum Nachweis des mit der vorliegenden Erfindung erzielbaren überraschenden technischen Fortschrittes
werden die Eigenschaften der erfindungsgemäßen Polybutadiene (Kautschuke D und E) denen bekannter
Kautschuke gegenübergestellt (Kautschuke bzw. Gemische A, B und C bzw. F).
(1) Definition und Herstellung der Kautschuke
Kautschuk A stellt einen Verschnitt dar aus 60 Gewichtsteilen eines ölverstreekten Butadien-Styrol-Copolymerisates (Typ; SBR 1712-HSRP-Nomenklatur) und 40 Gewichtsteilen eines ölverstreckten
cis-l,4-PoIybutadiens (Typ; 1252=IISRP-Nomenk!atiir),
wobei der jeweilige Öl-Anteil 37,5 Gewichtsteile, bezogen auf das Elastomere, beträgt
Kautschuk B ist ein Copolymerisat aus Butadien und
Styrol mit folgender Makrostruktur:
tr»ns-1,4 cis-),4
1,2
41%
27%
32%
trans-1,4
ds-1,4
37%
34%
9%
In zwei Reaktoren 1 und 2 (Rührautoklav) wird unter Ausschluß von Luft und Feuchtigkeit ein Gemisch aus
80 Gewichtsteilen Hexan, 16 GewichtsteiLm Butadien-(13) und 4 Gewichtsteilen Styrol eingeführt Die
Verteilung auf beide Reaktoren wird in der Weise vorgenommen, daß Reaktor 1 ein Drittel und Reaktor 2
zwei Drittel der Mischung enthalten. Nach Beseitigung der Verunreinigungen mit Lithiumbutyl wird in Reaktor
1 03 Gewichtsteile Lithiumbutyl (aktiver Katalysator), bezogen auf die Gesamtmenge des Monomeren,
eingegeben. Innerhalb von drei Stunden wird daraufhin der Inhalt des Reaktors 2 in den ersten Reaktor
überführt Durch Kühlung des letzteren wird während der gesamten Reaktionszeit eine Temperatur von 49° C
eingehalten. Nach insgesamt 4 Stunden ist die Reaktion beendet Der ML-4 des in der Lösung vorliegenden
Kautschuks beträgt 97. Der Anteil an blockartig eingebautem Styrol liegt bei 2J5%. Der Gel-Gehalt liegt
unter 2%.
Der Anteil an in !^-Stellung angeordneten Butadicn-EinheHen (Vinylgruppen) von 32% ist ein Mittelwert, da
die Verteilung der Vinylgruppen entlang der einzelnen Längsachsen des Makromoleküls zu deren Enden hin
sich stetig ändert
Ein Rührautoklav mit einem Volumen von 150 Liter wird unter Ausschluß von Luft und Feuchtigkeit mit
insgesamt 65 kg des Gemisches von 80 GewichtsteLlen
gefüllt
20% Nach dem Aufheizen der Lösung auf die Starttemperatur von 6O0C werden 0,028 Gewichtsprozent n-Butyllithium (aktiver Katalysator), bezogen auf Butadien,
zugegeben. Nach Oberschreiten der Teraperaturspitze von 126° C ist die Reaktion beende':. Anschließend wird
abgekühlt Der ML-4-Wert des in Lösung vorliegenden
Kautschuks beträgt 97. Der Gel-Gehaft liegt unter 2%.
(Der Versuch wurde fünfmal mit völlig gleichem Ergebnis wiederholt)
Kautschuk E stellt ein Homopolymerisat des Butadiens mit folgender MikroStruktur dar:
trans-1,4 cis-1,4
34%
21%
45%
40
Kautschuk C ist ein Homopolymerisat des Butadiens
mit folgender MikroStruktur:
trans-1,4 cis-1,4
1.2
45
40%
27%
33%
Der Anteil an in 1,2-Stellung angeordneten Butadien-Einheiten (Vinylgruppen) ist dabei entlang der Kette
gleichmäßig »symmetrisch« verteilt
Ein Rührautoklav wird unter sorgfältigem Ausschluß von Luft und Feuchtigkeit mit 80 Gewichtsteilen Hexan,
20 Gewichtsteilen Butadien-(13) und 0,5 Gewichtsteilen Tetrahydrofuran, bezogen auf Butadien, gefüllt Nach
dem Aufheizen des Gemisches auf 490C werden 0,025
Gewichtsprozent n-Butyllithium (aktiver Katalysator),
bezogen auf Butadien, zugesetzt Durch anschließende Kühlung wird die vorgewählte Temperatur von 49° C
weiterhin eingehalten. Nach insgesamt 4 Stunden Reaktionszeit ist die Umsetzung beendet. Der ML-4-Wert des in der Lösung vorliegenden Kautschuks
beträgt 98. Der Gel-Gehalt liegt unter 2%.
