DE19549441A1 - Verdickerzusammensetzung für Fliesenkleber - Google Patents
Verdickerzusammensetzung für FliesenkleberInfo
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- C04B40/00—Processes, in general, for influencing or modifying the properties of mortars, concrete or artificial stone compositions, e.g. their setting or hardening ability
- C04B40/0028—Aspects relating to the mixing step of the mortar preparation
- C04B40/0039—Premixtures of ingredients
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Description
Die Erfindung betrifft die Verwendung von Verdickerzusammensetzungen in Fliesenklebern
sowie Fliesenkleber, die solche Verdickerzusammensetzungen enthalten.
Natürliche und synthetische Verdicker sind seit langem bekannt und werden in vielen
Bereichen angewendet. Die Verdicker, die auch als rheologische Additive bezeichnet werden,
erhöhen im allgemeinen die Viskosität von Lösungssystemen oder von wasserbasierenden
Systemen, abhängig von dem Typ des Additivs. Üblicherweise bestehen diese rheologischen
Additive aus Silikaten, die organisch modifiziert sein können und organischen oder
polymeren Verdickern.
Von den letztgenannten Derivaten natürlicher Polymere, wie beispielsweise Pektin,
Xanthangummi, Alginate, Guarderivate und insbesondere den verschiedenen Celluloseethern,
wie etwa Hydroxyethylcellulose, Carboxymethylcellulose, Methylhydroxyethylcellulose, und
die verschiedenen anderen modifizierten Cellulosen ist bekannt, daß sie in Abhängigkeit von
ihrer Kettenlänge und Konzentration die Viskosität in wäßrigen Medien in beträchtlichem
Maße erhöhen können.
Ebenfalls ist bekannt, daß Tonmineralien, insbesondere Aluminiumsilikate oder Silicium
oxid-Verbindungen, wie etwa Montmorillonit, Kaolin, Saponit, Bentonit, Hektorit, Atapulgit
und andere Silikate, insbesondere wenn sie an organische Moleküle gebunden sind, als
Verdicker eingesetzt werden können. Nicht organisch modifizierte Silikate werden dabei
bevorzugt in auf Wasserbasis beruhenden Systemen verwendet, die organisch modifizierten
Silikate dagegen bevorzugt in Lösungsmittelsystemen.
Die vorgenannten Verdicker können einzeln oder miteinander kombiniert beispielsweise als
Verdickungsmittel, Wasserretentionsmittel, Schutzkolloide, Dispergiermittel, Stabilisatoren
und Bindemittel bei vielen industriellen Anwendungen eingesetzt werden.
So beschreibt beispielsweise die EP-A-0 445 653 eine Verdickerzusammensetzung für
wasserhaltige Systeme, die ein Tonmineral und eine modifizierte Cellulose enthält. Das
bevorzugte Tonmineral ist ein natürlicher Hektorit, die bevorzugte Cellulose ist
Hydroxyethylcellulose.
Nachteilig bei den bisher bekannten Verdickerzusammensetzungen ist jedoch, daß sie nicht
für alle Anwendungsgebiete gleich gut einsetzbar sind und ihren spezifischen Anwendungen
oftmals keine gleichmäßigen Ergebnisse erreichen. Insbesondere läßt die Dauer der
verarbeitungsoffenen Zeit vielfach zu wünschen übrig, auch weisen die Produkte oft nicht die
für eine gute Handhabung notwendigen Eigenschaften auf.
Es ist daher Aufgabe der Erfindung, geeignete Verdickerzusammensetzungen zur Verfügung
zu stellen, die die vorgenannten Nachteile nicht aufweisen und die bei der spezifischen
Anwendung in Fliesenklebern gegenüber dem bekannten Stand der Technik verbesserte
Ergebnisse aufweisen. Zudem sollen nur geringe Mengen an Verdicker notwendig sein, die
außerdem keine unerwünschten Verfärbungen der Endprodukte erzeugen.
Die Erfindung betrifft daher die Verwendung von Verdickerzusammensetzungen aus
Celluloseethern und synthetischem Hektorit zur Herstellung von Fliesenklebern.
Der synthetische Hektorit entspricht bevorzugt der Formel
in der 0 x 1,2, 0 y 4 und z 1, 2 oder 3 ist und M ein Kation der Wertigkeit z
bedeutet.
Bei dem Celluloseether handelt es sich bevorzugt um Hydroxyethylcellulose.
