-
Die
Erfindung betrifft ein Fahrzeug gemäß dem Oberbegriff von Patentanspruch
1.
-
Derartige
Fahrzeuge sind aus dem Stand der Technik, beispielsweise der DE-A-37
44 215 bekannt.
-
Bei
diesen Fahrzeugen handelt es sich vorwiegend um Forst-, landwirtschaftliche
oder Kommunalfahrzeuge, bei denen die Notwendigkeit besteht, einerseits
die Möglichkeit
zur möglichst
boden- und reifenschonenden Fahrweise zu haben, andererseits aber
die Notwendigkeit, eine optimale Fahrleistung in schwierigem Gelände zu erhalten.
-
Die
US 2,996,135 offenbart ein
Motortahrzeug, welches mindestens ein Paar von gegenüberliegenden
angetriebenen Rädern
aufweist und ein Paar von Fluidmotoren vom Taumelscheibentyp, wobei
die Räder über diese
Fluidmotoren mittels einer Vorgelegevorrichtung angetrieben werden.
-
Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Fahrzeug der gattungsgemäßen Art
derart auszubilden, daß die
vorstehend genannten Möglichkeiten
erreichbar sind.
-
Diese
Aufgabe wird bei einem Fahrzeug der eingangs genannten Art in Verbindung
mit den oberbegrifflichen Merkmalen des Anspruchs 1 durch die kennzeichnenden
Merkmale gemäß Anspruch
1 gelöst.
-
Der
Vorteil der erfindungsgemäßen Lösung ist
somit darin zu sehen, daß durch
das mechanische Verbindungselement und die formschlüssig ausgebildete
Kupplung eine einfache Möglichkeit
geschaffen wurde, einerseits, nämlich
bei geschlossener Kupplung, die Räder miteinander zu koppeln
und somit bei Schlupf in einem Rad, beispielsweise durch einen schlecht
haftenden Untergrund, zu vermeiden, daß das Fahrzeug trotz angetriebener
Räder der
Achse nicht weiter bewegbar ist, und andererseits aber die Möglichkeit
zu schaffen, das Fahrzeug im Fahrbetrieb mit unterschiedlicher Drehzahl
der angetriebenen Räder
einer Achse möglichst
boden- und reifenschonend zu bewegen.
-
Damit
ist einerseits die übliche
bekannte bodenschonende Fahrweise realisierbar, andererseits aber
auch eine optimale Fahrleistung durch Kopplung zwischen den Rädern einer
Achse erreichbar.
-
Aus
Gründen
eines einfachen mechanischen Aufbaus und möglichst geringer Leistungsverluste hat
es sich als besonders vorteilhaft erwiesen, wenn die Kupplung zwei
formschlüssig
miteinander in Eingriff bringbare Kupplungselemente umfaßt, so daß mit einer
derartigen Kupplung und dem mechanischen Verbindungselement die
Räder starr
miteinander kuppelbar sind.
-
Hinsichtlich
des Platzbedarfs besonders vorteilhaft sind als Radnabenmotoren
ausgebildete Radmotoren, da diese die Möglichkeit eröffnen, die
Radmotoren im wesentlichen unmittelbar nahe der Radnabe anzuordnen.
-
Darüber hinaus
ist durch das mechanische Verbindungselement die Kupplung die Möglichkeit geschaffen,
den Gleichlauf der Räder
jeder angetriebenen Achse mit technisch einfachen Mitteln zu erzwingen
und diesen Gleichlauf möglichst
ohne Leistungsverluste im Antriebsstrang zu erhalten.
-
Besonders
vorteilhaft ist es dabei, wenn der Antriebskreislauf zur Speisung
der parallel geschalteten Radmotoren mengenteilerfrei oder mengenteilenden
Ventilen oder ohne mengenregulierenden Bremseingriff auf seiten
des jeweils weniger belasteten Radmotors ausgebildet ist, so daß jegliche
Art von Mengenteilung oder Mengenregulierung, d.h. vorgegebener
Aufteilung der Fördermenge
der Hydraulikpumpe auf die beiden Radmotoren der Achse, die in der
Regel nur mit hohen Leistungsverlusten erhältlich ist, entfallen kann.
Dies ist darüber
hinaus auch deshalb vorteilhaft, weil in dem Fall, in dem die Räder mit
beliebigen Drehzahlunterschieden antreibbar sein sollen, ein Mengenteiler
der Einstellung der Drehzahlunterschiede, beispielsweise bei Kurvenfahrt,
entgegenwirkt und sich somit negativ auf das Fahrverhalten auswirken
würde.
