DE19535665A1 - Verfahren zur Erzeugung von hochoktanigem Reformat-Benzin aus Destillatbenzin oder Gaskondensat - Google Patents
Verfahren zur Erzeugung von hochoktanigem Reformat-Benzin aus Destillatbenzin oder GaskondensatInfo
- Publication number
- DE19535665A1 DE19535665A1 DE1995135665 DE19535665A DE19535665A1 DE 19535665 A1 DE19535665 A1 DE 19535665A1 DE 1995135665 DE1995135665 DE 1995135665 DE 19535665 A DE19535665 A DE 19535665A DE 19535665 A1 DE19535665 A1 DE 19535665A1
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- gas
- gasoline
- raffinate
- reformer
- heat transfer
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Withdrawn
Links
Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C10—PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
- C10G—CRACKING HYDROCARBON OILS; PRODUCTION OF LIQUID HYDROCARBON MIXTURES, e.g. BY DESTRUCTIVE HYDROGENATION, OLIGOMERISATION, POLYMERISATION; RECOVERY OF HYDROCARBON OILS FROM OIL-SHALE, OIL-SAND, OR GASES; REFINING MIXTURES MAINLY CONSISTING OF HYDROCARBONS; REFORMING OF NAPHTHA; MINERAL WAXES
- C10G69/00—Treatment of hydrocarbon oils by at least one hydrotreatment process and at least one other conversion process
- C10G69/02—Treatment of hydrocarbon oils by at least one hydrotreatment process and at least one other conversion process plural serial stages only
- C10G69/08—Treatment of hydrocarbon oils by at least one hydrotreatment process and at least one other conversion process plural serial stages only including at least one step of reforming naphtha
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Oil, Petroleum & Natural Gas (AREA)
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
- General Chemical & Material Sciences (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Production Of Liquid Hydrocarbon Mixture For Refining Petroleum (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Erzeugung
von hochoktanigem Reformat-Benzin aus Destillatbenzin
oder Gaskondensat.
Verfahren zur Herstellung von Reformat-Benzin sind
bekannt und werden vielfach in den Erdölverarbei
tungszentren eingesetzt. Solche Anlagen erzeugen
hochoktaniges Benzin in industriellem Maßstab und
dienen der Versorgung vor allem der Bevölkerungszen
tren und dichtbesiedelten Regionen mit jeweils vielen
Millionen Verbrauchern. Die Erzeugung des Benzins er
folgt also vor allem dort, wo es verbraucht wird,
nicht jedoch dort, wo das Rohöl erzeugt wird.
Es ergibt sich daher die paradoxe Situation, daß in
abgelegenen Gegenden trotz hoher Produktion an Rohöl
oder Erdgas und teilweise hohem örtlichen Bedarf an
Benzin, die Benzinversorgung nicht örtlich gesichert
werden kann. Gleichzeitig besteht die Gefahr, daß in
solchen Gegenden bei Unterbrechung der Verkehrsbedin
gungen oder bei Bedarfssprüngen die erforderlichen
Treibstoffmengen nicht zur Verfügung stehen.
Eine solche Situation ergibt sich insbesondere in
dünn besiedelten Regionen Asiens, beispielsweise in
Zentralasien und Sibirien. Die Erdöl- und Erdgaspro
duktion dort findet vielfach in entlegenen Gebieten
statt, die über große Entfernungen versorgt werden
müssen. Dabei wird der ohnehin teure Transport durch
die Notwendigkeit, zusätzlichen Treibstoff mitzufüh
ren, weiter verteuert. Im Falle von Versorgungsstö
rungen droht überdies der gesamte Betrieb zum Erlie
gen zu kommen, beispielsweise infolge strenger Witte
rungsbedingungen in Sibirien. Ähnliche Probleme erge
ben sich aber auch in anderen Gebieten, die dünn be
siedelt sind, über Erdöl- und Erdgasvorkommen und
eine entsprechende Produktion verfügen, jedoch hin
sichtlich der Versorgung von weit entfernten Raffine
rien abhängig sind.
