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Die
Erfindung bezieht sich gemäß dem Oberbegriff
des beigefügten
Patentanspruchs 1 auf ein Verfahren zur Verwirklichung einer teilnehmerbezogenen
Vermischung (scrambling) in einem auf zeitmultiplexer Datenübertragung
basierenden Mehrpunktsystem (point-to-multipoint system). Die Erfindung bezieht
sich auch auf ein Verfahren zur Verwirklichung einer teilnehmerbezogenen
Entmischung (descrambling) in einem solchen Mehrpunktsystem und
auf eine Anlage, die die Vermischung und/oder Entmischung in einem
solchem Mehrpunktsystem verwirklicht.
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Die
erfindungsgemäße Lösung eignet
sich besonders zur Anwendung in kombinierten Kabelfernseh- und Fernsprechnetzen,
PON-Netzen (PON, Passive Optical Network) und in Zusammenhang mit einer
drahtlosen, lokalen Schleife (WLL, Wireless Local Loop). In diesen
Netzen muß es
infolge des Mehrpunktcharakters der Verbindung möglich sein, eine von Außenstehenden
ausgeführte
Abhörung
von Gesprächen
oder einen von einer fehlerhaften Tätigkeit verursachten Anschluß eines
Teilnehmerapparats an einen falschen Zeitschlitz zu verhindern.
Dies könnte durch
eine Sprachverschlüsselung
jedes Kanals mittels eines teilnehmerbezogenen Schlüssels erreicht werden.
Eine effiziente Sprachverschlüsselung
ist jedoch eine ziemlich schwere und teure Operation und bei normalen
Teilnehmerverbindungen auch eine überdimensionierte Lösung. Eine
zu übertragende Information
wird ausreichend geschützt,
wenn ein Datenvermischer (scrambler) in Zusammenhang mit einem normalen
Modem so modifiziert wird, daß der Vermischer
jedem Teilnehmer eine verschiedene Vermischungssequenz gibt.
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In
bekannten Vermischern wird eine Vermischungssequenz typisch mit
Hilfe eines rückgekoppelten
Schieberegisters gebildet. Durch die Kopplung wird eine pseudozufällige Bitfolge
erzeugt, die in einem Sender mittels Modulo-2-Summierung mit Nutzdaten
summiert wird. Eine Entmischung wird mittels eines entsprechenden
Geräts
in einem Empfänger so
ausgeführt,
daß dieselbe
pseudozufällige
Bitfolge wieder mittels Modulo-2-Summierung mit einem empfangenen
Datenstrom summiert wird.
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Ein
solches bekanntes Verfahren ist gut bei Verbindungen zwischen zwei
Punkten, wobei alle Bits eines Datenstroms durch denselben Vermischer und
Entmischer verlaufen. Eine teilnehmerbezogene Vermischung einer
Verbindung kann durch das Laden des Schieberegisters mit einer teilnehmerbezogenen
Keimanzahl ausgeführt
werden, womit die Bildung einer Sequenz anfängt.
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Wenn
jedoch jeder Zeitschlitz eines Zeitmultiplexsignals mit einer teilnehmerbezogenen
Sequenz vermischt werden soll, ist ein separater Vermischer für jeden
Zeitschlitz erforderlich. Dabei müssen in einem System mit zum
Beispiel 30 Zeitschlitzen 30 parallele Vermischer vorgesehen sein,
von denen nur einer auf einmal verwendet wird. Wenn das System konzentrierend
ist (mehr Teilnehmer als Zeitschlitze), muß jeder Teilnehmer seine eigene
Vermischungssequenz haben, was zum Beispiel in einem System mit 120
Teilnehmern schwer ausführbar
sein kann. Aus diesem Grund wird zeitschlitzbezogene Datenvermischung
fast gar nicht in den bekannten Lösungen benutzt.
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Ein
zweites Problem mit den bekannten Lösungen ist die Steife der Vermischer
der zu verwendenden Sequenz gegenüber. Wenn die Sequenz verändert werden
soll, muß die
Kopplung des Vermischers verändert
werden. Obgleich die Kopplung beispielsweise mittels steuerbarer
Rückkopplungszweige
veränderbar
ist, ist es zu beachten, daß die
Anzahl der Schieberegisterkopplungen, die eine vernünftige Vermischungssequenz
erzeugen, begrenzt ist. Die einzige flexible Weise zum Verändern der
Sequenz besteht dann darin, daß der
Anfangspunkt der Sequenz mittels der im Schieberegister zu ladenden Keimanzahl
verändert
werden kann.
