DE19537832A1 - Drosselspulensystem zum Anschluß eines Stromrichters - Google Patents
Drosselspulensystem zum Anschluß eines StromrichtersInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Drosselspulensystem zum Anschluß eines Strom
richters gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs.
Netzgeführte Stromrichter haben die Aufgabe, aus der sinusförmigen Netzspannung
eine veränderbare Gleichspannung zu erzeugen. Zu diesem Zweck sind die Strom
richter beispielsweise mit Thyristoren ausgestattet, die nach dem bekannten Verfah
ren der Phasenanschnittsteuerung arbeiten. Bei jedem Anschnitt, eingeleitet durch
einen Zündimpuls, schaltet einer der im Gerät enthaltenen Thyristoren. Dies macht
sich an den Starkstromanschlüssen eines Stromrichters folgendermaßen bemerkbar:
- - Die Gleichspannungsanschlüsse liefern an die Gleichstromlast eine Spannung ab, die zum Zündaugenblick stark springt sich also schnell verändert.
- - Die Wechselspannungsanschlüsse werden zum Zündaugenblick während eini ger Mikrosekunden kurzgeschlossen. Deshalb erfährt auch die Wechselspan nung eine starke und schnelle Veränderung.
Da die kurzzeitigen Spannungseinbrüche auf der Netzspannung nicht geduldet wer
den, muß zwischen dem Stromrichter und dem Netz zumindest eine Netzdrossel an
geordnet werden. Die Impedanz der Drosselspule bewirkt, daß sich der Kurzschluß,
der an den Stromrichterklemmen kurzzeitig auftritt, an den Netzleitern nur wenig
bemerkbar macht. Dies ist die Hauptaufgabe einer oder mehrerer Netzdrosseln.
Von den erwähnten schnellen Spannungsänderungen an den Starkstromklemmen
des Stromrichters geht eine Störwirkung aus, die bis ins Rundfunkfrequenzband
reicht. Dafür ist das schnelle Einschaltverhalten der Thyristoren verantwortlich. Es
kommt nun darauf an, daß die hochfrequenten Störspannungen und Störströme das
System Stromrichter und Gleichstromlast möglichst nicht verlassen können. Dazu
gehört es, die Gleichstromleitung abzuschirmen. Besonders wichtig ist es, daß die
Störströme zum Netz unter einem gewissen kleinen Wert bleiben. Deshalb muß in
die Netzzuleitung ein Funkentstörfilter eingefügt werden. Da die Netzdrossel auch
eine beträchtliche Impedanz für die Funkstörströme aufweist, kann sie maßgeblich
an der Dämpfung der zum Netz gelangenden Hochfrequenz-Ströme mitwirken und
somit die Kosten für das Filter senken. Dies ist eine gut nutzbare Nebenwirkung der
Netzdrosselspule.
Für die Begrenzung der Spannungseinbrüche in der Netzspannung würde es genü
gen, die gesamte Drosselimpedanz in einer der beiden Netzzuleitungen zu konzen
trieren. Das wäre besonders preisgünstig. Wegen der gewünschten Hochfrequenz-
Dämpfung zum Netz hin müssen jedoch beide Netzverbindungen gleich behandelt
werden. Deshalb sind in beide Netzverbindungen Drosselspulen einzufügen. Eine
gute Dämpfung läßt sich erzielen, wenn die beiden Spulen jeweils mit einem eige
nen Eisenkern versehen sind. Das führt jedoch zu zwei getrennten Komponenten.
Diese Lösung ist daher teuer.
Deshalb findet man vielfach Drosseln mit nur einem Kern, aber mit zwei Spulen, wo
bei die beiden Spulen auf einen gemeinsamen Wickelkörper gewickelt sind, der auf
den Mittelschenkel eines E-förmigen Kerns montiert ist. Dies ist zwar günstiger im
Preis als die Lösung mit getrennten Komponenten, aber ungünstig in der Hochfre
quenz-Dämpfung. Als Hochfrequenz-Impedanz zwischen dem Stromrichter und dem
Netz wirkt nämlich nur die sehr kleine Streuinduktivität zwischen den beiden Spulen
und nicht deren Hauptinduktivität.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Drosselspulensystem zum Anschluß
eines Stromrichters der eingangs genannten Art anzugeben, das einerseits eine ge
nügend hohe Hochfrequenz-Dämpfung zum Netz hat und andererseits preisgünstig
herstellbar ist.
Diese Aufgabe wird in Verbindung mit den Merkmalen des Oberbegriffes erfin
dungsgemäß durch die im Kennzeichen des Anspruchs angegebenen Merkmale
gelöst.
Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile bestehen insbesondere darin, daß das
vorgeschlagene Drosselspulensystem einfach und preisgünstig herstellbar ist. Die
Wicklungen werden auf getrennte Spulenkörper gewickelt und die bewickelten Spu
lenkörper werden auf den beiden äußeren Schenkeln eines EI-förmigen Kernes
montiert. Der mittlere Schenkel bleibt frei. Dadurch werden die beiden Spulen stark
voneinander entkoppelt. Sie wirken damit bezüglich der Hochfrequenz-Dämpfung
fast wie zwei völlig separate Drosseln. Trotzdem stellt das Drosselspulensystem
vorteilhaft nur eine Baukomponente dar. Wie bereits angedeutet, lassen sich die
beiden gleichen und unabhängigen Spulen leichter fertigen als zwei Spulen auf ei
nem gemeinsamen Spulenkörper wie im bekannten Fall.