Es besteht deshalb ein Bedarf nach Verarbeitungsver
fahren, mit dem unter vertretbaren Kosten am Bohrloch
erzeugbares Destillatbenzin oder Gaskondensat zu
hochoktanigem Reformat-Benzin verarbeitet werden
kann. Das Verfahren soll auch unter extremen Witte
rungsbedingungen und weitgehend autark betreibbar
sein und eine Kapazität im Bereich von etwa 10.000
und mehr Jahrestonnen aufweisen.
Diese Aufgabe wird mit einem Verfahren der Eingangs
genannten Art gelöst, das die folgenden Schritte auf
weist:
Einspeisen des Destillatbenzins oder Kondensats mit Reformergas unter Aufheizung in eine Hydroraffinie rung,
Stabilisierung des erhaltenen Raffinats,
katalytische Reformierung des stabilisierten Raffi nats in einem Reformer im Gegenstrom mit einem Wärme träger und
Stabilisierung des hochoktanigen Reformats unter Rück führung des Reformergases in die Hydroraffinierung, wobei das Verfahren über eine zentrale Versorgung mit Heizenergie und einen geschlossenen Wärme trägerkreislauf verfügt.
Einspeisen des Destillatbenzins oder Kondensats mit Reformergas unter Aufheizung in eine Hydroraffinie rung,
Stabilisierung des erhaltenen Raffinats,
katalytische Reformierung des stabilisierten Raffi nats in einem Reformer im Gegenstrom mit einem Wärme träger und
Stabilisierung des hochoktanigen Reformats unter Rück führung des Reformergases in die Hydroraffinierung, wobei das Verfahren über eine zentrale Versorgung mit Heizenergie und einen geschlossenen Wärme trägerkreislauf verfügt.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist besonders für die
Versorgung abgelegener Regionen mit einer begrenzten
Menge an Reformat-Benzin geeignet, beispielsweise in
einer Größenordnung von 5 bis 30.000 t pro Jahr, wo
bei das für das Verfahren benötigte Rohmaterial bohr
lochnah gewonnen und weiterverarbeitet werden kann.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren ist es möglich,
Benzinschnitte aus Rohölen jeglicher Provenienz, bei
spielsweise mit einem Siedebereich von 25°C bis 175°C
und einem 50% Punkt von weniger als 110°C hochokta
niges Reformat-Benzin zu erzeugen, wobei die Ausbeute
bei wenigstens 80 Gew.%, bezogen auf den
Destillateinsatz liegt. Anstelle von Benzinschnitten
können Gaskondensate mit einem Siedepunkt von bis zu
240°C, wie sie vielfach bohrlochnah bei der Erdgasge
winnung anfallen, als Einsatzprodukt eingesetzt wer
den. Vor Einsatz des Gaskondensats ist lediglich eine
Stabilisierung erforderlich.
Das erfindungsgemäße Verfahren besteht aus üblichen
Verfahrensschritten, die jedoch im Betrieb besonders
aufeinander und auf das Verfahren abgestimmt sind.
Dies gilt insbesondere für das Reformieren, das im
Gegenstrom mit einem Wärmeträger vorzugsweise in ei
nem einzigen Schritt durchgeführt wird, wie auch für
den bei dem Verfahren vorgesehenen geschlossenen Wär
meträgerkreislauf zur Bereitstellung aller Energie
von einer zentralen Anlage. Die dem Verfahren zuge
führte Energie wird insbesondere durch Wärme
tauschmaßnahmen im Verfahren gehalten, ebenso wie im
Verfahren erzeugte Gase, konsequent zur Energiever
sorgung, zur Versorgung der Hydroraffinierung und als
Atmungsgas eingesetzt werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist insbesondere für
die Erzeugung von Reformat-Benzin in kleinem bis
mittlerem Rahmen geeignet und ist beispielsweise so
ausgelegt, daß bei durchschnittlich 8.000 Betriebs
stunden eine Jahresproduktion von 8.000 bis 30.000 t
an hochoktanigem Reformat-Benzin erzeugt werden kann.
Es ist bei Umgebungstemperaturen von +45°C bis -45°C
betreibbar, wobei ggf. bei mittleren Sommertemperatu
ren von mehr als 26°C besondere Kühlmaßnahmen getrof
fen werden müssen.
