DE19538125C2 - Gasmeßgerät - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Gasmeßgerät mit den Merkmalen des Oberbegriffs
des Patentanspruchs 1.
Aus der Offenlegungsschrift DE 15 98 021 geht eine Vorrichtung zur
Kenntlichmachung von Gaskonzentrationen hervor, wobei eine definierte
Stelle eines gasspezifischen Prüfröhrchens photoelektrisch abgetastet und
eine Alarmvorrichtung betätigt wird, sobald die durch das spezielle Gas
bewirkte Verfärbung die abgetastete Stelle passiert, das heißt eine
entsprechende Gaskonzentration erreicht wird.
Ein Gasmeßgerät, bei welchem die zu untersuchende Gasprobe durch ein
Prüfröhrchen hindurchgesaugt und der Konzentrationsanteil der
nachzuweisenden Komponente in der Gasprobe durch Auswertung der
Verfärbung eines Reagenzes bestimmt wird, ist aus der DE-PS 28 14 843
bekanntgeworden. Bei dem bekannten Gasmeßgerät wird die
Wandergeschwindigkeit der Verfärbungsfront zwischen der verfärbten und
der unverfärbten Zone des Reagenzes erfaßt, und für den Fall, daß die
Wandergeschwindigkeit eine vorbestimmte Schwelle überschreitet, ein Alarm
ausgelöst. Zusätzlich wird die Konzentration der Komponente in der
Gasprobe, die sich aus der Wandergeschwindigkeit ergibt, angezeigt.
Nachteilig bei dem bekannten Gasmeßgerät ist, daß bei hohen
Konzentrationen schon nach sehr kurzer Zeit ein Alarm ausgelöst wird und
eine genaue Konzentrationsbestimmung wegen der Kürze der auswertbaren
Meßzeit nicht möglich ist. Auf der anderen Seite erfordert der Nachweis einer
geringen Gaskonzentration unter Umständen eine sehr lange Meßzeit.
Um einen großen Meßbereich abzudecken, sind mehrere Prüfröhrchen mit
abgestuften Meßbereichen erforderlich.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den Dynamikbereich des
Gasmeßgerätes hinsichtlich des Nachweises von hohen und geringen
Konzentrationen der Komponente in der Gasprobe zu verbessern und die
Meßzeit beim Nachweis von geringen Konzentrationen zu verkürzen.
Die Lösung der Aufgabe erfolgt mit den Mitteln des kennzeichnenden Teils
des Patentanspruchs 1.
Der Vorteil der Erfindung besteht im wesentlichen darin, daß durch die
Verringerung des Probenahmeflusses durch den Meßkanal während der
Startphase ein Nachweis von hohen Konzentrationen erleichtert wird.
Andererseits ist ein Nachweis von geringen Konzentrationen in einer
vertretbaren Meßzeit möglich, da durch die erfindungsgemäß
vorgenommene Veränderung des Probenahmeflusses neben hohen auch
niedrige Konzentrationen in der Gasprobe mittels eines einzigen Meßzyklus
bestimmt werden können. Somit ist das Vorhalten von Meßkanälen mit
unterschiedlicher Reagenzbelegung für hohe und für niedrige
Konzentrationen nicht mehr erforderlich, bzw. kann in der Anzahl reduziert
werden.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
angegeben.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und
im folgenden näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 den schematischen Aufbau eines Gasmeßgerätes,
Fig. 2 exemplarisch die zeitabhängige Verfärbung des
Reagenzes in Abhängigkeit von der Konzentration und
der Begasungszeit,
Fig. 3 den Verlauf der Konzentrations-Zeit-Kurve für die
Konzentrationswerte nach der Fig. 2,
Fig. 4 den Verlauf eines Volumenstrom-Vorgabewertes Ve.
Fig. 1 zeigt ein Gasmeßgerät 1 in schematischer Anordnung. Über eine
Förderleitung 2 wird die zu untersuchende Gasprobe mittels einer Pumpe 3
in einen Meßkanal 4 mit einem streifenförmig darin angeordneten Reagenz 5
gesaugt, wobei die nachzuweisende Komponente eine Farbänderung des
Reagenzes 5 bewirkt. Die bei der Verfärbung des Reagenzes 5 entstehende
Verfärbungsfront 6 wandert, je nach Menge der in den Meßkanal 4
einströmenden Komponente, von einer Gaseintrittsseite 7 zu einer
Gasaustrittsseite 8. Die zeitabhängige Verfärbung des Reagenzes 5 wird
von einer opto-elektronischen Abtastvorrichtung 9 erfaßt, die im
vorliegenden Fall die zeitabhängige Verfärbung des Reagenzes 5 an einer
festen Stelle des Meßkanals 4 registriert. Der Meßkanal 4 und weitere in der
Fig. 1 nicht dargestellte Meßkanäle sind auf einem chipförmigen Träger 10
angeordnet. Der Träger 10 enthält weiter ein Informationsfeld 11 mit
Kalibrierdaten des Meßkanals 4 und der übrigen nicht dargestellten
Meßkanäle, wobei die im Informationsfeld 11 gespeicherten Daten mittels
einer Abtastvorrichtung 12 in eine Auswerteeinheit 13 eingelesen werden.
