DE19539590C2 - Verfahren zum Reprofilieren auftraggeschweißter Rillenschienen - Google Patents
Verfahren zum Reprofilieren auftraggeschweißter RillenschienenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Reprofilieren von vorzugsweise im Kurven-, Weichen-
und Kreuzungsbereich verschlissenen und durch Auftragschmelzschweißen regenerierten Ab
schnitten der Fahr- und Leitkanten sowie des Schienenkopfes von Rillenschienen, insbesondere
für Nahverkehrsmittel.
Im Nahverkehrsbereich werden zur Führung schienengebundener Transportmittel, insbesondere
von Straßenbahnen, Rillenschienen eingesetzt. Diese unterliegen aufgrund der meist starren
Fahrzeugachsen und infolge der während des Fahrbetriebes wirkenden Kräfte, z. B. von
Zentrifugalkräften bei Kurvenfahrten, an ihren Fahrkanten einem mehr oder weniger starken
Verschleiß. Ein maximaler Verschleiß von ca. 15 mm in seitlicher Richtung und 20-25 mm von
der Oberfläche des Schienenkopfes nach unten führt im Regelfall zum Auswechseln des
verschlissenen Schienenbereiches.
Um jedoch die Nutzungsdauer der eingesetzten Rillenschienen zu erhöhen, wird auf den Aus
tausch geschädigter Schienenstücke verzichtet, und es erfolgt eine Regenerierung der geschädig
ten Bereiche durch Auftragschweißen. Dafür werden sowohl das Lichtbogenhandschweißen als
auch die mechanisierten Verfahren Metallschutzgas- und UP-Schweißen eingesetzt, letztere
besonders aus Gründen der Produktivität und der Arbeitserleichterung. Spezielle Gerätetechniken
zur Durchführung der mechanisierten Schweißverfahren wurden entwickelt, die zur
Regenerierung verschlissener Rillenschienen auf der Strecke und während des Fahrbetriebes der
Nahverkehrsmittel eingesetzt werden (Z. "ZIS-Mitteilungen", 28 (1986) H. 2, 5. 237-242). In DD
237 130 wird unter besonderer Berücksichtigung des mechanischen Aufbaus und der Führung im
Schienenstrang ebenfalls ein spurgeführtes Auftragschweißgerät beschrieben, das aus
Effektivitätsgründen zur Regenerierung von Rillenschienen für Straßenbahnschienen Verwendung
findet.
Um die Funktion derartig auftraggeschweißter Rillenschienen zu gewährleisten, ist eine
Nachbearbeitung bzw. Reprofilierung der aufgetragenen Flächen erforderlich. Mittels separater
Schleifeinrichtungen, die in ihren Ausführungen unterschiedlich gestaltet sind, werden die beim
Auftragschweißen anfallende und in ihrer Geometrie unregelmäßige Nahtüberhöhung und der
Nahtüberhang abgeschliffen. Aufgrund des z. T. großen Nahtüberhanges sind hohe Schleifkräfte
erforderlich, die wiederum einen sehr hohen Geräuschpegel zur Folge haben (100-105 dB). Die
fahrbaren Schleifvorrichtungen werden von Hand auf dem Schienenstrang bewegt, und die
notwendige Schleifkraft wird durch das Gewicht der Schleifeinrichtung, aber auch vom Bediener
der Schleifeinrichtung durch Ausüben eines mit erheblicher Kraftanstrengung erzeugten
zusätzlichen Anpreßdruckes bereitgestellt.
Sowohl das Auftragschweißen als auch das anschließende Reprofilieren durch Schleifen erfolgt
jeweils mit separater Gerätetechnik. Die Arbeitsprozesse laufen nacheinander und zeitlich versetzt
ab.