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In
den bekannten Lösungen
sind Vermischung und Verschlüsselung
von Daten zwei ganz separate Funktionen. In dieser Weise hat man
einerseits eine von der Datenübertragung
vorausgesetzte ausreichende Zufälligkeit
zwischen zu übertragenden
Symbolen und anderseits einen guten Schutz den zu übertragenden
Daten zustandebringen können.
Solche Gerätelösungen sind
jedoch ziemlich kompliziert und teuer.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Lösung zu
schaffen, die die obenerwähnten
Nachteile nicht aufweist. Dies wird mit erfindungsmäßen Verfahren
erreicht, die dadurch gekennzeichnet sind, was in den kennzeichnenden
Teilen des beigefügten
Patentanspruchs 1 (Vermischung) oder 5 (Entmischung) beschrieben
wird. Die erfindungsgemäßen Anlagen
sind wiederum dadurch gekennzeichnet, was in den kennzeichnenden
Teilen der beigefügten
Patentansprüche
6 und 8 beschrieben wird.
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Die
Idee der Erfindung ist, Vermischung und Entmischung von Daten in
einer Zentraleinheit eines Mehrpunktsystems zeitschlitzbezogen mittels
eines Vermischers/Entmischers auszuführen, der statt auf einer festen
Kupplung, auf einem (RAM-)Speicher der Zentraleinheit basiert, in
dem Sequenzen zeitschlitzbezogen gespeichert werden. Dadurch daß in jedem
Zeitschlitz Vermischungssequenzdaten des dementsprechenden Teilnehmers
vom Speicher abgelesen werden, kann ein zeitmultiplexes Signal erzeugt
werden, von dem den Teilnehmern nur die Daten ihres eigenen Zeitschlitzes
im Klartext zugänglich sind.
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Mittels
der erfindungsgemäßen Lösung kann für ein auf
dem Mehrpunktsystem basierendes Teilnehmernetz eine einfache und
flexible Anlage zur Vermischung und Entmischung von Daten geschaffen
werden. Ein zusätzlicher
Vorteil der erfindungsgemäßen Lösung ist,
daß ein
auf einem Speicher basierender Vermischer/Entmischer zugleich auch
zur Ausführung
anderer Funktionen, wie einer Verschlüsselung, einer Modifikation
der Rahmenstruktur oder einer Kreuzverbindung benutzt werden kann.
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Die
erfindungsgemäße Lösung macht
die Vermischer des Mehrpunktsystems gar nicht komplizierter als
z.B. die konventionellen Vermischer von Punkt-zu-Punkt-Verbindungen sind.
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Durch
Anwendung der erfindungsgemäßen Lösung ist
auch eine entwickeltere Verschlüsselung möglich, weil
eine Vermischungssequenz sogar mitten in einem laufenden Gespräch ausgetauscht
werden kann.
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Im
folgenden werden die Erfindung und ihre bevorzugten Ausführungsformen
unter Bezugnahme auf die Beispiele gemäß den beigefügten Zeichnungen
ausführlicher
beschrieben. Es zeigen:
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1 ein
Teilnehmernetz, die eine typische Umgebung für die Anwendung der Erfindung
bildet,
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2a ausführlicher
eine Rahmenstruktur, die bei Abwärtsverbindungen
(downlink) im Netz gemäß 1 verwendet
werden soll,
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2b Bits,
die bei Abwärtsverbindungen
in Zeitschlitzen TS0 aufeinanderfolgender Rahmen eines Mehrfachrahmens
zu übertragen
sind,
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3 eine
Rahmenstruktur, die bei Aufwärtsverbindungen
(uplink) im Netz gemäß 1 verwendet
werden soll,
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4 eine
bekannte, geradlinige Weise, eine Vermischung und Entmischung im
System der 1 zu verwirklichen, welches
System konzentrierend sein kann,
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5 eine
nach dem erfindungsgemäßen Prinzip
verwirklichte Vermischereinheit, wodurch die Vermischereinheit des
Vermittlungsstellendes in der Anlage der 4 ersetzt
wird,
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6 eine
erfindungsgemäße Anlage,
die Vermischung und Entmischung verwirklicht, und
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7 eine
mögliche
Speicherkarte eines in 6 gezeigten RAM-Speichers.