Kautschuk D ist ein Homopolymerisat des Butadiens mit folgender MikroStruktur:
Der Anteil an in 1 ^-Stellung angeordneten Butadien-Einheiten (Vinylgruppen) von 45% ist ein Mittelwert, da
die Verteilung von Vinylgruppen entlang der einzelnen Längsachsen des Makromoleküls zu deren Enden hin
sich stetig ändert
Ein Rührautoklav mit einem Volumen von 150 Litern p.'ird unter Ausschluß von Luft und Feuchtigkeit mit
insgesamt 65 kg des Gemisches von 85 Gewichtsteilen Hexan, 15 Gewichtsteilen Butadien-(13) und 03
Gewichtsteilen 1,2-Dimethoxyäthan gefüllt Nach dem Aufheizen der Lösung auf die Starttemperatur von 55" C
werden 0,03 Gewichtsprozent n-Butyllithium (aktiver Katalysator), bezogen auf Butadien, zugegeben. Nach
Oberschreiten der Temperaturspitze von 110° C ist die
Reaktion beendet Anschließend wird abgekühlt Der ML-4-Wert des in Lösung vorliegenden Kautschuks
beträgt 66. Der Gel-Gehalt liegt unter 2%. (Der Versuch wurde fünfmal mit gleichem Ergebnis wiederholt)
Kautschuk F stellt einen Verschnitt analog Kautschuk A dar, besteht jedoch demgegenüber aus 80 Gewichtsteilen eines ölverstreckten Butadien-Styrol-Copolymerisates (Typ: SBR 1712=HSRP-Nomenklatur) und 20
Gewichtsteilen eines ölverstreckten cis-l,4-PoIybutadiens (Typ: l252 = lISRP*Nomenklatur), wobei der
jeweilige Olanteil 37,5 Gewichtsteile, bezogen auf das
Elastomere, beträgt
(2) Herstellung der Kautschuk-Öl-Mischungen
Zu den gemäß (1) hergestellten Lösungen der Kautschuke B, Z, D und E werden jeweils 373
Gewichtsteile, bezogen auf den Festkautschuk-Gehalt,
eines Mineralölweichmachers mit hohem Aromatengehalt
sowie 1,0% eines verfärbenden Stabilisators gegeben. Die Aufarbeitung erfolgt durch Abtrennung
des Lösungsmittels mit Wasserdampf. Die Entwässerung wird durch anschließendes Abpressen in Schnekkenpressen
sowie durch Trocknen der Krümel auf einem Plattenband vorgenommen.
Die Viskositäten der erhaltenen Kautschuk-Öl-Gemische sin.d in Tabelle 1, Spalte (b), zusammengetragen.
(3) Herstellung der Reifen-Mischung
und des Reifenlaufstreifens
und des Reifenlaufstreifens
In einem Innenmischer (Modell GK 100) wird bei einem Füllgewicht von 135 kg und einer Drehzahl des
vorderen Rotors von 30 UpM folgende Mischung hergestellt:
ölkautschuk 137,5 Gew.-Teile
(Jumaronharz 3,0 Gew.-Teiic
Zinkoxid 3,0 Gew.-Teile
Stearinsäure 2,0 Gew.-Teile
Phenyl-ß-naphthylamin 1,5 Gew.-Teile
ISAF-Ruß 85,0 Gew.-Teile
Aromatisches Weichmacheröl 15,0 Gew.-Teile
Mercaptobenzothiazolsulfenamid 1,5 Gew.-Teile
Die notwendige Mischzeit zur Erzielung einer homogenen Mischung, d. h. bis zum Optimum der
Energieaufnahme, sowie die dabei erhaltenen Plastizitätswerte der Mischungen ergeben sich für die einzelnen
Kautschuke aus den Spalten (c) und (d) der Tabelle 1.
Nach 12 Stunden Ablagerungszeit werden in die Mischungen jeweils 2 Gewichtsteile Schwefel, bezogen
auf Festkautschuk, in einem Kneter GK 100 bei einem Füllgewicht von 130 kg und einer Drehzahl von 20 UpM
innerhalb eines Zeitraumes von 2 Minuten eingemischt. Die dabei erhaltenen Plastizitätswf.Tte ergeben sich aus
Spalte (e) der Tabelle 1.