Zur Verringerung der notwendigen Nach- bzw. Schleifarbeiten bei der Reprofilierung der
Rillenschienen wird daher versucht, das beim Auftragschweißen entstehende überflüssige und
deshalb für die Funktion der Rillenschiene nicht notwendige Schweißgut durch formgerechtes,
adaptives Auftragschweißen unter Nutzung von Sensoren zu minimieren. Gleichzeitig damit
wurde in die neu entwickelte Gerätetechnik zum Rillenschienenauftragschweißen die gesamte
erforderliche Meß-, Schweiß- und Schleiftechnik integriert, so daß für den kompletten Prozeß des
Auftragschweißens mit anschließender Reprofilierung der Rillenschiene durch Schleifen nur noch
ein kompaktes Gerät mit zwei Arbeitsstationen zur Verfügung steht (Informationsblatt der SLV
Halle GmbH.
"Rillenschienenauftragschweißgerät mit integrierten Schleifköpfen", März 1995). Ein
z. T. paralleler Ablauf der Arbeitsprozesse Schweißen und Schleifen ist möglich.
Die beschriebenen Einrichtungen zur Reprofilierung verschlissener und auftragge
schweißter Rillenschienen haben aber die gemeinsamen Nachteile, daß das Schleifen
im Vergleich zum Schweißen mit geringerer Vorschubgeschwindigkeit durchgeführt
werden muß und damit sehr zeitintensiv ist, und daß der abgegebene Geräuschpegel
beim Schleifen die gesetzlich vorgeschriebenen Grenzwerte für nächtliche Arbeiten
innerhalb von Wohngebieten überschreitet (auch bei der Variante mit minimierter
Schweißguteinbringung). Die Arbeit mit der Gerätetechnik wird dadurch auf den Tag
bereich eingeschränkt und vorhandene Produktivitätsvorteile können nicht genutzt wer
den. Der Schleifprozeß ist außerdem mit der Entwicklung von Stäuben verbunden, die
eine Umweltbelastung, besonders in Verbindung mit Feuchtigkeit, darstellen. Nicht zu
vernachlässigen ist der hohe und damit kostenwirksame Verschleiß an Schleifschei
ben.
Zum Bearbeiten und Profilieren von Bauteilen und Halbzeugen aus Metallen ist das
Schleifen eines von mehreren aus der Praxis bekannten Verfahren. Bekannterweise
werden auch die thermischen Schneidverfahren dazu genutzt. So wird z. B. die Naht
vorbereitung an ebenen oder gekrümmten metallischen Bauteilen zum Schweißen
durch Brennschneiden vorgenommen. Dabei spielt es keine Rolle, ob als Schneidver
fahren das konventionelle autogene Brennschneiden oder das moderne Plasma
schneiden eingesetzt wird. Mit beiden Verfahren ist es möglich, sowohl senkrechte als
auch geneigte und mit einer Fase versehene Schnitte auszuführen. Die Kombination
mehrerer Brenner mit unterschiedlichen Arbeitswinkeln ist möglich (J. Ruge: Handbuch
der Schweißtechnik, Springer-Verlag, Berlin-Heidelberg-New York, 1974, S. 336).
Als thermisches Verfahren zur Oberflächenbearbeitung metallischer Bauteile ist eben
falls das Flammschälen bekannt, vorzugsweise zur Bearbeitung rotationssymmetri
scher Teile (Schlebeck, Anacker, Lambert: Flammschälen - ein neues Fertigungsver
fahren, ZIS-Mitteilungen, 6 (1964) H. 1, S. 30-49). Metallisch blanke Oberflächen sind
damit möglich. Verfahrensvarianten sind das Flämmen und Fugenhobeln, auch unter
Verwendung eines Plasmastrahls (Remmel, Koetting: Joint gouging using the plasma
arc, Svetsaren, English Edition, Bd. 45 (1991) H1, S. 29-31).
Die Geometrie der Schnittfläche und die nach der Bearbeitung gewünschte Bauteilform
lassen sich durch die Wahl geeigneter Schneiddüsen und Brennerstellungen bestim
men.
Nicht bekannt ist der Einsatz dieser thermischen Trenn- bzw. Bearbeitungsverfahren
für die Profilierung auftraggeschweißter Flächen und speziell bei der Reprofilierung
von auftraggeschweißten Rillenschienen.
