DE19539251C2 - Wälzlagereinheit für Dreh- und Längsbewegungen - Google Patents
Wälzlagereinheit für Dreh- und LängsbewegungenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Wälzlagereinheit, die ein Zylinderrollenlager bzw.
ein Nadellager und ein Kugellager umfaßt, die insbesondere für Dreh- und
Längsbewegungen eines Schaltelementes vorgesehen ist, wobei die Wälzlager
einheit Wälzkörper mit voneinander abweichenden Radialabmessungen auf
weist, die mittels eines Käfigs beabstandet angeordnet und zumindest von
einem Lagerring geführt sind, dessen Längserstreckung eine axiale Länge des
Käfigs übertrifft.
Wälzlagereinheiten dieser Bauart finden Anwendung vorzugsweise zur Lagerung
von runden Schaltwellen und Schaltstangen, die in mechanisch schaltbaren
Zahnräderwechselgetrieben von Fahrzeugen eingesetzt sind und die bei einer
Schaltung sowohl eine Schwenk- als auch eine Längsbewegung ausüben, wobei
die dabei auftretenden Schaltkräfte und Schaltmomente von der eingesetzten
Wälzlagereinheit aufgenommen werden.
Aus der US 45 05 523 ist eine gattungsgemäße Wälzlagereinheit bekannt, das
für die Längsbewegung Wälzkörper in Kugelform aufweist, deren Radialabmes
sung größer ist als die der zylindrischen Wälzkörper, die eine Drehbewegung
des Schaltelementes ermöglichen. Zur Führung der Wälzkörper in Kugelform ist
ein Käfig vorgesehen, der mit Taschen versehen ist, die der
Außenabmessung der Wälzkörper entsprechen. Damit verfügen die
Kugelwälzkörper bei einer Längsbewegung des Lagers bzw. des
Schaltelementes über keinen Freiheitsgrad in der Käfigtasche. Diese
Käfiggestaltung hat zur Folge, daß die Wälzlagerkugeln bei einer
Längsbewegung des Wälzlagers an der Käfigwandung anlaufen verbunden
mit einer nachteiligen erhöhten Reibung, die den Bedienungskomfort einer
Schaltung verschlechtert.
Aus der DE 29 18 601 A1 ist eine Wälzlagereinheit bekannt, die ein
Zylinderrollenlager sowie ein Kugellager umfasst. Die in Käfigen geführten
Wälzkörper der einzelnen Lagereinheiten weisen voneinander abweichende
Radialabmessungen auf. Zur Aufnahme der Wälzkörper sind die Käfige mit
Taschen versehen, deren Längserstreckung an die Abmessung eines
Wälzkörpers bzw. an die Summe der einzelnen Wälzkörper angepasst ist.
Die Gestaltung der Käfige ermöglicht keine ungehinderte Verlagerung,
beispielsweise eines als Kugel gestalteten Wälzkörpers, innerhalb der
Käfigtasche über den gesamten Hub der Schaltwelle.
Das Dokument US 2,697,361 zeigt eine weitere kombinierte
Wälzlagereinheit, die Wälzkörper in einer Zylinderform und in einer
Kugelform einschließt. An den als Kugeln gestalteten Wälzkörper sind
anstelle eines Käfigs beidseitig Federmitteln, insbesondere Druckfedern
abgestützt, wodurch die Wälzkörper in Richtung einer Mittenposition
kraftbeaufschlagt werden.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine reibungsoptimierte, den
Bedienungskomfort erhöhende Lagereinheit zu schaffen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch den ersten Patentanspruch ge
löst. Die Erfindung sieht danach eine Wälzlagereinheit vor, die für eine
Längsbewegung Wälzkörper vorsieht, die als Kugel gestaltet und in
Taschen des Käfigs geführt sind, deren Längserstreckung gleich oder
größer ist als der halbe Hub des Schaltelementes bzw. der Schaltwelle. In
vorteilhafter Weise ermöglicht diese Käfiggestaltung eine aufgabengerechte
reibungsarme Lagerung für eine Längsbewegung. Bei einer Anwendung der
erfindungsgemäßen Wälzlagereinheit zur Lagerung von Schaltwellen bzw.
Schaltstangen ergibt sich damit ein gewünschter belastungsfreier Wählvor
gang, bei einer Längsbewegung der Schaltstange, die damit in vorteilhafter
Weise den Schaltkomfort erhöht. Außerdem begünstigt diese
Käfigtaschengestaltung die Zuverlässigkeit bzw. Exaktheit der Schaltung,
verbunden mit einer Verbesserung des Schaltgefühls und des Schalt
komforts. Bauartbedingt entspricht der Käfigweg bei einer Wälzlagerung für
eine Längsbewegung dem halben Weg der abgestützten Welle.
Entsprechend dazu ist erfindungsgemäß die Käfigtasche ebenfalls
angepaßt an den halben Hub des Schaltelementes, beispielsweise einer
Schaltwelle oder einer Schaltstange eines mechanisch schaltbaren Zahnrä
derwechselgetriebes für ein Fahrzeug.