Nach erneuter Lagerung von 12 Stunden wird mit Hilfe eines Extruders (Modell Troester; Schneckendurchmesser:
200 mm, Länge: 4 d) bei einer Drehzahl von 35UpM jeweils ein Protektor PS-4 (DIN 7751)
hergestellt. Die Beheizung wird dabei so geführt, daß eine Temperatur des Materials von 100 bis 120cC
resultiert.
Das Ergebnis der Spritzleistung ist in Spalte (f) der Tabelle 1 wiedergegeben.
Die Überlegenheit der erfindungsgemäßen Polybutadiene mit dem speziellen Molekülaufbau wird damit
deutlich unter Beweis gestellt.
(4) Herstellung der Reifen (Vulkanisation)
und Reifentest
und Reifentest
Zur Bestimmung der Vulkanisat-Eigenschaften wird mit den gemäß (3) erhaltenen Mischungen eine
ίο Stufenheizung (10, 20, 30 und 40 Minuten bei 151°C)
durchgeführt. Die Ergebnisse sind in Tabelle 2 zusammengestellt.
Die Ergebnisse der Tabelle 2 zeigen, daß die erfindungsgemäßen Polybutadiene und deren Mischun-
-. gen — neben den gewürdigten herstellungstechnischen Vorteilen — hinsichtlich der Eigenschaftskombination
Abrieb-/Rutschfestigkeit den bekannten Kautschuken bzw. deren Mischungen voll gleichwertig sind.
Auf vorgeformte Karkassen mit den Maßen für
2(> Reifen der Dimension 6,40—13 werden nach üblichen
Methoden durch Auflegen und Anrollen die erhaltenen Rohlaufstreifen aufgebracht. Anschließend werden in
einem Reifenheizer (Bag-O-Matic) mit geeigneter Form
die Reifen innerhalb eines Zeitraumes von 20 Minuten
2i bei einer Formtemperatur von 1800C sowie einer
Temperatur des Heizbalges von 190° C vulkanisiert.
Der Reifentest wurde unter folgenden Bedingungen vorgenommen:
Fahrzeug:
Fahrstrecke:
Fahrstrecke:
■Versuchsdauer:
Belastung des
Fahrzeuges einschließlich Fahrer:
Fahrzeuges einschließlich Fahrer:
Durchschnittsgeschwindigkeit:
Ford 20 M/TS
Landstraße und Autobahn in
etwa gleichem Verhältnis
12 000 km
etwa gleichem Verhältnis
12 000 km
400 kg
95 km/h.
95 km/h.
Das Ergebnis ist in Tabelle 3 wiedergegeben.
Die Ergebnisse der Tabelle 3 zeigen, daß die erfindungsgemäßen Butadienpolymerisate als Reifenkautschuk
— neben den gewürdigten herstellungstechnischen Vorteilen — auch in der Praxis den speziellen,
dem Stand der Technik entsprechenden, bekannten Reifenkautschuken bzw. deren Verschnitten gleichwertig
sind. Dabei liegen die geringen Unterschiede im Bereich der Meßstreuungen.
