-
Vorrichtung zur Oberprüfung einer Gruppe FonKernre aktorbrennelementen
auf Hüllroh-rs chäden Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Überprüfung
einer Gruppe von Kernreaktorbrennelementen auf Hüllrohrschäden der in ihnen enthaltenen
Brennstäbe vermittels Untersuchung des in den Elementen enthaltenen flüssigen Kühlmittels
auf das Vorhandensein von bestimmten gasförmigen Spaltprodukten, wobei das Kühlmittel
über Rohrleitungen, die in die Elemente eintauchen in einen Prüfbehälter gesaugt
wird. Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist insbesondere für den Einsatz in Kernreaktoren
geeignet, die mit Flüssigmetall, beispielsweise mit Natrium, gekühlt werden. Für
die Zwecke der vorliegenden beschreibung schließt der Begriff Brennelemente die
Brutelemente mit ein, die in Kernreaktoren dieser Art häufig mit den Brennelementen
zusammen den Kernverband bilden.
-
Bei der großen Anzahl der in einem Reaktor verwendeten Brennstäbe
ist schon von der Statistik her mitbeinem verhältnismäßig häufigen Auftreten von
Schäden an denselben, insbesondere dem Undichtwerden einzelner Stäbe zu rechnen,
wodurch die beim Kernspaltungsprozeß entstehenden und bis dahin innerhalb des Hüllrohres
gespeicherten radioaktiven Spaltprodukte in das Kühlmittel übertreten und durch
dieses über den gesamten Reaktor verteilt denselben radioaktiv verseuchen können.
Darüberhinaus kann das Undichtwerden einzelner Hüllrohre beispielsweise auch Folge
einer örtlichen Oberhitzung im Reaktorkern sein, die bei etwaiger Vernachlässigung
zu größeren Schäden führen könnte. Das Undichtwerden
von Brennstabhüllrohren
bedeutet so in jedem Falle einen wesentlichen Störfall, dessen Ursachen möglichst
bald untersucht werden müssen. Daher wird in allen Kernreaktoren das umfließende
Kühlmittel auf das Vorhandensein solcher Spaltprodukte untersucht, die typischerweise
nur aus dem Inneren undicht gewordener Brennstäbe stammen können. Diese Überprüfung
erfolgt global, und gibt noch keinen näheren Aufschluß darüber, in welchem der zahlreichen
Brennelemente sich der schadhafte Stab befindet. Eine Möglichkeit, dies festzustellen,
besteht darin, das aus jedem einzelnen Brennelement austretende Kühlmittel gesondert
zu überprüfen, was beispielsweise, wie von der Anmelderin in der DT-OS 23 04 324
vorgeschlagen; in der Art geschehen kann, daß die einzelnen schadensverdächtigen
Brennelemente nacheinander in einem besonderen Prüfbehälter zum Zwecke der Erhöhung
des Ausstoßes an Spaltprodukten kontrolliert erhitzt werden, die dabei möglicherweise
in das den Prüfbehälter füllende Kühlmittel übertretenden Spaltprodukte durch ein
Spülgas aus diesen entfernt werden und das Spülgas in einer geeigneten Analysevorrichtung
untersucht und bei Nichtvorhandensein der charakteristischen Spaltprodukte das geprüfte
Element wieder in den Kernverband zurückversetzt wird. Das Umsetzen der zahlreichen
Brennelemente ist verhältnismäßig zeitraubend und es sind daher auch Verfahren zur
Überprüfung der Brennelemente vorgeschlagen worden, bei denen diese während der
Prüfung im Kernverband verbleiben können, so beispielsweise in der DT-AS 12 59 473,
der FR-PS 2 105 072 oder DT-OS 21 46 925.
-
In der erstgenannten Druckschrift wird richtig gesehen, daß die Anordnung
je eines Absaugkanales für Kühlmittel für jedes Brennelement zu einem unzulässig
hohen apparativen Aufwand, insbesondere zu einer unerwünscht großen Zahl von Durchdringungen
des Reaktorbehälters führt. Die einzelnen Brennelemente werden daher nacheinander
mit einem Rohr angefahren, das dichtend auf das obere Ende des Brennelementes gesetzt
wird und eine zum Analysengerät führende Leitung aufweist. Durch die Unterbrechung
der Kühlmittel zirkulation
im Brennelement steigt die Temperatur
in diesem an, wodurch der Austritt von Spaltprodukten aus dem schadhaften Brennstab
in das Kühlmittel gefördert wird. Aus dem Kühlmittel wird eine Probe entnommen und
dem Analysegerät zugeführt.
