DE4217999C2 - Hochfrequenz-Chirurgiegerät - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Hochfrequenz-Chirurgiegerät zum Schneiden biologischer Gewebe.
Hochfrequenz-Chirurgiegeräte bestehen aus mindestens einem Hochfrequenzgenerator und
einem Netzteil sowie Einrichtungen Begrenzen und/oder Regeln der HF-Ausgangsleistung,
der HF-Ausgangsspannung, des HF Ausgangsstroms oder der Intensität der elektrischen
Lichtbogen zwischen aktiver Elektrode und Gewebe, Einrichtungen zum Aktivieren der
Hochfrequenzgeneratoren und anderen üblichen Elementen. Mit Rücksicht auf die
Sicherheit des Patienten, insbesondere bezüglich unbeabsichtigter thermischer Ge
webeschädigungen infolge zu hoher HF-Ströme oder HF-Leistungen dürfen
Hochfrequenz-Chirurgiegeräte nach DIN/VDE 0750 Teil 202 bzw. nach IEC 601 Teil 2-2
über eine Sekunde gemittelt nicht mehr als 400 Watt Leistung abgeben. Mit Rücksicht auf
die Sicherheit der Patienten, insbesondere bezüglich unbeabsichtigter thermischer Gewe
beschädigungen infolge zu hoher HF-Ströme oder HF Leistungen wird dem Chirurg
empfohlen, die Intensität des HF-Stromes oder der HF Leistung am Hochfrequenz-
Chirurgiegerät jeweils so gering einzustellen, wie es für die beabsichtigte Schnittführung
und/oder Koagulation gerade erforderlich ist. Die Einstellung oder Begrenzung des HF-
Stromes oder der HF-Leistung ist insofern problematisch, als die für eine definierte
Schnittqualität erforderlichen HF-Ströme oder HF Leistungen während eines
Schneidevorgangs und von Schnitt zu Schnitt mehr oder weniger stark variieren (siehe
hierzu G. Farin, Möglichkeiten und Probleme der Standardisierung der Hochfre
quenzleistung, in Hochfrequenzdiathermie in der Endoskopie, Herg. G. Lux und K. Semm,
Springer-Verlag Berlin Heidelberg New York). In der Regel wird die HF Ausgangslei
stung an Hochfrequenz-Chirurgiegeräten so hoch eingestellt, daß die Schneideelektrode
vom Schnittanfang bis zum Schnittende zügig durch das Gewebe schneidet, d. h. die HF-
Leistung wird mindestens so hoch wie die während eines Schneidevorgangs maximal erfo
derliche Leistung eingestellt. Zum. Abtragen eines Polypen mittels einer Polypekto
mieschlinge, welche in der Regel vor dem Aktivieren des Hochfrequenzgenerators um den
Polypen herum angelegt wird, ist am Anfang eines Schneidevorganges eine wesentlich
höhere HF-Leistung bzw. ein wesentlich höherer HF-Strom erforderlich als während des
eigentlichen Schneidevorganges.
Aus der DE 34 20 340 C2 ist ein Hochfrequenz-Chirurgieschneidgerät bekannt, welches
einen Hochfrequenz-Oszillator aufweist, dessen Ausgangssignal über eine Regelstufe und
einen Treiber an einen Hochfrequenzgenerator angelegt ist, wobei der Oszillator durch
eine vom Operateur betätigte Schaltanordnung ein- und ausschaltbar ist. Dieses Hochfre
quenz-Chirurgieschneidgerät ist dadurch gekennzeichnet, daß die Regelstufe durch einen
gesteuerten Schalter überbrückt ist, dessen Steuereingang an eine Zeitschaltstufe ange
schlossen ist, die unmittelbar nach Betätigen der Schaltanordnung den gesteuerten Schalter
zur Erhöhung der Ausgangsleistung nur für eine zur Ausbildung einer Gasentladung zwi
schen der bei Betätigung der Schaltanordnung mit dem Gewebe in Berührung befindlichen
Schneideelektrode und dem Gewebe ausreichende Zeitdauer schließt.
