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Spiegel Sür die zahnärztliche Behandlung Die Erfindung betrifft einen
Spiegel für die zahnärztliche Behandlung, bei welchem eine vorzugsweise runde und
kikave Spiegelscheibe in eine mit Stiel versehene Fassung eingelassen ist.
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Solche Spiegel werden dann benötigt, wenn die Außenflächen insbesondere
von Backenzihnan zu bearbeiten sind, die normalerweise dem Blick des Behandelnden
verdeckt sind. Die Spiegel sind auch dann von Vorteil, wenn der Zustand eines Gebisses
insgesamt untersucht und überprüft werden soll.
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Ein wesBntlicher Nachteil aller derartigen Spiegel in den bekannten
Ausführungsformen liegt darin, daß die Spiegelfläche innert Sekunden beschlägt und
dann nur noch ein sehr stark vernebeltes Abbild liefern. Dieses Anlaufen hat einerseits
bereits den Atem als Ursache, der in Zusammenhang mit seiner Feuchtigkeit und dem
Temperaturunterschied zwischen der Raum- und der Mundhöhlentemperatur schon ein
starkes Beschlagen bewirkt. Bei der Verwendung von Turbinenbohrern, die einen starken~Zustrom
von Kühlwasser erfordern, wird das Beschlagen der Spiegelfläche ganz beträchtlich
beschleunigt und bis zu dessen Unbrauchbarkeitverstärkt, so daß der Behandelnde
in ständigen kurzen Abständen gezwungen ist, das Bearbeitungsgerät und den Spiegel
herauszunehmen und nach dessen Trocknung wieder einzuführen, was eine nicht unerhebliche
Behinderung und Verzögerung der Behandlung bewirkt.
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Man hat bereits versucht, durch eine besondere Konstruktion der Spiegelhalterung
Abhilfe zu schaffen, indem man an diese einen - darüber hinaus recht kostspieligen
- Antrieb angeschlossen hat, der den Spiegelteil in rotierende Bewegung versetzte.
Dieses Gerät war zwar in der Lage, im freien Raum aufgesprühte Wassertropfen von
der Spiegelfläche herunterzuschleudern - so bald es jedoch bei der Arbeit verwendet
wurde, war innerhalb der Mundhöhle auch diese Spiegelscheibe sofort beschlagen,
so daß diese Konstruktion keine Vorteile bringen konnte.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen zahnärztlichen Spiegel
so auszubilden, daß dessen Beschlagen weitestgehend herabgesetzt und verzögert wird.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Fassung
des Spiegels als Hohlkörper ausgebildet ist, dessen Innenraum über mehrere Durchbrüche
der Hohlkörperwandung nach außen ausmündet und mit demjenigen des hohl ausgebildeten
Stiels verbunden ist, während das Stielende zum Anschluß an ein zum Absaugen des
Speichels geeignetes Gerät ausgerüstet ist.
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Ein Ausführungsbeispiel und eine Variante sind in den Zeichnungen
erfindungsgemäß dargestellt und werden im folgenden naher beschrieben. Es zeigen
Fig.
1 eine schematische Rückansicht und Fig. 2 eine Seitenansicht des Spiegels mit Stiel,
Fig. 3 ein teilweiser Horizontalschnitt mit Draufsicht auf den Spiegelkopf gemäß
Linie A - B in Fig. 4, Fig. 4 ein Querschnitt gemäß Linie C - D in Fig. 3, Fig.
5 ein teilweiser Horizontalschnitt geinäß Linie E - F in Fig. 6 auf eine Variante
des Spiegelkopfes und Fig. 6 einen Querschnitt gemäß Linie G - H in Fig. 5.
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Im erfindungsgemäßen Spiegelkopf ist die Spiegelscheibe 1 in einem
vorteilhaft aus sterilisierbarem Kunststoff bestehenden Hohlkörper 2 gefaßt, der
etwa einer offenen Schale gleicht, welche durch die Spiegelscheibe 1 dicht abgedeckt
wird. dieser Hohlkörper 2 mündet vorzugsweise aus seiner Bodenfläche in einen Anschlußstutzen
3, welcher seinerseits auf die Spitze 4 des hohl ausgebildeten Stiels aufsteckbar
gestaltet ist. Das griffseitige Ende 5 des hohlen Stiels ist so ausgebildet, daß
es mit dem Schlauchanschluß eines Geräts verbunden werden kann, welches zum Absaugen
des Speichels geeignet ist und das in einer normal ausgestatteten Zahnarztpraxis
stets vorhanden ist. Praktisch ist es natürlich zweckmäßig, entweder mehrere einteilige
Stiele 4,5 mit den unterschiedlichen Anschlüssen an die gängigen Speichelsaugaggregate
lieferbar vorzuhalten oder aber Übergangsstücke geeigneter Form vorzuhalten oder
schließlich den Stiel zweiteilig mit wählbaren Handstücken auszubilden.
