DE19548792A1 - Biaxial orientierte Polypropylenfolie mit verbesserten Migrationswerten - Google Patents
Biaxial orientierte Polypropylenfolie mit verbesserten MigrationswertenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine biaxial orientierte, mindestens einschichtige
Polypropylenfolie mit verbesserter Globalmigration, ein Verfahren zu ihrer
Herstellung und ihre Verwendung.
Biaxial orientierte Polypropylenfolien haben aufgrund ihres hervorragenden
anwendungs- und verarbeitungstechnischen Eigenschaften einen bedeutenden
Platz in der Verpackungsindustrie, insbesondere bei der Verpackung von
Lebens- und Genußmittel, eingenommen. In dieses Marktsegment fließt derzeit
etwa ca. 70% der produzierten Menge. Daneben gelangen BoPP-Folien in
technischen Anwendungen. Hervorzuheben sind die Metallisierung, die
Kaschierung und die Verwendung der Folie als Elektroisolation bei der
Kondensatorherstellung.
Die anwendungsrelevanten Eigenschaften der BoPP-Folien werden
hauptsächlich durch die biaxiale Orientierung bestimmt. BoPP-Folien haben
hohe mechanische Festigkeiten, eine gute Barrierewirkung, eine gute
Dimensionsstabilität in der Wärme, eine brilliante Optik und eine ausgezeichnete
Planlage infolge eines hervorragenden Dickenprofils.
Neben den genannten vorteilhaften Eigenschaften muß beim Einsatz der Folien
in der Lebens- und Genußmittelindustrie gewährleistet/sichergestellt sein, daß
von den Folien entsprechend der Bedarfsgegenständeverordnung (BGV) vom
10. April 1992 oder der EG-Richtlinie 90/128/EC-Directive, die mit der BGV
vom 10. April 1992 in Deutsches Recht umgesetzt wurde, eine Globalmigration
von 10 mg/dm² Folie nicht überschritten wird.
Die Globalmigration der Folien wird dabei in Kontakt mit verschiedenen Stoffen
gemessen. Diese sind destilliertes Wasser, 3%ige Essigsäure, 15%
Ethylalkohol und rektifiziertes Olivenöl. Bei Foliendicken unterhalb von 100 µm
ist der Kontakt der Folie zum Extraktionsmittel einseitig, bei Foliendicken
darüber hinaus wird im beidseitigen Kontakt gemessen. Die Grundbedingungen
für die Durchführung der Messungen sind 10 Tage bei einer Temperatur von
40°C. Die Messungen der Migrationswerte erfolgt in Anlehnung an DIN EN V
1186-2 und DIN EN V 1186-2.
Gut Migrierfähige Subtanzen im Polypropylen sind z. B. niedrig molekulare,
nicht oder nur wenig kristallierfähiges Polypropylen oder andere niedrigmolukare
Substanzen wie Wachse, Additive wie Stabilisatoren, innere und äußere
Gleitmittel, Antistatika und anorganisches und organische Partikel.
Die Migration gegenüber den drei erstgenannten Extraktionsmittel (destilliertes
Wasser, Essigsäure oder Alkohol) ist meistens von geringfügiger Bedeutung.
Problematisch kann die Migration gegenüber Fett oder (was gleichbedeutend
ist) gegenüber rektifiziertem Olivenöl sein. Das Öl oder das Fett dringt in das
Polypropylen ein (vornehmlich in die amorphen Bereiche), öffnet diese Bereiche,
löst die entsprechenden migrierfähigen Substanzen und extrahiert diese heraus.
Da es sich bei der Migration um die Bestimmung absoluter Werte handelt, ist
neben dem Gehalt an migrierfähigen Substanzen natürlich auch die Foliendicke
von Bedeutung. Die Menge an migrierfähigen Substanzen wächst proportional
mit der Foliendicke.
Nach dem Stand der Technik ist es bekannt, daß insbesondere Wachse
problematisch sind und zur Migration in Öl oder Fett neigen.
Migrationsmessungen zeigen, daß in der Regel bei den genannten
Prüfbedingungen das gesamte in der Folie enthaltene Wachs vollständig in das
Prüfmittel migriert, wodurch nur bestimmte Wachskonzentrationen zulässig
sind.
In Hoe 93/K047 ist eine kohlenwasserstoffhaltige Polypropylen-
Mehrschichtfolie beschrieben, die ein gegenüber dem Stand der Technik
verbessertes Migrationsverhalten aufweist. Dies wird dadurch erzielt, daß das
mit dem Polypropylen verträgliche Harz ein mittlere Molekulargewicht größer
1500 g/mol aufweist.
In (Wolff 5-Schicht Patent) wird ebenfalls eine kohlenwasserstoffhaltige
Polypropylen-Mehrschichtfolie beschrieben, die ein verbessertes
Migrationsverhalten und eine verbesserte Wassedampfbarriere aufweist. Die
verbesserte Migration wird in dieser Anmeldung dadurch erzielt, daß die Folie
5-schichtig aufgebaut ist, wobei die Basisschicht aus Polypropylen und
Kohlenwasserstoffharz besteht, die beiden Zwischenschichten ein
hochisotaktiches Polypropylen enthalten und die Deckschichten z. B.
Siegelschichten sein können. Die Zwischenschichten aus hochisotaktischem
Polypropylen dienen als Sperrschicht gegenüber Migration der
Kohlenwasserstoffharze in das Extraktionsmittel, insbesonder in Fette oder
rektifizierte Öle.
Bezüglich der Migration, vor allem der Migration in Ölen oder Fetten sind die
Polypropylenfolien verbesserungsbedürftig.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung bestand darin, eine biaxial orientierte
Polypropylenfolie zur Verfügung zu stellen, die sich durch verbesserte
Migrationswerte, insbesondere gegenüber Fette und rektifizierte Öle
auszeichnet. Die Folie muß lauf- und verfahrenssicher bei
Produktionsgeschwindigkeiten von bis zu 400 m/min herstellbar sein. Andere
physikalische Folieneigenschaften, die im Hinblick auf deren Verwendung als
Verpackungsfolie und/oder als Kaschierfolie gefordert sind, dürfen nicht
nachteilig beeinflußt werden. Die Folie soll einen hohen Glanz, keine optischen
Defekte in Form von Stippen oder Blasen, eine gute Kratzfestigkeit, auch bei
einer niedrigen Foliendicke einen störungsfreien Lauf auf schnellaufenden
Verpackungsmaschinen und im Falle transparenter Folientypen eine niedrige
Folientrübung aufweisen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine biaxial orientierte
Polypropylenfolie mit mindestens einer Basisschicht gelöst, deren
kennzeichnende Merkinale darin bestehen, daß die Basisschicht im
wesentlichen aus einem Polypropylen besteht, wobei
- - die mittlere isotaktische Blocklänge des Polypropylenmoleküls zwischen zwei Kettenbaufehlern im statistischen Mittel größer 40 ist
- - der n-heptanunlösliche Anteil des Polypropylens einen Kettenisotaxie- Index, gemessen mittels ¹³C-NMR-Spektroskopie, von mindestens 95% aufweist,
- - das Verhältnis von Gewichtsmittel Mw zu Zahlenmittel Mn der Molekulargewichtsverteilung kleiner als 4 ist, und
- - der n-heptanlösliche Anteil des Polypropylens kleiner als 1% ist und
- - die Globalmigration der Folie gemessen nach DIN EN V 1186-3 kleiner als 5 ist.
