DE1957834B2 - Vorrichtung zum Herstellen glatter, dünnwandiger Rohre aus einem kontinuierlichen Blechband - Google Patents
Vorrichtung zum Herstellen glatter, dünnwandiger Rohre aus einem kontinuierlichen BlechbandInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Herstellen
glatter, dünnwandiger Rohre aus einem kontinuierlichen Blechband mit Mitteln zum Hochbiegen
der Blcchbandränder zur Formung eines Schlitzrohres,
mit ein Ziehwerkzeug aufweisenden Mitteln zum Anlormen je einer nach außen ragenden Lippe an den
benachbarten Rändern und mit Mitteln zum Verschweißen der Stoßfuge des Schlitzrohrs mitteis einer
Elektrode unter Anwendung von Schutzgas.
Aus der DL-PS 54964 ist eine Vorrichtung zur kontinuierlichen Herstellung dünnwandiger Nahtrohre
bekannt, bei der das aus einem Blechband geformte Schlitzrohr an den Schlitzkanten nicht aufgebördelt
ist. In den Schlitz des Schlitzrohres greift ein Führungsschwert ein. das an einer Halterung verstellbar
befestigt ist und dazu dient, die Schlitzkanten des Schlitzrohres im Bereich vor der Schweißstellung genau
unter die Elektrode zu führen.
Der DE-PS 1134466 ist eine innere und äußere
Abstützung eines dünnwandigen Schlitzrohres vor dem Verschweißen als bekannt zu entnehmen. Die
Abstützung erfolgt mittels eines das Schlitzrohr umgebenden äußeren, einen Längsdurchbruch zur Aufnahme
der nach außen umgebördelten Kanten des Schitzrohrs aufweisenden Widerlagerrohrs und zweier
gegensinnig an die Innenseite des Schlitzrohrs gedrückter Halbschalen. In die Außenseite der einen
Halbschale ist eine massive Unterlegschiene unter dem Stoßspalt der Bördelkanten eingelassen. Die Unterlegschiene
dient zur Schweißbadsicherung und ist weder durchbohrt, noch genutet.
Die US-PS 2992319 befaßt sich mit der Herstellung
eines Schutzmantelrohres für elektrische Kabel. Die Kanten des Schlitzrohres werden vor dem Verschweißen
rechtwinklig nach außen abgebogen. Die Mittel zum Abbiegen der Kanten sind nicht offenbart.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung nach dem Gattungsbegriff anzugeben,
bei der unabhängig von einer bei der Herstellung des Rohrs oder nachträglich erfolgenden thermischen
oder mechanischen Beanspruchung die Haltbarkeit und Dichtheit des Rohrs und der Schweißnaht sichergestellt
ist.
Nach der Erfindung ist diese Aufgabe dadurch gelöst, daß in einem Spalt des Ziehwerkzeugs ein Formwerkzeug
angeordnet ist, das eine vordere vertikale Schneide zum Trennen der Kanten des Schlitzrohrs
und einen unteren horizontalen Schuh zum Hochbiegen dieser Kanten zur Anformung der Lippen aufweist.
Dieses Formwerkzeug ermöglicht in Verbindung mit dem Ziehwerkzeug eine praktisch spannungsfreie
Ausbildung der Lippen, so daß beim anschließenden Schweißen oder Verformen des Rohrs, z. B. um ein
Wellrohr zu bilden, die inneren mechanischen Spannungen nicht zu Rissen im Rohr, insbesondere im Bereich
der Krümmungsstellen, oder zu einer Undichtheit der Schweißnaht führen. Die Schneide an der
Vorderkante des Formwerkzeugs und der Schuh stellen ein gleichzeitiges allmähliches Aufweiten des
Rohrschlitzes und Hochbiegen der Randbereiche des Schlitzes sicher.
Vorzugsweise ist dafür gesorgt, daß die Spaltwände des Ziehwerkzeugs derart geformt sind, daß sie im
Zusammenwirken mit dem Schuh des Formwerkzeugs die Lippen formen. Durch die Formgebung der Spaltwände
des Ziehwerkzeugs einerseits und des Schuhs läßt sich eine stetige Krümmung der Lippen erzielen.