Andererseits ist durch das mechanische Verbindungselement die Möglichkeit
geschaffen, im Fall schlechter Bodenverhältnisse in einfacher Art und
Weise die Kopplung der durch jeweils einen eigenen Radmotor angetriebenen
Räder zu
erreichen, wobei eine derartige mechanische Kopplung im wesentlichen
völlig
frei von Leistungsverlusten erfolgen kann und damit das gesamte Achsmoment
erhalten bleibt.
-
Bei
der erfindungsgemäßen Lösung kann das
mechanische Verbindungselement zur Kopplung der Räder in unterschiedlichster
Art und Weise ausgebildet sein. Beispielsweise wäre es denkbar, als mechanisches
Verbindungselement eine Zahnriemenverbindung oder Kettenverbindung
vorzusehen.
-
Als
besonders vorteilhaft hat es sich jedoch erwiesen, wenn das mechanische
Verbindungselement als Verbindungswelle ausgebildet ist, da sich mit
einer derartigen Verbindungswelle in einfacher Art und Weise eine
Kopplung der mit eigens zugeordneten Radmotoren angetriebenen Räder erreichen läßt.
-
Die
Verbindungswelle könnte
prinzipiell so angeordnet sein, daß sie direkt die Räder miteinander
koppelt. Aus Gründen
einer konstruktiv besonders einfachen Lösung hat es sich jedoch als
vorteilhaft erwiesen, wenn mit der Verbindungswelle die Radmotoren
miteinander koppelbar sind, insbesondere wenn sich die Verbindungswelle
zwischen den Radmotoren erstreckt und somit die Radmotoren miteinander
verbindet.
-
Damit
sind in einfacher Weise einerseits die Radmotoren direkt miteinander
koppelbar und andererseits besteht die Möglichkeit, diese so günstig anzuordnen,
daß sich
auch die Verbindungswelle in einfachster Art und Weise führen läßt.
-
Vorzugsweise
sind bei dieser Lösung
die Radmotoren so angeordnet und ausgebildet, daß die Radmotoren zwischen der
Verbindungswelle und dem jeweils angetriebenen Rad liegen. Damit sind die
Radmotoren einerseits selbst in einfacher Art und Weise koppelbar
und andererseits sind in diesem Fall dann auch die Radmotoren in
einfacher Art und Weise im Bereich der angetriebenen Achse einbaubar.
-
Um
eine möglichst
wenig störende
Verbindungswelle zwischen den Rädern
vorzusehen, könnte
beispielsweise die Verbindungswelle gegenüber einer Drehachse der Räder höhenversetzt
angeordnet sein, um dem erfindungsgemäßen Fahrzeug eine möglichst
große
Bodenfreiheit zu geben. In diesem Fall müßte die Verbindungswelle auf
einer dem Bodenabgewandten Seite der Drehachse der Räder angeordnet
sein. Je größer der
Abstand von der Drehachse der Räder,
um so aufwendiger ist aber eine drehfeste Kopplung zwischen der
Verbindungswelle und den Rädern
oder den Radmotoren zu realisieren.
-
Eine
konstruktiv besonders vorteilhafte Lösung sieht daher vor, daß die Verbindungswelle
koaxial zur Drehachse der Räder
angeordnet ist.
-
Als
besonders günstig
hat es sich dabei erwiesen, wenn jeder Radmotor mit einer Radwelle
und einer Kopplungswelle zur Kopplung der Radmotoren an die Verbindungswelle
versehen ist.
-
Hinsichtlich
der Anordnung der Kupplung wurde im Zusammenhang mit den bisher
beschriebenen Ausführungsbeispielen
keine näheren
Angaben gemacht. So könnte
auch die der Achse zugeordnete Kupplung beliebig ausgebildet sein.
-
Als
besonders günstig
hat sich jedoch eine Lösung
erwiesen, bei welcher die Kupplung zwischen einem der Radmotoren
und der Verbindungswelle angeordnet ist, so daß bei dieser Lösung die Möglichkeit
geschaffen ist, lediglich mit einer Kupplung zu arbeiten, welche
die Verbindung zwischen einem der Radmotoren und der Verbindungswelle
löst, während der
andere Radmotor stets die Verbindungswelle antreibt.
-
Hinsichtlich
der Betätigung
der Kupplung wurden ebenfalls keine näheren Angaben gemacht. So wäre es beispielsweise
denkbar, die Kupplung mechanisch zu betätigen, da dies jedoch konstruktiv hinsichtlich
des Betätigungsmechanismus
einen erheblichen Aufwand verlangt, ist es weit vorteilhafter, wenn
die Kupplung – bei
ohnehin vorliegenden hydraulischen Einrichtungen – hydraulisch
betätigbar ist.
-
Vorzugsweise
ist zum hydraulischen Betätigen
der Kupplung das Fahrzeug mit einem Speisedrucksystem versehen,
welches den für
eine Betätigung
der Kupplung erforderlichen Druck liefert.
