DE19534291C2 - Regalanlage mit an Schienen geführtem Regalbediengerät - Google Patents
Regalanlage mit an Schienen geführtem RegalbediengerätInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Regalbediengerät einer Regalanlage mit einem in der Höhe
verfahrbaren Hubwagen, mit einem an einer oberen und unteren Führungsschiene
geführten senkrechten Mast, der am Mastfuß und am Mastkopf mittels jeweils einem
Fahrwerk antreibbar und über zumindest ein Laufrad auf einer unteren Führungsschiene
abgestützt ist.
Ein derartiges Regalbediengerät ist aus der DE 44 05 952 A1 bekannt.
Ein weiteres Regalbediengerät, dass auf Schienen geführt ist, ist aus der Druckschrift der
Fa. DEMAG, DZD 92.20 A 008, Ausgabe A/473/12T, Seite 35 bekannt.
In der DE 42 02 668 C2 ist ein an Schienen geführtes
Kleinlast-Regalbediengerät beschrieben. Es ist ein Re
galbediengerät mit vertikalem Mast mit je einem Fahr
werk am Mastfuß und an der Mastspitze. Das Regalbe
diengerät stützt sein Eigengewicht auf einem unteren
abrollenden Laufrad ab. Die Fahrwerke werden über je
ein Zugmittel von ortsfesten Fahrmotoren angetrieben.
Eine elektronische Synchronisierung sorgt für den
Gleichlauf der Fahrmotoren. An dem Mast ist ein verti
kal verfahrbarer Hubtisch mit einer Ausfahreinheit an
geordnet. Eine Variante dieses vorstehend beschriebe
nen Regalbediengerätes ist an dem oberen und unteren
Fahrwerk mit je einem mitfahrenden Fahrmotor ausge
stattet, jeder Fahrmotor steht über ein Antriebszahnrad
mit je einem ortsfesten Zugmittel in Verbindung. Die
Zugmittel sind an ihren Enden im Endbereich der unte
ren und oberen Führungsschienen des Regalbedienge
rätes befestigt.
Bei diesem Regalbediengerät besteht aufgrund der
unterschiedlichen vertikalen Massenverteilung die Ge
fahr, daß unter horizontaler Beschleunigung/Verzöge
rung die elastischen Zugmittel unterschiedlich stark fe
dern und der Mast in dieser Phase eine oszillierende
unkontrollierte vertikale Schieflage einnimmt. Hierbei
werden die seitlichen Führungsrollen, die am Mast befe
stigt sind, infolge des dynamisch wechselnden Schräg
laufwinkels der Führungsrollen, axial besonders stark
beansprucht. Dies kann bei intensivem Betrieb zu früh
zeitigem Verschleiß oder Ausfall der Führungsrollen
führen. Darüber hinaus werden die stark vorgespannten
Zugmittel an den Antrieben mehrfach umgelenkt, wobei
Gegenbiegewechsel nicht zu umgehen sind.
In der EP 02 41189 A2 ist ein an Linearführungen ver
fahrendes Bediengerät mit einem vertikalen Hubmast
zur Beschickung eines Kleinlastregals für z. B. Video
kassetten beschrieben. Der Hubmast ist horizontal ver
fahrbar und jeweils an seinem oberen und unteren Ende
in den Linearführungen gelagert sowie über ein Zugmit
tel antreibbar. An dem Hubmast ist ein vertikal bewegli
ches Lastaufnahmemittel angeordnet mit dem Kleinbe
hälter aus- und eingelagert werden können. Das Zug
mittel ist an den Enden des Hubmastes befestigt und
wird über zahlreiche Umlenkrollen zu einem ortsfesten
Antrieb geführt.
Bei diesem Bediengerät ist nachteilig, daß obere und
untere Führung als Linearführung ausgebildet sind und
demzufolge nur geringe vertikale Lasten aufnehmen
können. Aufgrund der durch die Linearführungen be
grenzten Baulänge und der nur an den Enden aufgela
gerten biegeweichen Stangenführungen eignet sich die
ses Bediengerät nur für sehr kurze Fahrwege.
Nachteilig bei den in DE 42 02 668 C2 und
EP 02 41189 A2 beschriebenen Regalbediengeräten ist
ferner die technisch bedingte Begrenzung auf den Nied
riglastbereich. Dieser Bereich deckt z. Zt. Nutzlasten bis
ca. 100 kg ab. Zugmittel neigen grundsätzlich - vor
allem bei größeren Massenbeschleunigungen und bei
größeren Längen - zu unerwünschten Schwingungen,
Elastizitäten, bleibenden Dehnungen und Verschleiß, so
daß die vorstehend beschriebenen Kleinlast-Regalbe
diengeräte darüber hinaus nur bei kurzen Gassenlängen
eingesetzt werden können. Bei Zugmitteln wie z. B.
Zahnriemen ist beispielsweise ein dynamischer Feder
weg von ca. 1 Promille der Riemenlänge beim Beschleu
nigen/Verzögern zu berücksichtigen, so daß bereits bei
30 m Riemenlänge eine Schwingungsamplitude von ca.
3 cm erreicht wird. Der Spannweg beträgt üblicherwei
se ca. 4 Promille der Riemenlänge. Eine entsprechend
stärkere Dimensionierung der elastischen Zugmittel
scheitert an den hohen Zusatzkosten, vor allem bei gro
ßen Gassenlängen. Darüber hinaus besteht bei großen
Gassenlängen die Notwendigkeit des laufenden Nach
spannens, denn die erforderliche Positioniergenauigkeit
der Regalbediengeräte erfordert eine stets konstante
und gleichmäßige Vorspannkraft der verwendeten obe
ren und unteren Zugmittel. Weiterhin nachteilig bei die
sen Geräten ist die große Anzahl gleich- oder gegensin
niger Umlenkungen der Zugmittel, denn diese erhöhen
den Verschleiß, die Geräuschentwicklung und die Rei
bungsverluste der Fahrantriebe. Ein Antrieb der Fahr
bewegung über ortsfest angeordnete Zugmittel (Seile,
Ketten, Zahnriemen usw.) bedeutet auch zwangsläufig,
daß derartige Regalbediengeräte ihre einmal zugewie
sene Gasse nicht verlassen können. Gassenwechsel sind
erforderlich, wenn mehr Regalgassen in der Regalanla
ge vorhanden sind als Regalbediengeräte. Für Regalan
lagen mit schwereren Lasten und längeren Gassen so
wie bei Gassenwechsel sind die vorstehend beschriebe
nen Regalbediengeräte nicht einsetzbar. In diesem Be
reich werden nahezu ausschließlich Regalbediengeräte
eingesetzt, welche die Antriebskräfte ihrer mit dem Ge
rät mitfahrenden Fahrmotoren direkt in ortsfest ange
ordnete und entsprechend stabil dimensionierte Schie
nen einleiten.
In der CH 518 863 ist ein Regalbediengerät beschrie
ben, welches an dem unteren und dem oberen Mastende
angetrieben wird. Es handelt sich um ein an Schienen
geführtes Regalbediengerät mit einem Mast, an dem ein
Hubwagen mit einer Last verfährt. Der Mast wird am
oberen und unteren Ende mit seitlich angeordneten
Führungsrollen an Führungsschienen geführt und stützt
sich in Fahrtrichtung formschlüssig über zwei Ritzel ei
ner vertikalen Verbindungswelle in je einer oberen und
unteren ortsfesten Zahnstange ab. Das Regalbedienge
rät leitet die vertikalen Kräfte über ein Laufrad in die
untere Führungsschiene ein. Durch die Zwangsführung
der Mastenden kann auf einen horizontalen Radabstand
verzichtet werden. Der Antrieb für die Fahrbewegung
erfolgt wahlweise mitfahrend oder über Zugmittel.
Nachteilig bei diesem Regalbediengerät ist der hohe
mechanische Aufwand für die Verbindungswelle und
deren Lagerung am Mast sowie die sehr hohen Kosten
für die obere und untere Zahnstange und deren präzise
Verlegung in der Gasse der Regalanlage. Der zur Auf
rechterhaltung der lotrechten Ausrichtung des Mastes
erforderliche Material- und Montageaufwand für Ver
bindungswelle und Zahnstangen ist je nach Gassenlänge
um ein Vielfaches höher als die Materialeinsparungen
an der Tragkonstruktion. Zusätzlich neigt dieses Regal
bediengerät bei hohen Regalanlagen zu kaum be
herrschbaren massendynamischen Schwingungen, weil
die extrem lange Verbindungswelle sehr verdrehweich
ist und unter dynamischen Einflüssen wie eine Torsions
feder wirkt. Des weiteren sind bei hohen Fahrgeschwin
digkeiten störende Zahneingriffsgeräusche sowie
Schmier- und Verschleißprobleme an den offen liegen
den Verzahnungen zu befürchten. Diese Nachteile führen
zu hohen Investitions-, Wartungs- und Instandhal
tungskosten, vor allem wenn die Zahnstangen ersetzt
werden müssen. Die hohe Geräuschentwicklung wird
noch dadurch verstärkt, daß sich die untere Zahnstange
oft in unmittelbarer Nähe des Aufenthaltsortes des La
gerpersonals befindet. Die vorstehenden Nachteile sind
so gravierend, daß sich dieses Regalbediengerät bisher
am Markt nicht durchsetzen konnte.
Aus dem Katalog der Fa. DEMAG, DZD 92.20 A 008,
ist eine Regalanlage mit einem an Schienen geführten
Regalbediengerät bekannt, welches die in der
CH 518 863 beschriebenen Nachteile vermeidet. Das
Regalbediengerät dieser Regalanlage ist zur besseren
Verdeutlichung in Fig. 9 dargestellt. Es besteht in seiner
tragenden Konstruktion aus Mast, unterem Fahrwerk
und oberem Fahrwerk, die miteinander biegesteif ver
bunden sind. Es stützt sich im Stillstand und während
der Fahrbewegung mittels horizontal angeordneter
Führungsrollen an einer unteren ortsfest angeordneten
Führungsschiene und einer oberen ortsfest angeordne
ten Führungsschiene seitlich ab. Üblicherweise befindet
sich in jeder Gasse der Regalanlage ein Regalbedienge
rät. Das Regalbediengerät hat ein nicht angetriebenes
Laufrad und ein angetriebenes Laufrad, die an dem un
teren Fahrwerk angeordnet sind und das Eigengewicht
des Regalbediengerätes auf die untere Führungsschiene
übertragen. Ein Laufrad wird von einem Fahrmotor an
getrieben und überträgt die Antriebskraft kraftschlüssig
auf die untere Führungsschiene. Innerhalb des Mastes
befindet sich ein vertikal verfahrbarer Hubwagen mit
einem Lastaufnahmemittel, mit welchem Ladeeinheiten,
z. B. Paletten, Behälter usw. in Regale ein- und ausgela
gert werden können. Die Nutzlast des vorstehend be
schriebenen Regalbediengerätes beträgt lt. Katalogan
gaben der Fa. DEMAG 1500 kg und die max. Höhe
30 m. Das vorstehend beschriebene Regalbediengerät
weist, neben dem angetriebenen unteren Laufrad, einen
weiteres, unabhängig wirkendes Reibrad auf, welches in
der Nähe des oberen Fahrwerkes angebracht ist. Das
Reibrad bildet mit einem Dämpfungsmotor einen elek
trischen Dämpfungsantrieb. Er übt kaum eine antrei
bende Wirkung auf das Regalbediengerät aus, denn er
dient lediglich zur Unterdrückung und Tilgung von hori
zontalen Mastschwingungen. Dieses wird sehr anschau
lich durch die Größenverhältnisse der dargestellten An
triebsmotoren verdeutlicht.