Ferner können die mit dem Formwerkzeug zusammenwirkenden Teile des Ziehwerkzeugs auswechselbar
sein. Dies ermöglicht durch entsprechende Materialwahl
für die auswechselbaren Teile die Erzielung einer besseren Abnutzungsbeständigkeit und damit
Einhaltung der für die Lippen gewünschten Form oder eine Auswechslung abgenutzter Teile gegen neue oder
die Wahl anders geformter Teile, um entsprechend anders geformte Lippen anzuformen.
Außerdem ist es günstig, wenn die Anformmittel mit dem Formwerkzeug zur Anformung der Lippen
zusammenwirkende, lageverstellbare Formwerkzeuge aufweisen. Diese lageverstellbareü Formwerkzeuge
ermöglichen eine Anpassung an unterschiedliche Rohrwandstärken und Rohrdurchmesser.
Weiterhin kann bei einer gattungsgemäßen Vorrichtung
snit einer Stützlatte, die derart in das Schlitzrohr einführbar ist, daß sie dieses unter der Schweißelektrode
hält, dafür gesorgt sein, daß die Stützlatte eine unter der Stoßfuge des Schlitzrohrs angeordnete
Rinne und ein über Kanäle mit der Rinne verbundenes Rohr zur Zuführung des inerten Schutzgases aufweist.
Die Stützlatte erfüllt mehrere Aufgaben: Sie verhindert den Zutritt atmosphärischer Luft zur Schweißnaht
durch die Zuführung von Schutzgas und damit die Oxydation des heißen Metalls, ferner ein Einsinken
des Schmelzbades oder ein Durchbrechen des Metalls, sie reguliert das Eindringen des schmelzenden
Metalls bis zur Basis der Verbindungsstelle und bildet gleichzeitig ein Widerlager für das Rohr. Die
Rinne, das Zuführungsrohr und die Verbindungskanäle stellen eine gleichmäßige Verteilung des Schutzgases
über die Schweißnaht sicher.
Die Stützlatte kann außerdem Kanäle für die Zirkulation einer Kühlflüssigkeit aufweisen. Die Kühlung
verbessert die Qualität der Schweißung, weil die freiwerdende Wärme sicher abgeführt wird und thermische
Spannungen verringert werden.
Ferner kann bei einer gattungsgemäßen Vorrichtung mit einem dehnbaren Schlauch in dem Schlitzrohr
dafür gesorgt sein, daß die Stützlatte in einem festen starren Rohr angeordnet ist, das von Längsfenstern
durchbrochen ist und den dehnbaren Schlauch aufweist, der im aufgeweiteten Zustand die Längsfenster
durchsetzend die Stützlatte an das Schlitzrohr und das Schlitzrohr an äußere Widerlager drückt. Bei dieser
Ausbildung ist es möglich, während der Verschiebung des Schlitzrohres bis in die Schweißstellung den
nicht aufgeweiteten Schlauch nicht mit dem Schlitzrohr in Berührung kommen zu lassen, so daß er nicht
durch diesen beschädigt oder abgerieben werden kann, was zur Folge haben könnte, daß Materialteilchen
des Schlauches durch die Reibung am Schlitzrohr mitgerissen werden und bis unter die Schweißstelle
gelangen. Zum Beispiel bei nicht oxydterbaren Stählen, insbesondere dünnwandigen Stahlblechen, können
auch minimale Verschmutzungen durch Fremdkörper zu einer Fehlschweißung führen.
Bevorzugte Ausführungsbeispiele werden nachstehend anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 eine schematische Seitenansicht verschiedener
Teile der Verrichtung,
Fig. 2 eine T^ildarstellung in größerem Maßstab und im vertikalen Längsschnitt nach der Linie H-II
in Fig. 1,
Fig. 3 einen Querschnitt durch den Gegenstand der Fig. 2,
Fig. 4 eine Abwandlung des Gegenstands nach Fig. 3,
Fig. 5 eine fitere Abwandlung im Querschnitt,
Fig. 6 noch ^iine Abwandlung,
Fig. 7 eine Schemazeichnung zur Erläuterung der Wirkungsweise des Formwerkzeugs, und
Fig. 8 einen senkreclden Schnitt durch eine Schweißelektrode.