-
Insbesondere
ist die Kupplung dabei so ausgebildet, daß ein Schließen derselben
lediglich durch Druckbeaufschlagung möglich ist, so daß die Kupplung
im drucklosen Zustand ausgekuppelt ist.
-
Um
bei den erfindungsgemäßen Radmotoren
einerseits bei Langsamfahrt ein möglichst großes Drehmoment zur Verfügung zu
haben, andererseits aber das Fahrzeug bei Schnellfahrt mit möglichst
geringer Leistung der Hydraulikpumpe antreiben zu können, ist
vorzugsweise vorgesehen, daß jeder Radmotor
zwischen einem ersten und einem zweiten, größer als das erste gewählten Schluckvolumen umschaltbar
ist. Diese Lösung
hat den großen
Vorteil, daß der
Radmotor dann bei größerem Schluckvolumen
geringe Drehzahlen mit hohem Drehmoment liefert, bei geringerem
Schluckvolumen allerdings ohne Vergrößerung der Fördermenge
der Hydraulikpumpe mit der doppelten Drehzahl läuft.
-
Vorzugsweise
beträgt
das erste Schluckvolumen ungefähr
die Hälfte
des zweiten Schluckvolumens.
-
Das
Umschalten zwischen den einzelnen Schluckvolumen bei den Radmotoren
läßt sich
mit allen möglichen
Arten der Betätigung
eines Schaltventils durchführen.
Besonders einfach ist es jedoch, wenn das Umschalten zwischen dem
ersten und zweiten Schluckvolumen hydraulisch durchführbar, da
ohnehin ein Hydrauliksystem zur Verfügung steht.
-
Hinsichtlich
der Ausbildung der Hydraulikpumpe wurden im Zusammenhang mit der
bisherigen Beschreibung der Ausführungsbeispiele
keine näheren
Angaben gemacht. So sieht ein vorteilhaftes Ausführungsbeispiel vor, daß die Hydraulikpumpe mengensteuerbar
ist, so daß dieselben
Fahrzustände,
wie in der DE-A-41 11 921 beschrieben, realisierbar sind.
-
Im
Zusammenhang mit den bisher erläuterten
Ausführungsbeispielen
wurde von einer angetriebenen Achse ausgegangen.
-
Die
erfindungsgemäße Lösung ist
jedoch nicht auf eine angetriebene Achse beschränkt. Die Vorteile der erfindungsgemäßen Lösung ergeben sich
in gleicher Weise bei einem Fahrzeug mit mehreren angetriebenen
Achsen.
-
Eine
besonders vorteilhafte Konzeption, welche sich alternativ oder ergänzend zu
der vorstehend beschriebenen Lösung
ergibt, sieht vor, daß das Fahrzeug
mehrere angetriebene Achsen aufweist und daß jeder Achse ein eigener Hydraulikkreislauf mit
einer eigenen Hydraulikpumpe zugeordnet ist.
-
Die
Tatsache, daß jeder
Achse ein eigener Hydraulikkreislauf mit einer eigenen Hydraulikpumpe zugeordnet
ist, erlaubt es, ein bei derartigen Fahrzeugen mit einer Hydraulikpumpe
erforderliches Verteilersystem für
das Hydraulikmedium zwischen den beiden Achsen zu umgehen. Ein derartiges
Verteilersystem wäre
notwendig, um dafür
zu sorgen, daß bei unterschiedlichen
Achsbelastungen an den unterschiedlichen Achsen auch unterschiedliche
Drehmomente aufbringbar sind. Ohne eine Verteileinrichtung oder
ohne die vorstehend genannte erfindungsgemäße Lösung hätten sonst die Räder bei
der geringer belasteten Achse die Tendenz, durchzudrehen, da diese
ein ihrer Achsbelastung nicht angepaßtes Drehmoment erfahren würden.
-
Durch
das Vermeiden der bei mehreren von einer einzigen Hydraulikpumpe
angetriebenen Achsen üblicherweise
verwendeten Verteileinrichtung für das
geförderte
Hydraulikmedium wird zwangsläufig auch
der nachteilige, mit einer derartigen Verteileinrichtung verbundene
Leistungsverlust vermieden.
-
Eine
konstruktiv einfache und besonders zweckmäßige Lösung sieht dabei vor, daß die Hydraulikpumpen
für die
jeweiligen Achsen gemeinsam durch den Verbrennungsmotor angetrieben
sind, so daß die
Hydraulikpumpen in Summe eine Last für den Verbrennungsmotor darstellen,
wobei die unterschiedlichen Drehmomente an den unterschiedlichen Achsen
jeweils zu unterschiedlicher Belastung des Verbrennungsmotors führen. Durch
die jeder Achse zugeordnete Hydraulikpumpe jedoch ist sichergestellt,
daß unabhängig von
der Belastung der jeweiligen Achse und dem an dieser auftretenden
Drehmoment die den Radmotoren der jeweiligen Achse zugeführte Fördermenge
jeweils der gewünschten
und der Drehzahl der jeweiligen Räder angepaßten Fördermenge entspricht.
