DE1957431B - Selbstkrauselbare Verbundfasern bzw fäden - Google Patents

Selbstkrauselbare Verbundfasern bzw fäden

Info

Publication number
DE1957431B
DE1957431B DE1957431B DE 1957431 B DE1957431 B DE 1957431B DE 1957431 B DE1957431 B DE 1957431B
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
threads
yarn
polyamide
crimp
trans
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Pending
Application number
Other languages
English (en)
Inventor
Earl Herbert Traumann Klaus Friedrich Wilmington Del Olson (VStA)
Original Assignee
E I du Pont de Nemours and Co , Wilmington, Del (VStA)

Links

Description

20
besteht, in der die Reste R gleich oder verschieden sein können und Wasserstoffatome oder Methylgruppen bedeuten, y einen Wert von 8 bis 14 hat und S einen gesättigten Ring bedeutet und mindestens 55 Gewichtsprozent der Diaminoreste der wiederkehrenden Einheiten der allgemeinen Formel (I) in der stereoisomeren trans-trans-Konfiguration vorliegen, der Unterschied im Schrumpfvermögen der Komponenten 4 bis 65% beträgt und eine der Komponenten 30 bis 70 Gewichtsprozent der Fasern bzw. Fäden ausmacht.
2. Fasern bzw. Fäden nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens 5 Gewichtsprozent der Diaminoreste der einen Komponente sich in der stereoisomeren Konfiguration von den Diaminoresten der anderen Komponente unterscheiden.
3. Fasern bzw. Fäden nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die eine Komponente mindestens 10% weniger trans-trans-Diaminoreste enthält als die andere.
4. Fasern bzw. Fäden nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine der Komponenten ein Mischpolyamid ist, das im wesentlichen aus einer ersten Art von wiederkehrenden Einheiten der allgemeinen Formel (I) und einer zweiten Art von wiederkehrenden Einheiten besteht, bei denen der Diaminorest oder der Dicarbonylrest der gleiche ist wie bei der ersten Art von wiederkehrenden Einheiten.
5. Fasern bzw. Fäden nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie zu je etwa 50 Gewichtsprozent aus einer der beiden Komponenten bestehen.
In den meisten Fällen werden Verbundfäden in geradliniger oder im wesentlichen geradliniger Form gehalten, bis sie zum Textilstoff verarbeitet werden, und der Textilstoff wird dann einer Wärmebehandlung unterzogen, um die Fäden zu kräuseln und so einen gewissen Grad von Bauschigkeit hervorzurufen, die die Deckkraft und das Aussehen des Textilstoffes verbessert.
Einige bekannte Zweikomponentenfasern haben zwar die Eigenschaft, sich bei der Behandlung mit Hochdruckdampr stärker zu kräuseln als bei der Behandlung mit siedendem Wasser; nach dem Behandeln mit siedendem Wasser weisen diese Fäden jedoch keinen nennenswerten Unterschied im Kräuselungsgrad oder In den Kräuselabmessungen auf, wenn sie einer Behandlung mit trockener Wärme unterworfen werden, wie es bei der technischen Wärmefixierung von Geweben geschieht. .
Aus der USA.-Patentschrift 3 393 210 sind PoIycarbonsäureamide aus Bis-(aminocyclohexyl)-methan und Decandicarbonsäure bekannt. Dort wird auch beschrieben, daß daraus Verbundfäden, wobei die Fadenkomponenten verschiedene Schrumpfbarkeiten aufweisen, hergestellt werden können.
Die Erfindung stellt verbesserte Verbundfasern und -fäden zur Verfugung, die besser als die bekannten auf Nachbehandlungen ansprechen, die bei der Herstellung von textlien Erzeugnissen, wie Teppichen, Geweben usw., angewandt werden, überraschenderweise findet dabei auch eine erhebliche Änderung der Anfärbbarkeit der Fasern und Fäden in Abhängigkeit von der betreffenden Nachbehandlung statt. Dadurch, daß man imstande ist, nach Wunsch verschiedene Kräuselabmessungen auszuwählen, wird es möglich, das Ausmaß der Bauschigkeit, Weichheit und Deckkraft des Textilstoffs, den Schiingencharakter und die Dehnbarkeit von Strickwaren sowie den Faltenwurf und die kreppartige Oberfläche von Geweben nach Wunsch zu steuern. Man kann also mit einer einzigen Fadenart die verschiedensten Effekte bei Textilstoffen hervorbringen.
Gegenstand der Erfindung sind selbstkräuselbare Verbundfasern bzw. -fäden aus mindestens zwei fortlaufenden, aneinander anhaftenden, sich in Längsil:htung erstreckenden, exzentrisch angeordneten synthetischen Polyamidkomponenten von unterschiedlicher Zusammensetzung und unterschiedlichem Schrumpfvermögen, die dadurch gekennzeichnet sind, daß eine der Komponenten ein Mischpolyamid ist, das zu 70 bis 90 Molprozent aus mindestens einer ArI der wiederkehrenden Einheiten der allgemeinen Formel
H O
I ^-\ ^-\ I Il Ii
-n-<(sVch2-<^sVn-c-(CH2)),-c-
besteht, in der die Reste R gleich oder verschieden seir können und Wasserstoffatome oder Methylgrupper bedeuten, y einen Wert von 8 bis 14 hat und S einer gesättigten Ring bedeutet und mindestens 55 Gewichtsprozent der Diaminoreste der wiederkehrenden Einheiten der allgemeinen Formel (I) in der stereoisomeren trans-trans-Konfiguration vorliegen, der Un terschied im Schrumpfvermögen der Komponenter 4 bis 65% beträgt und einer der Komponenten 30 bis 70 Gewichtsprozent der Fasern bzw. Fäden ausmacht Die erfindungsgemäßen Verbundfäden können her gestellt werden, indem man (1) die oben gekennzeich neten Komponenten in geschmolzenem Zustande zi Verbundfäden verspinnt, die aus fortlaufenden, anein ander anhaftenden, sich in Längsrichtung erstrecken den und exzentrisch angeordneten Komponenter bestehen, (2) die Komponenten durch Kühlen dei Fäden erstarren läßt und (3) die Fäden verstreckt. Da; Garn kann dabei durch eine Zone, in der die Fädei unter niedriger Spannung der Einwirkung eine
I 957431
turbulenten Gasatmosphflre bei erhöhten Temperaturen ausgesetzt werden, geleitet werden, Vorzugsweise werden die Fäden ohne WärmezufUhrung oder bei erhöhten Temperaturen, z.B. uberhalb 1000C, auf dus 1,2- bis 3facho verstreckt.