Die dargestellte Vorrichtung besitzt eine Trommel 10 mit einer Vorratsspule 11, die ein kaltgewalztes
Blechband A, das zum Rohr geformt werden soll, einer mit Walzen arbeitenden Giattungsvorrichtung 12
■■> zuführt. Das Band A durchläuft dann, wenn es notwendig
ist, eine Randschneidvorrichtung 13, die die Kanten gerade macht, worauf sich eine Reihe von
Formrollen 14a, IAb, 14c und 14d anschließt, die
allmählich die Kanten derart verformen, daß sich
κι schließlich ein Rohr-Rohling B ergibt. Dieser tritt
dann in ein Ziehwerkzeug 15 ein, dem ein Formwerkzeug 16 zugeordnet ist.
Der Rohr-Rohling B1 bei dem die Verbindungslippen
in der oben beschriebenen Weise durch das Zu-
n saramenwirkcn des Formwerkzeuges und des Ziehwerkzeuges
oder der ihnen zu diesem Zweck zugeordneten Hilfsorgane hergestellt worden sind,
tritt dann in eine Schweißvorrichtung 17 ein, die in Seitenansicht dargestellt ist, wobei ein Fühler oder
-'<> Taster und eine Schweißelektrode 18 mit ihrem angetriebenen
Wagen 19 sehr schematisch dargestellt sind. Das geschweißte Rohr C tritt schließlich durch einen
Kalibrierkopf 20, an dessen Austritt es von einer Zugraupe 21 aufgenommen wird, die den schrittwei-
r> sen Vorschub des Bandes A, des Rohlings B und des
geschweißten Rohres C um die gewünschte Länge durch die gesamte Vorrichtung bewirkt. Schließlich
gelangt das Rohr C in ein Schneidwerkzeug 22, wobei die Abschnitte D von einem nicht dargestellten Vor-
Ki ratsbehälter beliebiger Bauart aufgenommen werden.
In der Reihenfolge ihrer Benutzung ist das erste Mittel, das erfindungsgemäß ausgestaltet wird, das
Formwerkzeug 16 in Verbindung mit dem zugeordneten Ziehwerkzeug 15. Fig. 7 zeigt schematisch die
r> Arbeitsweise dieser Elemente.
Wie schon oben ausgeführt wurde, müssen die Kanten S1 und B2 des Rohlings B gleichgerichtet oder
aufgebogen werden, um die beiden Lippen L1 und L2 gleicher Höhe zu erhalten, deren Klemmung und
to Aneinanderdrücken durch das Ziehwerkzeug 15 sichergestellt ist.
Während des Schweißens liefern diese Lippen einen Überschuß an Metall, der die Rolle einer Vorratsquelle spielt und die »Rinnenbildung« in der fertigen
4". Schweißung unterdrückt. Eine Klemmung der Lippen
ist andererseits notwendig, um ein genaues Aneinanderstoßen sicherzustellen, aufgrund dessen sich eine
gegenseitige Verschmelzung ergibt, ohne daß Metall in den Spalt läuft.
ίο Wie Fig. 2 deutlich zeigt, ist das Formwerkzeug 16
fest montiert, seine Lage kann aber in vertikaler Richtung mit Hilfe einer Mikrometerschraube 30 eingestellt
werden, die in einer Führung 31 an der Außenseite des Ziehwerkzeugs 15 verschraubbar ist und
■>-> deren Schaft an seinem Ende eine Scheibe 32 trägt,
die in einer am oberen Ende des Formwerkzeugs angebrachten Fassung 33 drehbar ist. Das Formwerkzeug
besitzt einen Führungsschlitz 34, durch den eine Schraube 35 greift. Diese ist in zwei Augen 36a, 36b
ho gehalten, die von der Führung 31 auf beiden Seiten
des Schlitzes des Ziehwerkzeugs getragen werden und die ein Arretieren des Formwerkzeugs 16 in seiner
eingestellten Lage (vgl. Fig. 3) gestatten. Die unteren Winkel dieses Schlitzes sind abgerundet, damit beim
ι,-. Verschieben des Rohlings B die Lippen L1 und /...
die durch das Formwerkzeug 16 aufgebogen weiden. mit einem gewünschten Übergangsrailius /· in die
Wand des Rohr-Rohlinüs B übergehen.