Die Unteransprüche geben bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung an,
welche nachstehend zusätzlich erläutert werden.
Erfindungsgemäß kann die Folie auch einschichtig sein und besteht dann nur
aus der im folgenden beschriebenen Basisschicht. Die Basisschicht ist im Sinne
der vorliegenden Erfindung diejenige Schicht, welche die größte Schichtdicke
von allen vorhandenen Schichten aufweist. Im allgemeinen macht die
Basisschicht bei mehrschichtigen Ausführungsformen mindestens 40%,
vorzugsweise 50 bis 98%, der Gesamtfoliendicke aus. In der mehrschichtigen
Ausführungsform weist die Folie auf ihrer Basisschicht mindestens eine,
gegebenenfalls beidseitig Deckschicht/en auf, welche die äußeren Schichten
der Folie bilden. In einer weiteren Ausführungsform weist die Folie auf ihrer
Basisschicht mindestens eine, gegebenenfalls beidseitig Zwischenschicht/en
auf.
Die Basisschicht der Folie besteht erfindungsgemäß im wesentlichen aus einem
Propylenpolymer, welches sich strukturell wesentlich von den herkömmlichen
isotaktischen Propylenhomopolymeren, die üblicherweise in der Basisschicht
von boPP-Folien eingesetzt werden, unterscheidet. Diese Strukturunterschiede
können durch die Herstellung der Propylenpolymeren mittels neuartiger
Metallocen-Katalysatoren erzielt werden.
Ein Merkmal dieses Strukturunterschiedes ist eine mittlere isotaktische
Blocklänge des Propylenpolymeren zwischen zwei Kettenbaufehlern von
mindestens 40, vorzugsweise mindestens 60 und insbesondere mindestens 70
Propyleneinheiten.
Das erfindungsgemäß eingesetzte Polypropylen kann zusätzlich über weitere
Parameter charakterisiert werden, die mit der besonderen Struktur des
Polymeren verknüpft sind.
Neben einer definierten mittleren isotaktischen Blocklänge zeichnet sich das
Polypropylen durch einen besonders niedrigen n-heptanlöslichen Anteil aus, der
im allgemeinen kleiner als 1,0 Gew.-%, vorzugsweise < 0 bis 0,6 Gew.-% ist
und insbesondere im Bereich von 0,5 bis 0,005 Gew.-% liegt, jeweils bezogen
auf das Gewicht des Ausgangspolymeren.
Der n-heptanunlösliche Anteil des Propylenpolymeren ist im allgemeinen
hochisotaktisch. Der mittels ¹³C-NMR-Spektroskopie bestimmte Kettenisotaxie-
Index des n-heptanunlöslichen Anteils beträgt mindestens 95%, vorzugsweise
mindestens 96% und insbesondere mindestens 97 bis 99%.
Die Molekulargewichtsverteilung ist ein weiterer geeigneter Parameter zur
Charakterisierung der Polymerstruktur. Sie ist vorteilhafterweise
vergleichsweise eng. Das Verhältnis des Gewichtsmittels Mw zum Zahlenmittel
Mn beträgt bevorzugt weniger als 4, vorzugsweise weniger als 3. Es liegt
insbesondere im Bereich von 1,5 bis 2,7.
Es war völlig überraschend, daß sich diese neuartigen Polypropylene trotz des
ausgesprochen niedrigen n-heptanlöslichen Anteiles, des hohen Kettenisotaxie-
Index und der sehr engen Molekulargewichtsverteilung zu biaxial orientierten
Polypropylenfolien verstrecken lassen. Weiterhin war es sehr überraschend, daß
die aus dem neuartigen Polymeren hergestellten Folien deutlich verbesserte
Migrationseigenschaften aufzeigen.
Das Propylenpolymer der vorstehend beschriebenen Struktur besteht im
wesentlichen aus Propyleneinheiten. Der Schmelzpunkt liegt im allgemeinen im
Bereich von 140 bis 175°C, vorzugsweise von 150 bis 175°C und
insbesondere von 155 bis 172°C und der Schmelzflußindex (Messung
DIN 53 735 bei 21,6 N Belastung und 230°C) beträgt 1,0 bis 30g/10min,
vorzugsweise von 1,5 bis 20 g/10 min und insbesondere 2,0 bis 16 g/10 min.
Die vorstehend beschrieben Polypropylene können vorteilhaft durch an sich
bekannte Verfahren hergestellt werden, bei denen Metallocenkatalysatoren
eingesetzt werden. Die Herstellung dieser Polypropylene ist nicht Gegenstand
der vorliegenden Erfindung. Die entsprechenden Verfahren sind bereits in
EP-A-0 302 424, EP-A-0 336 128 und EP-A-0 336 127 und EP-A-0 576 970
beschrieben, auf die hier ausdrücklich Bezug genommen wird.
Es hat sich gezeigt, daß die Strukturunterschiede des Polypropylens, die durch
dessen Herstellung mittels Metallocenkatalysator bedingt sind, günstig für den
E-Modul in Längsrichtung der daraus hergestellten Folie sind. Der E-Modul in
Längsrichtung ist bei Folien mit einer Basisschicht aus Metallocen-PP gegenüber
Folien aus Standard-PP deutlich verbessert.
Die herkömmlichen Ziegler-Natta-Katalysatoren weisen mehrere
unterschiedliche polymerisationsaktive Zentren auf, von denen jedes ein
andersartiges Polymeres herstellt. Dies führt zu Ketten mit stark
unterschiedlichen Molmassen. Es werden praktisch sowohl wachsartige
Polymere mit Kettenlängen von Mn kleiner als 10 000 als auch
ultrahochmolekulare Polymere mit einem Mn von größer als 1 000 000 erhalten.
Gleichzeitig sind die aktiven Zentren unterschiedlich in ihrer Stereospezifität.