Erfindungsgemäß ist dadurch eine reibungs- und verschleißarme Wälzlager
einheit geschaffen, die zur Erreichung eines Festsitzes durch ein Einpressen des
Lagerrings einfach montierbar ist, wobei deren einzelne Bauelemente preis
günstig herstellbar sind und daher für eine Großserie geeignet sind.
In einer Ausgestaltung der Erfindung weisen die als Kugeln gestalteten Wälzkör
per einen größeren Durchmesser auf als die Wälzkörper in Form von Nadeln-
bzw. Zylinderrollen. Damit kann in vorteilhafter Weise sichergestellt werden,
daß für eine Bewegungsrichtung des Stellelementes dieses ausschließlich über
die eine größere Radialabmessung aufweisenden Wälzkörperkugeln gelagert ist
und die Zylinderrollen aufgrund der kleineren Radialabmessung keinen nachtei
ligen Einfluß auf die Verstellkraft des Schaltelements ausüben aufgrund einer
Reibung.
Es ist zweckmäßig, für eine belastungsfreie Stellbewegung des Stellelementes
die als Kugel ausgebildeten Wälzkörper vorzusehen, im Gegensatz zu den als
Zylinderrollen gestalteten Wälzkörpern, die für eine Stellbewegung bei einem
radial belasteten Stellelement vorgesehen sind. In vorteilhafter Weise ist erfin
dungsgemäß dadurch ein Wälzlager geschaffen, das eingesetzt zur Lagerung
einer Schaltstange einen belastungsfreien Wählvorgang in Verbindung mit einer
Längsbewegung ermöglicht, und andererseits einen belasteten Schaltvorgang für
eine Kraftübertragung während einer Drehbewegung ermöglicht. Diese Wälz
lageranordnung ist angepaßt an die auftretenden Kräfte, d. h. die für eine
Kraftübertragung vorgesehenen, als Zylinderrollen oder Nadelrollen gestalteten
Wälzkörper weisen eine höhere Tragzahl auf als die für eine unbelastete Längs
bewegung eingesetzten Wälzkörper in einer Kugelform.
Erfindungsgemäß ist weiterhin ein Wälzlageraufbau vorgesehen, bei dem die
Wälzkörperkugeln in Abhängigkeit einer Radialkraft radial einfedernd angeord
net sind. Diese Anordnung stellt sicher, daß bei einer Radialbelastung des
Wälzlagers die Kräfte auf die in einer Zylinderform gestalteten Wälzkörper
übertragen werden und in einem unbelasteten Zustand das Schaltelement
ausschließlich über die Wälzkörperkugeln gelagert ist. Die "Einfederung" liegt
dabei im Bereich einer Materialelastizität und wird unterstützt durch eine
geringe Differenz der Radialabmessung zwischen den Wälzkörpern.
Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung sieht eine Wälzlagereinheit vor,
dessen aus Kunststoff hergestellter Käfig geschlossen oder mit einem Längs
schlitz versehen ausgeführt ist. Diese Käfigausführungen ermöglichen eine
Anpassung an den jeweiligen Bedarfsfall bzw. die Montagemöglichkeit. Außer
dem bietet es sich an, den Käfig radial vorgespannt anzuordnen, wodurch
sichergestellt werden kann, daß im lastfreien Zustand der Wälzlagerkäfig in
seiner Position fixiert ist.
In der einzigen Figur ist eine erfindungsgemäße Wälzlagereinheit im Längs
schnitt abgebildet.
Die Abbildung zeigt eine Wälzlagereinheit 1, in dem eine Schaltwelle 2 geführt
ist. Die Wälzlagereinheit 1 umfaßt einen aus Stahlblech spanlos geformten
Außenring 3, über den die Wälzlagereinheit 1, beispielsweise in eine zylin
drische Ausnehmung eines in dieser Ausbildung nicht bezeichneten Getriebege
häuses einpreßbar ist zur Erreichung eines Festsitzes. Zwischen dem Außenring
3 und der Schaltwelle 2 sind wechselweise umfangsverteilt Wälzkörper 4, 5
unterschiedlicher Bauform angeordnet, die in einem Käfig 6 geführt sind. Die
Wälzkörper 4 sind dabei als Zylinderrollen oder als Nadeln und die Wälzkörper
5 als Kugeln gestaltet und in Taschen 7, 8 des Käfigs 6 geführt. Der Käfig erfährt
eine Axialbegrenzung an den Stirnseiten des Außenrings 3 mittels eines Ring
kragens 9 bzw. einer Bördelung 10, die übereinstimmend radial nach innen
zeigend jeweils am Außenring 3 angeordnet sind.
