DE19537189C1 - Klemmhalterung für Spannmittel - Google Patents

Description

Die Erfindung befaßt sich mit einer Klemmhalterung für Spannmittel, z. B. Spanndrähte bei Sonnenschutzanlagen, mit einem an einem Tragorgan befestigbaren Gehäuse aus defor­ mierbarem Kunststoff mit einer Durchgangsöffnung zum Durch­ führen des Spannmittels, deren lichter Querschnitt mit Hilfe eines beweglichen Klemmgliedes wenigstens an einer Stelle verkleinerbar und das Spannmittel damit festklemmbar ist.

Solche Klemmhalterungen dienen beispielsweise dazu, Spann­ drähte aufzuspannen, die Sonnenschutzbehänge wie z. B. Rol­ los oder Faltstors, die sich über größere Distanzen er­ strecken, gegen den durch ihr Eigengewicht entstehenden Durchhang abstützen. Die Klemmhalterungen werden ihrerseits bisher mit Hilfe eines zweiten Befestigungselements, z. B. einer Schraube, an den Führungsschienenprofilen befestigt. Dabei werden zunächst die Klemmhalterungen an den Profilen angebracht und anschließend in einem zweiten Arbeitsgang die Spannmittel festgeklemmt. Sollte im ersten Arbeitsgang die Klemmhalterung nicht in der exakten Lage befestigt wor­ den sein, ist es meist notwendig, zur Korrektur auch die Spannmittel zu lösen, so daß beide Arbeitsgänge wiederholt werden müssen.

Aus der GB 660 026 ist es weiterhin bekannt, zur Verlegung elektrischer Kabel U-förmige Bügel einzusetzen, die jeweils über ein Kabel gesteckt und mit hakenförmigen Schenkelenden an einer Tragschiene eingehakt werden. Eine in den Steg des Bügels eingeschraubte Klemmschraube drückt über ein scha­ lenförmiges, bewegliches Zwischenteil auf das elektrische Kabel, das sich über ein gegenüberliegendes, zweites scha­ lenförmiges, bewegliches Zwischenteil an der Tragschiene abstützt. Die Reaktionskraft dieser Stützkraft zieht die hakenförmigen Schenkelenden des Bügels fest gegen die an­ dere Seite der Tragschiene. Eine solche Klemmhalterung bie­ tet bereits den Vorteil, daß durch das Anziehen einer ein­ zigen Schraube gleichzeitig das Kabel festgeklemmt und die Klemmhalterung an der Tragschiene befestigt wird. Nachtei­ lig ist jedoch die verhältnismäßig große Zahl der einzeln herzustellenden und bei der Montage zusammenzufügenden Teile, die darauf zurückzuführen ist, daß man einerseits einen stark belasteten Bügel hoher Festigkeit, andererseits bewegliche Spann- und Klemmglieder braucht.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine kostengün­ stig herzustellende Klemmhalterung zu schaffen, weiche die Montage von Spannmitteln vereinfacht.

Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch eine Klemmhalterung der eingangs beschriebenen Art gelöst, bei welcher das Ge­ häuse ein Gewinde für das bewegliche Klemmglied in Form ei­ ner Schraube enthält und mit dem Gehäuse in einstückiger Ausbildung sowohl ein Halteteil verbunden ist, das in eine hinterschnittene Nut des Tragorgans einführbar ist, als auch eine verschwenkbare Zunge angeformt ist, die durch die Kraft des einzuschraubenden Klemmgliedes über das Spannmit­ tel auf das Tragorgan hin verschwenkbar und somit dort reibschlüssig fixierbar ist.

Der durch die Erfindung erzielte Vorteil besteht darin, daß bei Verwendung eines geeigneten deformierbaren Kunststoffs nunmehr Klemmhalterungen, die bei Jalousien und anderen Sonnenschutzanlagen zum Festklemmen von Spanndrähten, -schnüren, -bändern und anderen Spannmitteln in großer Zahl gebraucht werden, sehr rationell als einteilige Gehäuse hergestellt werden können, in welche nur noch die Klemm­ schraube eingeschraubt zu werden braucht. Auch bei der Mon­ tage macht sich die Einteiligkeit des Gehäuses und der da­ ran angeformten, verschwenkbaren Zunge als Vereinfachung der Handhabung vorteilhaft bemerkbar. Die Schraube als Klemmglied erlaubt hohe Klemmkräfte, die unmittelbar auf das zwischen dem vorderen Ende der Schraube und der Zunge liegende Spannmittel übertragen werden. Die Befestigung der Klemmhalterung in einer hinterschnittenen Nut des Tragor­ gans ist sehr sicher, da außer in Längsrichtung der Nut das Gehäuse formschlüssig am Tragorgan gehalten wird.

In bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß die Durchgangsöffnung quer zur Profilrichtung des Hal­ teteils und Tragorgans verläuft. Durch diese Anordnung wird vermieden, daß die Zugkräfte der Spannmittel in Profil­ richtung wirken und die Klemmhalterung ausschließlich durch ihre kraftschlüssige Verbindung mit dem Tragorgan gegen Verschieben gehalten werden muß.

Anhand der beigefügten Zeichnungen wird nachfolgend näher auf ein Ausführungsbeispiel der Erfindung eingegangen. Es zeigen:

Fig. 1 eine perspektivische Ansicht einer ein­ baufertigen Klemmhalterung;

Fig. 2 die in einer Führungsnut einer Profil­ schiene eingesteckte Klemmhalterung nach Fig. 1 mit eingestecktem Spann­ mittel in gelöstem Zustand;

Fig. 3 die Klemmhalterung nach Fig. 2 im fest­ geklemmten Zustand.