Nachteilig bei diesem Regalbediengerät ist die Nach
laufneigung des schwungmassenbehafteten Dämp
fungsmotors nach dem elektrischen Abschalten des An
triebs. So werden über den Dämpfungsantrieb zwar die
Schwingungen des Mastes während der Fahrbewegung
des Regalbediengerätes wirksam unterdrückt, die Aus
lenkung des Mastes, die horizontale Positioniergenauig
keit des Hubwagens bei der Fachanfahrt und die Stand
sicherheit des Regalbediengerätes werden jedoch nega
tiv beeinflußt. Aus diesen Gründen hat sich dieses Prin
zip nicht dauerhaft im Markt etablieren können, da
neuere Regalbediengeräte auf Dämpfungsantriebe ver
zichten. Bei neueren Regalbediengeräten wird die Trag
konstruktion statt dessen steifer ausgelegt; hierbei wer
den der Gewichtsnachteil und die Kippgefährdung in
Kauf genommen. In Abhängigkeit von der Gerätehöhe
und der Beschleunigung/Verzögerung wird das be
triebsmäßig erforderliche Standmoment (Mst), entspre
chend der Beziehung Σ Mst ≧ 1.5 . Σ Mk von der Gravi
tationskraft und/oder von Zwangsführungen in Verbin
dung mit dem horizontalen Radabstand aufgebracht
und vertikal auf der Führungsschiene abgestützt. Das
aus dem erforderlichen Radstand resultierende große
horizontale Überhangmaß verschlechtert den Volu
mennutzungsgrad des Lagers. Der Volumennutzungs
grad ist das Verhältnis von genutztem Lagervolumen zu
umbautem Lagervolumen. Eine Reduzierung des Rad
abstandes ist bei diesen Regalbediengeräten durch den
Einsatz von Gegenrollen, die an den Unterseiten des
Kopfes der unteren Führungsschiene laufen, auch nur
begrenzt möglich, weil hierdurch die Kräfte auf Laufrä
der, Gegenrollen, Führungsschiene und deren Befesti
gung stark steigen und somit sehr schnell technische und
wirtschaftliche Grenzen erreicht werden. Darüber hin
aus erfordern diese Regalbediengeräte bei eventuellen
Gassenwechseln einen relativ breiten Kopfgang, der,
bei Verwendung von quer verschiebenden Umsetzbrüc
ken, stets größer als die Gesamtlänge des Regalbedien
gerätes ist.
Aus der DE 40 16 735 C2 und aus der
EPA 0483 169 B1 sind ferner kurvengängige Regalbe
diengeräte bekannt, welche einen relativ schmalen
Kopfgang bei einem Gassenwechsel benötigen, weil die
Fahrwerke mit einem oder mehreren Knickgelenken
versehen sind. Kurvengängige Regalbediengeräte wer
den in Regalanlagen eingesetzt die mehr Gassen als
Regalbediengeräte aufweisen. Bei derartigen Regalan
lagen, die mit einem oder zwei stirnseitigen Kopfgängen
ausgestattet sind, können die Kopfgänge schmaler als
die Gesamtlänge der Regalbediengeräte ausgeführt
werden.
Nachteilig ist auch bei diesen Regalanlagen der rela
tiv große Radabstand der Regalbediengeräte in Gassen
richtung, weil die Kopfgangbreite nicht vorwiegend von
der Abmessung der Ladeeinheiten (z. B. Paletten, Behäl
ter), sondern von dem wesentlich größeren Kurvenradi
us der Regalbediengerätefahrwerke bestimmt wird.
Ferner erfordern die gewichts-, montage- und ferti
gungsintensiven Kurvenabschnitte der unteren und
oberen Führungsschienen der Regalanlage und die
mehrfach gelenkig ausgebildeten Kurvenfahrwerke der
Regalbediengeräte hohe Material-, Fertigungs- und
Montageaufwendungen.
Ferner ist aus neueren Herstellerkatalogen zu ent
nehmen, daß die Leistungsansprüche und damit die un
mittelbaren Anforderungen an die Fahrdynamik von
Regalbediengeräten ständig zunehmen. Nutzlasten bis
zu 2000 kg, gesteigerte Umschlagsleistungen, betriebs
mäßige Beschleunigungen und Verzögerungen bei
Kleinlast-Regalbediengeräten bis zu 3 m/s2 und Fahrge
schwindigkeiten bis zu 5 m/s werden angeboten. Diese
Leistungssteigerungen erhöhen zwangsläufig die dyna
mischen Beanspruchungen, Verformungen und Kipp
momente der Regalbediengeräte, so daß diese Proble
matik immer mehr zu berücksichtigen ist. Weiterhin er
fordert auch die Geräuschentwicklung eine immer stär
kere Beachtung, da Regalbediengeräte mehr und mehr
in den Produktionsprozeß integriert werden. An Bedeu
tung gewinnen auch Gassenwechseleinrichtungen, die
den Betrieb von nur einem Regalbediengerät in einer
mehrgassigen Regalanlage ermöglichen. Regalanlagen
mit an Schienen geführten Regalbediengeräten und mit
fahrenden kraftschlüssig wirkenden Fahrantrieben sind
beim Gassenwechsel vorteilhaft, weil sie ortsungebun
dener als zugmittelbetriebene Geräte sind und sich we
gen der kraftschlüssig wirkenden Antriebe leichter in
die Führungsschienen der Gassen einfädeln lassen. Re
galbediengeräte mit konventionellem horizontalen
Radabstand stoßen jedoch bezüglich ihrer Kippsicher
heit an physikalischen Grenzen, weil die Standsicherheiten,
nicht nur wegen evtl. unterschiedlicher vertikaler
Drücke der Laufräder richtungsabhängig, sondern auch
last- und beschleunigungsabhängig sind. Gemäß der
FEM Berechnungsregel 9.311 ist eine für den Gerätebe
trieb ausreichende Standsicherheit bei Regalbedienge
räten erst dann gegeben, wenn der Quotient aus der
Summe der Standmomente zu der Summe der Kippmo
mente gleich oder größer 1.5 ist. Bei Regalbediengerä
ten die nur an einem Ende des Mastes angetrieben wer
den ist ferner nachteilig, daß der Mast näherungsweise
einen Freiträger darstellt, dessen dynamische Verfor
mung am freien Mastende z. B. unter einer gleichmäßig
verteilten horizontal wirkenden Flächenlast um ca. eine
Zehnerpotenz höher ist als bei einem an beiden Masten
den synchron angetriebenen Mast. Regalbediengeräte
werden u. a. nach den zu erwartenden dynamischen
Verformungen unter betriebsmäßiger Horizontalbe
schleunigung dimensioniert, damit beim Positionieren
keine unzulässigen Nachschwingungen und dadurch be
dingte unerwünschte Beruhigungszeiten entstehen. Er
fahrungsgemäß führen größere horizontale Schwin
gungsauslenkungen des Mastes zu nicht akzeptablen
Beruhigungszeiten der Regalbediengeräte. Beim Puffer
stoß kann der Mast so extrem beansprucht werden, daß
bei hohen Regalbediengeräten bleibende Verformun
gen auftreten, wenn nicht entsprechend Vorkehrungen,
durch z. B. Verstärkungen der Tragkonstruktion und/
oder hydraulische Puffer, getroffen werden. Insofern ist
für den Mast eine Mindeststeifigkeit erforderlich, die
sich u. a. im Flächenträgheitsmoment des Mastes aus
drückt. Ein hohes Flächenträgheitsmoment führt in der
Regel zu hohen Mastgewichten, wenn aus Kostengrün
den nicht auf extrem teure Materialien, wie z. B. kohle
faserverstärkte Verbundwerkstoffe, ausgewichen wer
den kann. Es ist daher bei höheren Regalbediengeräten
häufig ein Gewichtsverhältnis von ca. 4/1 bis ca. 15/1
zwischen Geräteeigengewicht und Nutzlast anzutref
fen. Hohe Gerätegewichte erfordern zwangsläufig auch
hohe Antriebsleistungen der Fahrmotoren, sie erhöhen
darüber hinaus die Beanspruchungen, den Transport
aufwand, den Energieverbrauch und die Kosten der Re
galbediengeräte. Die teilweise gravierenden Nachteile
der vorstehend beschriebenen bekannten Regalbedien
geräteprinzipien haben dazu geführt, daß Regalbedien
geräte entweder individuell für den jeweiligen kunden
spezifischen Einsatz konstruiert werden müssen, oder
für unterschiedliche Anförderungen auf mehrere stan
dardisierte Baureihen zurückgegriffen werden muß. Für
die Endkunden bedeutet dieses, das dieser Zusatzauf
wand sich letztendlich in höheren Preisen als notwendig
bei automatischen Regallagern niederschlägt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein gegen Zwängungen unempfindliches
Regalbediengerät einer Regalanlage zu schaffen, dass auch bei Versagen der
Synchronisation eine ausreichende Standsicherheit aufweist. Ferner geht es darum eine ko
stengünstige Regalanlage für nahezu beliebige Lager
konfigurationen - wie z. B. Regallängen, Regalhöhen,
Nutzlasten und Gassenwechselmöglichkeit - zu schaf
fen, bei der ein mechanisch einfaches, besonders leich
tes, leistungsstarkes, vielseitiges und geräuscharmes so
wie toleranzunempfindliches Regalbediengerät einge
setzt werden kann. Hiermit sind die Voraussetzungen
für einen einheitlichen Regalanlagen- und Regalbedien
geräte-Baukasten geschaffen, bei dem durch Wiederhol
teile zusätzliche Rationalisierungseffekte erzielt werden
können.