Ein derartiges Hochfrequenz-Chirurgieschneidgerät ist in der Anwendung insofern pro
blematisch, als die zur Ausbildung einer Gasentladung bzw. Zündung elektrischer Licht
bogen zwischen Schneideelektrode und Gewebe erforderliche Zeitdauer von verschiedenen
Randbedingungen, wie beispielsweise der effektiven Kontaktfläche und der elektrischen
Spannung zwischen Schneideelektrode und Gewebe, abhängig ist. Wird diese Zeitdauer zu
kurz eingestellt, so bleiben die elektrischen Lichtbogen aus. Wird die Zeitdauer zu lang
eingestellt, so entstehen heftige elektrische Lichtbogen zwischen Schneideelektrode und
Gewebe, welche das Gewebe mehr als beabsichtigt thermisch schädigen und/oder gar die
Schneideelektrode beschädigen können.
Ein weiteres Problem bei der Anwendung eines Hochfrequenz-Chirurgiegerätes entspre
chend DE 34 20 340 C2 besteht darin, daß der elektrische Lichtbogen zwischen
Schneideelektrode und Gewebe während einer Schnittführung erlöschen kann wenn
beispielsweise kurzzeitig ein niederohmiger Gewebebereich durchschnitten werden muß,
die HF-Spannung bei zu gering eingestellter Leistung oder Stromstärke unter den zum
Zünden elektrischer Lichtbogen erforderlichen Pegel zusammenbricht und eine Fortset
zung des Schnittes folglich nicht möglich ist, weil an dieser Stelle ein ähnliches An
schnittproblem entstehen kann, wie bei Schnittbeginn. Zur Forsetzung des Schnittes muß
der Operateur den Hochfrequenzgenerator erneut aktivieren um einen neuen erhöhten
Leistungsimpuls zu erzeugen.
Aus der DE 38 15 835 A1 ist es bekannt, daß man die dem Patienten zugeführte
Hochfrequenzleistung dadurch wirksam verringern kann, daß mittels einer Spannungs-
Begrenzer-Schaltung die HF-Ausgangsspannung auf einen vorgegebenen Maximalwert
für den Fall begrenzt wird, in welchem die bei dieser bekannten Anordnung
vorgesehene Lichtbogenregelung eine höhere Spannung zum Zünden des Lichtbogens
einstellen würde. Diese Spannungsbegrenzung soll also nur dann wirksam werden, wem
die Sonde das Gewebe nicht berührt. Somit ist die Regelung vollständig unabhängig von
der Begrenzung der HF-Ausgangsspannung auf irgendeinen Wert.
Aus der DE 35 15 622 A1 ist ein Gerät für eine fraktionierte bzw. schrittweise
Schnittführung bekannt, mit welchem optimale Schnitte erzielt werden sollen. Gemäß
der Lehre dieser Druckschrift wird eine Reihenfolge von drei Zeitabschnitten ständig
wiederholt, in welchen ein Lichtbogen gezündet, über eine bestimmte Dauer konstant
gehalten und dann wieder abgeschaltet wird. Die Einstellung einer hohen
Ausgangsspannung zum Zünden des Lichtbogens zu Beginn eines Schneideintervalls,
die bei diesem bekannten Gegenstand vorgenommen wird, erfolgt ausschließlich
gesteuert, also unabhängig von den vorliegenden Schneidebedingungen und auch
unabänderbar.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Hochfrequenz-Chirurgiegerät zum
Schneiden biologischen Gewebes aufzuzeigen, das gute Schneideeigenschaften bei
möglichst geringen HF-Nennströmen bzw. geringer HF-Nennleistung aufweist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Gerät Anspruch 1 gelöst.
Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung
ist Gegenstand des Unteranspruchs.