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1 zeigt
ein Teilnehmernetz, das mittels einer zeitmultiplexen Mehrpunktverbindung
verwirklicht ist. Das Netz weist eine Mehrzahl Teilnehmerterminale 101,
wobei an jedes ein Fernsprechapparat eines Teilnehmers oder mehrerer
Teilnehmer oder irgendein anderer entsprechender Fernterminalapparat 102 angeschlossen
ist, und eine für
alle Teilnehmerterminale gemeinsame Zentraleinheit 103 auf. Die
Zentraleinheit ist ein eine Mehrpunktverbindung bildendes Gerät, das die
Teilnehmer mit einer Vermittlungsstelle 104 eines öffentlichen
Fernsprechnetzes (PSTN, Public Switched Telephone Network) verbindet.
Die Verbindung ist eines der standardisierten, digitalen Verbindungsverfahren,
wie z.B. V2 oder V5.1 oder V5.2, welches (letztgenannte) auch eine Konzentration
(mehr Teilnehmer als Zeitschlitze) ermöglicht.
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Die
Teilnehmerterminale 101 können bei einem Teilnehmer angebrachte
Geräte
sein oder ein Teilnehmerterminal kann aus einem an sich bekannten
Teilnehmermultiplexer bestehen, wie aus einem ACM2-Teilnehmermultiplexer
von Nokia, zu dem z.B. ein Modem zum Bilden einer Radiofrequenzverbindung
und Rahmungskreise zugefügt
sind, die zur Bildung eines von einem Teilnehmer gegen die Vermittlungsstelle
zu sendenden Übertragungsrahmens
erforderlich sind.
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Ein Übertragungskanal 110 zwischen
einem Teilnehmerterminal und der Zentraleinheit kann ein Radiokanal
sein, z.B. ein Koaxialkabel eines Kabelfernsehnetzes oder vielleicht
ein passives optisches Netz (PON). Auch Kombinationen von diesen
können so
verwendet werden, daß physische Übertragungsmedien,
die den Übertragungsweg
bilden, in verschiedenen Übertragungsrichtungen
verschieden sind. Das ist eine vorteilhafte Weise z.B. in solchen Fällen, wenn
ein festes Ein-Richtungsverteilungsnetz schon existiert, wobei eine
Aufwärtsverbindung
z.B. über
Radioweg verwirklicht werden kann.
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Ein
von einem Teilnehmerterminal 101 zu einem Teilnehmerapparat 102 sich
erstreckendes Kupferkabel 111 ist in der Praxis sehr kurz,
höchstens vielleicht
etwa 100 m.
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Dem
obenbeschriebenen Netz ähnliche
Netze werden auch in der FI-Patentschrift 932818 offenbart, auf
die für
eine ausführlichere
Beschreibung hingewiesen wird. In dieser Anmeldung wird z.B. die Struktur
der Zentraleinheit 103 und des Teilnehmerterminals 101 genauer
erläutert.
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Eine
Abwärtsverbindung
(downlink), d.h. eine Verbindung von der Zentraleinheit zu einem
Teilnehmerterminal, kann in einem Netz wie oben dadurch verwirklicht
werden, daß eine
2048 kbit/s Standard-Rahmenstruktur so wenig wie möglich modifiziert
wird, aber doch so, daß von
einem an sich bekannten Kanalisierungssystem, von dessen Rahmenstruktur
jedem Teilnehmer separate Signalisierungsbits zugeordnet sind, zur
Verwendung einer nachrichtbasierten Signalisierung übergegangen wird.
Die Veränderungen
betreffen die Struktur des Zeitschlitzes Null (TS0) und der Zeitschlitz
16 (TS16) ist von der Signalisierung zu anderem Gebrauch freigegeben worden. 2a und 2b zeigen
die Rahmenstruktur einer Abwärtsverbindung
in der Weise, daß 2a die
eigentliche Rahmenstruktur und 2b eine
im Zeitschlitz Null (TS0) zu übertragende
Signalisierung zeigt. Das Bezugszeichen 201 bezeichnet
einen Rahmen des an sich bekannten 2048 kbit/s Grundkanalisierungssystems,
welcher Rahmen in 32 Zeitschlitze TS0 bis TS31 geteilt ist, von denen
die Zeitschlitze TS1 bis TS15 und TS17 bis TS31 in einer bekannten
Weise Sprachkanäle
bilden. Sechzehn aufeinanderfolgende Rahmen F0 bis F15 bilden im
System einen Mehrfachrahmen 202, dessen Länge 2 ms
ist. Von den Mehrfachrahmen der sechzehn Rahmen kann noch ein Überrahmen 203 in einer
Länge von
z.B. vier Mehrfachrahmen gebildet werden, dessen Dauer somit 8 ms
ist.