Die sich hieraus ergebenden Vorteile der Kostenein
sparungen bei Regalen, Regalbediengeräten und in der
Lagervorzone, sowie die deutlich kompakteren Läger
mit verbessertem Volumennutzungsgrad, die Steige
rung der Lagerumschlagsleistung und die nahezu uni
versellen Einsatzmöglichkeiten des erfindungsgemäßen
Regalbediengerätes führen zu gewerblicher Anwend
barkeit bei einem Großteil der Regalanlagen, Lager-
und Transportsysteme in Industrie und Handel.
Die Lösung der Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß da
durch, daß das Fahrwerk (2a) und das Fahrwerk (2b) des
Regalbediengerätes an der unteren Führungsschiene
(5a) und der oberen Führungsschiene (5b) zueinander
einen Wegegleichlauf erzeugen und das Regalbedienge
rät überwiegend oder ausschließlich durch die kraft
schlüssig wirkenden Antriebs- und Bremskräfte der
Fahrwerke (2a, 2b) in einer vorzugsweise lotrechten
Ausrichtung des Mastes (1) gehalten wird. Mittels dieses
Antriebssystems wird das an sich instabile Gleichge
wicht des Regalbediengerätes mit Hilfe einer hochdyna
mischen Lageregelung betriebsmäßig in einem Kräfte
gleichgewicht gehalten, so daß u. a. der nachteilige gro
ße horizontale Radabstand kraftschlüssig angetriebener
herkömmlicher Regalbediengeräte entfallen kann.
Durch die gelenkige Anbindung der Enden des Mastes
(1) an die Fahrwerke (2a, 2b) kann der Mast (1) nunmehr
als "frei aufliegender Träger" statt als "Freiträger" aus
gelegt werden, was u. a. zu einer hohen Gewichtserspar
nis beim Tragwerk des erfindungsgemäßen Regalbe
diengerätes führt. Das Regalbediengerät weist in der
Regalgasse geringe Überhangmaße auf, welche im Zu
sammenhang mit den kraftschlüssig wirkenden Fahr
werken (2a, 2b) und einem Schwenkantrieb (23) Gassen
wechsel mit engen Kurvenradien bei geringer Kopf
gangbreite ermöglichen und dem Regalbediengerät in
einem System von Führungsschienen (5a, 5b, 5e), mit
oder ohne Schienenweichen (35, 36, 37, 38), eine große
Bewegungsflexibilität geben. Darüber hinaus ist es auch
möglich mit dem erfindungsgemäßen Regalbediengerät
mittels des Schwenkantriebes (23) in einer Regalgasse
und/oder im Kopfgang zu wenden. Des weiteren be
steht mit dem Regalbediengerät die Möglichkeit auch
mehrere Gassen zu bedienen, wenn untere und obere
Führungsschienen im Kopfgang bogenförmige Ab
schnitte bilden und somit mehrere Gassen mit durch
gängigen Führungsschienen verbunden werden. Hierbei
wird allerdings ein etwas breiterer Kopfgang als beim
Weichenbetrieb benötigt.
Ein Wegegleichlauf von Mastfuß (1a) und Mastkopf
(1b) kann beispielsweise durch mechanische, elektrische,
hydraulische, pneumatische oder ähnliche Antriebe -
etwa durch den Einsatz von Verstellgetrieben, geregel
ten elektrischen oder hydraulischen Antrieben - er
reicht werden. Dabei ist es nicht hinreichend, daß die
Fahrmotoren (8a, 8b) der kraftschlüssig wirkenden
Fahrwerke (2a, 2b) nur auf jeweils gleiche Drehzahl
synchronisiert werden. Aufgrund nicht zu vermeidender
herstell- und verschleißbedingter Durchmessertoleran
zen der Laufräder (7a, 7b), des zu erwartenden unter
schiedlichen Schlupfes der unteren und oberen ange
triebenen Laufräder (7a, 7b) und der ggf. verwendeten
schlupfbehafteten Drehstromasynchronmotoren kann
ein stabiler horizontaler Wegegleichlauf von Mastfuß
(1a) und Mastkopf (1b) nur erreicht werden, wenn die
Fahrmotoren (8a, 8b) - zumindest zeitweise - unter
schiedliche Drehzahlen aufweisen.
Das Regalbediengerät der erfindungsgemäßen Re
galanlage leitet die horizontalen und vertikalen Kräfte,
die beispielsweise aus Nutzlast, Eigenlast und Massen
beschleunigung entstehen, über die vorstehend be
schriebenen kraftschlüssig wirkenden Fahrwerke (2a,
2b) direkt in die Führungsschienen (5a, 5b) der Regalan
lage ein. Hierdurch werden weitere Elastizitäten innerhalb
des Antriebssystems vermieden. Die von den unte
ren Laufrädern (7a) und den oberen Laufrädern (7b)
aufzubringenden horizontalen Antriebskräfte können
stark unterschiedlich sein, da die zu kompensierenden
Kippkräfte zu den fahrtrichtungsabhängigen Beschleu
nigungskräften entweder hinzuzufügen oder abzuzie
hen sind. Im Extremfall können den Fahrwerken (2a, 2b)
während der Gerätefahrt sogar zeitweise gegengerich
tete Antriebskräfte abverlangt werden, um einen Wege
gleichlauf unter der Wirkung starker Kippkräfte zu er
zeugen. Der erforderliche stabile Wegegleichlauf be
dingt eine hochdynamische und entsprechend "steife"
Gleichlaufregelung der Fahrmotoren (8a, 8b). Hierzu
müssen die etwa leistungsgleichen Fahrmotoren (8a, 8b)
u. a. mit hohen dynamischen Drehmomentreserven aus
gestattet sein. Zur Erzielung eines exakten Wegegleich
laufs von Mastfuß (1a) und Mastkopf (1b) ist es ferner
zweckmäßig, die obere und untere Führungsschiene (5a,
5b) so miteinander zu verbinden oder abzustützen, daß
die Verformungen der Führungsschienen (5a, 5b) unter
den horizontal wirkenden Antriebskräften möglichst
klein sind. Die theoretisch erforderliche Kippsicherheit
des Regalbediengerätes ist dann gegeben, wenn das
Verhältnis der übertragbaren horizontalen Antriebs
kräfte der Fahrwerke (2a, 2b) zu der an den Fahrwerken
(2a, 2b) wirkenden Summe der vorhandenen Massen
kräfte und Kippkräfte ≧ 1.5 ist. Um dieses in allen Bela
stungssituationen des Regalbediengerätes sicherzustel
len, werden die Laufräder (7a, 7b) durch einstellbare
oder gefederte Gegenrollen (14a, 14b) unter eine ent
sprechende Vorspannung gebracht. Die Sicherheit ge
gen Durchrutschen der angetriebenen Laufräder sollte
jedoch den Mindestfaktor 1.5 deutlich überschreiten, um
z. B. bei Reibwertschwankungen infolge Feuchtigkeits
einwirkung einen noch ausreichenden Kraftschluß si
cherzustellen.
Damit die Bewegungskoordinaten des Regalbedien
gerätes mit den Koordinaten der Regalanlage überein
stimmen, ist es ferner vorteilhaft, den Mast (1) in der
lotrechten Ausrichtung der eventuellen Schiefstellung
der Regalsteher in Gassenrichtung anzugleichen. Die
Schiefstellung des Regals resultiert u. a. aus Montage-
und Fertigungstoleranzen, Bodensetzungen und/oder
Windkräften und kann am obersten Regalfach gem. der
FEM 9.831 u. U. mehrere Zentimeter bzw. 1/1000 der
Regalhöhe betragen. Diese Anpassung, die z. B. mit ei
ner entsprechenden Programmierung der Positionier
steuerung möglich ist, verringert unwirtschaftlich große
Fachfreimaße zwischen Last (1) und Regalsteher und
führt so zu einem verbesserten Volumennutzungsgrad
sowie zu erheblich geringeren Regalbaukosten auf
grund der möglichen größeren Regaltoleranzen.
Die jeweiligen Wegeistwerte des Mastfußes (1a) und
des Mastkopfes (1b) werden von getrennten Wegemeß
systemen (33, 34) erfaßt. Die Wegeistwerte werden mit
den von der Steuerung vorgegebenen jeweiligen Wege
sollwerten permanent verglichen. Bei Wegeabweichun
gen werden diese unmittelbar von den hochdynami
schen Fahrmotoren (8a, 8b) kompensiert. Derartige
hochdynamische Regelungen sind beispielsweise mit la
gegeregelten Drehstromsynchron-, Drehstromasyn
chron-, Schritt- und/oder Gleichstrommotoren möglich.
Es ist ferner vorteilhaft den unteren und oberen Fahr
motor (8a, 8b) in der Leistung etwa gleich stark auszule
gen, damit horizontale Wegeabweichungen von Mast
fuß (1a) und Mastkopf (1b) unter allen Betriebs- und
Belastungssituationen so gering wie möglich gehalten
werden. Aufgrund der - in Abhängigkeit von der je
weiligen Massenverteilung, der Beschleunigung und der
Bewegungsrichtung - erheblich schwankenden hori
zontalen Stütz- und Antriebskräfte sowie einer er
wünschten kurzen Reaktionszeit bei Wegeabweichun
gen ist es erforderlich, den unteren und oberen Fahrmo
tor (8a, 8b) mit entsprechend hohen Drehmomentreser
ven auszulegen. Durch eine Gleichlaufregelung nach
dem "Master/Slave" Prinzip, wobei als "Master" das We
gemeßsystem (33) oder (34) dient, dessen zugehöriger
Fahrmotor (8a) oder (8b) jeweils im Augenblick im
Drehmoment höher belastet ist, wird eine den Anforde
rungen entsprechende hochdynamische Gleichlaufrege
lung möglich. Die Gleichlaufregelung hat die Aufgabe,
das Regalbediengerät unter allen Betriebsbedingungen
in einer üblicherweise lotrechten Mastausrichtung und
somit in einem Kräftegleichgewicht zu halten. Die über
die Fahrwerke (2a, 2b) auf die Führungsschienen (5a, 5b)
wirkenden Antriebs- und Bremskräfte der Fahrmotoren
(8a, 8b) ersetzten den in gewissen Grenzen stabilen
Gleichgewichtszustand herkömmlicher Regalbedienge
räte, deren Gesamtschwerpunkt bei Normalbetrieb -
wenn keine Gegenrollen oder Zwangsführungen ver
wendet werden - innerhalb des horizontalen Radab
stands liegen muß.