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Der obere Rand des Hohlkörpers 2 ist so geformt, daß die Spiegelscheibe
1 leicht eingedrückt werden kann und dann für normale Beanspruchung ausreichend
festgehalten bleibt.
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In der Wandung des Hohlkörpers 2 sind mehrere Durchbrüche eingeschnitten,
die die Außenluft mit dessen Innenraum verbinden. Dies hat einmal den Vorteil, daß
der erfindungsgemäße Spiegel zugleich zum Absaugen des Speichels und insbesondere
des Kühlwassers beim Bohren dient, ohne daß hierzu der sonst unerläßliche Speichelsauger
benötigt wird. Da der Spiegel üblicherweise an die gleiche Stelle der Mundhöhle
plaziert wird, an welcher sonst zusätzlich auch das Ende des Speichelsaugers sich
befindet, wird dessen Wegfall sowohl vom Patienten wie auch vom Zahnarzt sehr vorteilhaft
empfunßen und die Behandlung kann mit wesentlich mehr Bewegungsfreiheit erfolgen.
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Ein besonderer Vorteil liegt auch darin, daß der Spiegel seine Saugende
Nebenfunktion auch in liegender Stellung des Patienten voll erfüllt, da er das Sprühwasser
schon quasi in der Luft abfängt, während übliche Speichelsauger in dieser Stellung
nicht angesetzt werden konnten und die sehr teueren Saugmaschinen einen so starken
Sog erzeugen mußten, daß dies dem Patienten besonders bei frdiiegenden Nerven ganz
erhebliche Schmerzen zufü Vorteilhaft ist auch, daß der Bohrwasserdampf durch den
Spiegel schon im Mund abgesaugt wird und daher nicht mehr xom Zahnarzt eingeatmet
werden kann.
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Vorsichtshalber müßte sich der Zahnarzt durch Maske gegen Belästigung
und Gefährdung (Mundgeruch, Infektionsgefahr durch Krankheitskeime im Atem) schützen,
wovon jedoch die meisten Zahnärzte absehen. Der bekannte Speichelsauger kann jedoch
nur die angesammelte Flüssigkeit, nicht aber den aus dem Bohrwasserdampf und dem
Atem vermischten Nebel absaugen, so daß der erfindungsgemäße Spiegel auch in dieser
Beziehung ein vorhandenes Bedürfnis befriedigt.
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Wenn nun gemäß den Fig. 3 bis 6 um die Beitenwandung des Hohlkörpers
2 über einen ringförmigen Steg als stoffliche Verbindung einebandartige Randzarge
7 so angeordnet ist, daß zwischen ihr und dem Hohlkörper 2 ringförmige Nuten 8 nach
der Spiegel- und der Bodenfläche gerichtet entstehen und die Durchbrüche jeweils
in diese Nuten 8 münden, dann ist dies in zweifacher Hinsicht vorteilhaft: einmal
wird dadurch ein Ansaugen und Festklemmen z.B.- der Backenschleimliäute völlig ausgeschaltet
und der Spiegel bleibt in jeder Lage irei bewegbar. Zum andern entsteht über der
Spiegelfläche eine Sogglocke, die jedenSprühwasser- und Atemnebel sofort in die
Durchbrüche hinein- und absaugt, bevor dieser überhaipt auf den Spiegel auftreffen
kann, was zur Folge hat2 daß der Spiegel in jeder Situation und Stellung unbeschlagen
bleibt, Die Wirkung der Sogglocke kann dadurch noch verstärkt werden, daß einmal
die Zarge 7 zum Spiegel hin leicht konisch eiiigezogen
ist oder
die zur Spiegelseite hin gerichteten Öffnungen der Durchbrüche leicht zur Spiegelachse
hin schräggestellt sind (auf die besondere Darstellung dieser Ausbildung wurde in
den Zeichnungen verzichtet). Daruler hinaus ist es auch vorteilhaft, wenn die Randzarge
7 über die Spiegelebene übersteht, wodurch die Sogglockenwirkung ebenfalls verstärkt
wird, und ggfs. auch über den Boden des Hohlkölpers übersteht, damit beim Absaugen
der angesammelten Flüssigkeit diese besser erfaßt werden kann und nicht unter dem
Spiegel wegfließt.