Soweit in dem Verfahren von katalytischen Prozessen
Gebrauch gemacht wird, werden übliche Katalysatoren
eingesetzt, die regeneriert werden können. Bei schwe
felhaltigem Einsatzmaterial kann eine katalytische
Entschwefelungsstufe notwendig sein. Die Katalysato
ren werden in Abhängigkeit von der jeweiligen Rohöl
qualität nach bekannten Kriterien ausgewählt.
Als besonders vorteilhaft hat es sich erwiesen, das
katalytische Reforming in einem Schritt in einem
Druckreaktor vorzunehmen, der im Gegenstrom von sta
bilisiertem Raffinat und Wärmeträger durchströmt
wird. Dabei besteht der von stabilisiertem Raffinat
durchströmte Teil des Druckreaktors vorzugsweise aus
einer Vielzahl einzelner Rohre, die mit Katalysator
gefüllt sind und von unten nach oben vom Raffinat
durchströmt werden. Diese Röhren werden vom Wärmeträ
germedium umspült, das entsprechend von oben nach un
ten geführt wird. Die Temperaturen betragen dabei
zweckmäßigerweise 450 bis 550°C, der Druck liegt im
Bereich von 8 bis 30 bar.
Der Betrieb im Gegenstrom ermöglicht es, die kataly
tische Reformierung in einem Schritt in einem beheiz
ten Reaktor durchzuführen. Üblicherweise werden Re
formierungsreaktoren nicht direkt beheizt, sondern
mit vorgeheiztem Raffinat beschickt, das bei der ka
talytischen Umsetzung im Reaktor einen Teil seines
Energiegehalts verliert. Nur der Entschwefelungs
schritt verläuft exotherm, die Reformierung selbst
ist endotherm. Da die Umsetzung unter diesen Um
ständen nicht vollständig ist, werden eine größere
Anzahl derartiger Reformer hintereinandergeschaltet,
wobei jeweils eine Aufheizung des Einsatzmaterials
vorgeschaltet ist und die Temperatur von Reformer zu
Reformer gesteigert werden kann. Erst die Steigerung
der Reformierungstemperatur von Reformer zu Reformer
bringt ein optimales Ergebnis, wobei die zum Schluß
erreichten höheren Temperaturen die Kinetik der
Reformierung fördern, aber auch auf die Produktver
teilung Einfluß nehmen.
Die Erfindung geht hier einen anderen Weg. Durch den
Einsatz nur eines katalytischen Reformers, der aber
im Gegenstrom direkt beheizt wird, wird es möglich,
das zum Einsatz kommende stabilisierte Raffinat mit
einer Temperatur im Bereich des unteren Werts des
vorgenannten Temperaturbereichs von 450 bis 550°C in
den Reformer einzuspeisen und diese Temperatur bis
zum Austritt aus dem Reformer auf einen Wert im obe
ren Bereich zu steigern. Die Ausstattung mit einem
Bündel katalysatorgefüllter Reaktionsrohre stellt da
bei die für den Wärmeübergang notwendige Oberfläche
bereit und garantiert gleichzeitig eine hinreichende
Verweildauer über das zur Verfügung gestellte Volu
men. Alternativ hierzu ist aber auch eine isotherme
Fahrweise, die zu einer konstanten Reaktionsgeschwin
digkeit führt, möglich. Dem Temperaturabfall kann in
jedem Fall entgegengewirkt werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird mit Prozeßgas als
Energieträger für eine zentrale Energieversorgung be
trieben, wobei insbesondere Raffinationsgas und über
schüssiges Reformergas eingesetzt werden. Die zen
trale Energieversorgung speist einen oder mehrere
Heizkreisläufe, die beispielsweise mit Druckwasser,
Heißdampf oder anderen Medien betrieben werden kön
nen, zur Erzeugung hoher Temperaturen aber insbe
sonder auf Metall- oder Salzschmelzen oder auf Wärme
trägeröle zurückgreifen. Insbesondere ist bei hinrei
chenden Temperaturen, die hierdurch erreicht und auf
recht erhalten werden können, auch eine drucklose
Fahrweise möglich. Hier zum Einsatz kommende Materia
lien sind bekannt und vielfach erprobt.