Fig. 7 zeigt, wie das feste Formwerkzeug 16, das beispielsweise aus behandeltem Metall oder Wolframkarbid
besteht, die beiden Lippen L1 und L, in Zusammenarbeit mit dem Ziehwerkzeug 15 erzeugt.
Das Formwerkzeug hat eine schmale Auflaufkante 40. > von der aus zwei Flanken nach hinten auseinanderstreben,
bis sie in planparallele Seitenwände übergehen. Diese Auflaufkante 40 schließt an ihrem unteren
Ende an einen Schuh 41 an, dessen Auflauffläche 41' und dessen Seitenflächen 412 schräg stehen und so m
ausgebildet sind, daß sie die Kanten ß, und S1 des
Rohlings B anheben, die bei ihrem Durchgang durch das Formwerkzeug 16 zu den beiden Lippen L1 und
L2 geformt werden sollen.
Fig. 4 zeigt eine andere Ausführungsiorm dieser >
> Vorrichtung, bei der derjenige Teil des Ziehwerkzeugs IS, der den Durchtrittsschlitz für das Formwerkzeug
16 aufweist, durch zwei zusammengesetzte Teile 42 aus veredeltem Stahl gebildet ist. Dank einer
solchen Konstruktion erhält man eine sehr viel grö- ><i
ßere Abnutzungsbeständigkeit und außerdem sind die beiden Teile 42 austauschbar, so daß man sie bequem
ersetzen kann, insbesondere wenn die Endform der Lippen L1 und L2 geändert werden soll.
In Fig. 5 ist eine weitere Entwicklung dargestellt, :3
bei der das Formwerkzeug 16 und die Mittel zum Festhalten und Verstellen gleichgeblieben sind, aber
zwei Druckrollen 51 und 52 verwendet werden, die sich frei auf ihren Achsen 53 und 54 drehen und deren
mit dem Formwerkzeug zusammenwirkendes Um- so fangsprofil der Form der Lippen L1 und L2 entspricht.
Diese Ausführungsform setzt an die Stelle des Reibungskontakts zwischen dem Rohling und dem Ziehwerkzeug
einen Rollkontakt, der das Abbremsen des Rohlings in der Vorrichtung und seine Abnutzung r>
vermindert.
Die genaue Lage der beiden Rollen 51 und 52 wird in der folgenden Weise sichergestellt. Die beiden
Achsen 53 und 54 sind in Schiebern 55 gehalten, die durch das Zusammenwirken mit Mikrometerschrau- w
beil 56 und 57 horizontal verstellbar sind. Die Schieber sind in Hülsen 58, 59 gehalten, die selbst vertikal
mit Hilfe anderer Mikrometerschrauben 60 und 61 verstellbar sind. Stellschrauben 62,63 usw. arretieren
die Rollen 51 und 52 in ihrer Stellung. -r,
In Fig. 6 sind schrägstehende Werkzeuge 65 auf beiden Seiten des Formwerkzeugs mit Hilfe je eines
Arms 66 einstellbar gehalten. Die Lage des Arms ist mit großer Präzision sowohl in horizontaler als auch
in vertikaler Richtung einstellbar, und zwar mit Hilfe >n der gleichen Mittel, wie sie in Fig. 5 dargestellt sind
und die daher nicht erneut beschrieben werden müssen.
Fig. 8 zeigt im Querschnitt die gemäß der Erfindung verbesserte Schweißvorrichtung. Sie umfaßt in
bekannter Weise ein Gestell 101 und zwei feste Bakken 102 und 103 mit ihren Formstegen 104 und 105.
Gemäß der Erfindung muß die sehr geringe Wandstärke und die Zerdrückbarkeit des zu schweißenden
Rohr-Rohlings B berücksichtigt werden, der nicht bo
von selbst eine genügende Steifigkeit hat. Daher bildet eine bewegliche Backe 106 eine halbzylindrische
Rinne oder »Wiege«, die wirksam die untere Hälfte des Abschnitts abstützt. In der gleichen Weise stützen
ihn die beiden festen Backen 102 und 103 auf der b5
oberen Hälfte ab.
In bekannter Weise kann die im Gehäuse 101 geführte
Backe 106 mit Hilfe eines hydraulisch oder pneumatisch aufweitbaren Schlauches 107 vertikal
verschoben werden.