-
Um
bei mengengeregelten Hydraulikpumpen sicherzustellen, daß diese
stets allen Achsen anteilig, entsprechend der Größe der Räder, die gewünschte Fördermenge
von Hydraulikmedium zukommen lassen, ist vorzugsweise vorgesehen,
daß die
Hydraulikpumpen synchron miteinander mengensteuerbar sind. Dies
ist im einfachsten Fall bei gleich großen Rädern dadurch möglich, daß gleiche
Hydraulikpumpen und gleiche Radmotoren Verwendung finden und die
Hydraulikpumpen im einfachsten Fall mechanisch oder hydraulisch
synchron betätigbar
sind.
-
Um
allerdings auch unterschiedliche Größen der Räder und unterschiedliche Fahrzustände, beispielsweise
einen Vorauslauf beim Lenken, bei dem erfindungsgemäßen Fahrzeug
realisieren zu können, ist
vorzugsweise vorgesehen, daß für die Mengensteuerung
der Hydraulikpumpen eine Steuereinrichtung vorgesehen ist, welche
bei jeder Achse die Drehzahl von deren Räder erfaßt und die Fördermenge
der dieser Achse zugeordneten Hydraulikpumpe so steuert, daß sich eine
der gewünschten
Fahrzeuggeschwindigkeit entsprechende Drehzahl der Räder einstellt.
Durch diese Steuereinrichtung ist die Möglichkeit geschaffen, unterschiedliche
Räder,
gegebenenfalls unterschiedliche Pumpen und auch unterschiedliche
Radmotoren vorzusehen, wobei jeweils durch die Steuereinrichtung
die entsprechende Fördermenge
des Hydraulikmediums zum erreichen der entsprechenden Fahrzeuggeschwindigkeit
zur Verfügung
gestellt wird.
-
Besonders
vorteilhaft läßt sich
eine derartige Steuereinrichtung dann einsetzen, wenn die beiden Hydraulikpumpen
so steuerbar sind, daß die
Raddrehzahlen synchron miteinander sind, so daß damit unterschiedliche Leckagen
der Hydraulikpumpen und der Radmotoren kompensierbar sind.
-
Die
erfindungsgemäße Realisierung
eines Fahrzeugs mit mehreren angetriebenen Achsen durch Zuordnen
eines Antriebskreislaufes mit einer Hydraulikpumpe zu jeder Achse
kann ferner noch dadurch ergänzt
werden, daß die
Radmotoren durch entsprechend der eingangs beschriebenen erfindungsgemäßen Lösung mechanisch
koppelbar sind.
-
Beim
Einsatz der vorstehend erläuterten Steuereinrichtung,
welche die Drehzahl der Räder
erfaßt,
ist es besonders günstig,
wenn diese so ausgebildet ist, daß sie bei einem die Bodenhaftung
verlierenden Rad die Radmotoren der entsprechenden Achse automatisch
miteinander mechanisch koppelt.
-
Die
Erfindung ist Gegenstand der nachfolgenden Beschreibung sowie der
zeichnerischen Darstellung einiger Ausführungsbeispiele.
-
In
der Zeichnung zeigen:
-
1 eine
schematische Seitenansicht eines ersten Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Fahrzeugs;
-
2 ein
hydraulisches Schaltschema dieses Fahrzeugs;
-
3 einen
Längsschnitt
durch einen Radmotor mit einer erfindungsgemäßen Kupplung;
-
4 eine
schematische Darstellung eines Schnitts längs Linie 4-4 in 3;
-
5 ein
Hydraulikschaltschema für
das Umschalten eines Radmotors auf unterschiedliche Schluckvolumina
und
-
6 ein
hydraulisches Schaltschema eines zweiten Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Fahrzeugs.
-
Ein
in 1 als Ganzes mit 10 bezeichnetes Nutzfahrzeug,
beispielsweise eingesetzt als Kommunal- oder landwirtschaftliches-
oder Forstfahrzeug, umfaßt
einen Rahmen 12, welcher mit zwei Achsen 14 und 16 versehen
und mittels einer Knicklenkung 18 lenkbar ist, wobei die
Knicklenkung 18 ungefähr mittig
zwischen den beiden Achsen 14 und 16 angeordnet
ist und den Rahmen 12 in einen Rahmenteil 12a und
einen Rahmenteil 12b unterteilt.
-
Beispielsweise
trägt der
Rahmenteil 12a eine Fahrerkabine 20 und einem
Bedienungsstand 24 mit den üblichen Armaturen.