-
In der zweiten und dritten der genannten Druckschriften sind Möglichkeiten
dargestellt, mehrere beieinanderliegende Brennelemente nacheinander zu untersuchen,
ohne dazu die Kühlmittelentnahmevorrichtung verfahren zu müssen. Diese Schriften
zeigen jedoch auch, daß dazu entweder komplizierte mechanische Vorrichtungen zum
Umschalten des Analysegerätes von einem zum anderen Element erforderlich sind, deren
Zuverlässigkeit unter Natrium als nicht besonders groß beurteilt werden muß, oder
daß eine Vielzåhl von Einzelrohren, je eines für jedes Brennelement erforderlich
ist. Es scheint auch nicht sichergestellt zu sein, daß die aus verschiedenen Brennelementen
stammenden Kühlmittelproben in jedem Falle soweit voneinander getrennt bleiben,
daß eine eindeutige Zuordnung etwa durch die Analysevorrichtung festgestellter Spaltprodukte
zu einzelnen Proben möglich bleibt.
-
'li Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist eine verbesserte Vorrichtung
zur Oberprüfung von Kernreaktorbrennelementen auf HAllrohrschäden, mittels derer
in kurzer Zeit mehrere beieinanderliegende Brennelemente untersucht werden können,
ohne daß dazu Handhabungsbewegungen auszuführen wären, bei der eine eindeutige Zuordnung
der Analysenergebnisse zu einzelnen Kühlmittelproben möglich und die darüberhinaus
einfach und zuverlässig im Aufbau ist, insbesondere keine im Kühlmittel bewegten
Teile benötigt.
-
Zur Lösung dieser Aufgabe wird vorgeschlagen, daß für jedes Element
einer Gruppe von Kernreaktorbrennelementen eine Rohr leitung vorhanden ist und daß
die höchsten Stellen der einzelnen Rohrleitungen unterschiedliche hydrostatische
Höhe in einem Sammelbehälter erreichen, wobei der Sammelbehälter mit Gas kontrolliert
variablen Drucks beaufschlagbar ist.
-
Zum Beispiel durch eine Saugpumpe regelbarer Leistung kann
der
im Sammelbehälter herrschende Druck soweit erniedrigt werden, daß das in den Rohrleitungen
anstehende Kühlmittel soweit angehoben wird, ggf. auch über den Kühlmittelspiegel
im Reaktordruckbehälter selbst, bis es aus der die niedrigste hydrostatische Höhe
erreichenden Rohrleitung austritt und in den Sammelbehälter fließt. In bekannter
Weise wird daraufhin dieses Kühlmittel mit Spülgas behandelt, das etwa vorhandene
Spaltprodukte in sich aufnimmt, und das Spülgas einer der ebenfalls bekannten Vorrichtungen
zum Nachweis solcher Spaltprodukte zugeführt. Daraufhin wird der Druck im Sammelbehälter
erneut herabgesetzt, bis Kühlmittel aus einem zweiten Brennelement aus der Öffnung
der nächsthöheren Rohrleitung austritt und sich mit dem bereits im Sammelbehälter
befindlichen Kühlmittel vermischt.
-
Daraufhin wird erneut Spülgas zugeführt, und der gesamte Vorgang wiederholt
sich zyklisch solange bis auch aus der Rohrleitung mit der höchsten hydrostatischen
Höhe Kühlmittel ausgetreten ist. Die Anzahl der so in einem Arbeitsgang hintereinander
zu überprüfenden Brennelemente wird dabei in erster Linie dadurch begrenzt werden
daß bei einer Vermischung einer sehr großen Anzahl von Kühlmittelproben aus verschiedenen
Brennelementen die eine Probe aus dem schadhaften Element so stark verdünnt wird,
daß die Anwesenheit der Spaltprodukte erst nach länger anhaltendem Spülen zu einer
signifikanten Erhöhung der Aktivität im Spülgas führt. Ist der Untersuchungsvorgang
in einer Gruppe von Brennelementen beendet, wird der Druck im Sammelbehälter wieder
erhöht, und zwar soweit, daß alles angesaugte Kühlmittel aus ihm verdrängt wird.