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Für die konstruktive Ausbildung des Hohlkörpers 2 sind in den Fig.
3,4 und 5,6 zwei Beispiele dargestellt, die natürlich die Ausbildungsmöglichkeiten
keineswegs erschöpfen.
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Beim ersten Beispiel gemäß Fig. 3 und 4 ist der eigentliche Hohlkörper
2 etwa topfförmig gestaltet und weist etwa mittig den die Randzarge 7 tragenden
Steg in einfacher Ausführung auf. Vom Hohlkörperboden aus sind ringsum verteilt
eine Reihe von Radialbohrungen 6 so eingeschnitten, daß sie - zweckmäßig leicht
schräggestellt - in die bodenseitige Nut 8 einmünden. Der Steg selbst ist an diesen
Austritten der Radialbohrungen 6 seinerseits ebenfalls durchbohrt und diese Stegbohrungen
9 können z ß. einen Durchmesser in Nutstärke haben.
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Beim zweiten Beispiel gemäß Fig. 5 und S weist der lIohlkörper 2 einen
doppelten Steg zur Randzarge 7 hin auf und sein
Innenraum erstreckt
sich zwischen den beiden Stegen bis an die Wandung der Randzarge 7. Dies gibt die
Möglichkeit, durch je eine koaxial durchgehende Bohrung durch beide Stege zugleich
den Innenraum des Hohlkörpers 2 nach der Boden wie nach der Spiegelseite hin zu
öffnen. In der Zeichnung ist eine besonders für Spritzguß geeignete Form dargestellt,
bei welcher im spiegelseitigen Bereich anstelle von Bohrungen durchgehende Schlitze
11 angeordnet sind, während nur der bodenseitige Steg mit Bohrungen lo durchbrochen
ist. Die Schlitze 11 teilen den die Spiegelscheibe 1 haltenden Kranz in eine Reihe
einzelner Klauen 12 auf, die sich unabhängig voneinander biegen lassen und ggfs.
auch ein leichteres Eindrücken der Spiegelscheibe 1 ermöglichen, vor allem aber
das herausnehmen des Formkerns erleichtern. Die Schlitze 11 können auch in die Randzarge
7 eingeschnitten sein, und zwar entweder in der dargestellten Form in voller Breite
oder aber - nit Rücksicht auf die gewünschte Sogglockenwirkung - nur durch Einschnitte,
die zwar ein Öffnen zur Herausnahme des Formkeras cmöglichen, in Arbeitsstellung
aber sich wieder dicht aneinanderlegen.
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Weitere Einzelheiten wie die besondere Querschnittsform und -bemesswlg
der Durchbrüche, deren Anzahl und Stellung zueinander, die Ausbildung und Anordnung
des Stutzens 3 unildessen Einsteck- oder Einschraubende u.dgl. liegen im Ermessen
des llerstellers und beeinflussen nicht den Sinn der Erfindung.
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Die Erfindung hat den Vorteil, daß die Spiegelscheibe in Arbeitslage
nicht anlaufen oder beschlagen kann und dadurch die unbeeinträchtigte Sicht des
Behandelnden gewährleistet ist? ohne daß dieser seine Behandlung laufend unterbrechen
muß. Zugleich hat die Erfindung den Vorteil, daß auf den sonst notwendigen Speichelsauger
verzichtet werden kann und mit dezn er9indungsgemäaen Spiegel auch Speichel und
Bohrwasser in Liegestellung des Patienten abgesaugt werden kann1 bei welcher ein
üblicher Speichelsauger nicht einsetzbar ist. Ein besonderer Vorteil liegt außerdem
darin, daß der erfindungsgemäße Spiegel auch den Atem und das herausgeschleuderte
Bohrwassergemisch in der LuSt absaugt, bevor dieses die Mundhöhle verläßt.