DE1955833A1 - Lagerstabiler Kaese und Kaeseerzeugnisse und ein verbessertes Verfahren zu deren Herstellung - Google Patents

Lagerstabiler Kaese und Kaeseerzeugnisse und ein verbessertes Verfahren zu deren Herstellung

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DE1955833A1
DE1955833A1 DE19691955833 DE1955833A DE1955833A1 DE 1955833 A1 DE1955833 A1 DE 1955833A1 DE 19691955833 DE19691955833 DE 19691955833 DE 1955833 A DE1955833 A DE 1955833A DE 1955833 A1 DE1955833 A1 DE 1955833A1
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cheese
bifidus
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culture
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Rudolf Hinterwaldner
Rolf Dr Schuler
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    • AHUMAN NECESSITIES
    • A23FOODS OR FOODSTUFFS; TREATMENT THEREOF, NOT COVERED BY OTHER CLASSES
    • A23CDAIRY PRODUCTS, e.g. MILK, BUTTER OR CHEESE; MILK OR CHEESE SUBSTITUTES; MAKING THEREOF
    • A23C19/00Cheese; Cheese preparations; Making thereof
    • A23C19/02Making cheese curd
    • A23C19/032Making cheese curd characterised by the use of specific microorganisms, or enzymes of microbial origin
    • A23C19/0323Making cheese curd characterised by the use of specific microorganisms, or enzymes of microbial origin using only lactic acid bacteria, e.g. Pediococcus and Leuconostoc species; Bifidobacteria; Microbial starters in general
    • AHUMAN NECESSITIES
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    • A23C19/00Cheese; Cheese preparations; Making thereof
    • A23C19/06Treating cheese curd after whey separation; Products obtained thereby
    • A23C19/061Addition of, or treatment with, microorganisms
    • A23C19/062Addition of, or treatment with, microorganisms using only lactic acid bacteria, e.g. pediococcus, leconostoc or bifidus sp., or propionic acid bacteria; Treatment with non-specified acidifying bacterial cultures

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  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
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Description