Das Spektrum reicht von völlig unspezifischen Zentren über syndiospezifische
Zentren zu isospezifischen Zentren, wobei letztere wiederum eine
unterschiedliche Isospezifität aufweisen. Dies führt zu einem Produktgemisch
aus ataktischem Polypropylen, syndiotaktischem Polypropylen und
isotaktischem Polypropylen mit unterschiedlicher Kristallinität, d. h., mit
unterschiedlichen Schmelzpunkten. Syndiotaktisches Polypropylen führt zu
Verzug in der Folie, ataktisches Polypropylen zu Ausdünstungen (Migration) und
zur Reduzierung der Folienhärte und das isotaktisches Polypropylen ist ein
Material mit unterschiedlichen Schmelzpunkten, also kein einheitliches Produkt.
Keine Schwankungen in den Polymerisationsbedingungen führen zu
Schwankungen in der Zusammensetzung der drei charakteristischen
Kettentypen, d. h. wiederum zu einem unterschiedlichen, nicht eindeutig zu
charakterisierenden Produkt.
Die Metallocen-Katalysatoren haben dagegen ein eindeutig zu
charakterisierendes Polymerisationszentrum, das auf den jeweiligen
wünschenswerten Polymertypen durch Variation der Metallocen-Ligand-Sphäre
maßgeschneidert werden kann. Die Verteilung der Kettenlänge ist einheitlich.
Das Mw/Mn ist klein und liegt zwischen 1,7 und 4,0, vorzugsweise zwischen
1,8 und 3,0 und ganz insbesondere zwischen 2,0 und 2,7 (Schultz-Florey-
Verteilung). Gleichfalls weisen die aktiven Zentren auch eine einheitliche
Stereospezifität auf, was zu Ketten mit einem einheitlichen Schmelzpunkt, bzw.
Ketten mit einheitlichem stereospezifischem Aufbau führt. Es werden somit
Polymerketten gebildet, die sich in ihren mittleren isotaktischen Blocklängen nur
geringfügig unterscheiden. Dies spiegelt sich auch in einem einheitlichen
Schmelzpunkt wieder.
Im allgemeinen besteht die Basisschicht im wesentlichen aus dem vorstehend
beschriebenen Propylenpolymerenen. Gegebenenfalls können Additive in jeweils
wirksamen Mengen enthalten sein.
Übliche Additive sind Antiblockmittel, Neutralisationsmittel, Stabilisatoren,
Antistatika und Gleitmittel.
Die wirksame Menge an Antistatikum liegt im Bereich von 0,05 bis
0,5 Gew.-%.
Die wirksame Menge an Antiblockmittel liegt im Bereich von 0,1 bis 2 Gew.-%.
Die mittlere Teilchengröße liegt zwischen 1 und 6 µm, wobei Teilchen mit einer
kugelförmigen Gestalt, wie in der EP-A-0 236 945 und der DE-A-38 01 535
beschrieben, besonders geeignet sind.
Die wirksame Menge an Gleitmittel liegt im Bereich von 0,01 bis 3 Gew.-%.
Als Stabilisatoren können die üblichen stabilisierend wirkenden Verbindungen
für Ethylen-, Propylen- und andere α-Olefinpolymere eingesetzt werden. Deren
Zusatzmenge liegt zwischen 0,05 und 2 Gew.-%. Besonders geeignet sind
phenolische Stabilisatoren, Alkali-/Erdalkalistearate und/oder
Alkali-/Erdalkalicarbonate.
Neutralisationsmittel sind vorzugsweise Dihydrotalcit, Calciumstearat und/oder
Calciumcarbonat einer mittleren Teilchengröße von höchstens 0,7 µm, einer
absoluten Teilchengröße von kleiner 10 µm und einer spezifischen Oberfläche
von mindestens 40 m²/g.
Die erfindungsgemäße Polypropylenfolie umfaßt in einer bevorzugten
mehrschichtigen Ausführungsform mindestens eine, gegebenenfalls beidseitig
Deckschicht/en aus Polymeren aus -Olefinen mit 2 bis 10 Kohlenstoffatomen.
Im allgemeinen enthält die Deckschicht mindestens 70 Gew.- %, vorzugsweise
80 bis 100 Gew.-%, insbesondere 90 bis 98 Gew.-%, der -olefinischen
Polymeren, jeweils bezogen auf das Gewicht der Deckschicht und gegebenenfalls
Additive in jeweils wirksamen Mengen.
Beispiele für derartige α-olefinische Polymere sind ein Propylenhomopolymer
oder ein Copolymer von Ethylen und Propylen oder Ethylen und Butylen-1 oder
Propylen und Butylen-1 oder ein Terpolymer von Ethylen und Propylen und
Butylen-1 oder eine Mischung aus zwei oder mehreren der genannten Homo-,
Co- und Terpolymeren oder ein Blend aus zwei oder mehreren der genannten
Homo-, Co- und Terpolymeren, gegebenenfalls gemischt mit einem oder
mehreren der genannten Homo-, Co- und Terpolymeren.
Das in der Deckschicht eingesetzte Propylenhomopolymere besitzt einen
Schmelzpunkt von 140°C oder höher, wobei isotaktisches Homopolypropylen
mit einem n-heptanlöslichen Anteil von 6 Gew.- % und weniger, bezogen auf
das isotaktische Homopolypropylen, bevorzugt ist. Das Homopolymere hat im
allgemeinen einen Schmelzflußindex von 1,0 g/10 min bis 20 g/10 min.
Die in der Deckschicht bevorzugt eingesetzten vorstehend beschriebenen
Copolymeren weisen im allgemeinen einen Schmelzflußindex von 1,5 bis
30 g/10 min auf. Der Schmelzpunkt liegt vorzugsweise im Bereich von 120 bis
140°C. Die in der Deckschicht eingesetzten Terpolymeren haben einen
Schmelzflußindex im Bereich von 1,5 bis 30 g/10 min und einen Schmelzpunkt
im Bereich von 120 bis 140°C. Das vorstehend beschriebene Blend aus
Co- und Terpolymeren hat einen Schmelzflußindex von 5 bis 9 g/10 min und einen
Schmelzpunkt von 120 bis 150°C. Alle vorstehend angegebenen
Schmelzflußindices werden bei 230°C und einer Kraft von 21 ,6 N (DIN 53 735)
gemessen.
In einer matten Ausführungsform enthält die Deckschicht zusätzlich ein High
Density Polyethylen (HDPE), welches mit den vorstehend beschriebenen
Deckschichtpolymeren gemischt oder geblendet wird. Die Zusammensetzung
und Einzelheiten der matten Deckschichten sind beispielsweise in der deutschen
Patentanmeldung P 43 13 430.0 beschrieben, auf die hier ausdrücklich Bezug
genommen wird.
Gegebenenfalls können der/den Deckschicht/en die vorstehend für die
Basisschicht beschriebenen Additive wie Antistatika, Antiblockmittel, Pigmente,
Gleitmittel, Neutralisationsmittel und Stabilisatoren zugesetzt werden. Die
Mengenangaben in diesen Ausführungen beziehen sich auf das entsprechende
Gewicht der Deckschicht.