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Der
Zeitschlitz Null (TS0) ist mit einem Nachrichtenvermittlungskanal
ergänzt
worden, der aus freien Bits ungerader Rahmen besteht, wie in 2b gezeigt
wird. Im Zeitschlitz Null sind die mit dem Bezugszeichen S bezeichneten
Bits Bits einer Signalisiernachricht, die mit dem Bezugszeichen
KL bezeichneten Bits Rahmenkennungsbits, die mit dem Bezugszeichen
C bezeichneten Bits CRC4-Bits, mittels deren die Qualität der Verbindung überwacht wird,
die mit dem Bezugszeichen SF bezeichneten Bits teilen die Nummer
des Mehrfachrahmens mit und die mit dem Bezugszeichen X bezeichneten
Bits sind Füllbits,
die von keiner Bedeutung sind. Die in 2b umringten
Bits b1 der ungeraden Rahmen bilden nach den CCITT-Empfehlungen
ein Mehrfachrahmenkennungswort. Die danach folgenden, auf Einsen
eingestellten Bits (b2) teilen mit, daß im bezüglichen Rahmen ein Rahmenkennungswort
fehlt.
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Aus
den Signalisierbits werden 40 Bits (5 Bits im Rahmen, 8 Rahmen im
Mehrfachrahmen) lange Nachrichten gebildet. Weil das jedoch nichts
mit der vorliegenden Erfindung zu tun hat, wird in dieser Hinsicht
auf die erwähnte
FI-Patentschrift 932818 hingewiesen.
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Es
ist vorteilhaft, eine Aufwärtsverbindung (d.h.
eine Verbindung von Teilnehmerterminalen gegen die Zentraleinheit,
uplink) im Netz gemäß 1 durch
Anwendung der in 3 gezeigten Rahmenstruktur zu
verwirklichen. Der Rahmen besteht aus einem langen Nachrichtensendezeitschlitz 301 und
aus mehreren kürzeren,
der Übertragung
von Sprache oder Daten der Teilnehmer zugeordneten Zeitschlitzen 302 (d.h.
typisch K»M).
Jeder der Datenübertragung
zugeordnete Zeitschlitz weist einen eigentlichen Teilnehmerkanal 303 auf,
an dessen beiden Enden ein einige Bits langer Schutzbereich 304 vorgesehen
ist. Die von einer solchen Rahmenstruktur im Netz gemäß 1 gebotenen
Vorteile werden in der obenerwähnten
FI-Patentschrift 932818 genauer beschrieben.
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Je
ein Teilnehmerterminal (das mehr als einen Teilnehmer haben kann
benutzt den Nachrichtensendezeitschlitz 301. Ein im Nachrichtensendezeitschlitz
zu übertragendes
Bitbündel
(burst) enthält somit
einen Identifikator des sendenden Teilnehmerterminals. Wenn ein
Stoß zwischen
zwei sendenden Teilnehmerterminalen stattfindet, wird um Weitersendungszeiten
gelost, d.h. nach wieviel Rahmen eine Weitersendung ausgeführt wird.
Bei Signalisierung kann z.B. ein an sich bekanntes Slotted Aloha
-Protokoll verwendet werden. (Das Protokoll wird z.B. in der Publikation
Tanenbaum, A.S.: Computer Networks, Englewood Cliffs 1989, Prentice
Hall, Inc., ausführlicher
beschrieben.)
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Für die praktische
Verwirklichung der Anlage ist es vorteilhaft, zur Bitgeschwindigkeit
der Aufwärtsverbindung
dieselbe Geschwindigkeit zu wählen,
die für
die Abwärtsverbindung
verwendet wird, d.h. beispielsweise 2 048 kbit/s. Dabei ist es einfacher,
z.B. erfor derliche Taktsignale zu generieren. Durch folgende Wahlen
zum Beispiel:
- – Anzahl der Datenübertragungszeitschlitze N=54,
- – Länge der
Datenübertragungszeitschlitze
M=72 Bits, und
- – Länge eines
Nachrichtensendezeitschlitzes K=208 Bits
wird der Rahmen
der Aufwärtsverbindung
insgesamt 4096 Bits haben, wobei die Dauer des Rahmens (mit der
Bitgeschwindigkeit 2 048 kbit/s) 2 ms ist, die der zur Sendung eines
Mehrfachrahmens der Abwärtsverbindung
erforderlichen Zeit entspricht.