-
Ferner
trägt der
Rahmenteil 12a eine Hydraulikpumpe 26 zum hydraulischen,
insbesondere hydrostatischen Antrieb des Nutzfahrzeugs 10.
-
Der
Rahmenteil 12b trägt
seinerseits einen Verbrennungsmotor 28, welcher über eine
Gelenkwelle 30 die Hydraulikpumpe 26 antreibt.
-
Jede
der Achsen 14 und 16 ist mit einem Satz Räder 34 bzw. 36 versehen.
-
Wie
in 2 dargestellt, ist bei einem ersten Ausführungsbeispiel
des erfindungsgemäßen Nutzfahrzeugs 10 die
Achse 14 angetrieben, welche im Bereich eines ersten Endes 14a mit
dem Rad 34a versehen ist und am gegenüberliegenden Ende 14b mit
dem Rad 34b.
-
Jedes
der Räder 34a und
b ist durch einen eigenen Radmotor 38a bzw. 38b angetrieben,
wobei beide Radmotoren 38a und 38b in einem hydraulischen
Antriebskreislauf 40 parallelgeschaltet angeordnet sind.
Dabei ist bei jedem der Radmotoren 38a und 38b ein
erster Hochdruckanschluß 42 mit
einer ersten Hockdruckleitung 44 des Antriebskreislaufs 40 verbunden
und ein zweiter Hochdruckanschluß 46 mit einer zweiten
Hochdruckleitung 48 des Antriebskreislaufs 40.
Beide Hochdruckleitungen 44 und 48 des Antriebskreislaufs 40 sind
mit Hochdruckanschlüssen 52 und 54 der
steuerbaren Hydraulikpumpe 26 verbunden, welche vorzugsweise
als mengensteuerbare Axialkolbenpumpe ausgebildet und direkt von
dem Verbrennungsmotor 28 angetrieben ist.
-
Wie
in 3 und 4 dargestellt, ist jeder der
Radmotoren 38a, 38b sowohl als Radialnabenmotor
als auch als Radialkolbenmotor ausgebildet und umfaßt dabei
einen um eine Drehachse 60 des Rades rotierenden Kolbenträger 62,
in welchem eine Vielzahl von Kolben 64 in einer zur Drehachse 60 radialen
Richtung 66 beweglich gelagert sind und dabei eine radial
außenliegende
Druckrolle 68 tragen, welche auf eine Kulissenbahn 70 wirken,
die fest an einem als Ganzes mit 72 bezeichneten Gehäuse jedes Radmotors 38 angeordnet
ist und den Kolbenträger 62 radial
außenliegend
umgibt. Der Kolbenträger 62 ist
seinerseits relativ zur Achse 60 dadurch drehbar gelagert,
daß er
auf einer Radwelle 74 sitzt, welche sich zwischen einer
Radnabe 76 und dem Kolbenträger 62 erstreckt und
dabei zweifach am Gehäuse 72 drehbar
gelagert ist. Die Radwelle 74 erstreckt sich dabei mit
einem Ende 78 ungefähr
in axialer Richtung über
die Hälfte
des Kolbenträgers 62 in
diesen hinein, wobei das Ende 78 formschlüssig mit
dem Kolbenträger 62 verbunden
ist. Auf der gegenüberliegenden Seite der
Radwelle 74 erstreckt sich eine als Ganzes mit 80 bezeichnete
Kopplungswelle 80, welche mit ihrem Ende 82 sich
von der gegenüberliegenden
Seite der Radwelle 74 ebenfalls bis ungefähr zur Hälfte des Kolbenträgers 62 in
diesen hineinerstreckt und ebenfalls formschlüssig mit dem Kolbenträger 62 verbunden
ist.
-
Die
Kopplungswelle 80 trägt
an ihrem, dem Kolbenträger 62 abgewandten
Ende 84 ein Formschlußelement 86,
welches mit einem korrespondierenden Formschlußelement 88 eines
Kupplungskörpers 90 und
durch Verschiebung desselben in Richtung der Drehachse 60 in
Eingriff oder außer
Eingriff bringbar ist. Der Kupplungskörper 90 bildet seinerseits
einen Kolben 92, welcher in einem als Zylindergehäuse ausgebildeten
und diesen umschließenden Gehäuseblock 94 angeordnet
ist. Der Kolben 92 hat dabei eine der Kopplungswelle 80 abgewandt
liegende Stufe 96, deren in radialer Richtung verlaufende Flanschfläche 98 eine
erste Kolbenfläche
bildet, während
eine dem Ende 84 der Kopplungswelle 80 zugewandte
Stirnfläche 100 des
Kolbens 92 eine zweite Kolbenfläche bildet.