Die erfindungsgemäße Folie umfaßt mindestens die vorstehend beschriebene
Basisschicht, vorzugsweise mindestens eine Deckschicht. Je nach ihrem
vorgesehenen Verwendungszweck kann die Folie eine weitere Deckschicht auf
der gegenüberliegenden Seite aufweisen. Gegebenenfalls kann/können auch
einseitig eine oder beidseitig Zwischenschicht/en zwischen der Basis- und
der/den Deckschicht/en aufgebracht werden.
Bevorzugte Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Polypropylenfolie sind
dreischichtig. Aufbau, Dicke und Zusammensetzung einer zweiten Deckschicht
können unabhängig von der bereits vorhandenen Deckschicht gewählt werden,
wobei die zweite Deckschicht ebenfalls eine der vorstehend beschriebenen
Polymeren oder Polymermischungen enthalten kann, welche aber nicht mit der
der ersten Deckschicht identisch sein muß. Die zweite Deckschicht kann jedoch
auch andere gängige Deckschichtpolymere enthalten.
Die Dicke der Deckschicht/en ist im allgemeinen größer als 0,1 µm und liegt
vorzugsweise im Bereich von 0,1 bis 10 µm.
Die Zwischenschicht/en kann/können aus den für die Deckschichten
beschriebenen -olefinischen Polymeren bestehen. Die Zwischenschicht/en
kann/können die für die einzelnen Schichten beschriebenen üblichen Additive
enthalten.
Die Dicke der Zwischenschicht/en ist im allgemeinen größer als 0,3 µm und
liegt vorzugsweise im Bereich von 0,3 bis 15 µm.
Die Gesamtdicke der erfindungsgemäßen Polypropylenfolie kann innerhalb
weiter Grenzen variieren und richtet sich nach dem beabsichtigten Einsatz. Sie
beträgt vorzugsweise 4 bis 100 µm, wobei die Basisschicht etwa 40 bis 100%
der Gesamtfoliendicke ausmacht.
Die Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren zur Herstellung der
erfindungsgemäßen Polypropylenfolie nach dem an sich bekannten
Coextrusionsverfahren.
Im Rahmen dieses Verfahrens wird so vorgegangen, daß die Schicht oder die
den einzelnen Schichten der Folie entsprechende/n Schmelze/n durch eine
Flachdüse coextrudiert wird/werden, die so erhaltene Folie zur Verfestigung auf
einer oder mehreren Walze/n abgezogen wird, die Folie anschließend biaxial
gestreckt (orientiert), die biaxial gestreckte Folie thermofixiert und
gegebenenfalls an der zur Behandlung vorgesehenen Oberflächenschicht
corona- oder flammbehandelt wird.
Die biaxiale Streckung (Orientierung) wird im allgemeinen aufeinanderfolgend
durchgeführt, wobei die aufeinanderfolgende biaxiale Streckung, bei der zuerst
längs (in Maschinenrichtung) und dann quer (senkrecht zur Maschinenrichtung)
gestreckt wird, bevorzugt ist.
Zunächst wird wie beim Coextrusionsverfahren üblich das Polymere bzw. die
Polymermischung der einzelnen Schichten in einem Extruder komprimiert und
verflüssigt, wobei die gegebenenfalls zugesetzten Additive bereits im Polymer
bzw. in der Polymermischung enthalten sein können. Die Schmelzen werden
dann gleichzeitig durch eine Flachdüse (Breitschlitzdüse) gepreßt, und die
ausgepreßte mehrschichtige Folie wird auf einer oder mehreren Abzugswalzen
abgezogen, wobei sie abkühlt und sich verfestigt.
Die so erhaltene Folie wird dann längs und quer zur Extrusionsrichtung
gestreckt, was zu einer Orientierung der Molekülketten führt. Das
Längsstrecken wird man zweckmäßigerweise mit Hilfe zweier entsprechend
dem angestrebten Streckverhältnis verschieden schnellaufender Walzen
durchführen und das Querstrecken mit Hilfe eines entsprechenden
Kluppenrahmens. Die Längsstreckungsverhältnisse liegen im Bereich von 5 bis
9. Die Querstreckverhältnisse liegen im Bereich von 4 bis 12.
An die biaxiale Streckung der Folie schließt sich ihre Thermofixierung
(Wärmebehandlung) an, wobei die Folie etwa 0,1 bis 10 s lang bei einer
Temperatur von 100 bis 160°C gehalten wird. Anschließend wird die Folie in
üblicher Weise mit einer Aufwickeleinrichtung aufgewickelt.
Es hat sich als besonders günstig erwiesen, die Abzugswalze oder -walzen,
durch die die ausgepreßte Folie abgekühlt und verfestigt wird, durch einen
Heiz- und Kühlkreislauf bei einer Temperatur von 10 bis 100°C.
Die Temperaturen, bei denen Längs- und Querstreckung durchgeführt werden,
können in einem relativ großen Bereich variieren und richten sich nach den
gewünschten Eigenschaften der Folie. Im allgemeinen wird die Längsstreckung
vorzugsweise bei 80 bis 170°C und die Querstreckung vorzugsweise bei 100
bis 200°C durchgeführt.
Bevorzugt wird/werden nach der biaxialen Streckung eine oder beide
Oberfläche/n der Folie nach einer der bekannten Methoden corona- oder
flammbehandelt. Die Behandlungsintensität liegt im allgemeinen im Bereich von
37 bis 50 mN/m, vorzugsweise 39 bis 45 mN/m.
Bei der Coronabehandlung wird zweckmäßigerweise so vorgegangen, daß die
Folie zwischen zwei als Elektroden dienenden Leiterelementen hindurchgeführt
wird, wobei zwischen den Elektroden eine so hohe Spannung, meist
Wechselspannung (etwa 5 bis 20 kV und 5 bis 30 kHz), angelegt ist, daß
Sprüh- oder Coronaentladungen stattfinden können. Durch die Sprüh- oder
Coronaentladung wird die Luft oberhalb der Folienoberfläche ionisiert und
reagiert mit den Molekülen der Folienoberfläche, so daß polare Einlagerungen in
der im wesentlichen unpolaren Polymermatrix entstehen.
Für eine Flammbehandlung mit polarisierter Flamme (vgl. US-A-4,622,237) wird
eine elektrische Gleichspannung zwischen einem Brenner (negativer Pol) und
einer Kühlwalze angelegt. Die Höhe der angelegten Spannung beträgt zwischen
400 und 3 000 V, vorzugsweise liegt sie im Bereich von 500 bis 2 000 V.
