DE19542330A1 - Anordnung zur Leckfeststellung an einem Brennelement für einen Druckwasserkernreaktor - Google Patents
Anordnung zur Leckfeststellung an einem Brennelement für einen DruckwasserkernreaktorInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Anordnung zur Leckfeststellung
an einem Brennelement für einen Druckwasserkernreaktor (PWR)
gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1.
Es gibt im wesentlichen zwei moderne Verfahren zur Leckfest
stellung bei einem Brennelement für einen Leichtwasserkern
reaktor. "INMAST-sipping" für PWR-Reaktoranlagen (PWR =
Pressurized-Water-Reactor) und "TELESCOPE-sipping" für BWR-
Reaktoranlagen (BWR = Boiling-Water-Reactor).
Ein auftretendes Leck führt dazu, daß das Reaktorwasser und
folglich die verschiedenen Teile des Primärkreises des Reak
tors mit radioaktiven Fissionsprodukten verunreinigt werden.
Wenn eine Verunreinigung des Reaktorwassers festgestellt
wird oder vermutet wird, daß eine Verunreinigung stattgefun
den hat, ist es von größter Bedeutung, das Leck zu
lokalisieren, damit leckende Brennelemente ersetzt und
später repariert werden können. Ein Brennelement enthält
gewöhnlich viele Brennstäbe.
Das sogenannte INMAST-sipping wird für PWR-Reaktoranlagen
angewendet und ist ein Saugverfahren bekannter Art, bei dem
eine sogenannte On-line-Gasfeststellung stattfindet.
Bei dem INMAST-sipping wird das leckverdächtige Brennelement
in eine Saughaube gehoben, die vorzugsweise von dem Mast der
Brennstofflademaschine gebildet wird. Von den vom Brennele
ment abgegebenen Fissionsgasen werden im oberen Teil der
Haube Proben genommen, die anschließend in einer Gas fest
stell-Vorrichtung geprüft werden. Das Gasvolumen, an welches
eine gewisse Menge von Fissionsgasen aus einem beschädigten
Brennelement abgegeben wird, ist recht groß. Dies hat zur
Folge, daß die Feststellungsempfindlichkeit recht niedrig
ist.
Die FR-A-2509898 beschreibt eine Brennstoffleckfeststellung
für einen PWR, bei welcher das Brennelement, welches in eine
Saughaube gezogen wird, mehrere Meter über den Reaktorkern
gehoben wird, um den inneren relativen Druck der Stäbe im
Verhältnis zum Wasserdruck zu erhöhen, wobei jedoch das
Brennelement weiterhin vom Wasser umgeben bleibt. Das an das
Wasser und dann an das Gasvolumen über dem Wasserspiegel in
der Saughaube abgegebene Gas wird aus dem oberen Teil der
Saughaube abgesaugt, die dann mit Ausnahme der Gassaugvor
richtung verschlossen ist. Der mögliche Gehalt an radioak
tiven Fissionsprodukten in dem abgesaugten Gas wird unter
sucht. Die Feststellungsempfindlichkeit ist recht niedrig.
Um diese zu vergrößern, wird ein Gasstrom von unten nach
oben durch das Wasser gedrückt, welches das in der Saug
glocke befindliche Brennelement umgibt. Die Feststel
lungsempfindlichkeit ist aber trotz dieser Maßnahme recht
gering.
Bei dem sogenannten TELESCOPE-sipping, welches völlig BWR-
Reaktoranlagen angepaßt ist, wird eine große Menge des das
beschädigte Brennelement umgebenden Wassers über ein auf dem
oberen Teil des Brennelements plaziertes Mundstück oder
einer um das obere Teil des Brennelements plazierten Haube
abgesaugt, wobei das Brennelement mittels eines Greifers an
der Telescopmastvorrichtung aus dem Reaktorkern herausge
hoben ist. Das über das Mundstück abgepumpte Wasser wird
einem Meßkreis mit kleinem Volumen zugeführt. Das Wasser
wird entgast, um eine On-line-Gasprüfung durchzuführen. Das
Prüfverfahren hat eine hohe Meßempfindlichkeit.