Bei diesem Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
zu schaffen, das es ermöglicht, ein nach dem Auftragschweißen verschlissener Ab
schnitte von Fahr- und Leitkantenflanken sowie Schienenköpfen an Rillenschienen er
forderliches Reprofilieren technisch sinnvoll und wirtschaftlich durchzuführen, bei Ver
meidung der für mechanische Reprofilierungsverfahren bekannten Nachteile.
Dies wird bei dem Verfahren der eingangs genannten Art erfindungsgemäß dadurch
gelöst, daß die Bearbeitung zur Reprofilierung der mit Übermaß auftraggeschweißten
Schienenabschnitte mit einem Plasmastrahl durchgeführt wird, in der
Art, daß in einem ersten Schritt die Fahr- oder Leitkantenflanke von einem ersten Plas
mabrenner formgerecht bearbeitet und daß in einem zweiten Schritt die Anfasung des
Schienenkopfes durch einen zweiten Plasmabrenner durchgeführt wird.
Ein weiteres die Erfindung kennzeichnendes Merkmal sieht vor, daß der erste Plasma
brenner stechend oder schleppend in einem Winkel von 30° bis 150° zu seiner Bewe
gungsrichtung und mit einer dem Profil der Fahrkantenflanke angepaßten Neigung in
einem Winkel von 4° bis 10° eingestellt wird.
Der Erfindung zufolge wird der zweite Plasmabrenner in der Horinzontalen rechtwinklig
zu seiner Bewegungsrichtung und in der Senkrechten um einen Winkel von 30° bis 60°
in Richtung der äußeren Fahrkantenflanke eingestellt.
Kennzeichend für das Verfahren ist weiterhin, daß die formgerechte Bearbeitung der
Fahr- oder Leitkantenflanken sowie des Schienenkopfes mit für das Plasmaschneiden
üblichen Bearbeitungsgeschwindigkeiten von 0,50 bis 1,00 m/min, aber mit ansonsten
unüblichen Prozeßparametern als Plasmaschälen durchgeführt wird. Ein weiteres we
sentliches Merkmal der Erfindung besteht darin, daß die Bearbeitung der Fahr- oder
Leitkantenflanke sowie des Schienenkopfes mittels Plasmaschälen in der Art durchge
führt wird, daß während des Schälprozesses der Querschnitt des Plasmastahls voll
ständig oder teilweise auf das mit einem beim Auftragschweißen vorgewählten Über
maß aufgetragene Material auftrifft und dieses definiert und formgerecht abgetragen
wird.
Eine besondere Ausgestaltung der Erfindung besteht darin, daß die Verfahrensschritte
zur Bearbeitung der Fahr- oder Leitkantenflanke sowie der Anfasung des Schienen
kopfes zeitlich von einander getrennt, bei Verwendung ebenfalls getrennter Geräte
techniken durchgeführt werden.
Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, daß die Verfahrensschritte zur Be
arbeitung der Fahr- oder Leitkantenflanke sowie der Anfasung des Schienenkopfes pa
rallel oder nur geringfügig zueinander zeitlich versetzt durchgeführt werden, wobei die
beiden Plasmabrenner eine Geräteeinheit bilden. Erfindungsgemäß ist durch ein weite
res Merkmal vorgesehen, daß der Abstand zwischen dem ersten und dem zweiten
Plasmabrenner zwischen 250 und 500 mm eingestellt wird, sofern die Plasmabrenner
eine Geräteeinheit bilden.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren wird auf überraschend einfache, jedoch wir
kungsvolle Weise eine technisch sinnvolle und wirtschaftliche Reprofilierung auftragge
schweißter Rillenschienen möglich. Das bisher für derartige Anwendungsfälle nicht
eingesetzte Plasmaschneiden und insbesondere die Nutzung des durch Verfahrens
modifizierung technisch anwendbaren Plasmaschälens in Verbindung mit den erfin
dungsgemäßen Merkmalen bietet dafür die notwendigen Voraussetzungen. Mit der Ver
wendung eines thermischen Bearbeitungsverfahrens ist außerdem der Vorteil gekop
pelt, die dem Verschleiß unterliegenden Rillenschienenbereiche gezielt einer in den
Bearbeitungsablauf intergrierten Wärmebehandlung zu unterziehen. Durch die Wahl
der geometrischen und prozeßspezifischen Parameter kann der Wärmeeintrag in die
mit dem Plasmaschälen zu bearbeitenden Abschnitte der Rillenschiene so beeinflußt
werden, daß ihre anschließende Abkühlung auf Umgebungstemperatur an der stehen
den Luft oder unterstützt durch eine nachlaufende, angepaßte Luft- oder Flüssigkeits
dusche zu einer dem künftigen Verschleiß vorbeugenden Oberflächenhärtung führt.