Durch die angelegte Spannung erhalten die ionisierten Atome eine erhöhte
Beschleunigung und treffen mit größerer kinetischer Energie auf die
Polymeroberfläche. Die chemischen Bindungen innerhalb des Polymermoleküls
werden leichter aufgebrochen, und die Radikalbildung geht schneller
vonstatten. Die thermische Belastung des Polymeren ist hierbei weitaus
geringer als bei der Standardflammbehandlung, und es können Folien erhalten
werden, bei denen die Siegeleigenschaften der behandelten Seite sogar besser
sind als diejenigen der nicht behandelten Seite.
Die erfindungsgemäße Folie ist gegenüber Folien nach dem Stand der Technik
in ihrem Migrationswerten deutlich verbessert.
Zur Charakterisierung der Rohstoffe und der Folien wurden die folgenden
Meßmethoden benutzt:
Der Schmelzflußindex wurde nach DIN 53 735 bei 21 ,6 N Belastung und
230°C gemessen.
DSC-Messung, Maximum der Schmelzkurve, Aufheizgeschwindigkeit 20°C/min.
Die Wasserdampfdurchlässigkeit wird gemäß DIN 53 122 Teil 2 bestimmt. Die
Bestimmung der Sauerstoffbarrierewirkung erfolgt gemäß Entwurf DIN 53 380
Teil 3 bei einer Luftfeuchte von 53%.
Die Trübung der Folie wurde nach ASTM-D 1003-52 gemessen.
Der Glanz wurde nach DIN 67 530 bestimmt. Gemessen wurde der
Reflektorwert als optische Kenngröße für die Oberfläche einer Folie. Angelehnt
an die Normen ASTM-D 523-78 und ISO 2813 wurde der Einstrahlwinkel mit
60 oder 85 eingestellt. Ein Lichtstrahl trifft unter dem eingestellten
Einstrahlwinkel auf die ebene Prüffläche und wird von dieser reflektiert bzw.
gestreut. Die auf den photoelektronischen Empfänger auffallenden Lichtstrahlen
werden als proportionale elektrische Größe angezeigt. Der Meßwert ist
dimensionslos und muß mit dem Einstrahlwinkel angegeben werden.
Die Oberflächenspannung wurde mittels der sogenannten Tintenmethode (DIN
53 364) bestimmt.
Die coronabehandelten Folien wurden 14 Tage nach ihrer Produktion
(Kurzzeitbeurteilung) bzw. 6 Monate nach ihrer Produktion (Langzeitbeurteilung)
bedruckt. Die Farbhaftung wurde mittels Klebebandtest beurteilt. Konnte
mittels Klebeband wenig Farbe abgelöst werden, so wurde die Farbhaftung mit
mäßig und bei deutlicher Farbablösung mit schlecht beurteilt.
Die Reißfestigkeit und die Reißdehnung werden nach DIN 53455 bestimmt.
Der E-Modul wird gemäß DIN 53 457 bzw. ASTM 882 bestimmt.
Zur Messung des Warmblockverhaltens werden zwei einseitig filzbeklebte
Holzklötzchen mit den Abmessungen 72 mm×41 mm×13 mm in die zu
vermessende Folie eingeschlagen und gesiegelt. Auf die mit den Filzauflagen
zueinandergekehrten Holzklötzchen wird ein Gewicht von 200 g plaziert und
dieser Aufbau in einen auf 70°C vortemperierten Wärmeofen gebracht und dort
über 2 h belassen. Danach wird für 30 min auf Raumtemperatur (21°C)
abgekühlt, das Gewicht von den Holzklötzchen heruntergenommen und das
obere Klötzchen mittels einer mechanischen Apparatur vom unteren Klötzchen
heruntergezogen. Die Auswertung erfolgt über 4 Einzelmessungen, über die
dann eine maximale Abschubkraft (gemessen in N) festgestellt wird. Die
Spezifikation ist erfüllt, wenn keine der Einzelmessungen über 5 N liegt.
Das mittlere Molekulargewicht Mw und Mn (Gewichtsmittel Mw und
Zahlenmittel Mn) und die mittlere Molmassen-Dispersität wurden in Anlehnung
an DIN 55 672, Teil 1, mittels Gelpermeationschromatographie bestimmt.
Anstelle von THF wurde als Elutionsmittel Orthodichlorbenzol verwendet. Da
die zu untersuchenden olefinischen Polymeren bei Raumtemperatur nicht löslich
sind, wird die gesamte Messung bei erhöhter Temperatur (135°C)
durchgeführt.
Der isotaktische Anteil des Homopolymeren als auch der isotaktische Anteil der
Folie können in Näherung durch die unlösliche Fraktion des Rohstoffes bzw. der
Folie in einem geeigneten Lösungsmittel charakterisiert werden. Es hat sich als
zweckmäßig erwiesen n-Heptan zu verwenden. Üblicherweise führt man eine
Soxhlet-Extraktion mit siedendem n-Heptan durch. Zur Erzielung einer guten
Reproduzierbarkeit ist es zweckmäßig, das Soxhlet anstelle von Granulat mit
einem Preßling zu befüllen. Die Dicke des Preßlings sollte hierbei 500
Mikrometer nicht übersteigen. Für die quantitative Erfassung des ataktischen
Anteils des Polymeren ist es von entscheidender Bedeutung, eine ausreichende
Extraktionszeit sicherzustellen. In der Regel liegt die Extraktionszeit im Bereich
von 8 bis 24 Stunden.
Die operationelle Definition des isotaktischen Anteils PPiso in Prozent ist
gegeben durch das Verhältnis der Gewichte der getrockneten
n-heptanunlöslichen Fraktion zur Einwaage:
PPiso = 100 × (n-heptanunlösliche Fraktion/Einwaage)
Eine Analyse des getrockneten n-Heptan-Extraktes zeigt, daß dieser in der
Regel nicht aus reinem ataktischen Propylenpolymeren besteht. Bei der
Extraktion werden auch aliphatische und olefinische Oligomere, insbesondere
isotaktische Oligomere sowie auch mögliche Zusatzstoffe wie z. B. hydrierte
Kohlenwasserstoffharze, miterfaßt.
Der oben definierte isotaktische Anteil PPiso ist für die Charakterisierung der
Kettenisotaxie der Polymeren nicht ausreichend. Es erweist sich als sinnvoll,
den Kettenisotaxie-Index II des Propylenpolymeren mittels hochauflösender
¹³C-NMR-Spektroskopie zu bestimmen, wobei als NMR-Probe nicht der
Originalrohstoff, sondern dessen n-heptanunlösliche Fraktion zu wählen ist. Zur
Charakterisierung der Isotaxie von Polymerketten benutzt man in der Praxis
meist den 13C-NMR-spektroskopischen Triaden-Isotaxie-Index II (Triaden).