Gemäß der Erfindung wird noch eine »Stützlatte« 108 verwendet, die wirksam den Zutritt von atmosphärischer
Luft zu der Schweißnaht verhindern soll, indem ein Schutzgas zugeführt wird, damit die Oxydation
des heißen Metalls und das Einsinken des Schmelzbades oder ein Durchbrechen des Metalls
verhindert, das Eindringen des schmelzenden Metalls bis zur Basis der Verbindungsstelle reguliert und das
Rohr vor dem Schweißen dicht gegen die Wände der Backen 102 und 103 angelegt wird.
Man sieht, daß diese Latte 108 direkt unterhalb der Schweißverbindung angeordnet ist. Gemäß der
Erfindung bildet sie an ihrem oberen Teil eine Rinne 109, in der Zuführungskanäle 110 für ein Schutzgas
in der erforderlichen Anzahl und an den geeigneten Stellen derart münden, daß sich ein konstanter Ausfluß
des Schutzgases über die Länge der Latte ergibt. Der Grund der Rinne 109 kann außerdem zwischen
den Kanälen 110 so geformt sein, daß die gleichmäßige Verteilung des Gases verbessert wird. Die Kanäle
110 werden von einem Metallrohr 111 versorgt, das im Innern der Latte verläuft und sich über dessen gesamte
Länge erstreckt sowie über nicht veranschaulichte Mittel mit einer Schutzgasquelle verbunden ist.
Die Stützlatte 108 ist erfindungsgemäß in einem starren Rohr 112 gehalten, dessen Außendurchmesser
etwas kleiner ist als der Innendurchmesser des zu schweißenden Rohlings B und das über seine gesamte
Länge mit Längsfenstern 113 geeigneter Abmessungen, Form und Unterteilung versehen ist. Die Fenster
haben die Aufgabe, die Expansion eines elastischen Schlauchs 114 bis durch die Wand des Rohres 112
zu gestatten, wodurch dieser an der Innenwand des Rohlings B zur Anlage kommt und dadurch die
Klemmung und die Lage des Rohlings mit Bezug auf die Backen 102, 103 und 106 sicherstellt.
Der Schlauch 114 ist nicht aufgeblasen und demzufolge nicht in Kontakt mit dem Rohling B, bis dieser
die Schweißsteliung eingenommen hat. Während der Verschiebebewegung des Rohlings verbleibt der
Schlauch innerhalb des Außendurchmessers des Rohres 112; weil er nicht mit dem zu schweißenden Rohling
in Kontakt ist, besteht auch keine Gefahr, daß er durch diesen beschädigt oder abgerieben wird, was
zur Folge haben könnte, daß Teilchen aus dem Material, aus dem der Schlauch besteht, z. B. Kautschuk,
unter dem Einfluß der Reibung des Metalls gelöst und mitgerissen werden und schließlich bis unter die
Schweißstelle gelangen. Bei nicht oxydierbaren Stählen z. B., insbesondere wenn sie sehr geringe Wandstärken
haben, führen solche, auch minimale Verschmutzungen durch Fremdkörper zu einer Fehlerquelle
in der Schweißung.
Zwei andere Rohre 115 und 116, die ebenfalls in der Latte angeordnet sind, erlauben die Zirkulation
eines Kühlmittels, z. B. einer Wasser-Glycol-Mischung,
über deren gesamte Länge. Die Kühlung verbessert die Qualität der Schweißung, weil die freiwerdende
Wärme sicher abgeführt wird.
Die Latte 108 kann aus einer nicht magnetischen Legierung (Kupfer oder Kupferlegierung) hergestellt
sein und das Rohr 112 kann überdies einen Oberflächenschutz,
z. B. durch Verchromung, erhalten, damit ein Mitreißen von Kupferteilchen verhindert wird.
Es ist klar, daß die Stützlatte 108 gemäß der Erfindung mit dem Rohr 112 gemeinsam eine steife Einheit
bildet, die eine Deformation des Rohr-Rohlings B
während dessen Verschiebung in der Vorrichtung verhindert. Auf diese Weise ist sichergestellt, daß die
Rinne 109 ihre richtige Lage mit Bezug auf die Schweißstelle hat, daß das Schutzgas richtig und mit
erhöhter Wirksamkeit verteilt wird, daß die Gefahr einer Beschädigung des Schlauches 114 vermieden
wird und daß die Gefahr des Hinschleppens von
Fremdteilchen bis zur Schweißung im Verlauf des Schweißarbeitsganges ausbleibt.