-
Zwischen
der Stufe 96 und dem Gehäusestück 94 bildet sich
dabei ein erster Zylinderraum 102, in welchen über einen
Druckanschluß 104 Hydraulikmedium
einspeisbar ist, um den Kolben 92 in Richtung der Kopplungswelle 80 zu
verschieben und somit das Formschlußelement 88 desselben
mit dem Formschlußelement 86 der
Kopplungswelle 80 in Eingriff zu bringen. Ferner liegt
vor der Stirnfläche 100 ein
zweiter Zylinderraum 106, welcher mit einem Leckölanschluß 108 des
Radmotors 38 in Verbindung steht, so daß auf der Stirnfläche 100 der
Druck im Leckölanschluß 108 wirksam
ist.
-
Je
nach dem, ob die durch unter Druck stehendes Hydraulikmedium im
ersten Zylinderraum 102 erzeugbare Kraft größer ist
als die durch den Druck im Lecköl
im zweiten Zylinderraum 106 wirkende Kraft, wird der Kolben 92 entweder
in seine einkuppelnde Stellung, in welcher die Formschlußelemente 86 und 88 in
Eingriff sind, oder seine ausgekuppelte Stellung, dargestellt in 3,
verschoben, so daß der
Kolben 92 entweder mit der Kopplungswelle 80 gekoppelt
oder frei gegenüber
dieser drehbar ist.
-
Der
Kupplungskörper 90 umfaßt seinerseits an
seinem dem Formschlußelement 88 gegenüberliegenden
Ende eine im Querschnitt als Mehrkant, beispielsweise Vierkant,
ausgebildete Ausnehmung 110, in welche eine entsprechende
Mehrkantwelle 112 eingreift. Die Mehrkantwelle 112 ist
beispielsweise in Richtung der Drehachse 60 unverschieblich,
so daß der
Kupplungskörper 90 relativ
zu einem in der Mehrkantausnehmung 110 liegenden Ende 114 der Mehrkantwelle 112 verschieblich
ist, wobei das Ende 114 stets mit der Mehrkantausnehmung 110 in
formschlüssiger
und drehfester Verbindung steht.
-
Vorzugsweise
ist die Mehrkantwelle 112 mit einem dem Ende 114 gegenüberliegenden
und zeichnerisch nicht dargestellten Ende drehfest und axial unverschieblich
mit der Kopplungswelle 80 des am anderen Ende der Achse 14 angeordneten
Radmotors 38 verbunden.
-
Die
Kopplungswelle 80 bildet mit dem Kupplungskörper 92 zusammen
eine Kupplung 118, die wie folgt arbeitet:
Wird nun
der Kupplungskörper 90 so
weit verschoben, daß die
Formschlußelemente 86 und 88 formschlüssig ineinander
eingreifen, so ist eine feste Verbindung zwischen den an gegenüberliegenden
Enden 14a, b der Achse 14 angeordneten Radmotoren 38a, 38b geschaffen,
und es wird ein Gleichlauf der Räder 34a und 34b erzwungen,
wobei beide Radmotoren 38a und 38b aufgrund ihrer
starren Kopplung zum Antrieb beider Räder 34a und 34b beitragen.
-
Ist
dagegen der Kupplungskörper 90 in
einer Stellung, in welcher die Formschlußelemente 86 und 88 außer Eingriff
stehen, so sind die Radmotoren 38a und 38b an
gegenüberliegenden
Enden 14a, 14b der Achse 14 unabhängig voneinander
drehbar, so daß jeder
Radmotor 38a, 38b mit unterschiedlicher Drehzahl
laufen kann und somit, insbesondere in Kurven etc. eine boden- und/oder
reifenschonende Fahrweise möglich
ist, wobei die voneinander unabhängigen Drehzahlen
der Radmotoren 38a, 38b dadurch möglich sind,
daß die
Radmotoren 38a und 38b parallel geschaltet im
hydraulischen Antriebskreislauf 40 liegen.
-
Erfindungsgemäß wird mit
dem erfindungsgemäßen Nutzfahrzeug 10 in
der Regel mit entkoppelten Radmotoren 38a und 38b gefahren,
während die
Möglichkeit
besteht, beispielsweise bei durchdrehendem Rad 34a, die
Radmotoren 38a und 38b über die Mehrkantwelle 112 starr
zu koppeln, so daß beide Radmotoren 38 beide
Räder 34a und 34b antreiben und
somit unabhängig
davon, ob eines der Räder Schlupf
hat oder nicht, gemeinsam zumindest über das noch Bodenhaftung aufweisende
Rad bewegen.