Ein erfindungsgemäßes Hochfrequenz-Chirurgiegerät ist im wesentlichen mit einem Hoch
frequenzgenerator, einem elektronisch gesteuerten Netzteil, einer Einrichtung zum Akti
vieren des Hochfrequenzgenerators, einer Einrichtung zur automatischen Überwachung
der HF-Ausgangsspannung und/oder einer Einrichtung zur Überwachung der Intensität der
elektrischen Lichtbogen zwischen aktiver Elektrode und Gewebe, einer Einrichtung zur
Begrenzung der maximalen HF-Leistung oder des maximalen HF-Stroms sowie mit einer
Einrichtung zur Einstellung, Steuerung und/oder Regelung der HF-Ausgangsspannung
oder einer Einrichtung zur Einstellung, Steuerung und/oder Regelung der Intensität der
elektrischen Lichtbogen zwischen aktiver Elektrode und Gewebe sowie mit einem elek
tronischen Rechner und einer geeigneten Software ausgestattet.
Die Erfindung geht von der Feststellung aus, daß zum Schneiden biologischer Gewebe
mittels HP-Strom zwischen der zum Schneiden verwendeten Elektrode und dem zu
schneidenden biologischen Gewebe elektrische Lichtbogen vorhanden sein müssen. Die
Erfindung geht außerdem von der Erkenntnis aus, daß zum Zünden elektrischer Lichtbo
gen zwischen einer metallischen Elektrode und wasserhaltigem biologischem Gewebe eine
HF-Spannung mit einem Spitzenwert von mindestens 200 Volt erforderlich ist. Die Erfin
dung geht deswegen von der Annahme aus, daß ein Schnitt möglich ist, wenn der Spit
zenwert der HF-Spannung zwischen der zum Schneiden verwendeten metallischen Elek
trode und dem zu schneidenden, wasserhaltigen biologischen Gewebe mindestens 200 Volt
beträgt bzw. elektrische Lichtbogen vorhanden sind. Deswegen muß der Operateur zum
Schneiden entweder die HF Ausgangsspannung des HF-Generators auf mindestens 200
Volt Spitzenwert oder eine Mindestintensität der elektrischen Lichtbogen einstellen.
Schneiden ist allerdings nur dann möglich, wenn die HF-Spannung zwischen der zum
Schneiden verwendeten Elektrode und dem zu schneidenden Gewebe tatsächlich ausrei
chend hoch ist, daß elektrische Lichtbogen zünden können. Ist der zum Schneiden erfor
derliche HF-Strom größer als der HF-Strom, den der HF-Generator infolge Strom- oder
Leistungsbegrenzung maximal liefern kann, so bricht die HF-Spannung unter den zum
Zünden elektrischer Lichtbogen erforderlichen Wert zusammen und ein Gewebeschnitt ist
nicht möglich. Bei einem erfindungsgemäßen Hochfrequenz-Chirurgiegerät wird immer
dann und nur dann, wenn der Hochfrequenzgenerator zum Zwecke des Schneidens akti
viert wird oder ist und die HF-Spannung unter den zum Zünden elektrischer Lichtbogen
erforderlichen Wert zusammenbricht, die Strombegrenzung und/oder die Leistungsbegren
zung per Software durch den elektronischen Rechner auf einen höhere Wert gesetzt, je
doch nur so lange, bis die zum Zünden elektrischer Lichtbogen erforderliche HF-Spannung
bzw. ein elektrischer Lichtbogen vorhanden ist, mit Rücksicht auf die Sicherheit des Pati
enten jedoch maximal so lange, daß das Produkt aus Wirkleistung und Zeit bzw. die in das
Gewebe eingeleitete elektrische Energie einen einstellbaren Maximalwert nicht übersteigt.