Die Folge der Arbeitsgänge, soweit sie sich auf die Schweißvorrichtung der Fig. 8 bezieht, ist nachstehend
aufgeführt:
1. Der Rohr-Rohling H wird in Längsrichtung
durch die Vorrichtung verschoben oder gezogen, wobei der Schlauch 114 nicht aufgeblasen ist und
die untere bewegliche Backe 106 nicht angeklemmt ist, damit der Rohling ohne Umfangsreibung
frei bewegt werden kann.
2. Der Schlauch 114 wird unter niedrigen Druck gesetzt, damit der Rohling B eng gegen die Bakken
102, 103 und 106 angelegt wird.
3. Die bewegliche Backe 106 wird durch Expansion
des Schlauches 107 festgeklemmt, wodurch sich die Lippen L, und L, an der Schweißstelle anlegen,
ohne daß die Gefahr einer Verformung des Rohlings besteht.
4. Der Schlauch 114 wird unter den endgültigen Druck gesetzt, damit der Rohling B in den Bakken
arretiert wird.
5. Die Schweißung wird durchgeführt.
Im Verlauf dieser Arbeitsschritte und weil die Latte
108 wirksam vom Rohr 112 unterstützt und versteift wird, das mit seinem anderen linde leicht am Gestell
101 befestigt werden kann, erreicht man immer eine genaue Ausrichtung zwischen der Rinne 109 und der
Schweißverbindung. Die Latte kommt also nicht infolge einer Verlagerung der Rinne mit dem schmelzenden
Metall in Berührung, was unter anderem eine schlechte Verteilung und eine unregelmäßige Abgabe
des Gases hervorrufen und damit einen ungenügenden Schutz an der Unterseite der Schweißnaht herbeiführen
würde.
Die aufeinander folgende Betätigung der verschiedenen Organe, die in der beschriebenen und dargestellten
Anlage vorhanden sind, die z. B. das Öffnen und Schließen der elektrischen Stromkreise die verschiedenen
Zuführungen des Schutzgases und der Kühlflüssigkeit, die Ausdehnung und das Entleeren
der ausdehnbaren Schläuche usw. bewirken, wird bequemerweise von einem Schaltpult gesteuert, das mechanische,
pneumatische, hydraulische, elektrische und/oder elektronische Vorrichtungen aufweist, deren
Ausbildung dem Fachmann keine Schwierigkeiten macht und die außerhalb der vorliegenden Erfindung
liegen. Das Schaltpult kann natürlich auch mit manuellen Betätigungsorganen und Steuermitteln für das
Inbetriebsetzen, das Regeln, die Funktionsüberwachung und das Anhalten der ganzen Anlage ausgerüstet
sein.
Die Ausführungsbeispicle sind nur sehr schematisch
beschrieben und dargestellt worden, da sie lediglich der Erläuterung dienen. Die verschiedenen Elemente
der Anlage können in weitem Umfang abgewandelt oder durch Elemente mit äquivalenter
Funktion ersetzt werden, ohne daß der Erfindungsbereich verlassen wird. Auf diese Weise gelingt es. Rohre
mit hoher Qualität herzustellen, die aneinanderstoßende, verschweißte Kanten haben und anschließend
kalibriert sind, die dünne oder sehr dünne Wandstärken haben und bei denen die Schweißnaht mechanische
Eigenschaften wie Längsdehnung und Zugfestigkeit, sowie chemische Eigenschaften wie Korrosionsfestigkeit,
gleichmäßig darbieten muß, die denjenigen des Metalls gleich sind, aus dem das Rohr besteht.
Diese Rohre zeichnen sich im übrigen durch eine große Abmessungsgenauigkeit aus, durch eine mechanische
Festigkeit, die ausreicht, um sie durch hydraulische Verformung zu einer Wellrohrleitung zu
verformen, durch eine konstante Wandstärke, durch eine absolute Dichtheit bei stoßweisem Unterdruck
(bei Helium) und bei Überdruck, durch sehr gute kristalline und makrographische Eigenschaften sowie
durch einen sauberen Oberflächenzustand ohne eingedrückte Ritzer.