Die von der jeweiligen Betriebssituation abhängigen
Stütz- und Antriebskräfte des Regalbediengerätes wer
den von den Fahrmotoren (8a, 8b) kompensiert bzw.
erzeugt und auf die untere und obere Führungsschiene
(5a, 5b) der Regalanlage übertragen. Zur Übertragung
der Kräfte eignen sich vornehmlich kraftschlüssig wir
kende Fahrwerke. Die Fahrwerke (2a, 2b) sind so gestal
tet, daß den Laufrädern (7a, 7b) gegenüberliegende Ge
genrollen (14a, 14b), die einen Kraftschluß durch ent
sprechende Vorspannung an den Führungsschienen (5a,
5b) erzeugen, zugeordnet sind. Der Fahrmotor, die an
getriebenen und ggf. nicht angetriebenen Laufräder,
Gegen- und Führungsrollen sowie der Fahrschemel bil
den ein Fahrwerk, welches den jeweiligen Führungs
schienenkopf allseitig umschließt. Die Laufräder (7a,
7b), die Gegenrollen (14a, 14b) und die Führungsrollen
(4a, 4b) können zur Geräuschminderung mit z. B. Elasto
merbandagen versehen werden. Der bei kraftschlüssig
wirkenden Fahrwerken zu erwartende unterschiedliche
Schlupf der angetriebenen Laufräder (7a, 7b), bzw. de
ren betriebsbedingte Abnutzung, kann von der Gleich
laufregelung über die Fahrmotoren (8a, 8b) kompensiert
werden, wenn die Wege des Mastfußes (1a) und des
Mastkopfes (1b) getrennt erfaßt werden. Unteres und
oberes Fahrwerk (2a, 2b) sind somit autarke Einzelfahr
werke die mechanisch unabhängig voneinander an den
Führungsschienen (5a, 5b) der Regalanlage verfahren
und deren Wegegleichlauf durch eine elektronische
Gleichlaufregelung der Fahrmotoren (8a, 8b) erzielt
wird. Notfalls, z. B. bei Totalausfall eines Fahrwerkes
(2a, 2b) und damit eventuell verbundener extremer
Schiefstellung des Mastes (1), ist das obere Fahrwerk
(2b) in der Lage das halbe Eigengewicht des Regalbe
diengerätes und das Hubwagengesamtgewicht zu über
nehmen. Darüber hinaus ist aus Sicherheitsgründen in
etwa halber Masthöhe, am Ort der unter Normalbedin
gungen geringsten Winkelabweichung bei Horizontal
beschleunigung/Verzögerung, ein Winkelsensor (3) an
geordnet, der bei plötzlicher Schiefstellung des Mastes
(1) die Fahrmotoren (8a, 8b) abschaltet und diese mecha
nisch abbremst. In den Fahrwerken (2a, 2b) können die
Laufräder (7a, 7b) auch auf den Laufradachsen (16a, 16b)
nebeneinander angeordnet sein, wenn die Radauf
standskräfte dieses erfordern. Hierdurch können z. B.
die Laufraddurchmesser klein gehalten werden, was sich
günstig auf das untere vertikale Anfahrmaß des Hubwa
gens (9) und auf das Abtriebsmoment der Fahrgetriebe
auswirkt. Darüber hinaus leiten mehrere Laufräder die
bei Elastomeren entstehende innere Erwärmung besser
ab, so daß dadurch höhere Fahrgeschwindigkeiten und
Beschleunigungen möglich sind. Es ist ferner vorteilhaft
bei mehreren Laufrädern mehr als ein Laufrad anzutrei
ben, da damit der horizontale Kraftschluß der Fahrwer
ke (2a, 2b) erhöht wird. Die Fahrwerke (2a, 2b) können
ferner vorteilhaft als Balanciers ausgebildet sein, die mit
dem Mastfuß (1a) und dem Mastkopf (1b) über horizon
tal angeordnete Kardangelenke (20a, 20b) verbunden
sind. Durch diese konstruktive Maßnahme ist sicherge
stellt, daß die jeweiligen Laufräder (7a, 7b) gleich bela
stet sind und bei evtl. Schrägstellung des Mastes (1)
dieser und die Fahrwerke (2a, 2b) verspannungsfrei blei
ben. Zur wirksamen Geräuschentkopplung von Fahr
werken (2a, 2b) und Mast (1) können die Kardangelenke
(20a, 20b) auch elastisch, z. B. in Gummimetallagern
(21a, 21b), oder der Mast (1) direkt auf z. B. Gummime
tallelementen gelagert werden. Dieses ist bei dem Re
galbediengerät des erfindungsgemäßen Regallagers
möglich, da Mast (1) und Fahrwerke (2a, 2b) des Regal
bediengerätes nicht biegesteif miteinander verbunden
sind. Diese Maßnahme reduziert die Körperschallüber
tragung auf den Mast (1) erheblich, weil die Abrollge
räusche der Fahrwerke (2a, 2b) stark gedämpft in den
Mast (1) eingeleitet werden. Außerdem bewirkt die ho
he Massenkonzentration an der Schnittstelle Mast/
Fahrwerk eine deutliche Erhöhung der Eingangsimpe
danz des Mastes (1), so daß die Übertragung des Kör
perschalls auf den Mast (1) stark abgeschwächt wird.
Zusätzlich kann eine wesentliche Geräuschreduzierung
durch die Verwendung von Elastomeren für Laufräder,
Gegen- und Führungsrollen erzielt werden. Diese Mate
rialien, wie z. B. Thermoplaste oder Gummiwerkstoffe
weisen darüber hinaus einen hohen Kraftschlupfbeiwert
auf, der die Übertragung der erforderlichen Antriebs
kräfte auch bei hohen Beschleunigungen und Verzöge
rungen ermöglicht. Durch diese geräuschmindernden
Maßnahmen wird erreicht, daß das Regalbediengerät
auch bei sehr hohen Fahrgeschwindigkeiten einen nied
rigen Schalldruckpegel erzeugt und daher auch vorteil
haft im Aufenthaltsbereich von Personen eingesetzt
werden kann. Zur Erhöhung des Kraftschlusses der an
getriebenen Laufräder können die Führungsschienen
(5a, 5b, 5c) an den Laufflächen auch mit einer rauhen
Oberfläche versehen sein.
Aufgrund des kurzen horizontalen Radabstandes des
Regalbediengerätes kann der Hubwagen (9) an dem un
teren Fahrwerk (2a) vorbeifahren, so daß das untere
Anfahrmaß lediglich von der Höhe der unteren Füh
rungsschiene (5a) bestimmt wird. Darüber hinaus er
möglicht der kurze Radabstand ein in Fahrtrichtung
sehr kurz bauendes Regalbediengerät mit kleinen hori
zontalen Überhangmaßen. Durch diese Eigenschaften
wird ein hoher Volumennutzungsgrad des erfindungs
gemäßen Regallagers erreicht.
Aufgrund üblicher Toleranzen im Regallager, tempe
raturbedingter und belastungsabhängiger Höhenände
rungen der Regalkonstruktion, wirtschaftlicher Verle
getoleranzen der Führungsschienen (5a, 5b) und der
Kopfgangschiene (5c) sowie der funktionsbedingt engen
Rollenführung der Fahrwerke (2a, 2b) an den Führungs
schienen (5a, 5b, 5c) ist ein vertikaler Längenausgleich
zwischen den Fahrwerken (2a, 2b) des Regalbediengerä
tes erforderlich, um Zwängungen zwischen dem Regal
bediengerät und den Führungsschienen (5a, 5b, 5c) zu
vermeiden. Dieser Längenausgleich erfolgt zweckmäßi
gerweise an dem vom Eigengewicht geringer belasteten
Fahrwerk (2b). Damit ist sichergestellt, daß die sich ge
genüberliegenden Führungsschienen (5a, 5b) von hohen
Zwängungskräften freigehalten werden. Dieser Län
genausgleich ist in seiner Amplitude durch einen mecha
nischen Anschlag (24), bzw. durch einen Kragen (22)
begrenzt, so daß sich der Mast (1) auch bei eventueller
unzulässiger Schiefstellung nicht aus den Fahrwerken
(2b, 2a) ausfädeln kann. Dieser mechanischen Sicherung
gegen Absturz des Mastes (1) ist eine elektrisch wirken
de Endlagenbegrenzungsabschaltung (25a, 25b) vorge
lagert, welche die Fahrmotoren (8a, 8b) bei unzulässiger
Schiefstellung des Mastes (1) abschaltet und mechanisch
wirkende Sicherheitsbremsen der Fahrwerke (2a, 2b)
aktiviert. Die mechanisch wirkenden Sicherheitsbrem
sen werden ferner bei Energieunterbrechung, bei länge
ren Fahrpausen und bei unzulässiger Abweichung der
Wegeistwerte von den vorgegebenen Wegesollwerten
aktiviert. Hierbei werden die Fahrmotoren (8a, 8b) aus
Sicherheitsgründen ebenfalls abgeschaltet.
Die statische Lagerung des Mastes (1) erfolgt als "frei
aufliegender Träger" an seinen Enden winkel- und axial
beweglich, z. B. mittels Kardangelenken (20a, 20b),
Gleichlaufgelenken oder biegeweicher Verbindungen,
in den Fahrschemeln (15a, 15b) der Fahrwerke (2a, 2b).
Aufgrund der beschriebenen direkten Abstützung der
angetriebenen Laufräder (7a, 7b) an den Führungsschie
nen (5a, 5b, 5e) und der damit verbundenen Elimination
zusätzlicher Elastizitäten, ist für die Ermittlung der hori
zontalen dynamischen Durchbiegung des Regalbedien
gerätes lediglich die Verformung des Mastes (1) zu be
rücksichtigen. Diese beträgt bei einem frei aufliegenden
Träger unter gleicher Punktlast nur ca. 1/16 und unter
gleicher Streckenlast nur ca. 1/10 gegenüber einem
"Freiträger". Durch den vorteilhaften Belastungsfall des
frei aufliegenden Trägers verringern sich auch die Bie
gemomente aus horizontaler Massenkraft auf ca. 1/4. Da
Trägheitsmoment und Querschnittsfläche bei Hohlpro
filen zueinander in einem annähernd linearen Verhältnis
stehen, ergibt dieses bei dem Mast (1) des erfindungsge
mäßen Regalbediengerätes eine Gewichtsreduzierung
in Höhe von ca. 75% gegenüber einem vergleichbaren
Regalbediengerät mit einem einzelnen Fahrantrieb. Die
Gewichtseinsparung wird, im Gegensatz zu Regalanla
gen mit horizontalem Zahnstangenantrieb, nicht wieder
durch zusätzliche Materialaufwendungen, wie z. B. Ver
bindungswellen und doppelte ortsfeste Zahnstangenan
ordnung aufgezehrt. Es ist einleuchtend, daß der Mast
(1) des Regalbediengerätes der erfindungsgemäßen Re
galanlage nicht nur extrem leicht, sondern dynamisch
auch außerordentlich steif ist, weil der Masseneinfluß
durch Streckenlast auf die Durchbiegung überpropor
tional sinkt. Aufgrund der direkt auf die Führungsschie
nen (5a, 5b, 5c) wirkenden Fahrwerke (2a, 2b) sind an
triebsspezifische Elastizitäten und damit zusätzliche
Horizontalverformungen ausgeschlossen. Aus diesem
Grund kann der Mast (1), selbst bei hochdynamischen
Regalbediengeräten, die beispielsweise in der Fahrbe
wegung mit ca. 3 m/s2 beschleunigen, aus preiswerten
Materialien, wie z. B. Stahl und/oder Aluminium herge
stellt werden.