Als Maximalwert der Energie kann beispielsweise die in der Sicherheitsvorschrift für
Hochfrequenz-Chirurgiegerät IEC 601 Teil 2-2 festgelete Leistung von 400 Watt gemittelt
über eine Sekunde bzw. 400 Ws eigestellt werden. Steigt die HF-Spannung während dieses
Zeitintervalls mit erhöhtem Maximalwert des HF-Stroms oder der HF-Leistung nicht auf
den zum Zünden elektrischer Lichtbogen erforderlichen Wert, so setzt der elektronische
Rechner per Software die HF-Strombegrenzung wieder auf den vorherigen, kleineren
Maximalwert zurück, mit der Folge, daß die HF-Spannung unter Umständen sehr tief zu
sammenbricht. In einer Ausgestaltung der Erfindung setzt der elektronische Rechner die
HF-Strombegrenzung nicht auf einen voreingestellten, fixen Wert zurück, sondern berech
net in kurzen Zeitabständen den Wert der HF-Strombegrenzung als Quotient aus der am
Hochfrequenz-Chirurgiegerät eingestellten Leistungsbegrenzung und der jeweiligen mo
mentanen HF-Spannung am Ausgangang des Hochfrequenz-Chirurgiegeräts oder der HF-
Spannung zwischen aktiver Elektrode und Gewebe.
Sobald die HF-Spannung auf den zur Zündung elektrischer Lichtbogen erforderlichen
Wert ansteigt bzw. elektrische Lichtbogen zwischen Schneideelektrode und Gewebe vor
handen sind, wird der Pegel der HF-Ausgangsspannung oder die Intensität der elektri
schen Lichtbogen automatisch auf einen vorher eingestellten Wert geregelt.
Bricht die HF-Spannung während eines Schneidevorganges erneut unter den Wert zusam
men, welcher zum Zünden elektrischer Lichtbogen erforderlich ist, so kann der oben be
schriebene Vorgang einer Ausgestaltung der Erfindung automatisch repetiert werden, wo
bei Pausenintervalle eingefügt werden können um die HF-Leistung, gemittelt über bei
spielsweise 5 Sekunden, auf einen für den Patienten ungefährlichen Wert zu begrenzen.
Die oben beschriebenen Eigenschaften eines erfindungsgemäßen Hochfrequenz-Chirurgie
gerätes kann nicht nur beim Schneiden sondern auch beim Koagulieren angewendet wer
den. Dies gilt z. B. für die sog. forcierte Koagulation, die sich vom Schneiden dadurch un
terscheidet, daß die HF-Spannung derart in der Amplitude moduliert ist, daß der Schneide
effekt unterdrückt wird.
Bei der Soft-Koagulation, bei der elektrische Lichtbogen zwischen der Koagulationselek
trode und dem zu koagulierenden Gewebe vermieden werden sollen und der Spitzenwert
der HF-Spannung deswegen unterhalb 200 Volt bleiben soll, muß lediglich eine kleinere
HF-Spannung als 200 Volt als Einsatzkriterium für die oben beschriebenen Grenzwert-Er
höhungen der HF-Strombegrenzung oder HF-Leistungsbegrenzung festgelegt werden.
Die Erfindung wird im folgenden anhand eines Ausführungsbeispiels und einer schemati
schen Figur detaillierter beschrieben.
Sobald der Hochfrequenzoszillator 2 durch eine Start/Stop-Einrichtung 1 aktiviert ist, lie
fert er ein HF-Steuersignal hf an den HF-Generatot 3, der an den Ausgangsbuchsen 5, 6 des
Hochfrequenz-Chirurgiegerätes die HF-Spannung UHF generiert, deren Spitzenwert weit
gehend proportional der Betriebsspannung Us des elektronischen Schaltnetzteils 7 ist. Der
Sollwert Usoll der HF-Spannung UHF kann an einem Sollwertgeber 8 eingestellt werden.