Bei der Reformierung anfallendes H₂-Gas wird, wie üb
lich, überwiegend im Verfahren selbst zur Hydroraffi
nierung des Destillatbenzins oder Gaskondensats ein
gesetzt. Zweckmäßig ist es jedoch, dieses Reformergas
über einen Druckspeicher und eine Trocknung als
Kreislaufgas in den Reformer zurückzuführen und aus
diesem Kreislauf den Bedarf der Hydroraffinierung
abzuzweigen. Erreicht wird hiermit eine Homogenisie
rung der Gasqualität (Wassergehalt) und des Gasan
falls sowie eine gleichmäßigere Versorgung. Dabei
kann das Reformergas vor der Einspeisung in die
Hydroraffinierung bzw. vor der Zugabe zum Destillat
benzin oder Gaskondensat über einen Heizkreislauf auf
eine für die Hydroraffinierung geforderte Temperatur
gebracht werden.
Eine zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfah
rens geeignete Anlage wird zweckmäßigerweise in Skid-
Bauweise ausgeführt, wobei die einzelnen Skids am
Einsatzort auf bereitgestellten Fundamenten montiert,
miteinander verbunden und an die entsprechenden Rohr-
und Versorgungsleitungen angeschlossen werden. Diese
Bauweise ermöglicht den schnellen Aufbau und die
schnelle Inbetriebnahme der Anlage, aber auch einen
schnellen Abbau, beispielsweise nach Ausbeutung eines
Öl- oder Gasfelds, zwecks Verlagerung an einen ande
ren Einsatzort. Die Überwachung erfolgt über eine üb
liche Meßwarte. Eine solche Bauweise ergibt eine für
die Ausbeutung auch kleiner Vorkommen und eine tem
poräre Versorgung wünschenswerte Flexibilität und
Beweglichkeit.
Das erzeugte Reformat-Benzin hat eine Klopffestigkeit
von 93 bis 98 ROZ, die durch übliche Additive bis auf
102 ROZ gesteigert werden kann. Der Siedeverlauf ist
dergestalt, daß der Destillationsbeginn beispiels
weise bei 35°C liegt, bei einem Siedeende von max.
185°C und einem 50% Punkt von max. 110°C. (Schwefel
max. 0,01 Gew.%; Dichte bei 20°C ca. 746 kg/m³).
Beim Anfahren der Anlage müssen selbstverständlich
Heizgas und Wasserstoff für die Hydroraffinierung be
reitgestellt werden. Gas zur Regenerierung der Kata
lysatoren kann separat bereitgestellt werden, aber
auch in der Anlage selbst erzeugt werden. Eine Rege
nerierung der Adsorbentien der Trocknung des Re
former-Kreislaufgases kann an Ort und Stelle mit be
triebseigenen Mitteln erfolgen.
Die Erfindung wird durch die beiliegenden Abbildungen
näher erläutert. Von diesen zeigt
Fig. 1 die beiden Produktionsvarianten des erfin
dungsgemäßen Verfahrens als Blockfließbild;
Fig. 2 die Hydroraffination als Verfahrensfließbild;
Fig. 3 das Reforming als Verfahrensfließbild;
Fig. 4 das Gas-System des erfindungsgemäßen Verfah
rens als Verfahrensfließbild;
Fig. 5 das Wärmeträgersystem als Verfahrens
fließbild; und
Fig. 6 schematisch einen Reformer, wie er im erfin
dungsgemäßen Verfahren zum Einsatz kommt.
In Fig. 1 sind die beiden Produktionsvarianten des
erfindungsgemäßen Verfahrens, die auf dem Einsatz von
Destillatbenzin aus der Rohröldestillation und auf
der Verwendung von Gaskondensat beruhen, dargestellt.
Fig. 2 zeigt den Hydroraffinationsschritt des erfin
dungsgemäßen Verfahrens als Verfahrensfließbild. Das
Destillatbenzin bzw. Gaskondensat gelangt in den Ab
scheidebehälter FA-11 in dem sich das Wasser abschei
det. Nach Abscheidung des Wassers wird das Destillat
benzin über die Pumpe GA-11, nach Zugabe von Refor
mergas aus dem Druckspeicher FA-32 (Fig. 4), im
Wärmetauscher EA-12 im Gegenstrom vorgewärmt, wodurch
der Wärmeinhalt des Raffinats aus dem Reaktor DC-11
ausgenutzt wird. Die weitere Aufheizung des Destil
latbenzins erfolgt im Wärmetauscher EA-11 durch das
Wärmeträgersystem des Heizkreislaufs.