Die Bestimmung des Kettenisotaxie-Index II (Triaden) des n-heptanunlöslichen
Anteils des Polymeren sowie der Folie wird aus dessen bzw. deren
¹³CNMR-Spektrum bestimmt. Man vergleicht die Intensitäten von
Triaden-Signalen, welche aus den Methylgruppen mit unterschiedlichen lokalen
Umgebungen resultieren.
Hinsichtlich der Auswertung des ¹³C-NMR-Spektrums sind zwei Fälle zu
unterscheiden:
- A) Der untersuchte Rohstoff ist ein reines Propylenhomopolymer ohne statistischen C₂-Gehalt.
- B) Der untersuchte Rohstoff ist ein Propylenpolymer mit einem geringen statistischen C₂-Gehalt, im folgenden C₂-C₃-Copolymer genannt.
Der Kettenisotaxie-Index des Homopolymeren wird aus dessen ¹³C-NMR-
Spektrum bestimmt. Man vergleicht die Intensitäten von Signalen, welche aus
den Methylgruppen mit unterschiedlicher Umgebung resultieren. Im ¹³C-NMR-
Spektrum eines Homopolymeren treten im wesentlichen drei Gruppen von
Signalen, sogenannte Triaden, auf.
- 1. Bei einer chemischen Verschiebung von etwa 21 bis 22 ppm tritt die "mm-Triade" auf, welche den Methylgruppen mit links und rechts unmittelbar benachbarten Methylgruppen zugeordnet wird.
- 2. Bei einer chemischen Verschiebung von etwa 20,2 bis 21 ppm tritt die "mr-Triade" auf, welche den Methylgruppen mit links oder rechts unmittelbar benachbarten Methylgruppen zugeordnet wird.
- 3. Bei einer chemischen Verschiebung von etwa 19,3 bis 20 ppm tritt die "rr-Triade" auf, welche den Methylgruppen ohne unmittelbar benachbarte Methylgruppen zugeordnet wird.
Die Intensitäten der zugeordneten Signalgruppen werden als Integral der Signale
bestimmt. Der Kettenisotaxie-Index ist wie folgt definiert:
worin Jmm, Jmr und Jrr die Integrale der zugeordneten Signalgruppen bedeuten.
Abb. 1 ist eine schematisch vergrößerte Darstellung eines ¹³C-NMR Spektrums
von einem Ethylen-Propylen-Copolymeren. Die chemische Verschiebung der
interessierenden Methylgruppen liegt im Bereich 19 bis 22 ppm. Wie in Abb. 1
ersichtlich kann das Spektrum der Methylgruppen in drei Blöcke unterteilt
werden. In diesen Blöcken erscheinen die CH₃-Gruppen in triadischen
Sequenzen, deren Zuordnung zu den lokalen Umgebungen im folgenden näher
erläutert wird:
CH₃-Gruppen in der PPP-Sequenz (mm-Triade)
CH₃-Gruppen in der PPP-Sequenz (mr- oder rm-Triaden)
und CH₃-Gruppen in der EPP-Sequenz (m-Kette):
CH₃-Gruppen in der PPP-Sequenz (rr-Triaden):
CH₃-Gruppen in einer EPP-Sequenz (r-Kette):
CH₃-Gruppen in einer EPE-Sequenz:
Bei der Bestimmung des triadenbezogenen Kettenisotaxie-Index II (Triaden) des
n-heptanunlöslichen Anteils eines Ethylen-Propylen-Copolymers werden nur
PPPTriaden in Betracht gezogen, d. h. nur solche Propylen-Einheiten, die
zwischen zwei benachbarten Propylen-Einheiten liegen (siehe auch
EP-B-0 115 940, Seite 3, Zeilen 48 und 49).
Die Definition des Triaden-Isotaxie-Index eines Ethylen-Propylen-Copolymeren
lautet:
II (Triaden) = 100 × (Jmm/Jppp)
Berechnung des Kettenisotaxie-Index eines Ethylen-Propylen-Copolymers:
- 1. Jmm ist gegeben durch das Peakintegral von Block 1.
- 2. Berechne das Integral (Jgesamt) aller Methylgruppenpeaks in den Blöcken 1, 2 und 3.
- 3. Durch einfache Betrachtungen läßt sich zeigen, daß Jppp = Jgesamt - JEPP - JEPE.
60 bis 100 mg Polypropylen werden in 10 mm-NMR-Röhrchen eingewogen und
Hexachlorbutadien und Tetrachlorethan in einem Mischungsverhältnis von etwa
1,5 : 1 zugegeben, bis eine Füllhöhe von ca. 45 mm erreicht ist. Die Suspension
wird so lange (in der Regel ca. eine Stunde) bei ca. 140°C aufbewahrt, bis eine
homogene Lösung entstanden ist. Um den Lösevorgang zu beschleunigen, wird
die Probe von Zeit zu Zeit mit einem Glasstab gerührt.
Die Aufnahme des ¹³C-NMR-Spektrums erfolgt bei erhöhter Temperatur (in der
Regel 365 K) unter Standardmeßbedingungen (halbquantitativ).
Die mittlere isotaktische Blocklänge niso wird aus dem ¹³C-NMR-Spektrum
gemäß der Formel
niso = 1 + 2 Jmm/Jmr
bestimmt.
Die Propylenpolymeren wurden mit Hilfe von Metallocenkatalysatoren durch die
im folgenden exemplarisch beschriebenen Polymerisationsreaktionen
hergestellt:
Ein trockener 150 dm³ großer Reaktor wurde mit Stickstoff gespült und bei
20°C mit 80 dm³ eines Benzinschnittes mit dem Siedebereich 100 bis 120°C
gefüllt. Dann wurde der Gasraum durch fünfmaliges Aufdrücken von Propylen,
welches unter einem Druck von 2 bar steht, und Entspannen stickstofffrei
gespült.
Nach Zugabe von 50 l flüssigem Propylen wurden 64 cm³ toluolische
Methylaluminoxlösung (entsprechend 100 m mol Al, Molmasse nach
kryoskopischer Bestimmung 1000 g/mol) zugegeben und der Reaktorinhalt auf
50°C hochgeheizt. Durch Zudosierung von Wasserstoff wurde ein
Wasserstoffgehalt im Gasraum des Reaktors von 1,2% eingestellt und später
dann durch Nachdosierung während der gesamten Polymerisationszeit konstant
gehalten (Überprüfung on-line durch Gaschromatographie).
20 mg des Metallocens rac-Dimethylsilandiylbis (2-methyl-4,6-diisopropyl-1-
indenyl)zirkondichlorid wurden in 16 ml toluolischer Methylaluminoxanlösung
(entsprechend 25 m mol Al) gelöst und in den Reaktor gegeben.
