DE19600002C2 - Integrales Verfahren für on-line Geometrieprüfung von Werkstücken aus mehreren Formflächen - Google Patents
Integrales Verfahren für on-line Geometrieprüfung von Werkstücken aus mehreren FormflächenInfo
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Description
Die vorliegende Patentanmeldung bezieht sich auf das integrale (ganzheitliche)
Geometrie-Auswerteverfahren von Werkstücken (oder Werkstücksteilen) bestehend aus
mehreren Formflächen mit freier Orientation im 3D-Raum, wobei die Auswertung aus den
Meßpunkten, dargestellt im karthesischen, sphärischen, zylindrischen oder irgendeinem
anderen Koordinatensystem, bei viel größerer Punktezahl als der Anzahl der gesuchten
Parameter erfolgt. Die Werkstücke sind dabei gekennzeichnet durch Kombinationen von
tolerierten Verknüpfungen innerhalb der Standard- oder Grundformelemente wie Zylinder,
Ebene, Kugel, Kegel oder Torus.
Das Verfahren ist vorwiegend für die Anwendung in der Koordinatenmeßtechnik
vorgesehen.
Die herkömmlichen Verfahren für die Geometrieprüfung für Koordinaten-Messungen
beziehen sich nur auf einzelne Standard-Formelemente. Die Meßauswertung eines reellen
Körpers, der fast immer aus mehreren Formelementen besteht, erfolgt demgemäß jeweils
nur partiell. Die Verknüpfung der partiell geprüften Werkstücksteile führt oft dazu, daß die
Aussage über die Prüfungsqualität schlechter als die Fertigung selber ist, d. h. Werkstücke,
die innerhalb der Fertigungstoleranzen liegen, werden u. U. fälschlicherweise als Ausschuß
deklariert und die Fertigungstoleranzen werden unnötig zu eng gehalten!
Diese Tatsache hat zweierlei Gründe:
Zum ersten sind die vorgeschriebenen Prüfungsbedingungen betreffend Maximum-& Minimum-Material-Principle (MMC) in ISO-Norm 2692 [1] (sowie in den anderen in diesem Zusammenhang stehenden ISO-Normen) nicht korrekt. Unter der Anwendung des sogenannten normgerechten Tschebyscheff-Prüfungsverfahrens ist dort das Prüfungskriterium auf einen partikularen Fall der Messung bezogen, nämlich auf den Fall, daß sich ein Meßpunkt in der von der Achse und Bezugsebene am weitesten entfernten Lage befindet. Die Wahrscheinlichkeit einer solchen Konstellation ist äußerst selten, so daß die Qualität des Werkstücks von der Normung her unnötig verschlechtert wird. Zum zweiten ist die von den Herstellern der Koordinatenmeßgeräte bereitgestellte Software mit ihrer partiellen Prüfungslogik selbst nicht korrekt, unabhängig von der Anwendung der Methode nach least-square (Gauß), Tschebyscheff, Pferchelement, Hüllelement, usw. Diese Verfahren reichen bei Anwendung in einer komplexen Werkstücksgeometrie nicht aus, um die Verknüpfungsqualität und Korrelationen von verschiedenen Elementen der komplexen Geometrie festzustellen.
Zum ersten sind die vorgeschriebenen Prüfungsbedingungen betreffend Maximum-& Minimum-Material-Principle (MMC) in ISO-Norm 2692 [1] (sowie in den anderen in diesem Zusammenhang stehenden ISO-Normen) nicht korrekt. Unter der Anwendung des sogenannten normgerechten Tschebyscheff-Prüfungsverfahrens ist dort das Prüfungskriterium auf einen partikularen Fall der Messung bezogen, nämlich auf den Fall, daß sich ein Meßpunkt in der von der Achse und Bezugsebene am weitesten entfernten Lage befindet. Die Wahrscheinlichkeit einer solchen Konstellation ist äußerst selten, so daß die Qualität des Werkstücks von der Normung her unnötig verschlechtert wird. Zum zweiten ist die von den Herstellern der Koordinatenmeßgeräte bereitgestellte Software mit ihrer partiellen Prüfungslogik selbst nicht korrekt, unabhängig von der Anwendung der Methode nach least-square (Gauß), Tschebyscheff, Pferchelement, Hüllelement, usw. Diese Verfahren reichen bei Anwendung in einer komplexen Werkstücksgeometrie nicht aus, um die Verknüpfungsqualität und Korrelationen von verschiedenen Elementen der komplexen Geometrie festzustellen.
Die Thematik der integralen Auswertung wird zwar in einigen Arbeiten schon behandelt,
oder auch nur erwähnt, aber ihre Zielsetzung und Anwendung ist dabei sehr
eingeschränkt.
Die Möglichkeit der Senkung der Fertigungskosten des Werkstücks oder die Ermittlung
seiner wahren Qualität wurde bislang offensichtlich nicht erkannt.
Umso weniger ist dabei an eine Verknüpfung oder Ausschöpfung der Toleranzen und u. U.
an die Wichtigkeitsgewichtung der einzelnen Formflächen gedacht worden.
Dies zeigen folgende Beispiele:
Manche Softwares für die Koordinaten-Meßmaschinen beinhalten im Menü ein bis zwei
einfache ganzheitliche Auswertungen, z. B. ein Langloch oder einen Zylinder mit einer
Ebene. Der Zweck solcher Software-Bausteine ist die einfache Erweiterung des Menüs.
In einem weiteren Fall sind beschränkte Laborversuche für die ganzheitliche Betrachtung
eines Werkstücks für die Gesenkschmiede-Industrie durchgeführt worden. Dabei handelte
sich lediglich um eine ganzheitliche Einpassung der Sollgeometrie eines einzigen
Werkstücks in die Meßpunkte. Eine solche Methode der ganzheitlichen Einpassung wurde
zum Zweck des Beschleunigens und Automatisierens der Auswertung der
Gesenkschmiedestücke entwickelt.