Bevorzugt wird eine Verdickerzusammensetzung, die 40 bis 95 Gew.-% Celluloseether und
5 bis 60 Gew.-% synthetischen Hektorit enthält, verwendet.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung enthält die Verdicker
zusammensetzung 50 bis 95, bevorzugt 60 bis 90 Gew.-% Celluloseether und 5 bis 50,
bevorzugt 10 bis 40 Gew.-% synthetischen Hektorit. Der bevorzugte Celluloseether ist hierbei
Hydroxyethylcellulose.
Die Erfindung betrifft auch einen Fliesenkleber, enthaltend eine Verdickerzusammensetzung
entsprechend der vorgenannten Ausgestaltungsform.
Bevorzugt enthält dieser Fliesenkleber 0,1 bis 10 Gew.-% Verdickerzusammensetzung.
Der synthetische Hektorit, der erfindungsgemaß für die Verdickerzusammensetzung
verwendet wird, kann nach dem in der EP-B-0 088 372 beschriebenen Verfahren hergestellt
werden. Die EP-B-0 088 372 beschreibt ein Verfahren zur Herstellung eines synthetischen
Hektorits der Formel
in der 0 x 1.2, 0 y 4
und z 1, 2 oder 3 ist und M ein Kation mit der Wertigkeit z bedeutet, aus einer Mag
nesiumionen enthaltenen wäßrigen Lösung oder Suspension, einer Na₂O-Quelle, einer SiO₂-Quel
le, gegebenenfalls unter Zusatz von Lithium- und/oder Fluoridionen, wobei die Mol
verhältnisse 0,56 MgO/SiO2 0.75, 0 Li₂O/SiO₂ 0.2, 0 F/SiO₂ 1.25, 0 25
Na₂O/SiO2 2 einzuhalten sind, bei dem man eine wäßrige Lösung oder Suspension eines
Magnesiumsalzes aufheizt, man gegebenenfalls die Lithium und/oder Fluoridionen der
Lösung bzw. Suspension des Magnesiumsalzes vor Zugabe der anderen Komponenten zufügt,
man zur erhitzten Mischung, vorzugsweise unter ständiger Durchmischung, eine SiO₂-Quelle
und eine Na₂O-Quelle in Form wäßriger Lösungen zudosiert mit der Maßgabe, daß die
Na₂O-Quelle nicht vor der SiO₂-Quelle zugegeben wird, man das entstehende Gemisch längere
Zeit bei höherer Temperatur hält, man die Kristalle des gebildeten synthetischen Hectorits in
der Natriumform von der Mutterlauge abtrennt und gegebenenfalls mit einer wäßrigen Lösung
eines Salzes mit dem Kation M2+ behandelt und nach erfolgtem Kationenaustausch den
Bodenkörper von der wäßrigen Phase abtrennt, dadurch gekennzeichnet, daß die Zugabe der
Komponenten zur wäßrigen Lösung oder Suspension dem Magnesiumsalzes bei Temperaturen
von 120-373°C unter Druck erfolgt und man das entstehende Gemisch längere Zeit im
Temperaturbereich von 110-373°C hält.
Als Celluloseether können beispielsweise Methylcellulose, Methylhydroxyethylcellulose,
Methylhydroxypropylcellulose, Hydroxyethylcellulose, Hydroxyethylhydroxypropylcellulose,
Hydroxypropylcellulose, Ethylhydroxyethylcellulose, Carboxymethylcellulose, Carboxy
methylhydroxyethylcellulose oder auch Alkoxy-hydroxypropyl-hydroxyethylcellulose und
andere Derivate der Celluloseether verwendet werden.
Als Füllstoffe für Fliesenkleber kommen beispielsweise Erdalkalicarbonate, Quarz, Glimmer,
Talkum, Chlorite oder deren Mischungen in Frage.
In den nachfolgenden Beispielen wurden die folgenden Substanzen verwendet.
Es handelt sich um ein Konservierungsmittel für wäßrige Systeme, bestehend aus
Hexahydrotriazinen. Hersteller ist die Riedel de Haen AG.
Es handelt sich um einen Entschäumer für wäßrige Systeme, der aus einer Kombination
flüssiger Kohlenwasserstoffe, hydrophober Kieselsäure, synthetischer Copolymere und
nichtionogener Emulgatoren besteht. Hersteller ist die Münzing Chemie GmbH.