Des weiteren bedürfen die gemäß der Erfindung hergestellten glatten Rohre nicht notwendigerweise
einer thermischen Behandlung oder einer mechanischen Nachbearbeitung nach der Schweißung. Die
Herstellungskosten liegen sehr viel niedriger als die Kosten für ohne Schweißen gezogene Rohre und für
Rohre, die nach dem Schweißen gezogen werden.
Die Erfindung gestattet es, Rohre mit dünner oder sehr dünner Wandstärke automatisch und kontinuierlich
mit unbegrenzter Länge herzustellen.
Die Erfindung ist unter Beibehaltung aller Vorteile auf die Herstellung von Rohren beliebigen Querschnitts
anwendbar, insbesondere auch auf Rohre mit von der Kreisform abweichendem Querschnitt, z. B.
mit polygonalem Querschnitt, wobei lediglich geringfügige, technologische Änderungen, die zu diesem
Zweck notwendig sind, bei der beschriebenen und dargestellten Vorrichtung vorgenommen werden
müssen.
Hierzu 7 Blatt Zeichnungen
Claims (7)
1. Vorrichtung zum Herstellen glatter, dünnwandiger Rohre aus einem kontinuierlichen
Blechband mit Mitteln zum Hochbiegen der Blechbandränder zur Formung eines Schlitzrohrs,
mit ein Ziehwerkzeug aufweisenden Mitteln zum Anformen je einer nach außen ragenden Lippe
an den benachbarten Rändern und mit Mitteln zum Verschweißen der Stoßfuge des Schlitzrohrs
mittels einer Elektrode unter Anwendung von Schutzgas, dadurch gekennzeichnet, daß in
einem Spalt des Ziehwerkzeugs (15) ein Formwerkzeug (16) angeordnet ist, das eine vordere
vertikale Schneide (40) zum Trennen der Kanten des Schhtzrohrs (B) und einen unteren horizontalen
Schuh (41) zum Hochbiegen dieser Kanten zur Anformung der Lippen (L1, L,) aufweist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Spaltwände des Ziehwerkzeugs
(15) derart geformt sind, daß sie im Zusammenwirken mit dem Schuh (40) des Formwerkzeugs
(16) die Lippen (L1, L2) formen.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die mit dem Formwerkzeug
(16) zusammenwirkenden Teile (42) des Ziehwerkzeugs (15) auswechselbar sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Anformmittel mit dem
Formwerkzeug (16) zur Anformung der Lippen (L1, L2) zusammenwirkende, lageverstellbare
Formwerkzeuge (65) aufweisen.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4 mit einer Stützlatte, die derart in das Schlitzrohr
einführbar ist, daß sie dieses unter der Schweißelektrode hält, dadurch gekennzeichnet, daß die
Stützlatte (108) eine unter der Stoßfuge des Schlitzrohrs angeordnete Rinne (109) und ein
über Kanäle (110) mit der Rinne (109) verbundenes Rohr (111) zur Zuführung des inerten Schutzgases
aufweist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Stützlatte (108) außerdem
Kanäle (115,116) für die Zirkulation einer Kühlflüssigkeit aufweist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 und 6 mit einem dehnbaren Schlauch in dem
Schlitzrohr, dadurch gekennzeichnet, daß die Stützlatte (108) in einem festen starren Rohr
(112) angeordnet ist, das von Längsfenstern (113) durchbrochen ist und den dehnbaren Schlauch
(114) aufweist, der im aufgeweiteten Zustand die Längsfenster (113) durchsetzend die Stützlattc
(108) an das Schlitzrohr (B) und das Schlitzrohr
(S) an äußere Widerlager drückt.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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Publications (3)
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DE1957834A Expired DE1957834C3 (de) | 1968-11-20 | 1969-11-18 | Vorrichtung zum Herstellen glatter, dünnwandiger Rohre aus einem kontinuierlichen Blechband |
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DE1957835A Withdrawn DE1957835B2 (de) | 1968-11-20 | 1969-11-18 | Vorrichtung zum selbsttätigen Führen eines Schweißkopfes entlang einem Schweißspalt |
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