Die Erfindung wird anhand der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele
erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 einen an ein Wechselspannungsnetz angeschlossenen Stromrichter,
Fig. 2 den prinzipiellen Aufbau des erfindungsgemäßen Drosselspulensy
stems,
Fig. 3 einen an ein Wechselspannungsnetz angeschlossenen Wechselrichter
mit Spannungszwischenkreis.
In Fig. 1 ist ein an ein Wechselspannungsnetz angeschlossener Stromrichter dar
gestellt. Es sind die Netzanschlüsse L1, L2, L3, NL eines Drehspannungsnetzes zu
erkennen. Ein Funkentstörfilter F ist einerseits über Sicherungen S1, S2 mit den
Netzanschlüssen L1, L2 sowie andererseits über ein Drosselspulensystem N - be
stehend aus zwei Netzdrosselspulen - mit einem Stromrichter SR verbunden. Der
Stromrichter SR speist über Gleichstromleitungen G1, G2 eine Gleichstromlast L.
Zur Abschirmung sind die metallischen Gehäuse des Funkentstörfilters F, des
Stromrichters SR und der Gleichstromlast L mit Erde (Masse) E verbunden. Eben
falls zur Abschirmung sind die Gleichstromleitungen G1, GT2 von einem an Erde
liegenden Schirm SC umgeben.
In Fig. 2 ist der prinzipielle Aufbau des erfindungsgemäßen Drosselspulensystems N
(sowie GSD, siehe Fig. 3) dargestellt. Es ist ein E-förmiger Eisenkern mit einer er
sten äußeren Kernsäule 1, einer mittleren Kernsäule 2, einer zweiten äußeren Kern
säule 3 und einem unteren Kernjoch 4 zu erkennen (E-Teil des EI-Kernes). Ein obe
res Kernjoch 5 vervollständigt den Eisenkern (I-Teil des EI-Kernes). An beiden äu
ßeren Kernsäulen 1 bzw. 3 sind mit Wicklungen versehene Spulenkörper 6 bzw. 7
vorgesehen. Die mit dem Funkentstörfilter F bzw. mit dem Stromrichter SR
(Wechselrichter) zu verbindenden elektrischen Anschlüsse des Drosselspulensy
stems N sind mit Ziffern 8, 9 bzw. 10, 11 bezeichnet. Diese elektrischen Anschlüsse
8 bis 11 sind auch in Fig. 1 bezeichnet.
In Fig. 3 ist ein an ein Wechselspannungsnetz angeschlossener Wechselrichter mit
Spannungszwischenkreis dargestellt. Die Konfiguration L1/L2/L3/NL/S1/S2/F ist wie
unter Fig. 1 erläutert. An das Funkentstörfilter F ist ein Gleichrichter GR ange
schlossen, der über einen Gleichspannungszwischenkreis - bestehend aus Gleich
stromdrossel GSD und Gleichspannungskondensator C - mit einem Wechselrichter
WR verbunden ist. Der Wechselrichter WR speist über ein Kabel K mit Schirm und
zwei oder drei Adern einen Motor M. Zur Abschirmung sind die metallischen Gehäu
se von Filter und Wechselrichter sowie die über das geschirmte Kabel angeschlos
sene Last mit Erde E verbunden. Mit Bezugszeichen G ist das Gehäuse des Inver
ters oder Umrichters bezeichnet.
Die Gleichstromdrossel GSD ist genau wie das unter Fig. 2 erläuterte Drosselspu
lensystem N aufgebaut.
Claims (1)
- Drosselspulensystem zum Anschluß eines Stromrichters an ein Netz oder an einen weiteren Stromrichter, dadurch gekennzeichnet daß zwei getrennte Spulen körper (6, 7) mit Wicklungen vorgesehen sind, welche auf den beiden äußeren Kern säulen (1, 3) eines EI-förmigen Eisenkerns montiert sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1995137832 DE19537832C2 (de) | 1995-10-11 | 1995-10-11 | Drosselspulensystem zum Anschluß eines Stromrichters |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1995137832 DE19537832C2 (de) | 1995-10-11 | 1995-10-11 | Drosselspulensystem zum Anschluß eines Stromrichters |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE19537832A1 true DE19537832A1 (de) | 1997-04-17 |
DE19537832C2 DE19537832C2 (de) | 2000-12-21 |
Family
ID=7774567
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1995137832 Expired - Lifetime DE19537832C2 (de) | 1995-10-11 | 1995-10-11 | Drosselspulensystem zum Anschluß eines Stromrichters |
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Country | Link |
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DE (1) | DE19537832C2 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102014117551A1 (de) | 2014-11-28 | 2016-06-02 | Sma Solar Technology Ag | Mehrfachdrossel und Leistungswandler mit einer Mehrfachdrossel |
Family Cites Families (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1015533B (de) * | 1955-09-15 | 1957-09-12 | Siemens Ag | Saugdrosselanordnung mit grossem Stabilitaetsbereich |
DE3508261A1 (de) * | 1985-03-08 | 1986-09-18 | BM-Elektronik Humbert Münzing, 7433 Dettingen | Zwischenkreisumrichterschaltung |
-
1995
- 1995-10-11 DE DE1995137832 patent/DE19537832C2/de not_active Expired - Lifetime
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE102014117551A1 (de) | 2014-11-28 | 2016-06-02 | Sma Solar Technology Ag | Mehrfachdrossel und Leistungswandler mit einer Mehrfachdrossel |
DE102014117551B4 (de) * | 2014-11-28 | 2021-06-10 | Sma Solar Technology Ag | Mehrfachdrossel und Leistungswandler mit einer Mehrfachdrossel |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE19537832C2 (de) | 2000-12-21 |
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