Diese Art des Saugens wird in der schwedischen Patentschrift
91015065 beschrieben, gemäß derer eine Saugglocken- oder
eine Mundstückvorrichtung in dem Bereich um den Greifer am
oberen Teil des angehobenen Brennelements plaziert wird.
Eine Pumpe saugt Wasser aus dem Bereich ab. Das Brennelement
einer BWR-Reaktoranlage ist in sich selbst gegenüber der
Umgebung verschlossen, so daß das von dem Mundstück
abgepumpte Wasser zu einem großen Teil von dem durch das In
nere des Brennelements strömenden Wassers stammt. Das ange
hobene Brennelement wird mit Reaktorwasser durchspült und
der Greifer wird abgespült. Dies ist auch der Fall, wenn das
Brennelement, nachdem es in eine bestimmte vertikale Lage
gehoben worden ist, in dieser Position festgehalten oder
wieder heruntergelassen wird. Die Analyse der ausgetretenen
Fissionsgase wird dann durchgeführt.
Die Brennelemente einer PWR-Anlage haben eine ganz andere,
offene Struktur als die geschlossenen Brennelemente einer
BWR-Reaktoranlage. Ein Mundstück am oberen Teil des Bren
nelements eines PWR kann folglich nicht verwendet werden, um
Wasser zu sammeln, welches die Brennstäbe in dem Brennele
ment umströmt. Das angesaugte Wasser kommt von allen Seiten.
Aus diesem Grunde müssen Brennelemente einer PWR-Anlage in
einem geschlossenen Raum plaziert werden, wenn sie aus dem
Reaktorkern herausgehoben werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Anordnung zur
Leckfeststellung an einem Brennelement für einen Druck
wasserkernreaktor zu entwickeln, welche eine hohe Empfind
lichkeit hat.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird eine Anordnung zur Leckfest
stellung an einem Brennelement für einen Druckwasserkern
reaktor vorgeschlagen, welche erfindungsgemäß die im
Anspruch 1 genannten Merkmale hat.
Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unter
ansprüchen genannt.
Gemäß der Erfindung wird der Gasmeßkreis bei einer INMAST-
sipping-Vorrichtung durch einen Wasserprobenkreis ersetzt.
Wasser, welches das zu untersuchende Brennelement umgibt und
im Inneren eines Hebemastes angeordnet wird, wird von der
Wasserinnenseite des Mastes zu einer Wasser-Gastrennvorrich
tung gepumpt. Das abgeschiedene Gas wird dann on-line in der
gleichen Weise untersucht wie bei dem sogenannten TELESCOPE-
sipping für BWR-Anlagen.
Anhand der einzigen Figur soll die Erfindung näher erläutert
werden. Die Figur zeigt schematisch ein Reaktorgefäß mit
Brennelementen sowie ein Ausführungsbeispiel der Anordnung
gemäß der Erfindung.
In Fig. 1 bezeichnet 1 eine Lademaschine für Brennelement
für einen Druckwasserreaktor, 2 den Boden der Reaktorhalle,
auf dem die Lademaschine verschiebbar angeordnet ist, 3 das
Reaktorgefäß, 4 den Reaktorkern, 5 ein über dem Reaktorgefäß
angebrachtes Becken mit Reaktorwasser und 6 das Reaktor
wasser in dem Reaktorgefäß und dem Becken. Die Lademaschine
ist mit einem Hebemast 7 ausgerüstet, der vorzugsweise
teleskopierbar ist. Der Mast 7 ist zylindrisch und hat eine
innere Kammer, die groß genug zur Aufnahme eines Brennele
ments ist. Eine Greifvorrichtung 8 ist am Ende eines im In
neren des Mastes 7 vorhandenen Drahtseils 8′ angebracht und
so beschaffen, daß sie den Hebegriff eines Brennelementes 9
ergreifen kann, welches in dem gezeigten Fall mittels eines
Motors 11 gerade aus dem Reaktorkern in den Mast hineingezo
gen wird. Der Mast wird nach oben bewegt, und das Brennele
ment 9 wird in das Becken 5 gehoben, und zwar so, daß das
Brennelement bis nahe an die Wasseroberfläche gelangt, aber
vom Wasser 12 umgeben bleibt.
