DE19540908A1 - Schmelzeleitung und damit ausgerüsteter Spinnbalken sowie Verfahren zu ihrer Herstellung - Google Patents
Schmelzeleitung und damit ausgerüsteter Spinnbalken sowie Verfahren zu ihrer HerstellungInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Schmelzeleitung, einen damit ausge
statteten Spinnbalken zum Spinnen einer Mehrzahl von synthetischen
Fäden sowie auf ein Verfahren zum Herstellen einer solchen Schmelze
leitung.
Durch das Deutsche Patent 22 18 239 ist ein Spinnbalken bekannt, der
als Hohlkörper ausgeführt ist. Dieser Spinnbalken ist durch ein z. B.
flüssiges Medium von innen beheizt. In dem Hohlkörper werden Schmel
zeleitungen für hohe Schmelzedrücke verlegt. Diese Schmelzeleitungen
münden in Düsentöpfen, die in einer Reihe angeordnet sind. Jede der
Schmelzeleitungen besteht daher aus geraden Ästen und zwischen jeweils
zwei geraden Ästen liegenden Krümmern. Um sicherzustellen, daß die
Schmelze bei Stillsetzen der Pumpe vollständig ausläuft, ist es notwendig,
die Leitungen zwischen dem Schmelzeeinlaß und dem Düsentopf mit
einem Gefälle auszubilden.
Eine solche Leitung wurde bisher so hergestellt, daß die Leitung in einer
Ebene gekrümmt und dann die Leitungsenden aus der Krümmungsebene
herausgezogen wurden. Diese Ausbildung der Leitungen hat zur Folge,
daß der Bereich des Krümmers ein anderes Gefälle als die übrigen
Leitungsabschnitte aufweist, insbesondere sogar an einer Stelle kein
Gefälle hat.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die bekannte
Schmelzeleitung und damit ausgestattete Spinnbalken so weiterzuentwickeln,
daß die Schmelzeleitung überall ein gleichgerichtetes Gefälle hat,
so daß die Schmelze möglichst rückstandsfrei auslaufen kann. Dies soll
insbesondere bei möglichst kompakter Bauweise des Spinnbalkens und
leichter Herstellbarkeit erreicht werden.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Schmelzeleitung mit den
Merkmalen des Anspruches 1 und durch einen Spinnbalken gemäß
Anspruch 8 bzw. ein Verfahren gemäß Anspruch 10 gelöst. Vorteilhafte
Weiterbildungen sind Gegenstand der jeweils abhängigen Ansprüche.
Die erfindungsgemäße Schmelzeleitung zeichnet sich dadurch aus, daß sie
wenigstens zwei gegenüber einer Ebene geneigte Schenkel umfaßt und
zwischen den Schenkeln ein Krümmer ausgebildet ist, der überall ein
Gefälle hat, insbesondere eine Schraubenlinie beschreibt. Durch diese
Ausbildung der Leitung wird die Bauhöhe des Spinnbalkens minimiert, da
die Krümmung nicht mehr in eine Ebene ausgebildet wird.
Um ein Rohr zu krümmen, wird dieses üblicherweise in einer Ebene
gebogen. Wenn beide Schenkel des auf diese Weise entstandenen Rohres
ein gleichgerichtetes Gefälle haben sollen, so ist es unvermeidlich, daß
das Rohr im Bereich der Krümmung kein Gefälle hat. Sofern die Pumpe
oder sonstiges Förderwerkzeug ausfällt oder abgeschaltet wird, kann die
Schmelze nicht unter Schwerkraft auslaufen sondern staut im Bereich der
Krümmung und friert dort ein. Durch die nach dieser Erfindung vor
geschlage räumliche Ausbildung der Krümmung bleibt ein gleichgerichte
tes Gefälle zwischen öden beiden Schenkeln des Rohres erhalten.
Gemäß einem weiteren Gedanken wird vorgeschlagen, alle Leitungen mit
gleichem Gefälle und/oder gleicher Krümmung auszubilden wodurch der
Herstellungsaufwand verringert wird.
Um Qualitätsunterschiede der gesponnenen synthetischen Fäden zu
vermeiden, wird üblicherweise vorgesehen, daß die gestreckte Länge einer
jeden Leitung in einem Spinnbalken gleich ist. Hierdurch wird sicherge
stellt, daß die Verweilzeit der Schmelze in jeder Leitung gleich ist.
Vorteilhafterweise gehen die Schenkel übergangslos tangential in den
schraubenlinienförmigen Krümmer über, dessen Gefälle für beliebige
Umschlingungswinkel konstant bleibt, so daß kein zusätzlicher Einbau
raum erforderlich ist. Durch den tangentialen Übergang der Schenkel zur
schraubenlinienförmigen Krümmung der Leitung wird ein gleichmäßiges
Gefälle der Schenkel und der Krümmung der Leitung erreicht.
Vorzugsweise weist jede Leitung einen Anfangs- und einen Endabschnitt
auf, die etwa achsparallel zueinander ausgebildet sind. Diese Anfangs- und
Endabschnitte dienen der Montage der Leitung zwischen einer
Fördereinrichtung (z. B. Extruder oder Pumpe) bzw. Schmelzeverteilungs
einheit und den Austragsdüsen. Auf die Art der Düsen und die Art der
hergestellten Produkte kommt es für die vorliegende Erfindung nicht
besonders an.
Zur Fertigung einer gekrümmten Schmelzeleitung wird diese zur Her
stellung der Krümmung um einen Zylinder gebogen, welcher dem ge
wünschten Radius entspricht. Dabei wird die Leitung im Bereich der
Krümmung gleichzeitig in axialer Richtung auf einer Schraubenlinie
geführt.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung werden anhand von
Ausführungsbeispielen erläutert, ohne daß eine Beschränkung auf diese
erfolgt.
Es zeigen:
Fig. 1 einen schematischen Aufbau eines Spinnbalkens in der Vorder
ansicht,
Fig. 2 den Aufbau des Spinnbalkens nach Fig. 1 in der Seitenansicht
von links,
Fig. 3 perspektivisch eine Schmelzeleitung.
In der Fig. 1 ist schematisch der Aufbau eines Spinnbalkens dargestellt.
Der Spinnbalken umfaßt eine Schmelzeverteilungseinheit 1, die mittels
Leitungen 3 mit einer Düseneinheit 2 verbunden ist. Dabei ist es beson
ders vorteilhaft, wenn die gestreckte Länge aller Schmelzeleitungen 3
gleich ist, da dann für alle Auslaßdüsen gleiche Produktionsbedingungen
herrschen. Die Unterbringung der Leitungen erfordert jedoch besondere
Formen, insbesondere, wenn in den Leitungen ein Gefälle vorhanden
sein soll.
Die Schmelzeverteilungseinheit 1 umfaßt mehrere Pumpenanschlußplatten
4, die auf einem plattenförmigen Träger 5 angeordnet sind. In den Fig. 1
und 2 sind die Pumpen, die auf den Anschlußplatten 4 montiert 4
werden, nicht dargestellt. Die Pumpenanschlußplatten 4 sind mit den
Leitungen 3 verbunden. In die Pumpenanschlußplatte 4 mündet auch eine
Schmelzezuleitung 6, die über einen Schmelzeverteiler 7 mit einer Haupt
schmelzeleitung 8 verbunden ist.
Die Leitungen 3 sind mit Anschlußplatten 9 verbunden, die ihrerseits mit
einem Träger 10 verbunden sind. An jede Anschlußplatte 9 schließt sich
ein Düsentopf 11 an. Die Düsentöpfe 11 sind jeweils in Ausnehmungen
12 angeordnet. Die Ausnehmungen 12 sind im Träger 10 ausgebildet.
Nicht dargestellt in den Fig. 1 und 2 ist die Ausbildung der Wandungen
des Balkens, innerhalb deren die Schmelzeverteilungseinheit und die
Düseneinheit angeordnet sind. Die Leitungen 3 werden im Spinnbalken
mittels eines Heizmediums beheizt.
Die Leitungen 3 weisen einen Anfangsabschnitt 13 und einen Endab
schnitt 14 auf. An den Anfangsabschnitt 13 schließt sich ein erster
gerader Einlaßschenkel 15 an, der sich tangential an einen Krümmer 16
anschließt. Der Krümmer 16 geht in einen zweiten geraden Auslaßschen
kel 17 über. An den Auslaßschenkel 17 schließt sich der Endabschnitt 14
an. Der Anfangsabschnitt 13 ist mit der Pumpenanschlußplatte 4 und der
Endabschnitt 14 mit der Anschlußplatte 9 verbunden. Die Einlaß- und
Auslaßschenkel 15, 16 sind gegenüber einer gemeinsamen Ebene geneigt.
Der Neigungswinkel beträgt vorzugsweise 3°.
Wie aus der Fig. 3 ersichtlich, ist der Krümmer 16 schraubenlinienförmig
gebogen.
Durch die erfindungsgemäße Ausbildung der Schmelzeleitung hat diese
überall ein gleichgerichtetes Gefälle und ein damit ausgestatteter Spinn
balken weist trotzdem ein kleines Volumen auf. Da die gattungsgemäßen
Spinnbalken mit einem Heizmedium beheizt werden, sind diese nach
außen hin isoliert. Dadurch, daß das Bauvolumen klein bleibt, sind auch
die Wärmeverluste und der Platzbedarf gering.
Bezugszeichenliste
1 Schmelzeverteilungseinheit
2 Düseneinheit
3 Leitung
4 Pumpenanschlußplatte
5 Träger
6 Schmelzezuleitung
7 Verteiler
8 Hauptschmelzeleitung
9 Anschlußplatten
10 Träger
11 Düsentopf
12 Ausnehmung
13 Anfangsabschnitt
14 Endabschnitt
15 erster Schenkel
16 gekrümmter Leitungsabschnitt
17 zweiter Schenkel
2 Düseneinheit
3 Leitung
4 Pumpenanschlußplatte
5 Träger
6 Schmelzezuleitung
7 Verteiler
8 Hauptschmelzeleitung
9 Anschlußplatten
10 Träger
11 Düsentopf
12 Ausnehmung
13 Anfangsabschnitt
14 Endabschnitt
15 erster Schenkel
16 gekrümmter Leitungsabschnitt
17 zweiter Schenkel
Claims (13)
1. Schmelzeleitung zum Fördern eines schmelzflüssigen Kunststoffes,
insbesondere eines Polymers zwischen einer Fördereinrichtung und
einer Austragseinrichtung,
- - wobei die Schmelzeleitung einen Einlaßschenkel und einen tiefer gelegenen Auslaßschenkel aufweist, die ein gleichgerichtetes Gefälle haben und
- - wobei Einlaßschenkel und Auslaßschenkel durch einen Krümmer miteinander verbunden sind,
dadurch gekennzeichnet, daß
- - auch der Krümmer über seine gesamte Länge ein gleichgerichte tes Gefälle wie der Einlaßschenkel und der Auslaßschenkel aufweist.
2. Schmelzeleitung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Krümmer im wesentlichen einer Schraubenlinie folgt.
3. Schmelzeleitung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Einlaßschenkel und/oder der Auslaßschenkel dasselbe Gefälle
wie die Schraubenlinie haben.
4. Die Schmelzeleitung nach Anspruch 1, 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Leitung auf ihrer gesamten Länge im wesentlichen ein konstantes
Gefälle aufweist, insbesondere auch überall im Bereich des Krüm
mers.
5. Schmelzeleitung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Innenquerschnitt über der Länge der Leitung (3) im wesentli
chen konstant ist.
6. Schmelzeleitung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß
Einlaßschenkel (15) und Auslaßschenkel (16) tangential zur Schrau
benlinie ausgerichtet sind.
7. Schmelzeleitung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Leitung (3) einen Anfangs- und einen Endabschnitt (13; 14)
aufweist, die etwa achsparallel zueinander ausgebildet sind, insbeson
dere senkrecht verlaufen.
8. Spinnbalken zum Spinnen einer Mehrzahl von synthetischen Fäden,
umfassend eine Schmelzeverteilungseinheit, die mittels Leitungen mit
einer Mehrzahl von Düsen verbunden ist,
dadurch gekennzeichnet, daß
zumindest eine der Leitungen nach einem der Ansprüche 1 bis 7
ausgebildet ist.
9. Spinnbalken nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, daß
die gestreckte Länge aller Leitungen (3) gleich ist.
10. Verfahren zur Herstellung von Leitungen für einen Spinnbalken mit
folgenden Schritten:
- - Einlegen der Leitung tangential in ein Biegewerkzeug;
- - Klemmen der Leitung am Biegewerkzeug mittels einer Klemm backe;
- - Biegen der Leitung um einen vorgegebenen Biegewinkel entlang einer Schraubenlinie;
- - Entnahme der gebogenen Leitung.
11. Verfahren nach Anspruch 10,
wobei vor dem Biegen entlang einer Schraubenlinie ein Biegen eines
Leitungsabschnittes um einen vorgegebenen Winkel erfolgt.
12. Verfahren nach Anspruch 10 oder 11,
wobei nach dem Biegen der Leitung entlang einer Schraubenlinie
das Biegen eines weiteren Leitungsabschnittes um einen vorgegebe
nen Winkel erfolgt.
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Owner name: SAURER GMBH & CO. KG, 41069 MOENCHENGLADBACH, DE |
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