Aus der hohen Steifigkeit und der geringen Masse des
Mastes (1) sowie der Ausschaltung weiterer Elastizitä
ten, die z. B. durch Zugmittel oder horizontal nicht
schubfest angeordnete Führungsschienen bzw. verdreh
weiche Verbindungswellen entstehen, resultiert eine gegenüber
herkömmlichen Regalanlagen wesentlich hö
here horizontale Steifigkeit des schwingungsfähigen
Gesamtsystems. Diese bewirkt eine höhere horizontale
Eigenfrequenz des schwingungsfähigen Feder-Massesy
stems "Mast/Hubwagen" bei Beschleunigung/Verzöge
rung des Regalbediengerätes. Hieraus ergibt sich neben
einer geringeren horizontalen Auslenkung des Mastes
(1) eine wesentlich kürzere Abklingdauer der Schwin
gungen und eine damit verbundene kürzere Beruhi
gungszeit des Regalbediengerätes beim Positionieren
am Regalfach. Letztlich führen diese Vorteile zu einer
erheblichen Steigerungsmöglichkeit der Umschlagslei
stung im Regallager.
Die erfindungsgemäße Regalanlage eignet sich für
nahezu alle üblichen Einsatzgebiete, wie Schwerlast-,
Normallast- als auch für hochdynamische Kleinlastre
galanlagen. Die oberen Einsatzgrenzen der erfindungs
gemäßen Regalanlage sind erst bei horizontalen An
triebskräften gegeben, die nicht mehr sicher über die
Fahrwerke (2a, 2b), die Führungsschienen (5a, 5b, 5c)
und deren Befestigung auf das Regal oder das Gebäude
übertragen werden können. Um diese Einsatzgrenzen
möglichst weit hinauszuschieben ist es sinnvoll, die Ver
bindungslinie der Mittelpunkte der Kardangelenke (20a,
20b) durch oder nahe an die Schwerpunktslotrechte des
Regalbediengerätes zu legen. Das Kräftepaar, welches
zur Abstützung des Moments aus exzentrischer
Schwerpunktlage des Regalbediengerätes infolge der
Gravitation wirkt und von den Fahrwerken (2a, 2b) lau
fend kompensiert werden muß, wird durch diese Maß
nahme in seinem Betrag minimiert. Durch eine opti
mierte betriebsmäßige Schiefstellung der üblicherweise
lotrechten Mastausrichtung kann das abstützende Kräf
tepaar ggf. noch weiter minimiert werden.
Die Schwerpunktlage kann in horizontaler und verti
kaler Richtung des Regalbediengerätes, z. B. auch durch
die Anordnung eines Gegengewichtes, Schaltschrankes
oder weiteren Hubwagens an der rückwärtigen Mast
seite, günstig beeinflußt werden. Des weiteren kann die
vorgegebene Mastausrichtung auch dann von der Lot
rechten abweichen, wenn eine betriebsmäßig angepaßte
Schiefstellung des Mastes (1) sinnvoll ist. Dieses ist z. B.
der Fall, wenn die Regalsteher einer einzelnen Gasse
unterschiedliche Schiefstellungen aufweisen oder die
Regalanlage mit einer Gassenwechseleinrichtung aus
gestattet ist und die Steher der verschiedenen Gassen
zueinander schief stehen.
Ein weiterer Vorteil der Erfindung besteht in der
Möglichkeit, das Regalbediengerät mit zusätzlich hori
zontal drehbaren Fahrwerken (2a, 2b) zu versehen, so
daß der Mast (1) und/oder die Fahrwerke (2a, 2b) in
Lagerstellen relativ zueinander um eine vertikale Achse
geschwenkt werden können. Auf Grund der gelenkigen
Verbindung von Mast (1) und Fahrwerken (2a, 2b) er
gibt sich die Möglichkeit den Mast (1) "auf der Stelle"
schwenken zu können. Dieser Vorteil kann beispielswei
se genutzt werden, um den Mast (1) mit dem Hubwagen
(9) und der Last (10) im Regalgang von der Fahrtrich
tung vorwärts in die Fahrtrichtung rückwärts zu
schwenken. Dies ist dann vorteilhaft, wenn das Regalbe
diengerät aus Platzgründen nicht aus der Regalzeile
herausfahren kann und das Regal bis an beide Zeilenen
den beschickt werden soll. Dieser Schwenkvorgang
kann an einer bestimmten Stelle in der Gasse erfolgen,
wobei die auskragende Last (10) bei diesem Vorgang
z. B. durch ein leeres Regalfach schwenkt. Hierzu kann
das Regalbediengerät mit einem oder mehreren Dreh
antrieben (23) versehen werden, die den Mast (t) gegen
über den Fahrwerken (2a, 2b) um z. B. ±90° um eine
senkrechte Achse schwenken. Der Mast (1) wird hierfür
an seinem unteren und oberen Ende mit Mastfußlagern
(29, 30) und Mastkopflagern (31, 32) versehen, die es
gestatten den Mast (1) oder die Fahrwerke (2a, 2b) in die
gewünschten Winkelstellungen 0° ± 90° zu schwenken
und über den Drehantrieb (23) zu fixieren, die zur Auf
nahme - und/oder Abgabe - bzw. für den Transport
einer Last erforderlich sind. Hierbei ist es sinnvoll die
Mitte der Kardangelenke (20a, 20b) an den Mastenden,
die Drehachse (27) und Mastkopfachse (28) auf einer
Verbindungslinie anzuordnen, um Schwenkkräfte und
Schwenkradius klein zu halten. In der vorteilhaften Aus
bildung der Kardangelenke (20a, 20b) als flach bauendes
Gelenk können sich die Fahrwerke (2a, 2b) zwängungs
frei den mit unter Umständen größeren Toleranzen ver
legten Führungsschienen (5a, 5b) und der Kopfgang
schiene (5c) anpassen, ohne daß die Belastbarkeit der
Fahrwerke (2a, 2b) vermindert wird. Dieses kann die
Verlegekosten der Führungsschienen (5a, 5b, 5c) erheb
lich verringern. Die Kardangelenke (20a, 20b) sind so
tief wie möglich in den Fahrschemeln (15a, 15b) ange
ordnet, um ein seitliches Kippen der Fahrwerke (2a, 2b),
infolge horizontal wirkender Stützkräfte beim Ein- oder
Auslagern der Last (1), zu vermeiden. Wenn die Situa
tion im Regallager vom Regalbediengerät einen Wech
sel von Regalgasse zu Regalgasse erfordert, kann dieser
im erfindungsgemäßen Regallager mit den vorstehend
beschriebenen Fahrwerken (2a, 2b) des Regalbedienge
rätes besonders einfach und raumsparend erfolgen.
Hierzu werden mit engem Biegeradius versehene unte
re und obere Führungsschienen mit oder ohne Weichen
in einem Kopfgang verlegt, in denen das Regalbedien
gerät von Gasse zu Gasse übersetzen kann. Da die Bo
genstücke der Führungsschienen (5e) das gleiche Profil
wie die Führungsschienen (5a, 5b) der Gassen aufwei
sen, wird das Regalbediengerät auch während der Kur
venfahrt kraftschlüssig abgestützt. Zur Energieversor
gung des Regalbediengerätes sind die Führungsschie
nen (5a, 5b, 5c, 5d, 5e) am Führungsschienensteg mit
Schleifleitungen (17a) versehen.
In Verbindung mit Kopfgangschienen (5c) und Schie
nenweichen (35, 36, 37, 38) ist es bei der erfindungsge
mäßen Regalanlage möglich, eine große Zahl von Last
aufnahme- und Lastabgabestellungen des Regalbedien
gerätes zu erreichen, die sich aus der Lage von Bereit
stell- und/oder Auslagerplätzen im jeweiligen Lager er
geben. Des weiteren ist es denkbar, daß sich bei der
erfindungsgemäßen Regalanlage das Regalbediengerät
innerhalb und außerhalb des Regales in einem Strecken
system aus Führungsschienen und Schienenweichen be
wegt.
Die erfindungsgemäße Regalanlage kann eine Viel
zahl von Lastannahme- und Lastübergabepositionen in
nerhalb und außerhalb der Gasse erreichen, weil das
Regalbediengerät mit einem oder mehreren Drehan
trieben (23) ausgerüstet ist. Aufgrund der in Fahrtrich
tung äußert kurzen Abmessungen des Regalbedienge
rätes erlaubt es einen Gangwechsel in einem Kopfgang,
der nur so breit wie die Schwenkdiagonale der zu trans
portierenden Last (10) zuzüglich eines sicherheitsbe
dingten Abstandes ist. Somit ist es den herkömmlichen
Gangwechseleinrichtungen - bei denen Regalbedien
gerätes mit großem Radabstand verwendet werden -
in Bezug auf den Volumennutzungsgrad der Regalanla
ge überlegen. Das erfindungsgemäße Regallager benö
tigt ferner keine aufwendige Flurfördereinrichtung, da
die Bereitstellplätze für die ein- und auszulagernden Ladeeinheiten
an nahezu beliebigen Stellen der Lagervor
zone liegen können und die Ladeeinheiten sowohl in
Einlagerungsrichtung längs als auch quer vom Regalbe
diengerät direkt aufgenommen werden können.
Die Erfindung wird nachfolgend in verschiedenen
Ausführungsformen anhand von Zeichnungen erläutert.