-
Um
hierzu das Formschlußelement 88 in
Eingriff mit dem Formschlußelement 86 der
Kopplungswelle 80 zu halten, ist der erste Zylinderraum 102 mit Druck
eines über
den Druckanschluß 104 verbindbaren
Speisedrucksystems 120 beaufschlagbar, wobei das Speisedrucksystem 120 eine über den
Verbrennungsmotor 28 antreibbare Speisedruckpumpe 122 sowie
ein Druckregelventil 124 umfaßt, welches für einen
konstanten Speisedruck im Speisedrucksystem 120 sorgt.
Mittels eines Kupplungsschaltventils 126 ist eine mit dem
Druckanschluß 104 verbundene Kupplungsleitung 128 entweder
mit dem Speisedrucksystem 120 oder einer Leckölleitung 130 verbindbar.
Ist die Kupplungsleitung 128 mit dem Speisedrucksystem 120 verbunden,
so ist der Formschlußkörper 90 soweit
in Richtung der Kupplungswelle 80 bewegt, daß die Formschlußelemente 86 und 88 miteinander
in Eingriff gehalten werden. Ist die Kupplungsleitung 128 mit
der Leckölleitung 130 verbunden,
so ist die durch den Lecköldruck
in dem zweiten Zylinderraum 106 ausgeübte Kraft größer als die
durch den Lecköldruck
im ersten Zylinderraum 102 ausgeübte Kraft, so daß der Kupplungskörper 90 in
einer Stellung verbleibt, in welcher die Formschlußelemente 86 und 88 außer Eingriff
sind.
-
Wie
in 4 und 5 dargestellt, sind die Radmotoren 38 mit
einem ersten Satz von Kolben 641 und
einem zweiten Satz von Kolben 642 versehen,
wobei Kolben es ersten Satzes 641 mit
Kolben des zweiten Satzes 642 miteinander
abwechseln.
-
Wie
in 5 dargestellt, stellt im Prinzip jeder Satz von
Kolben 641 oder 642 einen
Teilradmotor 381 oder 382 dar, der separat gespeist werden kann.
-
Hierzu
ist ein Umschaltventil 140 vorgesehen, welches in der in 5 gezeichneten
Stellung beide Teilradmotoren 381 und 382 parallel geschaltet betreibt, so daß die beiden
Teilradmotoren 381 und 382 parallel geschaltet zwischen den Hochdruckanschlüssen 42 und 46 liegen.
-
In
der zweiten Stellung erlaubt das Umschaltventil 140 den
zweiten Teilradmotor 382 beiderseits
mit dem zweiten Hochdruckanschluß 46 zu verbinden,
so daß lediglich
der erste Teilradmotor 381 zwischen
dem ersten Hochdruckanschluß 42 und dem
zweiten Hochdruckanschluß 46 liegt.
In diesem Zustand ist somit das Schluckvolumen des gesamten Radmotors 38 halbiert gegenüber dem
in 5 gezeichneten Fall, bei welchem beide Teilradmotoren 381 und 382 parallel
zwischen den Hochdruckanschlüssen 42 und 46 liegen.
-
Zur
Steuerung des Umschaltventils 140 ist ein Steueranschluß 142 vorgesehen,
welcher über eine
Steuerleitung 144 mit einem Steuerventil 146 verbunden
ist, das entweder die Steuerleitung 144 mit dem Speisedrucksystem 120 oder
der Leckölleitung 130 verbindet.
-
Ist
die Steuerleitung 144 mittels des Steuerventils 146 mit
der Leckölleitung 130 verbunden,
so ist das Umschaltventil 140 nicht beaufschlagt und die beiden
Teilradmotoren 381 und 382 liegen parallel zwischen den Hochdruckanschlüssen 42 und 46.
Ist die Steuerleitung 144 mittels des Steuerventils 146 mit
dem Steuerdrucksystem 120 verbunden so ist das Umschaltventil 140 druckbeaufschlagt
und der Teilradmotor 382 ist funktionslos.
In diesem Zustand werden vorzugsweise sämtliche Kolben 64 des
zweiten Satzes 642 von Kolben 64 in
ihre radial innenliegende Grundstellung verfahren und haben somit
keinerlei Berührung
mit der Kulissenbahn 70.
-
Im
Gegensatz zum ersten Ausführungsbeispiel,
dargestellt in den 1 bis 5 ist bei
einem zweiten Ausführungsbeispiel,
dargestellt in 6 vorgesehen, daß nicht
nur die Achse 14, sondern auch die Achse 16 angetrieben
ist, so daß auch
deren Räder 36a,
b für einen
Vortrieb sorgen können.
-
Die
Achse 16 ist dabei identisch aufgebaut und ausgebildet
wie die Achse 14.
-
Ferner
ist für
die Achse 16 ein eigener Antriebskreislauf 240 vorgesehen,
mit einer eigenen Hydraulikpumpe 226, die in gleicher Weise
wie die Hydraulikpumpe 26 von dem Verbrennungsmotor 28 angetrieben
ist. Vorzugsweise erfolgt der Antrieb der Hydraulikpumpen 26 und 226 über dieselbe
Gelenkwelle 30, wobei die beiden Hydraulikpumpen 26 und 226 vorzugsweise
auf dem ersten Rahmenteil 12a sitzen.