Die HF-Spannung UHF wird automatisch auf den Sollwert Usoll geregelt, indem der Istwert
Uist der HF-Spannung UHF mittels eines HF-Spannungs-Sensors 9 in ein dem Istwert Uist
der HF-Spannung UHF proportionales elektrisches Signal u gewandelt wird, welches einem
Analog-Digital-Wandler (ADC) 10 zugeführt wird, von wo aus es dem elektronischen
Rechner 11, im folgenden kurz CPU genannt, zugeführt wird, wo es mit dem Sollwert Usoll
des Sollwertgebers 8 verglichen wird. Weicht Uist von Usoll ab, so liefert die CPU 11 ein
Korrektursignal k, welches über einen Digital-Analog-Wandler 12 dem elektronischen
Schaltnetzteil 7 zugeführt wird und dieses so steuert, daß UHF = Usoll wird.
Berührt die aktive Elektrode AE das biologische Gewebe 13, so fließt ein HF-Strom IHF,
der von der Höhe der HF-Spannung UHF und dem elektrischen Widerstand zwischen akti
ver Elektrode AE und neutraler Elektrode NE abhängig ist. Mit Rücksicht auf die Sicher
heit des Patienten kann die Höhe des HF-Stroms IHF an einer Strombegrenzung 14 auf
einen ungeführlichen Wert Imax begrenzt werden. Der Istwert Iist des HF-Strom IHF wird
mittels eines HF-Strom-Sensors 15 in ein diesem HF-Strom proportionales elektrisches
Signal i gewandelt, welches über einen Analog-Digital-Wandler 16 der CPU 11 zugeführt
wird. Ist oder wird der elektrische Widerstand zwischen aktiver Elektrode AE und neutra
ler Elektrode NE so klein, daß IHF bei UHF = Usoll größer würde als Imax oder ist oder wird
IHF = Imax,, so berechnet der elektronische Rechner 11 in kurzen Zeitabständen mittels einer
geeigneten Software, welche er einem EPROM 18 entnimmt, aus einer an einer
Leistungsbegrenzung 17 einstellbaren maximalen HF-Leistung Pmax1 einen neuen
Maximalwert Imax1 für den HF-Strom IHF, der sich als Quotient aus der maximalen HF-
Leistung Pmax1 und dem Istwert Uist der HF-Spannung UHF errechnet. Der HF-Strom IHF
wird also nur dann auf den Maximalwert Imax begrenzt, wenn der Istwert Uist der HF-
Spannung nicht kleiner ist als der Sollwert Usoll der HF-Spannung. Solange Uist kleiner
ist als Usoll, verhält sich dieses Hochfrequenz-Chirurgiegerät wie ein Generator mit
konstanter Ausgangsleistung.
Um zu erreichen, daß der elektrische Widerstand zwischen aktiver Elektrode und Gewebe
möglichst schnell auf einen Wert ansteigt, bei welchem sich der Sollwert der HP-Span
nung einstellt, ist es in verschiedenen Fällen zweckmäßig, einen höheren Maximalstrom
als er sich aus der Leistung Pmax1 und dem Istwert der HF-Spannung als Quotient errech
net. Für diese Fälle kann ein höherer Maximalwert Pmax2 eingestellt werden, beispiels
weise in Höhe von 400 Watt gemittelt über eine Zeit von einer Sekunde entsprechend IEC
601 Teil 2-2. In diesem Falle ist zusätzlich eine zeitliche Begrenzung vorgesehen, die bei
spielsweise mit Hilfe der CPU 11 und einer geeigneten Softwar aus den Istwerten der HF-
Spannung und des HF-Stroms sowie unter Berücksichtigung der Zeit berechnet werden
kann. Auf diese Weise kann einerseits erreicht werden, daß der elektrische Widerstand
zwischen aktiver Elektrode AE und neutraler Elektrode NE sehr schnell auf den Wert er
höht wird, bei dem sich der Sollwert der HF-Spannung einstellt und andererseit verhindert
werden, daß zu viel elektrische Energie in das Gewebe eingebracht wird. Letzteres wird
verhindert, indem nach Einbringung einer maximalen Leistung von Pmax2 gemittelt über
eine Sekunde die Strombegrenzung aus Pmax1 errechnet wird oder automatisch auf den an
der Strombegrenzung 14 eingestellten Wert Imax oder auf Null zurückgesetzt wird. Außer
dem wird der HF-Strom automatisch sofort wieder auf den an der Strombegrenzung 14
eingestellten Wert Imax begrenzt, wenn Uist = Usoll wird.