Eine andere, allerdings mit dem Umsetzen des Sammelbehälters verbundene Art, die
erfindungsgemäße Vorrichtung zur Lokalisierung des schadhaften Brennelementes einzusetzen,
wird weiter unten beschrieben.
-
In der einfachsten Ausbildung des im Vorgehenden beschriebenen Erfindungsgedankens
sind die Mündungen der Rohrleitungen auf unterschiedlicher hydrostatischer Höhe
im Sammelbehälter
angeprdnet. Dies hat den Vorteil einer besonders
einfachen, auch der Reinigung gut zugänglichen Ausbildung der Rohrleitungen, jedoch
den Nachteil, daß der Druck im Sammelbehälter während des Prüfvorganges innerhalb
sehr genauer Grenzen konstant gehalten werden muß, wenn eine unkontrollierte Veränderung
des Füllungsgrades des Sammelbehälters, die zu einer Verfälschung der Mtßergebnisse
führen würde, vermieden werden soll.
-
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung sind daher einzelne oder alle
Rohrleitungen heberartig ausgebildet und liegen mit ihren Scheitelpunktenauf unterschiedlicher
hydrostatischer Höhe. Der Unterdruck im Sammelbehälter braucht dann nur für die
Zeit aufrecht gehalten zu werden, die nötig ist, damit aus einer bestimmten Rohrleitung
das gewünschte Quantum an Kühlmittel ausfließen kann.
-
Ist eine Gruppe von Brennelementen überprüft worden, und soll die
Prüfvorrichtung zur nächsten Gruppe verfahren werden, so ist es erforderlich, den
Sammelbehälter zu entleeren, um ihn zur Aufnahme neuer Kühlmittelproben bereit zu
machen. Das Entleeren des Sammelbehälters geschieht wie oben angedeutet durch Beaufschlagen
mit einem Druck der ausreicht, um die im Sammelbehälter enthaltene Flüssigkeit zu
verdrängen. Damit die Flüssigkeit möglichst auch vollständig abfließen kann, ist
es nach einem weiteren Merkmal der Erfindung von Vorteil, wenn eine der Rohrleitungen
an dessen unterem Ende in den Sammelbehälter mündet.
-
Auch in diesem Fall ist es von Vorteil, wenn diese Rohrleitung heberartig
ausgebildet ist und ihre Mündung dicht über dem Boden des Sammelbehälters liegt.
Von einem bestimmten Zeitpunkt an wird die Entleerung des Sammelbehälters durch
die Heberwirkung in der betreffenden Rohrleitung unterstützt, und nach Abschluß
der Leerung kann der Druck im Sammelbehälter wieder auf den Normaldruck abgesenkt
werden, solange dieser ausreicht, um den in der betreffenden Rohrleitung
anstehenden
Flüssigkeitsspiegel unterhalb des Scheitelpunktes zu halten. Es versteht sich von
selbst, daß es für das Einsetzen der Heberwirkung erforderlich ist, den Sammelbehälter
so weit anzuheben, daß die Ansaugöffnung der Rohrleitung über den Kühlmittelspiegel
im Reaktorbehälter zu liegen kommt.
-
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung wird vorgeschlagen, daß verschiedene
Rohrleitungen verschiedene hydraulische Querschnitte aufweisen in der Art, daß derselbe
mit steigender maximaler hydrostatischer Höhe der Rohrleitung zunimmt. Dies kann
dadurch erreicht werden, daß in die Rohrleitungen entsprechende Drosseln eingebaut
werden. Bei der vorgeschlagenen Verfahrensweise wird beim Ansaugen beispielsweise
durch die Rohrleitung mit der drittniedrigsten hydrostatischen Höhe zugleich Kühlmittel
durch die beiden niedrigeren Rohrleitungen in den Sanunelbehälter gesaugt, ja dies
geschieht bereits, sobald der Flüssigkeitsspiegel im Sammelbehälter die hydrostatische
Höhe der beiden niedrigeren Rohrleitungen erreicht hat und bevor überhaupt Kühlmittel
aus der dritthöchsten Rohrleitung -austritt.