Neben Kalibrierdaten sind aus dem Informationsfeld 11 auch Meßbereich
und Gasart des Meßkanals 4 abrufbar.
Die opto-elektronische Abtastvorrichtung 9 ist über eine Meßleitung 14 mit
der Auswerteeinheit 13 verbunden und liefert über die Meßleitung 14 ein der
zeitabhängigen Verfärbung des Reagenzes 5 proportionales Meßsignal als
ein Verfärbungs-Istwert E(t), welcher, je nach Menge der umgesetzten
Komponente, zwischen einem ersten Verfärbungswert E₀, bezogen auf das
unverfärbte Reagenz 5, und einem zweiten Verfärbungswert E₁, bezogen
auf das vollständig verfärbte Reagenz 5, liegt. Das pro Zeiteinheit von der
Pumpe 3 geförderte Gasvolumen wird mittels einer an die Pumpe 3
angeschlossenen Pumpensteuerung 15 nach einem von einem
Funktionsgeber 16 gelieferten Volumenstrom-Vorgabewert Ve eingestellt.
Ein den Volumenstrom-Vorgabewert Ve erfassender Integrator 17 liefert das
während eines Meßzyklus geförderte Gasvolumen Vg an die
Auswerteeinheit 13. In der Auswerteeinheit 13 wird aus der gemessenen
Verfärbung des Reagenzes 5 und dem innerhalb eines Meßzyklus
geförderten Volumen Vg ein Konzentrationswert C errechnet und über eine
Anzeigeeinheit 18 ausgegeben.
Fig. 2 zeigt exemplarisch den Verlauf der zeitabhängigen Verfärbung E(t)
des Reagenzes 5 an einer festen Stelle des Meßkanals 4 für drei
unterschiedliche Konzentrationswerte C₁, C₂ und C₃ der Komponente in der
Gasprobe als Kurven 19, 20, 21. Die Kurven 19, 20, 21 wurden mit einem
konstantem Volumenstrom-Vorgabewert Ve aufgenommen. Ein
Verfärbungsgrad des Reagenzes 5 von 50%, E50, wird zu den Zeiten t₁,
Kurve 19, t₂, Kurve 20, und t₃, Kurve 21, erreicht. Die Konzentration C₁ ist
dabei größer als C₂ und C₂ größer als C₃.
In Fig. 3 sind die Konzentrationswerte C₁, C₂ und C₃ in Abhängigkeit von
t₁, t₂ und t₃ als Konzentrations-Zeit-Kurve C(t) aufgetragen. Es ergibt sich,
daß hohe Konzentrationen C bereits nach sehr kurzer Meßzeit anzeigbar
sind, während kleine Konzentrationen erst nach vergleichsweise langer
Meßzeit zur Verfügung stehen.
Das erfinderische Merkmal des Gasmeßgerätes 1 besteht nun darin, daß der
von der Pumpe 3 geförderte Volumenstrom während eines Meßzyklus nach
einem von dem Funktionsgeber 16 vorgegebenen Muster erhöht wird. Ein
derartiges Muster für das Fördervolumen der Pumpe 3 ist beispielhaft in der
Fig. 4 durch die Kurven 22, 23 veranschaulicht. Bei Kurve 22 wird der
Volumenstrom-Vorgabewert Ve stufenweise von Ve1 über Ve12 auf Ve2
erhöht, während Kurve 23 ein stetiges Anwachsen des Volumenstrom-
Vorgabewertes Ve zeigt.
Bei Kurve 22 liegt bis zur Zeit t=ta der Volumenstrom-Vorgabewert Ve1 vor,
zwischen den Zeiten ta und tb nimmt er den Wert Ve12 an und wird zur Zeit
t=tb auf Ve2 erhöht. Zum Zeitpunkt t=tc ist die Gasprobenahme beendet und
die Pumpe 3 wird abgeschaltet.
Mit der Veränderung des Volumenstrom-Vorgabewertes Ve wird qualitativ
erreicht, daß Kurve 19, Fig. 2, abgeflacht und damit besser auswertbar
wird, während Kurve 21, Fig. 2, steiler verläuft und damit der E₅₀-Wert
besser zu detektieren ist.