  • XLagerstabiler Käse und Käseerzeugnisse und ein verbessertes Verfahren zu deren Herstellung," = = == == = = == = = = = = = = = = = = == = = = == = = = = = = = = = = = = = = = = = = = = s == = = = = = = = Gegenstand dieser Erfindung ist einerseits ein Käse und/oder ein Käseerzeugnis mit verlängerter Lagerstabilität und einer stärkeren Aromaausbildung und andererseits ein verbessertes Verfahren zur Herstellung dieser Käse sorten.
  • Die Schwierigkeiten und die Nachteile beim Einsatz der bekannten Käsereikulturen sind dem Fachmann hinreichend bekannt, so daß sie hier nicht erörtert werden müssen.
  • Es wurde nun gefunden, wenn die bekannten Käsereikulturen teilweise oder gänzlich bei der Lab- und/oder Sauerquarkherstellung durch Mikroorganismen der Bifidusgruppe ersetzt werden, die AromaFusbildung verstärkt, die rheologischen Eigenschaften positiv verändert, die Ausbeute erhöht und die Lagerfähigkeit verlängert wird. Die 3gründung hierfür wird nachstehend beschrieben, Der Stoffwechsel der Bifidobakterien weicht in entscheidenden Punkten von dem Stoffwechsel anderer wMilchsäurebakterien" ab. So bilden Bifidobakterien z.3. als Hauptstoffwechselprodukt Essigsäure und nur in geringerem Umfange Milchsäure. Ferner entwickeln sie während der Reifung von Bifiduskulturen und/oder während der Lagerung besondere Aromastoffe, die sowohl den Bifiduskulturen als auch den mit Hilfe dieser Kulturen hergestellten Erzeugnissen besondere organoleptische Eigenschaften verleihen.
  • Hit Hilft son Bifiduskulturen können auch alle Käae- und Quarksorten h.rgestellt werden. Zwar kann hierbei so vorg.-gangen werden, daß entweder die Bifiduskultur wie eine normale Käsereikultur verwendet wird oder aber die Bifiduskultur als Zusatz zur Käsereikultur eingesetzt wird0 Welchen Weg man wählt, ist abhängig von der gewünschten Geschmacksrichtung des Erzeugnisses.
  • Beim Einsatz von Bifiduskulturen bei der Käse- und Quarkherstellung wird mehr Molke gebunden, was wiederum die Ursache für die verbesserten rheologischen Eigenschaften, wie z.B. höhere Geschmeidigkeit ist. Durch die höhere Bindung an Molke, etwa 10 %, steigt gleichfalls die Ausbeute. Beim Einsatz von bekannten Käsereikulturen ist der Molkeabfluß im Käsebruch wesentlich höher und es kann zusätzlich noch Molke vom Käse selbst ausgeschieden werden0 Der Zusatz oder die alleinige Verwendung von Bifiduskulturen verkürzt auch die Reifungszeit eines Käses wesentlich. So wird sie z.B.
  • beim Hartkäse vom Typ des Trapistenkäses von 6 auf 4 Wochen verkürzt.
  • Mit Hilfe der Bifiduskultur lassen sich alle üblichen Käsesorten herstellen, wobei sich hier die neuen geschmacklichen Varianten, bedingt durch den Einsatz neuer, bisher in der Milchwissenschaft noch nicht verwendeter Kulturen hervorzuheben sind. Durch die zusätzliche Verwendung von Hefeautolysaten (nicht von Hefeextrakten) läßt sich die Palette der verschiedenen Geschmacksrichtungen in weiten Grenzen varizieren.
  • Weitere erhebliche Vorteile gegenüber den herkömmlichen Käsesorten kennzeichnen sich auch erfindungsgemäß in produktionatechnischer Hinsicht. Das Bestreben bei der Herstellung von Käse, insbesondere von festem und halbfestem Schnittkäse, geht in Jedem käseherstellenden Betrieb dahin, eine möglichst große Geschmeidigkeit des Teiges bei gleichzeitiger Entfaltung des vollen Aroma zu erreichen. Beide Faktoren stehen in gewisser Diskrepanz zueinander, da einerseits die Menge der verwendeten Käsereikultur ausschlaggebend ist für die Aromabildung (größere Kulturmenge = volleres Aroma), auf der anderen Seite mit steigender Kulturmenge die Geschmeidigkeit des Käseteiges leidet (geringere Kulturmenge = grössere Geschmeidigkeit).
  • Die Bifiduskulturen verhalten sich überraschenderweise, wie gefunden wurde, beim Einsatz in der Käserei jedoch gerade anders als die herkömmlichen Käsereikulturen. Zwar wird auch hier durch eine höhere Kulturzugabe eine Steigerung des Aromas erreicht, gleichzeitig steigt jedoch mit erhöhter Kulturzugabe auch die Geschmeidigkeit des Käseteiges, so daß diese Kulturen quasi als die idealen Käsereikulturen zu bezeichnen sind. Dieser Effekt ist bisher noch bei keiner Käsereikultur angetroffen worden und ist ein wesentliches Merkmal dieser Erfindung. Darauf begründet sich auch der außerordentliche Erfolg dieses Verfahrens.
  • Die Erfindung wird an nachstehenden Beispielen näher erläuterms Beispiel 1 Der zur Käseherstellung erforderliche Quark wird entweder als a) ungesäuerter Labquark oder b) als Sauerquark gewonnen.
  • a) Labauark Herstellung dir Laborkultur: Milch wird mit 1,5 % Hefeautolysat oder -extrakt versetzt und sterilisiert. Nach Abkühlung auf 350 - 45 wird die Milch mit 5 - 15 % einer Bifidusreinkultur beimpft, (Herstellung dieser Bifidusreinkultur siehe Patentanmeldung 0 A.Z. P 19 46 661.6 vom 15.9.1969) und bei 35 - 450 bis zur Dicklegung bebrütet. Zu diesem Zeitpunkt ist ein pH von 4,3 - 4,8 erreicht. Die benötigte Zeit liegt zwischen 2 und 4 Stunden, je nach der verwendeten Impfmenge.
  • Herstellung der Betriebskultur (Vorkultur): Die Herstellung der Betriebskultur erfolgt wie die der Laborkultur, nur werden größere Milchmengen gewählt.
  • Produktion: Die für die Produktion bestimmte Milch wird nach der üblichen Hitzevorbehandlung eingelabt und der Quark wie üblich gewonnen. Nach dem Abpressen der Molke wird dem frischen Quark die Bifidusvorkultur in einer Menge von 1 - 10 % (je nach der gewünschten Geschmacksrichtung und dem gewünschten Wassergehalt sowie der angestrebten Konsistenz zugemischt und homogenisiert.