Insbesondere der beim Einsatz von gleichzeitig 2 in einer Bearbeitungseinheit ange
ordneten Plasmabrennern variable Brennerabstand ermöglicht es, ein gleichmäßiges
Aufheizen der zu härtenden Rillenschienenabschnitte durch eine gezielte Überlage
rung des Wärmeeintrages zu erreichen, wodurch wiederum die Einhärttiefe eingestellt
werden kann.
Die mit der Erfindung erzielten weiteren Vorteile bestehen insbesondere darin, daß
- - ein gleichmäßiges Abtragen des aufgetragenen überschüssigen Zusatzwerkstof fes bei Gewährleistung des erforderlichen Schienenprofils durch den Einsatz von 2 Brennern erfolgt.
- - eine gegenüber dem bisher zur Reprofilierung eingesetzten Schleifen wesentlich höher Bearbeitungsgeschwindigkeit mit großer Konstanz möglich wird. Sie beträgt etwa das zwei- bis dreifache und übersteigt auch die beim Auftragschweißen er reichte Geschwindigkeit.
- - die Gerätemobilität aufgrund des verringerten Gewichtes durch den Wegfall der Schleiftechnik erhöht wird.
- - die Lärmbelästigung um ein Vielfaches verringert wird, wodurch eine Reprofilie rung auch in bisher vorgeschriebenen Ruhezeiten möglich wird.
- - die Belästigung der Umwelt durch mechanische Stäube wegfällt.
- - der Werkzeugverschleiß durch eine längere Standzeit der Brennerdüsen im Ver gleich zur Lebensdauer der Schleifscheiben geringer wird.
- - die physische Belastung des Bedienpersonals bedeutend gemindert wird. Das Verfahren ist mit wesentlichen Arbeitserleichterungen verbunden.
Die Erfindung soll anhand der nachfolgenden Zeichnungen für 2 Verfahrensvarianten
näher erläutert werden.
Fig. 1: Rillenschienenprofil im Zustand
a) - neu
b) - verschlissen
c) - aufgetragen
d) - reprofiliert
Fig. 2: Positionierung der Plasmabrenner zur Reprofilierung von Rillenschienen
Fig. 3: Positionierung der Plasmabrenner zur Reprofilierung von Rillenschienen auf
einem Geräteträger
Eine neue Rillenschiene 1 hat das in Fig. 1a dargestellte Schienenprofil. Diese Schie
nenart wird vorzugsweise zum Betrieb von Nahverkehrsmitteln eingesetzt und weist
nach einer gewissen Einsatzzeit einen mehr oder weniger großen Verschleiß vorzugs
weise im Bereich der inneren Fahrkantenflanke 2 der Rillenschiene 1 auf (Fig. 1b).