Im Reaktor DC-11 wird das Gemisch aus Destillatbenzin
und Reformergas auf Reformer-Feed-Qualität aufhy
driert.
Das Raffinat gelangt sodann über den Wärmetauscher
EA-12, in dem das Destillatbenzin vorgewärmt wird und
ggf. den Wärmetauscher EA-13, über den Wärme an einen
Rückführkreislauf der Kolonne DA-11 abgegeben werden
kann, über den Luftkühler ED-11 in den Abscheider FA-
12, in dem Raffinationsgas abgetrennt wird. Von dort
wird das Raffinat über den Wärmetauscher EA-14 in die
Stabilisierungskolonne DA-11 geführt, in der die Gas
komponenten entfernt werden. Das stabilisierte Raffi
nat verläßt die Kolonne DA-11 am Sumpf, wobei ein
Teil des Raffinats im Kreislauf durch den Wärmetau
scher EA-13 in die Kolonne EA-11 zurückgeführt werden
kann. Der Wärmeinhalt des stabilisierten Raffinats
wird im Wärmetauscher EA-14 zur Vorwärmung des Kolon
nen-Feeds verwendet. Das stabilisierte Raffinat wird
im Vorlagebehälter FA-21 gesammelt und über die Pumpe
GA-21 an die Reformierung abgegeben (Fig. 3).
Gemäß Fig. 3 wird das stabilisierte Raffinat aus dem
Vorlagebehälter FA-21 über die Pumpe GA-21 zum Vor
wärmer EA-22 geführt und von dort zum Wärmeaustau
scher EA-21, der das Raffinat auf Reaktorein
trittstemperatur erwärmt. Im Vorwärmer EA-22 wird ein
Wärmetausch mit Reformat-Benzin erreicht, im Wärme
tauscher EA-21 das stabilisierte Reformat weiter über
den Wärmeträger-Rücklauf aufgeheizt. Der Reformer DC-
21 wandelt das Raffinat katalytisch in hochoktani
sches Reformat-Benzin um. Die Energieversorgung des
Reformers er folgt über einen separaten Wärmeträger
kreislauf, der im Gegenstrom zum stabilisierten Raf
finat geführt wird, wie oben beschrieben.
Dem Reformat-Benzin wird nach Austritt aus dem Refor
mer DC-21 über den Wärmetauscher EA-22 und ggf. einen
weiteren Wärmetauscher EA-23, der der Stabilisie
rungskolonne DA-21 zugeordnet ist, Wärmeenergie ent
zogen, bevor es im Luftkühler ED-21 abgekühlt und im
Gasabscheider FA-22 gesammelt wird. Im Gasabscheider
FA-22 wird die Benzinfraktion vom Kreis
lauf/Reformergas getrennt, das in einen eigenen
Kreislauf eintritt.
Das Reformat wird im Gegenstrom im Wärmeaustauscher
EA-24 vorgewärmt und dann im Stripper DA-21 stabili
siert. Der Kolonne kann über den Wärmeaustauscher EA-
23 über im Kreislauf geführtes stabilisiertes Refor
mat Wärme zugeführt werden. Nach Verlassen des Strip
pers DA-21 am Kolonnensumpf wird das Reformat im Wär
meaustauscher EA-24 und Luftkühler ED-23 soweit abge
kühlt, daß es im Tanklager gelagert werden kann. Das
Kopfprodukt der Kolonne DA-21 wird im Luftkühler ED-
22 kondensiert und vom Sammelbehälter FA-23 als Rück
lauf auf die Kolonne gegeben. Dabei sich abtrennende
Gase finden als Atmungsgas Verwendung in den Abschei
dern FA-11 und FA-21.