Weiterhin ist noch ein Verfahren zur Auswertung eines prismatischen Werkstücks bekannt,
daß auf der Mittelung (Mittelwertbildung) der jeweils gegenübergestellten Flächen, in
deren Schnittgerade sich eine Achse befinden soll, beruht. Die Geometrie eines nach dem
Verfahren ausgewerteten Werkstücks ist durch eine sogenannte Gestaltmatrix dargestellt
worden. Abgesehen davon, daß ein solches Verfahren, das sich auf keine der
mathematischen Begründungen stützt, nicht überall anwendbar ist
(z. B. bei nicht Vorhandensein paralleler Flächen), ist es außerdem nicht eindeutig. Es
kann nachgewiesen werden, daß bereits bei einem Sechskantprofil achtzehn
verschiedene Schnittgeraden der möglichen Flächenkombinationen vorhanden sind. Nach
der Lehre des Verfahrens sind, je nach Wahl der Verlegung der gemittelten Ebenen
(Schwerpunkt der Meßpunkte oder der Flächen), noch weitere achtzehn Achsen möglich.
Jedoch ist keine dieser Achsen die richtige. Die auf diese Weise ermittelte ganzheitliche
Auswertung zeigt einen hundertfach größeren Kontrollwert (z. B. integrale Summe der
Abstandquadrate) als den tatsächlich vorhandenen. Außerdem kann auf diese Weise ein
Sechskant nur als ein Parallelepiped bestimmt werden.
Des weiteren gibt es noch einen Fall, bei dem man versucht, eine gemeinsame Achse
eines zylindrischen Werkstücks zu ermitteln. In der Koordinatenmeßtechnik wird
üblicherweise eine Vorantastung des Werkstücks in mehreren Kreisschnitten durchgeführt.
Die Werkstücksachse wird fälschlicherweise als Regressionsgerade durch die
Kreismittelpunkte definiert. Die Zylinderradien werden auf diese gemeinsame Achse
verlegt. Das Verfahren ist zwar wiederholbar und eindeutig, jedoch mathematisch nicht
begründet und nachweislich ungenau. Im übrigen setzt das Regressionsgerade-Verfahren
die Bedingung voraus, daß eine Antastung aller Zylinderflächen in Kreisschnitten erfolgt.
Die Benützung aller erwähnten herkömmlichen Verfahren ist außerdem für die
Verknüpfung einzelner Formflächen miteinander sehr umständlich und zeitraubend und
erfordert dabei ein großes Fachwissen.
Die Bedeutung der integralen Auswertemethode für die Geometrieprüfung von reellen
Körpern wurde in einer Veröffentlichung, siehe [3], dargestellt. Die einzeln ausgewerteten
Formelemente können ein Werkstück nicht korrekt beschreiben, weder unter Anwendung
der Regressionsgerade der Kreismittelpunkte bei koaxialen Zylindern, noch unter
Anwendung der Mittelwertrechnung bei den prismatischen Werkstücken oder
konzentrischen Kugeln. An Beispielen von solchen Werkstücken unter Anwendung der
integralen Auswertemethode wurde dort eine deutlich geringere Fehlerquadratensumme
als unter Anwendung der herkömmlichen Methoden nachgewiesen.
Die integrale Auswertemethode ist hier auf die theoretischen Verknüpfungen ohne
Toleranzen eingeschränkt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Auswerteverfahren für die Geometrie
prüfung von Körpern aus mehreren Formflächen zu finden, das zuverlässig,
bedienungsfreundlich und einfach, wiederholbar und genau die Parameter der integralen
Geometrie errechnen, außerdem die Toleranz- und u. U. Gewichtungsanforderungen
einschließen kann und somit die unnötigen Ausschüsse des Werkstücks oder dessen
unnötig enge Toleranzen vermeidet.
Die Auswirkung der theoretischen Beziehungen zwischen den Elementen auf die
ganzheitliche Geometriequalität, auch ohne Einbindung von gestellten Toleranzen
zwischen den Formelementen, verändert das Bild eines Werkstücks in dem Maß, daß
auch fälschlicherweise als Ausschuß deklarierte Werkstücke unter der Anwendung der
ganzheitlichen (integralen) Auswertung als gut nachgewiesen werden können [3].
Das integrale Auswerteverfahren beinhaltet folgende Zielfunktionen (siehe [4], [5] und [6]) (Ausgleichs
bedingungen):
- - Integrale least-square-Zielfunktion
- - Integrale Tschebyscheff-Zielfunktion
Die integrale least-square-Zielfunktion ist gebaut als die Summe eines Polynoms
bestehend aus mehreren vereinzelten, sich ähnelnden least-square-Polynomgliedern
(jedes für eine Fläche des Werkstücks mit den dazugehörigen Meßpunkten) und mit
zusätzlich mehreren Verknüpfungsanforderungen zwischen den Elementen des
Werkstücks, die in der integralen Zielfunktion durch den Lagrange'schen Koeffizienten,
genannt auch Lagrange'schen Multiplikatoren (Nebenbedingungen) [4], [7] als auch mit
den Gewichtungskoeffizienten gekoppelt sind, wobei jede der Verknüpfungsanforderungen
die vorgeschriebenen Toleranz-Grenzwerte und zusätzlich die Bedingungen, z. B. in Form
einer Sinus-Funktion, beinhaltet, bei denen die Abweichung von der entsprechenden
Verknüpfung zwischen zwei Elementen einen Wert kleiner bis gleich groß dem
Toleranzwert erreicht und diesen Wert nie überschreiten kann.