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In
der vorliegenden Erfindung werden eine teilnehmerbezogene Vermischung
(scrambling) und Entmischung (descrambling) in einem zeitmultiplexen
Mehrpunktsystem verwirklicht, für
das oben ein Beispiel angeführt
wurde. 4 zeigt eine herkömmliche und geradlinige Lösung zur
Verwirklichung einer Vermischung und Entmischung von Daten in einem Teilnehmernetz,
das eine Grundstruktur gemäß 1 hat.
Eine teilnehmerbezogene Vermischungssequenz wird in einer Vermischereinheit 42 gebildet, deren
Ausgang an den ersten Eingang eines EXKLUSIV-ODER-Gatters (exclusive
or gate) 45 angeschlossen ist. An den zweiten Ausgang des
EXKLUSIV-ODER-Gatters ist wiederum ein aus einer Kreuzverbindungseinheit 41 kommendes
Signal angeschlossen, das auch in diesem Beispiel ein 2 Mbit/s Signal
mit 30 Sprachkanälen
(30 TS) ist. Das System ist in diesem Beispiel konzentrierend, wobei
es z.B. 120 Teilnehmer haben kann, die alle ihren eigenen Datenvermischer 43 aufweisen.
An die Datenvermischer ist ein Mehrfachrahmensynchronisierungssignal
MFSYNC angeschlossen, mittels dessen die Datenvermischer synchronisiert
werden. Der Ausgang jedes Datenvermischers ist an einen Selektor 44 angeschlossen,
dessen Ausgang den Ausgang der Vermischereinheit bildet. Mit Steuersignalen
S_CTRL des Selektors werden für
den Ausgang des Selektors jeweils der Ausgang desjenigen Vermischers
gewählt,
dem ein Teilnehmer entspricht, dessen Zeitschlitz im fraglichen
Moment an den zweiten Eingang des EXKLUSIV-ODER-Gatters angeschlossen ist. In dieser
Weise können
die Daten jedes Teilnehmers mit einer teilnehmerbezogenen Vermischungssequenz
im EXKLUSIV-ODER-Gatter vermischt werden, aus dessen Ausgang ein
vermischter Datenstrom SCR_DATA erhalten wird. Dieser Datenstrom wird
längs eines Übertragungswegs
TP (z.B. Radiowegs) den empfangenden Teilnehmerterminalen übertragen,
deren Anzahl somit insgesamt 120 ist. Jedes Teilnehmerterminal weist
eine Empfängereinheit 46 auf,
die den vermischten Datenstrom, der dem ersten Eingang eines EXKLUSIV-ODER-Gatters 48 zugeführt wird,
und ein Rahmen- oder Mehrfachrahmensynchronisierungssignal SYNC
bildet, das einem Entmischer 47 zugeführt wird. Mit dem Synchronisierungssignal
wird der Entmischer synchronisiert, der eine teilnehmerbezogene
Entmischungssequenz bildet, die dem zweiten Eingang des EXKLUSIV-ODER-Gatters 48 zugeführt wird.
Jeder Teilnehmer ist somit nur fähig,
seine eigenen Daten zu entmischen, aber ist nicht dazu fähig, Daten anderer
Teilnehmer zu empfangen. Aus dem Ausgang des Gatters 48 wird
der ursprüngliche,
entmischte Datenstrom erhalten.
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Gemäß dem Prinzip
der vorliegenden Erfindung wird die Vermischereinheit 42 durch
eine in 5 gezeigte Anlage ersetzt, die
einen auf einem RAM-Speicher basierenden Vermischerblock 52,
einen Mikroprozessor 51, der die Daten in den RAM-Speicher
schreibt und die Funktion der Anlage steuert, und eine Adressengenerierungseinheit 53 aufweist,
die bestimmt, welcher der Benutzer des RAM-Speichers jeweils an
der Reihe ist. Der Adressengenerator bestimmt somit z.B., mittels
welcher Ver mischungssequenz des RAM-Speichers das Ausgangssignal
des Vermischerblocks jeweils gebildet wird oder wann der Mikroprozessor 51 vom RAM-Speicher
lesen oder darin schreiben darf, z.B. die Sequenzen im Speicher
verändern
kann. Der Adressengenerator empfängt
das Mehrfachrahmensynchronisierungssignal MFSYNC und das Bittaktsignal
CLK, weshalb er weiß,
welcher Zeitschlitz beim Senden oder Empfang jeweils an der Reihe
ist.
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6 zeigt
die erfindungsgemäße Anlage
in der Zentraleinheit des Mehrpunktsystems ausführlicher, mittels welcher Anlage,
außer
der Vermischung und Entmischung von Daten, auch Pufferung und Rahmung
verwirklicht werden. Als Beispiel wird die Lösung der 1 bis 3 verwendet,
in der die Rahmenstrukturen der Aufwärts- und Abwärtsverbindung
wie beschrieben sind. Es soll jedoch beachtet werden, daß solche
Rahmenstrukturen für
die Erfindung nicht notwendig sind, sondern daß die Rahmenstruktur in vielen
Weisen variieren kann.
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Die
Anlage besteht aus einem RAM-Speicherblock 61 und aus Kreisen,
die an dessen Datenbus 62a und Adressenbus 62b angeschlossen
sind, und aus Vermischungs- und
Entmischungsgattern 67 und 65. Im RAM-Speicher 61 ist der
Vermischungs- und Entmischungssequenz jedes Zeitschlitzes ein separater
Speicherbereich zugeordnet. Am Anfang einer Verbindung werden die
Sequenzen eines in einem Zeitschlitz fungierenden Teilnehmers im
RAM-Speicher gespeichert.
Der Adressengenerator 53 besteht in der Praxis aus einer
Zählereinheit
und einem Wähler
(nicht gezeigt), der von der Zählereinheit
gesteuert wird. Die Zähler
der Zählereinheit
zählen
im Bittakt der Abwärts-
und Aufwärtsverbindung.
Der Wähler
wählt dem
Adressenbus 62b des RAM-Speichers jeweils die von der Zählereinheit
adressierte Adresse. Die Zählereinheit
gibt auch Lese- oder Schreibbefehle betreffend den RAM-Speicher, d.h. sie
teilt den an den Datenbus des RAM- Blocks angeschlossenen Kreisen, wie
Umsetzungskreisen, Registern und Lese- oder Schreibpuffern des Mikroprozessors,
mit, wann diese die Information von dem Datenbus des RAM-Blocks
ablesen oder die Information im Speicher in den Datenbus schreiben
müssen.
Die Lese- und Schreibbefehle werden in einer an sich bekannten Weise
direkt aus den Ablesungen der Zählereinheit
dekodiert. Die obenbeschriebene Steuerlogik fungiert mit einer Taktfrequenz,
die höher
ist als der Bittakt, weshalb für ein
zu verarbeitendes Informationsbit mehrere Lese- und Schreibzyklen
zur Verfügung
stehen.
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Der
Mikroprozessor 51 (nur Lese- und Schreibpuffer 68b und 68a des
Mikroprozessors sind in 6 gezeigt) kann über seinen
Schreibpuffer 68a in den RAM-Speicher gerade so schreiben, wie er
in seinen eigenen eigentlichen Speicher schreibt. Der RAM-Speicher
ist im ganzen als Teil des Speicherraums des Prozessors ersichtlich,
aber außer
dem Prozessor haben auch andere das Recht, den Speicher zu benutzen.
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In
diesem Beispielsfall ist ein in der Abwärtsverbindung (gegen den Teilnehmer)
verlaufender Datenstrom DATA_A (ausschließlich der obenbeschriebenen
Modifikation des Zeitschlitzes Null) ein 2 Mbit/s Standardsignal,
das an den ersten Eingang des Vermischungsgatters 67 angeschlossen
wird. Das Vermischungsgatter 67 kann z.B. ein ähnliches EXKLUSIV-ODER-Gatter
sein, wie in 4 gezeigt wurde. Ein Byte einer
zeitschlitzbezogenen Vermischungssequenz wird von einem RAM-Block 61 über einen
Parallel/Serien-Modifikationskreis 63 in den zweiten Eingang
des Vermischungsgatters 67 gelesen. Diese Funktion wird
von der Zählereinheit
des Adressengenerators gesteuert, die mittels ihrer im Takt der
Rahmenstruktur der Abwärtsverbindung
fungierenden Schrittzähler
eine dem betreffenden Rahmen und Zeitschlitz entsprechende Adresse
bildet und dem Modifika tionskreis 63 einen Befehl gibt,
die Daten vons dem Datenbus des RAM-Blocks zu lesen, welche Daten
aus einem Byte der dem betreffenden Zeitschlitz entsprechenden Vermischungssequenz
bestehen. Im Vermischungsgatter 67 werden die Datenbits
und die Vermischungssequenzbits z.B. mittels Modulo-2-Arithmetik
summiert, wobei aus dem Ausgang des Vermischungsgatters ein zum
Teilnehmerterminal zu übertragender,
vermischter Datenstrom DATA_B erhalten wird. Der gegen den Teilnehmer
zu sendende Bitstrom verläuft
also nicht über den
RAM-Speicher, sondern mit dem Bitstrom werden nur die von dem Speicher
abgelesenen Bitfolgen (d.h. Vermischungssequenzen) summiert.
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Eine
Entmischung findet mittels desselben RAM-Blocks 61 statt. Ein Bitbündeldatenstrom DATA_C
aus der Abwärtsverbindung
wird zuerst in einem Serien/Parallel-Modifikationskreis 69 in eine von
dem Bus vorausgesetzte Parallelform modifiziert, wonach die Daten
im Speicher 61 gespeichert werden. Es ist notwendig, das
zu tun, weil die Nachrichten im Beispielsfall Bitbündel sind
und also von der normalen 2 Mbit/s Rahmenstruktur abweichen. Die
Bitbündel
aus verschiedenen Teilnehmern werden in zeitschlitzbezogenen Bereichen
(die in 7 gezeigt werden) des Speichers
gespeichert. Der Adressenbus 62b erhält die Speicheradresse von
einem solchen Zähler
der Zählereinheit,
der im Bittakt des Rahmens der Aufwärtsverbindung zählt. Die Zählereinheit
gibt auch dem Umsetzungskreis 69 einen Schreibbefehl. Der
gespeicherte Bitstrom der Aufwärtsverbindung
wird in der Ordnung gemäß der normalen
2 Mbit/s Rahmenstruktur von dem Speicher abgelesen, und zwar mittels
aus der Rahmenstruktur der Abwärtsverbindung
erhaltener Zeitschlitz- und Rahmensynchronisierimpulse. Eine eigentliche
Modifikation der Rahmenstruktur der Aufwärtsverbindung findet statt,
wenn gespeicherte Daten von der Adresse abgelesen wer den, die die
an den Adressenbus angeschlossene Zählereinheit ausgegeben hat.
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Die
Entmischung der abgelesenen Daten findet in einer Entmischungseinheit 65 statt,
die in diesem Beispielsfall vom Paralleltyp ist und somit z.B. aus
parallelen EXKLUSIV-ODER-Gattern bestehen kann, deren Anzahl der
Länge eines
Bytes entspricht (8 St.). Weil es um einen RAM mit einem Gatter
handelt, wird zum Speichern entweder eines Entmischungssequenzbytes
oder eines eigentlichen Datenbytes ein Register 64 gebraucht,
in dem das Entmischungssequenzbyte oder das Datenbyte so lange gespeichert
wird, bis man Zeit hat, eines der beiden von dem Speicher abzulesen.
Aus dem Ausgang der Entmischungseinheit 65 werden die entmischten
Daten einem Parallel/Serien-Modifikationskreis 66 zugeführt, aus
dessen Ausgang ein in der Aufwärtsverbindung
zu übertragendes
2 Mbit/s Standardsignal erhalten wird.
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6 zeigt
auch einen Schreibpuffer 68a und einen Lesepuffer 68b des
Mikroprozessors 51, mittels deren der Mikroprozessor imstande
ist, den RAM-Speicher zu benutzen. Wenn der Prozessor eine Verbindung
einem Teilnehmer vorbereitet (initialisiert), schreibt er eine teilnehmerbezogene
Vermischungssequenz in den dem Zeitschlitz des Teilnehmers entsprechenden
Speicherblock. Die Sequenz kann einen Mehrfachrahmen lang (16 Bytes)
sein, aber auch längere
Sequenzen können
verwendet werden. Weil die vermischende Bitfolge (Vermischungssequenz)
teilnehmerbezogen ist, ist es auch möglich, eine Sprachverschlüsselung
durch Wählen verschiedener
Bitfolgen für
verschiedene Teilnehmer zustandezubringen. Wenn die Vermischungssequenz
nur einen Mehrfachrahmen lang (16·8 Bits) ist und während der
ganzen Verbindung unverändert bleibt,
ist die Verschlüsselung
nicht besonders gut, aber durch Veränderung der Sequenz während der Verbindung
oder durch Verwendung einer mehrere Mehrfach rahmen langen Bitfolge
kann die Verschlüsselung
verbessert werden, weil z.B. ein Vorkommen von 2 ms Zyklen in den
zu verwendenden Vermischungssequenzen in dieser Weise verhindert
werden kann.