In Fig. 4 wird das Gas-System des erfindungsgemäßen
Verfahrens als Verfahrensfließbild dargestellt. Das
Reformer- oder Kreislaufgas der Reformierung wird
über den Sammelbehälter FA-31, den Verdichter GB-32
in den Druckspeicherbehälter FA-33 gefahren. Von dort
gelangt das Kreislaufgas durch den Adsorptionstrock
ner DA-31 zum Reformer-Feed vor dem Wärmetauscher EA-
22 (Fig. 3). Der Adsorptionstrockner kann überbrückt
werden, ebenso der Druckspeicherbehälter FA-33. Wei
terhin ist es möglich, über einen separaten Wärmeträ
gerkreislauf Kreislaufgas über den Wärmetauscher EA-
41 vorzuheizen, bevor es dem Reformer DC-21 zugeführt
wird.
Über den Adsorptionstrockner DA-31 wird ein konstant
geringer Wassergehalt im Kreislaufgas gewährleistet.
Das der Hydroraffinierung zugeführte Reformergas wird
aus dem Reformergaskreislauf abgezweigt und im Ver
dichter GB-31 komprimiert, anschließend im Luftkühler
ED-31 abgekühlt und dem Druckspeicher FA-32 zuge
führt. Vom Druckspeicher FA-32 wird das Kreislaufgas
dem Destillatbenzin vor dem Wärmetauscher EA-12 zuge
führt.
Das gesamte Kreislaufgas fällt gemeinsam am Abschei
der FA-22 an, von wo es in den Sammelbehälter FA-31
gelangt, der als Vorlagebehälter für die Verdichter
GB-31 und GB-32 dient.
Raffinationsgas aus FA-12 wie auch Atmungsgas aus den
Abscheidern FA-11, FA-13, FA-21 und FA-23 werden über
den Sammelbehälter FA-35 der Heizanlage bzw. der Fackel
zugeführt.
Fig. 5 zeigt das Wärmeträger-System als Verfahrens
fließbild. Das im Verfahren anfallende Heizgas - bzw.
separat zugeführtes Heizgas - wird zum Befeuern des
Ofens BA-41 verwendet. Die Heizgasmenge wird dem At
mungsgas bei FA-35 entnommen. In der Anfahrphase muß
separates Heizgas zugeführt werden. Das Wärmeträger
system bildet einen geschlossenen Kreislauf, der sich
aus dem Reservoir FA-41 speist. Das Reservoir verfügt
für die Anfahrphase über eine elektrische Heizung,
mit der das Wärmeträgersystem, vorzugsweise ein Salz
schmelzsystem, auf der verlangten Temperatur gehalten
bzw. auf Anfahrtemperatur gebracht werden kann.
Der Vorlauf des Reformer-Wärmeträgerkreislaufs wird
über die Pumpe GA-41 gespeist, die den Wärmeträger
über den Ofen BA-41 zum Reformer DC-21 und von dort
zum Wärmetauscher EA-21 führt. Eine zweite Pumpe GA-
42 speist den Vorlauf zum Wärmetauscher EA-11, nicht
dargestellte weitere Pumpen können für die Versorgung
weiterer Elemente, beispielsweise des Wärmetauschers
EA-41 im Gas-System (Fig. 4) eingesetzt werden. Die
Rückläufe von den Wärmetauschern EA-11 und EA-21 füh
ren zurück in das Reservoir FA-41, wobei die über den
Reformer-Wärmeträgerkreislauf GA-41/DC-21/EA-21 in
das System und Reservoir FA-41 eingebrachte Wärme
energie zum Betreiben der weiteren im System erfor
derlichen Kreisläufe niedrigerer Temperaturen in der
Regel ausreicht. Im Bedarfsfall zu schaltende weitere
Wärmeträgerkreisläufe können beispielsweise aus dem
Rücklauf EA-11 über Wärmetauscher gespeist werden,
beispielsweise zum Aufheizen von Regenerierungsgas
oder dergleichen.