Der Mast verhindert, daß Wasser, welches das Brennelement
passiert hat, sich in den Raum außerhalb des Mastes ausbre
itet, was bedeuten würde, daß ausgetretene Fissionsprodukte
für die Analyse verloren gehen würden. Ein Schlauch 14 oder
eine andere Leitung erstreckt sich vom oberen Teil des
Mastes 7 eine kurze Strecke bis unter die Wasseroberfläche
innerhalb des Mastes aber oberhalb des Brennelementes 9. Die
Leitung 14 enthält eine Pumpe 13, mit deren Hilfe Wasser aus
dem Wasser 12 innerhalb des Mastes abgesaugt wird, der an
seinem unteren Ende offen ist.
Das Reaktorwasser wird unter der Wirkung der Pumpe 13 veran
laßt von unten in den Mast 7 einzuströmen, wie dies durch
Pfeile angedeutet ist, und um das Brennelement 9 sowie durch
das Brennelement 9 zu strömen. Das Brennelement bleibt die
ganze Zeit unter der Wasseroberfläche.
Durch die Pumpe 13 wird Wasser zu einem Gasabscheider 22
gepumpt, in welchem das im Wasser vorhandene Gas durch Her
absetzung des Druckes und der damit verbundenen geringeren
Löslichkeit des Gases im Wasser ausgeschieden wird. Der
Gasabscheider 22 enthält mindestens einen Gasraum 23, der
ein kleines Volumen hat, sowie ein Wasserreservoir 24. Der
Gasraum 23 und das Wasserreservoir 24 sind durch eine
Wasserverschlußvorrichtung 25 voneinander getrennt. Um eine
wirksamere Freigabe der in der Probe gemäß der Erfindung en
thaltenen Gase zu erreichen, wird das Wasser mit Hilfe einer
in dem Gasraum 23 angeordneten Sprühvorrichtung 26 bei der
Zuführung des Wassers in den Gasabscheider 22 fein verteilt
oder atomisiert.
Die aus dem Wasser entwichenen Gase, die möglicherweise gas
förmige Fissionsprodukte enthalten, werden mit einem im
Gasabscheider 22 vorhandenen Arbeitsgas gemischt und über
einen Gaskreis 27 in eine Meßkammer 28 gepumpt, in welcher
die Gase auf das Vorhandensein von gasförmigen Fissionspro
dukten mit Hilfe eines Detektors analysiert werden, der Ra
dioaktivität im Gas zu erkennen vermag. Das Meßergebnis kann
auf einem Display 35 angezeigt werden. Das entgaste Wasser
wird dem Wasserreservoir 24 zugeführt, wo im Wasser enthal
tene Radioaktivität separat gemessen werden könnte (nicht
dargestellt). Alternativ können Wasserproben an ein sepa
rates Analyselabor gesandt werden. Das entgaste Wasser wird
dann durch den Schlauch 36 in das Becken 5 zurückgeführt.
Im Falle geringer Radioaktivität der Wasserproben wird die
Anreicherung an gasförmigen Fissionsprodukten im Meßsystem,
die für Meßzwecke erforderlich ist, dadurch hergestellt, daß
große Mengen von Wasserproben durch den Gasabscheider 22
gepumpt werden, in welchem das Wasser entgast wird. Der
Gaskreis 27 enthält eine Pumpe 31, welche das im Kreis 27
und im Gasraum 23 vorhandene Gas durch den Gaskreis und den
Gasraum 23 im Kreis pumpt, wodurch vorhandene gasförmige
Fissionsprodukte angereichert werden.