Durch Kühlung wurde der Reaktor 10 h bei 50°C gehalten, dann wurde durch
Zugabe von 50 Ndm³ CO₂-Gas die Polymerisation gestoppt und das gebildete
Polymer vom Suspensionsmedium abgetrennt und getrocknet.
Es wurden 21,9 kg Polymerpulver entsprechend einer Metallocenaktivität von
109,5 kg PP/g Metallocen h erhalten. Das Polymere ist durch folgende
weitere Daten gekennzeichnet:
Viskositätszahl VZ: 228 cm³/g
mittlere Molmasse Mw: 225 000 g/mol
Mw/Mn: 2,5
Schmelzpunkt Tm: 150°C
Schmelzflußindex MFI: 7,0 g/10 min
Mittlere isotaktische Blocklänge niso: ca. 80
Isotaxie-Index: ca. 97,5%
mittlere Molmasse Mw: 225 000 g/mol
Mw/Mn: 2,5
Schmelzpunkt Tm: 150°C
Schmelzflußindex MFI: 7,0 g/10 min
Mittlere isotaktische Blocklänge niso: ca. 80
Isotaxie-Index: ca. 97,5%
Die Polymerisation von Beispiel 1 wurde wiederholt, verwendet wurde jedoch
das Metallocen rac-Dimethylsilandiylbis (2-methyl-4,5-benzo-1-indenyl)
zirkondichlorid. Die Polymerisationstemperatur betrug 60°C und es wurden 6,5
h polymerisiert. Die Metallocenaktivität betrug in diesem Fall 173 kg PP/g
Metallocen * h. Das Polymere ist durch die weiteren Daten wie folgt
gekennzeichnet:
Viskositätszahl VZ: 258 cm³/g
mittlere Molmasse Mw: 302 000 g/mol
Mw/Mn: 2,3
Schmelzpunkt Tm: 147°C
Schmelzflußindex MFI: 4,3 g/10 min
Mittlere isotaktische Blocklänge niso: ca. 80
Isotaxie-Index: ca. 97,5%
mittlere Molmasse Mw: 302 000 g/mol
Mw/Mn: 2,3
Schmelzpunkt Tm: 147°C
Schmelzflußindex MFI: 4,3 g/10 min
Mittlere isotaktische Blocklänge niso: ca. 80
Isotaxie-Index: ca. 97,5%
Die Polymerisation von Beispiel 1 wurde wiederholt, verwendet wurden jedoch
10 mg des Metallocen rac-Dimethylsilandiylbis (2-methyl-4-phenyl-1-indenyl)
zirkondichlorid. Die Wasserstoffkonzentration im Gasraum des Reaktors war
1,8 Vol.-%. Die Metallocenaktivität betrug 227 kg PP/g Metallocen * h. Das
Polymere ist durch die weiteren Daten wie folgt gekennzeichnet:
Viskositätszahl VZ: 230 cm³/g
mittlere Molmasse Mw: 274 500 g/mol
Mw/Mn: 2,0
Schmelzpunkt Tm: 160°C
Schmelzflußindex MFI: 4,0 g/10 min
Mittlere isotaktische Blocklänge niso: ca. 100
Isotaxie-Index: ca. 98%
mittlere Molmasse Mw: 274 500 g/mol
Mw/Mn: 2,0
Schmelzpunkt Tm: 160°C
Schmelzflußindex MFI: 4,0 g/10 min
Mittlere isotaktische Blocklänge niso: ca. 100
Isotaxie-Index: ca. 98%
Es wurde wie in Beispiel 1 verfahren, während der Polymerisation wurden
jedoch zwei unterschiedliche Wasserstoffkonzentrationen verwendet. Zunächst
wurde im Gasraum des Reaktors ein Wasserstoffgehalt von 10 Vol.-%
eingestellt und durch Nachdosierung konstant gehalten bis der
Polypropylendruck im Reaktor durch Abpolymerisieren des Propylens auf 6 bar
gefallen war. Dann wurde durch kurzes Abgasen der Wasserstoff auf
1,0 Vol.-% reduziert und bei dieser Wasserstoffkonzentration die
Polymerisation weitergeführt.
Es wurden 10 mg des Metallocens rac-Dimethylsilandiylbis (2-ethyl-4-phenyl-1-
indenyl)zirkondichlorid wurden in 16 ml toluolischer Methylaluminoxanlösung
(entsprechend 25 m mol Al) gelöst und in den Reaktor gegeben.
Es wurden 16,2 kg Polymerpulver entsprechend einer Metallocenaktivität von
162 kg PP/g Metallocen h erhalten. Das Polymere ist durch folgende weitere
Daten gekennzeichnet:
Viskositätszahl VZ: 245 cm³/g
mittlere Molmasse Mw: 358 000 g/mol
Mw/Mn: 3,0
Schmelzpunkt Tm: 161°C
Schmelzflußindex MFI: 4,6 g/10 min
Mittlere isotaktische Blocklänge niso: ca. 100
Isotaxie-Index: ca. 98%
mittlere Molmasse Mw: 358 000 g/mol
Mw/Mn: 3,0
Schmelzpunkt Tm: 161°C
Schmelzflußindex MFI: 4,6 g/10 min
Mittlere isotaktische Blocklänge niso: ca. 100
Isotaxie-Index: ca. 98%
Es wurde durch stufenweise Orientierung in Längs- und Querrichtung eine
transparente einschichtige Folie mit einer Gesamtdicke von 40 µm hergestellt.
Der verwendete Rohstoff für die Folie war:
89,35 Gew.- % hochisotaktisches Polypropylen der Firma Hoechst AG
0,15 Gew.-% Stabilisator
0,20 Gew.-% Antiblockmittel mit einer mittleren Teilchengröße von 2 µm
0,30 Gew.- % Gleitmittel
10,00 Gew.-% niedrig molekularer PE-Wachs
0,15 Gew.-% Stabilisator
0,20 Gew.-% Antiblockmittel mit einer mittleren Teilchengröße von 2 µm
0,30 Gew.- % Gleitmittel
10,00 Gew.-% niedrig molekularer PE-Wachs
Das Polypropylenhomopolymer wurde nach Beispiel 3 hergestellt. Die
Herstellungsbedingungen in den einzelnen Verfahrensschritten waren:
Die auf diese Weise hergestellte Folie hatte die in der Tabelle aufgelisteten
Eigenschaften (erste Zeile: Beispiel 5).
Es wurde durch Coextrusion und anschließender stufenweise Orientierung in
Längs- und Querrichtung eine transparente siegelfähige dreischichtige Folie mit
symmetrischem Aufbau mit einer Gesamtdicke von 40 µm hergestellt. Die
Deckschichten hatten eine Dicke von jeweils 0,6 µm.