Wird ein erfindungsgemäßes Hochfrequenz-Chirurgiegerät für Anwendungen eingesetzt,
bei welchen elektrische Lichtbogen zwischen aktiver Elektrode AE und Gewebe 13 erfor
derlich sind, beispielsweise zum Schneide oder für die Forcierte Koagulation, so kann statt
des oben beschriebenen Sollwert/Istwert - Vergleichs der HF-Spannung auch der Soll
wert/Istwert -Vergleich der Intensität der elektrischen Lichtbogen zwischen aktiver Elek
trode und Gewebe herangezogen werden. Hierfür ist ein Sollwertgeber 19 sowie ein Ist
wertsensor 21 und ein Analog/Digitalwandler 20 vorgesehen. Eine Kombination dieser
beiden Vergleiche bzw. Kriterien kann vorteilhaft die Redundanz dieser Einrichtung ver
besser.
Die Software kann in einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung so gestaltet werden,
daß bei sich rasch wiederholenden Spannungs- und/oder Lichtbogenzusammenbrüchen
unterhalb des jeweiligen Sollwerts die über einen längeren Zeitabschnitt, beispielsweise
während einer ununterbrochenen Aktivierung des HF-Generators 2, 3, an das Gewebe ge
lieferte Leistung einen maximalen Mittelwert, beispielsweise Pmax1, nicht übersteigt.
Claims (2)
1. Hochfrequenz-Chirurgiegerät zum Schneiden biologischer Gewebe,
mit einem Hochfrequenz-Leistungsgenerator, mit einer Ein
stelleinrichtung zum Einstellen einer HF-Spannung (Uist) und
eines HF-Stromes (Iist), mit einer Spannungssensoreinrichtung
(9) zur Überwachung der HF-Spannung (Uist) und einer Strom
sensoreinrichtung (15) zur Überwachung des HF-Stromes (Iist)
mit einer Einrichtung (9, 21) zum Feststellen des Vorhanden
seins eines Lichtbogens beim Schneiden des biologischen Gewe
bes und mit einem Rechner (11), welchem Ausgangssignale der
Sensoreinrichtungen (9, 15, 21) zugeführt werden zum Steuern
oder Regeln des Hochfrequenz-Leistungsgenerators, wobei der
Rechner (11) derart ausgebildet ist, daß fortlaufend fest
gestellt wird, ob ein Lichtbogen vorhanden ist bzw. brennt,
wobei dann, wenn ein Lichtbogen brennt, die HF-Ausgangs
spannung (Uist) mit einem vorgegebenen Spannungswert (Usoll)
verglichen und eine Konstantspannungsregelung durchgeführt
wird und wobei dann, wenn kein Lichtbogen vorhanden ist bzw.
brennt, festgestellt wird, ob eine aus der HF-Ausgangsspannung
(Uist) und dem HF-Ausgangsstrom (Iist) feststellbare Leistung
einen vorgegebenen Leistungswert (Pmax2) erreicht und dann,
wenn dies nicht der Fall ist, die HF-Ausgangsspannung (Uist)
erhöht und dann, wenn der vorgegebene Leistungswert (Pmax2)
erreicht wird, der HF-Ausgangsstrom (Iist) auf einen derarti
gen Wert begrenzt wird, daß der vorgegebene Leistungswert
(Pmax2) nicht überschritten wird.
2. Hochfrequenz-Chirurgiegerät nach Anspruch 1, gekennzeichnet
durch eine Begrenzungseinrichtung zur Feststellung und Be
grenzung einer dem Gewebe vor dem Zünden des Lichtbogens
zugeführten Energie.
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