Es handelt sich um eine wäßrige Styrolacrylatdispersion mit 50% Festkörpergehalt (übliches
Bindemittel für pastöse Baustoffprodukte). Hersteller ist die Hoechst AG.
Es handelt sich um einen üblichen Füllstoff für pastöse Baustoffprodukte in Form eines
Marmormehls (CaCO₃) mit einem mittleren Teilchendurchmesser von 9, 29 bzw. 46 µm.
Hersteller ist die Omya GmbH.
Hydroxyethylcellulose, Normalpulver (max. 180 µm), lang anquellverzögert, Viskositätsstufe
30 000 mPa·s (2%ig Höppler). Hersteller: Hoechst AG.
Methylhydroxyethylcellulose, Feinstpulver (max. 100 µm), kurz anquellverzögert,
Viskositätsstufe 30 000 mPa·s (2%ig Höppler). Hersteller: Hoechst AG.
Mit den erfindungsgemäßen Verdickerzusammensetzungen wurden Fliesenkleber hergestellt
(Grundrezepturen: Tabellen 1 und 5) und diese dann nach den unten beschriebenen genormten
Prüfmethoden auf ihre Eigenschaften hin untersucht (Tabellen 2 und 4) und beurteilt.
Der Fliesenkleber wird per Zahnspachtel auf eine Betonplatte aufgetragen, wobei die
Verarbeitung beurteilt wird.
Der Fliesenkleber wird mittels Zahnspachtel (6 mm) auf eine Betonplatte appliziert, und eine
Fliese wird unter definierten Bedingungen aufgelegt. Das Abrutschmaß in mm wird an der
vertikalen Betonplatte nach 10 Minuten bestimmt.
Der Fliesenkleber wird mittels Zahnspachtel (6 mm) auf eine Betonplatte appliziert, und es
wird eine Glasplatte unter definierten Bedingungen aufgelegt. Die benetzte Fläche wird
bestimmt, wobei DIN 18 156 ein Minimum von 65% an benetzter Fläche fordert.
Der Fliesenkleber wird auf eine Betonplatte aufgetragen (Zahnspachtel 6 mm) und 3
Steingutfliesen werden unter definierten Bedingungen aufgelegt.
- a) Direkt nach dem Auftragen des Fliesenklebers
- b) Nach 20 Minuten Hautbildung.
Nach einer Lagerzeit von 28 Tagen unter Normalbedingungen fordert DIN 18 156 ein
Minimum von 0,5 N/mm² Haftfestigkeit für a) und b).
Der Fliesenkleber wird mittels einer Zahnspachtel (6 mm) auf eine Betonplatte appliziert und
3 Steingutfliesen werden unter definierten Bedingungen aufgelegt. Die Haftzugfestigkeit wird
nach 28 Tagen Lagerzeit unter Normalbedingungen, wobei die Fliesen direkt nach einer
Stunde Wasserlagerung abgerissen werden, geprüft. Diese Prüfung entspricht der UEAtc
Klasse B für wenig wasserempfindliche Fliesenkleber, die bei diesem Test ein Minimum von
0,5 N/mm² erreichen müssen.
In den Untersuchungsreihen werden folgende Produkte verglichen:
- a) ®Attagel 40 (Attapulgit/Fa. Engelhard) → Attapulgit ist ein Palygorskit, ein natürliches bandartiges Schichtsilikat.
- b) ®Optibent CE (gereinigtes, natürliches Schichtsilikat/Fa. Südchemie).
- c) ®Bentone EW (hochgereinigtes, natürliches Schichtsilikat/Fa. Rheox).
- d) ®Laponite RD (synthetischer Hektorit/Fa. Laporte)
- e) SKS-21 (synthetischer Hektorit/Fa. Hoechst AG) gemäß der Erfindung.
Es wurde ein Fliesenkleber mit den Komponenten der Tabelle 1 hergestellt, in dem die
Komponenten gemäß der in der Tabelle angegebenen Reihenfolge zusammengegeben wurden.
Die Zusammengabe erfolgte bei Raumtemperatur mit handelsüblichen Disssolver-
Rührmaschinen (Vollrath-Laborpastenreiber des Typs Exentrik EWTHX 0,5 der Fa. Vollrath,
Hürth). Die Summe der Gewichtsteile aus Tabelle 1 entspricht dann 100 Gew.-% Produkt.