-
In
allen übrigen
Details ist die Achse 16 identisch ausgebildet und aufgebaut
wie die Achse 14, so daß die selben Teile mit den
selben Bezugszeichen versehen sind und hinsichtlich deren ausführlicher Erläuterung
auf die Ausführungen
zum ersten Ausführungsbeispiel
verwiesen wird.
-
Ferner
erfolgt auch die Ansteuerung der Kupplung 118 und der Radmotoren 38 in
identischer Weise, wie beim ersten Ausführungsbeispiel beschrieben.
-
Bei
dem zweiten Ausführungsbeispielen
ist die Mengenregelung beider Hydraulikpumpen 26 und 226 miteinander
synchronisiert. Dies erfolgt im einfachsten Fall, wie in 6 schematisch
dargestellt, dadurch, daß bei
identischen Größen der
Räder 34 und 36 identische
Radmotoren 38 und identische Hydraulikpumpen 26 und 226 Verwendung
finden, so daß diese
identisch angesteuert werden können,
beispielsweise im einfachsten Fall dadurch, daß deren Steuerhebel starr oder
hydraulisch miteinander gekoppelt sind.
-
Besonders
vorteilhaft ist jedoch eine Lösung, bei
welcher insgesamt eine Steuerung 230 vorgesehen ist und
jedem der Räder
ein Drehzahlsensor 234a, 234b, 236a, 236b zugeordnet
ist, wobei alle Drehzahlsensoren 234a, b, 236a,
b mit der Steuerung 230 verbunden sind, so daß die Steuerung 230 in
der Lage ist, die Drehzahl jedes der Räder 34a, b, 36a,
b zu erkennen und für
jedes Radpaar 34a, b oder 36a, b der jeweiligen
Achse 14 bzw. 16 die mittlere Drehzahl durch entsprechende
Ansteuerung der jeweiligen Hydraulikpumpe 26 bzw. 226 vorzugeben, wobei
die Ansteuerung der Hydraulikpumpe 26 bzw. 226 durch
unabhängige
Stellelemente, die jeweils von der Steuerung 230 gesteuert
sind, erfolgen kann.
-
Mit
einer derartigen Steuerung 230 lassen sich dann alle Fahrzustände exakt
steuern, beispielsweise so, daß bei
Kurvenfahrten die jeweils vordere Achsen 14, 16 gegenüber der
anderen Achse 16, 14 Vorlauf hat, um ein spurtreues
Fahrverhalten zu erreichen.
-
Außerdem läßt sich
die Steuerung 230 so ausbilden, daß sie dann, wenn eines der
Räder 34a, b, 36a,
b beginnt, die Bodenhaftung zu verlieren, automatisch die Radmotoren 38a,
b der jeweiligen Achse 14 bzw. 16 mechanisch durch Einrücken der Kupplung 118 miteinander
koppelt.
-
Ferner
ist es mit der Steuerung 230 möglich, die Räder 34a,
b, 36a, b hinsichtlich ihrer Drehzahl synchron anzutreiben,
so daß unterschiedliche
Leckverluste in den Antriebskreisläufen 40, 240 zwangsläufig kompensiert
werden.
-
Die
erfindungsgemäße Lösung hat
den Vorteil, daß unabhängig von
der Belastung der jeweiligen Achse 14, 16 eine
Rückwirkung
einer Druckerhöhung
in jeweiligen hydraulischen Antriebskreislauf 40, 240 auf
die Mengenverteilung zwischen den einzelnen Achsen 14, 16 nicht
erfolgt, so daß sich
der Druck im jeweiligen hydraulischen Antriebskreislauf 40, 240 je
nach Belastung der jeweiligen Achse 14, 16 frei
einstellen kann. Damit sind im Gegensatz zu den Fällen, in
denen beide Achsen über
dieselbe Pumpe angetrieben werden, Mengenteiler und mit diesen verbundene
Verluste vermeidbar.
-
Darüber hinaus
ist die Möglichkeit
geschaffen, viele Achsen eines Nutzfahrzeugs 10 gleichzeitig angetrieben
auszubilden, wobei für
jede Achse ein in sich geschlossener hydraulischer Antriebskreislauf vorliegt
und somit die einzelnen Antriebskreisläufe 40, 240 modulartig,
entsprechend der Zahl der angetriebenen Achsen 14, 16,
vervielfacht werden können.
-
Hinsichtlich
der übrigen
Merkmale wird vollinhaltlich auf die Ausführungen zum ersten Ausführungsbeispiel
Bezug genommen.