A-Basisschicht:
99,85 Gew.- % hochisotaktisches Polypropylen der Firma Hoechst AG
0,15 Gew.-% Antistatikum
99,85 Gew.- % hochisotaktisches Polypropylen der Firma Hoechst AG
0,15 Gew.-% Antistatikum
Das Polypropylen des Basisrohstoffs wurde nach Beispiel 3 hergestellt.
B-Deckschichten:
98,77 Gew.-% statistisches Ethylen-Propylen-Copolymeres mit einem C₂- Gehalt von 4,5 Gew.-%
0,33 Gew.-% Antiblockmittel mit einer mittleren Teilchengröße von 2 µm
0,90 Gew.-% Gleitmittel
98,77 Gew.-% statistisches Ethylen-Propylen-Copolymeres mit einem C₂- Gehalt von 4,5 Gew.-%
0,33 Gew.-% Antiblockmittel mit einer mittleren Teilchengröße von 2 µm
0,90 Gew.-% Gleitmittel
Die Herstellungsbedingungen in den einzelnen Verfahrensschritten waren:
Die auf diese Weise hergestellte Folie hatte die in der Tabelle aufgelisteten
Eigenschaften ( Beispiel 6).
im Vergleich zu Beispiel 6 wurde ein herkömmliches Polypropylen der Fa.
Hoechst AG genommen. Der n-heptanlösliche Anteil der Folie hatte einen
mittels ¹³C-NMR-Spektroskopie gemessenen Kettenisotaxie-Index von 93%.
Das Mw/Mn betrug 4,5 und der n-heptanlösliche Anteil betrug 4 Gew.-%.
Claims (14)
1. Biaxial orientierte Polypropylenfolie, welche mindestens eine Basisschicht
aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß die Basisschicht im wesentlichen
aus einem Polypropylen besteht, wobei
- - die mittlere isotaktische Blocklänge des Polypropylenmoleküls zwischen zwei Kettenbaufehlern im statistischen statistischen Mittel größer als 40 ist
- - der n-heptanunlösliche Anteil des Polypropylens einen Kettenisotaxie- Index, gemessen mittels ¹³C-NMR-Spektroskopie, von mindestens 95% aufweist
- - das Verhältnis von Gewichtsmittel Mw zu Zahlenmittel Mn der Molekulargewichtsverteilung kleiner als 4 ist, und
- - der n-heptanlösliche Anteil des Polypropylens kleiner als 1% ist und
- - die Globalmigration der Folie gemessen gemäß DIN EN V 1186-3 kleiner 5 ist.
2. Polypropylenfolie nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Basisschicht ein Polypropylen enthält, dessen Mw/Mn kleiner 3,0, und
insbesondere kleiner als 2,7, ist.
3. Polypropylenfolie gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 2,
dadurch gekennzeichnet, daß sie mindestens einseitig, vorzugsweise
beidseitig, eine Deckschicht aus α-olefinischen Polymeren aufweist.
4. Polypropylenfolie gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß ein- oder beidseitige Zwischenschicht/en
aus α-olefinischen Polymeren zwischen der Basis- und der/den
Deckschicht/en angebracht ist/sind.
5. Polypropylenfolie gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Basisschicht Antistatikum enthält.
6. Polypropylenfolie gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die Deckschicht/en Gleitmittel und/oder
Antiblockmittel enthält/enthalten.
7. Polypropylenfolie gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß die Zwischenschicht/en
Neutralisationsmittel, Stabilisator, Antistatika und/oder Antiblockmittel
enthält/enthalten.
8. Polypropylenfolie gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7,
daß die Deckschicht/en siegelfähig ist/sind.
9. Polypropylenfolie gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7,
daß die Deckschicht/en nicht siegelfähig ist/sind.
10. Polypropylenfolie gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß die Dicke der Folie 4 bis 100 µm beträgt,
wobei die Basisschicht etwa 40 bis 60% der Gesamtdicke ausmacht.
11. Polypropylenfolie gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß sie einschichtig ist.
12. Verfahren zur Herstellung einer Polypropylenfolie gemäß Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Polymeren der einzelnen Schichten in
einem Extruder erwärmt, komprimiert und aufgeschmolzen werden, die
den einzelnen Schichten der Folie entsprechenden Schmelzen gemeinsam
und gleichzeitig durch eine Flachdüse extrudiert werden und die so
erhaltene Folie auf einer Abzugswalze gezogen wird, wobei sie sich
abkühlt und verfestigt und die so erhaltene Vorfolie längs und quer
orientiert wird, wobei die Orientierung in Längsrichtung mit einem
Längsstreckverhältnis von 5 : 1 bis 9 : 1 und in Querrichtung mit einem
Querstreckverhältnis von 4 : 1 bis 12 : 1 erfolgt.
13. Verwendung der Polypropylenfolie gemäß einem oder mehreren
Ansprüchen 1 bis 11 als Verpackungsfolie.
14. Verwendung der Polypropylenfolie gemäß einem oder mehreren
Ansprüchen 1 bis 11 als Kaschierfolie.
Priority Applications (8)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1995148792 DE19548792A1 (de) | 1995-12-27 | 1995-12-27 | Biaxial orientierte Polypropylenfolie mit verbesserten Migrationswerten |
EP19960108234 EP0745477A1 (de) | 1995-05-31 | 1996-05-23 | Biaxial orientierte Polypropylenfolie mit verbessertem Migrationswiderstand |
CA 2178110 CA2178110A1 (en) | 1995-05-31 | 1996-05-30 | Biaxially oriented polypropylene film having improved migration values |
AU54659/96A AU720633B2 (en) | 1995-05-31 | 1996-05-30 | Biaxially oriented polypropylene film having improved migration values |
KR1019960018977A KR960040645A (ko) | 1995-05-31 | 1996-05-31 | 이행 값이 개선된 이축 연신 폴리프로필렌 필름 |
JP13891296A JPH091651A (ja) | 1995-05-31 | 1996-05-31 | 改良されたマイグレーション特性を有する二軸延伸ポリプロピレンフィルム |
BR9602580A BR9602580A (pt) | 1995-05-31 | 1996-05-31 | Película de polipropileno orientada biaxialmente processo para sua produção e suas aplicações |
US08/967,205 US6063483A (en) | 1995-05-31 | 1997-10-29 | Biaxially oriented polypropylene film having improved migration values |
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Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE19548792A1 true DE19548792A1 (de) | 1997-07-03 |
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Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE1995148792 Withdrawn DE19548792A1 (de) | 1995-05-31 | 1995-12-27 | Biaxial orientierte Polypropylenfolie mit verbesserten Migrationswerten |
Country Status (1)
Country | Link |
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- 1995-12-27 DE DE1995148792 patent/DE19548792A1/de not_active Withdrawn
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8130 | Withdrawal |