Verschleißerscheinungen können in Abhängigkeit von der Belastung der Rillenschiene
1 im Fahrbetrieb auch an der inneren Leitkantenflanke 3 oder am Schienenkopf 4 auf
treten. Um die Liegezeit der Rillenschiene 1 zu erhöhen, wird sie durch mechanisiertes
Auftragschweißen im verschlissenen Bereich regeneriert (Fig. 1c). Das mit Übermaß 6
und 7 aufgetragene Material 5 besitzt an der inneren Fahrkantenflanke 2 einen Naht
überhang 6 von 2 mm und am Schienenkopf 4 eine Nahtüberhöhung 7 von 2 mm. Die
Übermaße 6 und 7 sind erforderlich, um mit der anschließenden Reprofilierung das
verlangte Schienenprofil (Fig. 1d) der Rillenschiene 1 zu erreichen.
Zur Reprofilierung einer nach Fig. 1c aufgetragenen Rillenschiene 1 werden 2 mecha
nisch von einander getrennte und auf verschiedenen Antriebseinheiten befindliche
Plasmabrenner 8 und 9 eingesetzt (Fig. 2). Der erste und damit vorlaufende Plasma
brenner 8 wird mit 30° "schleppend" zur Fahrtrichtung des Plasmabrenners 8 (Fig. 2a)
und mit 7° zur Senkrechten in Richtung der äußeren Fahrkantenflanke 10 (Fig. 2b) po
sitioniert. Der Plasmastrahl selbst wird von einer für das Plasmatrennen üblicherweise
eingesetzten Gerätetechnik erzeugt. Als Arbeitsgas wird Druckluft verwendet. Während
die Bearbeitungsgeschwindigkeit von 0,60 m/min der des Plasmatrennens bei
vergleichbarer Schneiddicke entspricht, werden die Strom- und Spannungswerte so
gewählt, daß der Effekt des Plasmaschälens erzielt wird. Durch die über die zwei
Anstellwinkel festgelegte Positionierung des Plasmabrenners 8 in Zusammenwirkung
mit den, eingestellten Prozeßparametern wird gewährleistet, daß das Aufschmelzen
des Schienengrundes 11 minimiert und der Schneidaustrieb von der Schneidfront
weggeblasen wird.
In einem zweiten Arbeitsschritt wird durch den zweiten Plasmabrenner 9 der Übergang
zwischen Fahrkantenflanke 2 und Schienenkopf 4 winkelgerecht erzeugt. Dazu wird
der Plasmabrenner 9 mit einem Winkel von 45° zur Senkrechten (Fig. 2c) und in der
Horizontalen rechtwinklig zur Bewegungsrichtung (Fig. 2d) positioniert, unter Verwen
dung der auch für den Plasmabrenner 8 relevanten Prozeßparameter. Damit wird die
Reprofilierung der Rillenschiene 1 in zwei Arbeitsschritten durchgeführt. Die zeitliche
Aufeinanderfolge der Arbeitsschritte 1 und 2 hängt davon ab, inwieweit eine Wärme
überlagerung zur Erzielung einer den Verschleiß hemmenden Oberflächenbehandlung
der inneren Fahrkantenflanke 2 wünschenswert ist.
In einer zweiten Verfahrensvariante befinden sich die Plasmabrenner 8 und 9 auf
einem gemeinsamen Geräteträger (Fig. 3). Der Abstand zwischen den Plasmabren
nern 8 und 9 beträgt 300 mm. Winkelstellungen der Plasmabrenner 8 und 9 und Pro
zeßparameter zur Reprofilierung der aufgetragenen Rillenschiene 1 unterscheiden sich
nicht oder nur unwesentlich von denen der ersten Verfahrensvariante, jedoch erfolgt
die Bearbeitung der Rillenschiene 1 durch die Plasmabrenner 8 und 9 annähernd zeit
gleich und parallel. Durch die Veränderung des Abstandes zwischen den Plasmabren
nern 8 und 9 kann durch die gezielte Überlagerung der entstehenden zwei Wärmefel
der die Härte an der inneren Fahrkantenflanke 2 sowie die Einhärttiefe bestimmt wer
den. Mit den für die zweite Verfahrensvariante angegebenen geometrischen und
technologischen Daten ergibt sich an der inneren Fahrkantenflanke 2 eine Härte von
400 HV3 bei einer Einhärttiefe von 0,50 mm.
Eine mögliche Ausführungsform innerhalb der Verfahrensvarianten 1 und 2 besteht
auch darin, daß die Plasmabrenner 8 und 9 derart ausgetauscht werden, daß der
Plasmabrenner 9 zur Herstellung des Überganges Schienenkopf 4/innere Fahrkan
tenflanke 2 der vorlaufende und der Plasmabrenner 8 zur Bearbeitung der Fahrkanten
flanke 2 der nachlaufende ist.
1
- Rillenschiene
2
- innere Fahrkantenflanke
3
- innere Leitkantenflanke
4
- Schienenkopf
5
- aufgetragenes Material
6
- Übermaß; Nahtüberhang
7
- Übermaß; Nahtüberhöhung
8
- 1. Plasmabrenner
9
- 2. Plasmabrenner
10
- äußere Fahrkantenflanke
11
- Schienengrund
Claims (8)
1. Verfahren zum Reprofilieren von vorzugsweise im Kurven-, Weichen- und Kreuzungsbereich
verschlissenen und durch Auftragschmelzschweißen regenerierten Abschnitten der Fahr- und
Leitkanten sowie des Schienenkopfes von Rillenschienen, insbesondere für Nahverkehrsmittel
dadurch gekennzeichnet, daß die Bearbeitung zur Reprofilierung der mit Übermaß (6) und
(7) auftraggeschweißten Abschnitte einer Rillenschiene (1) mit einem Plasmastrahl durchge
führt wird, in der Art, daß in einem ersten Schritt die Fahr- oder Leitkantenflanke (2) oder (3)
von einem ersten Plasmabrenner (8) formgerecht bearbeitet und daß in einem zweiten Schritt
die Anfasung des Schienenkopfes (4) durch einen zweiten Plasmabrenner (9) durchgeführt
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der erste Plasmabrenner (8)
stechend oder schleppend in einem Winkel von 30° bis 150° zu seiner Bewegungsrichtung
und mit einer dem Profil der Fahrkantenflanke (2) angepaßten Neigung in einem Winkel von
4° bis 10° eingestellt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der zweite Plasmabrenner (9) in
der Horizontalen rechtwinklig zu seiner Bewegungsrichtung und in der Senkrechten um einen
Winkel von 30° bis 60° in Richtung der äußeren Fahrkantenflanke (10) geneigt eingestellt
wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die formgerechte
Bearbeitung der Fahr- oder Leitkantenflanke (2) oder (3) sowie des Schienenkopfes (4) mit
für das Plasmaschneiden üblichen Bearbeitungsgeschwindigkeiten von 0,50 bis 1,00 m/min als
Plasmaschälen durchgeführt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die formgerechte
Bearbeitung der Fahr- oder Leitkantenflanke (2) oder (3) sowie des Schienenkopfes (4)
mittels Plasmaschälen derartig durchgeführt wird, daß während des Schälprozesses der
Querschnitt des Plasmastrahls vollständig oder teilweise auf das mit einem beim
Auftragschweißen vorgewählten Übermaß (6) und (7) aufgetragene Material (5) auftrifft und
dieses definiert und formgerecht abgetragen wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
Verfahrensschritte zur Bearbeitung der Fahr- oder Leitkantenflanke (2) oder (3) sowie der
Anfasung des Schienenkopfes (4) zeitlich voneinander getrennt, bei Verwendung ebenfalls
getrennter Gerätetechniken durchgeführt werden.
7. Verfahren nach einem der Anspüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
Verfahrensschritte zur Bearbeitung der Fahr- oder Leitkantenflanke (2) oder (3) sowie der
Anfasung des Schienenkopfes (4) parallel oder nur geringfügig zueinander zeitlich versetzt,
bei Verwendung einer gemeinsamen Gerätetechnik durchgeführt werden.
8. Verfahren nach einem der Anspüche 1 bis 5 und 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand
zwischen dem ersten und zweiten Plasmabrenner (8) und (9) im Bereich von 250 bis 500 mm
eingestellt wird.
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