DE4126609A1 - Hochfrequenzchirurgiegenerator zum geregelten koagulierenden schneiden - Google Patents

Hochfrequenzchirurgiegenerator zum geregelten koagulierenden schneiden

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DE4126609A1
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Description

Die Erfindung bezieht sich auf einen Hochfrequenzgenerator für die Hochfrequenzchir­ urgie entsprechend dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Hochfrequenzströme werden in der Chirurgie zum Abtragen von Gewebeteilen verwen­ det, wenn der Operationsort durch natürliche Körperöffnungen erreichbar ist, ein Skalpell aber nicht ohne Eröffnung des Körpers des Patienten angesetzt werden kann. Zum Beispiel können in der Urologie mit transurethral eingeführten Operationsinstrumenten und mit Hilfe von Hochfrequenzströmen Tumore aus der Blase abgetragen oder krankhafte Wuche­ rungen der Prostata entfernt werden. In der Enterologie können auf ähnliche Weise z. B. Polypen von der Darmwand abgetrennt werden. Die Schneidelektrode des Operatonsin­ strumentes hat dabei nur solange eine Schneidwirkung, wie der den Hochfrequenzstrom liefernde Hochfrequenzgenerator aktiviert ist. Damit ist ein gefahrloses Einbringen und Entfernen des Operationsinstrumentes durch die natürlichen Körperöffnungen gewährlei­ stet.
Ein Problem in der Hochfrequenzchirurgie ist die richtige Dosierung der momentan applizierten Hochfrequenzleistung. Die für gute Schneidwirkung mindestens notwendige Hochfrequenzleistung kann sehr stark schwanken. Sie hängt von der Gewebebeschaf­ fenheit, der Leitfähigkeit und dem Wassergehalt des Gewebes, der Elektrodenform und Elektrodengröße, der Schnitt-Tiefe und Schnittgeschwindigkeit und weiteren elektrischen Parametern ab, die alle im Laufe einer Operation gewissen, oft sehr abrupt auftretenden Änderungen unterworfen sind. Die übliche, aus der Erfahrung des Operateurs gewon­ nene Einstellung des Hochfrequenzgenerators führt daher im Mittel zu einer deutlich überhöhten Hochfrequenzleistung, deren Gefahren der Operateur seinen Patienten und sich selbst bewußt aussetzen muß. Um diese Gefahren so klein wie möglich halten zu können bzw. nahezu vollständig ausschließen zu können, müßte die momentane Aus­ gangsleistung des Hochfrequenzgenerators automatisch so geregelt sein, daß sie in jedem Zeitmoment dem absolut notwendigen Mindestmaß entspricht.
Eine Erhöhung der zugeführten Leistung hat eine höhere Koagulation des Gewebes an der Schnittfläche zur Folge. Damit läßt sich eine Blutstillung erreichen. Diese ist bei Ope­ rationen in Geweben mit ohnehin geringer Blutungsneigung nicht unbedingt notwendig. Auch bei Operationstechniken, bei denen große Gewebevolumen abgetragen werden wie z. B. in der Urologie ist eine Schnittflächenkoagulation nicht unbedingt bereits während des Schneidens nötig. Denn hier wird mit den nachfolgenden Schnitten weiter in tiefer­ liegende Gewebeschichten geschnitten. Eine geringe, definierte Koagulation ist jedoch häufig erwünscht, um überflüssige Blutungen zu vermeiden und das Operationsfeld über­ sichtlich zu halten. Bei anderen Operationsarten, wie bei der Polypektomie, bei denen die ganze Operation im Optimalfall aus einem einzigen Schnitt besteht, ist jedoch be­ reits während des Schnittes eine optimale Koagulation unabdingbar. Im allgemeinen wird nicht zwischen einer Schneidelektrode und einer Koagulationselektrode unterschie­ den. Bei endoskopischen Operationen werden meist die beiden Aufgaben Schneiden und Koagulieren mit der gleichen Hochfrequenzchirurgiesonde erfüllt, denn ein Auswechseln dieser Sonde (Elektrode) ist meist zu aufwendig.
Eine Vorrichtung zur Minimierung der Leistung beim Schneiden menschlichen Gewe­ bes mit Hochfrequenzstrom ist in der Deutschen Patentschrift P 25 04 280 beschrieben. Bei dieser Vorrichtung wird mit Hilfe einer Anzeigevorrichtung das Ausmaß des Lichtbo­ gens zwischen der Schneidelektrode und dem zu schneidenden Gewebe festgestellt und das daraus abgeleitete elektrische Signal einer Regeleinrichtung zugeführt. Die Regeleinrich­ tung vergleicht dieses Signal mit dem Sollwertprogramm eines Sollwertgebers und leitet daraus eine Regelgröße ab, die die Ausgangsstromstärke des Generators so einstellt, daß die Intensität des Lichtbogens dem Sollwertprogramm folgt. Es hat sich aber gezeigt, daß mit konstanter Lichtbogenintensität nicht gleichzeitig ein konstantes Ergebnis der Koagulation, d. h. der Blutstillung der Schnittflächen verbunden ist. Offenbar sind die Bedingungen für gleichmäßiges Schneiden und gutes Koagulieren so verschieden, daß nicht beide Vorgänge mit einer einzigen, gemeinsamen Maßnahme, wie einer konstanten Licht­ bogenintensität, gleichzeitig optimal durchgeführt werden können. Aus diesem Grund ist in der Deutschen Patentschrift P 25 04 280 ein Sollwertgeber vorgesehen, der nach einem Sollwertprogramm die Lichtbogenintensität so regelt, daß sich Zeitintervalle, in denen eine zum Schneiden erforderliche Stromstärke und Zeitintervalle, in denen eine zum Koagulie­ ren notwendige Stromstärke des Hochfrequenzgenerators eingestellt ist, abwechseln. Zur Aufstellung eines Sollwertprogramms ist aber eine genaue Kenntnis der während einer Operation zu erwartenden Parameter, wie Gewebeart, Flüssigkeitsgehalt, Durchsetzung des Gewebes mit Blutgefäßen, Schnittgeschwindigkeit, Schnitt-Tiefe usw. nötig. In der Praxis ist daher die Aufstellung eines solchen Sollwertprogramms oft nur unvollkommen, manchmal auch gar nicht möglich. Selbst bei geringen Abweichungen der wirklichen von den angenommenen Parametern kann das Sollwertprogramm so weit vom Optimum ab weichen, daß dann weder der Schneideffekt noch der Koagulationseffekt wirklich optimal sind.
Ein solches Sollwertprogramm ist auch unflexibel, wenn bei einem früher geführten Schnitt ein sehr großes Blutgefäß eröffnet wurde, das beim eingestellten Sollwertprogramm nicht vollständig verschlossen wurde. In diesem Fall muß in einem nachfolgenden Vor­ gang eine reine Koagulation ohne Schneidwirkung durchgeführt werden. Dies ist mit dem beschriebenen Sollwertprogramm nicht möglich, da sich hier Zeitintervalle mit Koagula­ tionswirkung und Zeitintervalle mit Schneidwirkung gegenseitig abwechseln. Nach dem Stand der Technik ist in diesem Fall nur Koagulation mit gepulstem, ungeregeltem Ko­ agulationsstrom möglich. Bei zu hoher Leistungseinstellung des Hochfrequenzgene­ rators tritt wieder ein Lichtbogen mit allen beschriebenen Nachteilen auf, und gleichzeitig kann sich natürlich auch wieder die in diesem Moment unerwünschte Schneidwirkung einstellen. Bei zu geringer Leistungseinstellung des Hochfrequenzgenerators reicht die Koagulationswirkung nicht aus und die Blutung kann nicht oder nur ungenügend zum Stillstand gebracht werden.
Zur Lösung dieses Problems ist in der Deutschen Patentschrift DE 35 15 622 ein Generator beschrieben, der mit Hilfe von Meßeinrichtungen, einer Regeleinrichtung und eines zusätzlichen Zeitgebers die Ausgangsspannung des Generators so verändert, daß sich drei Zeitabschnitte mit genau beschreibbaren Zuständen der Ausgangsspannung in laufender Folge wiederholen.
Wie Messungen im Labor gezeigt haben, ist mit diesem Generator in vielen Fällen ein ausreichendes Operationsergebnis erreichbar. Dies ist besonders dann der Fall, wenn konstante Gewebeverhältnisse vorherrschen und die Schneidelektrode mit einer konstanten Geschwindigkeit durch das Gewebe bewegt wird. Ein praktischer Einsatz eines solchen Verfahrens ist denkbar in der Urologie. Hier ist die Schneidschlinge mechanisch starr an den Betätigungshebel gekoppelt, so daß sich diese mit einer definierten, konstanten Geschwindigkeit bewegen läßt. Auch ist hier das Operationsfeld so übersichtlich und alle möglichen Operationsstellen sind gut erreichbar, so daß im Falle einer mißlungenen Koagulation die blutende Stelle nachkoaguliert werden kann.
Bei anderen Operationstechniken wie die Polypektomie, bei der der Operationsort nur sehr schwer zugänglich und das Operationsfeld unübersichtlich ist, kann eine Nachkoagula­ tion kaum mehr durchgeführt werden. Zur Abtragung von Polypen werden vorzugsweise Drahtschlingen verwendet, die über ein langes Endoskop an den Operationsort geführt werden. Wegen des mechanischen Aufbaus dieser Instrumente ist eine Bewegung der Schneidschlinge mit definierter Geschwindigkeit nicht möglich. Auch die Zugkraft läßt sich aufgrund der Reibung im Instrument nur sehr grob dosieren. Untersuchungen im Labor haben mit dem obengenannten Generator und typischen Polypektomieschlingen ein sehr schlecht reproduzierbares Koagulationsverhalten gezeigt. So ist bei manchen Schnitten eine durchaus gute Koagulation erreichbar, während bei anderen Schnitten das Gewebe in kürzester Zeit ohne Koagulation glatt durchtrennt wird. Dieser Mangel tritt vor allem dann auf, wenn der Schnitt durch Bereiche mit unterschiedlichen Gewebearten führt oder wenn die Schneidelektrode eine Kruste aus Blutkoagel und verklebten Gewe­ beteilen angesetzt hat.
Es stellt sich daher die Aufgabe, einen Hochfrequenzgenerator für die Hochfrequenz­ chirurgie nach dem Oberbegriff des Anspruches 1 so zu verbessern, daß, unter Anpassung an die Gegebenheiten des Operationsgebietes, eine zügige Gewebetrennung mit der mini­ mal notwendigen Leistung und gleichzeitig eine definierte Blutstillung erzielt werden.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den in den Kennzeichen der Patentansprüche offenbarten Maßnahmen gelöst.
Mit Hilfe einer Einrichtung zur Feststellung des Zustandes des Gewebes in der Nähe der Schneidelektrode wird ein Hochfrequenzgenerator mit Regeleinrichtungen zur Einstellung der momentanen elektrischen Ausgangsgrößen von einem Sollwertgeber eingestellt. Dazu wird mit Hilfe eines Zeitgebers in aufeinanderfolgenden Zeitintervallen aus mindestens zwei verschiedenen Betriebsarten mit unterschiedlicher operativer Zielsetzung die geeig­ nete Betriebsart selektiert. Der zeitliche Verlauf der elektrischen Ausgangsgrößen des Ge­ nerators wird mit Hilfe eines elektronischen Speichers mit Auswerteelektronik, dem die Ausgangsgröße der Meßeinrichtung zugeführt ist, gesteuert. Dazu werten die elektro­ nischen Sollwertgeber die Ausgangsgröße der Meßeinrichtung und das Ausgangssignal des Speichers aus. Diese Anordnung kann unter Berücksichtigung der aktuellen Verhältnisse am Operationsort und des bisherigen zeitlichen Verlaufes der Operation die momentan erforderliche Betriebsart mit den optimalen Betriebsparametern einstellen. Zur techni­ schen Realisierung der Anordnung ist es günstig, eine gemischte Analog/Digitaltechnik zu verwenden oder einen Teil der Steuerfunktionen mit Hilfe eines Mikroprozessors oder eines Steuerrechners durchzuführen.
Eine besonders vorteilhafte Ausführung ist, daß ein Entscheider zum Ende eines Zeit­ intervalles automatisch entscheidet, welche Betriebsart in dem folgenden Intervall gewählt werden soll. Die Entscheidung wird aufgrund der Ausgangsgröße des elektronischen Spei­ chers mit Auswerteelektronik und der Ausgangsgröße der Meßeinrichtung gefällt.
Eine weitere vorteilhafte Ausführung ist, daß ein Abschaltglied vorhanden ist, das die Zeitdauer des folgenden Zeitintervalles (13) anhand der Ausganggröße der Meßeinrich­ tung festlegt. Damit kann nach dem Erreichen der im Zeitintervalles (13) gewünschten Operationszieles dieses Zeitintervall beendet werden.
Um während des Schnittes den Zustand des Gewebes in unmittelbarer Nähe der Schneidelektrode festzustellen, ist es zweckmäßig, eine Meßeinrichtung in unmittelbarer Nähe der Schneidelektrode anzubringen.
Alternativ können auch durch eine Auswertung der elektrischen Signale am Genera­ torausgang die entsprechenden Informationen gewonnen werden.
Ebenso ist es möglich, mit Hilfe eines Prüfsignalgenerators ein Prüfsignal zu erzeugen, das der Schneidelektrode zugeführt wird. Mit einer Prüfsignalmeßeinrichtung läßt sich der Zustand des Gewebes in der Nähe der Schneidelektrode ermitteln. Dieses Prüfsignal besitzt im allgemeinen eine so geringe Leistung, daß durch das Prüfsignal selbst keinerlei thermische Effekte im Gewebe auftreten. Damit darf es auch eingeschaltet sein, wenn der Leistungsgenerator abgeschaltet ist.
Eine vorteilhafte Ausführungsform besteht darin, daß mindestens eine Betriebsart mit der operativen Zielsetzung "Schneiden" und mindestens eine Betriebsart mit der opera­ tiven Zielsetzung "Koagulieren" selektiert werden können. Bei einem typischen Schnitt in Muskelgewebe würde sich eine zeitliche Abfolge von schneidenden und koagulieren­ den Betriebsarten einstellen. Wird nun z. B. ein Blutgefäß durchtrennt, so kann der Be­ triebsartenselektor bei Bedarf hintereinander mehrere Zeitintervalle mit koagulierenden Betriebsarten einstellen.
Zur Koagulation selbst gibt es mehrere Verfahren. Eines, das Koagulationen in größeren Gewebetiefen erlaubt, arbeitet mit Generatorspannungen, die so niedrig eingestellt sind, daß ein Schneiden noch nicht möglich ist. Eine solche Betriebsart wird im folgenden als "Niederspannungskoagulation" bezeichnet. Die Koagulation der Gewebeoberfläche auch in Gewebe- oder Knochenspalten ist mit kurzen Hochspannungspulsen möglich. Diese Pulse werden so kurz gewählt, daß auch hier ein Schneiden nicht möglich ist.
Oftmals ist es notwendig, das Gewebe abkühlen zu lassen, deshalb ist es vorteilhaft, wenn Zeitintervalle mit vernachlässigt geringer Generatorleistung selektiert werden können. In solchen Zeiten wird auch das durch den Lichtbogen entstehende Plasma abgebaut. Eventuell vorhandene isolierende Dampfschichten werden ebenfalls abgebaut.
In einer besonders vorteilhaften Ausführung des Generators besitzt die Meßeinrichtung eine Einrichtung zur Feststellung der an der Schneidelektrode vorliegenden Gewebeimpe­ danz. Aus dem Wert der Gewebeimpedanz kann die Entscheidung abgeleitet werden, ob im nächsten Zeitintervall koaguliert oder geschnitten werden soll. Niederohmige Impe­ danzen zeigen, daß keine Dampfschicht zwischen Schneidelektrode und Gewebe besteht oder daß sogar Blut ausgetreten ist und eine leitfähige Verbindung von Schneidelektrode zu Gewebe schafft. In diesem Falle muß im nächsten Zeitintervall koaguliert werden. Ist die Impedanz hochohmig, so besteht eine Dampfschicht, das Gewebe ist koaguliert und im nächsten Zeitintervall kann geschnitten werden.
Zur weiteren Verdeutlichung der Erfindung sind noch Zeichnungen beigefügt. Es zei­ gen:
Fig. 1: Prinzipschaltbild des Hochfrequenzchirurgiegenerators nach der Erfindung.
Fig. 2: Beispielhafte Darstellung der Generatorausgangsspannung während drei Zei­ tintervallen.
Fig. 3: Beispielhafte Darstellung der Generatorausgangsspannung für einen koagu­ lierenden Schnitt mit 4 unterschiedlichen operativen Zielsetzungen.
In Fig. 1 ist das Prinzipschaltbild des Hochfrequenzchirurgiegenerators nach der Er­ findung dargestellt. Der Hochfrequenzgenerator (1) für die Hochfrequenzchirurgie besitzt Regeleinrichtungen zur Einstellung der momentanen elektrischen Ausgangsgrößen wie z. B. Strom, Spannung und Leitung und eine Einrichtung (7) zur unmittelbaren und/oder mittelbaren Feststellung des Zustands des Gewebes in der Nähe der Schneidelektrode (8). Diese Einrichtung kann einen Meßgeber (4) in unmittelbarer Nähe der Schneidelektrode enthalten. Außerdem kann sie eine Auswerteeinrichtung zur Auswertung der elektrischen Ausgangsgrößen des Generators enthalten. Wahlweise kann die Einrichtung zur unmit­ telbaren und/oder mittelbaren Feststellung des Zustands des Gewebes in der Nähe der Schneidelektrode einen Prüfsignalgenerator (21) enthalten, dessen Prüfsignal der Schneidelektrode zugeführt und mit Hilfe der Prüfsignalmeßeinrichtung gemessen wird. Weiterhin enthält die Vorrichtung einen elektronischen Speicher mit Auswerteelektronik (23), dem die Ausgangsgröße (5) der Meßeinrichtung (7) zur unmittelbaren und/oder mittelbaren Feststellung des Zustands des Gewebes in der Nähe der Schneidelektrode zugeführt ist. Die Ausgangsgröße (24) des elektronischen Speichers mit Auswerteelek­ tronik und die Ausgangsgröße (5) der Meßeinrichtung (7) werden dem Abschaltglied (2), dem Entscheider (6), dem Sollwertgeber (9) und dem Zeitintervallgeber (10) zugeführt. Das Abschaltglied (2) begrenzt die Dauer des folgenden Zeitintervalles (13) anhand der Ausgangsgröße der Meßeinrichtung (7). Der Entscheider (6) wählt am Ende (15) des vorgegangenen Zeitintervalls (12) die Betriebsart für das folgende Zeitintervall (13) automatisch. Der elektronische Sollwertgeber (9) bestimmt den zeitlichen Verlauf der elektrischen Ausgangsgrößen des Hochfrequenzgenerators für die gewählt Betriebsart. Ein Zeitintervallgeber (10) legt die Dauer eines jeden Zeitintervalles aufgrund der Aus­ gangsgrößen des elektronischen Speichers mit Auswerteelektronik fest.
In Fig. 2 ist beispielhaft die Generatorausgangsspannung während dreier Zeitinter­ valle (11) dargestellt. Das folgende Zeitintervall (13) mit seiner Dauer TN, auf die sich jeweils die Erklärungen beziehen, wird begrenzt durch das vorhergehende Zeitintervall (12) mit seiner Dauer TN-1 und das übernächste Zeitintervall (14) mit der Dauer Tn+1. Der Zeitpunkt (15) befindet sich an der Grenze zwischen dem vorhergehenden und dem momentanen Zeitintervall.
In Fig. 3 ist beispielhaft die Generatorausgangsspannung für eine typische Anwendung zur Polypektomie dargestellt, wo eine ausreichende Koagulation in jedem Falle sicherge­ stellt werden muß. Im Zeitintervall T1 folgt die Generatorspannung einer ansteigenden Flanke. Die Generatorspannung ist verglichen mit den nachfolgenden Intervallen relativ niedrig. In dieser Zeit erfolgt ein Verkochen des Gewebes und damit eine Koagulation. Die Stromverteilung im Gewebe in unmittelbarer Nähe der Schneidelektrode entspricht näherungsweise einem Zylinderfeld, mit dem sich die größte Tiefenwirkung erreichen läßt. Das Zeitintervall T1 wird automatisch beendet, wenn die Einrichtung zur Feststellung des Zustandes des Gewebes das Auftreten eines Lichtbogens zwischen Schneidelektrode und Gewebe detektiert. Es folgt nun das Zeitintervall T2, in dem kurze Spannungsim­ pulse hoher Amplitude an das Gewebe abgegeben werden. Bei diesen Spannungsimpulsen tritt immer ein Lichtbogen auf. Die Pulse sind allerdings so kurz gewählt, daß der durch sie verursachte Schneideffekt vernachlässigbar ist. Damit erzielt man im Zeitintervall T2 eine Versiegelung der Oberfläche. Das Strömungsfeld des elektrischen Stromes im Gewebe ist vom Übertrittsort des Funkens ausgehend kugelsymmetrisch. Die Tiefenwirkung der Koagulation ist relativ gering. Nach einer voreingestellten Zeit ist dieses Koagulations­ intervall beendet. Als nächstes folgt mit T3 ein Intervall, in dem geschnitten wird. Bei dem dargestellten Beispiel erfolgt der Schnitt mit einer Regelung des Ausmaßes des beim Schneiden auftretenden Lichtbogens. Die Dauer des Intervalles T3 ist davon abhängig, wie lange das Intervall T1 gedauert hat. Messungen zeigten, daß bei langer Dauer des Intervalles T1 auch das Intervall T3 lange dauern darf, ohne daß weiter geschnitten wird, als koaguliert wurde. Anschließend folgt das Intervall T4, in dem der Generator nur geringe Ausgangsspannung abgibt. Diese geringe Spannung dient dazu, die Gewebeim­ pedanz zu messen. Solange die Gewebeimpedanz hochohmig ist, besteht noch eine iso­ lierende Dampfschicht zwischen Schneidelektrode und Gewebe. Das Gewebe muß nun solange abkühlen, bis diese Dampfschicht kondensiert ist und ein direkter ohmscher Kon­ takt zwischen Schneidelektrode und Gewebe besteht. Die Zeitdauer wird über die in der Meßeinrichtung (7) enthaltenen Einrichtung zur Feststellung der an der Schneidelektrode vorliegenden Gewebeimpedanz bestimmt. Anschließend folgt mit dem Intervall T1′ wie­ der eine Phase zur Tiefenkoagulation mit einer rampenförmig ansteigenden Spannung. Messungen zeigten, daß man günstigste Schneid- und Koagulationseigenschaften erzie­ len kann, wenn während des Gewebetrennens alle Intervalle zur Tiefenkoagulation etwa gleich lange sind. Deshalb wird die Steilheit der Flanke entsprechend der Zeit gesteuert, die das letzte Intervall zur Tiefenkoagulation benötigte. War die Zeitdauer T1 länger als gewünscht, ist die Steigung der Rampe, wie gezeichnet, steiler gewählt als im Intervall T1. Bei zu kurzer Zeitdauer würde die Rampe der nächsten Intervalle zur Tiefenkoagulation entsprechend flacher eingestellt werden. Schnitte mit einem Ausgangssignal zeigten defi­ nierte Blutstillung. Unabhängig von der auf die Schneidelektrode ausgeübte Kraft ergab sich ein gleichmäßiger Schnitt.

Claims (35)

1. Hochfrequenzgenerator (1) für die Hochfrequenzchirurgie mit Regeleinrichtungen zur Einstellung der momentanen elektrischen Ausgangsgrößen wie z. B. Strom, Span­ nung und Leistung und mit einer Einrichtung (7) zur unmittelbaren und/oder mit­ telbaren Feststellung des Zustands des Gewebes in der Nähe der Schneidelektrode (8), dadurch gekennzeichnet, daß ein Zeitintervallgeber (10) und elektronische Sollwertgeber (9) vorhanden sind und in aufeinanderfolgenden Zeitintervallen (11) eine Betriebsart aus mindestens zwei ver­ schiedenen Betriebsarten mit unterschiedlicher operativer Zielsetzung ausgewählt wird und ein elektronischer Speicher mit Auswerteelektronik (23) vorhanden ist, dem die Ausgangsgröße (5) der Meßeinrichtung (7) zugeführt ist und dessen Aus­ gangssignal (24) zusammen mit der Ausgangsgröße (5) der Meßeinrichtung (7) den elektronischen Sollwertgebern (9) zugeführt ist, mit deren Hilfe der zeitliche Ver­ lauf der elektrischen Ausgangsgrößen des Hochfrequenzgenerators für die gewählte Betriebsart geeignet eingestellt sind.
2. Hochfrequenzgenerator nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein Entscheider (6) vorhanden ist, dem die Ausgangsgröße (5) der Meßeinrichtung (7) zusammen mit der Ausgangsgröße (24) des elektronischen Speichers mit Aus­ werteeinrichtung (23) zugeführt ist und mit dessen Hilfe jeweils am Ende (15) des vorangegangenen Zeitintervalls (12) eine Entscheidung bezüglich der Wahl der Be­ triebsart für das folgende Zeitintervall (13) automatisch getroffen wird.
3. Hochfrequenzgenerator nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein Abschaltglied (2) vorhanden ist, mit dessen Hilfe die Zeitdauer des folgenden Zeitintervalls (13) anhand der Ausgangsgröße der Einrichtung (7) zur unmittelbaren und/oder mittelbaren Feststellung des Zustandss des Gewebes für die eingestellte Betriebsart eingestellt ist.
4. Hochfrequenzgenerator nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Einrichtung (7) zur unmittelbaren und/oder mittelbaren Feststellung des Zu­ stands des Gewebes in der Nähe der Schneidelektrode einen Meßgeber (4) in un­ mittelbarer Nähe der Schneidelektrode (8) enthält.
5. Hochfrequenzgenerator nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Einrichtung (7) zur unmittelbaren und/oder mittelbaren Feststellung des Zu­ stands des Gewebes eine Meßeinrichtung zur Feststellung und eine Auswerteeinrich­ tung (3) zur Auswertung der elektrischen Ausgangsgrößen des Generators vorhanden ist und daraus ein geeignetes Signal zur mittelbaren Feststellung des Zustands des Gewebes gebildet ist.
6. Hochfrequenzgenerator nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Einrichtung (7) zur unmittelbaren Feststellung des Zustands des Gewebes ei­ nen elektrischen Prüfsignalgenerator (21), dessen Prüfsignal der Schneidelektrode zugeführt ist, enthält und eine Prüfsignalmeßeinrichtung (22) zur Feststellung des Zustands des Gewebes in der Nähe der Schneidelektrode vorhanden ist.
5. Hochfrequenzgenerator nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß grundsätzlich verschiedene Betriebsarten mit unterschiedlicher operativer Zielset­ zung vorhanden sind, von denen eine Betriebsart "Schneiden" und die andere die Betriebsart "Koagulation" betrifft und gegebenenfalls weitere Betriebsarten für un­ terschiedliche Arten des Schneidens sowie unterschiedliche Arten des Koagulierens gewählt werden können.
8. Hochfrequenzgenerator nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß während einer Betriebsart in den entsprechenden Zeitintervallen aus operativen Gründen die Ausgangsleistung des Generators vernachlässigbar klein gewählt ist.
9. Hochfrequenzgenerator nach Anspruch 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß in der Meßeinrichtung (7) eine Einrichtung zur Feststellung der an der Schneidelek­ trode (8) vorliegenden Gewebeimpedanz vorhanden ist, und diese Impedanz anhand der Prüfsignale bzw. der elektrischen Ausgangsgrößen des Generators ermittelt wird und die Betriebsart am Ende (15) des vorangegangenen Zeitintervalles (12) für das folgende Zeitintervall (13) auf Koagulation eingestellt wird, wenn die Lastimpedanz niedriger ist als ein vorgegebener Sollwert und die Betriebsart Schneiden eingestellt wird, wenn die Lastimpedanz diesen Sollwert überschreitet.
10. Hochfrequenzgenerator nach Anspruch 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens vier verschiedene Betriebsarten mit unterschiedlicher operativer Zielset­ zung vorhanden sind, von denen eine Betriebsart "Schneiden" und zwei andere die Betriebsarten "Koagulation" betreffen.
11. Hochfrequenzgenerator nach Anspruch 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß in der Betriebsart "Schneiden" die Ausgangsspannung des Hochfrequenzgenerators (1) auf einen vorgegebenen konstanten Wert geregelt wird.
12. Hochfrequenzgenerator nach Anspruch 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß in der Betriebsart "Schneiden" der Ausgangsstrom des Hochfrequenzgenerators (1) auf einen vorgegebenen konstanten Wert geregelt wird.
13. Hochfrequenzgenerator nach Anspruch 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß in der Betriebsart "Schneiden" die Ausgangsleistung des Hochfrequenzgenerators (1) auf einen vorgegebenen konstanten Wert geregelt wird.
14. Hochfrequenzgenerator nach Anspruch 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß in der Betriebsart "Schneiden" der beim Schneiden an der Schneidelektrode (8) entstehende Lichtbogen auf einen vorgegebenen konstanten Wert geregelt wird.
15. Hochfrequenzgenerator nach Anspruch 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß in der Betriebsart "Koagulation" wahlweise mit einer konstanten oder zeitveränder­ lichen Spannung koaguliert wird, die so niedrig ist, daß ein Lichtbogen an der Schnei­ delektrode (8) nicht auftreten kann.
16. Hochfrequenzgenerator nach Anspruch 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß in der Betriebsart "Koagulation" mit Pulspaketen einer Spannung koaguliert wird, die so hoch ist, daß ein Lichtbogen an der Schneidelektrode (8) auftritt.
17. Hochfrequenzgenerator nach Anspruch 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß eine der beiden unterschiedlichen Betriebsarten einer Koagulation nach Anspruch 15 und die andere Betriebsart einer Koagulation nach Anspruch 16 entspricht.
18. Hochfrequenzgenerator nach Anspruch 1 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß in der Betriebsart "Schneiden" der Generator (1) so gesteuert wird, daß der Schnitt um maximal einen Elektrodendurchmesser tiefer in das Gewebe eindringt, als die Tiefe der vorhergehenden Koagulationen beträgt.
19. Hochfrequenzgenerator nach Anspruch 1 bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß in der Betriebsart "Schneiden" der Schnitt beendet wird, wenn die Impedanz des Gewebes stark absinkt.
20. Hochfrequenzgenerator nach Anspruch 1 bis 19, dadurch gekennzeichnet, daß die Zeitintervalle (11) jeweils eine vorgegebene, konstante Zeitdauer besitzen und die momentane Ausgangsgröße des Generators (1) wie Spannung, Strom, Leistung aus der vorhergehenden Periode ermittelt wird.
21. Hochfrequenzgenerator nach Anspruch 1 bis 19, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausgangsgröße des Generators (1) auf einen für jedes Intervall vorgegebenen Wert eingestellt ist und die Zeitdauer der Zeitintervalle (11) jeweils aus der vorher­ gehenden Periode ermittelt wird.
22. Hochfrequenzgenerator nach Anspruch 1 bis 19, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausgangsgröße des Generators (1) auf einen vorgegebenen Wert eingestellt ist, der sich aus den Messungen im vorhergehenden Zeitintervall ergibt und die Zeitdauer der Zeitintervalle (11) jeweils aus der vorhergehenden Periode ermittelt wird.
23. Hochfrequenzgenerator nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausgangsspannung des Generators aus der Gewebeimpedanz im vorhergehenden Intervall ermittelt wird.
24. Hochfrequenzgenerator nach Anspruch 7 bis 23, dadurch gekennzeichnet, daß in einem Zeitintervall der Betriebsart "Koagulation" mindestens so tief koaguliert wird, wie in dem letzten vorhergehenden Zeitintervall der Betriebsart "Schneiden" geschnitten wurde.
25. Hochfrequenzgenerator nach Anspruch 7 bis 24, dadurch gekennzeichnet, daß das erste Zeitintervall der Betriebsart "Koagulation" nach einem Zeitintervall der Betriebsart "Schneiden" einer Koagulation nach Anspruch 15 entspricht.
26. Hochfrequenzgenerator nach Anspruch 7 bis 25, dadurch gekennzeichnet, daß zu Beginn eines Zeitintervalles der Betriebsart "Koagulation" aufgrund der Ge­ webeimpedanz entschieden wird, ob eine Koagulation nach Anspruch 15 oder eine Koagulation nach Anspruch 16 durchgeführt wird. Bei einer hohen Gewebeimpe­ danz wird die Koagulation nach Anspruch 16 gewählt, während bei einer niedrigen Gewebeimpedanz eine Koagulation nach Anspruch 15 gewählt wird.
27. Hochfrequenzgenerator nach Anspruch 7 bis 26, dadurch gekennzeichnet, daß in der Betriebsart "Koagulation" eine Koagulation nach Anspruch 15 beendet wird, sobald ein Lichtbogen an der Schneidelektrode (8) auftritt.
28. Hochfrequenzgenerator nach Anspruch 27, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausgangsspannung des Generators nach einer vorgegebenen Funktion von einem vorgegebenen Startwert aus ansteigt bis ein Lichtbogen an der Schneidelektrode (8) auftritt.
29. Hochfrequenzgenerator nach Anspruch 28, dadurch gekennzeichnet, daß der Anstieg der Ausgangsspannung aus dem vorhergehenden Intervall so bestimmt wird, daß die Zeit bis zum Auftreten eines Lichtbogens annähernd einem voreinge­ stellten Wert entspricht.
30. Hochfrequenzgenerator nach Anspruch 7 bis 27, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausgangsspannung des Generators in der Betriebsart "Koagulation" aufgrund des Auftretens eines Lichtbogens im vorhergehenden Intervall selektiert wird.
31. Hochfrequenzgenerator nach Anspruch 7 bis 27, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausgangsspannung des Generators in der Betriebsart "Koagulation" erhöht wird, wenn nach einer vorbestimmten Zeitdauer noch kein Lichtbogen aufgetreten ist.
32. Hochfrequenzgenerator nach Anspruch 27, dadurch gekennzeichnet, daß ein zusätzliches Zeitintervall mit vernachlässigbar geringer Generatorleistung und ein weiteres Zeitintervall mit der Betriebsart "Koagulation" nach Anspruch 15 niedrigerer Spannung eingefügt wird, falls die Zeitdauer bis zum Auftreten eines Lichtbogens unter einem voreingestellten Grenzwert liegt.
33. Hochfrequenzgenerator nach Anspruch 7 bis 32, dadurch gekennzeichnet, daß anschließend an ein Zeitintervall mit der Betriebsart "Koagulation" nach Anspruch 15 ein weiteres Zeitintervall mit der Betriebsart "Koagulation" nach Anspruch 16 angefügt wird.
34. Hochfrequenzgenerator nach Anspruch 7 bis 33, dadurch gekennzeichnet, daß in der Betriebsart "Koagulation" nach Anspruch mit Pulspaketen koaguliert wird, die so lange dauern, daß am Ende der Pulspakete ein Lichtbogen vorgegebener Intensität auftritt.
35. Hochfrequenzgenerator nach Anspruch 7 bis 33, dadurch gekennzeichnet, daß die Spannung des Generators (1) zu Beginn eines Zeitintervalles mit der Betriebsart "Schneiden" bei einer hohen Gewebeimpedanz erhöht wird.
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