Fig. 1 zeigt eine Klemmhalterung 10, die aus einem Gehäuse 12 mit einem daran angeformten, im wesentlichen T-förmigen Halteteil 14 besteht. In dem Gehäuse 12 ist eine quer zum Halteteil 14 verlaufende Durchgangsöffnung 16 angeordnet, durch welche festzuklemmende Spannmittel 18 (siehe Fig. 2 und Fig. 3) durchführbar sind. Im Gehäuse 12 ist weiterhin ein Gewinde 20 vorgesehen, das sich bis in die Durchgangs­ öffnung 16 erstreckt. In das Gewinde ist eine Madenschraube 22 eingedreht, die sich durch Drehen im Uhrzeigersinn in Richtung des Halteteils 14 zustellen läßt. Die zwischen der Durchgangsöffnung 16 und dem Halteteil 14 liegende Wandung des Gehäuses 12 ist bereichsweise als eine bewegliche Zunge 24 ausgebildet. Der Befestigungspunkt 25 der Zunge 24 ist so gewählt, daß ihr beweglicher Teil im Druckbereich der Madenschraube 22 liegt.

Fig. 2 zeigt die Klemmhalterung in montiertem, aber noch gelöstem Zustand. Die Klemmhalterung 10 ist dabei mit ihrem T-förmigen Halteteil 14 in einer entsprechenden hinter­ schnittenen Nut 26 einer Profilschiene 28 axial beweglich gelagert. Durch die Durchgangsöffnung 16 im Gehäuse 12 ist das Spannmittel 18 eingeführt, das in Form eines Spann­ drahts, einer Spannschnur oder eines Spannbandes den Behang einer Sonnenschutzeinrichtung gegen Durchhängen abstützen soll.

Durch das Festziehen der Madenschraube 22 ergibt sich der in Fig. 3 dargestellte angezogene Zustand der Klemmhalte­ rung. Beim Anziehen drückt die Madenschraube 22 zunächst das Spannmittel 18 gegen die untere Flanke der Durchgangs­ öffnung 16. Durch die Andruckkraft der Madenschraube 22 weicht die bewegliche Zunge 24 aus und wird gegen die Füh­ rungsschiene 28 gedrückt. Bei weiterem Anziehen der Maden­ schraube 22 wird der Halteteil 14 gegen die Nutwandungen gezogen und gegen diese verspannt. Das Festklemmen der Füh­ rungsschiene erfolgt zwischen der Oberseite eines Schenkels des Halteteils 14 und dem freien Ende 30 der Zunge 24 (siehe Bereich X in Fig. 3). Gleichzeitig wird auch das un­ mittelbar im Druckbereich der Madenschraube 22 liegende Spannmittel 18 unverschieblich an der unteren Flanke der Durchgangsöffnung 16 festgeklemmt.

Der Vorteil der hier dargestellten Klemmhalterung 10 be­ steht darin, daß nur ein einziges Befestigungselement zum Arretieren der Klemmhalterung 10 in der Nut 26 und zum Festklemmen des Spannmittels 18 notwendig ist. Dadurch ent­ fällt ein separater zweiter Arbeitsgang zum Befestigen der Klemmhalterung 10 an der Profilschiene 28.

Aufgrund der hohen Druckkräfte sollte die Klemmhalterung 10 aus einem harten, aber zähen Werkstoff bestehen. Abhängig von den geometrischen, konstruktiven Abmessungen der Klemm­ halterung 10 und des gewählten Werkstoffes kommt es im Be­ reich der beweglichen Zunge 24 nur zu elastischen oder auch zu plastischen Verformungen. Die Funktionssicherheit wird dadurch nicht beeinflußt.

Claims (6)

1. Klemmhalterung für Spannmittel (18), z. B. Spanndrähte, bei Sonnenschutzanlagen, mit einem an einem Tragorgan (28) befestigbaren Gehäuse (12) aus deformierbarem Kunststoff mit einer Durchgangs­ öffnung (16) zum Durchführen des Spannmittels (18), de­ ren lichter Querschnitt mit Hilfe eines beweglichen Klemmgliedes (22) wenigstens an einer Stelle verklei­ nerbar und das Spannmittel damit festklemmbar ist, da­ durch gekennzeichnet, daß das Gehäuse (12) ein Gewinde (20) für das bewegliche Klemmglied (22) in Form einer Schraube enthält und mit dem Gehäuse (20) in einstücki­ ger Ausbildung sowohl ein Halteteil (14) verbunden ist, das in eine hinterschnittene Nut (26) des Tragorgans (28) einführbar ist, als auch eine verschwenkbare Zunge (24) angeformt ist, die durch die Kraft des einzu­ schraubenden Klemmgliedes (22) über das Spannmittel (18) auf das Tragorgan (28) hin verschwenkbar und somit dort reibschlüssig fixierbar ist.

2. Klemmhalterung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schraube (22) in einem im wesentlichen senk­ recht zur Durchgangsöffnung (16) stehendem Gewinde (20) drehbar gelagert ist.

3. Klemmhalterung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Klemmglied eine Madenschraube (22) ist.

4. Klemmhalterung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, da­ durch gekennzeichnet, daß sich die Zunge (24) in Rich­ tung der Durchgangsöffnung (16) erstreckt.

5. Klemmhalterung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Halteteil (14) als T-Profil ausgebildet ist und die Durchgangsöffnung (16) quer zur Profilrichtung des Halteteils (14) verläuft.

6. Klemmhalterung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse (12, 14, 24) aus einem zähen und harten Werkstoff geformt ist.