Fig. 6 zeigt einen einstufigen Reforming-Reaktor, wie
er im erfindungsgemäßen Verfahren zum Einsatz kommen
kann. Der Reaktor besteht aus einem Reaktorkörper 1,
der in seinem Inneren eine größere Anzahl parallel
geführter Rohre 2 führt. Dem Reaktor wird über die
Eingangs- und Ausgangsöffnung 3 bzw. 4 ein Wärmeträ
ger zugeführt (Strömungsrichtung durch Pfeile angege
ben) der die zwischen den einzelnen Röhren 2 liegen
den Raum 5 ausfüllt und durchströmt. Aus- und Ein
lässe 6 bzw. 7 am oberen und unteren Ende des Reak
tors 1 dienen als Zutritt für das Raffinat (7) und
Austritt für das Reformat (6). Die Röhren 2 enthalten
Katalysator und sind unten durch gasdurchlässige
Tragkörper 8 und oben durch gasdurchlässige Deckkör
per 9 verschlossen. Der Durchfluß des Raffinats bzw.
Wärmeträgers im Gegenstrom gewährleistet beispiels
weise bei einer Eintrittstemperatur des Wärmeträgers
von 550°C und einer Austrittstemperatur von 530°C
eine Anfangstemperatur des Raffinats bei Eintritt in
das Katalysatorbett von 500°C und eine
Austrittstemperatur von 520°C.
Claims (11)
1. Verfahren zur Erzeugung von hochoktanigem Reformat-Ben
zin aus Destillatbenzin oder Gaskondensat mit den fol
genden Schritten:
Einspeisen des Destillatbenzins oder Kondensats mit Re formergas unter Aufheizung in eine Hydroraffinierung, Stabilisierung des erhaltenen Raffinats,
katalytische Reformierung des stabilisierten Raffinats in einem Reformer im Gegenstrom mit einem Wärmeträger und
Stabilisierung des hochoktanigen Reformats unter Rück führung des Reformergases in die Hydroraffinierung, wobei das Verfahren über eine zentrale Heizenergiever sorgung und einen geschlossenen Wärmeträgerkreislauf verfügt.
Einspeisen des Destillatbenzins oder Kondensats mit Re formergas unter Aufheizung in eine Hydroraffinierung, Stabilisierung des erhaltenen Raffinats,
katalytische Reformierung des stabilisierten Raffinats in einem Reformer im Gegenstrom mit einem Wärmeträger und
Stabilisierung des hochoktanigen Reformats unter Rück führung des Reformergases in die Hydroraffinierung, wobei das Verfahren über eine zentrale Heizenergiever sorgung und einen geschlossenen Wärmeträgerkreislauf verfügt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die katalytische Reformierung in einem Schritt in einem
Reaktor erfolgt, der im Gegenstrom von stabilisiertem
Raffinat und Wärmeträger durchströmt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
das Raffinat durch einen Reaktor mit einer Vielzahl von
mit Katalysator beschickten und von Wärmeträgern um
spülten Reaktionsrohren geführt wird.
4. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die katalytische Reformierung
bei einer Temperatur von 450 bis 550°C durchgeführt
wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die Temperatur bei der katalytischen Reformierung kon
stant gehalten wird oder vom Eintritt des Raffinats zum
Austritt des Reformats ansteigt.
6. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die Reformierung bei einem
Druck von 8 bis 30 bar durchgeführt wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Reformierung drucklos gefahren
wird.
8. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß Prozeßgas als Energieträger
eingesetzt wird.
9. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß als Wärmeträger eine Metall-
oder Salzschmelze oder ein Wärmeträgeröl verwandt wird.
10. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß das Reformergas im Kreislauf
über einen Druckspeicher und ggf. eine Trocknung in den
Reformer zurückgeführt wird, aus welchem Kreislauf der
Bedarf der Hydroraffinierung abgezweigt wird.
11. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß
das Reformergas mit einem Heizkreislauf vor Eintritt in
die Hydroraffinierung aufgeheizt wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1995135665 DE19535665A1 (de) | 1995-06-02 | 1995-09-26 | Verfahren zur Erzeugung von hochoktanigem Reformat-Benzin aus Destillatbenzin oder Gaskondensat |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19520255 | 1995-06-02 | ||
DE1995135665 DE19535665A1 (de) | 1995-06-02 | 1995-09-26 | Verfahren zur Erzeugung von hochoktanigem Reformat-Benzin aus Destillatbenzin oder Gaskondensat |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19535665A1 true DE19535665A1 (de) | 1997-02-13 |
Family
ID=7763505
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1995135665 Withdrawn DE19535665A1 (de) | 1995-06-02 | 1995-09-26 | Verfahren zur Erzeugung von hochoktanigem Reformat-Benzin aus Destillatbenzin oder Gaskondensat |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19535665A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US6892707B2 (en) | 2001-02-21 | 2005-05-17 | Robert Bosch Gmbh | Sealing device for a fuel injection valve |
-
1995
- 1995-09-26 DE DE1995135665 patent/DE19535665A1/de not_active Withdrawn
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US6892707B2 (en) | 2001-02-21 | 2005-05-17 | Robert Bosch Gmbh | Sealing device for a fuel injection valve |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE69808751T2 (de) | Kohlenwasserstoffsynthese unter verwendung von restgasen zur katalysatorwiederbelebung | |
DE60113070T2 (de) | Verfahren zur herstellung von kohlenmonoxid mit einem geeignetem katalysator mittels umgekehrter konvertierung | |
EP2780105B1 (de) | Rohrbündelreaktor zur durchführung katalytischer gasphasenreaktionen | |
DE2741852A1 (de) | Verfahren zum dampfreformieren von kohlenwasserstoffen | |
DE2846693C2 (de) | Verfahren zur Erzeugung von Benzin aus Synthesegas | |
DD145638A5 (de) | Verfahren zur herstellung einer kohlenwasserstofffraktion | |
DE3437374A1 (de) | Verfahren zur rueckgewinnung von wasserstoff | |
DE1545446C3 (de) | Mehrstufenverfahren zur Herstellung eines Wasserstoff, Kohlenmonoxyd, Kohlendioxyd und Methan enthaltenden Gases aus schwefelhaltigen Kohlenwasserstofffraktionen | |
DE69909929T2 (de) | Verfahren zur Herstellung von Methanol | |
DE69516680T2 (de) | Verfahren zur kontinuierlichen Steuerung des Wärmeinhaltes der Gaszufuhr bei einer Partialoxydationseinrichtung | |
DE2711897B2 (de) | Verfahren und Vorrichtung zur katalytischen Oxidation von gasförmigen Schwefelverbindungen zu Schwefeltrioxid | |
DE2651567C2 (de) | ||
WO1987005658A1 (en) | Process for tertiary oil extraction from deep boreholes with evaluation of the petroleum gas emerging therefrom | |
DE19535665A1 (de) | Verfahren zur Erzeugung von hochoktanigem Reformat-Benzin aus Destillatbenzin oder Gaskondensat | |
DE102022210591A1 (de) | Verfahren und Vorrichtung zum Bereitstellen und/oder Speichern von Wasserstoffgas | |
WO2022223458A1 (de) | Anlage und verfahren zur herstellung von synthetischen kraftstoffen ohne kohlendioxidemission | |
DE3236504C2 (de) | ||
DE2807422A1 (de) | Verfahren und vorrichtung zum methanisieren von kohlenmonoxyd- und wasserstoffhaltigem einsatzgas | |
DE102010042678A1 (de) | Vorrichtung und Verfahren zur Erzeugung von mechanischer und elektrischer Energie | |
EP2268767B1 (de) | Kreisgasbehandlung zur direkten thermochemischen umwandlung von hochmolekularen organischen substanzen in niederviskose flüssige roh-, brenn- und kraftstoffe | |
DE2513757A1 (de) | Verfahren zur abtrennung eines einer wasserstoffbehandlung unterworfenen kohlenwasserstoffgemischs | |
EP0173107A1 (de) | Verfahren zur Herstellung von Reformerfeed und Heizöl oder Diesel aus Kohle | |
EP0207502B1 (de) | Verfahren zur Vorbehandlung der Einsatzprodukte für die Schwerölhydrierung | |
EP0177676B1 (de) | Verfahren zur Prozesseinstellung mit Wärmerückgewinnung für die Sumpfphasehydrierung mit integrierter Gasphasehydrierung | |
EP3774643B1 (de) | Baueinheit einer ammoniakanlage und ammoniakanlage enthaltend diese baueinheit sowie verfahren zum anfahren des frontends einer ammoniakanlage |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |