DE19540349A1 - Vorrichtung zur elektronischen Zündsteuerung bei Brennkraftmaschinen in Kraftfahrzeugen - Google Patents
Vorrichtung zur elektronischen Zündsteuerung bei Brennkraftmaschinen in KraftfahrzeugenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur elektronischen Zünd
steuerung bei Brennkraftmaschinen in Kraftfahrzeugen nach dem Oberbe
griff des Patentanspruchs 1.
Beispielsweise aus dem Lehrbuch "Autoelektrik, Autoelektronik", Firma
Bosch, VDI-Verlag, 2. Aufl., 1994, sind verschiedene elektronische Zünd
steuerungssysteme bei Brennkraftmaschinen in Kraftfahrzeugen bekannt.
Bei der sog. "vollelektronischen Zündung" wird eine ruhende Hochspan
nungsverteilung vorgenommen. Für eine ruhende Hochspannungsverteilung
sind Mehrfunken-Zündspulen und Einzelfunken-Zündspulen bekannt. Insbe
sondere durch den Einsatz von Einzelfunken-Zündspulen ist eine zylinderse
lektive ruhende Hochspannungsverteilung möglich. Hierbei ist jedem Zylin
der der Brennkraftmaschine eine eigene Zündspule zugeordnet. Für eine
zylinderselektive ruhende Hochspannungsverteilung ist daher eine Zylin
dererkennung notwendig. Die Problematik der Zylindererkennung ergibt sich
insbesondere durch den Einsatz von einem Viertakt-Ottomotor als Brenn
kraftmaschine, da der Viertakt-Motor für ein Arbeitsspiel zwei Kurbelwellen
umdrehungen benötigt. Zwar ist durch den Kurbelwellenwinkelgeber eine
eingeschränkte Zylindererkennung möglich, jedoch können die Zylinder, die
innerhalb einer Kurbelwellenumdrehung den gleichen Kurbelwellenwinkel
aufweisen, nicht unterschieden werden. Befinden sich beispielsweise zwei
Zylinder am oberen Totpunkt, liegt für einen Zylinder der Verdichtungstakt
und für den anderen Zylinder der Ausstoßtakt vor. Für eine elektronische
Zündsteuerung ist jedoch die Erkennung des Zylinders notwendig, der sich
gerade im Verdichtungstakt befindet.
Hierzu sind elektronische Zündsteuerungssysteme bekannt, die mittels zu
sätzlicher Sensorvorrichtungen, z. B. mittels eines Nockenwellenstellungs
gebers, einen bestimmten Zylinder innerhalb einer Kurbelwellenumdrehung
erkennen können und somit eine vorgegebene zylinderselektive Zündfolge
bestimmen können.
Es ist Aufgabe der Erfindung, eine Zylindererkennung unabhängig von einer
zusätzlichen Sensorvorrichtung vornehmen zu können, wenn entweder ein
Ausfall der zusätzlichen Sensorik vorliegt oder eine derartige Sensorik nicht
vorhanden ist.
Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des Patentan
spruchs 1 gelöst.
Erfindungsgemäß ist die Hochspannungsverteilungseinheit derart ausgestal
tet, daß zur Zylindererkennung zunächst ein beliebiger Zylinder als ein be
stimmter Zylinder angenommen wird, daß dieser Zylinder zu dem für den
bestimmten Zylinder vorgegebenen Zeitpunkt gezündet wird und daß an
schließend im Falle einer Erkennung eines Zündaussetzers bei einem ande
ren Zylinder dieser andere Zylinder als der bestimmte Zylinder angenommen
wird.
Zwar kann durch die erfindungsgemäße Vorrichtung kurzzeitig eine fehler
hafte Zündsteuerung vorgenommen werden, jedoch führt diese Vorgehens
weise zu einer sehr schnellen Zylindererkennung. Sie ist für den Fahrer
kaum spürbar und ermöglicht einen kostengünstigen Ersatz einer zusätzli
chen Sensorik oder einen komfortablen Notlauf bei Ausfall einer derartigen
zusätzlichen Sensorik.
Üblicherweise werden zur elektronischen Zündsteuerung Kurbelwellenstel
lungsgeber bzw. Kurbelwellenwinkelgeber verwendet, die eine Erkennungs
marke des oberen Totpunktes eines bestimmten Zylinderpaares aufweisen.
Ist ein derartiger Kurbelwellenstellungsgeber bei einer Vorrichtung zur elek
tronischen Zündsteuerung vorhanden, wird erfindungsgemäß bei einer ge
raden Zylinderanzahl als bestimmter Zylinder ein beliebiger Zylinder dieses
Zylinderpaares, dem die Erkennungsmarke des oberen Totpunktes zuge
ordnet ist, angenommen. Somit ist für die zylinderselektive ruhende Hoch
spannungsverteilung lediglich der Zylinder dieses Zylinderpaares herauszu
finden, der sich beim oberen Totpunkt während der gerade vorliegenden
Kurbelwellenumdrehung im Verdichtungs- bzw. Zündungs-Takt befindet. Ist
dieser Zylinder herausgefunden worden, ist die Bestimmung der zylinderse
lektiven Zündfolge allein durch die Zylinderanzahl der Brennkraftmaschine
und durch den Kurbelwellenstellungsgeber - wie bekannt - bestimmbar.
Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist der Gegenstand des Pa
tentanspruchs 2.
Erfindungsgemäß wird ein Zündaussetzer durch eine ohnehin vorhandene
Zündaussetzer-Erkennungseinheit festgestellt.
In elektronischen Steuergeräten, in denen üblicherweise auch die elektroni
sche Zündsteuerung integriert ist, wird für Fehlererkennungs- und Diagnose
zwecke ohnehin eine Zündaussetzer-Erkennungseinheit vorgesehen. Mittels
dieser ohnehin vorhandenen Zündaussetzer-Erkennungseinheit wird der ge
suchte bestimmte Zylinder auf einfache Weise erkannt, wenn der als be
stimmter Zylinder angenommene beliebige Zylinder nicht bereits der be
stimmte bzw. gesuchte Zylinder, der sich gerade im Verdichtungstakt befin
det, ist. Hierdurch ist die erfindungsgemäße Vorrichtung besonders einfach
und kostengünstig realisierbar.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Sie
zeigt die erfindungsgemäße Vorrichtung am Beispiel eines Vierzylinder-
Viertakt-Ottomotors.
Die Figur zeigt schematisch eine Hochspannungsverteilungseinheit 1 zur
zylinderselektiven ruhenden Hochspannungsverteilung bei einer elektroni
schen Zündsteuerung für vier Zylinder Z1, Z2, Z3, Z4. Die übliche Zündfolge
einer Vierzylinder-Brennkraftmaschine bei Viertakt-Ottomotoren ist die Zün
dung des Zylinders Z1 bei einem Kurbelwellenwinkel KW von ca. 0°, die
Zündung des Zylinders Z3 bei ca. 180° KW, die Zündung des Zylinders Z4
bei ca. 360° KW und die Zündung des Zylinders Z2 bei ca. 540° KW. Das
Arbeitsspiel eines Zylinders bzw. die Zündung aller Zylinder findet innerhalb
von zwei Kurbelwellenumdrehungen statt. Während jeder Kurbelwellenum
drehung wird einmal die Marke des Kurbelwellenstellungsgebers für den
oberen Totpunkt OT des Zylinderpaares Z1 und Z4 bei etwa 0 bzw. 360° KW
erfaßt. Durch die Hochspannungsverteilungseinheit 1 muß festgestellt wer
den, welcher der beiden Zylinder Z1 und Z4 am oberen Totpunkt OT sich
gerade im Verdichtungstakt und welcher sich gerade im Ausstoßtakt befin
det.
Üblicherweise wird bei elektronischen Zündsteuerungssystemen durch die
Hochspannungsverteilungseinheit 1 eine Doppelzündung ausgeführt, so
lange eine Unterscheidung zwischen dem Verdichtungstakt und dem Aus
stoßtakt und damit eine eindeutige Zylindererkennung noch nicht möglich ist.
Bei bekannten elektronischen Zündsteuerungssystemen mit einer zusätzli
chen Sensorvorrichtung zur Zylindererkennung, z. B. mit einem Nockenwel
lenstellungsgeber, wird diese Doppelzündung auch ausgeführt, wenn diese
zusätzliche Sensorvorrichtung ausgefallen ist. Die erfindungsgemäße Vor
richtung kann entweder in dem Fall angewandt werden, wenn aufgrund ei
nes Ausfalls der zusätzlichen Sensorvorrichtung zunächst eine Doppelzün
dung ausgeführt wird oder wenn eine zusätzliche Sensorvorrichtung nicht
vorhanden ist. In beiden Fällen wird beim nächsten Erreichen der den Zylin
dern Z1 und Z4 zugeordneten OT-Marke des Kurbelwellenwinkelgebers an
genommen, daß sich der Zylinder Z4 im Verdichtungstakt befindet bzw. daß
der Zylinder Z4 der Zylinder Z1 ist. Tatsächlich befindet sich jedoch der
Zylinder Z1 im Verdichtungstakt, bei dem gezündet werden müßte. Der
Zylinder Z4 wird daraufhin im Ausstoßtakt zu dem für den Zylinder Z1 vorge
gebenen Zeitpunkt bzw. Kurbelwellenwinkel gezündet, während der Zylinder
Z1 nicht gezündet wird.
Über eine für die elektronische Zündsteuerung ohnehin vorhandene
Zündaussetzer-Erkennungseinheit F zur Fehlererkennung wird daraufhin ein
Zündaussetzer beim Zylinder Z1 erkannt. Über die Zündaussetzer-Erken
nungseinheit F wird von der Hochspannungsverteilungseinheit 1 daraufhin
erkannt, daß der Zylinder Z1 der bestimmte Zylinder ist, der richtigerweise
bei der OT-Marke gezündet hätte werden müssen. Somit ist der Hochspan
nungsverteilungseinheit 1 auch bekannt, daß sie sich bezüglich der vorge
gebenen Zündfolge in der ersten Kurbelwellenumdrehung befindet und daß
ca. 180° nach dem oberen Totpunkt OT als nächstes der Zylinder Z3 gezün
det werden muß. Da üblicherweise in der Hochspannungsverteilungseinheit
1 die vorgegebene Zündfolge bekannt ist, ist eine Erkennung jedes Zylinders
möglich, sobald ein Zylinder als ein bestimmter Zylinder, in diesem Fall der
Zylinder Z1, durch die Hochspannungsverteilungseinheit 1 identifiziert wurde.
Ergänzend wird darauf hingewiesen, daß mit der erfindungsgemäßen
Vorrichtung zufällig auch der als bestimmter Zylinder angenommene Zylinder
von Anfang an der richtige Zylinder sein kann, wodurch zur Zylin
dererkennung kein Zündaussetzer provoziert werden muß. Ist beispielsweise
eine ohnehin vorhandene Zündaussetzer-Erkennungseinheit F nicht vorhan
den, kann die fehlerhafte Zündung beispielsweise auch durch einen Brenn
kraftmaschinendrehzahlabfall erkannt werden.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung ermöglicht eine einfache und schnelle
Zylindererkennung, mit der zusätzliche Sensorvorrichtungen eingespart wer
den können.
Claims (2)
1. Vorrichtung zur elektronischen Zündsteuerung bei Brennkraftma
schinen in Kraftfahrzeugen mit einer zylinderselektiven ruhenden
Hochspannungsverteilungseinheit dadurch gekennzeichnet, daß
die Hochspannungsverteilungseinheit (1) derart ausgestaltet ist,
daß zur Zylindererkennung zunächst ein beliebiger Zylinder (Z4) als
ein bestimmter Zylinder (Z1) angenommen wird, daß dieser
Zylinder (Z4) zu dem für den bestimmten Zylinder (Z1) vor
gegebenen Zeitpunkt (360 Grad KW) gezündet wird und daß an
schließend im Falle einer Erkennung eines Zündaussetzers bei
einem anderen Zylinder (Z1) dieser andere Zylinder (Z1) als der be
stimmte Zylinder (Z1) angenommen wird.
2. Vorrichtung nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
ein Zündaussetzer durch eine ohnehin vorhandene Zündaussetzer-
Erkennungseinheit (F) festgestellt wird.
Priority Applications (2)
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Country Status (2)
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Also Published As
Publication number | Publication date |
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EP0770777A3 (de) | 1999-01-13 |
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