Es zeigt
Fig. 1 zeigt die untere und obere Führungsschiene
und das Regalbediengerät der erfindungsgemäßen Re
galanlage in einer Seitenansicht,
Fig. 2 zeigt einen Schnitt durch das untere Fahrwerk
und die untere Führungsschiene des Regalbediengerä
tes der erfindungsgemäßen Regalanlage,
Fig. 3 zeigt einen Schnitt durch das untere Fahrwerk
und dessen Lagerung im Mastfuß des Regalbediengerä
tes und die untere Führungsschiene der erfindungsge
mäßen Regalanlage,
Fig. 4 zeigt einen Schnitt durch das obere Fahrwerk
und dessen Lagerung im Mastkopf des Regalbedienge
rätes und die obere Führungsschiene der erfindungsge
mäßen Regalanlage,
Fig. 5 zeigt eine Draufsicht auf eine beispielhafte er
findungsgemäße Regalanlage mit vier Gassen, gerade-
und bogenförmig angeordneten Führungsschienen, vier
Schienenweichen den Mast im Schnitt und der Last des
Regalbediengerätes sowie verschiedene Arbeitspositio
nen eines Regalbediengerätes,
Fig. 6 zeigt eine Draufsicht auf eine beispielhafte
Schienenweiche der erfindungsgemäßen Regalanlage,
Fig. 7 zeigt eine Draufsicht auf eine beispielhafte Re
galgasse der erfindungsgemäßen Regalanlage mit dem
Regalbediengerät, seinem unteren Fahrwerk und einen
Schnitt durch den Mast in der Schwenkposition (A) der
Last,
Fig. 8 zeigt eine Draufsicht auf einen beispielhaften
Kopfgang der erfindungsgemäßen Regalanlage mit dem
Regalbediengerät in den Schwenkpositionen (A) und (B)
der Last,
Fig. 9 zeigt eine Seitenansicht auf eine herkömmliche
Regalanlage der Fa. DEMAG, bestehend aus Führungs
schienen und Regalbediengerät.
Fig. 1 zeigt die untere und obere Führungsschiene
und das Regalbediengerät der erfindungsgemäßen Re
galanlage in einer Seitenansicht. Das Regalbediengerät
weist einen lotrecht angeordneten Mast (1), einen an
einer Mastführungsschiene (13) motorisch in der Höhe
verfahrbaren Hubwagen (9), ein ausfahrbares Lastauf
nahmemittel (12) und eine Last (10) auf. An dem Mast
fuß (1a) des Regalbediengerätes ist das untere Fahrwerk
(2a) und an dem Mastkopf (1b) ist das obere Fahrwerk
(2b) angeordnet. Eine winkelbewegliche Anbindung des
Mastfußes (1a) an das untere Fahrwerk (2a) erfolgt über
das Kardangelenk (20a), eine winkelbewegliche Anbin
dung des Mastkopfes (1b) erfolgt über das Kardange
lenk (20b). Das Fahrwerk (2a) ist an einer unteren Füh
rungsschiene (5a) und das obere Fahrwerk (2b) ist an
einer oberen Führungsschiene (5b) in Gassenrichtung
geführt. Die Fahrwerke (2a, 2b) weisen elektrisch betrie
bene Fahrmotoren (8a, 8b) auf, welche gleichzeitig die
erforderlichen Stützkräfte gegen das Kippen und die
Antriebskräfte für die Horizontalbewegung des Regal
bediengerätes erzeugen. Die Führungsschienen (5a, 5b)
sind am Gebäude oder am Regal befestigt. Die Kraft
übertragung der Fahrwerke (2a, 2b) auf die Führungs
schienen (5a, 5b) erfolgt über angetriebene, kraftschlüs
sig wirkende Laufräder (7a, 7b). Die seitliche Abstüt
zung des Regalbediengerätes erfolgt über Führungsrol
len der Fahrwerke (2a, 2b), die auf die Führungsschienen
(5a, 5b) wirken. An der Rückseite des Mastes (1) ist ein
Schaltschrank (6) angeordnet, der u. a. Steuerung, Rege
lung und Leistungselektronik für einen nicht dargestell
ten Hubmotor, das Lastaufnahmemittel (12) und die
Fahrmotoren (8a, 8b) der Fahrwerke (2a, 2b) enthält. In
halber Höhe des Mastes (1) ist ein Winkelsensor (3)
angeordnet, der die Istwerte von Winkel, Winkelge
schwindigkeit bzw. Winkelbeschleunigung des Mastes
(1) in Fahrtrichtung erfaßt. Die Istwerte des Winkelsen
sors (3) werden von der Steuerung des Regalbedienge
rätes mit den Sollwerten der vorgegebenen Mastaus
richtung laufend verglichen. Bei unzulässiger Schiefstel
lung des Mastes (1) erfolgt eine Sicherheitsabschaltung
der Fahrmotoren (8a, 8b). Das untere Fahrwerk (2a) und
das obere Fahrwerk (2b) sind mit separaten Wegemeß
systemen (33, 34) ausgestattet. Das untere Wegemeßsy
stem (33) orientiert sich an einem unteren Meßband und
das obere Wegemeßsystem (34) an einem oberen Meß
band. Wegeunterschiede werden sofort durch eine
hochdynamische Gleichlaufregelung von den Fahrmo
toren (8a, 8b) ausgeglichen.
Fig. 2 zeigt einen Schnitt durch das untere Fahrwerk
und die untere Führungsschiene des Regalbediengerä
tes der erfindungsgemäßen Regalanlage. Die als breiter
I-Träger ausgebildete untere Führungsschiene (5a) ist
am Gebäude befestigt. An dem Kopf der Führungs
schiene (5a) wird das untere Fahrwerk über die mit der
Antriebsachse (16a) drehfest nebeneinander angeordne
ten, angetriebenen Laufräder (7a), die Gegenrollen (14a)
und die seitlichen Führungsrollen (4a) geführt. Mit der
Antriebsachse (16a) ist ferner der untere Fahrmotor (8a)
drehfest verbunden. In dem unteren Fahrschemel (15a)
sind weitere in Fahrtrichtung hintereinander angeord
nete Laufräder (7a), z. B. über einen nicht dargestellten
Kettentrieb, miteinander verbunden, so daß alle Laufrä
der (7a) angetrieben werden. Die angetriebenen Laufrä
der (7a), die Gegenrollen (14a) und die Führungsrollen
(4a) umschließen den Kopf der unteren Führungsschie
ne (5a) allseitig und übertragen die horizontalen und
vertikalen Stützkräfte sowie die Antriebskräfte des Re
galbediengerätes auf die untere Führungsschiene (5a).
Der Fahrmotor (8a) ist mit seinem Gehäuse in dem
Fahrschemel (15a) abgestützt. An der unteren Füh
rungsschiene (5a) sind am senkrechten Führungsschie
nensteg Schleifleitungen (17a) angeordnet, die das Re
galbediengerät mit Energie versorgen und über die ggf.
ein Datenaustausch, vom ortsfesten Lagerverwaltungs
rechner zum Regalbediengerät und zurück, erfolgen
kann. Darüber hinaus weisen die Schleifleitungen (17a)
eine zusätzliche Spur auf, in welcher ein Meßband (18a)
für das untere Wegemeßsystem (33) angeordnet ist.
Fig. 3 zeigt einen Schnitt durch das untere Fahrwerk
und dessen Lagerung im Mastfuß des Regalbediengerä
tes und die untere Führungsschiene der erfindungsge
mäßen Regalanlage. Das untere Fahrwerk des Regalbe
diengerätes wird aus dem unteren Fahrmotor (8a), den
angetriebenen Laufrädern (7a), den unteren Antriebs
achsen (16a), den Gegenrollen (14a), den Führungsrollen
(4a) und dem Fahrschemel (15a) gebildet. Die Antriebs
achse (16a) ist verkürzt dargestellt, denn der untere
Fahrmotor (8a) muß unbehindert um mindestens 180°
um den Mast (1) schwenken können. Ein flach bauendes
Kardangelenk (20a) ist zwischen den, in Gassenrichtung
hintereinander liegenden, angetriebenen Laufrädern
(7a) dicht oberhalb der unteren Führungsschiene (5a)
angeordnet. Es besteht aus einem mit zwei waagerech
ten Zapfen versehenen Innenring und einem mit um 90°
versetzten und mit waagerechten Zapfen versehenen
Außenring. In dem Kardangelenk (20a) stützt sich der
Mastfuß über das untere Ende (27a) der Drehachse (27)
und den Druckring (19) in den mit dem Mast verbun
denen Mastfußlagern (29, 30) horizontal und vertikal ab.
Gegen unbeabsichtigtes Ausfädeln des unteren Fahr
werks aus dem Mastfuß, z. B. beim Transport, ist die
Drehachse (27) mit einem Kragen (22) versehen. Durch
das Kardangelenk (20a) besitzt das untere Fahrwerk
eine allseitige Winkelbeweglichkeit und kann sich z. B.
auf verdrehte und/oder wellenförmig verlegte Füh
rungsschienen (5a) zwängungsfrei einstellen. Statt des
Kardangelenkes (20a) kann beispielsweise auch ein
Gleichlaufgelenk oder eine biegeweiche Verbindung
verwendet werden. Falls Mastfuß und Fahrschemel
(15a) zueinander einen lotrechten Winkelfehler aufwei
sen, führt dieser nicht zu Zwängungen, weil das Kardan
gelenk (20a) oder eine entsprechende biegeweiche Ver
bindung Winkelabweichungen aufnehmen kann. Hier
durch ist eine wesentliche Voraussetzung für eine
gleichmäßige Belastung der vier angetriebenen Laufrä
der (7a) geschaffen, so daß es möglich ist Elastomere aus
beispielsweise thermoplastischen Materialien auch für
stark beanspruchte Laufräder einzusetzen. Die Lage
rung des Kardangelenkes (20a) in dem unteren Fahr
schemel (15a) kann an den beiden äußeren Zapfen des
Kardangelenkes (20a) in elastischen Gummimetallagern
(21a) erfolgen. In der Mittelbohrung des Kardangelen
kes (20a) ist das untere Ende (27a) der Drehachse (27)
drehfest mit dem Kardangelenk (20a) verbunden. Zwi
schen den Mastfußlagern (29, 30) kann ein elektrischer
Drehantrieb (23) angeordnet sein, der mit der Dreh
achse (27) drehfest verbunden ist. Er stützt seine Reak
tionskräfte über sein Getriebegehäuse (23a) an einer
Konsole im Mastfuß ab. Der Drehantrieb (23) wird dann
eingesetzt, wenn das Regalbediengerät z. B. innerhalb
der Regalgasse den Mast um die Drehachse (27) und die
Mastkopfachse (28) schwenken soll. In diesem Fall wird
der Mast (1) über den Drehmotor (23) in den Mastfußla
gern (29, 30) und in entsprechenden Mastkopflagern ge
genüber den Fahrwerken geschwenkt.