Die Wälzlagereinheit 1 ist geeignet, eine Dreh- und Längsbewegung der Schalt
welle 2 zu ermöglichen. Die Wälzkörper 4 sind dabei für eine Drehbewegung
und die als Kugel gestalteten Wälzkörper 5 für eine Längsbewegung vorgese
hen. Erfindungsgemäß sind die Radialabmessungen, d. h. die Durchmesser
zwischen den Wälzkörpern 4 und 5 voneinander abweichend. Die für eine
Längsbewegung vorgesehenen Wälzkörper 5 in einer Kugelform besitzen dabei
einen größeren Durchmesser als die Wälzkörper 4. Diese Ausbildung ermög
licht, daß bei einer unbelasteten Längsbewegung der Schaltwelle 2 diese aus
schließlich auf den Wälzkörpern 5 geführt ist. Damit stellt sich eine gewünschte
reibungsarme Verstellung der Schaltwelle 2 ein, da die Wälzkörper 4 im unbela
steten Zustand nahezu reibungslos an der Schaltwelle 2 anliegen. Die Wälzkör
per 4 dagegen sind vorgesehen für eine Drehbewegung der Schaltwelle 2 unter
einer Radiallast. Erfindungsgemäß wird dabei die Durchmesserdifferenz zwi
schen den Wälzkörpern 4 und 5, die wenige µm aufweist, kompensiert durch
eine Materialelastizität, so daß die Radial kraft nahezu ausschließlich von den
Wälzkörpern 4 aufgenommen wird. Die in Form von Nadeln oder Zylinderrol
len gestalteten Wälzkörper 4 besitzen im Vergleich zu den Wälzkörpern 5 eine
höhere Tragzahl und sorgen damit für eine verschleißarme Lagerung der Schalt
welle 2.
Der Erfindungsgedanke umfaßt weiterhin einen Käfig 6, dessen Tasche 8 eine
Längserstreckung aufweist, wodurch sich die Wälzkörper 5 über den gesamten
Hub "S" der Schaltwelle 2 ungehindert verlagern können. Diese Maßnahme
begünstigt ebenfalls eine reibungsarme Lagerung der Schaltwelle 2 während
einer Längsbewegung, da die als Kugeln gestalteten Wälzkörper nur eine
Längsführung am Käfig 6 während einer Längsbewegung erfahren. Aufgrund der
Tatsache, daß bei einer Längsbewegung der Weg der Wälzkörper 5 dem halben
Weg der Schaltwelle 2 entspricht, verfügt die Tasche 8 über eine Längserstrec
kung "X", die gleich oder größer der halben Längsbewegung bzw. Hub "S" der
Schaltwelle 2 entspricht.
1
Wälzlagereinheit
2
Schaltwelle
3
Außenring
4
Wälzkörper
5
Wälzkörper
6
Käfig
7
Taschen
8
Taschen
9
Ringkragen
10
Bördelung
Claims (6)
1. Wälzlagereinheit (1) für eine Schaltwelle (2) oder ein Schaltelement, die
ein Zylinderrollenlager bzw. ein Nadellager und ein Kugellager umfasst, die
eine Dreh- und Längsbewegung des Schaltelementes oder der Schaltwelle
(2) sicherstellt, wobei jeder Bewegungsrichtung Wälzkörper (4, 5) mit
voneinander abweichenden Radialabmessungen zugeordnet sind, die
mittels eines Käfigs (6) beabstandet, umfangsverteilt angeordnet sind und
zumindest von einem Lagerring geführt sind, dessen Längserstreckung eine
axiale Länge des Käfigs (6) übertrifft, dadurch gekennzeichnet, dass die
für die Längsbewegung bestimmten, als Kugel gestalteten Wälzkörper (5) in
Taschen (8) des Käfigs (6) eingesetzt sind, wobei eine einem halben Hub
"S" der Schaltwelle (2) entsprechende Längserstreckung "X" der Taschen
(8) eine ungehinderte Verlagerung der Wälzkörper (5) innerhalb des Käfigs
(6) über den Hub "S" sicherstellt.
2. Wälzlagereinheit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die
als Kugeln gestalteten Wälzkörper (5) einen größeren Durchmesser
aufweisen als die zylindrisch gestalteten Wälzkörper (4).
3. Wälzlagereinheit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass für
eine belastungsfreie Längsbewegung die als Kugel ausgebildeten
Wälzkörper (5) vorgesehen sind und für eine Drehbewegung in Verbindung
einer Radialbelastung die als Zylinderrollen bzw. als Nadeln ausgebildeten
Wälzkörper (4) beaufschlagt werden.
4. Wälzlagereinheit nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die
Wälzkörper (5) in Abhängigkeit einer Radialkraft radial einfedernd
angeordnet sind.
5. Wälzlagereinheit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein
aus Kunststoff hergestellter Käfig (6) eingesetzt ist, der geschlossen oder
mit einem Längsschlitz versehen gestaltet ist.
6. Wälzlagereinheit nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen radial
vorgespannt eingesetzten Käfig (6).
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