Die integrale Tschebyscheff-Zielfunktion ist gebaut als ein Polynom bestehend aus
mehreren vereinzelten, sich ähnelnden Tschebyscheff-Approximations-Polynomgliedern
(jedes für eine Fläche des Werkstücks mit den dazugehörigen Meßpunkten) und mit
zusätzlich mehreren Verknüpfungsanforderungen zwischen den Elementen des
Werkstücks, die in der integralen Zielfunktion durch den Lagrange'schen Koeffizienten
(Nebenbedingungen) als auch mit den Gewichtungskoeffizienten verbunden (gekoppelt)
sind, wobei jede der Verknüpfungsanforderungen die vorgeschriebenen Toleranz-
Grenzwerte und zusätzlich die Bedingungen, z. B. in Form der Sinus-Funktion, beinhaltet,
bei denen die Abweichung von der entsprechenden Verknüpfung zwischen zwei
Elementen einen Wert kleiner bis gleich groß dem Toleranzwert erreicht und diesen Wert
nie überschreiten kann.
Die Bausteine des integralen Auswerteverfahrens sind die neuartigen Auswerteroutinen
nach der least-square- und nach der Tschebyscheff-Approximation, die aus einer
Punktwolke völlig unbekannte, gesuchte Parameter eines Standardelements ohne Start-
oder Sollwertparameter und ohne Vorantastung der Formfläche, automatisch, eindeutig
und zuverlässig ermitteln.
Sollte für die Auswertung der integralen Geometrie des Werkstückes das integrale least-
square-Verfahren direkt aus den Meßpunkten angewendet werden, sind dazu drei
Verfahrensschritte erforderlich:
Im Schritt 1 werden die Näherungsparameter jedes Standardformelements des Werkstücks im 3-D Raum (Ebene, Kugel, Zylinder, Kegel und Torus) mit speziellem least- square-Verfahren (mit den modifizierten Zielfunktionen) aus den Meßpunktkoordinaten ermittelt. In den modifizierten Zielfunktionen werden die Punktabstände zum jeweiligen Formelement gleich Null gesetzt, womit eine Linearisierung des ansonsten nichtlinearen Optimierungsproblems durch mehrstufige Parametersubstitutionen erleichtert wird. Die so ermittelten Lösungen sind eindeutig und entsprechen nahezu dem wahren globalen Optimum.
Im Schritt 1 werden die Näherungsparameter jedes Standardformelements des Werkstücks im 3-D Raum (Ebene, Kugel, Zylinder, Kegel und Torus) mit speziellem least- square-Verfahren (mit den modifizierten Zielfunktionen) aus den Meßpunktkoordinaten ermittelt. In den modifizierten Zielfunktionen werden die Punktabstände zum jeweiligen Formelement gleich Null gesetzt, womit eine Linearisierung des ansonsten nichtlinearen Optimierungsproblems durch mehrstufige Parametersubstitutionen erleichtert wird. Die so ermittelten Lösungen sind eindeutig und entsprechen nahezu dem wahren globalen Optimum.
(Sollte jedoch für die Auswertung der integralen Geometrie des Werkstückes das integrale
least-square-Verfahren mit bekannten Startparametern aus den Meßpunkten angewendet
werden, dann ist dieser Schritt nicht erforderlich.)
Im Schritt 2 wird die exakte Zielfunktion auf bekannte Weise in die taylorische Reihe
entwickelt, wobei nur das lineare Reiheglied benutzt wird und als Startparameter die
vorherigen Näherungslösungen genutzt werden. In dem bekannten Newton'schen
Iterationsverfahren werden die Parameter stets verbessert.
Das Verfahren wird abgebrochen, sobald alle Verbesserungen einen kleinen Wert (z. B. 1E-
15) erreicht oder unterschritten haben.
Im Schritt 3 werden integrale (ganzheitliche) Parameter eines Werkstücks aus der
integralen least-square-Zielfunktion ermittelt. Die integrale Zielfunktion wird in die
taylorische Reihe entwickelt, wobei nur das lineare Reiheglied benutzt wird und als
Startparameter die vorher ermittelten Parameter genutzt werden. In dem Newton'schen
Iterationsverfahren werden die Parameter stets verbessert.
Das Iterationsverfahren soll vorteilhaft ohne stetige Koordinatentransformation in
dreidimensionalem Raum durchgeführt werden. Hier werden in jedem Iterationsschritt nur
integrale Verbesserungen für alle Parameter in die Teilfunktionen mit den jeweiligen
Meßpunktmengen eingesetzt. Somit tragen alle Meßpunkte eines Werkstücks zur Bildung
jedes Parameters bei. Das Verfahren wird abgebrochen, sobald alle Verbesserungen
einen kleinen Wert (z. B. 1E-15) erreicht oder unterschritten haben.
Sollte für die Auswertung der integralen Geometrie des Werkstückes das integrale
Tschebyscheff-Verfahren angewendet werden, sind dazu vier Verfahrensschritte
erforderlich:
Der erste und zweite Schritt entsprechen den Schritten 1 und 2 des least-square Verfahrens.
Der erste und zweite Schritt entsprechen den Schritten 1 und 2 des least-square Verfahrens.
Im dritten Schritt werden zunächst die integralen (ganzheitlichen) Parameter eines
Werkstücks aus der dazu entwickelten integralen least-square-Zielfunktion (wie oben unter
Schritt 3 beschrieben) ermittelt. Diese integralen Parameter dienen als Startwerte für den
nächsten Schritt.