Fig. 4 zeigt einen Schnitt durch das obere Fahrwerk
und dessen Lagerung im Mastkopf des Regalbedienge
rätes und die obere Führungsschiene der erfindungsge
mäßen Regalanlage. Der Mastkopf ist mit den Mast
kopflagern (31, 32) versehen, in welche die Mastkopf
achse (28) eintaucht. Die Mastkopfachse (28) ist entwe
der frei beweglich oder wird ggf. von einem an der
Mastkopfachse (28) angeordneten weiteren Drehan
trieb synchron zu einem unteren Drehantrieb angetrie
ben. Das obere Fahrwerk kann sich in den Mastkopfla
gern (31, 32) drehen und über die Mastkopfachse (28)
eine vertikale Relativbewegung zum Mastkopf ausfüh
ren. Die vertikale Bewegung ist erforderlich um Zwän
gungen zu verhindern, wenn die untere Führungsschie
ne und die obere Führungsschiene (5b) zueinander Hö
hentoleranzen aufweisen. Zwischen den Mastkopfla
gern (31, 32) befindet sich an der Mastkopfachse (28) ein
ringförmiger, in zwei Richtungen wirkender mechani
scher Anschlag (24), der das Ausfädeln der Mastkopf
achse (28) - die über das obere Kardangelenk (20b) mit
dem oberen Fahrwerk verbunden ist - aus dem Mast
kopf verhindert. Des weiteren ist am Mastkopf ein End
lagenbegrenzungsschalter (25a) angeordnet, der einen
unteren Fahrmotor und den oberen Fahrmotor (8b) aus
Sicherheitsgründen zwangsweise abschaltet, wenn der
Mast eine unzulässige Schiefstellung in Fahrtrichtung
einnimmt. Hierzu ist der ringförmige Anschlag (24) mit
einer Verlängerung (26) versehen, die den Endlagenbe
grenzungsschalter (25a) betätigt. Ein weiterer Endla
genbegrenzungsschalter (25b) ist dafür vorgesehen, den
unteren Fahrmotor und den oberen Fahrmotor (8b) des
unteren und oberen Fahrwerks abzuschalten, wenn sich
die obere Führungsschiene (5b), z. B. unter Einwirkung
von Schneelasten auf das Hallendach, unzulässig abge
senkt hat. Am senkrechten Steg der oberen Führungs
schiene (5b) ist ein Meßband (18b) angeordnet, über
welchem ein oberes Wegemeßsystem Wegeinformatio
nen erhält. Das obere Fahrwerk wird aus dem Fahrsche
mel (15b), den angetriebenen Laufrädern (7b), den Ge
genrollen (14b), den Führungsrollen (4b) den oberen An
triebsachsen (16b) und dem oberen Fahrmotor (8b) ge
bildet. Die Antriebsachse (16b) ist verkürzt dargestellt,
denn der obere Fahrmotor (8b) muß unbehindert um
mindestens 180° um den Mast (1) schwenken können.
Durch das Kardangelenk (20b) besitzt das obere Fahr
werk eine allseitige Winkelbeweglichkeit und kann sich
z. B. auf verdrehte und/oder wellenförmig verlegte Füh
rungsschienen (5b) zwängungsfrei einstellen. Statt des
Kardangelenkes (20b) kann beispielsweise auch ein
Gleichlaufgelenk oder eine biegeweiche Verbindung
verwendet werden. Zur Geräuschreduzierung kann das
obere Kardangelenk (20b) an seinen äußeren Zapfen in
Gummimetallagern (21b) im oberen Fahrschemel (15b)
gelagert sein. Das obere Fahrwerk überträgt die Stütz-
und Antriebskräfte des oberen Fahrmotors (8b) auf die
obere Führungsschiene (5b).
Fig. 5 zeigt eine Draufsicht auf eine beispielhafte er
findungsgemäße Regalanlage mit vier Gassen, gerade-
und bogenförmig angeordneten Führungsschienen, vier
Schienenweichen (35, 36, 37, 38), den Mast im Schnitt
und der Last des Regalbediengerätes sowie verschiede
ne Arbeitspositionen eines Regalbediengerätes. Die Ar
beitspositionen (41, 42, 43, 44) des Regalbediengerätes
sind beispielhaft herausgegriffen. In der Arbeitsposition
(41) befindet sich das Regalbediengerät in der Endposi
tion der linksseitigen Gasse (39) und bedient das letzte
Regalfach der Regalzeilen (45, 46). In Arbeitsposition
(42) hat das Regalbediengerät mit der Last den
Schwenkwinkel 90° eingenommen und schwenkt hier
bei mit dem vorderen Teil durch ein leeres Regaldoppel
fach des Regals (46). Der dargestellte Halbkreis um
schreibt den größten Drehkreis. Beim Wenden
schwenkt das Regalbediengerät in der Gasse (39) um
180° und kann danach den gegenüberliegenden Anfang
der Regale (46, 47) bedienen. In diesen Fällen werden
Mast, Hubwagen, Lastaufnahmemittel und Last des Re
galbediengerätes mit Hilfe eines Drehantriebes gegen
über dem unteren Fahrwerk (2a) und einem gleicharti
gen nicht dargestellten oberen Fahrwerk geschwenkt.
Zum Wenden in einer Gasse ist Voraussetzung, daß der
rückwärtige Überhang des Regalbediengerätes kleiner
als der Abstand der Führungsschiene (5a) zum Regal in
der jeweiligen Gasse ist. In der Arbeitsposition (44) hat
das Regalbediengerät auf der gebogenen unteren Füh
rungsschiene (5e) der Schienenweiche (35) und einem
gleichartigen nicht dargestellten Kurvenbogen einer
oberen Schienenweiche eine Winkelstellung von ca. 45°
eingenommen. Gegenüber der Arbeitsposition (41) hat
der Drehantrieb den Mast um ca. 90° entgegen dem
Uhrzeigersinn geschwenkt. An den unteren und oberen
Führungsschienen (5c) des Kopfganges (40), der quer zu
den Regalgassen (39) verläuft, kann das Regalbedienge
rät in der Arbeitsposition (43) quer zu den Gassen (39)
verfahren, bis es z. B. das rechtsseitige Ende des Kopf
ganges (40) erreicht. Durch Drehen des Mastes mittels
des Drehantriebes kann das Regalbediengerät in Arbeitsposition
(44) auch im Kopfgang (40) wenden. Unte
rer Fahrmotor (8a) und oberer nicht dargestellter Fahr
motor behalten beim Schwenken des Mastes ihre ur
sprüngliche Winkellage zur Führungsschiene (5c) bzw.
zu der Führungsschiene (5a) bei. Der Fahrmotor (8a) ist
so angeordnet, daß der Mast einen Schwenkwinkel von
mindestens ±90° ausführen kann. Am rechtsseitigen
Ende des Kopfgangregales (50) kann das Regalbedien
gerät somit die Last in das letzte Fach des Kopfgangre
gales (50) einlagern. Bereitstellplätze für die Last kön
nen an den von außen zugänglichen Stirnseiten der Gas
sen (39) und/oder den Stirnseiten des Kopfganges (40),
sowie in allen von außen zugänglichen Regalfächern der
Regale (45, 46, 47, 48, 49, 50) angeordnet sein. Die klein
ste erforderliche Breite des Kopfganges (40) resultiert
aus dem kleinsten kollisionsfreien Schwenkradius des
mit Last beladenen beispielhaften Regalbediengerätes
in Arbeitsposition (44) zum Regal (45, 46). Die kleinste
Kopfgangbreite wird erreicht, wenn das Regalbedien
gerät beim Durchfahren eines Kurvenbogens der Schie
nenweiche (35), mit dem Drehantrieb eine genau defi
nierte Gegenschwenkbewegung des Mastes ausgeführt,
so daß die für die Last eine weitgehende Parallelbewe
gung zur Führungsschiene (5a) ausführt.
Fig. 6 zeigt eine Draufsicht auf eine beispielhafte
Schienenweiche der erfindungsgemäßen Regalanlage.
Aufgrund des äußerst kurzen Radabstandes des Regal
bediengerätes kann der Kurvenradius extrem klein ge
halten werden. Auf der Weichenzunge (51) sind die mit
Schleifleitungen versehenen Führungsschienen (5d, 5e)
angeordnet. In der dargestellten Weichenstellung ist ei
ne Kurvenfahrt möglich. Die zweite Weichenstellung
für die Geradeausfahrt ist gestrichelt dargestellt. Durch
eine nicht dargestellte elektrische Verriegelung wird si
chergestellt, daß das Regalbediengerät nur auf die gebo
gene Führungsschiene (5e) auffahren kann, wenn sich
die entsprechenden Führungsschienen (5a, 5c, 5e), bzw.
(5c, 5d) gegenüberstehen. Die dargestellte Schienenwei
che wird an jedem Schienenabzweig, sowohl an den
unteren Führungsschienen (5a, 5c) als auch an den nicht
dargestellten analogen oberen Führungsschienen, benö
tigt. Da sich die Schleifleitung und die Meßbänder für
die Wegemeßsysteme des Regalbediengerätes an den
Führungsschienen befinden und das Regalbediengerät
über mitfahrende Fahrantriebe verfügt, kann es für La
ger- und Transportanwendungen in beliebig langen
Streckensystemen mit beliebig vielen Gassen der erfin
dungsgemäßen Regalanlage eingesetzt werden.
Fig. 7 zeigt eine Draufsicht auf eine beispielhafte Re
galgasse der erfindungsgemäßen Regalanlage mit dem
Regalbediengerät, seinem unteren Fahrwerk und einen
Schnitt durch den Mast in der Schwenkposition (A) der
Last. Wenn das Regalbediengerät mit seinen Fahrwer
ken die Führungsschiene (5c) des Kopfganges (40) über
die Schienenweiche (35) verlassen und sich in die untere
Führungsschiene (5a) und die nicht dargestellte obere
Führungsschiene der Gasse (39) eingefädelt hat, kann es
in der Schwenkposition (A) die Regalzeilen (45, 46) be
dienen. Beim Überfahren der unteren Schienenweiche
(35) und einer nicht dargestellten gleichartigen oberen
Schienenweiche durchlaufen die Fahrwerke einen Kur
venbogen von 90°. Die Antriebsachsen (15a) stehen
senkrecht zu der Führungsschiene (5a) und der am unte
ren Fahrwerk befestigte Fahrmotor (8a) befindet sich in
Schwenkposition (A) zwischen der Regalzeile (46) und
der Führungsschiene (5a). Der Fahrmotor (8a) ist dar
über hinaus so angeordnet, daß er unbehindert die be
vorzugten Schwenkwinkel 0°, +90° und -90° des Ma
stes (1) erreichen kann, ohne mit dem Mast oder ande
ren Teilen des Regalbediengerätes zu kollidieren.