Die Komponenten können Seite an Seite oder zu exzentrisch angeordneten Mantel-Kern-Fäden versponnen werden. Wenn der höchste Grad an Bauschigkeit erzielt werden soll, kann man aus den erfindungsgemäßen Fäden bestehende mehrfädige Garne durch eine Zone leiten, in der die Fäden bei erhöhter Temperatur unter niedriger Spannung der Einwirkung einer turbulenten Gasalmosphäre ausgesetzt werden, um zu erreichen, daß die Kräusel in den verschiedenen Fäden in ihrer Kräuselphase gegeneinander verschoben sind.
Die Zeichnung erläutert in Form eines Diagramms die Schrumpfung von Garnen aus verschiedenen, erfindungsgemäß für die Komponenten der Zweikomponentenfäden verwendbaren Polyamiden bei verschiedenen Temperaturen.
Die erfindungsgemäß verwendeten Polyamide können aus Dicarbonsäuren der allgemeinen Formel
HO -C -(CH2)^-C-OH (II)
hergestellt werden, in der y eine ganze Zahl von 8 bis 14 bedeutet. Zu diesen Säuren gehören Sebacinsäure (j· = 8), Nonandicarbonsäure(j> = 9), Decandicarbonsiiure(y = 10), Undecandicarbonsäure (j> = ll),Dodecandicarbonsäure (y = 12), Tridecandicarbonsäure (V = 13) und Tetracandicarbonsäure (y = 14).
Die Dicarbonsäuren werden mit Diaminen der allgemeinen Formel
H-N
umgesetzt, in der die Reste R Wasserstoffatome oder Methylgruppen bedeuten. Das Diamin existiert in verschiedenen stereoisomeren Konfigurationen, nämlich der trans-trans-, der cis-cis- und der cis-trans-Konfiguration. Für die Zwecke der Erfindung ist es erforderlich, daß das Diamin zu mindestens 55 Gewichtsprozent in der trans-trans Konfiguration vorliegt; dieses Minimum ist im allgemeinen notwendig, um den gewünschten Schrumpfungsgrad sowie andere erwünschte Fadeneigenschaften zu erzielen. Von den Diaminen wird Bis-(4-aminocyclohexyl)-methan bevorzugt.
Zur Herstellung der Mischpolyamide geeignete Dicarbonsäuren sind aliphatische α,ω-Dicarbonsäuren mit insgesamt 6 bis 14 Kohlenstoffatomen, aromatische Säuren, wie Terephthalsäure, Isophthalsäure, p-Phenylendiessigsäure, Bibenzoesäure und 2-MethyIterephthalsäure. Geeignete Diamine sind z. B. die aliphatischen a,o)-Diamine mit 6 bis 14 Kohlenstoffatomen, wie Hexamethylendiamin, 2-Methyl-hexamethylendiamin, und cyclische Diamine, wie Piperazin, substituierte Piperazine, z. B. Dimethylpiperazin, m- oder ρ - Xylylendiamin, 4,6 - Dimethyl - m - xylylendiamin, ρ - Phenylendiamin und 2,2 - Bis - (4 - aminocyclohexyl)-propan. Die Mischpolyamide enthalten mindestens eine Art von wiederkehrenden Einheiten der allgemeinen Formel (I) und 5 bis 50 Molprozent an mindestens einer anderon wiederkehrenden Polyamideinheil.
Die obengenannten Homopolyamide und Mischpolyamide lassen sich auch aus den entsprechenden amidbildenden Derivaten der genannten Dicarbonsäuren (z. B. den Estern oder Säurechloriden derselben) herstellen.
Die Verbundfaden gemäß der Erfindung werden
ίο vorzugsweise aus etwa gleichen Mengen zweier Komponenten hergestellt, also als Zweikomponentenfäden mit einem Gewichtsverhältnis der Komponenten von •50: 50. Gegebenenfalls kann dieses Verhältnis jedoch erheblich abgeändert werden, um die Kräuselfrequenz
!5 und die Kräuselabmessungen zu variieren, oder aus anderen Gründen. Vorzugsweise hält man das Gewichtsverhältnis der beiden Komponenten zueinander im Bereich von 30 : 70 bis 70 : 30. Häufig ist jedoch eint; gewisse Änderung dieses Verhältnisses bei den
verschiedenen Fäden von mehrfädigen Garnen zweckmäßig, da man hierdurch erreicht, daß die Kräusel in einem jeden Faden in ihrer Phase gegen die Kräusel in dön benachbarten Fäden des gleichen Garns verschoben sind, so daß man ein bauschiges Garn erhält. Solche Unterschiede zwischen den Fäden hinsichtlich des Gewichtsverhältnisses ihrer beiden Komponenten entstehen bei vielen Verfahren, z. B. bei dem hier erläuterten Verfahren, von selbst, weil gewisse Schwankungen in dem Komponentenverhäll-
nis sich nicht vermeiden lassen, selbst wenn das Verhältnis nominell konstant ist.
Gegebenenfalls kann das Polyamid der Komponente mit dem höheren Schrumpfvermögen eine höhere relative Viskosität aufweisen als das Polyamid der anderen Komponente, um eine hochgradige Kräuselerholung zu erzielen, nachdem das Garn der Einwirkung einer Spannung ausgesetzt worden ist.
Die Fadenkomponenten unterscheiden sich in ihrem Schrumpfvennögen um 4 bis 65%.
Während man im allgemeinen aus praktischen Gründen vorzugsweise ein Homopolyamid mit einem Mischpolyamid kombiniert, ist es auch möglich, wie aus der Zeichnung ersichtlich, zwei Mischpolyamidkomponenten miteinander zu kräuselbaren Zweikomponentenfäden zu kombinieren.
Die Fäden gemäß der Erfindung weisen die Eigenart auf, daß sie sich nicht nur, wie es von Zweikomponentenfäden zu erwarten ist, unter der Einwirkung heißer wäßriger Lösungen kräuseln, sondern daß außerdem bei der Behandlung dieser Fäden bei höheren Temperaturen, z. B. mit Heißluft oder Wasserdampf, die charakteristischen Schrumpf- und Kräuseleigenschaften je nach der Schärfe der Behandlung und der Art der Behandlungsatmosphäre variieren.