Der Betrieb des erfindungsgemäßen Gasmeßgerätes 1 mit dem
angegebenen Flowmuster für die Pumpe 3 ist besonders dann vorteilhaft,
wenn der Anteil der Komponente in der Gasprobe, d. h. die nachzuweisende
Konzentration, von der Größenordnung her unbekannt ist. Würde man
nämlich das Reagenz 5 mit einem konstanten, mittleren Volumenstrom-
Vorgabewert Ve begasen, tritt bei höherer Konzentration bereits nach sehr
kurzer Zeit t eine Verfärbung ein, wobei der Farbumschlag, d. h. der
Übergang vom ersten Verfärbungswert E₀ auf den zweiten Verfärbungswert
E₁ auf der Zeitachse dicht zusammen liegt und daher quantitativ nicht mehr
auswertbar ist. Um den Übergang von E₀ auf E₁ besser aufzulösen, müßte
mit einem weiteren Meßkanal eine neue Messung mit einem verringerten
Volumenstrom durchgeführt werden.
Besonders vorteilhaft ist es, wenn der Volumenstrom-Vorgabewert Ve nach
einer auf das Reagenz 5 bezogenen Konzentrations-Zeit-Umkehrfunktion,
d. h. entsprechend der Umkehrfunktion der Kurve C(t) der Fig. 3 gebildet
wird. Mit einem derartigen Verlauf für den Volumenstrom-Vorgabewert Ve
würde sich für die Kurve C(t) der Fig. 3 eine Gerade ergeben.
Nichtlinearitäten der Konzentrations-Zeit-Kurve wären damit
eliminiert.
Claims (7)
1. Gasmeßgerät (1) mit einer Pumpe (3) zur Förderung eines
Volumenstrom-Vorgabewertes Ve einer Gasprobe mit einer
nachzuweisenden Komponente durch einen ein Reagenz (5)
enthaltenden Meßkanal (4), wobei der Nachweis der Komponente
durch Farbänderung des mit der Komponente reagierenden Reagenzes
(5) erfolgt und mit einer die Verfärbung des Reagenzes (5) erfassenden
Abtastvorrichtung (9), welche ein der Verfärbung und damit der
Konzentration C der Komponente in der Gasprobe proportionales
Meßsignal als Verfärbungs-Istwert E(t) erzeugt, dadurch
gekennzeichnet, daß ein den Volumenstrom-Vorgabewert Ve der
Pumpe (3) während eines Meßzyklus erhöhender Funktionsgeber (16)
vorgesehen ist.
2. Gasmeßgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Volumenstrom-Vorgabewert Ve von einem ersten Volumenstrom-
Vorgabewert Ve1, welcher den Nachweis eines ersten
Konzentrationswertes C₁ gestattet, ausgeht, wobei der erste
Volumenstrom-Vorgabewert Ve1 derart festgelegt ist, daß als erster
Konzentrationswert C₁ die höchste nachzuweisende Konzentration
auswertbar ist.
3. Gasmeßgerät nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der
Volumenstrom-Vorgabewert Ve, ausgehend von dem ersten
Volumenstrom-Vorgabewert Ve1, durch den Funktionsgeber (16) auf
zumindestens einen derartigen, gegenüber dem ersten Volumenstrom-
Vorgabewert Ve1 erhöhten Volumenstrom-Vorgabewert Ve2 in der
Weise eingestellt ist, daß mit dem Volumenstrom-Vorgabewert Ve2 die
kleinste nachzuweisende Konzentration auswertbar ist.
4. Gasmeßgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß der Funktionsgeber (16) Mittel zur stufenweisen
Veränderung des Volumenstrom-Vorgabewertes Ve aufweist.
5. Gasmeßgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß der Funktionsgeber (16) Mittel zur
kontinuierlichen Veränderung des Volumenstrom-Vorgabewertes Ve
aufweist.
6. Gasmeßgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß der Volumenstrom-Vorgabewert Ve nach einer
auf das Reagenz (5) bezogenen Konzentrations-Zeit-Umkehrfunktion
gebildet ist.
7. Verfahren zum Nachweis einer in einer Gasprobe enthaltenen
Komponente mit einer Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
gekennzeichnet durch die Schritte, den den Förderstrom der Pumpe
angebenden Volumenstrom-Vorgabewert Ve der Pumpe (3) während
eines Meßzyklus kontinuierlich und/oder diskontinuierlich zu erhöhen.
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Cited By (1)
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1995
- 1995-10-13 DE DE1995138125 patent/DE19538125C2/de not_active Expired - Fee Related
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