Tabelle | 1 | Kautschuk-Öl-Gemische | Defo») |
(b)
Plastizität |
Defo·) |
(C)
Mischzeit |
Reifenmischungen | Defo*) |
(e)
Plastizität der |
Mischung | Φ - Spntz- |
Kau |
(a)
Plastizität |
H/E | H/E | (Optimum |
(d)
Plastizität der |
H/E | fertigen | leistung | |||
tschuk | 600/37 | der Energie | Grandmischung | 2750/34 | |||||||
1750/36 | 600/29 | aufnahme) | 2200/22 | Defo·) | |||||||
1700/18 | ML-4 | 580/13 | (min) | 2250/ 9 | ML-4 | H/E | (m/min) | ||||
ML-4 | 1800/39 | 540/30 | ML-4 | 2350/23 | 1850/25 | ||||||
1200/32 | 40 | 380/26 | 4,5 | 2000/20 | 73 | 1900/16 | 14,2 | ||||
46 | 650/36 | 4,0 | 104 | 2500/36 | 84 | 1900/ 7 | 13^ | ||||
A | 97 | 45 | 44 | 94 | 89 | 2150/19 | 113 | ||||
B | 98 | 47 | 4,0 | 98 | 91 | 1800/18 | 16,1 | ||||
C | 97 | 32 | 34 | 101 | 75 | 1800/21 | 153 | ||||
D | 66 | 50 | 4,2 | 86 | 75 | 144 | |||||
E | 99 | ||||||||||
F | |||||||||||
ίο
Kau | Festigkeit | Dehnung Modul | 300% | Härte | Elastizität | Index | 75°C | Abrieb | Pico | Skid- |
tschuk | 63 | 42 | Resistance | |||||||
kg/cm3 | % | 75 | "Shore | 22° C | 43 | DIN | 20 | Beton-naß | ||
A | 153 | 655 | 77 | 60 | 28 | 43 | 21 | |||
157 | 530 | 77 | 62 | 28 | 43 | 102 | 45 | |||
525 | 56 | 63 | 28 | 38 | 98 | 44 | ||||
159 | 515 | 63 | 61 | 28 | 37 | 19 | ||||
B | 168 | 675 | 65 | 60 | 29 | 37 | 21 | |||
167 | 665 | 65 | 60 | 28 | 37 | 105 | 43 | |||
175 | 660 | 49 | 60 | 29 | 37 | 102 | 44 | |||
170 | 635 | 63 | 60 | 29 | 39 | 21 | ||||
C | 140 | 670 | 67 | 58 | 30 | 39 | 19 | |||
137 | 550 | 67 | 60 | 32 | 40 | 100 | 45 | |||
140 | 545 | 50 | 60 | 32 | 37 | 97 | 45 | |||
139 | 495 | 64 | 60 | 32 | 39 | 20 | ||||
η | 145 | FiRO | 67 | 60 | 30 | 39 | 21 | |||
148 | 540 | 68 | 60 | 31 | 39 | 104 | 44 | |||
151 | 545 | 49 | 60 | 32 | 37 | 99 | 45 | |||
148 | 520 | 63 | 60 | 32 | 38 | 25 | ||||
E | 145 | 685 | 65 | 60 | 29 | 38 | 26 | |||
135 | 580 | 67 | 59 | 30 | 38 | 120 | 51 | |||
138 | 584 | 51 | 60 | 31 | 40 | 122 | 52 | |||
140 | 601 | 72 | 60 | 30 | 41 | 25 | ||||
F | 115 | 690 | 75 | 50 | 25 | 41 | 26 | |||
180 | 581 | 75 | 59 | 27 | 41 | 123 | 52 | |||
181 | 592 | Tabelle 3 | 60 | 27 | 125 | 53 | ||||
!03 | 595 | 60 | 27 | |||||||
Kautschuk A | (höhere Werte bedeuten | |||||||||
Kautschuk B | geringeren Abrieb) | |||||||||
Kautschuk C | 100 | |||||||||
Kautschuk D | 98 | |||||||||
Kautschuk E | 98 | |||||||||
Kautschuk F | 102 | |||||||||
86 | ||||||||||
85 | ||||||||||
Claims (1)
- Patentanspruch;In der Wärme vulkanisierbare Laufstreifen für die Herstellung der Laufflächen von Personenkraftwagen-Luftreifen bestehend aus(a) einem Homopolymerisat des Butadiens-{1,3) mit entlang der Längsachsen des Makromoleküls innerhalb der einzelnen Längsachsen zu deren Enden hin sich stetig im gleichen Sinne ändernden Gehalt an Vinylgruppen, mit einem mittleren Gehalt an Vinylgruppen von 25 bis 50%, mit einem Gehalt an cis-l,4-Doppelbindungen von 10 bis 40%, mit einem Gehalt an trans-l,4-DoppeIbindungen von 15 bis 55%, mit Mooney-Viskositäten (ML-4) zwischen 40 und 120 sowie mit einer Defo-EIastizität von mindestens 25,(b) 5 bis 100 Gewichtsteilen eines üblichen Weichmachers, bezogen auf 100 Gewichtsteile Polybutadien,(c) 30 bis 120 Gewichtsteilen eines üblichen hochaktiven Ofenrußes, bezogen auf 100 Gewichtsteile Polybutadien,(d) üblichen Mengen einer üblichen Vulkanisationskombination aus 1 bis 3 Gewichtsteilen Schwefel und 0,2 bis 2ß Gewichtsteilen Mercaptobenzothiazol oder dessen Derivaten.
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C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
Owner name: HUELS AG, 4370 MARL, DE |