DE19542418B4 - Verfahren zur Steuerung eines Hochfrequenzgenerators für koagulierendes Schneiden mit starkem Lichtbogen in der Hochfrequenzchirurgie - Google Patents

Verfahren zur Steuerung eines Hochfrequenzgenerators für koagulierendes Schneiden mit starkem Lichtbogen in der Hochfrequenzchirurgie Download PDF

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Abstract

Verfahren zur Steuerung eines Hochfrequenzgenerators für die Hochfrequenzchirurgie wobei
• der momentane Effektivwert (U) der Ausgangsspannung des Hochfrequenzgenerators durch eine Regeleinrichtung (1) eingestellt wird,
• die Intensität des Lichtbogens durch eine Messeinrichtung (2) ermittelt und von dieser ein Ausgangssignal entsprechend dieser Intensität abgegeben wird
• und der Effektivwert (U) der Ausgangsspannung des Hochfrequenzgenerators in zeitlicher Folge so verändert wird, dass mindestens zwei aufeinanderfolgende Zeitabschnitte zyklisch wiederholt werden,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Effektivwert (U) der Ausgangsspannung des Hochfrequenzgenerators während Zeitabschnitt I so geregelt wird, dass sich ein konstantes Verhältnis der Effektivwerte des Oberwellengehaltes im Ausgangsstrom des Hochfrequenzgenerators zum gesamten Ausgangsstrom des Hochfrequenzgenerators ergibt, wobei dieses Verhältnis oberhalb eines Wertes von 10 % liegt
und dass der Effektivwert (U) der Ausgangsspannung des Hochfrequenzgenerators während Zeitabschnitt I derart geregelt wird, dass sich zwischen Schneidelektrode und Gewebe eine Entladung aufgrund eines starken Lichtbogens derart einstellt, dass sich im...

Description

  • Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Steuerung eines Hochfrequenzgenerators für die Hochfrequenzchirurgie und auf einen Hochfrequenzgenerator zur Durchführung des Verfahrens.
  • Fließt ein, mit Hilfe eines Hochfrequenzgenerators eingespeister, hochfrequenter Strom durch biologisches Gewebe, so führt er in diesem verlustbehafteten Medium zu einer Erwärmung, die mit der Stromdichte einhergeht. Verteilt sich der Strom ausgehend von einer kleinflächigen Elektrode (Koagulations- oder Schneidelektrode) in die Tiefe des Gewebes hinein, so erhält man die stärkste Erwärmung unmittelbar an der Elektrode, da dort die höchste Stromdichte auftritt. Die Erwärmung nimmt in die Tiefe des Gewebes hinein ab. Wird das Gewebe über ca. 60°C erhitzt, kommt es zu einer irreversiblen Schädigung, der sogenannten Koagulation. Bei einer Erhitzung über den Siedepunkt der Gewebeflüssigkeit hinaus verdampft diese und es bildet sich eine Dampfschicht um die Elektrode, die diese vom Gewebe isoliert. Ist die Ausgangsspannung des Hochfrequenzgenerators groß genug, so wird die isolierende Dampfschicht von Lichtbögen durchschlagen. Am Auftreffpunkt der Lichtbögen kommt es wegen der hohen Stromdichte zu einem schlagartigen Verdampfen der Gewebeflüssigkeit und die Zellstruktur wird aufgerissen. Ist die insgesamt eingespeiste Hochfrequenzleistung groß genug, so kann die Elektrode durch das Gewebe bewegt werden und man spricht vom Schneiden. Wissenschaftliche Untersuchungen der Erfinder zeigen, daß das Vorhandensein einer elektrodenumfassenden Dampfschicht eine notwendige Bedingung zum Schneiden darstellt. Aufgrund der hohen Energiedichte am Auftreffpunkt eines Lichtbogens auf der Gewebeoberfläche werden die im Gewebe enthaltenen Eiweißmoleküle abgebaut und es entsteht neben verschiedenen Zwischenabbauprodukten auch Kohlenstoff. Man spricht von einer Karbonisation, die aus medizinischer Sicht wegen der toxischen und teilweise karzinogenen Zwischenabbauprodukte sehr bedenklich ist. Da das Schneiden mit HF-Strom auf dessen thermischer Wirkung beruht und bei wesentlich höheren Temperaturen erfolgt, als zur Koagulation erforderlich sind, ist es verständlich, daß der eigentliche Trennvorgang immer auch mit einer Koagulation und oftmals sogar mit einer Karbonisation der Schnittränder verbunden ist. Bei vielen Anwendungen ist eine Koagulation der Schnittränder aufgrund der damit einhergehenden Blutstillung im Gegensatz zu einer Karbonisation gewünscht. Anwendungen, bei denen das Auftreten von Koagulationen zumindest nicht stört, bilden nahezu ausnahmslos das Einsatzgebiet der heutigen Hochfrequenzchirurgie.
  • Besonders vorteilhaft werden Hochfrequenzströme in der Chirurgie zum Abtragen von Gewebeteilen verwendet, wenn der Operationsort durch natürliche, oder kleine künstliche Körperöffnungen erreichbar ist, ein Skalpell aber nicht ohne großflächige Eröffnung des Körpers des Patienten angesetzt werden kann. Zum Beispiel können in der Urologie mit transurethral eingeführten Operationsinstrumenten und mit Hilfe von Hochfrequenzströmen Tumore aus der Blase abgetragen oder krankhafte Wucherungen der Prostata entfernt werden. In der Enterologie können auf ähnliche Weise z. B. Polypen von der Darmwand abgetrennt werden. Die Schneidelektrode des Operationsinstrumentes hat dabei nur solange eine Schneidwirkung, wie der den Hochfrequenzstrom liefernde Hochfrequenzgenerator aktiviert ist. Damit ist ein gefahrloses Einbringen und Entfernen des Operationsinstrumentes durch die Körperöffnungen gewährleistet. Besonders vorteilhaft ist, daß das Schneiden mit Hochfrequenzstrom weitgehend ohne Kraftwirkung vonstatten geht, wodurch aufwendige und platzintensive mechanische Konstruktionen zur Gewebefixierung im endoskopischen Bereich entfallen können. Ein weiterer, großer Vorteil ist die Möglichkeit mit der selben Anordnung schneiden und/oder Blutungen stillen (koagulieren) zu können, wodurch zeitintensive und umständliche Instrumentenwechsel entfallen.
  • Ein großes Problem in der Hochfrequenzchirurgie ist die richtige Dosierung der momentan applizierten Hochfrequenzleistung. Die für gute Schneidwirkung mindestens notwendige Hochfrequenzleistung kann sehr stark schwanken. Sie hängt von den Schnittparametern, wie der Gewebebeschaffenheit, der Leitfähigkeit und dem Wassergehalt des Gewebes, der Elektrodenform und Elektrodengröße, der Schnittiefe, der Schnittgeschwindigkeit und weiteren Parametern ab, die alle im Laufe einer Operation gewissen, oft sehr abrupt auftretenden Änderungen unterworfen sind. Die übliche, aus der Erfahrung des Operateurs gewonnene Einstellung des Hochfrequenzgenerators führt daher im Mittel zu einer deutlich überhöhten Hochfrequenzleistung. Diese erhöhte Hochfrequenzleistung hat im wesentlichen zwei Auswirkungen. Zum einen birgt sie Gefahren, denen sich Operateur und Patient aussetzen müssen, wie beispielsweise bei der transurethralen Resektion von Prostataadenomen der Gefahr von Verbrennungen im Augenbereich des Arztes oder im Harnleiter des Patienten aufgrund von Strömen über das Operationsinstrument. Zum anderen hat eine Erhöhung der zugeführten Leistung genüber dem zum Schneiden erforderlichen Mindestmaß eine stärkere Koagulation und/oder Karbonisation des Gewebes an der Schnittfläche zur Folge. Wegen der starken Schwankungen der Schnittparameter während eines Schnittes und der damit verbundenen Schwankung der zum Schneiden erforderlichen Mindestleistung, können sich sehr starke Schwankungen der Schnittqualität, d. h. des Maßes an Koagulation und Karbonisation der Schnittränder ergeben. Diese geringe Reproduzierbarkeit kann selbst bei solchen Anwendungen äußerst störend sein, wo eine Koagulation prinzipiell erwünscht ist.
  • Aufgrund der beschriebenen Auswirkungen von Fehldosierungen der Hochfrequenzleistung beim Schneiden wäre eine Vorrichtung wünschenswert, die den Hochfrequenzgenerator so regelt, daß zu jedem Zeitpunkt nur die gerade zum Schneiden mit einem bestimmten Koagulationsgrad der Schnittränder erforderliche Leistung abgegeben wird.
  • Eine Vorrichtung zur Anpassung der Leistung beim Schneiden biologischen Gewebes mit Hochfrequenzstrom ist in der deutschen Patentschrift DE 25 04 280 C3 beschrieben. Bei dieser Vorrichtung wird mit Hilfe einer Messeinrichtung die Intensität des Lichtbogens zwischen der Schneidelektrode und dem zu schneidenden Gewebe festgestellt und das daraus abgeleitete elektrische Signal einer Regeleinrichtung zugeführt. Die Regeleinrichtung vergleicht dieses Signal mit dem Sollwertprogramm eines Sollwertgebers und leitet daraus eine Regelgröße ab, die die Ausgangsspannung des Hochfrequenzgenerators so einstellt, daß die Intensität des Lichtbogens dem Sollwertprogramm folgt.
  • Die deutsche Offenlegungsschrift DE 41 26 607 A1 offenbart eine Einrichtung zum Schnei den von biologischem Gewebe mit einer Regeleinrichtung, die die Leistung des Hochfrequenzchirurgiegenerators den Bedingungen zum Schneiden der jeweiligen Gewebeart am Operationsort anpasst. Zur Charakterisierung der Bedingungen am Operationsort wird das Verhältnis der Oberschwingungen der Generatorfrequenz zur Grundfrequenz des Generators, d. h. der Klirrgrad, gemessen. In der deutschen Offenlegungsschrift DE 41 35 180 A1 wird ein Hochfrequenzgenerator offenbart, dessen Ausgangsleistung steuerbar ist. Durch eine Austasteinrichtung wird der Generator derart gesteuert, daß zu bestimmten zu schützenden Zeiten, z. B zur Vermeidung der Störung elektrischer Geräte oder zur Vermeidung von Nerven- bzw. Muskelreizungen, die Ausgangsleistung reduziert wird.
  • Die in industriellen Hochfrequenzgeneratoren für die Hochfrequenzchirugie bisher verwendeten Realisierungen der o. g. Erfindung regeln ausnahmslos die Ausgangsspannung des Generators derart, dass die Intensität des Lichtbogens zwischen Schneidelektrode und Gewebe konstant ist. Es hat sich gezeigt, dass mit einer derartigen Regelung die Ausgangsleistung des Hochfrequenzgenerators wesentlich besser an die momentanen Erfordernisse angepasst werden kann, so dass viele Gefahren für Operateur und Patient vermieden werden. Es zeigt sich jedoch andererseits, dass die Regelung einer konstanten Lichtbogenintensität zwar eine Verbesserung in Bezug auf eine Unabhängigkeit der Schnittqualität von den momentanen Schnittparametern zur Folge hat, es ergibt sich jedoch nach wie vor eine deutliche Restabhängigkeit des Koagulations- und Karbonisationsgrades der Schnittränder von den aktuellen Schnittparametern, insbesondere von der Schnittgeschwindigkeit und der Eintauchtiefe. Wie diese Restabhängigkeit der Schnittqualität von den momentanen Schnittparametern beseitigt werden kann, war bislang nicht bekannt.
  • Wie eingangs beschrieben, gibt es Anwendungen der Hochfrequenzchirurgie bei denen das Auftreten von Koagulationen der Gewebeschnittflächen wegen der blutstillenden Wirkung erwünscht ist. Vor allem bei blutungsintensiven Anwendungen in der minimalinvasiven Chirurgie wird mit Hochfrequenzstrom jedoch zunächst explizit geschnitten und anschließend koaguliert, da die beim Schneiden mit dem Schneidmodus eines herkömmlichen Hochfrequenzgenerators für die Hochfrequenzchirurgie entstehenden Koagulationssäume der Gewebeschnittflächen nicht ausreichen, um die auftretenden Blutungen zu stillen. Stand der Technik beispielsweise bei den erwähnten transurethralen Resektionen ist es, mehrere Schnitte durchzuführen und anschließend entstandene Blutungsherde zu koagulieren. Am Ende des Eingriffes wird dann nochmals das gesamte Operationsfeld nach Blutungsherden abgesucht und diese koaguliert. Der dabei erzielbare Erfolg hängt einerseits von der Geduld des Operateurs ab. Andererseits werden insbesondere leicht und diffus blutende Stellen nicht erfaßt. Daher ist es heute unerläßlich, daß die Blase des Patienten im Anschluß an die Operation für mehrere Tage über einen Katheter mit Spülflüssigkeit gespült wird und der Patient in etwa eine Woche stationär behandelt wird.
  • Diese Nachteile könnten vermieden werden, wenn es gelingt, bereits während des Schneidvorganges eine ausreichende Blutstillung, d. h. eine ausreichende Koagulation zu erzielen, da auf diese Weise flächendeckend alle Blutungsherde erfaßt würden. Es wäre ein "Koagulierendes Schneiden" wünschenswert. Die Gewebeschnittflächen sollten dabei möglichst weit in die Tiefe des Gewebes hinein koaguliert werden, um eine gute Blutstillung zu erhalten. Um dies zu erreichen, ist die Einspeisung einer hohen Energie je Flächeneinheit der Gewebeschnittflächen notwendig, die jedoch nicht, wie beim Schneidmodus herkömmlicher Hochfrequenzgeneratoren zu einem hohen Karbonisationsgrad führen darf- sondern lediglich zu einer tiefen Koagulation.
  • Speist man eine hohe Hochfrequenzleistung beim Schneidevorgang selbst, d. h. über Lichtbögen in das Gewebe ein, so hat diese eine geringe Tiefenwirkung (Abfall der Erwärmung in die Tiefe des Gewebes hinein mit l/r4, wobei r der Abstand von der Elektrodenachse ist), führt zu hohen Energiedichten (Temperaturen) an den Gewebeschnittflächen und damit zu einem hohen Karbonisationsgrad. Bisher bekannte Ansätze zum koagulierenden Schneiden, wie beispielsweise der in der deutschen Offenlegungsschrift DE 41 26 609 A1 beschriebene, versuchen daher die Einspeisung einer hohen Energie in expliziten Koagulationszeitabschnitten zu erreichen, die sich mit reinen Zeitabschnitten zur Gewebetrennung zyklisch abwechseln. Problematisch dabei ist jedoch nach wissenschaftlichen Untersuchungen der Erfinder die isolierende Dampfschicht um die Elektrode, die vom vorhergehenden Schneidabschnitt noch vorhanden ist und deren Abbau Zeiten im Bereich zwischen ca. 20 ms bei Anwendung unter Spülflüssigkeit bis hin zu 1 s bei Anwendung an Luft beansprucht. Es muß daher eine sehr lange Pause zwischen Schneid- und Koagulationsphase eingefügt werden und selbst dann ist nicht immer gewährleistet, daß die Dampfschicht bereits abgebaut ist. Selbst wenn zu Beginn der Koagulationsphase keine Dampfschicht mehr vorhanden ist, darf nur eine geringe Hochfrequenzleistung eingespeist werden, da sich sonst erneut eine isolierende Dampfschicht bildet. Da keine hohe Hochfrequenzleistung während des Koagulationsabschnittes eingespeist werden kann, muß lange koaguliert werden, um eine ausreichende Energie in die Gewebeschnittflächen einzuspeisen und so einen ausreichenden Koagulationsgrad zu erreichen. Wegen der erforderlichen langen Dauer der Pause und des anschließenden Koagulationsabschnittes kann nur sehr langsam geschnitten werden. So wird mit einem, obiger Erfindung entsprechenden Modus zum koagulierenden Schneiden höchstens eine Schnittgeschwindigkeit von ca. 5 mm/s erreicht. Diese geringe maximale Schnittgeschwindigkeit führt vor allem bei schnittintensiven Anwendungen, wie der transurethralen Resektion zu einer, weder für den Operateur, viel weniger jedoch für den Patienten zumutbaren Verlängerung der Operationsdauer. Hinzu kommen einige andere Nachteile, wie beispielsweise Probleme beim An- und Abschneiden aufgrund ausgetrockneten Gewebes und geringer Schneidleistungen, was sich vor allem bei der, sich an die Grobresektion anschließenden, Feinresektion zur Beseitigung von geringen Geweberesten besonders hinderlich auswirkt.
  • Aufgabe der im folgenden beschriebenen Erfindung ist es daher, die Hüllkurve der hochfrequenten Ausgangsspannung des Hochfrequenzgenerators während des Schneidevorganges in einfacher Weise so zu gestalten, daß eine reproduzierbare, von den Schnittparametern, wie der Schnittgeschwindigkeit, der Eintauchtiefe der Schneidelektrode, der Gewebeart etc. unabhängige Koagulation der Schnittränder auftritt mit einer großen Tiefenwirkung und einer Koagulation der Gewebeschnittflächen ohne nennenswerte Karbonisation und daß trotz gleichzeitiger Koagulation eine hohe Schnittgeschwindigkeit erreicht werden kann.
  • Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren nach Anspruch 1 und durch einen Hochfrequenzgenerator nach Anspruch 8 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen angegeben.
  • Grundlage der Erfindung ist der bislang nicht bekannte und von den Erfindern ausführlich wissenschaftlich untersuchte Sachverhalt, daß in Bezug auf die Stromverteilung im Gewebe ein großer Unterschied besteht, ob mit normaler Lichtbogenintensität geschnitten wird, oder aber, ob mit sehr starker Lichtbogenintensität geschnitten wird. Beim Schneiden mit normal starker Lichtbogenintensität erfolgt die Stromeinspeisung punktförmig über vereinzelt an der Schneidelektrode auftretende Lichtbögen. Im Gewebe stellt sich eine Stromverteilung entsprechend einem Kugelfeld ein und die damit verbundene Erwärmung nimmt mit l/r4 (und damit sehr schnell) in die Tiefe des Gewebes hinein ab. Die eingespeiste Hochfrequenzleistung wird daher hauptsächlich in unmittelbarer Nähe der Elektrode in Wärme umgesetzt und führt nicht zu einer tiefen Koagulation. Schneidet man dagegen mit sehr starker Lichtbogenintensität, so bildet sich rund um die Schneidelektrode, ähnlich wie bei Gasentladungsleuchtkörpern eine umfassende Entladung. Die Stromeinspeisung erfolgt nunmehr gleichmäßig über die gesamte im Gewebe befindliche Oberfläche der Elektrode. Die Stromverteilung im Gewebe entspricht dabei einem Zylinderfeld und die durch sie erzeugte Erwärmung nimmt nur mit l/r2 in die Tiefe des Gewebes hinein ab. Es ergibt sich somit unabhängig von der eingespeisten Leistung, rein aufgrund der unterschiedlichen Stromverteilung im Gewebe, beim Schneiden mit sehr starker Lichtbogenintensität eine wesentlich erhöhte Tiefenkoagulation, die erfindungsgemäß für ein koagulierendes Schneiden ausgenutzt wird.
  • Problematisch bei einem kontinuierlichen Schneiden mit sehr starker Lichtbogenintensität ist jedoch, daß dabei im Lichtbogen selbst eine hohe Hochfrequenzleistung (>50% der Ausgangsleistung des Hochfrequenzgenerators) umgesetzt und oberflächlich über Absorptionseffekte in die elektrodennahen Bereiche der Schnittränder eingespeist wird. Wird dort eine bestimmte Energiedichte (Temperatur) überschritten, so karbonisiert das Gewebe. Dies ist der Grund warum kontinuierlich durchgeführte Schnitte mit starker Lichtbogenin tensität einen hohen Karbonisationsgrad aufweisen. Diese Karbonisation wird erfindungsgemäß verhindert, wenn der Schneidvorgang (Zeitabschnitte I) zyklisch für eine bestimmte Zeit (Zeitabschnitte II) unterbrochen wird.
  • Die Dauer der Zeitabschnitte I ist so kurz zu wählen, daß am Ende des Zeitabschnittes I nirgends im Gewebe eine Energiedichte (Temperatur) vorhanden ist, die ausreicht um das Gewebe zu karbonisieren. Sie sollte jedoch so lang wie unter diesem Gesichtspunkt möglich gewählt werden, um eine große Tiefenkoagulation und große Schnittweite zu gewährleisten. Geeignet sind Längen des Zeitabschnittes I im Bereich zwischen 10 μs und 100 ms, vorzugsweise jedoch im Bereich zwischen 1 ms und 30 ms.
  • Die Dauer des Zeitabschnittes II ist so lang zu wählen, daß am Ende des Zeitabschnittes II Maxima der Energiedichte (Temperatur), die zu dessen Beginn im Gewebe vorhanden waren durch Wärmeleitung weitgehend abgebaut sind, um eine erneute Energieeinspeisung möglich zu machen, ohne daß diese sofort zu einer, für die Karbonisation erforderlichen Energiedichte führt. Geeignet sind Einstellungen der Dauer des Zeitabschnittes II, abhängig von der Einstellung der Dauer des Zeitabschnittes I, im Bereich zwischen 10 μs und 100 ms, vorzugsweise jedoch im Bereich zwischen 1 ms und 50 ms. Um eine hohe Schnittgeschwindigkeit zu gewährleisten, ist die Dauer von Zeitabschnitt II so kurz wie möglich zu wählen. Sie kann jedoch ohne weiteren Nachteil beliebig lang eingestellt werden, wenn dies durch eine bestimmte Anwendung notwendig werden sollte. Damit der Abbau von Maxima der Energiedichte möglichst schnell vonstatten geht, ist die Ausgangsspannung des Hochfrequenzgenerators während Zeitabschnitt II so einzustellen, daß nur eine vernachlässigbare Hochfrequenzleistung eingespeist wird. Vorteilhafterweise ist die Ausgangsspannung des Hochfrequenzgenerators während Zeitabschnitt II zu Null eingestellt.
  • Die Verwendung einer konstant hohen Lichtbogenintensität oder einer konstant hohen Ausgangsspannung oder Ausgangsleistung des Hochfrequenzgenerators während der Zeitabschnitte I würde, wie oben beschrieben, zu einer nicht reproduzierbaren Schnittqualität und damit hier zu einem, von den momentanen Schnittparametern, insbesondere der Schnittgeschwindigkeit abhängigen Koagulationsgrad der Gewebeschnittflächen führen. Um eine weitgehend von den Schnittparametern unabhängige Schnittqualität zu erhalten, muß der Hochfrequenzgenerator so geregelt werden, daß die je Flächeneinheit der Gewe beschnittflächen eingespeiste Energie nahezu konstant ist. Wie eine derartige Regelung auszusehen hat, war bislang nicht bekannt. Ausführliche, wissenschaftliche Untersuchungen der Erfinder zeigen, daß eine, von den momentanen Schnittparametern unabhängige Schnittqualität erreicht wird, wenn die Lichtbogenintensität zum Ausgangsstrom des Hochfrequenzgenerators ins Verhältnis gebracht wird und dieses Verhältnis konstant geregelt wird. Die Wirkung dieser Regelung kann am besten anhand der Eintauchtiefe der Elektrode erläutert werden: Bei einer Verdoppelung der Eintauchtiefe entsteht eine doppelt so große Gewebeschnittfläche wie vor der Erhöhung der Eintauchtiefe. Um das gleiche Maß an Koagulation und Karbonisation zu erreichen, muß je Flächeneinheit der Gewebeschnittflächen genauso viel Energie eingespeist werden wie zuvor, d.h. es muß insgesamt doppelt so viel Energie von der Elektrode ins Gewebe eingespeist werden. Um dies zu erreichen, muß bei annähernd konstanter Spannung der doppelte Strom fließen. Der doppelte Strom fließt über doppelt so viele Lichtbögen und führt so zur doppelten Lichtbogenintensität. Die Lichtbogenintensität muß sich daher genauso verhalten wie der Strom. Das Verhältnis aus beiden Größen muß konstant geregelt werden. Nur so ist es nach den wissenschaftlichen Erkenntnissen der Erfinder möglich, eine von den momentanen Schnittparametern unabhängige Schnittqualität zu gewährleisten. Eine derartige Regelung ist bis heute in keinem industriell gefertigten Hochfrequenzgenerator für die Hochfrequenzchirurgie realisiert.
  • Im allgemeinen werden bei modernen Hochfrequenzgeneratoren für die Hochfrequenzchirurgie alle Regelungen von Ausgangssignalen über eine Regelung der Ausgangsspannung realisiert, da diese mit den anderen Ausgangssignalen zusammenhängt. So sind beispielsweise der Ausgangsstrom und die Ausgangsleistung des Generators über die Patientenimpedanz mit der Ausgangsspannung verknüpft. Die Lichtbogenintensität kann daher entsprechend dem Ausgangsstrom des Hochfrequenzgenerators über eine Einstellung der Ausgangsspannung geregelt werden. Eine Möglichkeit zur Messung der Lichtbogenintensität ergibt sich durch Ausnutzung der gleichrichtenden Wirkung des Lichtbogens. Alternativ kann auch die Überschreitungshäufigkeit des Stromes über eine bestimmte Schwelle ausgenutzt werden, da der Strom beim Zünden eines Lichtbogens abrupt ansteigt. Die Intensität des Lichtbogens läßt sich jedoch am besten über eine Messung des Oberwellengehaltes im Ausgangsstrom des Hochfrequenzgenerators ermitteln, der selbst bei sinusförmiger Generatorspannung aufgrund der nichtlinearen Kennlinie des Lichtbogens zustande kommt und dessen Größe von der Lichtbogenintensität abhängt. Diese Methode ist besonders vorteilhaft, da sie schnell ist, was es gestattet, auch schnelle Änderungen der Lichtbogenintensität zu verfolgen. Um eine elektrodenumfassende Entladung mit ihrer großen Tiefenwirkung bei schnittparameterunabhängiger Schnittqualität zu erhalten, ist vorteilhafterweise das Verhältnis der Effektivwerte des Oberwellengehaltes im Ausgangsstrom des Hochfrequenzgenerators zum gesamten Ausgangsstrom des Hochfrequenzgenerators, das einem Klirrgrad k entspricht, oberhalb eines Wertes von k = 10 % konstant zu regeln. Gleichbedeutend ist es, das Verhältnis von Amplituden o.ä. konstant zu regeln.
  • Bei der Erfindung erfolgt die Koagulation im Gegensatz zu herkömmlichen Verfahren zum koagulierenden Schneiden nicht während expliziter Koagulationsabschnitte, sondern im Zuge des Schneidens. Dadurch wird eine flächendeckend gleichmäßige Koagulation erreicht, da nicht wie bei den herkömmlichen Verfahren aus koagulierten Bereichen herausgeschnitten werden kann. Durch den Verzicht auf explizite Koagulationsabschnitte und lange Pausen kann mit der Erfindung nahezu ebenso schnell geschnitten werden, wie mit dem normalen Schneidmodus herkömmlicher Hochfrequenzgeneratoren für die Hochfrequenzchirurgie, ohne dabei gegenüber den herkömmlichen Verfahren zum koagulierenden Schneiden an Koagulationswirkung einzubüßen. Wegen des Schneidens mit starker Lichtbogenintensität treten darüber hinaus bei der Erfindung keine An- und Abschneidprobleme auf.
  • Wegen ihrer- Einfachheit ist eine Ausführungsform der Erfindung besonders vorteilhaft, bei der die Dauern der Zeitabschnitte I und II fest eingestellt sind. Untersuchungen der Erfinder zeigen, daß bei einer derartigen Realisierung die genannten Vorteile voll zur Geltung kommen. Eine Vorschrift zur optimalen Einstellung der Dauern von Zeitabschnitt I und II bei einem derart realisierten koagulierenden Schneiden kann beispielsweise lauten: Bei großem und konstant geregeltem Klirrgrad und sehr lang eingestelltem Zeitabschnitt II wird Zeitabschnitt I von großen Längen her so lange verkürzt, bis der gewünschte Koagulationsgrad erreicht und der Karbonisationsgrad ausreichend gering ist. Anschließend wird die Dauer von Zeitabschnitt II so lange verkürzt, bis die gewünschte maximale Schnittgeschwindigkeit erreicht wird, ohne daß der Karbonisationsgrad ansteigt.
  • Es sind auch Ausführungsformen der Erfindung denkbar, bei denen die Längen der Zeitabschnitte I und II nicht fest eingestellt sind, sondern dynamisch verändert werden. So gibt es beispielsweise im Zyklus eines Herzschrittmachers Zeitbereiche, in denen ein elektrischer Störimpuls (verursacht durch einen Hochfrequenzgenerator) besonders schädlich wäre. Der Hochfrequenzgenerator kann daher über eine Synchronisationseinrichtung so mit dem Signal des Herzschrittmachers synchronisiert werden, daß dessen empfindliche Zeitbereiche und die Zeitabschnitte II zusammenfallen.
  • In ähnlicher Weise sind Ausführungsformen der Erfindung denkbar, bei denen der Hochfrequenzgenerator über eine Synchronisationseinrichtung verfügt, mit deren Hilfe periphere Geräte so gesteuert werden, daß ihre Signalübertragung mit den Zeitabschnitten II zusammenfällt. So werden im endoskopischen Bereich Videokameras zur Beobachtung des Operationsortes verwendet. Bei Aktivierung des Hochfrequenzgenerators für die Hochfrequenzchirurgie entstehen dann oftmals Störungen im Videosignal, die sich in Form von verrauschten Bildern am Bildschirm bemerkbar machen. Um dies bei der Verwendung der Erfindung zu verhindern kann die Übertragung des Videosignals so mit dem Signal des Hochfrequenzgenerators synchronisiert werden, daß sie nur während der Zeitabschnitte II erfolgt.
  • Zur weiteren Verdeutlichung der Erfindung sind noch Zeichnungen beigefügt. Es zeigen:
  • 1: Prinzipschaltbild des Hochfrequenzgenerators für die Hochfrequenzchirurgie nach der Erfindung.
  • 2: Temperaturverlauf im Gewebe quer zur Schnittrichtung beim Schneiden mit normal starkem Lichtbogen und beim Schneiden mit sehr starkem Lichtbogen.
  • 3: Zeitverlauf der Ausgangsspannung des Hochfrequenzgenerators gemäß der Erfindung.
  • In 1 ist das Prinzipschaltbild des Hochfrequenzgenerators für die Hochfrequenzchirurgie nach der Erfindung dargestellt. Der Hochfrequenzgenerator verfügt über einen regelba ren Hochfrequenz-Leistungsoszillator (4), eine Meßeinrichtung (2), mit deren Hilfe die zur Regelung des Hochfrequenzgenerators erforderlichen Ausgangsgrößen des Hochfrequenzgenerators, wie der Effektivwert (I) des Ausgangsstromes, der Effektivwert (U) der Ausgangsspannung oder der Klirrgrad k im Ausgangsstrom gemessen werden, über eine Regeleinrichtung (1) zur Einstellung der momentanen elektrischen Ausgangsgrößen des Hochfrequenzgenerators, sowie über einen Zeitgeber (3). Der zum Schneiden benötigte Hochfrequenzstrom wird über die Schneidelektrode (5) in das Gewebe des Patienten (7) eingespeist und fließt zur neutralen Elektrode (6) ab. Die Regeleinrichtung (1) erhält die zeitabhängigen Sollwerte der Ausgangssignale des Hochfrequenzgenerators von einem Sollwertprogramm (8) und generiert aus dem Vergleich mit den, von der Meßeinrichtung (2) gewonnenen Meßwerten der aktuellen Größen der Ausgangssignale des Hochfrequenzgenerators einen Sollwert für die Spannung (Usoll), die der regelbare Hochfrequenz-Leistungsoszillator (4) abgeben soll.
  • In 2 ist der Temperaturverlauf im Gewebe quer zur Schnittrichtung beim Schneiden mit normal starkem Lichtbogen (9) und beim Schneiden mit sehr starkem Lichtbogen (10) dargestellt. Beim Schneiden mit normal starkem Lichtbogen erfolgt die Stromeinspeisung punktförmig über vereinzelt auftretende Lichtbögen. Die Stromverteilung entspricht einem Kugelfeld. Ausgehend von der Elektrodenachse (r=0) ergibt sich mit wachsendem Abstand r von der Elektrodenachse, d.h. in die Tiefe des Gewebes hinein ein Abfall der Erwärmung mit l/r4 (9). Beim Schneiden mit starkem Lichtbogen dagegen bildet sich rund um die Elektrode eine umfassende Entladung, ähnlich wie bei einer Gasentladungsröhre. Die Stromeinspeisung erfolgt nun gleichmäßig über die gesamte, im Gewebe befindliche Elektrodenfläche und es stellt sich eine Stromverteilung gemäß einem Zylinderfeld ein. Ausgehend von der Elektrodenachse (r=0) ergibt sich mit wachsendem Abstand r von der Elektrodenachse, d.h. in die Tiefe des Gewebes hinein ein Abfall der Erwärmung mit l/r2 (10). Beim Schneiden mit starkem Lichtbogen ergibt sich somit unabhängig von der eingespeisten Hochfrequenzleistung, rein aufgrund der unterschiedlichen Stromverteilung im Gewebe, eine erhöhte Tiefenwirkung.
  • In 3 ist der erfindungsgemäße Zeitverlauf der Ausgangsspannung des Hochfrequenzgenerators dargestellt. Der Hochfrequenzgenerator gibt eine hochfrequente Spannung (11) ab, die für die erste Periode T angedeutet ist. Erfindungsgemäß wird die Hüllkurve der Ausgangsspannung des Hochfrequenzgenerators – hier ist der Effektivwert (U) der Ausgangsspannung dargestellt – so gestaltet, daß mindestens zwei Zeitabschnitte zyklisch wiederholt werden. Im Zeitabschnitt I wird die Ausgangsspannung des Hochfrequenzgenerators so geregelt, daß das Verhältnis aus den Effektivwerten des Oberwellengehaltes im Ausgangsstrom des Hochfrequenzgenerators zum gesamten Ausgangsstrom des Hochfrequenzgenerators, das einem Klirrgrad k entspricht, konstant und so hoch ist, daß eine elektrodenumfassende Entladung um die Schneidelektrode entsteht (k>10 %). Durch die Regelung eines konstanten Klirrgrades wird eine von den Schnittparametern, wie Eintauchtiefe der Schneidelektrode, oder Schnittgeschwindigkeit unabhängige Schnittqualität, d.h. ein konstantes Maß an Koagulation und Karbonisation der Schnittränder erreicht. Die elektrodenumfassende Entladung sorgt für eine große Tiefenkoagulation der Schnittränder. Beim kontinuierlichen Schneiden mit starkem Lichtbogen würde aufgrund der hohen, im Lichtbogen umgesetzten und in die Schnittoberflächen eingespeisten Hochfrequenzleistung ein hoher Grad an Karbonisation entstehen. Dies läßt sich erfindungsgemäß vermeiden, wenn der Schneidvorgang zyklisch durch einen Zeitabschnitt II unterbrochen wird, bevor im Gewebe Energiedichten (Temperaturen) überschritten werden, die zur Bildung von Karbonisationen ausreichen. Während des Zeitabschnittes II ist die Ausgangsspannung des Hochfrequenzgenerators so gering einzustellen, daß nur eine vernachlässigbare Hochfrequenzleistung in das Gewebe eingespeist wird, so daß der Abbau von am Ende von Zeitabschnitt I im Gewebe vorhandenen Maxima der Energiedichte durch Wärmeleitung in Zeitabschnitt II möglichst schnell vonstatten gehen kann. Die Dauer des Zeitabschnittes II ist bei vorgegebener Dauer des Zeitabschnittes I so lang einzustellen, daß Maxima der Energiedichte weitgehend abgebaut werden können, jedoch ist sie so kurz einzustellen, wie möglich, um eine hohe Schnittgeschwindigkeit zu ermöglichen.

Claims (8)

  1. Verfahren zur Steuerung eines Hochfrequenzgenerators für die Hochfrequenzchirurgie wobei • der momentane Effektivwert (U) der Ausgangsspannung des Hochfrequenzgenerators durch eine Regeleinrichtung (1) eingestellt wird, • die Intensität des Lichtbogens durch eine Messeinrichtung (2) ermittelt und von dieser ein Ausgangssignal entsprechend dieser Intensität abgegeben wird • und der Effektivwert (U) der Ausgangsspannung des Hochfrequenzgenerators in zeitlicher Folge so verändert wird, dass mindestens zwei aufeinanderfolgende Zeitabschnitte zyklisch wiederholt werden, dadurch gekennzeichnet, dass der Effektivwert (U) der Ausgangsspannung des Hochfrequenzgenerators während Zeitabschnitt I so geregelt wird, dass sich ein konstantes Verhältnis der Effektivwerte des Oberwellengehaltes im Ausgangsstrom des Hochfrequenzgenerators zum gesamten Ausgangsstrom des Hochfrequenzgenerators ergibt, wobei dieses Verhältnis oberhalb eines Wertes von 10 % liegt und dass der Effektivwert (U) der Ausgangsspannung des Hochfrequenzgenerators während Zeitabschnitt I derart geregelt wird, dass sich zwischen Schneidelektrode und Gewebe eine Entladung aufgrund eines starken Lichtbogens derart einstellt, dass sich im Gewebe eine zylinderförmige Stromverteilung (l/r2) ergibt und dass die pro Flächeneinheit der Gewebeschnittflächen eingespeiste Energie konstant ist und dass der Effektivwert (U) der Ausgangsspannung des Generators während Zeitabschnitt II hinreichend klein eingestellt ist, dass kein Lichtbogen zwischen Schneidelektrode und Gewebe auftritt, und dass die Dauer des Zeitabschnitts I hinreichend klein ist und dass bei vorgegebener Dauer des Zeitabschnittes I die Dauer des Zeitabschnittes II hinreichend groß eingestellt ist, dass eine Karbonisation der Schnittfläche verhindert wird.
  2. Verfahren zur Steuerung eines Hochfrequenzgenerators für die Hochfrequenzchirurgie nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Effektivwert (U) der Ausgangsspannung des Hochfrequenzgenerators während des Zeitabschnittes II hinreichend klein eingestellt ist, dass nur eine das Gewebe nicht erwärmende Hochfrequenzleistung in das Gewebe eingespeist wird.
  3. Verfahren zur Steuerung eines Hochfrequenzgenerators für die Hochfrequenzchirurgie nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Effektivwert (U) der Ausgangsspannung des Hochfrequenzgenerators während des Zeitabschnittes II zu Null eingestellt ist.
  4. Verfahren zur Steuerung eines Hochfrequenzgenerators für die Hochfrequenzchirurgie nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Längen der Zeitabschnitte I und II fest eingestellt sind.
  5. Verfahren zur Steuerung eines Hochfrequenzgenerators für die Hochfrequenzchirurgie nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Dauer des Zeitabschnittes I im Bereich zwischen 10 μs und 100 ms, vorzugsweise jedoch im Bereich zwischen 1 ms und 30 ms eingestellt ist und dass abhängig von der Dauer des Zeitabschnittes I die Dauer des Zeitabschnittes II im Bereich zwischen 10 μs und 100 ms, vorzugsweise jedoch im Bereich zwischen 1 ms und 50 ms eingestellt ist.
  6. Verfahren zur Steuerung eines Hochfrequenzgenerators für die Hochfrequenzchirurgie nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass zur Vermeidung von Störungen in peripheren Geräten durch den Hochfrequenzgenerator, dieser eine Synchronisationseinrichtung enthält, welche die peripheren Geräte synchron mit den Zeitabschnitten II steuert, derart, dass diese während der Zeitabschnitte I nicht gestört werden.
  7. Verfahren zur Steuerung eines Hochfrequenzgenerators für die Hochfrequenzchirurgie nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass dieser eine Synchronisationseinrichtung enthält, mit deren Hilfe die Abfolge der Zeitabschnitte I und II und/oder die Längen der Zeitabschnitte I und II so an die Funktion peripherer Geräte angepasst wird, dass diese nicht gestört werden.
  8. Hochfrequenzgenerator für die Hochfrequenzchirurgie zur Durchführung eines Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 7.
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