-
Das während dieses Ansaugzyklus in den Sammelbehälter gesaugte Kühlmittel
stammt also nur zum geringsten Teil aus dem-Brennelement, in das die genannte dritthöchste
Rohrleitung eintaucht, wenn alle Rohrleitungen den gleichen hydraulischen Querschnitt
haben. Diese Ausgestaltung der Erfindung zielt also darauf ab, den hydraulischen
Querschnitt der einzelnen Rohrleitungen so ab zus tufen, daß das während eines Ansaugzyklus
in den Sammelbehälter fließende Kühlmittel zu wesentlichen Teilen aus demjenigen
Brennelement stammt, in das die in dem betreffenden Zyklus jeweils höchste zum Oberfließen
gebrachte Rohrleitung eintaucht. Dazu gehört auch, daß zu Beginn eines Ansaugzyklus
der Druck im Sammelbehälter nicht allmählich, sondern möglichst rasch erniedrigt
wird.
-
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt,
und zwar zeigt Figur 1 einen Längsschnitt durch einen Kernreaktor unter Weglassung
aller für das Verständnis der vorliegenden Erfindung unwesentlichen Teile und Figur
2 in vergrößertem Maßstab eine Einzelheit der Figur 1.
-
In einem Reaktorbehälter 1, der mit einem festen Deckel 5 und drei
gegenüber diesem und zueinander drehbaren exzentrisch angeordneten Drehdeckeln 2,
3, 4 verschlossen ist, ist eine Spalt- und Brutzone 6 angeordnet, die aus zahlreichen
einzelnen Elementen 7 aufgebaut ist. Die Elemente selbst bestehen (s. Figur 2)'im
wesentlichen aus einem nach oben zu offenen Kasten 8 und einer größeren Anzahl parallel
zueinander angeordneter Brennstäbe 9, von denen wiederum jeder aus einem Hüllrohr
10 und einer dieses Hüllrohr nicht ganz aufüllenden Brennstoffüllung 11 besteht.
-
Die beim Kernspaltungsprozeß in Brennstoff 11 entstehenden Spaltgase
werden im Normalfall in dem Leerraum 12 des Brennstabes 9 gespeichert, können aber
bei einer Beschädigung der Hülle 10 in das Kühlmittel, beispielsweise flüssiges
Natrium, übertreten, das den Reaktorbehälter 1 bis au einem Spiegel 13 füllt. Wird
in der dargestellten Gruppe von Brennelementen 7 ein Leck an einem Brennstabhüllrohr
10 vermutet, beispielsweise weil bei der ständigen Überprüfung des im Kernreaktor
umlaufenden Kühlmittels ein Auftreten von Spaltprodukten festgestellt wurde, wie
sie aus einem leckgewordenen Gassammelraum 12 stammen könnten, so wird vermittels
eines konventionellen Hubwerkes 14, beispielsweise der ohnehin für den Reaktorbetrieb
erforderlichen Brennelementwechselmaschine ein Sammelbehälter 15 nacheinander über
verschiedene schadensverdächtige Gruppen von Brennelementen verfahren. Der Obersichtlichkeit
halber wird im vorliegenden Beispiel angenommen, daß eine solche Gruppe aus nur
drei Elementen besteht. Der Sammelbehälter 15 ist mit ebensovielen Rohrleitungen
16, 17, 18 verstehen, die an ihrem
unteren Ende in den oberen, leeren,
d.h. nur mit Kühlmittel gefüllten Raum der Brennelemente 7 ragen und zum Einsammeln
des Kühlmittels über den größten Teil des Querschnittes des Brennelementes mit glockenartigen
Erweiterungen 19 versehen sind. An den Rohrleitungen 16, 17, 18 ist außerdem über
je einen flexiblen Stahlkompensator 20 eine Scheibe 21 angebracht, die das Brennelement
7 an seinem oberen Ende annähernd verschließt und so die Zirkulation des Kühlmittels
im Brennelement stark herabsetzt. Dadurch tritt, obwohl solche Operationen selbstverständlich
nur bei abgeschaltetem Reaktor durchgeführt werden, infolge der in den Brennstäben
9 gebildeten Nachwärme eine Erhitzung der betreffenden Brennelemente 7 ein, wobei
aus den schadhaften Gassammelräumen 12 in erhöhtem Maße Spaltprodukte, beispielsweise
Xenon, ausgestoßen werden. Der Ausstoß an Spaltprodukten steigt noch, wenn im Sammelbehälter
15 ein Unterdruck hergestellt wird.