  • b) Sauerquark Bei der Herstellung von Sauerquark wird die Bifidusvorkultur, deren Herstellung unter a) beschrieben wurde, zur Säuerung der Milch verwendet, also wie eine normale Käsereikultur eingesetzt. Zeitdauer der Bebrütung sowie die Impfmenge richten sich wiederum nach den gewünschten Eigenschaften des Fertigerzeugnisses. Da der optimale Kulturbereich der Bifiduskultur zwischen 35 und 4rO liegt, also wesentlich höher als bei normalen Käsereikulturen, verkürzt sich die Bebrütungszeit entsprechend auf eine halbe bis max. zwei Stunden. Die Gewinnung des Quarkes erfolgt dann wie üblich.
  • Durch diese verkürzte Bebrütungszeit verringert sich zwangsläufig die Gefahr von Fremdinfektionen, wie z.B. durch Hefen und es wird so eine größere Haltbarkeit des Produktes erreicht.
  • Beispiel 2 - Hartkäse Die Herstellung der Labor- und der Vorkulturen erfolgt wie unter Quark beschrieben. Sollen auBer der Bifiduskultur noch andere Kulturen mitverwendet werden, so werden diese in der benötigten Menge der Vorkultur zugegeben.
  • Produktion: Die Milch wird nach der entsprechenden Vorbehandlung, wie z.B. Sterilisation, bei einer Temperatur von 300 - 35 C mit 1 - 2 % der Bifidusreinkultur oder der entsprechenden Mischkultur beimpft. Nach der üblichen Zugabe von Salpeter wird die Milch bei einem Säuregrad von 6,9 SH eingelabt. Nach Abschluß der Dickung wird der Bruch zerkleinert, unter gleichzeitiger Wasserzugabe Molke abgezogen und der Bruch bis zu einer Temperatur von 390C gebrannt. Anschließend erfolgt Abfüllung in Rahmen, nochmaliger Molkeablauf und Formpressung.
  • Beispiel 3 - Camembert Die Herstellung der Labor- und Betriebskulturen erfolgt wie vor beschrieben.
  • Produktion: Die Ansäuerung der Milch erfolgt ebenfalls mit einer Kulturmenge von 1 - 2 %, wobei entweder eine Bifidusreinkultur oder aber, wie bei Hartkäse beschrieben, eine Mischung von Bifidus- und Käsereikultur verwendet wird. Die Einlabung der Milch erfolgt bei einer Temperatur von 300 - 350C, Die weitere Bearbeitung unterscheidet sich nicht von herkömmlichen Verfahren0 Mit Hilfe von Bifiduskulturen hergestellter Camembert unterscheidet sich nicht nur in organoleptischer Hinsicht von den mit Hilfe konventioneller Kulturen hergestellten Sorten, sondern insbesondere in Bezug auf seine wesentlich längere Haltbarkeit in völlig durchgereiftem Zustand. So wird das "Fliessen" des Käses sowie die Proteolyse, die sich in stechendem Ammoniakgeruch bemerkbar macht, vermieden oder sehr stark verzögert. Von unter gleichen Bedingungen gelagerten Camembertsorten war konventioneller Camembert nach drei Wochen ungenießbar, während Bifidus-Camembert auch noch nach sechs Wochen einwandfreie Beschaffenheit und rheologische Eigenschaften zeigte.
  • Beispiel 4 Zur Veränderung der rheologischen Eigenschaften dieser Käsesorten gelangt man, wenn man vor der Reifung 15 Gewichtsprozent eines 10 %igen Caseinsols zusetzt. Das Sol bildet in der Kälte ein Gel.
  • Die Erfindung beschränkt sich nicht nur auf diese Anwendungs- -beispiele, sondern der Einsatz von Mikroorganismen der Bifidusgruppe kann sinngemäß mit den gleichen Vorzügen auch bei allen anderen Käse- und Quarksorten eingesetzt werden. Die Mitverwendung von Wachstumsaktivatoren, wie Hefeautolysaten, in Mengen von 0,1 bis 5 %, vorzugsweise von 1 bis 2 %, wirkt sich*ur günstig auf die mikrobiologische Tätigkeit, sondern *) nicht auch hinsiohtlich der geschmacklichen Note aus.
  • Die rheologischen Eigenschaften dieser Käse sorten können durch Zusatz eines neu entwickelten Labcaseins, das der Sol-Gel-Transformation unterworfen ist, in weiten Grenzen verändert werden. Der Zusatz an diesem Labcasein beträgt -berechnet als Trockenmasse - im allgemeinen 1 - 5 %, vor zugsweise 0,5 - 2 %. Die Struktur dieses Labcaseins ist bis heute noch nicht geklärt. Es ist lediglich bekannt, daß es nach dem Quellen in kaltem Wasser und einem anschließenden Erwärmen ein Sol bildet, das beim Abkühlen zu einer Gallerte erstarrt.

Claims (5)

Patentansprüche
1. Lagerstabiler Käse und Käseerzeugnisse und ein verbessertes Verfahren zu deren Herstellung aus Lab- und/oder Säurequark, dadurch gekennzeichnet, daß Mikroorganismen der Bifidusgruppe allein oder zusammen mit einer oder mehreren Käsereikulturen verwendet werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Züchtung und Gewinnung der Bifidusreinkultur nach Patentanmeldung A.Z. P 19 46 661.6 erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß den Rein- und/oder Mischkulturen Wachstumsaktivatoren, wie Hefeextrakte, Hefeautolysate, in Mengen von 0,1 bis 5 %, vorzugsweise 1 bis 2 % zugesetzt werden.
4. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Aromaausbildung und die positive Entwicklung der rheologischen Eigenschaften des Käseteiges parallel zueinander verläuft.
5. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Veränderung der rheologischen Eigenschaften allein oder zusätzlich durch ein quellbildendes Casein erfolgen kann.
DE19691955833 1969-11-06 1969-11-06 Lagerstabiler Kaese und Kaeseerzeugnisse und ein verbessertes Verfahren zu deren Herstellung Pending DE1955833A1 (de)

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