Die Eigenschaften der nach Beispiel 1 hergestellten Fliesenkleber sind in der Tabelle 2
wiedergegeben.
Es wurde wie in Beispiel 1 ein Fliesenkleber hergestellt, jetzt jedoch mit einem 20%igem
Dispersionsanteil (Tabelle 3):
Aus den Tabellen 2 und 4 gehen die hervorragenden Eigenschaften des erfindungsgemäßen
Verdickersystems aus Celluloseethern und SKS-21 hervor.
Ein wichtiges Kriterium zur Beurteilung der Qualität von Fliesenklebern ist das Verhältnis
zwischen dem Abrutschverhalten und der verarbeitungsoffenen Zeit. Aus den
Untersuchungsergebnissen (insbesondere Tabelle 2) zeigt sich, daß weder
Methylhydroxyethylcellulose oder Hydroxyethylcellulose allein noch die Kombination aus
Schichtsilikaten und Methylhydroxyethylcellulose zufriedenstellende Ergebnisse zeigen.
Verdickersysteme aus Schichtsilikaten und Hydroxyethylcellulose führen demgegenüber zu
wesentlich besseren Verhältnissen zwischen dem Abrutschverhalten und der
verarbeitungsoffenen Zeit.
Darüber hinaus sind für das erfindungsgemäße Verdickersystem aus Celluloseether und
SKS-21 (synthetischer Hektorit) weit weniger Einsatzmengen an Schichtsilikat bei
vergleichbaren Ergebnissen notwendig.
Gegenüber den Verdickersystemen aus natürlichem Schichtsilikat und einem Celluloseether
haben die erfindungsgemäßen Verdickerzusammensetzungen den Vorteil, daß sie keine
Graufärbungen zeigen und daher durch ihre weiße Farbe gleichzeitig zum Verfliesen und
Verfugen verwendet werden können.
Claims (7)
1. Verwendung von Verdickerzusammensetzungen aus Celluloseethern und synthetischem
Hektorit in Fliesenklebern.
2. Verwendung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der synthetische Hektorit der
Formel
entspricht, in der 0 x 1,2 0 y 4 und z 1, 2 oder 3 ist und M ein Kation der
Wertigkeit z bedeutet.
3. Verwendung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Celluloseether
Hydroxyethylcellulose eingesetzt wird.
4. Verwendung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Verdicker
zusammensetzung 40-95 Gew.-% Celluloseether und 5-60 Gew.-% synthetischen Hektorit
enthält.
5. Verwendung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Verdicker
zusammensetzung 60-90 Gew.-% Celluloseether und 10-40 Gew.-% synthetischen Hektorit
enthält.
6. Fliesenkleber, enthaltend eine Verdickerzusammensetzung aus Celluloseethern und
synthetischem Hektorit.
7. Fliesenkleber nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß 0,1-10 Gew.-% der
Verdickerzusammensetzung enthalten sind.
Priority Applications (2)
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---|---|---|---|
DE19549441A DE19549441A1 (de) | 1995-09-19 | 1995-09-19 | Verdickerzusammensetzung für Fliesenkleber |
DE1995134719 DE19534719A1 (de) | 1995-09-19 | 1995-09-19 | Verdickerzusammensetzung für Baustoffprodukte |
Applications Claiming Priority (2)
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Publication Number | Publication Date |
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DE19549441A1 true DE19549441A1 (de) | 1997-04-10 |
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ID=7772564
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19549441A Withdrawn DE19549441A1 (de) | 1995-09-19 | 1995-09-19 | Verdickerzusammensetzung für Fliesenkleber |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19549441A1 (de) |
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-
1995
- 1995-09-19 DE DE19549441A patent/DE19549441A1/de not_active Withdrawn
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KR20140105749A (ko) * | 2011-12-09 | 2014-09-02 | 다우 글로벌 테크놀로지스 엘엘씨 | 개질된 시멘트 조성물, 건조 모르타르 및 시멘트가 없는 혼합물의 제조방법 |
US9505658B2 (en) | 2011-12-09 | 2016-11-29 | Dow Global Technologies Llc | Method for providing modified cement compositions, dry mortars and cement-free mixtures |
KR102005261B1 (ko) | 2011-12-09 | 2019-07-30 | 다우 글로벌 테크놀로지스 엘엘씨 | 개질된 시멘트 조성물, 건조 모르타르 및 시멘트가 없는 혼합물의 제조방법 |
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