Ferner ändert sich die Anfärbbarkeit der Fäden mit der Art der Wärmebehandlung; durch Behandlung mit Heißluft wird die Anfärbbarkeit etwas erhöht, während sie durch Behandlung mit Wasserdampf ausgesprochen abnimmt. Dadurch wird es möglich, durch Variieren der Nachbehandlung der Faser textile Erzeugnisse, wie Teppiche, Strickwaren usw., mit verschiedenen vorteilhaften Effekten zu erhalten. Während einige bekannte Zweikomponentenfasern sich bei der Behandlung mit Hochdruckdampf stärker kräuseln als bei der Behandlung mit siedendem Wasser, weisen diese Fäden nach der Behandlung in siedendem Wasser keinen wesentlichen Unterschied im Kräuselgrad oder in den Kräuselabmessungen auf.
wenn sie einer Nachbehandlung mit trockener Wärme unterworfen werden, wie es bei der herkömmlichen Wärmefixierung von Textilstoffen der Fall ist. Die Fähigkeit der Fäden gemäß der Erfindung, auf trokkene Wärmebehandlungen nach der Behandlung mit heißem Wasser anzusprechen, ist sehr wichtig, weil solche Behandlungen bei der herkömmlichen technischen Nachbehandlung von Testilstoffen in den üblichen Anlagen angewandt werden können, wohingegen die Behandlung mit unter hohem Druck stehendem Wasserdampf häufig nicht praktisch ist, weil die Abmessungen des Textilstoffs und die auf den Textilstoff ausgeübte Spannung bei der Wärmebehandlung unter Kontrolle gehalten werden müssen und dies sich in den zur Verfugung stehenden Wasserdampfbehandlungsanlagen nicht leicht erzielen läßt.
Ferner wurde gefunden, daß die Möglichkeit, die Kräuselabmessungen durch Einwirkung von trokkener Wärme zu ändern, eine wichtige Rolle spielen kann, um das Auftreten von Oberflächenschlingen bei Strickwaren zu unterdrücken, besonders wenn die Strickwaren so hergestellt werden, daß sie ein weiches Gefüge haben. Dieser Nachteil findet sich mitunter bei Strickwaren, die aus gekräuselten Zweikomponentenfäden oder aus anderweitig gekräuselten Fäden hergestellt wurden sind. Es wurde beobachtet, daß sich das Auftreten dieser Oberflächenschlingen bei Textilstoffen, die aus Garnen gemäß der Erfindung hergestellt worden sind, weitgehend unterdrücken läßt, indem man den Textilstoff zwischen heißen Walzen hindurchführt, so daß die Kräuselamplitude vermindert wird.
Die relative Viskosität bedeutet das Verhältnis der Ausflußzeit einer Polyamidlösung aus einem Viskosimeter zu der Ausflußzeit des reinen Lösungsmittels. Die in den Beispielen angegebenen relativen Viskositäten werden, falls nichts anderes angegeben ist, an Lösungen von 3,7 g Polyamid in 50 ml eines Gemisches ausgleichen Gewichtsteilen98-bis 100%igerAmeisensäure und Phenol bei 25 C bestimmt.
Die Schrumpfungswerte werden, falls nichts anderes angegeben ist. bestimmt, indem man einen Garnstrang unter einer Belastung von 1,5 mg/den 30 Minuten abkocht, ihn bei Raumtemperatur an der Luft trocknen läßt und ihn dann 2 Minuten unter der gleichen Belastung an der Luft auf die angegebene Temperatur erhitzt. Die Schrumpfung wird nach der Gleichung
Prozentuale Schrumpfung = 100(c - d)/c
berechnet, in der c die Länge des Stranges vor dem Abkochen und d die Endlänge des Stranges nach dem Erhitzen an der Luft bedeutet.
In den folgenden Beispielen beziehen sich Teile, Mengenverhältnisse und Prozentwerte, falls nichts anderes angegeben ist, auf das Gewicht. Der prozentuale Anteil an dem cis-cis-lsomeren in dem Diaminorest unterscheidet sich in den Beispielen nicht wesentlich von etwa 5%; daher werden die isomeren Diamingemische gemäß-der Erfindung durch die Angabe des trans-trans-Gehalts hinreichend gekennzeichnet.
Beispiel 1
Ein Homopolyamid wird im Autoklav aus einer Salzlösung hergestellt, die 50 Teile Wasser und 50 Teile Salz aus Bis-(4-aminocyclohexyl)-methan und Decandicarbonsäure enthält. Das Diamin besteht zu 80% mis Hem trans-trans-Isomeren, zu 15% aus dem cis-trans-Isomeren und zu etwa 5% aus dem cis-cislsomeren.
Als Viskositätsstabilisator werden 0,71 Molprozent Essigsäure zugesetzt. Die Lösung enthält ferner 0,005% Mangan(II)-hypophosphit, bezogen auf die Gewichtsmenge des Salzes. Diese Lösung wird 2 Stunden unter einem Druck von 21,1 atü erhitzt, wobei die Temperatur auf 3000C gesteigert wird. Dann wird der Druck auf Atmosphärendruck entspannt, wobei die Temperatur im Verlaufe von 90 Minuten auf 315° C erhöht wird, und das Polyamid wird 2 Stunden unter diesen Bedingungen und eine weitere Stunde auf 320'C gehalten. Dann wird es in der herkömmlichen Weise stranggepreßt und zu Flocken zerschnitten.
In ähnlicher Weise wird eine Mischpolyamidflocke unter Verwendung eines Diamins mit einem transtrans-Isomerengehalt von 70% hergestellt. Die zur Herstellung des Salzes verwendete Dicarbonsäure ist ein Gemisch aus 9 Gewichtsteilen Decandicarbonsäure und 1 Gewichtsteil Isophthalsäure, der Viskositätsstabilisator wird fortgelassen, und am Ende der Arbeitsperiode wird das Mischpolyamid unter Vakuum gehalten, um die gewünschte Viskosität zu erreichen.