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7 zeigt
eine mögliche
Speicherkarte eines RAM-Speichers. Die ersten 512 Bytes (Adressen 0
bis 511) enthalten die Vermischungssequenzen der Zeitschlitze TS0
bis TS31. Die Sequenzen sind in diesem Fall einen Mehrfachrahmen
lang (16 Bytes). Die folgenden 512 Bytes (Adressen 512 bis 1023)
bestehen aus den Entmischungssequenzen der Zeitschlitze TS0 bis
TS31. Speicheradressen 1024 bis 1535 fungieren wiederum als Pufferspeicherstellen, mittels
deren eine Modifikation der in der Aufwärtsverbindung zu übertragenden
Daten von der Bitbündelform
in die Form eines 2 Mbit/s Standardrahmens durchgeführt wird.
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Die
obenbeschriebene Anlage ist fähig,
eine Vermischung zeitschlitzbezogen mittels einer von dem Benutzer
gewählten
Bitfolge auszuführen.
Weil die Bitfolge frei wählbar
ist, können
Bitfolgen verwendet werden, die in einem Teilnehmerterminal möglichst
leicht zu bilden sind. Es ist auch nicht notwendig, eine Vermischung
in allen Zeitschlitzen durzuführen,
denn in einen zeitschlitzbezogenen Speicherbereich kann z.B. eine
Sequenz Nullen geschrieben werden, wobei der betreffende Zeitschlitz
gewissermaßen
unbehandelt bleibt.
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Eine
Kreuzverbindung des im RAM-Speicher gespeicherten Datenstroms ist
bei der Modifikation der Rahmenstruktur auch möglich. Für diese Maßnahme ist jedoch eine Speicherung
der Kreuzverbindungsinformation im RAM-Speicher notwendig, welche
Information bei Adressengenerierung beachtet werden soll.
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Auf
der Teilnehmerterminalseite ist zur Verwirklichung einer Vermischung/Entmischung
ein an sich bekannter, teilnehmerbezogener Vermischer/Entmischer genug
(in derselben Weise wie oben in Zusammenhang mit 4 betreffend
den Entmischer angeführt
wurde).
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Obgleich
die Erfindung oben unter Bezugnahme auf die Beispiele der beigefügten Zeichnungen
erläutert
worden ist, ist es klar, daß die
Erfindung nicht darauf beschränkt
ist, sondern daß sie
im Rahmen der oben und in den beigefügten Patentansprüchen angeführten erfinderischen
Idee modifiziert werden kann. Beispielsweise kann die Entmischung in
der Zentraleinheit schon vor der Modifikation der Rahmenstruktur
ausgeführt
werden (weshalb verstanden werden soll, daß der in den Patentansprüchen erwähnte Übertragungsrahmen
des von Teilnehmerterminalen gegen das Fernsprechnetz zu übertragenden
Signals sowohl den Übertragungsrahmen
zwischen den Teilnehmerterminalen und der Zentraleinheit als auch
den zwischen der Zentraleinheit und dem Fernsprechnetz einschließt). Im
Prinzip ist es auch möglich,
die erfindungsgemäße Lösung nur
in der einen Richtung der Verbindung zu benutzen. Als Speicher kann
auch im Prinzip jeder beliebige, wiederzuschreibende und -lesende
Speicher benutzt werden (wenn es nur für die übrigen Eigenschaften des Speichers
vernünftig
ist). Was z.B. die erforderlichen Modifikationskreise betrifft,
wird sich die praktische Verwirklichung auch ändern, wenn ein parallelförmiger RAM-Speicher
gemäß dem obigen Beispiel
nicht verwendet wird. Auch solche Modifikationen des Netzes sind
möglich,
die nicht mit der erfindungsgemäßen Idee
verbunden sind, es ist z.B. im Prinzip möglich, den Teilnehmerapparat
und das Teilnehmerterminal in dasselbe Gehäuse zu integrieren. In diesem
Sinn muß auch
die Erwähnung
separater Teilnehmerapparate und -terminale weittragender verstanden
werden.