Fig. 8 zeigt eine Draufsicht auf einen beispielhaften
Kopfgang der erfindungsgemäßen Regalanlage mit dem
Regalbediengerät in den Schwenkpositionen (A) und (B)
der Last. Das Regalbediengerät befindet sich, nachdem
es die Gasse (39) und die Führungsschiene (5a) sowie die
nicht dargestellte obere Führungsschiene in Schwenk
position (A) verlassen hat, innerhalb des Kopfganges
und der Führungsschienen (5c) mit der Last (10) in einer
Arbeitsposition bei der es die Last (10) in ein Fach des
Kopfgangregales (50) einlagern kann. Die unteren An
triebsachsen (16a) des Fahrantriebes (2a) stehen senk
recht zu der Führungsschiene (5c). Mast (1), Hubwagen
(9) und Last (10) befinden sich mit ihren Mittellinien
deckungsgleich zur Mittellinie der Führungsschiene
(5e). Der Fahrmotor (8a) befindet sich zwischen Kopf
gangregal (50) und Führungsschiene (5c). Der größte
Schwenkkreisradius ist strichpunktiert dargestellt, er
entsteht an der Lastdiagonalen. Da der Mast (1) bei der
erfindungsgemäßen Regalanlage sozusagen "auf der
Stelle dreht", ergibt sich ein extrem kleiner Schwenk
kreisradius. Im Kopfgang kann wahlweise die Schwenk
position (A) oder (B) eingenommen werden. Dieses
führt zu einem extrem schmalen Kopfgang von bei
spielsweise nur ca. 2 m Breite bei einem ca. 24 m hohen
Regalbediengerät mit Europalette 800 × 1200 und der
dargestellten Längseinlagerung der Last (10) in das
Kopfgangregal (50). Darüber hinaus ermöglichen die
um 90° versetzten Schwenkpositionen (A) und (B) sowie
eine zusätzlich mögliche Schwenkposition 180° eine na
hezu beliebige Anordnung für Abgabe- und Bereitstell
plätze der Last (10) im Regallager, so daß auf die übli
chen Horizontalförderer in der Lagervorzone ggf. ver
zichtet werden kann.
Fig. 9 zeigt eine Seitenansicht auf eine herkömmliche
Regalanlage der Fa. DEMAG, bestehend aus Führungs
schienen und Regalbediengerät. Das untere Fahrwerk
(2a), der Doppelmast (1) und das obere Fahrwerk (2b)
des Regalbediengerätes sind miteinander biegesteif ver
bunden. Das Regalbediengerät wird an den Schienen
(5a, 5b) geführt und stützt sein Gewicht über die Laufrä
der (7, 7a) auf der unteren Schiene (5a) ab. Die seitliche
Führung der Regalbediengerätes wird von den Füh
rungsrollen (4a, 4b) übernommen. Innerhalb des Dop
pelmastes (1) befindet sich ein Hubwagen (9) mit einem
Lastaufnahmemittel (12) und einer Last (10). Das Lauf
rad (7a) wird von einem Fahrmotor (8a) angetrieben, es
rollt auf der unteren Führungsschiene (5a) ab. Im Be
reich des oberen Fahrwerkes (2b) ist ein Dämpfungsan
trieb (11) angeordnet, der an der oberen Führungsschie
ne kraftschlüssig abrollt. Der Antrieb des Regalbedien
gerätes erfolgt kraftschlüssig und überwiegend über das
Laufrad (7a), der kleinere Dämpfungsantrieb (11) dient
vornehmlich zur Dämpfung von Mastschwingungen, die
bei Änderungen der Fahrgeschwindigkeit durch die
Massenträgheit des Regalbediengerätes und die Feder
wirkung des Mastes (1) entstehen.
1
Mast
1
a Mastfuß
1
b Mastkopf
2
a Fahrwerk unten
2
b Fahrwerk oben
3
Winkelsensor
4
a Führungsrolle unten
4
b Führungsrolle oben
5
a Führungsschiene unten
5
b Führungsschiene oben
5
c Führungsschiene Kopfgang
5
d Führungsschiene gerade
5
e Führungsschiene gebogen
6
Schaltschrank
7
Laufrad
7
a Laufrad unten
7
b Laufrad oben
8
a Fahrmotor unten
8
b Fahrmotor oben
9
Hubwagen
10
Last
11
Dämpfungsantrieb
12
Lastaufnahmemittel
13
Mastführungsschiene
14
a Gegenrolle unten
14
b Gegenrolle oben
15
a Fahrschemel unten
15
b Fahrschemel oben
16
a Antriebsachse unten
16
b Antriebsachse oben
17
a Schleifleitungen
18
a Meßband unten
18
b Meßband oben
19
Druckring
20
a Kardangelenk Mastfuß
20
b Kardangelenk Mastkopf
21
a Gummimetallager
21
b Gummimetallager
22
Kragen
23
Drehantrieb
23
a Getriebegehäuse
24
Anschlag
25
a Endlagenbegrenzungsschalter
25
b Endlagenbegrenzungsschalter
26
Verlängerung
27
Drehachse
27
a Drehachse, unteres Ende
28
Mastkopfachse
29
Mastfußlager
30
Mastfußlager
31
Mastkopflager
32
Mastkopflager
33
Wegemeßsystem unten
34
Wegemeßsystem oben
35
Schienenweiche
36
Schienenweiche
37
Schienenweiche
38
Schienenweiche
39
Gasse
40
Kopfgang
41
Arbeitsposition Regalbediengerät
42
Arbeitsposition Regalbediengerät
43
Arbeitsposition Regalbediengerät
44
Arbeitsposition Regalbediengerät
45
Regalzeile
46
Regalzeile
47
Regalzeile
48
Regalzeile
49
Regalzeile
50
Kopfgangregal
51
Weichenzunge
A Schwenkposition Last
B Schwenkposition Last
A Schwenkposition Last
B Schwenkposition Last
Claims (14)
1. Regalbediengerät einer Regalanlage mit einem in der Höhe verfahrbaren Hubwagen, mit
einem an einer oberen und unteren Führungsschiene geführten senkrechten Mast, der
am Mastfuß und am Mastkopf mittels jeweils einem Fahrwerk antreibbar und über
zumindest ein Laufrad auf der unteren Führungsschiene abgestützt ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Führungsschienen (5a, 5b) flanschförmig nach Art einer I-Schiene ausgebildet sind,
daß der Mast (1) jeweils am oberen und unteren Fahrwerk (2a, 2b) an einem Gelenk (20a, 20b) befestigt ist und
daß jedes Fahrwerk (2a, 2b) zwei antreibbare Laufräder (7a, 7b) aufweist, die beidseitig des Gelenks (20a, 20b) in Bewegungsrichtung hintereinander auf den einander zugewandten Schienenseiten der oberen und unteren Führungsschiene (5a, 5b) abrollbar anliegen und daß an die den Laufrädern (7a, 7b) abgewandten Schienenseiten jeweils mindestens eine am Fahrwerk (2a, 2b) gelagerte Gegenrolle (14a, 141a) anpreßbar ist.
daß die Führungsschienen (5a, 5b) flanschförmig nach Art einer I-Schiene ausgebildet sind,
daß der Mast (1) jeweils am oberen und unteren Fahrwerk (2a, 2b) an einem Gelenk (20a, 20b) befestigt ist und
daß jedes Fahrwerk (2a, 2b) zwei antreibbare Laufräder (7a, 7b) aufweist, die beidseitig des Gelenks (20a, 20b) in Bewegungsrichtung hintereinander auf den einander zugewandten Schienenseiten der oberen und unteren Führungsschiene (5a, 5b) abrollbar anliegen und daß an die den Laufrädern (7a, 7b) abgewandten Schienenseiten jeweils mindestens eine am Fahrwerk (2a, 2b) gelagerte Gegenrolle (14a, 141a) anpreßbar ist.
2. Regalbediengerät nach Anspruch 1
dadurch gekennzeichnet,
daß die Laufräder (7a, 7b) paarweise nebeneinanderliegend ausgebildet sind.
3. Regalbediengerät nach Anspruch 2
dadurch gekennzeichnet,
daß die Gegenrollen (14a, 14b) paarweise den Laufrädern (7a, 7b) unmittelbar
gegenüberliegend angeordnet sind.
4. Regalbediengerät nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß seitlich an den Stirnseiten der Führungsschiene abrollende Führungsrollen (4a, 4b)
vorgesehen sind.
5. Regalbediengerät nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Abweichung von der Senkrechtstellung des Mastes (1) erfaßbar ist und eine
Regelungseinrichtung zur Regelung der Senkrechtstellung durch Steuerung der
Fahrwerke (2a, 2b) vorgesehen ist.
6. Regalbediengerät nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß zur Erfassung der Abweichung von der Senkrechtstellung am Mast (1) ein
Winkelsensor (3) angeordnet ist.
7. Regalbediengerät nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß zur Erfassung der Abweichung von der Senkrechtstellung für beide Fahrwerke (2a,
2b) jeweils ein Wegemeßsystem vorgesehen ist.
8. Regalbediengerät nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß bei Schiefstellung des Mastes (1) über einen vorgegebenen Grenzwert hinaus die
Fahrmotoren (8a, 8b) über Endlagenbegregrenzungsschalter (25a, 25b) abschaltbar
sind.
9. Regalbediengerät nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß an den Fahrmotoren (8a, 8b) Sicherheitsbremsen angeordnet sind, die das
Regalbediengerät bei Unterbrechung der Energiezufuhr mechanisch abbremsen.
10. Regalbediengerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Fahrwerke (2a, 2b) den Kopf der Führungsschienen (5a, 5b) allseitig umfassen.
11. Regalbediengerät nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Gelenk (20a, 20b) als Kardangelenk oder Gleichlaufgelenk ausgebildet ist.
12. Regalbediengerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das untere Fahrwerk (6) über eine senkrecht angeordnete Drehachse (27a) und das
obere Fahrwerk (8) über eine Mastkopfachse (28) gelenkig am Mast (1) befestigt sind.
13. Regalbediengerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Mastkopfachse (28) in den Mastfußlagern (29, 30) axial verschiebbar
angeordnet ist.
14. Regalbediengerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die axiale Verschiebung der Mastkopfachse (28) in ihrer Amplitude durch einen
Anschlag (24), der sich an den Stirnseiten der Mastfußlager (29, 30) abstützt, begrenzt
ist.
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