Das Homopolyamid, das eine relative Viskosität von etwa 22 aufweist, und das Mischpolyamid, das eine relative Viskosität von etwa 35 aufweist, werden gesondert geschmolzen und aus Paaren von dicht benachbarten Spinndüsenöffnungen derart gesondert versponnen, daß die Polyamidströme zu 34 Zvveikomponentenfäden zusammenlaufen, von denen jeder die beiden Komponenten in etwa gleichen Gewichtsmengen enthält. Die fertigen Fäden haben einen hundeknochenartigen Querschnitt. Vor dem Verspinnen wird in das Homopolyamid in einer Homogenisiervorrichtung ein Polyäthylenätheralkohol mit einem Molekulargewicht von etwa 20 000 als antistatisches Mittel in solchen Mengen eingespritzt, daß die Konzentration des antistatischen Mittels in dem Polyamid 6 Gewichtsprozent beträgt. Die Fäden werden in der üblichen Weise mit Luft gekühlt, dann zu einem Garn zusammengeführt ur.il zu einem Garnkörper aufgewickelt. Das Garn wird auf das 3,0fache verstreckt, indem es von einer Zuführrolle um einen langgestreckten Heizkörper von 7,6 cm Länge herumgeführt wird, der an beiden Enden kleine Rollen aufweist, um das Vorbeigleiten des Garns zu erleichtern, worauf das Garn einer Reckwalze zugeführi wird, die mit einer Umfangsgeschwindigkeit vor 419 m/Min, umläuft. Das Garn läuft dreimal um der Heizkörper und dreimal um die Reckwalze und die dazugehörige Trennrolle herum. Die Temperatui des Heizkörpers beträgt 120 C. Nach dem Ver strecken wird das Garn in der üblichen Weise zi einem Garnkörper aufgewickelt. Der Titer des ver streckten Garns beträgt 510 den. Zwei Enden dci verstreckten Garns werden vereinigt und bei 5,62 ati und 120r C durch eine Heißluft-Düsenvorrichtunj gemäß der USA.-Patenlschrift 3 005 251 geleitet, uri die Fäden voneinander zu trennen und ein regello gekräuseltes Garn zu erzeugen, d.h. ein Garn, be dem die Kräusel in den verschiedenen Fäden in de Kräuselphase gegeneinander verschoben sind um nicht miteinander zur Deckung kommen. Wenn diese Garn 15 Minuten in siedendem Wasser abgekochi dann herausgenommen und an der Luft getrockne wird, weist es 3,5 Kräusel je Zentimeter, bezogen au die gedehnte Länge des Garns, und eine Kräusel
dehnung von 78% auf. Wenn das Garn 10 Minuten an der Luft auf 1600C erhitzt wird, erhöht sich die Kräuselfrequenz auf 5,5/cm, und die Kräuseldehnung vermindert sich auf 61 %, was eine größere Anzahl von Kräuseln von niedrigerer Amplitude bedeutet. Wenn das Garn 15 Minuten mit Wasserdampf bei 1,7 atü behandelt wird, vermindert sich die Kräuselfrequenz auf 4,7/cm, und die Kräuseldehnung erhöht sich auf 67%. Die Kräuseldehnung wird bestimmt, indem man die Länge (α) eines Garnstranges in entspanntem Zustand und die Länge (ft) des Stranges unter einer Belastung von 0,1 g/den mißt. Die Kräuseldehnung wird dann nach der Gleichung
Kräuseldehnung = 100(5 — a)/a
berechnet.
Wenn das unbehandelte Garn, das an der Luft auf 160° C erhitzte Garn und das mit Wasserdampf bei 1,7atü behandelte Garn mit CI. Disperse Blue3 (CI-Nr. 61 505) in einer Farbflotte bei 95°C gefärbt werden, nimmt das wärmefixierte Garn einen dunkleren Farbton an als das gedämpfte Garn, während der Farbton des unbehandelten Garns in der Tiefe zwischen den beiden anderen Farbtönen liegt.
Aus den unbehandelten Garnen und den mit Dampf behandelten Garnen wird ein Schlingenflorteppich hergestellt. Der Teppich wird, wie oben beschrieben, stückgefärbt. Dabei werden die beiden Garne in erheblich verschiedenen Farbtiefen angefärbt, woraus sich ein interessanter Effekt ergibt, und außerdem sind infolge der Unterschiede in den charakteristischen Kräusel- und Schrumpfeigenschaften die aus den beiden Garnen gebildeten Flornoppen im Aussehen ganz verschieden. Diese Kontraste verleihen dem Fertigerzeugnis eine wertvolle ästhetische Wirkung.
Beispiel 2
Nach dem allgemeinen Verfahren des Beispiels 1 wird ein Homopolyamid aus Bis-(4-aminocyclohexyl)-methan mit einem trans-trans-Isomerengehalt von 70 Gewichtsprozent und Decandicarbonsäure hergestellt, wobei die Polymerisationsbedingungen so eingestellt werden, daß man eine Polyamidfiocke mit der in Tabelle I angegebenen relativen Viskosität erhält. Bei der Polymerisation wird eine 20%ige wäßrige Aufschlämmung von Titandioxid pigment in solchen Mengen zugesetzt, daß das fertige Polyamid 0,3 Gewichtsprozent TiO2 als Mattierungsmittel enthält. In ähnlicher Weise wird eine Reihe von Mischpolyamiden gemäß Beispiel 1 hergestellt, wobei jedoch die Menge der Isophthalsäure und auch der Anteil des trans-trans-Isomeren in dem Diamin bei einigen Mischpolyamiden variiert werden. Diese Mischpolyamide werden mit A, B, C bzw. D bezeichnet, und ihre Zusammensetzungen und relativen Viskositäten sind in Tabelle I angegeben. Jedes dieser Mischpolyamide wird zu Zweikomponentenfäden versponnen, bei denen die beiden Komponenten Seite an Seite angeordnet sind und in etwa gleichen Mengen vorliegen. Diese Zweikomponentenfäden werden hergestellt, indem man das Homopolyamid und das Mischpolyamid aus 20 Paaren dicht benachbarter Spinnlöcher in der gleichen Spinndüse so verspinnt, daß die geschmolzenen Polyamidströme unmittelbar nach dem Austritt aus der Düse zu Zweikomponentenfaden zusammenfließen. Das Gewichtsverhältnis der beiden Komponenten beträgt 1:1.
Die Garne A, B, C und D, die den Zweikomponen
tengarnen entsprechen, welche die Mischpolyamide A, B, C bzw. D enthalten, werden in der üblichen Weise mit Luft gekühlt und mit einer Geschwindigkeit von 457 m/Min, zu Garnkörpern aufgewickelt. Die Garne werden dann auf einer Streckspulmaschine verstreckt. Die Verstreckungsverhältnisse sind in Tabelle I angegeben. Zum Verstrecken werden die Garne über eine Zuführrolle geleitet, dann einmal um einen erhitzten Reckstift herumgeführt, sodann auf einer Strecke von 7,6 cm mit einer Heizplatte in Berührung gehalten und schließlich um die Reckwalze herumgeführt. Die Temperaturen und Geschwindigkeiten bei diesen Vorgängen sind in Tabelle I angegeben. Es ist zu bemerken, daß die Garne wegen der kurzen Kontaktzeit die Temperatur der Heizplatte nicht erreichen. Nach dem Verstrecken wird das 20fädige Garn, das einen Titer von 30 den aufweist, durch eine rohrförmige Luftdüsenvorrichtung geleitet, wo es sich unter dem Einfluß eines turbulenten Luftstroms bei einem Druck von 5,3 atü und Temperaturen von 140 bis 150° C (für das Garn C 1600C) kräuselt und etwas zusammenzieht. Dann wird das Garn in der üblichen Weise zu einem Garnkörper aufgewickelt, wobei die Aufwickelspannung ausreicht, um den größten Teil der Kräuselung zu beseitigen. Die Düsenbehandlung mit dem Luftstrom erzeugt ein regellos bekräuseltes Garn, d. h. ein Garn, bei dem die Kräusel in den verschiedenen Fäden in ihrer Kräuselphase nicht miteinander übereinstimmen.
Wenn diese Garne von dem Garnkörper abgewickelt werden, verlaufen die Fäden im wesentlichen geradlinig und weisen nur eine geringe Wellung oder Kräuselung auf. Wenn die Garne in siedendes Wasser getaucht werden, entwickelt sich eine zusätzliche spiralförmige Kräuselung. Kräuseldehnung, Kräuselfrequenz und Kräuselamplitude nach 30 Minuten langem Abkochen in Wasser unter einer Belastung von 1,5 mg/den und nach dem Trocknen an der Luft bei Raumtemperatur sind in Tabelle II angegeben. Die Kräuselfrequenz bezieht sich auf die Länge des gekräuselten Fadens unter einer Belastung von 1,5 mg/den. Die Haltespannung von 1,5 mg/den wird angewandt, weil aus diesen Garnen Trikotstoffe gestrickt werden sollen, so daß auf das Garn gewisse Zwangskräfle ausgeübt werden, die die Ausbildung einer Kräuselung verhindern. Wenn andere Proben dieser Garne 2 Minuten der Einwirkung heißer Luft ausgesetzt werden, ändern sich Kräuselfrequenz und Kräuselamplitude, wie in Tabelle II angegeben. Im Gegensatz dazu bezieht sich Beispiel 1 auf Teppichgarne, auf die im wesentlichen keine Behinderungskräfte ausgeübt werden.
Aus den Garnen A, B, C und D werden in üblicher Weise Trikotstoffe hergestellt. Diese Garne können innerhalb eines weiten Bereichs von Wasch- und
SS Wärmefixierbedingungen nachbehandelt werden, wodurch man die Möglichkeit erhält, die Bedingungen zur Herstellung von Textilstoffen von der gewünschten Weichheit auszuwählen. Das Waschen der Textilstoffe bei verhältnismäßig niedriger Temperatur, z. B.
50c'C. führt zu einer mäßigen Schrumpfung und zur Ausbildung einer zusätzlichen spiralförmigen Kräuselung in den Garnen. Eine weitere spiralförmige Kräuselbildung kann durch geeignete Wahl der Wärmefixierungstemperaturen und der in dem Textil-
stoff auf die Fäden ausgeübten, das Zusammenziehen verhindernden Kraft erzielt und gesteuert werden. Die Bauschigkeit des Textilstoffs, die sich bei verschiedenen Temperaturen entwickelt, ist ebenfalls
10
in Tabelle II angegeben. Durch Nachbehandlung bei Temperaturen im Bereich von 150 bis 1900C und Ausübung von Zwangskräften auf den Textilstoff, um ein niedriges Flächengewicht innezuhalten, erhält man im allgemeinen Textilstoffe von geringerer Bauschigkeit und Weichheit. Die Nachbehandlung bei Temperaturen in dem gleichen Bereich unter Ausübung geringer Zwangskräfte führt zur Ausbildung eines erhöhten Flächengewichts und eines höheren Grades von Bauschigkeit und Weichheit, als wenn der Textilstoff unter Ausübung hoher Zwangskräfte nachbehandelt wird. Wenn das Waschen bei höherer Temperatur, z. B. 95°C, durchgeführt wird, erhöht sich das Ausmaß von Schrumpfung und Spiralkräuselbildung, und man erhält einen Textilstoff von hohem Flächengewicht, der ein erhebliches Ausmaß von Streckung bei der Wärmefixierung erfordert, wenn man einen Textilstoff von niedrigem Flächengewicht erhalten will. Andererseits kann man durch Wärmefixierung unter Innehaltung eines hohen Flächengewichts oder durch Zulassen einer mäßigen Schrumpfung des Textilstoffs Stoffe von hochgradiger Bauschigkeit und guter Weichheit erhalten. Wenn man den Textilstoff bei hohen Temperaturen übermäßig schrumpfen läßt, vermindern sich Bauschigkeit und Weichheit des Textilstoffs.
Tabelle I
Homopolyamid
Relative Viskosität
Mischpolyamid
% trans-trans-Isomeres im Bis-(4-aminocyclohexyl)-methan
% Isophthalsäureamidreste im Mischpolyamid
Gewichtsprozent
Molprozent
Relative Viskosität
Verfahrensbedingungen
Reckverhältnis
Reckstifttemperatur, ° C
Umfangsgeschwindigkeit der Reckwalze,
m/Min
Heizplattentemperatur, 0C
23,7
70
10
11,7 38,4
3,0 110
229 145 Tabelle II 23,7
70
15
17
34,8
2,8
110
229
145
23,7
15
17
38,9
2,8
110
229
160
21,4
70
20 23 34
2,6 125
366
175
H2O 100 A Luft 150 170 Behandlung mit H2O 100 B Luft 190
Mischpolyamid 100 10 12 10 100 24 170 33
13 190 25 26
Temperatur, r' C 10,6 15 23,6 9 13,8 150 74
Kräuseldehnung, % . 13 0,119 0,102 0,069 19,7 0,102 21 42,1 0,043
Kräuselfrequenz, 0,102 96 94 93 29,6 0,102 89 0,051 78
Kräusel/cm . 96 0,051 95 27,6 85
Kräuselamplitude, mm 9,72 8,56 92 0.061 6,28***)
Kräuselerholung, % . 14,0*) 14,08*) 92 6,88**)
Bauschigkeit der 7,44
Strickware, cnrVg . 8,97
*) Bauschigkeit bestimmt nach Behandlung in Wasser bei 50" C. **) Bauschigkeit bestimmt nach Wärmebehandlung bei 165° C. ***) Bauschigkeit bestimmt nach Wärmebehandlung bei 1800C.
Fortsetzung
Mischpolyamid
Temperatur, 3C
Kräuseldehnung, %
Kräuselfrequenz,
Kräusel/cm
Kräuselamplilude, mm
Kräuselerholung, %
Bauschigkeit der
Strickware, cnr'/g
Behandlung mit
H2O
100 13
0,084 95
13,7*)
Luft
100 14
13
0,135 94
150 10
15
0.102 93
11,2
170 13
19,7
0.084
95
9,75
H2O Lud 100 150 170 190
190 100 21 24 39 27
11 32 16,9 25.6 49,2 59
23,6 19,7 0,119 0,084 0,069 0,051
0,069 0,102 95 93 81 71
88 93 9,28
8.70 11,42*)
*\ Rnnschiokcit bestimmt nach Behandlung in Wasser bei 50 C.
Beispiel 3
Ein Homopolyamid und ein Mischpolyamid werden nach dem allgemeinen Verfahren des Beispiels 2 mit dem Unterschied hergestellt, daß das Mischpolyamid aus Decandicarbonsäure und einem Gemisch aus Bis - (4 - aminocyclohexyl) - methan (trans - trans - Isomerengehalt 95%) und Hexamethylendiamin hergestellt wird und das fertige Mischpolyamid 25 Gewichtsprozent (30 Molprozent) Hexamethylendecandicarbonsäurediamideinheiten enthält. Das Homopolyamid, das eine relative Viskosität von 44 aufweist, und das Mischpolyamid, das eine relative Viskosität von 69 aufweist, werden zu einem Zweikomponentenfadengarn versponnen, und das Garn wird gemäß Beispiel 2 weiterverarbeitet mit dem Unterschied, daß das Reckverhältnis 2,2, die Temperatur des Reckstiftes 12O0C und die Temperatur der Heizplatte 1900C beträgt. In der Düsenvorrichtung wird das Garn unte:
der Einwirkung eines Luftstromes von 3,16 atü unc 190°C um 6,5% entspannt. Wenn das Garn in sieden dem Wasser abgekocht, getrocknet und dann unte: der Einwirkung einer Haltekraft von 1,5 mg/den ar der Luft auf verschiedene Temperaturen erhitzt wird
ίο ändern sich die Kräuselabmessungen beträchtlich Nach einer Behandlung bei 1500C weist das Gan 9,8 Kräusel je Zentimeter auf, und die Kräusel amplitude beträgt 0,203 mm. Wenn die Temperatui erhöht wird, steigt die Kräuselfrequenz an, und di< Amplitude nimmt ab, so daß das Garn nach einei Behandlung bei 2100C 19,7 Kräusel je Zentimetei mit einer Kräuselamplitude von 0,119 mm aufweist
Beispiel 4
Dieses Beispiel erläutert die Schrumpfung verschiedener Einkomponentenfäden, die aus den in der Zeichnung angegebenen Homo- bzw. Mischpolyamiden bestehen, bei verschiedenen Temperaturen.
Das Homopolyamid und die Mischpolyamide werden nach dem allgemeinen Verfahren des Beispiels 1 hergestellt. Das Mischpolyamid (1) ist das gleiche wie das Mischpolyamid des Beispiels 3. Das Mischpolyamid (2) ist das gleiche wie das Mischpolyamid (1), mit der Ausnahme, daß der trans-trans-Isomerengehalt nicht 95%, sondern nur 70% beträgt. Das Mischpolyamid (3) ist das gleiche wie das Mischpolyamid D des Beispiels 2, mit dem Unterschied, daß der trans-trans-Isomerengehalt 94% beträgt. Das Mischpolyamid (4) hat die gleiche Zusammensetzung und den gleichen Isomerengehalt wie das Mischpolyamid B des Beispiels 2. Das Homopolyamid (5) isi nach Zusammensetzung und Isomerengehalt identisch mit dem Homopolyamid des Beispiels 2. Das Mischpolyamid (6) ist das gleiche wie das Mischpolyamid (4 mit dem Unterschied, daß der trans-trans-Isomerengehalt 95% beträgt. Diese Polyamide werden zu Einkomponentenfäden versponnen, die Fäden werden an der Luft gekühlt, und das Garn wird zu Garnkörpern aufgewickelt. Die Garne werden gemäC Beispiel 2 verstreckt, wobei die Temperatur des Reckstiftes 1200C, die Temperatur der Heizplatte 1600C die Geschwindigkeit der Reckwalze 229 m/Min, und das Reckverhältnis 3,0 beträgt. Die fertigen Garne haben Titer von 35 bis 36 den und enthalten je 13 Fäden.
Beispiel 5
Ein Mischpolyamid wird im Autoklav aus einer wäßrigen Salzlösung hergestellt, die 50 Teile Wasser und 50 Teile Salz aus Bis-(4-aminocyclohexyl)-methan (trans-trans-Isomerengehalt 70%) und einem Gemisch aus Sebacinsäure und Isophthalsäure enthält, wobei das Säuregemisch einen solchen Isophthalsäuregehalt aufweist, daß der Gehalt des fertigen Polyamids an Isophthalsäureamideinheiten 20 Gewichtsprozent (21,6 Molprozent) beträgt. Die in diesem und den folgenden Beispielen verwendete Sebacinsäure ist technische Sebacinsäure, die als Verunreinigung 4 bis 7% eines Gemisches aus Nonandicarbonsäure und Decandicarbonsäure enthält. Die Lösung wird 2 Stunden unter einem Druck von 21,1 atü erhitzt, wobei man die Temperatur auf 325° C steigert. Dann wird der Druck im Verlaufe von 90 Minuten auf Atmosphärendruck entspannt, wobei die Temperatur auf 335°C erhöht wird. Hierauf wird das Polyamid noch 2 Stunden im Temperaturbereich von 325 bis 335°C gehalten und der Autoklav dann mit Stickstoff ausgespült. Das Polyamid wird in der üblichen Weise stranggepreßt und zu Flocken zerschnitten. Die relative Viskosität des fertigen Polyamids beträgt 46.
Nach dem allgemeinen Verfahren der Herstellung des Mischpolyamids werden zwei Homopolyamidansätze aus dem Salz aus Bis-(4-aminocyclohexyl)-methan (trans-trans-Isomerengehalt 70%) und Sebacinsäure hergestellt. Bei der Herstellung des einen Ansatzes werden 2,5 Molprozent Essigsäure zu der Salzlösung zugesetzt, während bei der Herstellung des anderen Ansatzes keine Essigsäure zugesetzt wird Die beiden Homopolyamidansätze werden in gleicher Mengenverhältnissen miteinander gemischt, wobei man ein Polyamid mit einer relativen Viskosität von 39 erhält.
Das Homopolyamid und das Mischpolyamid werden gemäß Beispiel 1 zu 34 Fäden versponnen, die die beiden Komponenten in etwa gleichen Mengenanteilen enthalten. Die Fäden werden dann in herkömmlicher Weise mit Luft gekühlt, zu einem Garn zusammengeführt, und das Garn wird zu einem Garnkörper aufgewickelt. Das Garn wird dann von dem Garnkörper abgewickelt und auf das l,35fache verstreckt, indem es um eine Zuführrolle geführt, dann über eine 90cC heiße, 30,5 cm lange Heizplatte geleitet und um eine Reckwalze herumgeführt wird, die mit höherer Geschwindigkeit umläuft als die Zuführrolle. Das Garn läuft 12mal um die Zuführrolle und die dazugehörige Trennrolle und lOmal um die Reck· walze und die dazugehörige Trennrolle herum. Dann wird das Garn mit einer Geschwindigkeit von 15,2 m, Min. zum Garnkörper aufgewickelt.
Wenn Proben dieses Garns abgekocht, mit Heißluft auf verschiedene Temperaturen erhitzt, mit Dampl auf verschiedene Temperaturen erhitzt und dann untersucht werden, wie es im Beispiel 1 beschrieben ist, erhält man die folgenden charakteristischen Kn'u. seleigcnschaflen.
Tubelle HJ
loo Behandlung mil Luft 130 160 190 108 Dampf 131
HiO 124 147 179 85 161 121 134
100 3,4 4.1 6,4 15,1 4,1 158 11,0
194 1,0 1,0 0,6 0,3 0,9 9,6 0,4
3,6 0,4
1,0
Temperatur, 0C
Kräuseldehnung, %
Kräuselfrequenz, Kräusel/cm
Kräuselamplitude, mm
Wenn ein Garn nach der obigen Vorschrift, jedoch mit dem Unterschied hergestellt wird, daß das Reckverhältnis 1,8 beträgt und die Fäden zu 38 Gewichtsprozent aus der Homopolyamidkomponente und zu 62 Gewichtsprozent aus der Mischpolyamidkomponente bestehen, erhält man, bestimmt nach Beispiel 1, die folgenden charakteristischen Kräuseleigenschaften:
Tabelle IV
Temperatur, 0C
Kräuseldehnung, %
Kräuselfrequenz, Kräusel/cm
Kräuselamplitude, mm
Beispiel 6
Behandlung mit
H2O
100
293 6,9 0,6
Luft
100 130
215 212
7,9 7,0
0,5 0,5
160
213
8,2
0,5
190
158
13,4
0,3
Dampf 108 121 131
262 226 214
7,2 9,6 10,9
0,6 0,4 0,4
Nach dem allgemeinen Verfahren des Beispiels 1 wird ein Homopolyamid aus dem Salz von Bis-(4-aminocyclohexyl)-methan (trans-trans-Isomerengehalt 70%) und Decandicarbonsäure hergestellt. Die relative Viskosität des Polyamids beträgt 34. Ein Mischpolyamid wird nach Beispiel 5 mit dem Unterschied hergestellt, daß seine relative Viskosität 39 beträgt. Die beiden Polyamide werden gemäß Beispiel 5 zu einem verstreckten Garn verarbeitet, wobei jedoch das Reckverhältnis 1,8 beträgt. Die charakteristischen Kräuseleigenschaften des fertigen Garns, bestimmt nach Beispiel 1, nach dem Abkochen in Wasser und dem Behandeln mit Wasserdampf und Heißluft bei verschiedenen Temperaturen sind in der folgenden Tabelle angegeben.
Tabelle V
Temperatur, 0C
Kräuseldehnung, %
Kräuselfrequenz, Kräusel/cm
Kräuselamplitude, mm
Behandlung mil
H2O
100
163 3,3 1,2
Luft
190 Dampf 108 121 131
160 121 167 174 193
170 14,9 4,5 8,1 10,8
5,9 0,2 0,9 0,5 0,4
0,7
Beispiel 7
Ein Homopolyamid mit einer relativen Viskosität von 46 wird aus dem Salz von Bis-(4-aminocyclohexyl)-methan (trans-trans-Isomerengehalt 70%) und Sebacinsäure nach dem Verfahren des ,Beispiels 2 hergestellt. In ähnlicher Weise wird ein Mischpolyamid aus einer Salzlösung hergestellt, die 48 Teile Wasser und 52 Teile Salz aus Bis-(4-aminocyclohexyl)-methan und Sebacinsäure unter Zusatz von so viel «-Caprolactam enthält, daß das fertige Polyamid 10 Gewichtsprozent (27 Molprozent) Capronsäureamideinheiten enthält. Das Homopolyamid und das Mischpolyamid werden nach dem allgemeinen Ver-130
138
4,3
1,0
fahren des Beispiels 1 zu sechs Zweikomponentenfäden versponnen, die dann gekühlt und zu einem Garnkörper aufgewickelt werden. Das Garn wird an der im Beispiel 2 beschriebenen, 95° C heißen Heizplatte auf das 3,0fache verstreckt, mit dem Unterschied, daß
das Garn 8mal um die Zuführrolle und lOmal um die Reckwalze herumgeführt wird und die Aufwickelgeschwindigkeit 91,5 m/Min, beträgt. Die charakteristischen Kräuseleigenschaften des fertigen Garns, bestimmt nach Beispiel 1, nach dem Abkochen in
Wasser und den Behandeln mit Heißluft und Wasserdampf bei verschiedenen Temperaturen, ergeben sich aus der nachstehenden Tabelle.
Tabelle VI
Temperatur, 0C
Kräuseldehnung, %
Kräuselfrequenz, Kräusel/cm
Kräuselamplitude, mm
100 Behandlung mit Luft 130 160 190 108 Dampf
H2O 126 134 146 142 143 121
100 2,8 3,2 4,6 5,0 3,5 157
215 1,3 1,0 0,8 0,8 1,0 3,4
3,5 1,3
1,0
131
146
3,7
1,3
957431
(O
Beispiel 8
Nach dem allgemeinen Verfahren des Beispiels 1 wird ein Homopolyanud aus dem Salz von Bis-(4-timinocyclohexyl)-methan (trans-trans-Isomerengehalt 70%) und Decandicarbonsäure hergestellt. Das fertige Polyamid hat eine relative Viskosität von 28,6. In ähnlicher Weise wird ein Mischpolynmid aus dem Salz von Bis-^-aminocyclohexyO-methan (trans-lrans-Isomerengehalt 70%) und einem Gemisch aus Decandicarbonsäure und Isophthalsäure hergestellt, das einen solchen Gehalt an Isophthalsäure aufweist, daß das fertige Polyamid 10 Gewichtsprozent (11,7 Molprozent) Isophthalsäureamideinheiten enthält. Dieses Mischpolyamid hat eine relative Viskosität von 33.
Das Homopolyamid und das Mischpolyamid werden in gleichen Gewichtsmengen aus den gleichen öffnungen einer Spinndüse zu 34 runden Zweikomponentenfäden mit Seite an Seite angeordneten Komponenten versponnen. Die Fäden werden in der üblichen Weise mit Luft gekühlt und zu einem Garn zusammengeführt. Das Garn wird in zwei Stufen kalt verstreckt; das Reckverhältnis beträgt 3,0, und es werden kraftschlüssig angetriebene Reckwalzen verwendet. Von der zweiten Reckwalze läuft das Garn sechsmal um eine auf 1700C erhitzte Walze und wird dann mit einer Geschwindigkeit von 1641 m/Min, zu einem Garnkörper aufgewickelt. Die Fäden in dem fertigen Garn haben einen Titer von 7 den.