Im vierten Schritt werden integrale (ganzheitliche) Parameter eines Werkstücks aus
der integralen Tschebyscheff-Zielfunktion ermittelt. Die integrale Zielfunktion wird in der
taylorischen Reihe entwickelt, wobei nur das lineare Reiheglied benutzt wird und als
Startparameter die vorher ermittelten Parameter der integralen least-square-Auswertung
genutzt werden. In dem Newton'schen Iterationsverfahren werden die Parameter stetig
verbessert. Das Iterationsverfahren soll vorteilhaft ohne stetige Koordinatentransforma
tion in dreidimensionalem Raum durchgeführt werden. Hier werden in jedem
Iterationsschritt nur integrale Verbesserungen für alle Parameter in die Teilfunktionen mit
den jeweiligen Meßpunktemengen eingesetzt. Somit tragen alle Meßpunkte eines
Werkstücks zur Bildung jedes Parameters bei. Das Verfahren wird abgebrochen, sobald
alle Verbesserungen einen kleinen Wert (z. B. 1E-15) erreicht oder unterschritten haben.
In beiden Auswerteverfahren werden die Startwerte für die Verknüpfungsbedingungen aus
technischen Zeichnungen des Werkstücks genutzt. Die Toleranzbedingungen müssen
eingegeben werden, wobei die Toleranzstartwerte in den toleranzbehafteten
Verknüpfungsparametern auf Null gesetzt werden.
Die hohe Flexibilität und Benutzungsfreundlichkeit des Verfahrens wird durch Vorauswahl
der Werkstücks-Konfiguration (Menü-Auswahl) und des Sortierungsverfahrens ermöglicht.
Dazu ist ein spezielles Verfahren (z. B. Programm-Baustein "Logical") geeignet, das mit
Hilfe des logischen Abfragesystems und mathematischer Eigenschaften der
Verknüpfungen für jedes Formelement aus der Punktwolke automatisch, zuverlässig und
eindeutig das Finden und Auswerten des unbekannten Formelements ermöglicht.
In der integralen, ganzheitlichen Auswertung einer komplexen Werkstücksgeometrie
ermöglichen diese Bausteine, nämlich das Sortierungsverfahren und Programm "Logical",
weiterhin die notwendige Analyse der Meßpunkte, die Anordnung der Formelemente und
den Aufbau von Startparametern.
Die Benutzung von integralen Auswerteverfahren ist somit auf nur zwei Schritte minimiert:
- - Aufruf des Programms,
- - Aufruf des Koordinatenfiles.
Alle andere Funktionen werden im Verfahren automatisch erledigt.
Das integrale Auswerteverfahren, das praktisch im Programmpaket GEOCOMP realisiert
worden ist, berechnet genau die beste integrale Geometrie eines Werkstücks im 3D-Raum
mit erforderlicher Ausnutzung aller Toleranzen (z. B. Abweichung von der Senkrechtheit,
Parallelität, Koaxialität, usw.) der vereinzelten Verknüpfungen. Das Verfahren verfolgt
mathematisch eine klar definierte Zielfunktion.
Es werden sämtliche Parameter (Orts- und Richtungsvektoren sowie skalare
Maßparameter) und zusätzlich Eckpunktkoordinaten, Winkel, usw., automatisch und
unmittelbar nach der Messung ermittelt. Im erfindungsgemäßen Verfahren der
Geometrieprüfung werden die Formelemente automatisch angeordnet, die Parameter von
allen Formelementen des Werkstücks oder eines Werkstückteiles aus den Meßpunkten
automatisch generiert und diese im dreidimensionalen Raum ohne ständige
Koordinatentransformation so lange iteriert, bis die gewünschte Genauigkeit erreicht
worden ist. Das Programmpaket GEOCOMP ist für die Bedienung weitgehend flexibel. Es
genügt z. B. nur die Vorlage der Meßpunkte und das Anklicken (wahlweise Aufruf) des
Untermenüs, ohne jegliche Information über Flächenart und -zuordnung oder Antastfolge
der Flächen, wobei das Programm alle diese Aufgaben sowie die Feststellung der Anzahl
der gleichartigen Geometrieelemente automatisch erledigt. Dazu ist kein Fachwissen
erforderlich.
Im Programm GEOCOMP ist eine Vielzahl von Anwenderprogrammen vorhanden.
Folgende Auswahl der Werkstücksgruppen ist zur Zeit vorhanden:
- - Zylinderblock bzw. zylindrischer Körper mit einem oder bis zu acht parallelen Zylinderflächen mit keiner, einer oder zwei senkrechten oder geneigten Ebenen mit oder ohne Neigungstoleranz. Der Neigungswinkel und der maximale Wert der Neigungstoleranz muß angegeben (eingelesen) werden. Die Anzahl der Zylinder und Ebenen wird vom Programm automatisch erkannt und das Rechenverfahren selbst eingestellt;
- - Abgesetzte Welle bzw. zylindrischer Körper mit einem oder bis zu acht koaxialen Zylinderflächen mit keiner, einer oder zwei senkrechten oder geneigten Ebenen mit oder ohne Neigungstoleranz. Der Neigungswinkel und der maximale Wert der Neigungstoleranz muß angegeben (eingelesen) werden. Die Anzahl der Zylinder und Ebenen wird vom Programm automatisch erkannt und das Rechenverfahren selbst eingestellt;.
- - Zylindrischer Körper mit zentrischem torusförmigem Einstich;
- - Zylindrischer Körper mit einer oder zwei Abflachungen, von der Achse symmetrisch oder unsymmetrisch angeordnet;
- - Körper mit koaxialer zylindrischer und sphärischer Fläche;
- - Körper mit koaxialer zylindrischer und sphärischer Fläche mit dem tangentialen Übergang einer Zylinderfläche in eine Kugelfläche;
- - Körper mit koaxialer kegeliger und sphärischer Fläche mit dem tangentialen Übergang einer Kegelfläche in eine Kugelfläche;
- - Quader (6-seitiger Quader);
- - Würfel (6-seitiger Würfel);
- - Sechskantprisma mit nur parallelen Seiten;
- - Sechskantprisma mit parallelen Seiten und gleichen Winkeln zwischen den Seiten;
- - Sechskantprisma mit parallelen Seiten, gleichen Winkeln zwischen den Seiten und gleichen Dicken;
- - Gleichseitiges Sechskantprisma;
- - Körper mit einer bis acht sphärischen Flächen. Die Anzahl der sphärischen Flächen wird vom Programm automatisch erkannt und das Rechnenverfahren selbst eingestellt;
Durch die Anwendung des GEOCOMP Programmes ist die Vorantastung des
Werkstücks nicht erforderlich. Insbesondere wird die Antastung bei den Koordi
naten-Meßmaschinen vereinfacht und verkürzt.
Sowohl die Anzahl und die Art der geometrischen Elemente als auch die Anzahl
der zugehörigen Meßpunkte für jedes Element wird automatisch eingestellt.
Die Benutzung vom Geometrie-Auswerteprogrammpaket GEOCOMP ist auf nur
zwei Schritte minimiert:
- - Aufruf des Programms,
- - Aufruf des Koordinatenfiles.
In einer einfachen Ausführung des Verfahrens für die Geometrieprüfung von Werkstücken
mit mehreren Formflächen können die Startparameter in eine Datei eingelesen werden,
wobei die Art der Erstellung der Startparameter belanglos ist.
Um die Konvergenz des Iterationsverfahrens zu gewährleisten, sollten jedoch diese
Startparameter nah an den Lösungsparametern liegen.
Die Meßpunkte können im karthesischen, sphärischen, zylindrischen oder anderem
Koordinatensystem vorliegen.
Es zeigen die Figuren:
Fig. 1 einen Auswertevergleich zwischen einem Hüllmantel des Tschebyscheff-
Elements gemäß ISO-Norm 2692 (Maximum Material Prinzip);
Fig. 2 einen Zylinderblock mit vier parallelen Zylindern und einer senkrechten Ebene;
Fig. 3 einen Vergleich der Winkelabweichungen der Zylinderachsen zur Ebene bei
Benutzung der konventionellen und integralen Auswertung aus dem gezeigten
Beispiel in Fig. 2;
Fig. 4 einen Vergleich der Abweichungen der Rundheit und Ebenheit bei Benutzung
der konventionellen und integralen Auswertung aus dem gezeigten Beispiel in
Fig. 2;
Fig. 5 den tangentialen Übergang einer Kegelfläche in eine Kugelfläche bei Benutzung
des integralen und konventionellen Auswerteverfahrens;
Fig. 6 einen zentrischen, torusförmigen Einstich im Zylinder bei Benutzung des
integralen Auswerteverfahrens;
Fig. 7 einen Zylinder mit zwei parallelen äquidistanten Abflachungen bei Benutzung
des integralen Auswerteverfahrens;
Fig. 8a die konventionelle (partielle) Auswertung des Sechskantprismas;
Fig. 8b die integrale Auswertung des Sechskantprismas als Parallelepiped;
Fig. 8c die integrale Auswertung des Sechskant-Parallelepipeds mit gleichen Winkeln;
Fig. 8d die integrale Auswertung des Sechskant-Parallelepipeds mit gleichen
Winkeln und Dicken;
Fig. 8d die integrale Auswertung des gleichseitigen Sechskants;
Fig. 9 die konventionelle (partielle) Auswertung eines Quaders;
Fig. 10a die integrale Auswertung eines Quaders aus der gleichen Meßpunkten;
Fig. 10b die integrale Auswertung eines Würfels aus den gleichen Meßpunkten;
Fig. 11 ein integrales Spiegelsystem aus 5 kugelförmigen Spiegeln;
Fig. 12 eine Kurbelweile bei Benutzung des integralen Auswerteverfahrens;
Fig. 13 den Vergleich zwischen der Tschebyscheff-Einpassung und integraler
Auswertung am Beispiel eines Vierecks.
In der Fig. 1 wird ein Vergleich der Auswertung des Hüllmantels eines präzisen
Werkstücks mit zwei konzentrisch angeordneten Zylinderflächen mit der strengsten
Anwendung der DIN-ISO Norm 2692 (Maximum-Material-Prinzip) und die separate
Tschebyscheff-Auswertung der beiden Zylinderflächen einerseits und der ganzheitlichen
(integralen) Auswertung des Werkstücks andererseits, gezeigt. Mit den gleichen
Meßpunktkoordinaten 1 wurde ein Tschebyscheff Element 2 ermittelt. Die Zylinderachse
3 dieses Elements steht zur Refferenzachse 4 um Winkel w geneigt. Gemäß DIN-ISO
2692 wurde der Hüllmantel 6 ermittelt. Mit Benutzung des integralen Auswerteverfahrens
wurde der Hüllmantel 7 mit viel kleinerem Durchmesser ermittelt. Es wurde weiterhin eine
andere integrale Zylinderachse 4a des Werkstücks 8 und ein anderer Durchmesser für
den Referenzzylinder 5a gefunden. Das herkömmliche Verfahren führt bei einem reellen
Beispiel zu einem MMC-Wert (Hüllmanteldicke) von 0.3 mm. Die ganzheitliche (integrale)
Auswertung des Werkstücks mit den gleichen Meßpunktkoordinaten, selbst bei der
Anwendung des Integralverfahrens nach Gauß, führt nachweisbar und leicht nachprüfbar
zu einem kleineren MMC-Wert von 0.1 mm. Wenn man anstelle des integralen
Gaußverfahrens ein integrales Tschebyscheff-Verfahren anwendet, ist der MMC-Wert
noch geringer und beträgt nur 0.08 mm.
Versucht man mit den herkömmlichen Methoden eine gemeinsame Achse von mehreren
koaxialen Zylindern zu ermitteln, kann man zwischen zwei Verfahren wählen:
Mittelwertverfahren der Richtungscosinuse und das Regressionsgerade-Verfahren (Gerade durch Kreismittelpunkte). Das Mittelwertverfahren liefert viel schlechtere Ergebnisse als das Regressionsgerade-Verfahren. Beide Verfahren verfolgen keine Zielfunktion und liefern nur eine Näherungslösung. Dagegen wird mit dem Iterations verfahren aus allen Meßpunkten gleichzeitig eine integrale Zylinderachse mit den zugehörigen Segmentradien ermittelt.
Mittelwertverfahren der Richtungscosinuse und das Regressionsgerade-Verfahren (Gerade durch Kreismittelpunkte). Das Mittelwertverfahren liefert viel schlechtere Ergebnisse als das Regressionsgerade-Verfahren. Beide Verfahren verfolgen keine Zielfunktion und liefern nur eine Näherungslösung. Dagegen wird mit dem Iterations verfahren aus allen Meßpunkten gleichzeitig eine integrale Zylinderachse mit den zugehörigen Segmentradien ermittelt.
Die Fig. 2 zeigt einen Zylinderblock mit vier parallelen Zylindern 11, 12, 13 und 14 und einer
senkrechten Ebene 10.
Das Problem taucht auf, wenn beispielsweise nur drei von vier parallelen Zylindern im
Toleranzbereich stehen und die tolerierte Rundheit noch nicht völlig ausgeschöpft ist.
Das Werkstück wird normalerweise als Ausschuß bewertet. Durch die Verengung der
Fertigungstoleranzen der folgenden Werkstücke wird man versuchen, die Parallelität von
allen vier Zylinderachsen in Toleranzgrenzen zu halten.
Dagegen werden im neuen Iterationsverfahren aus allen Meßpunkten vier parallele
Zylinderachsen gleichzeitig mit den zugehörigen Zylinderradien ermittelt. Sollte die
Rundheit jedes Zylinders größer als die Toleranz sein, dann kann eine weitere
Programmvariante gewählt werden. Es wird dann die Parallelitätstoleranz in der
Achsneigung jedes Zylinders ausgeschöpft und eine kleinere Rundheit ermittelt.
Erst dann, wenn bei der vollen Toleranzausschöpfung die Rundheit unzulässig ist, muß
das Werkstück als Ausschuß bewertet werden.
Ein Problem taucht ebenfalls auf, wenn sich beispielsweise der Neigungswinkel einer
Ebene zu einer Zylinderfläche außerhalb des Toleranzbereichs befindet und die tolerierte
Rundheit und Ebenheit noch nicht völlig ausgeschöpft sind.
Das Werkstück wird mit dem konventionellen Auswerteverfahren ähnlich wie im vorherigen
Fall als Ausschuß bewertet.
In einem Iterationsverfahren dagegen wird das Werkstück aus allen Meßpunkten als
integrale Einheit ausgewertet. Die Neigungstoleranz wird als oberste Grenze angegeben.
Die integrale Auswertung bewirkt, daß auf Kosten der Rundheit und Ebenheit die Neigung
in der Toleranzgrenze gehalten wird. Erst dann, wenn bei der vollen Ausschöpfung von
Neigungstoleranz die Rundheit oder Ebenheit unzulässig groß sind, muß das Werkstück
als Ausschuß bewertet werden.
Fig. 3 zeigt einen Vergleich der Winkelabweichungen der Zylinderachsen zur Ebene bei
Benutzung der konventionellen und integralen Auswertung aus dem gezeigten Beispiel in
Fig. 2, und die Fig. 4 zeigt einen Vergleich der Abweichungen der Rundheit von Zylindern
11 bis 14 und die Ebenheit der Ebene 10 aus dem gleichen Beispiel.
Auf der vertikalen Skala A des Diagramms in der Fig. 3 sind die Werte der Winkel
abweichungen in Milligrad eingetragen. Auf der Abszisse des gleichen Diagramms sind
nebeneinander die Zylinder 11 bis 14, die sowohl mit dem konventionellen Auswerte
verfahren (markiert mit 11a bis 14a) als auch mit dem integralen Auswerteverfahren
(markiert mit 11b bis 14b) ausgewertet worden sind, dargestellt. Beim konventionellen
Verfahren liegt die Neigung der Ebene 10 zu den zylindrischen Flächen 13 und 14
außerhalb des tolerierten Bereiches 15. Bei Benutzung der integralen Methode liegt die
Winkelneigung jedes Zylinders innerhalb der Toleranzgrenze 15.
Auf der vertikalen Skala F des Diagramms in der Fig. 4 sind die Werte der Rundheit und
Ebenheit in Mikrometern eingetragen. Auf der Ordinatenachse des gleichen Diagramms
sind nebeneinander Zylinder, die mit dem konventionellen Auswerteverfahren (markiert mit
11c bis 14c) sowie mit dem integralen Auswerteverfahren (markiert mit 11d bis 14d)
ausgewertet worden sind, dargestellt. Bei dem konventionellen und integralen
Auswerteverfahren liegen sowohl die Rundheit als auch die Ebenheit innerhalb der
Toleranzgrenze 16. Die integrale Auswertung bewirkt, daß auf Kosten der Rundheit und
Ebenheit F (die größer geworden sind) die Neigungswinkel A der Ebene zu den
Zylinderachsen in der Toleranzgrenze gehalten werden.
Fig. 5 zeigt einen tangentialen Übergang einer Kegelfläche in eine Kugelfläche.
Der Kegel 31 mit der Achse 32 und die Kugel 33 sind nach dem herkömmlichen
(partiellen) Verfahren ausgewertet. Mit Hilfe der integralen Auswertung des tangentialen
Übergangs einer Kugelfläche in eine Kegelfläche wird ein anderer Kegel 34 mit der
Kegelachse 35 und Kegelspitze 36 sowie eine neue Kugel 37 ermittelt.
Mit dem neuen Auswerteverfahren kann also ein einwandfreier tangentialer Übergang
zwischen einer Kegelfläche und Kugelfläche ermittelt werden, während ein solches
Verfahren bei den herkömmlichen Methoden nicht bekannt ist.
Aus allen Meßpunkten werden in einem Iterationsverfahren neue, integrale, räumliche
Geometrieparameter (Kegelspitze 36, Kegelöffnungswinkel, Kegelachse 35,
Kugelmittelpunkt und Kugelradius) ermittelt.
Fig. 6 zeigt einen zentrischen, torusförmigen Einstich 41 im Zylinder 42.
Wenn der Mittelpunkt des Torus auf der Zylinderachse liegt, ist der Einstich zentrisch.
R ist der Zylinderradius, während rk für den kleinen und rg für den großen Torusradius
steht.
Fig. 7 zeigt einen Zylinder 51 mit zwei parallelen äquidistanten Abflachungen 52 und 53.
Bei Benutzung des neuen Auswerteverfahrens kann ein einfacher Körper mit zwei
parallelen äquidistanten Abflachungen (Segment a auf jeder Seite gleich groß) oder nicht
äquidistanten Abflachungen (Dicke h nicht zentrisch), mit oder ohne Parallelitätstoleranz,
leicht ausgewertet werden.
Fig. 8a zeigt die konventionelle (partielle) Auswertung der Ebenen s1 bis s6. Das Problem,
das behandelt wird, ist die Auswertung eines prismatischen Teils. Dabei stellt sich oft die
Frage, ob man eine eindeutige Werkstücksachse findet, ob die Verknüpfungsmethode
korrekt, übertragbar und überschaubar ist. Mathematisch ausgedrückt, verfolgt das übliche
Verfahren keine Zielfunktion. Abgesehen davon, daß es schwierig und oft unübersichtlich
ist, ist es kaum übertragbar oder wiederholbar und nicht eindeutig. Bei Benutzung des
konventionellen Verfahrens kann z. B. das Sechskantprisma durch Mittelwertrechnung nur
als Parallelepiped (Fig. 8b) ermittelt werden.
Mit dem neuen Integralverfahren kann jedes prismatische Teil (z. B. Quader, Würfel,
Sechskant usw.) ausgewertet werden. Beim Sechskantprisma kann jede Querschnittsform
ermittelt werden: Parallelepiped (Fig. 8b), Querschnitt parallel und gleichwinklig (Fig. 8c),
Querschnitt parallel, gleichwinklig und gleich dick (Fig. 8d) oder ein gleichseitiges
Sechseck (Fig. 8e). Zusätzlich zu diesen "O"-Formen sind noch weitere nichtgezeigte "X"-
Formen des Sechskants ermittelbar. Es wird eine integrale Achse ermittelt, wobei
sämtliche theoretische Verknüpfungen automatisch erfüllt sind. Man erhält die Seitendicke,
Seitenbreite, Eckpunktkoordinaten, Punktabweichungen innerhalb und außerhalb des
Prismas usw. Bei der unzulässig großen Ebenheit irgendeiner Fläche kann eine
Programmvariante mit der Winkel-Toleranzausschöpfung eingesetzt werden.
Fig. 9 zeigt die konventionelle partielle Auswertung eines Werkstücks 61, das die Form
eines Quaders erhalten soll. Mit der herkömmlichen Mittelwertrechnung kann nur ein
Viereck-Parallelepiped 62 und eine gemeinsame Achse (Vektor ñ) ermittelt werden.
Fig. 10a zeigt die integrale Auswertung eines Quaders aus den gleichen, nichtgezeigten
Meßpunkten mit der gemeinsamen Achse n und den Quaderseiten a, b, c, die unter
einander rechtwinklig sind. Es können die Prisma-Orientation im 3D-Raum, Dicke und
Weite der Seiten, Eckpunktkoordinaten und die Punktabweichungen innerhalb und
außerhalb des Prismas ermittelt werden.
Fig. 10b zeigt die integrale Auswertung eines Würfels mit der Seite h und dem Mittelpunkt
M, aus den gleichen Meßpunkten wie in der Fig. 9 und Fig. 10a. Wie in vorheriger Fig. 10a,
können außer des Mittelpunktes M noch die Würfel-Orientation im 3D-Raum, Seite h,
Eckpunktkoordinaten und die Punktabweichungen innerhalb und außerhalb des Würfels
ermittelt werden.
Fig. 11 zeigt ein integrales Spiegelsystem aus 5 kugelförmigen Spiegeln 71 bis 75.
Das bestehende Problem dabei ist, wie man den besten Mittelpunkt von zwei oder
mehreren Kugelsegmenten (sphärischen Reflektoren) ermitteln kann. Bei der
herkömmlichen Auswertung wird eine Mittelwertrechnung eingesetzt. Die Ergebnisse sind
sehr schlecht und die wahre Qualität des Werkstücks bleibt unbekannt.
Im neuen Iterationsverfahren werden der integrale Mittelpunkt und die neuen
Segmentenradien aus allen Meßpunkten ermittelt.
Fig. 12 zeigt eine Kurbelwelle. Mit dem integralen Auswerteverfahren können die
zylindrischen Flächen (Lager) Z1 bis Z4 und La bis Le, die senkrecht zur Ebene (Flansch)
E1 stehen, im 3D-Raum mit freier Orientation der Kurbelwelle, mit der Ausnutzung der
Verknüpfungstoleranzen, ganzheitlich ausgewertet werden.
Fig. 13 zeigt den Unterschied zwischen der Tschebyscheff-Einpassung einer
ganzheitlichen Geometrie (eines Soll-Vierecks) 121 in die Meßpunkte 122 mit der
ganzheitlichen Auswertung eines Vierecks 123. Die Achse 124 des eingepaßten Vierecks
121 hat eine andere Lage als die Achse 125 des ausgewerteten Vierecks 122.
Es kann nachgewiesen werden, daß die korrekte Einpassung der ganzheitlichen
Geometrie nur durch die vorherige integrale Auswertung durchgeführt werden kann.
[1] DIN-ISO 2692 Technische Zeichnungen Form- und Lagetolerierung Maximum-
Material-Prinzip, Mai 1990
[2] DIN-ISO 5459 Technische Zeichnungen Form- und Lagetolerierung, Januar 1982
[3] Druckschrift Tagesband "Mess Comp '94", Seiten 392 bis 398
[4] Elster, Reihard u. a.: "Einführung in die nichtlineare Optimierung", Mathematisch- Naturwissenschaftliche Bibliothek, Band
[2] DIN-ISO 5459 Technische Zeichnungen Form- und Lagetolerierung, Januar 1982
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63
, Seite 12
[5] William H. Press u. a. "Numerical Recipes in C, The Art of Scientific Computing", Second Edition, Seite 313, Cambridge University Press, Cambridge, London, New York, Melbourne usw., 1986
[6] I. N. Bronstein, K. A. Semendjajew: "Taschenbuch der Mathematik", 23 Auflage, Verlag Harri Deutsch, Thun und Frankfurt/Main, Seite 390, 695
[7] F. Sass, Ch. Bouché: "Dubbel Taschenbuch für den Maschinenbau", 13. Auflage erster Band,. Springer-Verlag Berlin, Heidelberg, New York
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[7] F. Sass, Ch. Bouché: "Dubbel Taschenbuch für den Maschinenbau", 13. Auflage erster Band,. Springer-Verlag Berlin, Heidelberg, New York
1974
, Seite 115
Claims (5)
1. Verfahren für die Geometrieprüfung eines Werkstücks mit mehreren Formflächen mit
freien Ausrichtungen in dreidimensionalem Raum aus Meßpunkten, die in kartesischem,
sphärischem, zylindrischem oder einem anderen Koordinatensystem dargestellt sind, und
die Meßpunktezahl größer als die Anzahl der zu berechnenden Parameter ist, wobei die
Werkstücksparameter und die theoretischen Beziehungen (Verknüpfungen) der einzelnen
Formelemente mit einer Zielfunktion als Minimum der Summe der Quadrate der
Meßpunktabstände oder als Minimum der betragsmaximalen Meßpunktabstände bestimmt
werden, dadurch gekennzeichnet, daß eine neue Zielfunktion als Minimum einer integralen
Summe der Quadrate der Meßpunktabstände von der jeweiligen Formfläche des
Werkstücks definiert ist und zusätzlich sämtliche tolerierte Verknüpfungen zwischen den
Formflächen und Gewichtungen der einzelnen Formflächen eingeschlossen werden und
die Parameter eines Werkstücks unter Berücksichtigung der Toleranz für die jeweilige
Formfläche und für die Verknüpfungen zwischen den Formflächen ermittelt werden.
2. Verfahren für die Geometrieprüfung eines Werkstücks mit mehreren Formflächen mit
freien Ausrichtungen in dreidimensionalem Raum aus Meßpunkten, die in kartesischem,
sphärischem, zylindrischem oder einem anderen Koordinatensystem dargestellt sind, und
die Meßpunktezahl größer als die Anzahl der zu berechnenden Parameter ist, wobei die
Werkstücksparameter und die theoretischen Beziehungen (Verknüpfungen) der einzelnen
Formelemente mit einer Zielfunktion als Minimum der Summe der Quadrate der
Meßpunktabstände oder als Minimum der betragsmaximalen Meßpunktabstände bestimmt
werden, dadurch gekennzeichnet, daß eine neue Zielfunktion als integrales ganzheitliches
Minimum der betragsmaximalen Meßpunktabstände von der jeweiligen Formfläche des
Werkstücks definiert ist und zusätzlich sämtliche tolerierte Verknüpfungen zwischen den
Formflächen und Gewichtungen der einzelnen Formflächen eingeschlossen werden und
die Parameter eines Werkstücks unter Berücksichtigung der Toleranz für die jeweilige
Formfläche und für die Verknüpfungen zwischen den Formflächen ermittelt werden.
3. Verfahren für die Geometrieprüfung eines Werkstücks mit mehreren Formflächen nach
Anspruch 1 und Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das iterative Finden der
Werkstücksparamater ohne stetige Koordinatentransformation in dreidimensionalem
Raum erfolgt.
4. Verfahren für die Geometrieprüfung eines Werkstücks mit, mehreren Formflächen nach
Anspruch 1 und einem der folgenden Ansprüche dadurch gekennzeichnet, daß die
Geometrieprüfung ohne Vorantastung der einzelnen Formelemente auf der
Koordinatenmeßmaschine und ohne anderen Startparameter des jeweiligen
Formelements oder zum Ausrichten des Formelements oder des gesamten Werkstücks
erfolgt.
5. Verfahren für die Geometrieprüfung eines Werkstücks mit mehreren Formflächen nach
Anspruch 1 oder einem der folgenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Reihenfolge der Antastung und die Antastungsart der einzelnen Werkstücks-Formflächen
zum Programmablauf nicht beachtet werden.
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