Um sicherzustellen, daß der Meßkammer 28 zur Messung der Ra
dioaktivität in den Gasen trockenes Gas zugeführt wird, en
thält der Gaskreis 27 zweckmäßigerweise einen
Feuchtigkeitsabscheider 32, einen Gastrockner 33 und eine
Jodfalle 34 zwischen dem Gasraum 23 und der Meßkammer 28.
Während die Erfindung anhand eines speziellen Ausführungs
beispiels beschrieben wurde, versteht es sich für den Fach
mann, daß verschiedene Änderungen vorgenommen und Bauteile
durch Äquivalente ersetzt werden können, ohne den Kern der
Erfindung und ihren Schutzbereich zu verlassen. Zusätzlich
können Änderungen vorgenommen werden, ohne von der
wesentlichen Lehre der Erfindung, wie sie in den beigefügten
Ansprüchen zum Ausdruck kommen, abzuweichen.
Claims (5)
1. Anordnung zur Durchführung einer Leckfeststellung an
einem Brennelement für einen Druckwasserkernreaktor, zu
welcher Anordnung gehören:
- - eine im wesentlichen vertikale hohle Mastvorrichtung, in welche das zu untersuchende Brennelement einbringbar ist,
- - eine Vorrichtung zur Einführung des Brennelementes in das Innere der genannten Mastvorrichtung, von deren unterem Ende aus,
- - eine Vorrichtung zur Anhebung zumindest des Teils der genannten Mastvorrichtung, welcher das Brennelement ent hält, in eine Lage, in welcher das Brennelement sich nahe, aber unterhalb der Wasseroberfläche des Wassers in dem genannten Reaktorkern befindet,
- - eine Vorrichtung zum Absaugen von Wasser von einer Stelle innerhalb der Mastvorrichtung, die über dem Brennelement liegt,
- - eine Gasabscheidervorrichtung zur Abscheidung von Gasen, die sich in dem aus dem Inneren der Mastvorrichtung abge saugten Wasser befinden und
- - eine Gasanalysiervorrichtung zur Analysierung der Menge an gasförmigen Fissionsprodukten in dem abgeschiedenen Gas.
2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Gasanalysevorrichtung einen
Gaskreis enthält, zu dem eine Pumpe gehört zum Pumpen von
Gas, das sich in dem Gaskreis und einem Gasraum in der
Gasabscheidevorrichtung befindet, durch den Gaskreis und den
genannten Gasraum zur Anreicherung von gasförmiger Fissions
produkten, die sich in dem aus dem Inneren der Mastvorrich
tung abgesaugten Wasser befinden.
3. Anordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Wassersaugvorrichtung und
der zugehörige Kreis zur Analyse von Fissionsprodukten so
beschaffen sind, daß sie gasförmige Fissionsprodukte, die
das gepumpte Wasser begleiten, zu erkennen vermögen, wobei
die genannte Saugvorrichtung imstande ist, Wasser aus dem
Inneren der Mastvorrichtung in den Kreis zur Feststellung
von Fissionsprodukten zu liefern, zu welchem ein Flüs
sigkeitsbehälter mit einem Überlauf gehört, wobei an den
oberen Teil des Flüssigkeitsbehälters ein Gaserkennungskreis
angeschlossener ist, der an den genannten Behälter zurückge
führt wird zur Anreicherung der Fissionsgase in dem
Gaserkennungskreis.
4. Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Fis
sionsgaserkennungskreis einen Gasabscheider enthält, der
einen Gasraum und ein Wasserreservoir hat, die voneinander
durch ein Wassersiel getrennt sind, daß eine Vorrichtung zur
Feinverteilung des dem Gasraum zugeführten Wassers vorhanden
ist, daß ein an diesen Gasraum angeschlossenen Gaskreis
vorhanden ist und daß eine in dem Gaskreis liegende Meßkam
mer vorhanden ist, welche das Auftreten gasförmiger Fission
sprodukte mißt.
5. Anordnung nach Anspruch 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Gaskreis einen Feuchtigkeitsab
scheider, einen Gastrockner und eine Jodfalle enthält, die
stromaufwärts der Meßkammer angeordnet sind, gesehen in der
Gaszuführungsrichtung.
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