-
Dazu dient eine im Sammelbehälter 15 mündende Leitung 22, die über
Absperrarmaturen 23, 24 wahlweise mit einer Saugpumpe 25 oder zu dem weiter unten
beschriebenen Zweck mit einer Druckpumpe 26 verbunden werden kann. Wird der Druck
im Sammelbehälter 15 soweit ermäßigt, daß das in der Rohrleitung 16 anstehende Kühlmittel
bis zu deren Scheitelpunkt steigt, fließt das Kühlmittel aus den betreffenden Element
in den Sammelbehälter 15, beispielsweise bis zu einem Spiegel 27. Wird jetzt die
Saugpumpe 25 abgestellt, verharrt der Kühlmittelspiegel im Sammelbehälter 15 bei
dieser Höhe.
-
Ober eine weitere Leitung 28, die durch eine Armatur 29 absperrbar
ist, wird daraufhin aus einem Druckbehälter 30 Spülgas, beispielsweise Argon, in
den Behälter 15 geblasen.
-
Da die Leitung 28 bis nahe an den Boden des Behälters 15 heranreicht,
wird das aus der Leitung 17 austretende und durch das Kühlmittel nach oben perlende
Spülgas zu einer gewissen Verweildauer im Kühlmittel gezwungen, wobei die etwa im
Kühlmittel vorhandenen Spaltprodukte teilweise in das Spülgas übergehen. Das sich
im oberen Teil des Sammelbehälters 15 sammelnde Spülgas wird durch eine weitere
Leitung 31, die durch eine Armatur 32 absperrbar
ist, einer nicht
im einzelnen beschriebenen Analyseapparatur 33 zugeführt, in der das Spülgas auf
das Vorhandensein der gesuchten Spaltprodukte untersucht werden kann. Für diesen
Zweck wäre beispielsweise eine Vorrichtung zum Nachweis radioaktiver Spaltprodukte
geeignet, wie sie von der Anmelderin in der DT-OS 24 16 828 beschrieben wurde. Ist
eioe ausreichende Menge Spülgas durch das Kühlmittel geführt worden und in der Apparatur
33 untersucht worden, ohne daß die gesuchten Spaltprqdukte hätten festgestellt werden
können, wird die weitere Zufuhr an Spülgas unterbrochen und die Saugpumpe 25 erneut
zugeschaltet.. Der Druck im Sammelbehälter 15 nimmt ab und das Kühlmittel steigt
zum Beispiel in der Rohrleitung 17 so lange, bis es an deren oberem Ende wieder
austritt und sich mit dem bereits im Sammelbehälter befindlichen Kühlmittel vermischt.
Nach Abschalten der Saugpumpe 25 stellt sich ein neuer Kühlmittelspiegel 34 ein,
über die Leitung 28 wird erneut Spülgas eingeblasen und über die Leitung 31 der
Analyseapparatur 33 zugeführt, worauf der Zyklus wiederholt wird, bis sich am oberen
Ende der Rohrleitung 18 der Kühlmittelspiegel 35 einstellt.
-
Sind in der Analyseapparatur 33 Spaltprodukte der gesuchten Art nachgewiesen
worden, so läßt sich durch die zeitliche Zuordnung ihres Auftretens zu den verschiedenen
Stufen der Druckverminderung im Sammelbehälter 15 einwandfrei feststellen, aus welcher
der Rohtleitungen 16, 18, 17 und damit aus welchem der untersuchten Brennelemente
7 die betreffende Kühlmittel- bzw. Spülgasprobe stammte. Das Brennelement 7 mit
dem schadhaften Brennstabhüllrohr 10 ist so identifiziert und kann auf die bekannte
Art und Weise aus dem Reaktor entfernt und durch ein neues Element ersetzt werden.
Sind nach keiner der Druckabsenkungen im Sammelbehälter 15 im Spülgas die für einen
Hüllrohrschaden charakteristischen Spaltprodukte festgestellt worden, so befindet
sich der Schaden nicht in der untersuchten Gruppe von
Brennelementen
und der Sammelbehälter 15 mitsamt den Rohrleitungen 16, 17, 18 wird angehoben, entleert,
über eine andere schadensverdächtige Gruppe von Elementen gefahren und dort erneut
abgesenkt. Es bedarf keines besonderen Hinweise, daß zu diesem Zweck die Leitungen
22, 28, 31 auf einem Teil ihrer Länge außerhalb des Sammelbehälters 15 zweckmäßigerweise
biegsam ausgeführt worden.
-
Die Rohrleitungen 16, 17, 18 sind mit je einer Drossel 36 versehen,
so daß der hydraulische Querschnitt und damit der Strömungswiderstand der Rohrleitungen
auf einen bestimmten Wert gebracht werden. Im Beispiel müßte der Strömungswiderstand
der Rohrleitung 16 größer als derjenige der Rohrleitung 17 und dieser wiederum größer
als derjenige der Rohrleitung 18 sein, um zu erreichen, daß bei einer Druckabsenkung
im Sammelbehälter, die beispielsweise dem Höhenunterschied von Flüssigkeitsspiegel
34 zum Flüssigkeitsspiegel 35 entspricht bzw. diesen übertrifft, die den Raum zwischen
diesen beiden Spiegeln füllende Flüssigkeitsmenge hauptsächlich aus demjenigen Element
7 stammt, in das die Rohrleitung 18 eintaucht, welches ja auch allein in diesem
Zyklus überprüft werden soll.
-
Soll der Sammelbehälter 15 nach Abschluß der Prüfung einer Gruppe
von Brennelementen 7 wieder von Kühlmittel entleert werden, so wird die Druckpumpe
26 auf die Leitung 22 geschaltet, wodurch das Kühlmittel aus dem Sammelbehälter
15 herausgedrückt wird, zuletzt über die Leitung 16, deren Mündung möglichst nahe-über
dem Boden des Sammelbehälters 15 angeordnet ist. Ist die in der Rohrleitung 16 befindliche
Flüssigkeitssäule über den Scheitelpunkt hinweg zurückgedrängt worden, genügt die
Heberwirkung, um ein erneutes Einfließen von Kühlmittel in den Sammelbehälter 15
zu verhindern, solange in diesem Normaldruck gehalten wird, d.h. ein Druck, der
dem hydrostatischen Druck des bis zum Spiegel 13 im Reaktorbehälter 1 anstehenden
Kühlmittels entspricht.
-
Die Saug- bzw. Druckpumpe 25 bzw. 26, der Spülgasbehälter 30 und das
Analyse gerät 33 sowie die dazugehörigen Leitungen und Armaturen sind hier zur besseren
Übersicht schematisch herausgezeichnet worden. Tatsächlich jedoch werden sie auf
dem innersten Drehdeckel 2 angebracht und mit diesem verfahren, so daß umständliche
Schleppleitungen zu entfernt und ortsfest angeordneten Geraten vermieden werden.
Es ist auch eine andere Verwendung der beschriebenen Vorrichtung zur Feststellung
eines schadhaften Brennelementes möglich. Dabei würde zunächst gleichzeitig aus
allen Elementen 7 der zu untersuchenden Gruppe über die Rohrleitungen 16, 17, 18
Kühlmittel in den Sammelbehälter 15 gesaugt und in der beschriebenen Weise auf das
Auftreten der Spaltprodukte untersucht werden. Werden keine Spaltprodukte festgestellt,
wird nach vorheriger Entleerung des Sammelbehälters zur Prüfung der nächsten Gruppe
übergegangen; traten jedoch Spaltprodukte auf, so wird der Sammelbehälter ebenfalls
entleert und dann zur Feststellung des schadhaften Einzelelementes nacheinander
so versetzt, daß jeweils die Rohrleitung mit der geringsten hydrostatischea Höhe,
hier 16, in einanderes Element 7 eintaucht. Der Druck wird dann nur gerade soweit
abgesenkt, daß durch diese eine Rohrleitung Kühlmittel in den Sammelbehälter 15
gesaugt wird. Dieses wird dann untersucht und bei negativem Ergebnis aus dem Sammelbehälter
entfernt. Darauf wird der Sammelbehälter 15 und damit die Rohrleitung 16 über das
nächste Element 7-verfahren und die Prozedur so lange wiederholt, bis das oder die
schadhaften Elemente identifiziert sind. Soll nur dieses Verfahren angewendet werden,
kann die erfindungsgemäße Vorrichtung dahingehend abgewandelt werden, daß alle Rohrleitungen
17 und 18 dieselbe hydrostatische Höhe erreichen, und nur eine Rohrleitung 16 vorgesehen
wird, deren höchster Punkt niedriger liegt.