Eine Anzahl von Garnenden wird zu einem Tau vereinigt und das Tau maschinell in einer Stauchkammer-Kräuselvorrichtung gekräuselt. Dann wird das Tau in herkömmlicher Weise zu 10,2 cm langen Stapelfasern zerschnitten. Die Stapelfasern werden kardiert und dann am Stift zu einem Faserband verzogen. Das Faserband wird mit kaltem Wasser angefeuchtet, zentrifugiert und dann 10 Minuten an der Luft auf 149°C erhitzt, um es zu trocknen und eine Kräuselung in den Zweikomponentenfasern auszubilden. Das Faserband wird zu einem Garn versponnen und das Garn zu einem Gewebe mit Leinwandbindung verarbeitet. Das Gewebe wird in der üblichen Weise gewaschen und gefärbt und bei 177° C wärmefixiert. Man erhält ein hochwertiges, bauschiges Gewebe von gefälligem Aussehen. Wenn ein Gewebe in der gleichen Weise, jedoch ohne Befeuchten und Erhitzen des Faserbandes zwecks Entwicklung der Kräuselung, hergestellt wird, erhält man ein hartes und steifes Erzeugnis.
Die bevorzugten Fflden bestehen aus zwei Komponenten, du dies die einfachste Methode ist, um die gewünschten Ergebnisse zu erzielen. Man kann jedoch gegebenenfalls aus beliebigen Gründen zusätzliche Komponenten hinzufügen. Die Komponenten können Seite an Seite oder in Form von Mantel und Kern versponnen werden. Wenn ein Mantel-Kernfaden hergestellt wird, soll der Kern in bezug auf die Faserachsc stark exzentrisch Hegen, um die größtmögliche Kräuselung zu entwickeln. Die relativen Mengen der Komponenten in dem Faden können variiert werden, um die günstigsten Ergebnisse zu erhalten.
Die Fäden gemäß der Erfindung können herkömmliche Stabilisiermittel, Oxydalionsverzögerer, Lichtstabilisatoren, Ultravioletlabsorplionsmittel, Mattierungsmittel, Pigmente, Farbstoffe u.dgl. enthalten. Auch Polymerisatzusätze können beigegeben werden, um die elektrostatische Aufladung zu vermindern oder die Anfärbbarkeit, das Schmutzabweisungsvermögen, die Knitterfestigkeit, den Griff, das Wasserabweisungsvermögen, die Saugfähigkeit, Festigkeit, Bruchdehnung, den Elastizitätsmodul oder den Schmelzpunkt der Faser zu verbessern.
Die Fäden können runden oder unrunden Querschnitt aufweisen. Nach Wunsch können Fäden mit unrunden Querschnitten, wie herzförmigem, kreuzförmigem, mehrflügligem, schildförmigem oder anderweitigem Querschnitt, hergestellt werden.
Gegebenenfalls können die Fäden gemäß der Erfindung dauerhaft eingearbeitete antistatische Mittel enthalten. Das antistatische Mittel soll in einer Konzentration von mindestens 2 Gewichtsprozent des Polyamids vorliegen und kann zu einer Komponente oder zu sämtlichen Komponenten des Fadens zugesetzt werden. Geeignete antistatische Mittel sind z. B. PoIyalkylenäther von hohem Molekulargewicht, d. h. mit Molekulargewichten im Bereich von 1300 bis 200 000. Geeignete antistatische Mittel sind in der britischen Patentschrift 963 320 beschrieben.
Die Fäden gemäß der Erfindung können in fortlaufenden Längen als Monofile oder in mehrfädigen Garnen verwendet werden, oder sie können auf Stapellängen zerschnitten werden. Außer ihrer Verwertbarkeit zur Herstellung von Teppichen können sie mit Vorteil für Strickwaren, z. B. zur Herstellung von Strumpfwaren, oder für Gewebe verwendet werden.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (1)

Patentansprüche:
1. Selbstkräuselbare Verbundfaser!) bzw, -rüden aus mindestens zwei fortlaufenden, aneinander S anhaftenden, sich in Llingsrichtung erstreckenden, exzentrisch angeordneten synthetischen Polyamidkomponenten von unterschiedlicher Zusammensetzung und unterschiedlichem Schrumpfvermögen, dadurch gekennzeichnet, daß ίο eine der Komponenten ein Mischpolyamid ist, das zu 70 bis 90 Molprozent aus mindestens einer Art der wiederkehrenden Einheiten der allgemeinen Formel

Family

ID=

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE752782C (de) Verfahren zur Herstellung von Wollersatzfasern aus synthetischen linearen Hochpolymeren, insbesondere Polyamiden, durch Kraeuseln
DE1949324A1 (de) Kunststoffaeden mit Y-foermigem Querschnitt
CH313960A (de) Verfahren zur Herstellung von reissfesten Fasern oder Fäden aus einem synthetischen Polyester
CH574768A (de)
DE2534234A1 (de) Herstellen texturierten polyestergarns
DE60208081T3 (de) Verfahren zur herstellung von polyamidmischgarnen
DE2210455C2 (de) Hochelastisches, federndes Garn
AT160896B (de) Textilgebilde aus Kondensationspolymeren und Verfahren zu ihrer Herstellung
DE2119097A1 (de) Kräuselbarer Faden
DE1435682A1 (de) Verfahren und Vorrichtung zur kontinuierlichen Herstellung von Faeden aus synthetischen Linearpolymeren
DD139728A5 (de) Bikomponentenfaden bzw.-filament aus polyamiden und verfahren zu seiner herstellung
DE1957431B (de) Selbstkrauselbare Verbundfasern bzw fäden
DE1957431A1 (de) Selbstkraeuselbare Verbundfasern bzw. -faeden und Verfahren zur Herstellung derselben
DE1923070B2 (de) Verfahren zum Herstellen eines elastischen Mischgarns bzw. von textlien Fertigwaren
DE1435620C3 (de)
DE2808607A1 (de) Gebauschtes filamentgarn und seine herstellung und verwendung
DE1794328C3 (de) Polyamid-Mischgarn
DE1286683B (de) Synthetische Polyamidfaeden bzw. -fasern, die ein antistatisch machendes Mittel enthalten, und Verfahren zu deren Herstellung
DE1669545C (de) Verfahren zur Herstellung von gekräuselten bzw. kräuselfähigen Zweikomponentenfäden
DE1934807B2 (de) Mischgarn aus zwei unterschiedlich schrumpfenden fadengruppen
DE1435620B (de) Verfahren zur Herstellung von Garnen aus Faden mit unterschiedlichem Schrumpf vermögen
DE3832873A1 (de) Hydrophile acrylfasern und -faeden mit verbesserten faerberischen echtheiten und querschnitten
WO2000000682A1 (de) Elastane mit grobem titer und nassspinnverfahren zu ihrer herstellung
DE1805854A1 (de) Verfahren zur Herstellung von Teppichgarn
DE1520604C3 (de) Verfahren zur Herstellung von Fäden aus linearen Polyamiden